Beschreibung :
Einrichtung zur Beobachtung der Kapazitätsauslastung eines Gasspeicherbehälters
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beobachtung der Kapazitätsauslastung eines Gasspeicherbehälters, insbesondere eines Niederdruckgasspeichers, in Relation zu seiner Umgebung und mit mindestens einer Verbindung in die Umgebung hinein, wobei mit der Einrichtung eine veränderliche Speicherlast erkennbar und zweckdienlich behandelbar ist.
Gegenwärtig werden als Einrichtung der eingangs genannten Art, speziell zur Absicherung von Niederdruckgasspeichern gegen Über- und Unterdruck sogenannte Wassertassen eingesetzt. Dabei taucht ein einen Druckausgleichskanal bildendes Gasrohr in einen Flüssigkeitsspiegel ein und zwar so tief, daß das Wassergegengewicht gegen den Speichergasdruck der einzuhaltenden Druckschwelle entspricht.
Diese bekannte Einrichtung hat verschiedene Nachteile: Weil die Druckschwelle und damit die Eintauchtiefe flach gehalten, der Durchflußquerschnitt aber groß gehalten werden muß, treten Kippeffekte auf. Wenn sich nämlich genügend Überdruck aufgebaut hat, reißt die dann aufgrund des großen Querschnitts durch die Flüssigkeit wandernde Gasblase einen relativ großen Teil der Flüssigkeit mit.
Dies führt zu Flüssigkeitsverlusten und zu unerwünschten Änderungen der Druckschwelle.
Um dies zu vermeiden, muß mit großen Querschnitten nicht nur im Gasrohr, sondern noch vielfach weiter im Flüssigkeitsreservoir dimensioniert werden, um Spritzverluste zu vermeiden. Dann ist aber mit hohen Kondensationsverlusten an Flüssigkeit im Zeitablauf zu rechnen. Außerdem wird viel teures rostfreies Material für die groß dimensionierten Aufbauten verbraucht, weil diese starken korrosiven Einfluss ausgesetzt sind, insbesondere bei Biogasan- lageη.
Alternativ muß nach jedem Über- und Unterdruckereignis Flüssigkeit in die Wassertasse nachgeführt werden. Das gilt für Kondensationsverluste ohnehin.
Sogar wenn alle diese aufwendigen Bedingungen eingehalten werden, reicht der Gasdurchflußquerschnitt selten aus, weil der Gasstrom immer durch die Flüssigkeit in der Wassertasse gestört wird.
Die Funktion der Wassertasse ist zudem völlig untransparent, weil Druckabweichungsereignisse nie zuverlässig erkannt werden können, wenn sie nicht zufällig und unwahrscheinlich bei Anwesenheit einer Bedienungs- oder Kontrollperson auftreten.
Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die dargelegten Nachteile vermeidet und mit der ein Speicherbehälter, insbesondere ein Niederdruckgasspeicher, zuverlässig und über lange Zeit störungsfrei hinsichtlich seiner relevanten Betriebsparameter beobachtet und überwacht werden kann und mit der bei Bedarf Maß-
nahmen zweckdienlicher Art zur Vermeidung oder Behebung von Störungen im Betrieb vorgenommen werden können, ohne daß ständig Bedienungspersonal anwesend sein muß. Zudem soll die Einrichtung die Möglichkeit bieten, das Auftreten von Beobachtungsereignissen, wie Überdruck- und Unterdruckereignissen, bei Bedarf zu dokumentieren.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art, die gekennzeichnet ist durch
- wenigstens einen Sensor mit dem die Gasbelastung und -auslastung des Speichers als Speicherlast erfaßbar ist und durch den speicherlastabhängige elektrische Meßsignale erzeugbar sind, und
- wenigstens ein elektrisch ansteuerungsfähiges, mit dem Sensor verbundenes System, mit dem in Reaktion auf die Meßsignale bei Bedarf die Speicherlast abbaubar ist.
