Lenkungsvorrichtung für Kraf fahrzeuge
Die Erfindung betrifft eine Lenkungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Patentschrift DE 196 03 568 AI ist eine Lenkungsvorrichtung bekannt, bei der ein Lenkrad und Fahrzeugräder hydraulisch gekoppelt sind. Die Lenkungsvorrichtung weist ein Geber- und ein Nehmeraggregat auf . Das Geber- und das Nehmeraggregat sind als doppelseitige Kolben-Zylinderaggregate aufgebaut. Ein mit dem Lenkrad verbundenes Ritzel überträgt die Lenkbewegungen eines Fahrers auf eine Zahnstange, die eine Schiebebewegung ausführt. Die Zahnstange ist mit dem Kolben des Geberaggregates, im weiteren Geberkolben genannt, verbunden. Ein Kolben des Nehmeraggregates, im weiteren Nehmerkolben genannt, ist mit den Fahrzeugrädern verbunden. Zwischen dem Geberkolben und dem Nehmerkolben ist beidseitig jeweils ein mit Hydraulikflüssigkeit gefülltes Volumen angeordne .Die Volumen sind anteilig auf das Geber- und Nehmeraggregat und die Hydraulikleitungen verteilt.
Die Volumen weisen einen konstanten Wert auf, die Flächen des Geber- und Nehmerkolbens sind gleich groß. Bei Verschiebung des Geberkolbens verschieben sich die beidseitig des Kolbens angeordneten Volumen, so dass sich der Nehmerkolben im selben Maße verschiebt und ein Einlenken der Fahrzeugräder erzielbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Lenkungsvor- richtung zur Verfügung zu stellen, die eine Veränderung der Lenkungsübersetzung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Lenkungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lenkungsvorrichtung zeichnet sich durch eine ein erstes Volumen und ein zweites Volumen verbindende Hydraulikleitung aus, wobei zur Beeinflussung einer Lenkübersetzung Hydraulikflüssigkeit zwischen den Volumina verlagerbar ist. Zwischen Geber- und Nehmerkolben ist ein erstes und ein zweites Volumen angeordnet. Die Volumina sind mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt. Über einen in der Hydraulikleitung fließenden Hydraulikflüssigkeitsstrom ist das erste und zweite Volumen veränderbar. Reduziert bzw. vergrößert sich das erste Volumen um einen Wert, so vergrößert bzw. reduziert sich das zweite Volumen um diesen Wert . In vorteilhafter Weise ist der Verschiebeweg des Nehmerkolbens vom Verschiebeweg des Geberkolbens entkoppelbar. Über die Vorgabe eines über die Hydraulikleitung strömenden Hydraulikflüssigkeitsstroms ist mit beschriebener Vorrichtung die Übersetzung zwischen dem Geber- und Nehmerkolben und damit die Lenkübersetzung bestimmbar.
In Ausgestaltung der Erfindung ist in der Hydraulikleitung ein variables Drosselelement eingeschaltet. Das Drosselelement verändert den Durchflusswiderstand über Veränderung des Querschnittes oder durch getaktetes Öffnen und Schließen einer Durchflussöffnung. In vorteilhafter Weise ist über das Drossel- element die Hydraulikleitung vollständig absperrbar, damit weist die Lenkungsvorrichtung eine durch ein Ritzel und Zahnstange vorgegebene Lenkübersetzung auf. Eine Öffnung des Drosselelementes führt während eines Lenkvorganges zu einer Durchströmung der Hydraulikleitung, wodurch sich die Lenkübersetzung erhöht .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Drosselelement elektrisch ansteuerbar. Die elektrische Ansteuerbarkeit des Drosselelements ermöglicht die Ansteuerung über ein Steuergerät, so dass beispielsweise in Abhängigkeit von auf einem fahrzeuginternen Computernetzwerk (GAN) zu Verfügung stehenden
fahrzeugbezogenen Daten der Durchflusswiderstand des Drossel- elementes veränderbar ist .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Volumina über eine Pumpe miteinander verbunden. Über die vorzugsweise elektrisch ansteuerbare Pumpe ist Hydraulikflüssigkeit von dem ersten Volumen in das zweite Volumen und umgekehrt förderbar. Die Pumpe ermöglicht eine Verschiebung der mit den Fahrzeugrädern verbundenen Nehmerkolben, wodurch eine von einer Bewegung der Zahnstange unabhängige Lenkbewegung ausführbar ist. In vorteilhafter Weise ist die Drehrichtung und die Fδrdermenge der Pumpe variabel .