Vakuum-Isolations-Paneel und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Vakuum-Isolations-Paneel gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Derartige Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) sind beispielsweise in der DE 102 26 188 A1 beschrieben und werden mit verschiedenen Wärmedämmkörpern und verschiedensten Barrierefolien-Umhüllungen, insbesondere aus thermisch versiegelbarer Kunststofffolie angeboten. Diese Ausführungsformen haben jedoch den Nachteil, dass bei Beschädigung der VIP-Umhüllung das Vakuum verloren geht, wodurch sich die hervorragende Wärmedämmeigenschaft des VIP negativ verändert. Beschädigungen treten am ehesten in den Rand- und Eckbereichen der VIPs auf. Oft werden diese hervorgerufen durch unsachgemäße Handhabung, indem z.B. das VIP hart über die Ecke abgestellt wird.
Ein weiteres Problem stellt sich durch das Umkleben der Folienlaschen hinsichtlich der Maßhaltigkeit dar. Werden die Laschen an das Paneel angeklebt, so kann es zu Maßveränderungen der drei Dimensionen der Vakuum-Isolationsplatte kommen, welche dem Endanwender (z.B. beim Fassadenbau) erhebliche Probleme bei der Einpassung des Vakuum- Isolations-Paneels in einen vordefinierten Raum bereiten können. Außerdem ist ein präzises Umkleben der Laschen aufwändig und damit kostenintensiv.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Maßhaltigkeit und Stabilität eines Vakuum-Isolations-Paneels zu verbessern, wobei ein solches Vakuum-Isolations-Paneel in einfacher und kostengünstiger Weise herzustellen sein soll.
Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Vakuum-Isolations-Paneel gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. ein Verfahren zu dessen Herstellung gemäß den Merkmalen des Anspruches 14. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Um das Vakuum-Isolations-Paneel gegen mechanische Verletzungen der Barrierefolie zu schützen, wird auf das Paneel an zumindest einer Seitenkante ein Rahmen in Form eines U-Profils, welches auch die gewünschte Maßhaltigkeit garantiert, aufgeklemmt bzw. aufgeclipst. Dieses Aufklemmen bzw. Aufclipsen ist einfach auszuführen und führt somit zu geringen Herstellungskosten. Außerdem bleibt dadurch die Verbindung zwischen Rahmen und Vakuum- Isolations-Paneel lösbar, was insbesondere bei Ungenauigkeiten oder anderen Problemen bei der
Positionierung sehr vorteilhaft ist, weil dann eine erneute, verbesserte bzw. korrigierte Positionierung unter (Nach-)Justierung des Rahmens vorgenommen werden kann.
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ist dabei z.B. ein U-Profil aus Hartkunststoff, welches nach der Evakuierung des Vakuum-Isolations-Paneels an den Dämmkern begrenzenden Seitenkanten auf das Paneel aufgeschoben wird. Dabei kann das U-Profil auch gewünschtenfalls mittels eines Klebers, einer thermischen Verklebung und/oder einer mechanischen oder thermischen Verklemmung am Vakuum-Isolations-Paneel zusätzlich gegen Abrutschen gesichert werden.
Es ist bevorzugt, den Rahmen einstückig auszubilden und ihn um das Vakuum-Isolations-Paneel herumzubiegen. Hierzu werden vor dem Biegen in den Eckbereichen entsprechende Ausnehmungen, beispielsweise durch Stanzen, vorzugsweise in Dreiecksform, gebildet, um das U- Profil besser und ohne Materialauswölbungen biegen zu können. Der Profilrahmen kann jedoch auch alternativ mehrteilig und so ausgebildet sein, dass sich die Rahmeneinzelteile stumpf berühren; in den Eckbereichen kann der Profilrahmen aber auch auf Gehrung geschnitten werden. Hieraus ist ersichtlich, dass sowohl Einzelprofile als auch ein Strangprofil zur Bildung des Rahmens möglich sind.
Um bei einer Vielzahl von verschiedenen Vakuum-Isolations-Paneeldicken den logistischen Aufwand zur Bereitstellung verschiedener Profilstärken zu reduzieren, liegt eine zweckmäßige Lösung darin, das Randprofil zunächst in L-Form auszubilden und dann den überstehenden Schenkel mittels thermischer Formgebung oder anderer Formgebungsmethoden an die jeweilige Paneeldicke anzupassen.