Mit der Erfindung wird vorteilhaft eine Einrichtung geschaffen, die ein aktives System darstellt, das selbsttätig den Speicherbehälter beobachtet und überwacht und bei Bedarf korrigierend so eingreift, daß schädliche Speicherlasten nicht auftreten oder schnellstens behoben werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Einrichtung wenigstens einen Druckmeßsensor und/oder wenigstens einen Volumenmeßsensor als Sensor (en) aufweist. Schon über nur einen der beiden Parameter "Gasdruck" und "Gasvolumen" und erst recht über beide Parameter gemeinsam lassen sich zuverlässige Feststellungen über den aktuellen Lastzustand des Speicherbehälters gewinnen und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zur Beeinflussung des Lastzustandes auslösen.
Weiter ist vorteilhaft daß jeder Sensor ein berührungslos arbeitender Störfeldsensor, wodurch eine zuverlässige, störungsarme und verschleißfreie Meßsignalerfassung gewährleistet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung sieht vor, daß sie zur Absicherung des Speicherbehälters gegen Überdruck und gegen Unterdruck im Speicher relativ zum umgebenden Luftdruck ausgelegt ist und einen das Innere des Speichers und die äußere Umgebung verbindenden Druckausgleichskanal umfaß, der in einem Grundzustand geschlossen und bei Über- oder Unterdruck geöffnet ist, wobei der wenigstens eine Druckmeßsensor den Gasdruck im Speicher erfaßt und druckabhängige elektrische Druckmeßsignale erzeugt, wobei wenigstens ein elektrisch-pneumatischer oder elektrisch-hydraulischer oder elektrisch-mechanischer Aktor nach Maßgabe der Druckmeßsignale betätigbar ist und wobei im Druckausgleichskanal ein durch den Aktor zwischen zumindest einer Schließstellung und einer Öffnungs- stellung verstellbares Verschlußorgan angeordnet ist. Hiermit wird eine zuverlässige Sicherung des Gasspeicherbehälters erreicht. Über den Druckmeßsensor ist eine Erfassung des im Inneren des Speicherbehälters gerade herrschenden Gasdrucks möglich. Hieraus lassen sich druckabhängige elektrische Meßsignale ableiten, die zur Betätigung des elektrisch-pneumatischen oder elektrischhydraulischen oder elektrisch-mechanischen Aktors verwendbar sind. Mittels des Aktors schließlich wird das Verschlußorgan betätigt, das im Grundzustand den Druckausgleichskanal verschließt, diesen aber bei Bedarf schnell und mit ausreichend großem Durchlaßquerschnitt öffnet. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß ein Überdruck wie auch ein Unterdruck im Behälter zuverlässig erkannt wird und daß ebenso zuverlässig bei Bedarf der Druckausgleichskanal geöffnet wird, um entweder Gas aus
dem Behälter in die Umgebung abzulassen oder Umgebungs- luft in den Behälter einzulassen. Der Aktor selbst wird bewußt nicht direkt elektrisch betrieben; hierdurch wird das Entstehen von elektrischen Funken in oder nahe von gasführenden Teilen des Behälter, insbesondere Niederdruckgasspeichers, und damit eine Explosions- oder Brandgefahr vermieden. Alle Nachteile, die bei den bisher üblichen Einrichtungen in Form von Wassertassen auftreten, werden, ebenso wie mögliche neue Gefahren, mit der neuen Einrichtung vorteilhaft vermieden.
