Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplung für Medien an einem Baugerät
Die Erfindung betrifft eine Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplung für Medien an einem Baugerät gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art .
Die genannten Medien, welche durch die hydraulische Kupplung miteinander verbunden werden sollen, dienen dem Antrieb beispielsweise von Werkzeugen oder anderen hydraulisch betätigten Aktoren. Sie müssen deshalb nicht notwendigerweise aus einem Hochdruckhydraulik-Öl bestehen; die Erfindung bezieht sich auf alle flüssigen und gasförmigen Medien.
Aus der GB-PS 1 594 923 ist eine gattungsgemäße Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupp- lung für Vorderlader bekannt. Die Schnellwechselvorrichtung besteht aus einem am Vorderlader angeordneten Schnellwechsler und einer an einem Werkzeug, beispielsweise einer Gabel mit hydraulisch in ihrer Lage seitlich verstellbaren Gabeln, angeordneten, dem Schnell- Wechsler zugeordneten Adapaterplatte. Zur Kupplung der Hydraulikleitungen des Vorderladers mit den Hydraulikleitungen des Werkzeugs weist der Schnellwechsler erste Kupplungsventile als Teil der hydraulischen Kupplung
für Medien auf, die an der Adapterplatte angeordneten zweiten Kupplungsventilen zugeordnet sind. Der Schnellwechsler wird um eine Schwenkachse geschwenkt, bis dieser in eine Ausnehmung der Adapterplatte eingreift. Die Adapterplatte mit dem Werkzeug wird über den Schnellwechsler durch einen Schwenkarm des Vorderladers angehoben. Dabei richtet sich das Werkzeug mit der Adapterplatte aufgrund der Schwerkraft zu dem Schnellwechsler aus. In Richtung parallel zur Schwenkachse erfolgt dann durch einen Verriegelungsmechanismus der Schnellwechselvorrichtung ein festes Verbinden des Schnellwechslers mit der Adapterplatte. Hierfür wird ein Riegelbolzen parallel zur Schwenkachse in entsprechende Öffnungen der Adapterplatte verschoben.
Mit dem Verschieben des Riegelbolzens wird eine Betätigungseinrichtung aktiviert, welche die Kupplungsventile senkrecht zur Versc tieberichtung des Riegelbolzens kuppelt. Die Betätigungseinrichtung weist dabei ein Über- tragungsglied mit einer Rolle auf, das entlang einer Steuerkurve eines schwenkbar gelagerten Steuerhebels mit Betätigen der Riegelbolzen verfahren wird. Durch das Entlangfahren der Rolle über die Steuerkurve drückt der Steuerhebel gegen die Kraft einer Feder ein männli- ches Kupplungsventil des Schnellwechslers/Vorderladers in das zugeordnete Kupplungsventil der Adapterplatte / des Werkzeugs in Richtung von dem Riegelbolzen weg. Die Kupplung des Schnellwechslers als auch der Kupplungsventile erfolgt durch eine Linearbewegung.
Diese Konstruktion ist sehr aufwändig in der Herstellung, da sie aus vielen Einzelteilen besteht. Zudem ist diese hydraulische Kupplung sehr störanfällig, weil die
Betätigungseinrichtung Dreck und Schmutz ausgesetzt ist. Es tritt durch den Betrieb des Vorderladers Schmutz zwischen die einzelnen Teile der Betätigungseinrichtung ein, was sehr schnell zu Verschleiß führt. Zudem kann die Betätigungseinrichtung durch den Schmutz sogar blockiert werden. Beispielsweise bleiben die in das weibliche Kupplungsventil eindringenden Schmutzteilchen in der dortigen Aufnahmebohrung und werden nach erfolgtem Medienschluss in den Ölkreislauf einge- tragen. Damit werden die Hydraulik-Aggregate einer unzulässigen Schmutzbelastung unterworfen. Zudem ist bei eintretendem Verschleiß ein exaktes Kuppeln nicht mehr möglich und es kommt zu unerwünschter Leckage der hydraulischen Kupplung.
Eine weitere Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplung für Medien an einem Baugerät aus der EP 0 483 232 Bl bekannt. Es handelt sich dabei um die Kupplung eines Antriebssystems an einem Zusatzgerät eines Baggers oder dergleichen mit einem Werkzeug. Die Kupplung erfolgt in der Art einer Schwenk-Verriegelung. Hierbei ist der Schnellwechsler an seiner Unterseite mit einem ersten hydraulischen Kupplungsventil versehen und ist an einer horizontalen Schwenkachse einseitig schwenkbar an einem Baggerstiel eines Baggers befestigt. Die dem Schnellwechsler gegenüberliegende Adapterplatte, die ein zweites hydraulisches Kupplungsventil, ist an einem Zusatzgerät, z. B. einem Schwenklöffel angeordnet. Der Schnellwechsler wird an einer Schwenkachse der Adapterplatte eingehackt und schwenkt auf die Adapterplatte zu. An der dieser Schwenkachse entfernt liegenden Seite der Adapterplatte wirkt eine Verriegelungseinrichtung der Schnellwechselvorrichtung
zwischen Schnellwechsler und Adapterplatte, um diese fest miteinander zu verbinden.
Die bekannte Schwenk-Verriegelung der Schnellwechsel- Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass während des Einschwenkens des Schnellwechslers auf die geräteseiti- ge Adapterplatte zunächst die hydraulische Kupplung zwischen den einander gegenüberstehenden Kupplungsventilen hergestellt wird und danach erst die Verriegelung der Schnellwechselvorrichtung stattfindet.
Dies bedeutet, dass zunächst die beiden Kupplungsventile der hydraulischen Kupplung ineinander eintauchen und flüssigkeitsdicht miteinander verbunden werden und dass mit sich fortsetzender Schwenkbewegung des baggerstiel- seitigen Schnellwechslers auf die geräteseitige Adapterplatte schließlich die Verriegelungseinrichtung in Gegenüberstellung kommt und der Schnellwechsler mit der Adapterplatte verriegelt wird.