Werden die Vakuum-Isolations-Paneele mit Umhüllungen, welche eine Mittelnaht aufweisen, gefertigt, so kann es durchaus ausreichen, den Schutz der Stirnseiten mit Flachprofilen zu gewährleisten. Diese können z.B. mittels einer klebenden Verbindung an die Seitenkanten, nämlich den beiden VI P-Stirnf lachen angebracht werden.
Die Rahmenprofile bestehen bevorzugt aus geschäumten oder gespritzten Kunststoffen, um so bei ausreichendem Schutz der Kanten und Ecken den durch das Rahmenprofil verursachten Wärmefluss über dieses zu minimieren. Aus diesem Grund ist es auch vorteilhaft, wenn die Materialstärke des Rahmenprofils mit seinen Schenkeln so dünn wie möglich gewählt wird. Außerdem kann es von Vorteil sein, das Rahmenprofil durch Ausstanzungen entlang der die
Seitenkanten des Vakuum-Isolationspaneels berührenden Fläche zu durchbrechen.
Für einen noch weiterführenden Schutz des Vakuum-Isolations-Paneels über dessen Kanten und Ecken hinaus kann sich der Rahmen mit seinen Schenkeln vollständig oder zumindest weitgehend über das gesamte Vakuum-Isolations-Paneel erstrecken, insbesondere bei kleineren Grundflächen. Dabei können entweder die Schenkel der Rahmenprofile derart verlängert werden, dass das gesamte Vakuum-Isolations-Paneel von den Rahmenprofilen umhüllt wird oder aber die Rahmenprofile fixieren eine Schutzplatte auf der Ober- und/oder Unterseite (Flachseiten) des Vakuum-Isolations-Paneels.
Die Schutzplatten an der Ober- und/oder Unterseite des Vakuum-Isolations-Paneels können aus kartonartigen oder metallischen Materialien, aus Kunststoffen, aus geschäumten Stoffen, aus Geweben, etc. bestehen. Diese Schutzplatten können erfindungsgemäß natürlich auch auf den Schenkeln des Rahmens befestigt werden, wobei der ggf. entstehende Hohlraum zwischen Schutzplatte und Vakuum-Isolations-Paneel dann gegebenenfalls mit einem Füllstoff (z.B. Schaumviies) aufgefüllt werden kann. Des Weiteren kann alternativ auch bei am Rand abgesetzten Platten eine glatte Schutzplatte oder eine abgestufte Schutzplatte direkt auf dem Vakuum- Isolations-Paneel befestigt werden. Dabei kann der Höhenunterschied zwischen Vakuum- Isolations-Paneel-Oberfläche und der Oberkante des Rahmenprofils ausgeglichen werden, so dass kein Absatz mehr vorhanden ist. Somit ist es erfindungsgemäß auch möglich, mindestens einer Schutzplatte die höhenausgleichende Form zu geben, so dass der Höhenunterschied zwischen Vakuum-Isolations-Paneel und der Oberkante des Rahmenprofils ausgefüllt ist.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele anhand der nicht maßstabsgetreuen und nicht beschränkenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 5 verschiedene Varianten der Randgestaltung eines erfindungsgemäßen Vakuum- Isolations-Paneels im Querschnitt, und
Fig. 6 eine bevorzugte Ausführungsform hinsichtlich des Rahmens der erfindungsgemäßen
Vakuum-Isolations-Paneels in der Draufsicht.
In Fig. 1 ist ein Vakuum-Isolations-Paneel 1 schematisch dargestellt, das eine vorgegebene Dicke (vgl. Doppelpfeil) von z.B. 2 cm besitzt und aus einem hier grau angedeuteten Dämmkern 2 aus evakuierbaren, offenporigen Materialien (insbesondere mikroporöser Kieselsaure oder dgl.) mit Folien-Umhüllung bzw. Barrierefolie 3 gebildet ist. Diese Barrierefolie 3 ist beispielsweise im
Bereich der Seitenkanten mit einer Siegelnaht versehen, wie dies mit dem Waagrechtpfeil angedeutet ist. Um das Paneel 1 gegen mechanische Verletzungen der Barrierefolie 3 zu schützen, wird an zumindest zwei Seitenkanten (hier nur eine dargestellt) ein im Querschnitt U-förmiger Rahmen 4 mit zwei Schenkein 4a, 4b (vgl. Fig. 3) gelegt, welcher auch die gewünschten Abmessungen sicherstellt. Eine bevorzugte Ausführungsform des Rahmens 4 ist dabei z.B. ein U- Profil aus Hartkunststoff, insbesondere PVC, welches nach der Evakuierung des Isolations-Paneels 1 an den den Dämmkern 2 begrenzenden Seitenkanten auf das Paneel 1 aufgeschoben bzw. aufgeklemmt oder aufgeclipst wird. Dabei kann das U-Profil des Rahmens 4 auch mittels eines Klebers, einer thermischen Verklebung und/oder einer mechanischen oder thermischen Verklemmung am Vakuum-Isolations-Paneel 1 zusätzlich gegen Abrutschen gesichert werden. Um den Höhenunterschied im Randbereich auszugleichen, kann dieser dabei mit einer Dicke, die gegenüber der mit dem Doppelpfeil angegebenen Dicke reduziert ist, ausgebildet sein, so dass die Schenkel 4a und/oder 4b des Rahmens eher bündig zur Flachseite verlaufen.