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Zahnstange an beiden Enden jeweils einen Geberkolben auf. Die Kolben sind mit der Zahnstange über ein formschlüssiges Verfahren wie einer Schraubenverbindung, ein kraftschlüssiges Verfahren wie einer Press erbindung und/oder über ein Fügeverfahren wie Schweißen oder Löten verbunden. In einer weiteren Alternative sind die Geberkolben mit der Zahnstange einteilig ausgeführt. Die Abdichtung der Kolben gegenüber einer Lauffläche erfolgt über Dichtringe.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Zahnstange mit den Geberkolben in einem mit den Fahrzeugrädern verbundenen Rohrelement angeordnet. Die Zahnstange mit den Geberkolben ist verschieblich in dem Rohrelement angeordnet, so dass das Rohrelement relativ zur Zahnstange beweglich ist. Das Rohrelement ist kostengünstig herstellbar. Zudem weist das Rohrelement eine hohe Steifigkeit auf, so dass unter Einfluss der Lenkkräfte keine Verformungen auftreten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Stirnflächen des Rohrelementes als Nehmerkolben ausgeführt. Als Stirnflächen sind hier die das Rohrelement verschließenden Bodenteile bezeichnet. Die Stirnflächen sind mit dem Rohrelement einteilig ausführbar, gleichermaßen ist eine oder sind beide Stirnflächen
als Zusatzteil ausführbar. Eine als Zusatzteil ausgeführte Stirnfläche ist beispielsweise mittels einer Verschraubung mit dem Rohrelement verbindbar. Das erste und das zweite Volumen ist von den Geberkolben und den Stirnflächen begrenzt. In kostengünstiger Ausführung sind die Stirnflächen als Nehmerkolben genutzt .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Rohrelement über Spurstangen gelenkig mit den Fahrzeugrädern verbunden. Das Rohrelement stellt eine feste Verbindung zwischen den Fahrzeugrädern dar, so dass die Lenkwinkel beider Räder immer eine feste Zuordnung zueinander aufweisen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen dem Geber- und Nehmerkolben Federn angeordnet . Die Federn sind in dem ersten und zweiten Volumen angeordnet. Die Zahnstange ist somit zwischen den Federn eingespannt. Die Zahnstange nimmt im lastfreien Zustand eine definierte Position ein. Die Federn sind als Schraubenfedern ausgeführt. Zum Ausgleich einer temperaturabhängigen Viskositätsänderung des Hydraulikflüssigkeit sind Federn mit einer temperaturabhängigen Kennlinie einsetzbar. In den Volumen sind neben einzelnen Federn auch Federn in einer Parallel- und/oder Hintereinanderschaltung anordenbar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Lenkungsvorrichtung eine hydraulische Lenkunterstützung auf. In der hydraulischen Lenkunterstützung ist die gleiche Hydraulikflüssigkeit wie im ersten und zweiten Volumen verwendbar. In vorteilhafter Weise ist damit eine gemeinsame Ölversorgung für die Lenkunterstützung und die erfindungsgemäße Lenkvorrichtung nutzbar.
Weitere Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Konkrete Ausführungsbei- spiele der Erfindung sind in den Zeichnungen vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lenkungsvorrichtung,
Fig. 2 eine Einrichtung aus Fig.l zur Darstellung einer variablen Lenkübersetzung.
Gleiche Bauteile in den Figuren 1-2 sind im folgenden mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße LenkungsVorrichtung eines nicht näher beschriebenen Kraftfahrzeuges, die eine hydraulische Vorrichtung 5 zur Lenkunterstützung und eine Einrichtung zur variablen Lenkübersetzung aufweist. Eine Lenksäule 2 überträgt das von einem Fahrer auf eine Lenkhandhabe 1, die als Lenkrad ausgeführt ist, ausgeübte Lenkmoment auf eine Eingangswelle 3 eines Lenkgetriebes 16. Der aktuelle Lenkwinkel und die Lenkwinkelgeschwindigkeit sind über einen Lenkwinkelsensor 28 erf sst .
Das Lenkgetriebe 16 weist ein Gehäuse auf, dem ein Ritzel 8 und eine Zahnstange 9 zugeordnet ist. Das Ritzel 8 steht einerseits in Wirkverbindung mit der Eingangswelle 3 und andererseits im Eingriff mit der Zahnstange 9. Diese Anordnung setzt die Drehbewegung der Eingangswelle 3 bzw. des Ritzels 8 in eine Schiebebewegung der Zahnstange 9 um.