Nachteil der bekannten Schwenk-Verriegelung ist allerdings, dass - wegen der noch fehlenden Verriegelung des Schnellwechslers - beim Eintauchen der beiden einander zugeordneten Kupplungsventile stets noch ein radiales Spiel vorhanden ist, das die beiden Kupplungsventile der Schnellkupplung beim Eintauchen gegeneinander verschiebt und deren Dichtsitze beschädigen kann. Es bedarf in der Druckschrift nicht gezeigter, komplizierter Einfahrkurven und Führungen, um einen derartigen Ver- schleiß der einander zugeordneten Dichtungen zu vermeiden und überhaupt die Funktion der hydraulischen Kupplung sicher zu stellen.
Weiterer Nachteil der genannten Schwenk-Verriegelung ist, dass die beiden einander gegenüberliegenden Kupplungsventile ungeschützt einander gegenüber liegen und die Eintauchbewegung der beiden Kupplungsventile unge- schützt im freien Raum stattfindet, wodurch, die beiden Kupplungsventile einem hohen Verschleiß durch Schmutz und Wasser ausgesetzt sind.
Weil die beiden Kupplungsventile bogenförmig um die entfernt angeordnete Schwenkachse zwischen Adapterplatte und Schnellwechsler ineinander einschwenken, sind die hierfür vorgesehenen - in Einfahrrichtung langen - Führungs- und Fangflächen einem hohen Verschleiß ausgesetzt.
Aus der EP 0 602 165 Bl ist eine weitere Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplung für Hydraulikleitungen bekannt, bei der die Kupplung der einander zugeordneten Kupplungsventile nicht mehr im Sinne einer Schwenkbewegung erfolgt, sondern im Sinne einer Linearbewegung. Bei dieser bekannten hydraulischen Kupplung wird zwar die Verbindung zwischen der Adapterplatte und dem Schnellwechsler ebenfalls mittels einer Schwenkbewegung durchgeführt. Nachdem aber der Schnellwechsler und die Adapterplatte miteinander verbunden sind, erfolgt erst durch ein weiteres Verriegelungselement die lineare Verbindung der einander gegenüberliegenden Kupplungsventile.
Nachteil dieser Art von Schnellwechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplungsvorrichtung ist, dass ein separates lineares Verschiebeelement zur Verriegelung und zur Verbindung der beiden Kupplungsventile notwen-
dig ist. Weiterer Nachteil ist, dass die Verriegelungs- vorrichtung der Schnellwechselvorrichtung, die mit relativ großen Durchmessern an zugeordneten Fangbolzen anliegt, stets auch während der Verriegelung noch ein beträchtliches Spiel aufweist, was dazu führt, dass die einander gegenüber liegenden Kupplungsventile diesem Spiel unterworfen sind und einem hohen Verschleiß unterliegen.
Beim Eintauchen der beiden einander zugeordneten Kupp— lungsventile weichen die ineinander tauchenden Teile gegenseitig aus, was mit r-i.oh.em Verschleiß und - schlimmstenfalls- einer Beschädigung der Dichtungen verbunden ist.
Solche Nachteile treten insbesondere auch deshalb auf, weil es sich um langhubige Kupplungsventile handelt, die Eintauchtiefen von melrxr als 20 mm aufweisen, was große, schmutzberührte Oberflächen schafft, die beson— ders empfindlich gegen Beschädigungen sind.
Aus der DE 101 59 417 AI zLst eine weitere Schnellwech— selvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplungsvorrichtung für Medien bekannt, bei der eine Schwenkfüh- rung im Sinne der EP 0 483 232 Bl verwendet wird, bei der aber im letzten Teil der Schwenkbewegung eine Ge- rad-/Linearführung vorgesehen ist. Dies vermeidet zunächst die Nachteile der bogenförmigen Schwenkbewegung, nämlich dass die ineinander eintauchenden Kupplungsven- tile einem starken Versch-Leiß unterworfen sind.
Nachteil dieser hydraulischen Kupplung ist jedoch, dass wegen der verwendeten Linearführung eine relativ große
Führungslänge erforderlich ist, die große, schmutzberührte Flächen ausbildet, die einem dementsprechenden Verschleiß unterliegen. Mit zunehmendem Gebrauch schlagen diese Führungsflächen aus und führen dann dazu, dass die ineinander eintauchenden Kupplungsventile
Spiel erhalten, was zu einer Beschädigung der Dichtungen und der Führungsflächen führt.
Durch die langen Eintauchtiefen kann es sogar zum Fres- sen der Führungsflächen führen, wenn unerwünschte Verkantungsbewegungen, Stöße und Schmutz die Führungsflächen zusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnell- Wechselvorrichtung mit einer hydraulischen Kupplungsvorrichtung für Medien an einem Baugerät oder dergleichen gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art derart weiterzubilden, dass eine gegen Verschmutzungen weitgehend geschützte, verschleißarme und spielarme hydraulische Kupplung gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 1 in Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die Betätigungsvorrichtung für eine hydraulische Kupplung in den Bereich des Endes des Riegelbolzens und der zugeordneter Ausnehmung in der Adapterplatte integrie- ren lassen, wodurch eine erheblich kompaktere Bauweise als auch ein Schutz vor Beschädigung im Betrieb auf einfache Weise erreicht wird.
Nach der Erfindung wird daher die Betätigungseinrichtung durch die Ausbildung der Enden des Riegelbolzens und der korrespondierenden Öffnung der Adapterplatte gebildet ist.
Insbesondere ist jeweils am freien schwenkbaren Ende des Schnellwechslers und der Adapterplatte jeweils ein Kupplungsventil eines die hydraulische Kupplung herstellenden Ventilblocks angeordnet ist.
Der Riegelbolzen weist dabei vorzugsweise ein Konusende auf, das beim Einrücken in die formangepasste Ausnehmung der Adapterplatte die Hubbewegung der Kupplungsventile aufeinander zu hervorruft.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Verbindung zwischen dem Schnellwechsler und der Adapterplatte aus einem einseitigen Schwenklager, an dessen entfernt gelegenen Ende der Riegelbolzen in die Ausneh- mung der Adapterplatte in Richtung senkrecht zur Schwenkachse dieses Schwenklagers eingreift.