Da bei Niederdruckgasspeichern schon geringe Druckabweichungen relativ zum Umgebungsluftdruck einen unerwünschten Über- oder Unterdruck darstellen, muß der Druckmeßsensor eine relativ hohe Empfindlichkeit aufweisen, um diese geringen Druckänderungen zuverlässig und mit ausreichender Auflösung zu erfassen. Deshalb ist für eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung bevorzugt vorgesehen, daß der Druckmeßsensor ein einerseits mit dem Inneren des Speichers und andererseits mit der umgebenden Atmosphäre verbundenes U-Rohr mit einer Flüssigkeitssäule mit einem wandernden Flüssigkeitsspiegel als Meßsignal- wandler umfaßt. Vorteilhaft ist bei einem solchen Druckmeßsensor, daß er relativ kleine Druckschwankungen .im Speicher in relativ große Bewegungsstrecken des wandernden Flüssigkeitsspiegels übersetzt. Je größer der von dem wandernden Flüssigkeitsspiegel bei einer vorgegebenen Druckänderung zurückgelegte Weg ist, desto einfacher wird eine Messung der Druckänderung. In seiner einfachsten Ausführung kann dabei das U-Rohr ein Rohr mit konstantem Querschnitt sein, dessen U-Schenkel vertikal nach oben weisen.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, daß mittels des wandernden Flüssigkeitsspiegels der Flüssigkeitssäule selbst
oder mittels eines in der Flüssigkeitssäule schwimmenden Meßkörpers die Ausbreitung eines physikalischen Feldes in definierter Abhängigkeit von einem Hubfortschritt des Flüssigkeitsspiegels oder Meßkδrpers veränderlich störbar ist und wobei die ausgewertete Störung des Feldes das Druckmeßsignal ist.
Um eine gute Meßgenauigkeit zu erzielen, wird weiter vorgeschlagen, daß das physikalische Feld ein elektrisches oder elektromagnetisches oder akustisches oder sichtbares optisches oder unsichtbares optisches Feld mit im wesentlichen senkrecht zu einem Hubweg der Flüssigkeitssäule verlaufenden Feldlinien und mit einer zumindest annähernd radialsymmetrischen Verteilung um den Hubweg der Flüssigkeitssäule herum ist.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß das U-Rohr aus einem elektrisch nichtleitenden Material besteht und daß außerhalb des U-Rohrs mindestens je eine Induktions- Senderspule und Induktions-Empfängerspule angeordnet ist, mit denen unterschiedliche Lagen der wandernden Flüssigkeitssäule selbst oder des mit der Flüssigkeitssäule wandernden Meßkδrpers induktiv erfaßbar und differenzierbar sind. Hierbei bildet entweder die Flüssigkeit selbst oder der Meßkörper im U-Rohr ein Dielektrikum, das bei wanderndem Flüssigkeitsspiegel für meßbare Änderungen im Induktionsfeld führt. Bei Verwendung der Flüssigkeit selbst als Dielektrikum wird ein unerwünschtes und die Meßsignale verfälschendes Anhaften des Meßkörpers durch Adhäsion zwischen den feuchten Flächen des U-Rohrs vermieden
Wenn die vorstehend erwähnten Spulen in einer feuchten Umgebung eingesetzt werden, kann es dazu kommen, daß selbst lackversiegelte Spulen unter der Feuchtigkeitseinwirkung elektrisch driften und nicht mehr in ihre elek-
trische Ausgangslage zurückkehren. Dieser unerwünschte Drifteffekt kann vermieden werden, wenn anstelle jeder Spule je eine Ummantelung aus einschichtiger Metallfolie am U-Schenkel des U-Rohrs angebracht ist. Eine derartige Metallfolienummantelung ist einfach in der Herstellung und robust gegen Umgebungseinflüsse, wie Feuchtigkeit.
In konkreter Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß jede Ummantelung das U-Rohr vollständig oder teilweise umfaßt und daß die Ummantelungen entweder der Höhe des U-Rohrs folgend übereinander liegen oder als Halb- oder Teilschalen einander gegenüber liegen.
Zweckmäßig werden in der Praxis z.B. zwei in einem. gegenseitigen Abstand von beispielsweise 2 bis 4 mm angeordnete Folienringe verwendet, die mit elektrischer Hochfrequenz in Bereich von beispielsweise 1 bis 2 GHz beaufschlagt werden. Die Folienringe bilden so einen Hochfrequenzkondensator, bei dem die wandernde Flüssigkeitssäule im U-Schenkel ein veränderliches Dielektrikum bildet, das zu entsprechend veränderlichen Meßsignalen führt.