Die Zahnstange 9 ist über ein erstes und ein zweites Volumen 17,17*, die mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt sind, mit einer linken und rechten Spurstange 7 verbunden. Die Volumina 17,17' übertragen eine Schiebebewegung der Zahnstange 9 auf die Fahrzeugräder 6. Je nach Bewegungsrichtung der Zahnstange 9 lenken die Fahrzeugräder 6 nach links oder rechts. Die mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Volumina 17,17* sind über eine Hydraulikleitung 18, in die ein elektrisch ansteuerbares Drosselelement 19 eingeschaltet ist, verbunden.
Im Lenkgetriebe 16 ist des weiteren eine Vorrichtung 5 zur Lenkungsunterstützung mit einem doppelseitiges Kolben-Zylinderaggregat 10 angeordnet, das mit der Zahnstange 9 gekoppelt ist. In Abhängigkeit der Drehrichtung des Lenkrades 1 ist entweder die rechte oder die linke Kolbenseite zur Lenkungsunterstützung mit Druck beaufschlagt. Ein Lenkventil 4 steuert den erforderlichen Öldruck in Abhängigkeit des Lenkmomentes. Neben der schematischen Darstellung des Lenkventils 4 ist in der Fig. 1 zum besseren Verständnis der Funktion über einen Pfeil auf das symbolische Blockschaltbild des Lenkventils 4 verwiesen.
Eine mechanisch oder elektrisch angetriebene Lenkhelfpumpe 12 erzeugt einen für die LenkungsunterStützung erforderlichen Öldruck. Die Lenkhelfpumpe 12 fördert Öl aus einem Vorratstank 11 über eine Zulaufleitung und ein Ventil 13 zu dem Lenkventil 4 und von dort über Druckleitungen 15 zu dem Lenkgetriebe 16. Über eine Rücklaufleitung strömt abgeregeltes Öl zurück in den Vorratstank 11. In einer modifizierten Ausführungsform ist in dem Ölkreislauf ein Druckspeicher 14 angeordnet. Fällt die Funktion der Lenkhelfpumpe 12 aus, bleibt damit die Lenkungsunterstützung noch eine gewisse Zeit erhalten.
In Fig. 2 ist die Einrichtung des Lenkgetriebes 16, die eine variable Lenkübersetzung ermöglicht, detailliert dargestellt. An der Zahnstange 9 sind zwei Geberkolben 20 angeordnet. Die Zahnstange 9 ist über die Geberkolben 20 in einem Rohrelement 22 geführt. Über eine Drehung des Ritzels 8, das mit dem Lenkrad 1 aus Fig. 1 in Wirkverbindung steht, ist die Zahnstange 9 axial verschiebbar. Das Ritzel 8 weist am gesamten Umfang Zähne auf, zur vereinfachten Darstellung sind nur im Eingriff mit der Zahnstange 9 Zähne gezeichnet. Zwischen den Geberkolben 20 und den Stirnflächen 26 des Rohrelementes 22, die als Nehmerkolben ausgestaltet sind, sind mit Hydraulikflüssigkeit gefüllte Volumina 17,17* vorgesehen. Dem Rohrelement 22 sind Stangenelemente 23 zugeordnet, die eine Verbindung zu den in Fig. 1 gezeigten Spurstangen 7 herstellen. Die von dem Rohrelement 22 und den Geberkolben 20 abgegrenzten Volumen 17,17* sind
über eine Hydraulikleitung 18 miteinander verbunden. In der Hydraulikleitung 18 ist ein elektrisch ansteuerbares Drosselelement 19 eingeschaltet. Das Drosselelement 19 ist mit einem Steuergerät 29 verbunden, das in Abhängigkeit von Parametern wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Lenkmoment, Gierwinkelgeschwindigkeit, Lenkwinkel und/oder Lenkwinkelgeschwindigkeit das Drosselelement 19 ansteuert. Darüber hinaus sind die Hydraulikvolumen 17,17' mit einem Tank 24 verbunden. Ein vor dem Tank 24 angeordnetes Rückschlagventil 25 verhindert, dass Hydraulikflüssigkeit in den Tank 24 zurückfließt. In bevorzugter Weise ist der Tank 24 in einer Funktionseinheit mit dem Vorratstank 11 in Fig. 1 zusammengefasst . Über die Verbindung mit dem Tank 24 sind die Hydraulikvolumen 17,17* stets mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt.