Insbesondere ist vor Herstellung des Mediendurchflusses in den beiden einander zugeordneten Kupplungsventilen der Schnellwechsler auf der Adapterplatte durch mindestens einen teilweisen Eingriff des Konusendes des Riegelbolzens verriegelt und es liegen in diesem Zustand die beiden aneinander aufliegenden Anschlussflächen der einander zugeordneten Kupplungsventile abdichtend an- einander an, wobei jedoch noch kein Flüssigkeitsdurch- fluss gegeben ist.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist dabei auch, dass die einander zugeordneten Kupplungsventile in an sich bekannter Weise eine Schwenk-Verriegeliαng ausführen und das untere Kupplungsventil am freien, riinteren Ende der Adapterplatte eines zu kuppelnden Werkzeuges eines Baggerlöffels und dergleichen angeordnet i_st, während das gegenüber liegende obere Kupplungsventil mit dem freien, schwenkbaren Ende des Schnellwechsl_ers verbunden ist, welcher mit dem Baggerstiel verbunden ist. In dem Schnellwechsler ist ein verschiebbar angetriebener Riegelbolzen angeordnet, der ein Konusende aufweist, welches im verriegelten Zustand in einem zugeordneten Konusdurchbruch an einer Riegelplatte der? Adapterplatte eingreift. Mit einer durch den Riegelbolzen erzeugten Hubbewegung durch sein in den Konusdurchbruch der Riegelplatte eindringendes Konusende, werden die beiden Kupplungsventile gegeneinander gepresst und in den Durchflusszustand überführt.
Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass zunächst eine Verriegelung zwischen der Adapterplatte und dem Schnel-Lwechsler hergestellt wird und dass diese Verriegelung eine formschlüssige Verbindung zwischen dem bagcjerstielseitigen Schnellwechsler und der werkzeugseitigen Adapterplatte herstellt, um damit die einander zugeordneten Kupplungsventile zu zentrieren und in eine gegeneinander abgedichtete Zwischenposition zu bringen, ohne dass in dieser Zwischenposition die Gefahr besteht, dass Schmutz in die abdichtend aufeinander anliegenden Anschlussflächen eindringt.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass der Riegelbolzen einen kurzen Hub ausführt, der nachfolgend auch als Überhub bezeichnet wird, weil der Schnellwechsler im verriegelten Zustand gegen die adapterplattenseitige Riegelplatte um einen zusätzlichen Hub führt.
Dieser kurze Hub wird als Hubbewegung auf das obere Kupplungsventil am freien, schwenkbaren Ende des Schnellwechslers übertragen, das seinerseits einen schwimmend gelagerten Ventilblock im oberen Kupplungsventil betätigt, der mit einer elastomeren Feder vorgespannt am oberen Kupplungsventil gelagert ist.
Diese kurze Hubbewegung auf den Schnellwechsler reicht aus, das schwimmend und federvorgespannte obere Kupplungsventil gegen das feststehende untere Kupplungsventil an der Adapterplatte zu führen, um so die beiden Körper der Kupplungsventile in Offenstellung zu bringen.
Vorteilhaft handelt es sich um sogenannte Kurzhubventile, bei denen ein Hub von beispielsweise 1 bis 5 mm ausreicht, das Ventil zu betätigen.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, weil beim Stand der Technik Hübe von 20 bis 30 mm notwendig waren, um das Kupplungsventil von dem einen in den anderen Zustand zu bringen.
Wegen der Verwendung der Kurzhubventile besteht der
Vorteil, dass nur kurze Hübe auszuführen sind, was bedingt, dass nur geringe Flächen schmutz- und flüssig- keitsberührt sind.
Damit wird auch der Nachteil der bekannten Langhubventile vermieden, nämlich dass beim Eintauchen der Langhubventile in die zugeordneten Dichtabschnitte die Dichtungen beschädigt werden. Dies wird bei der Erfindung vermieden.
Wichtig bei der Erfindung ist somit, dass zunächst eine formschlüssige Verriegelung zwischen der Adapterplatte und dem Schnellwechsler hergestellt wird und dass im Sinne eines Überhubes dieser Verriegelung - wenn also der Formschluss der Verriegelung bereits schon hergestellt ist- noch über eine kurze Strecke der Kupplungszustand der einander zugeordneten Kupplungsventile her- gestellt wird.
Als Zahlenbeispiel sei erwähnt, dass der Schnellwechsler in Richtung seiner Schwenkbewegung auf die Adapterplatte bei hergestellter Verriegelung noch einen Über- hub von beispielsweise 6 mm Länge durchführt, und diese 6 mm Hub werden umgesetzt in 3 mm Spielausgleich am schwimmend gelagerten Ventilblock des oberen Kupplungsventils zuzüglich einem 3 mm Öffnungsweg des nun festgesetzten Ventilblocks in Richtung auf das feststehende untere Kupplungsventil .
Zur Verwirklichung der beschriebenen formschlüssigen Verriegelung wird der Gegenstand der auf den gleichen Anmelder zurück gehenden EP 0 569 026 AI verwendet, de- ren Offenbarung voll inhaltlich von der Offenbarung der vorliegenden Erfindung umfasst sein soll.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Verriegelung in der
Schnellwechselvorrichtung hat den Vorteil, dass beim Verriegelungsvorgang die Riegelbolzen im wesentlichen in der oberen Mantelflächenhälfte des kegelstumpfförmi- gen Bereiches eine tragende Funktion ausüben und die schräge Spannfläche des Schnellwechslers vollflächig auf die schräge Spannfläche der Riegelplatte aufgleitet, so dass mit dem Einleiten des Riegelvorgangs gleichzeitig ein mehrachsiges Verspannen von Adapter und Arbeitsgerät erfolgt.
Während des Kupplungsvorgangs wird der Schnellwechsler nach vorn gegen die Kupplungsachse gedrückt, und durch den vorzugsweise elliptisch ausgebildeten Freiraum zwischen Riegelbolzen und Konusdurchbrüchen in der Riegel- platte ist gewährleistet, dass die Riegelbolzen ständig nachsetzen, sich also in die Verriegelungsposition bewegen können. Die unter Vorspannung, insbesondere Federvorspannung, stehenden Riegelbolzen übernehmen somit eine Niederspannfunktion, wobei durch die Anlage der Aufnahmeklauen an der Kupplungsachse eine Flächenpressung zwischen den vorstehend erwähnten Schrägflächen entsteht .