Um die Lage des Flüssigkeitsspiegels im U-Rohr zuverlässig und mit ausreichender Auflösung erfassen zu können, ist bevorzugt weiter vorgesehen, daß mittels der Indukti- ons-Senderspule oder der Ummantelung ein Interferenz- Hochfrequenzfeld erzeugbar ist.
Eine weitere Ausgestaltung schlägt dazu vor, daß eine stehende Welle des Interferenz-Hochfrequenzfeldes durch die wandernde Flüssigkeitssäule oder den wandernden Meßkörper im U-Rohr so beeinflußbar ist, daß eine lange fein aufgelöste Folge von Flüssigkeitspegelständen mittels einer einzigen Induktions-Empfängerspule oder Ummantelung detektierbar ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
daß nur eine einzige Empfängerspule oder empfängerseitige Ummantelung benötigt wird, was den elektrischen bzw. elektronischen Aufwand gering hält, was zu einem geringen Energieverbrauch beiträgt und was eine unerwünschte Erwärmung der Einrichtung verhindert .
Um Flüssigkeitsverluste aus dem U-Rohr durch Verdunstung möglichst klein zu halten, wird vorgeschlagen, daß das U- Rohr einen möglichst kleinen, Kapillareffekte noch vermeidenden und bei Verwendung eines Meßkörpers für dessen Aufnahme mit Bewegungsspiel ausreichenden Querschnitt aufweist und daß eine das U-Rohr mit dem Inneren des Speichers verbindende Gasdruckzuführleitung einen noch kleineren Querschnitt als das U-Rohr aufweist. Gleichzeitig werden durch diese Ausgestaltung Kondensationsverluste sehr gering gehalten. Somit bleiben vorgegebene Druckschwellenwerte über längere Zeit konstant. Ein letzter Vorteil ist hier die erhöhte Sicherheit gegen eine Brandfortpflanzung in Richtung zum Inneren des Gasspeichers im Falle eines zwar unwahrscheinlichen, aber nicht ganz auszuschließenden Brandes im Bereich des Sensors.
Eine vorteilhafte Weiterbildung schlägt vor, daß das U- Rohr U-Schenkel mit unterschiedlichem inneren Querschnitt aufweist, wobei der Querschnitt des mit der umgebenden Atmosphäre verbundenen U-Schenkels kleiner ist als der Querschnitt des anderen, mit dem Inneren des Gasspeichers verbundenen U-Schenkels. Mit dieser Ausgestaltung wird eine erheblich verbesserte Sensorauflösung bei sehr geringem zusätzlichem Kostenaufwand erreicht. Durch den angegebenen ungleichen Querschnitt der beiden U-Schenkel verlängert sich der vom Flüssigkeitsspiegel bei einer bestimmten Druckänderung zurückgelegte Meßweg im Verhältnis der Querschnittsflächen der beiden U-Schenkel; es wird also eine günstige Wegübersetzung und damit verbesserte
Auflösung erzielt, deren Größe durch das Querschnittsverhältnis in gewünschter Weise festlegbar ist. Der für die Lagemessung des Flüssigkeitsspiegels verwendete und mit der freien Atmosphäre verbundene U-Schenkel kann dabei einen kleinen, eine Flüssigkeitsverdunstung gering haltenden Querschnitt behalten. Der andere, im Querschnitt größere und mit dem Inneren des Gasspeichers verbundene U-Schenkel ist gegen die freie Atmosphäre abgeschlossen, sodaß hier keine Verdunstung anfällt. Zudem wird vorteilhaft das Gesamtvolumen der Flüssigkeit im U-Rohr vergrößert, was ein günstigeres Verhältnis von Flüssigkeitsmenge zu Verdunstungsoberfläche ergibt und was die durch Verdunstung hervorgerufenen Instabilitäten des