Ist das Ventil 19 geschlossen, so weist die Lenkung aufgrund einer direkt gewählten Lenkübersetzung einen sehr sportlichen Charakter auf. Diese Übersetzung ist vorteilhaft bei schnellen Lenkbewegungen, beim Parkieren oder bei geringen Fahrgeschwindigkeiten. Dreht sich das Ritzel 8 beispielsweise in die in Fig. 2 dargestellte Pfeilrichtung, so baut sich in dem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Volumen 17 links von dem Ritzel 8 ein Druck folgender Höhe auf :
mit P17: Druck im Hydraulikflüssigkeitsvolumen 17 i,: Lenkmoment dKRizei: Teilkreisdurchmesser Ritzel 8 Aκ: Fläche Geberkolben 20.
Dieser Druck P17 wirkt auf die der Fläche Aκ in der Größe entsprechenden Innenfläche 26 des Rohrelementes 22. Die aus dem Lenkmoment M^ resultierende Kraft an der Zahnstange 9 wirkt damit auf das Rohrelement 22, das über die Spurstangen 7 mit den
Fahrzeugrädern 6 in Verbindung steht. Bei geschlossenem Drosselelement 19 stellt sich eine Lenkübersetzung ix ein, die einem konventionellen System mit einer festen mechanischen Verbindung zwischen Zahnstange 9 und Spurstange 7 entspricht. Die Lenkgetriebeübersetzung ist durch ii = δH/δm bestimmt, wobei δm = (δa+δi)/2 den mittleren Radeinschlagswinkel und δπ den Lenkraddrehwinkel beschreibt, siehe Fig. 1.
Bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten ist eine direkte Lenkung unkomfortabel, zum einen führen schon kleine Ausschläge am Lenkrad 1 zu einer hohen Gierbeschleunigung und zum anderen sind von der Fahrbahn erregte Schwingungen störend spürbar. Daher ist angestrebt bei höheren Geschwindigkeiten eine weniger direkte Lenkung als beispielsweise beim Parkieren zur Verfügung zu stellen. Durch Öffnung des elektrischen Drosselelementes 19 ist ein Austausch von Hydraulikflüssigkeit zwischen dem links und rechts der Zahnstange 9 angeordneten Volumen 17,17* erzielbar. Über der elektrische Ansteuerung des Drosselelementes 19 ist der Durchflusswiderstand des Drosselelementes 19 einstellbar.
Dreht sich das Ritzel 8 bei geöffnetem Drosselelement 19 beispielsweise in die in Fig. 2 dargestellte Pfeilrichtung , so bewegt sich die Zahnstange 9 relativ zu dem Rohrelement 22. Die Relativgeschwindigkeit vreι ist durch den von dem Drosselelement 19 vorgegebenen Hydraulikflüssigkeitsvolumenstrom Q durch die Hydraulikleitung 18 vorgegeben, die sich nach folgender Gleichung bestimmt: vrel=Q/Ak.
Die Verschiebegeschwindigkeit des Rohrelementes 22 hängt von dem im linken Volumen 17 aufgebauten Druck Pι7 ab, der auf die Fläche 26 des Rohrelementes 22 wirkt. Dieser Druck hängt von der Lenkgeschwindigkeit d.h. von der Verschiebegeschwindigkeit der Zahnstange 9 sowie dem eingestellten Durchflusswiderstand am Drosselelement 19 ab. Bei einem vorgegebenen Durchflusswi-
derstandswert stellt sich beispielsweise bei einer ersten hohen Lenkgeschwindigkeit ein kleines vreι ein, d.h. die Relativbewegung der Zahnstange 9 zu dem Rohrelement 22 ist sehr gering. Hingegen bei gegenüber der ersten niedrigeren Lenkgeschwindigkeiten tritt ein größeres vreι auf.
Um bei geöffnetem Drosselelement 19 einen Radeinschlagswinkel δm einzustellen, ist der Lenkraddrehwinkel δπ aufgrund der zusätzlichen Relativbewegung größer als bei einer Anordnung mit fester Lenkgetriebeübersetzung ii, d.h. die Lenkung weist eine höhere Übersetzung i2>il auf.
Um die Zahnstange 9 in einer Mittellage zu zentrieren bzw. diese in die Mittellage zurückzubewegen sind zwei in den Volumen 17 angeordnete Federn 27 vorgesehen. Die Feder 27 sind zwischen den Geberkolben 20 und den Innenflächen 26 des Rohrelements 22 eingespannt. Die Rückstellung in die Mittellage ist während des Lenkungsrücklaufes durch Ansteuerung des Drossel- elements 19 zu beeinflussen.