Falls Toleranzen, verursacht durch Verschleiß, auftre- ten sollten, werden diese dadurch ausgeglichen, dass die federbeaufschlagten Riegelbolzen weiter in den Freiraum der Durchbrüche in der Riegelplatte vorgeschoben werden können. Mittels der seitlich angebrachten Zentrierorgane, Zylinderstifte, wird eine Vorzentrie- rung beim Absenken des Schnellwechslers auf die dem Arbeitsgerät zugeordnete Adapterplatte erreicht, wodurch der Verriegelungsvorgang nicht nur erleichtert und ein Verschleiß infolge Verkantens zwischen Schnellwechsler
und Adapterplatte wesentlich verringert, sondern auch ein einweisungsfreies Wechseln von Arbeitsgeräten möglich wird.
Der Antrieb der Schaltwelle der Verriegelungsvorrichtung kann sowohl mechanisch als auch hydraulisch erfolgen, wobei in der mechanischen Ausführungsform ein Knickhebelmechanismus mit Verriegelung über den Totpunkt und bei der hydraulischen Ausführungsform die An- lenkung der Riegelbolzen über eine pendelnde Druckausgleichsbrücke und einen Hydraulikzylinder erfolgen.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel .
In der Beschreibung, in den Ansprüchen, der Zusammenfassung und in der Zeichnung werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. Es zeigen:
Figur 1 eine Schnittansicht durch eine Verriegelungsvorrichtung des Schnellwechslers nach der Er- findung in Offenstellung;
Figur 2 eine Schnittansicht durch die Verriegelungsvorrichtung nach Figur 1 in Schließstellung;
Figur 3 eine erweiterte Schnittansicht der Verriegelungsvorrichtung in Schließstellung vor Herstellung des Mediendurchflusses;
Figur 4 eine vergrößerte Teildarstellung der Ventilanordnung nach Figur 3;
Figur 5 die vergrößerte Teildarstellung nach Figur 4 im Durchfluss bei Überwindung des Überhubes der Verriegelungsvorrichtung, und
Figur 6 die Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 5 in Pfeilrichtung VI in Figur 5.
Eine in Figur 1 insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnete Schnellwechselvorrichtung umfasst einen Schnellwechsler 30 und eine Adapterplatte 12, von denen der Schnellwechsler 30 an einem hier nicht dargestell- ten Auslegerarm einer ebenfalls nicht dargestellten
Erdbewegungsmaschine befestigt ist und die Adapterplatte 12 dem ebenfalls nicht dargestellten Arbeitsgerät zugeordnet und mit diesem fest verbunden ist.
Die Adapterplatte 12 umfasst eine Grundplatte 14, auf der an einem Ende eine Riegelplatte 16 und an dem abgewandten Ende mittels Befestigungslaschen 17 eine Schwenklagerachse/Kupplungsachse 19 verschweißt sind. Die Riegelplatte 16 weist auf der der Kupplungsachse zugewandten Seite eine Spannfläche 20 auf, die einer senkrechten Fläche der Adapterplatte 12 um 3 bis 35 Grad, vorzugsweise um 5 bis 15 Grad, geneigt ist.
Die Riegelplatte 16 ist ferner mit zwei im Abstand von- einander angeordneten und im Querschnitt konisch ausgebildeten Konusdurchbrüchen 21 und 22 versehen. Der Konuswinkel der von Kegelmantelflächen begrenzten Konusdurchbrüche 21, 22 ist entsprechend bemessen und be-
trägt im dargestellten Ausführungsbeispiel 5 bis 15 Grad.
Diese 360 Grad umfassenden Kegelmantelflächen der Ko- nusdurchbrüche 21 und 22 sind jeweils im gleichen Abstand zu zwei Zentren zugeordnet, so dass jeweils zwei Kegelmantelteilflächen vorhanden sind, von denen die in bezug auf Figur 1 untere Kegelmantelteilfläche gegenüber der gedachten, die obere Kegelmantelteilfläche zu einem vollständigen Kegelstumpf ergänzende, Kegelmantelteilfläche ein noch zu beschreibendes Lagerspiel S aufweist .
Der etwa quaderförmige Schnellwechsler 30 weist an sei- nen Seitenflächen je eine Aufnahmeklaue 31 auf, die im eingefahrenen Zustand - siehe Figur 2 - die Kupplungsachse 19 umgreifen. Die zwischen den Aufnahmeklauen 31 befindliche Stirnfläche des Schnellwechsler 30 geht in eine zylindermantelförmige Widerlagerfläche 32 über, die - wie ebenfalls Figur 2 zeigt - im eingefahrenen
Zustand sich an der Zylindermantelfläche der Kupplungsachse 19 abstützt. Die abgewandte Stirnseite 34 ist um 3 bis 35 Grad, vorzugsweise um 5 bis 15 Grad, gegenüber der Senkrechten - korrespondierend zur Spannfläche 20 der Riegelplatte 16 - geneigt und weist ebenfalls zwei
Durchbrüche 35 auf, durch die je ein im Schnellwechsler 30 längsverschieblich angetriebener Riegelbolzen 36 hindurchtreten kann.
Jeder Riegelbolzen 36 weist eine in einer Sackbohrung
37 angeordnete Feder 38 auf, die sich mit ihrem freien Ende auf einem Federteller 39 abstützt, dem die Stirnseite eines Winkelhebels 41 zugeordnet ist.
Der Winkelhebel 41 ist mittels eines Verbindungsbolzens 42 an einem Schaltnocken 43 angelenkt, der mit einer Schaltwelle 44 fest verbunden ist. Über einen Verbin- dungsbolzen 45, der durch ein Langloch 46 am zugewandten Ende des Riegelbolzens 36 greift, ist der zugewandte Arm des Winkelhebels 41 mit dem Riegelbolzen 36 gelenkig verbunden.
Die vorstehend beschriebenen Teile bilden ein Kniehebelgetriebe, das über die Schaltwelle 44 angetrieben beim Bewegen von der in Figur 1 gezeigten Ruhelage in die in Figur 2 gezeigte Arbeitslage über die Totpunktlage hinaus - eine gedachte Verbindungslinie der Mit- telpunkte von Schaltwelle 44 und Verbindungsbolzen 45 - bewegt und damit verriegelt.