Meßsystems entsprechend verringert. Aufgrund der erreichbaren höheren Auflösung ist der Sensor in der Lage, nicht nur wenige Druckschwellenwerte zu erfassen, sondern eine kontinuierliche Messung des Gasdrucks im Gasspeicher mit ausreichend feiner Skalierung vorzunehmen. Diese kontinuierliche Messung und Erfassung des Drucks im Gasspeicher ist ein wertvoller Zusatznutzen, der beispielsweise für eine kontinuierliche Erfassung einer produzierten Gasmenge in einer Biogasanlage genutzt werden kann
Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, daß das U-Rohr U-Schenkel mit unterschiedlicher Winkelstellung relativ zur Vertikalen aufweist, wobei ein Anstellwinkel des mit der umgebenden Atmosphäre verbundenen U-Schenkels flacher ist als der Anstellwinkel des anderen, mit dem Inneren des Speichers verbundenen U-Schenkels. Mit dieser Ausführung wird erreicht, daß der Flüssigkeitsspiegel in dem schräg verlaufenden U-Schenkel bei einer bestimmten Druckänderung einen längeren Weg zurücklegt, womit auch hier eine verbesserte Auflösung bei der Messung erzielt wird.
Bevorzugt ist dabei der mit dem Inneren des Gasspeichers verbundene U-Schenkel des U-Rohrs vertikal nach oben weisend ausgerichtet und der andere, mit der umgebenden Atmosphäre verbundene U-Schenkel des U-Rohrs schräg nach oben weisend ausgerichtet.
Um grundsätzlich zu vermeiden, daß sich Druckschwellenwerte aufgrund von Flüssigkeitsverlusten aus dem U-Rohr unerwünscht verändern, ist für die Einrichtung weiter vorgesehen, daß der Druckmeßsensor Mittel zur Erfassung des Volumens der Flüssigkeitssäule im U-Rohr und Mittel zur selbsttätigen Ergänzung des Volumens der Flüssigkeitssäule bei Erreichen eines unteren Volumengrenzwertes umfaßt .
Eine konkrete Ausgestaltung schlägt dazu vor, daß zur Erfassung des Volumens der Flüssigkeitssäule im U-Rohr die mit dem Inneren des Speichers verbundene Seite des U- Rohrs vorübergehend umschaltbar ist auf eine Verbindung zur umgebenden Atmosphäre und daß in dieser Schaltstellung die Lage des Flüssigkeitsspiegels induktiv als Volumen-Meßsignal erfaßbar und auf das Erreichen des unteren Volumengrenzwertes überprüfbar ist. Vorteilhaft können dabei für die Messung des Volumens der Flüssigkeit die Mittel verwendet werden, die ohnehin für die Messung der Lage des Flüssigkeitsspiegels in der Einrichtung vorhanden sind. Die Messung des Volumens der Flüssigkeit muß lediglich in größeren Zeitabständen erfolgen und erfordert jeweils nur eine kurze Meßzeit, so daß das Umschalten der Einrichtung auf die Messung des Flüssigkeitsvolumens für die Sicherheit des Speichers nicht abträglich ist. Für die Umschaltung kann z.B. ein elektropneumati- sches Umschaltventil eingesetzt werden.
Zur weiteren Reduzierung des Wartungsbedarfs der Einrichtung ist weiter vorgesehen, daß der Druckmeßsensor ein Flüssigkeitsreservoir umfaßt, aus dem bei Erreichen des unteren Volumengrenzwertes durch ein elektrisch nach Maßgabe des Volumen-Meßsignals schaltbares Ventil selbsttätig Flüssigkeit in das U-Rohr einleitbar ist. Ein laufender Einsatz von Bedienungspersonal für die Flüssigkeitsmengenkontrolle und das Nachfüllen von Flüssigkeit in das U-Rohr ist so nicht mehr erforderlich.