In den Eckbereichen zwischen den meist vier Seitenkanten können die Leistenprofile des Rahmens 4 bevorzugt auf Gehrung geschnitten werden. Der Rahmen 4 kann jedoch auch so ausgebildet sein, dass die Rahmeneinzelteile in den Ecken stumpf aneinander stoßen. Zudem ist auch die Verwendung eines Strangprofils zur Bildung des Rahmens 4 möglich.
In Fig. 2 ist eine Ausführung des Rahmens 4 gezeigt, um bei verschiedenen Dicken der Vakuum- Isolations-Paneele 1 den Aufwand zur Bereitstellung verschiedener Rahmenstärken zu reduzieren. Dabei liegt eine zweckmäßige Lösung darin, den Rahmen 4 zunächst in L-Form (im Querschnitt gesehen) auszubilden und dann den überstehenden Schenkel 4a mittels thermischer Formgebung umzubiegen (vgl. Bogenpfeil) oder mit anderen Formgebungsmethoden an die jeweilige Paneeldicke (vgl. Doppelpfeil) anzupassen.
Werden die Vakuum-Isolations-Paneele 1 mit Umhüllungsfolien 3 hergestellt, welche eine Mittelnaht aufweisen, so kann es durchaus ausreichen, den Rahmen 4 nur an den zwei Stirnseiten mit den Quernähten vorzusehen. Diese können nach dem Aufklemmen gegebenenfalls zusätzlich mittels einer klebenden Verbindung an die Seitenkanten, nämlich den beiden VIP-Stirnflächen, fixiert werden. Die Rahmenprofile bestehen bevorzugt aus geschäumten oder gespritzten Kunststoffen, um so bei ausreichendem Schutz der Kanten und Ecken den durch den Rahmen 4 verursachten Wärmefluss zu minimieren. Aus diesem Grund ist es auch vorteilhaft, wenn die Materialstärke des Rahmens 4 mit seinen Schenkeln 4a und 4b so dünn wie möglich gewählt wird.
Für einen noch weiterführenden Schutz des Vakuum-Isolations-Paneels 1 über dessen Kanten und Ecken hinaus kann sich der Rahmen 4 mit seinen Schenkeln 4a und 4b vollständig oder zumindest weitgehend über das gesamte Vakuum-Isolations-Paneel 1 erstrecken, insbesondere bei kleineren Grundflächen. Dabei können entweder die Schenkel 4a, 4b des Rahmens 4 verlängert werden, so dass das gesamte Vakuum-Isolations-Paneel 1 vom Rahmen 4 umhüllt wird, oder aber die Rahmenprofile fixieren eine Schutzplatte 5 auf der Ober- und/oder Unterseite (Flachseiten) des Vakuum-Isolations-Paneels 1 , wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
Diese in Fig. 3 an beiden Flachseiten gezeigten Schutzplatten 5, also an der Ober- und/oder Unterseite des Vakuum-Isolations-Paneels 1 , bestehen allgemein aus Kunststoffen oder aus umschäumten Stoffen bzw. Geweben. Diese sind hier unter die Schenkel 4a, 4b des Rahmens 4 eingeklemmt, der auch hier nach rechts weisende, seitliche Verlängerungen besitzen kann, um weitere Paneele 1 daran anzuschließen. Dies kann in planer Weise erfolgen, aber auch in abgewinkelter Ausrichtung, wie dies strichpunktiert angedeutet ist, um beispielsweise einen Behälter in Art eines Polygons zu umhüllen.