Auf diese Weise wird ein selbsttätiges Lösen der ausgefahrenen Riegelbolzen 36 aus der in Figur 2 dargestell- ten Riegellage verhindert. Die abgewandten Konusenden
50 der Riegelbolzen 36 sind kegelstumpfförmig mit einem Kegelwinkel von 5 bis 15 Grad ausgebildet und korrespondieren mit den Durchbrüchen 21, 22 in der Riegelplatte 16, wie dies ebenfalls aus Figur 2 deutlich er- kennbar ist.
Zwecks seitlicher Vorzentrierung beim Absenken des Schnellwechslers 30 auf die Adapterplatte 12 des Arbeitsgerätes sind Zentrierorgane vorgesehen, von denen die dem Schnellwechsler 30 zugeordneten Zentrierorgane als Zylinderstifte 52, siehe Figur 1, ausgebildet sind, die in die ebene Stirnseite 34 beidseitig der verschiebbaren Riegelbolzen 36 liegen. Die der Riegelplat-
te 16 zugeordneten Zentrier-Organe sind im Absenkweg des Schnellwechslers 30 liegende Schrägflächen 51.
Beim Absenken des Schnellwechslers 30 auf die Adapter- platte 12 - siehe Figur 1 - werden infolge der Schrägflächen 51 der Schnellwechsler 30 und damit die verschiebbaren Riegelbolzen 36 in bezug auf die Durchbrüche 21, 22 ausgerichtet und damit zentriert, so dass der Kupplungsvorgang zwischen Riegelbolzen 36 und Durchbrüchen 21, 22 störungsfrei erfolgt.
In Folge der Exzentrizität - Lagerspiel S - der unteren Kegelmantelteilflächen der Durchbrüche 21, 22 in der Riegelplatte 16 liegen die kegelstumpfförmigen Endbe- reiche 50 der Riegelbolzen 36 lediglich in der Eingriffsstellung gemäß Figur 2 an den oberen Kegelmantelteilflächen der Durchbrüche 21, 22 an, während die Kegelmantelteilflächen der unteren Bereiche nicht anliegen, sondern frei liegen, wie dies in Figur 2 durch den Spalt S angedeutet ist. Hierzu sind die den Zentren zugeordneten Ebenen so ausgerichtet, dass sie die Verbindungsbolzen 45 der Riegelbolzen 36 mittig schneiden, und die Riegelbolzen 36 sind mittels entsprechend bemessener Gleitlager 49 im Schnellwechsler 30 parallel geführt.
In dieser Eingriffsstellung liegt der Schnellwechsler 30 zwischen der an der Kupplungsachse 19 anliegenden Widerlagerfläche 32 und der Spannfläche 20 der Riegel- platte 16 an. An der Stirnseite 34 des Schnellwechslers, verspannen die Riegelbolzen 36 den Schnellwechsler 30 auf der Adapterplatte 12 infolge des beim Bewegen der Riegelbolzen 36 aus der in Figur 1 dargestell-
ten Ruhelage in die in Figur 2 dargestellte Wirklage als Keilgetriebe wirkenden Kegelmantelteilflächen und bilden die zweite lastübertragende Lagerstelle der Schnellwechselvorrichtung 10, welche der die erste La- gerstelle bildenden Kupplungsachse 19, die von den Aufnahmenklauen 31 umfasst ist, gegenüber liegt.
Selbstverständlich sind auch andere geometrische Formen der Spannflächen und Riegelflächen möglich, ohne dass hierbei der Er indungsgedanke verlassen wird; beispielsweise sind anstelle von Kegelmantelflächen auch ebene Schrägflächen für die beweglichen Riegelorgane und deren zugeordnete, gehäusefeste Kupplungsglieder möglich. Entscheidend ist lediglich, dass ein ausrei- chendes Lagerspiel S zwischen den betroffenen und ein
Keilgetriebe bildenden Kupplungsgliedern vorhanden ist.
Es wird noch darauf hingewiesen, dass im Ausführungsbeispiel zwar eine federbelastete, mechanische Ver- Schiebung der Riegelbolzen 36 beschrieben ist. Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Antrieb der Riegelbolzen 36 hydraulisch oder pneumatisch ausgeführt wird.
Auch ist es nicht lösungsnotwendig, dass die Verrieg- lungseinrichtung mit ihrem Verrieglungsantrieb an dem baggerstielseitigen Schnellwechsler angeordnet ist. In einer anderen Ausgestaltung kann der Verrieglungsan- trieb an werkzeugseitigen Adapterplatte angeordnet sein.
Die Figur 3 zeigt, dass an der Adapterplatte 30 eine Aufhängung 7 befestigt ist, die aus zwei zueinander parallelen und im Abstand angeordneten Seitenwänden besteht. In jeder Seitenwand sind jeweils zwei voneinan- der beabstandete Aufnahmen 7, 8 zum Eingriff eines (nicht dargestellten) Aufnahmebolzens eines Baggerstiels vorgesehen.
Nach der Beschreibung der Verrieglungseinrichtung der Schnellwechselvorrichtung 10 werden nun die an der Verriegelungseinrichtung befestigten Medienkupplungen beschrieben.
Hierbei ist an der Grundplatte 14 der Adapterplatte 12 das untere Kupplungsventil - Ventilunterteil 1 - angeordnet ist, welches eine obere Anschlussfläche 2 aufweist, in deren Bereich die Mediendurchführungen angeordnet sind.
In analoger Weise ist am hinteren freien, schwenkbaren Ende des Schnellwechslers 30 das obere Kupplungsventil - Ventiloberteil 3 - angeordnet, das an seiner Unterseite eine Anschlussfläche 5 mit der dortigen Anordnung von Mediendurchführungen aufweist.
Das Ventiloberteil 3 ist im Übrigen an einem Joch 4 befestigt, das auf dem Schnellwechsler 30 befestigt ist. Die beiden Teile 12, 30 der Verrieglungsvorrichtung sind somit in Pfeilrichtung 6 gegeneinander schwenkbar ausgebildet und am jeweils schwenkbaren, freien Ende sind die einander zugeordneten Medienkupplungen, bestehend aus Ventilober- und -unterteil 1, 3 befestigt.