Ein Lenkungsvorgang mit einer Lenkungsübersetzung i2 läuft beispielsweise wie folgt ab. Der Lenkwinkelsensor 28 erkennt ein Einlenken in eine Kurve, diese Information stellt der Lenkwinkelsensor 28 beispielsweise über ein fahrzeuginternes Computernetzwerk dem Steuergerät 29 zu, das in Abhängigkeit von Lenkwinkel- und Fahrgeschwindigkeit am Drosselelement 19 einen Durchflusswiderstand einstellt. Der Fahrer dreht das Lenkrad 1 beim Befahren einer Kurve solange, bis sich der gewünschte Lenkwinkel δm an den Fahrzeugrädern 6 einstellt . Dabei tritt eine Relativbewegung zwischen Zahnstange 9 und Rohrelement 22 auf . Nach Beendigung des Einlenkvorganges hält der Fahrer das Lenkrad 1 in einer weitgehend fixen Position in der das Drosselelement 19 wieder schließt. Nach Beendigung der Kurvenfahrt dreht der Fahrer das Lenkrad 1 unterstützt von einem Lenkrück- stellmoment wieder in Geradeausstellung. In dieser Rückstellungsphase öffnet das Drosselelement 19, so dass die Federn 27
die Zahnstange 9 wieder mittig zu dem Rohrelement 22 ausrichtet.
Zur Dämpfung von beispielweise Stößigkeiten, Shimmy oder Flattern ist die erfindungsgemäße LenkungsVorrichtung vorteilhaft nutzbar. Bei Geradeausfahrt sind von der Fahrbahn angeregte Stöße durch teilweises Öffnen des Drosselelement 19 bedämpfbar, der Einsatz eines zusätzlichen Lenkungsdämpfers ist überflüssig.
Mit der vorangehend beschriebenen Lenkungsvorrichtung lassen sich über die Ansteuerung des elektrischen Drosselelementes 19 in vorteilhafter Weise verschiedenste Lenkungscharakteristiken abbilden.
Die Darstellung einer direkten Lenkung kann neben dem vollständigen Schließen des elektrischen Drosselelementes 19 auch über ein die Hydraulikleitung unterbrechendes zusätzliches Ventil erfolgen.
In einer nicht dargestellten modifizierten Ausführungsform ist in der Hydraulikleitung 18 eine elektrisch ansteuerbare Pumpe eingeschaltet. Über eine Pumpe ist ein aktiver Lenkungseingriff darstellbar. Hier besteht die Möglichkeit, die Grundübersetzung ii groß, d.h. mit einer indirekten Charakteristik auszuführen. Durch Umpumpen von Hydraulikflüssigkeit von dem ersten Volumen 17 in das zweite Volumen 17* oder umgekehrt tritt eine Re- latiwerSchiebung der Zahnstange 9 zu dem Rohrelement 22 auf. Damit ist ein Lenkwinkel δm um einen Wert Δδm vergrößerbar, ohne dass sich der Lenkradwinkel ÖH ändert .
Die Möglichkeit einen zusätzlichen Lenkwinkel Δδm zustellen zu können ist zur Darstellung einer direkteren Lenkung mit i2 < iα nutzbar. Darüber hinaus sind aktive Lenkeingriffe auch zu Fahrzeugstabilisierung nutzbar, insbesondere in Verbindung mit anderen über Bremseingriff arbeitenden Systemen.
In einer weiteren modifizierten Ausfuhrungsform ist in der Lenkungsvorrichtung sowohl ein Drosselelement 19 als auch eine Pumpe vorgesehen. Ein elektrisch ansteuerbares Ventil schaltet das Drosselelement 19 und die Pumpe gemeinsam oder wahlweise in die Hydraulikleitung 18 ein. Die Pumpe kann dabei parallel oder in Reihenschaltung zu dem Drosselelement 19 angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
Lenkhandhabe , Lenkrad Lenksäule Eingangswelle Lenkventil Vorrichtung zur Lenkungsunterstützung Fahrzeugräder Spurstange Ritzel Zahnstange Kolben-Zylinderaggregat Vorratstank Lenkhelfpumpe Ventil Druckspeicher Druckleitung Lenkgetriebe Mit Hydraulikflüssigkeit gefülltes erstes Volumen Mit Hydraulikflüssigkeit gefülltes zweites Volumen Hydraulikleitung Elektrisch ansteuerbares Drosselelement Geberkolben Dichtring Rohrelement Stangenelemente Tank Rückschlagventil Innenfläche Rohrelement, Nehmerkolben Feder Lenkwinkelsensor Steuergerät