Die Schutzplatten 5 können auch auf den Schenkein 4a, 4b des Rahmens 4 befestigt werden, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, wobei der ggf. entstehende Hohlraum zwischen Schutzplatte 5 und Vakuum-Isolations-Paneel 1 mit einem Füllstoff 6 (z.B. Schaumviies) aufgefüllt werden kann. Alternativ kann auch eine abgestufte Schutzplatte 5' direkt auf dem Vakuum-Isolations-Paneel 1 befestigt werden, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Dabei kann der Höhenunterschied zwischen der Oberfläche des Vakuum-Isolations-Paneels 1 und der Oberkante des Rahmens 4, hier des oberen Schenkels, ausgeglichen werden, um also der Schutzplatte 5' eine höhenausgleichende Form zu geben, so dass der Höhenunterschied zwischen Vakuum-Isolations-Paneel 1 und der Oberkante des Rahmens 4 ausgefüllt ist.
In Fig. 5 ist zudem eine seitliche Erweiterung des Rahmens 4 dargestellt, um beispielsweise eine Öse als Halterung 7 zu bilden. Diese kann auch komplementär gestaltet sein, beispielsweise als schwalbenschwanzförmige Nut oder Mehrfach-Nut, in die eine Dichtung zwischen zwei Rahmen 4 benachbarter Paneele 1 eingesetzt werden kann. Diese Halterung 7 ist bevorzugt einstückig mit dem Profil des Rahmens 4, z.B. als Strangpressprofil ausgebildet, so dass für diese Zusatzfunktion keine wesentlichen Mehrkosten entstehen.
Fig. 6 zeigt in Draufsicht eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Isolations-Paneels, bei der der Rahmen 4 mit den Schenkeln 4a, 4b (sichtbar ist nur ein Schenkel
4a) aus einem einzigen Stück Rahmenprofil gebildet ist. Der Rahmen 4 weist in seinen vier Eckbereichen je eine Ausnehmung 8 in den Schenkeln 4a, 4b auf, die das Biegen des Rahmenprofils um 90° erleichtert. Links oben und rechts unten sind unterschiedlich große Ausnehmungen dargestellt, bei denen jeweils eine Lücke verbleibt, während die links unten und rechts oben befindlichen Ausnehmungen so bemessen sind, dass kein Spalt sichtbar ist.
Ein unter Berücksichtigung von Fig. 6 leicht verständliches bevorzugtes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Vakuum-Isolations-Paneels 1 besteht darin, dass zunächst ein Strangprofil auf eine Länge abgelängt wird, die kleiner oder gleich dem Umfang des mit der Barrierefolie 3 umhüllten Dämmkerns 2, also des "nackten" Vakuum-Isolations-Paneels 1 ohne Rahmen 4, ist. Danach werden in denjenigen Bereichen des abgelängten Rahmens 4, die als Eckbereiche des fertigen Vakuum-Isolations-Paneels 1 vorgesehen sind, Ausnehmungen 8 gebildet. Anschließend wird der Rahmen 4 auf eine Seitenkante mit der Barrierefolie 3 umhüllten Dämmkerns 2 aufgesteckt (oder umgekehrt der mit der Barrierefolie 3 umhüllte Dämmkern 2 in den Rahmen 4 eingesteckt) und an den Ecken umgebogen, so dass der Rahmen 4 schließlich zumindest alle Ecken und vorzugsweise alle Seitenkanten (bis auf ggf. die Stoßstelle der beiden Enden des Rahmens 4) des mit der Barrierefolie 3 umhüllten Dämmkerns 2 umschließt.
In den Figuren wurden nur rechteckige Paneele dargestellt. Es versteht sich jedoch von selbst, dass die Erfindung auch bei anderen Formen wie z.B. bei dreieckigen, sechseckigen oder achteckigen, Paneelen eingesetzt werden kann.
Zusammenfassend ergeben sich somit folgende Vorteile:
- Schutz der Ecken und Kanten eines Vakuum-Isolations-Paneels bzw. des gesamten Vakuum- Isolations-Paneels vor mechanischen Beschädigungen;
- Garantierte Maßhaltigkeit des Wärmedämmelements;
- Kostenintensives Umkleben der Paneel-Laschen kann entfallen - dadurch bleibt außerdem die Verbindung Rahmen-Paneel lösbar, was insbesondere bei Positionierungsungenauigkeiten für eine erneute Positionierbarkeit sehr vorteilhaft ist;
- Möglichkeit des Kunden, den Rahmen des Vakuum-Isolations-Paneels - beispielsweise als Abstandshalter - in die Gesamtkonstruktion zu integrieren (z.B. bei einem Fassadenelement in der Bauindustrie), so dass sich eine zeitsparende Montage und damit eine wirtschaftliche Lösung für den Endkunden ergibt.