Die Figur 2 zeigt den vollständigen Schließvorgang der beiden Kupplungsventile 1, 3 mit hergestellter Mediendurchführung. Hierbei ist wichtig, dass die Verriegelung bereits schon den Überhub ausgeführt hat, weil das Konusende 50 des Riegelbolzens 36 vollständig in den zugeordneten Konusdurchbruch 21 der Riegelplatte 16 eingefahren ist.
Es handelt sich hierbei um einen Hub, der eine außeror- dentlich hohe Kraft in Querrichtung entfaltet, weil das Konusende 50 schlank ausgeführt ist und dementsprechend über einen langen Verschiebeweg in den Konusdurchbruch 21 einfährt, so dass auf Grund der sich dadurch ergebenden großen Hebelkraft der Schnellwechsler 30 mit ho- her Vorspannkraft gegen die Adapterplatte 12 gepresst wird und damit auch das VentilOberteil 3 gegen das Ventilunterteil 1.
Damit wird mit dem Eintauchen des Konusendes 50 des Riegelbolzens 36 in den Konusdurchbruch 21 eine besonders günstige - nämlich große — Schließkraft auf die einander zugeordneten Kupplungsventile 1, 3 übertragen.
Zudem wird auch die Spreizkraft des in den Mediendurch- flüssen fließenden Hochdrucköls überwunden. Die Spreizkraft ist relativ groß, denn das Hochdrucköl drückt auf eine relativ große Fläche in den Ventilquerschnitten und versucht, die beiden Ventilanschlussflächen voneinander abzuspreizen. Diese Abdrückbewegung wird durch die hohe Andrückkraft vermieden, die durch den Überhub des Eintauchens des Konusendes 50 in den Konusdurchbruch 21 erzielt wird. Das Gegenlager wird durch das Abdrückelement, den Federgummi 23, gebildet. Durch die-
se Ausbildung wird auch noch das mehrachsige Verspannen der Verriegelungsvorrichtung der Schnwellwechselvor- richtung 10 verstärkt.
Die Figur 3 zeigt weitere Einzelheiten, bei der bereits schon die Verriegelung zwischen der Adapterplatte 12 und dem Schnellwechsler 30 hergestellt wurde, aber noch nicht der Überhub der Verbindung zur Herstellung eines Flüssigkeitsdurchflusses der Kupplungsventile 1, 3.
Der Figur 3 ist zu entnehmen, dass das Ventilunterteil 1 mit einem Anschraubblock 61 fest an der Rückseite der Riegelplatte 16 befestigt ist und das Ventiloberteil 3 schwimmend an dem Joch 4 befestigt ist, das seinerseits an dem Schnellwechsler 30 befestigt ist.
Ferner zeigt Figur 3, dass beim Eintauchen des Konusendes 50 in den Konusdurchbruch 21 der Riegelplatte 16 die Adapterplatte 30 eine in Pfeilrichtung 11 gerichte- te Überhubbewegung ausführt, wodurch die beiden einander zugeordneten Kupplungsventile 1, 3 gegeneinander bewegt und in Durchflussstellung gebracht werden.
Figur 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung von Figur 3, wobei die beiden Kupplungsventile 1, 3 im Bereich ihrer Anschlussflächen 2, 5 abdichtend aufeinander liegen, jedoch noch kein Mediendurchfluss stattfindet.
Figur 4 zeigt, dass im Bereich der Spannflächen 20 nur noch ein sehr geringes Spiel zwischen der Adapterplatte 12 und dem Schnellwechsler 30 vorhanden ist und dass weiterhin die beiden Kupplungsventile 1, 3 praktisch spielfrei abgedichtet - durch die Flachdichtung 13 -
aufeinander liegen. Nur bei Überwindung der Eintauchtiefe 15 erfolgt die gegenseitige Ventilöffnung.
Es bedarf daher keiner zusätzlichen Einlaufschrägen, Büchsen oder anderer Führungselemente, weil allein das Entlanggleiten des Schnellwechslers 30 an den Spannflächen 20 der Riegelplatte 16 ausreicht, eine formschlüssige, spielfreie Führung und Zentrierung der einander zugeordneten Kupplungsventile 1, 3 zu ermöglichen.
Im Einzelnen ist hierbei dargestellt, dass das Ventilunterteil 1 mittels Einstellblechen 57 fest an der Rückseite der Riegelplatte 16 befestigt ist. Diese Einstellbleche 57 dienen zur passgenauen Montage des Ven- tilunterteils 1.
Wenn 'sich beispielsweise die Kupplungsachse 19 oder die Widerlagerfläche 32 an dem Schnellwechsler 30 verschleißen, versetzt sich das Oberteil 3 mit dem Joch 4 weiter nach links. Es wird dann ein Einstellblech 57 entfernt, wodurch das gesamte Ventilunterteil 1 ebenfalls um diesen Abstand nach links versetzt an der Riegelplatte 16 erneut festgeschraubt wird.
Auf diese Weise wird ein Verschleiß der gesamten Verriegelungeinrichtung ausgeglichen und di,e Kupplungsventile 1, 3 sind stets zueinander zentriert.
Im Folgenden wird die schwimmende Lagerung des Ventil- Oberteils 3 dargestellt.
Das Ventiloberteil 3 ist in Richtung der Schließbewegung - Pfeilrichtung 11 - schwimmend gelagert. Hierzu
ist pro Ventil in einer Ausnehmung im Joch 4 eine Führungsschraube 25 angeordnet, deren bolzenseitiges Ende fest mit einem Drehteil 24 verbunden ist.
Das bolzenseitige Ende der Führungsschraube 25 ist in eine zugeordnete Gewindebohrung am Ventilblock 60 des Ventiloberteils 3 eingeschraubt.
Die schwimmende Lagerung des Ventiloberteils 3 im Joch 4 zeichnet sich im Übrigen auch durch einen seitlichen Spielabstand 28 aus, wie in Figur 4 eingezeichnet.
Die Unterseite des Drehteils 24 liegt hierbei auf einer Auflagefläche 26 im Bereich der Ausnehmung im Joch 4 auf.
Es ist eine Abdrückvorrichtung für den Ventilblock 60 vorgesehen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem elastomeren Federgummi 23 besteht, der sich, mit seinem einen Ende an der Unterseite des Joches 4 abdrückt und mit seinem anderen Ende schwimmend auf der Oberfläche des Ventilblocks 60 aufliegt.
Die Verwendung dieses Federgummis 23 hat den Vorteil, dass ein Eindringen von Schmutz auf die Oberseite des Ventiloberteils 3 vermieden wird und dass ferner das gesamte Ventiloberteil 3 parallel geführt schwimmend an der Führungsschraube 25 gehalten ist.
Soweit in der vorliegenden Beschreibung von „einer" Führungsschraube 25 die Rede ist, wird auch nur eine einzige Mediendurchführung bestehend aus Ventilober- und -unterteil 1, 3 beschrieben. Es versteht sich von
selbst, dass bei einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Mediendurchführungen jeder Mediendurchführung eine solche schwimmende Lagerung mit jeweils einer Führungsschraube 25 zugeordnet ist. Alle Mediendurchfüh- rungen sind dann in einem länglichen Ventiloberteil 3 gemeinsam und voneinander beabstandet angeordnet und der durchgehende Ventilblock des Ventiloberteils 3 ist insgesamt schwimmend gelagert. Damit erstreckt sich das Abdrückelement über die gesamte Länge des Ventilober- teils 3 und ist als Hohlkörper ausgebildet.
Der Federgummi 23 des Abdrückelementes wird im Übrigen durch Festziehen der jeweiligen Führungsschraube 25 vorgespannt und ist brillenförmig umlaufend ausgebil- det, so dass auch seine Stirnseiten abstützend und zentrierend auf die gesamte Oberfläche des Ventiloberteils 3 drücken. Somit wird das gesamte Ventiloberteil 3 schwimmend parallel und verkantungsfrei zur Unterseite des Joches 4 gehalten.
Im Ventilblock 60 des Ventiloberteils 3 ist fest ein Einschraubgehäuse 54 eingeschraubt, in dessen Innenraum federbelastet ein Ventilteller 29 verschiebbar angeordnet ist. Die Konusfläche des Ventiltellers 29 presst sich abdichtend auf eine Dichtfläche 33 im Einschraubgehäuse 54. Das Einschraubgehäuse 54 mündet in einen oberen Ölanschluss 56.
Wichtig ist nun, dass die Unterseite des Einschraubge- häuses 54 eine in axialer Bewegungsrichtung vorspringende, im Querschnitt ansatzförmige Nase 18 bildet, in deren Bereich eine Flachdichtung 13 angeordnet ist.
Als doppeltes Abdichtsystem ist hin~ter der Nase 18 zurückspringend eine Notdichtung 59 in einem weiteren Ansatz angeordnet, so dass bei Versagen der ersten Flachdichtung 13 die Notdichtung 59 zum Einsatz kommt.
Die gezeigte Stellung in Figur 4 is t ein Dichtungszustand, bei dem die Flachdichtung 13 abdichtend auf der Oberseite des Ventilgehäuses 47 am "Ventilunterteil 1 aufliegt.
Im Ventilunterteil 1 ist ein starre r Ventilteller 40 angeordnet, der sich mit seiner konischen Dichtfläche an einer zugeordneten Dichtfläche 48 im verschiebbar ausgebildeten Ventilgehäuse 47 abstützt.
Das schwimmend und federbelastete Ventilgehäuse 47 ist in dem Einschraubgehäuse 53 im Vent ilunterteil 1 verschiebbar gelagert. Es wird mit der eingezeichneten Feder in axialer Hubrichtung vorgespannt.
Das Ventilgehäuse 47 wird dadurch m-it dieser Feder in Schließstellung gegen die Dichtfläche der Flachdichtung 13 im Ventiloberteil 3 gehalten. De-m Ventilunterteil 1 ist der Ölanschluss 55 zugeordnet.
Wie sich aus der vorstehenden Besc reibung ergibt, liegen nun die beiden Anschlussflächen. 2, 5 der beiden Kupplungsventile 1, 3 abdichtend aufeinander, ohne dass ein Mediendurchfluss über die Ölans chlüsse 55, 56 gege- ben ist.
Dieser Mediendurchfluss wird erst iann geöffnet, wenn das Konusende 50 des Riegelbolzens 36 vollständig in
den Konusdurchbruch 21 der Riegelplatte 16 um die Eintauchtiefe 15 eintaucht und hierbei das Schnellwechsler 30 in Pfeilrichtung 11 nach unten gezogen wird. Es wird dann beispielsweise ein Hub von 3 mm durchgeführt.
Der insgesamt wirkende Überhub zwischen Schnellwechsler und Adapterplatte von 6 mm führt nun gemäß Figur 5 zunächst dazu, dass z. B. über eine Hublänge von 3 mm die schwimmende Lagerung des Ventilblocks 60 am Ventilober- teil 3 am Joch 4 aufgehoben wird. Der Ventilblock 60 wird unter Überwindung der Federkraft des Federgummis 23 nach unten gegen das Ventilunterteil 1 gepresst, wodurch das Drehteil 24 von seiner Auflagefläche 26 abgehoben wird und gleichzeitig der Spielabstand 27 zwi- sehen dem Ventiloberteil 3 und dem Joch 4 aufgehoben wird. Hierbei verformt sich der Federgummi 23 des Abdrückelementes elastomer unter großer Rückstellkraft. Damit ist sichergestellt, dass die axial vorstehende Nase 18 im Ventiloberteil stets genau zentriert dem schwimmenden Ventilgehäuse 47 des Ventilunterteils 1 gegenüber liegt und dieses trifft.
Bei weiterer Überwindung des Überhubes in Pfeilrichtung 11 stößt somit das obere Einschraubgehäuse 54 mit sei- ner Nase 18 gegen das schwimmende Ventilgehäuse 47 im Ventilunterteil 1 und hebt die über einen weiteren Hub von z. B. 3 mm Dichtung an der Dichtfläche 48 des Ventiltellers 40 auf, wodurch der Öldurchfluss durch das Ventilunterteil 1 freigegeben wird. Gleichzeitig hebt sich der Ventilteller 29 von seiner konischen Dichtfläche 33 ab, wodurch auch der Öldurchfluss im Ventiloberteil 3 freigegeben ist. Auf diese Weise kommt es zu einem Öldurchfluss zwischen den Ölanschlüssen 55 und 56.
Die hier angegebenen Größenangaben eines Überhubes von 6 mm sind nur beispielhaft zu verstehen. Diese Zahlenangaben sollen in keiner Weise den Schutzbereich der Erfindung beschränken. Der Überhub von 6 mm teilt sich nach diesem Zahlenbeispiel in einen Teilhub von 3 mm zur Aufhebung der schwimmenden Lagerung im Ventiloberteil 3 und in einen weiteren Teilhub von 3 mm zur Überwindung der Eintauchtiefe 15 zwecks Ventilbetätigung auf.
Es ist im Übrigen nicht lösungsnotwendig, dass die Auflagefläche 58 spielfrei gemacht wird, d. h., dass das Ventiloberteil 3 satt an der Unterseite des Joches 4 anliegt. Es kann im Bereich der Auflagefläche 58 auch ein axiales Spiel vorgesehen werden, weil evtl. die Federkraft des Federgummis 23 so stark eingestellt ist, dass die Abdrückkraft der Federgummis ausreicht, den Mediendurchfluss zu öffnen.
Wichtig ist nun bei Vergleich der Figuren 4 und 5 die Feststellung, dass lediglich durch Einrücken des Konusendes 50 des Riegelbolzens 36 der Hub zwischen dem Joch 4, dem schwimmend gelagerten Ventilblock 60 im Ventiloberteil 3 und dem starren Ventilunterteil 1 ausgeführt wird. Damit wird erstmals ein bei der Verriegelung einer Schnellwechselvorrichtung 10 erzielter, zusätzlicher Hub - Überhub - zur Betätigung von Kurzhubventilen 1, 3 bei der Medienkupplung verwendet.
Mit außerordentlich hoher Andruckkraft wird dadurch das schwimmend gelagerte Ventiloberteil 3 gegen das feststehende Ventilunterteil 1 gepresst.
Es bedarf für diese Betätigung der Medienkupplung keiner zusätzlichen Teile mehr, insbesondere keiner eigenen Antriebsmittel und keiner Ventilbewegungsmittel, um den Mediendurchfluss zwischen den Ventilen 1, 3 herzustellen, weil allein der Überhub der Verriegelungsvorrichtung für die Herstellung des Mediendurchflusses verwendet wird.
Vorteil dieser Maßnahme ist, dass man eine Mediendurchführung an einer herkömmlichen Schnellkupplungsvorrich- tung nachträglich anbauen kann, was bei den übrigen Mediendurchführungen nicht ohne weiteres möglich ist.
Wegen der bisherigen Verwendung von langhubigen Ventilen - wie oben stehend im Stand der Technik beschrieben - bestand beim Stand der Technik der Nachteil, dass die Führungsflächen und die aneinander gleitenden Flächen sehr stark einer Verschmutzung ausgesetzt sind, weil sie große Oberflächen bildeten und lange Führungswege darstellten.
Dies vermeidet die Erfindung, weil ein relativ kurzer Überhub durch die Verriegelungsvorrichtung auf die Me- dienkupplung übertragen wird und durch die Verwendung kurzhubiger Ventile der Mediendurchfluss mit hoher Schließkraft bei höchster Präzision hergestellt wird.
Durch die Verwendung der kurzhubigen Ventile sind sehr kleine Oberflächen vorhanden, die nur wenig Schmutz ansetzen können, so dass nicht die Gefahr besteht, dass Schmutz während der Herstellung des Durchflusses in den Ölkreislauf eingetragen wird.
Es kann zusätzlich eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen sein, welche die einander zugewandten Anschlussflächen 2, 5 von Ventilober- und -unterteil nass oder tro- cken abreinigt, bevor der Mediendurchfluss zwischen den Kupplungsventilen 1, 3 hergestellt wird. Eine solche Reinigungsvorrichtung kann mit einem Hochdrucksprühstrahl einer Scheibenwaschflüssigkeit oder mit Gasdruck arbeiten und/oder eine mechanische Abreinigung mit ei- nem Wisch- oder Kratzelement vorsehen.
In Figur 6 ist erkennbar, dass lediglich die eine, in Figur 5 dargestellte, Führungsschraube 25 in Reihe mehrfach hintereinander liegend angeordnet ist, um so eine absolut sichere und verkantungsfreie Führung des sich über die gesamte Länge des Ventilblockes erstreckenden, schwimmend gelagerten Ventiloberteils 3 zu bilden.
Es wird hierbei bevorzugt, wenn pro Kupplungsventil - was hier durch die parallel nebeneinander angeordneten Ölanschlüsse 55, 56 dargestellt ist - eine eigene zugeordnete Führungsschraube 25 verwendet wird. Ebenso ergibt sich aus der Darstellung in Figur 6, dass der vor- her beschriebene Federgummi 23 in Draufsicht etwa oval als Hohlgummi ausgebildet und relativ starkwandig ausgebildet ist, um eine hohe Federkraft für das schwimmend vorgespannte Ventiloberteil 3 über den gesamten Federhub in Richtung auf das Ventilunterteil 1 zu er- möglichen.
Bezugszeichenliste
Ventilunterteil/Kupplungsventil Anschlussfläche (unten) Ventiloberteil/Kupplungsventil Joch Anschlussfläche (oben) Pfeilrichtung Aufhängung Aufnahmeraum Aufnahme Pfeilrichtung Pfeilrichtung Adapterplatte Flachdichtung Grundplatte Eintauchtiefe Riegelplatte Befestigungslasche Nase Kupplungsachse Spannfläche Konusdurchbruch Konusdurchbruch Federgummi Drehteil
Führungsschraube Auflagefläche Spielabstand Spielabstand Ventilteller Schnellwechsler Aufnahmeklaue Widerlagerfläche Dichtfläche Stirnseite Durchbruch Riegelbolzen Sackbohrung Feder Federteller Ventilteller (starr) Winkelhebel Verbindungsbolzen Schaltnocken Schaltwelle Verbindungsbolzen Langloch Ventilgehäuse Dichtfläche Gleitlager Konusende Schrägfläche Zylinderstift Einschraubgehäuse (unten) Einschraubgehäuse (oben) Ölanschluss Ölanschluss Einstellblech
Auflagefläche Notdichtung Ventilblock Anschraubblock