Bei der Absicherung eines Niederdruckgasspeichers ist es wichtig, daß bei Auftreten eines Über- oder Unterdrucks möglichst schnell ein großer Strδmungsquerschnitt zur Verfügung gestellt wird, weil aufgrund der geringen Druckunterschiede nur relativ geringe Strömungsgeschwindigkeiten entstehen. Damit dennoch pro Zeiteinheit ein ausreichend großes Volumen durch den Druckausgleichskanal durchgesetzt werden kann, müssen dieser selbst sowie das darin vorgesehene Verschlußorgan im offenen Zustand einen großen Strömungsquerschnitt aufweisen. Um dies zu erreichen, sieht eine erste diesbezügliche Weiterbildung der Einrichtung vor, daß das Verschlußorgan im Druckausgleichskanal eine verstellbare Platte oder eine verschwenkbare Klappe ist. Die verstellbare Platte kann entweder senkrecht zu ihrer Flächenerstreckung oder auch in Richtung ihrer Flächenerstreckung verstellbar sein; die verschwenkbare Klappe wird um ein Scharnier bewegt. In beiden Ausführungen kann bei einem relativ kleinen Bewegungsweg des Aktors ein großer Strömungsquerschnitt durch das Verschlußorgan freigegeben bzw. gesperrt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß das Verschlußorgan in Öffnungsrichtung durch die Schwerkraft seines eigenen Gewichts oder eines Betätigungsgewichts
und in Schließrichtung durch den Aktor verstellbar ist. Diese Ausführung hat insbesondere den Vorteil, daß ein einfacher und damit zuverlässiger und kostengünstiger Aktor eingesetzt werden kann. Außerdem ist in dieser Ausführung gewährleistet, daß bei Energieausfall das Verschlußorgan in seine Öffnungsstellung geht, wodurch ein Entstehen eines gefährlichen Über- oder Unterdrucks im Gasspeicher auch bei Energieausfall sicher ausgeschlossen ist .
Infolge der Gasströmung aus dem Inneren des Speichers durch den Druckausgleichskanal kommt in diesem zu Ablagerungen aus dem Gas, z.B. von Schwefel oder Schwefelverbindungen, die mit der Zeit zu Funktionsstörungen insbesondere des Verschlußorgans führen können. Um diesem Problem Rechnung zu tragen, wird vorgeschlagen, daß ein das Verschlußorgan enthaltender Abschnitt des Druckausgleichskanals in einem außerhalb des Speichers positionierten Gehäuse untergebracht ist und daß das Innere des Gehäuses und das darin befindliche Verschlußorgan durch eine Gehäusetür zugänglich sind. Durch die Gehäusetür ist das Innere des Gehäuses für Wartungs- und Reinigungsarbeiten leicht erreichbar, wobei für diese Wartungsarbeiten das Bedienungspersonal sich außerhalb des Speichers aufhalten kann.
Aufgrund der aggressiven, insbesondere korrosiven Eigenschaften des Gases, insbesondere von Biogas, wird vorgeschlagen, daß der Aktor in einem Aktorgehäuse aus rostfreiem Stahl untergebracht ist und/oder daß die Teile -des Aktors aus rostfreiem Stahl bestehen.
Alternativ oder ergänzend können ein einen Teil des Aktors bildender pneumatischer oder hydraulischer Hubzylinder und ein einen weiteren Teil des Aktors bildendes, den
Hubzylinder beaufschlagendes elektropneumatisches oder elektrohydraulisches Ventil außerhalb des das Verschlußorgan enthaltenden Gehäuses angeordnet sein. Auf diese Weise wird zumindest ein wesentlicher Teil des Aktors gänzlich von dem aggressiven Gas getrennt gehalten, so daß dieser keinen erhöhten Umgebungsbelastungen mit verstärktem Verschleiß ausgesetzt ist. Der elektrische Teil, hier das elektropneumatische oder elektrohydraulische Ventil, liegt dabei ebenfalls außerhalb gasführender Bereiche, was Explosions- und Brandgefahren vermeidet.
Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung oder zumindest Verminderung von Korosionsschäden an Teilen der Einrichtung besteht darin, daß gemäß einer weiteren Ausgestaltung das Gehäuse einen speicherseitigen Kanalanschluß und einen atmosphärenseitigen Kanalanschluß aufweist, daß das Verschlußorgan am oder nahe dem speicherseitigen Kanalanschluß angeordnet ist und daß der Aktor oder ein mit dem Verschlußorgan unmittelbar verbundener Teil des Aktors auf der Atmosphärenseite des Verschlußorgans im Gehäuse liegt. Solange das Verschlußorgan seine Schließstellung einnimmt, die seinem Grundzustand entspricht, befindet auf der Atmosphärenseite des Gehäuses kein Gas, sondern lediglich Umgebungsluft , die für den Aktor oder dessen im Gehäuse befindlichen Teil sowie für den in diesem Gehäusebereich liegenden Teil des Verschlußorgans nicht schädlich und aggressiv ist.
Eine alternative Ausführung der Einrichtung schlägt vor, daß das Verschlußorgan ein durch den Aktor gesteuert aufblasbarer und entlüftbarer Balg ist, der im Druckausgleichskanal angeordnet ist und der im expandierten Zustand den Kanal verschließt und im entlüfteten, geschrumpften Zustand den Durchfluß durch den Kanal freigibt. Auch mit diesem Verschlußorgan wird der gewünschte
Zweck, nämlich ein bedarfsweises Öffnen und Verschließen des Druckausgleichskanals, zuverlässig erreicht.
Insbesondere für Fälle, in denen die Einrichtung elektrisch aus einem Versorgungsnetz oder von einem mit Gas aus dem Gasspeicher betriebenen Stromerzeuger versorgt wird, ist vorgesehen, daß das U-Rohr, die Gasdruckzuführleitung und eine das Ventil mit dem Hubzylinder verbindende Druckmediumleitung aus elektrisch nicht leitfähigem Material bestehen. Hiermit wird erreicht, daß sich hohe elektrische Spannungen, z.B. infolge von Induktionsspitzen aus dem Versorgungsnetz oder von Blitzschlag, nicht über die genannten Leitungen bis in gasführende Bereiche der Einrichtung und des zugehörigen Gasspeichers fortpflanzen und dort zu gefährlichem Funkenschlag führen können.
Um auch ein Fortpflanzen eines Brandes aus der Einrichtung durch die Gasdruckzuführleitung in den Gasspeicher ganz sicher auszuschließen, kann in der Gasdruckzuführleitung ein in seiner Grundstellung offenes und bei Auftreten gefahrverursachender Zustände der Einrichtung selbsttätig in Schließstellung umschaltendes Absperrventil vorgesehen sein. Ein Schließen dieses Ventil kann z.B. bei Erkennen von gefährlichen elektrischen Spannungsspitzen, bei Zusammenbruch der elektrischen Versorgung der Einrichtung oder bei gefährlich hohen Temperaturen oder gar Brand in der Einrichtung mittels entsprechender Sensoren und eines nach deren Maßgabe betätigbaren Aktors am Ventil erfolgen. Dieses Ventil kann als eigenes Ventil in der Gasdruckzuführleitung vorgesehen sein; alternativ kann dazu auch das oben erwähnte Umschaltventil am U-Rohr für diesen Zweck mit genutzt werden.
Alternativ oder zusätzlich zur Erfassung des Drucks im Speicherbehälter kann eine Erfassung des Gasvolumens im Speicherbehälter sinnvoll sein, um den Behälter zu überwachen und bei Bedarf automatische Eingriffe auszulösen. Die Beobachtung durch eine Kombination von Druck- und Volumensensor ist insbesondere für Membranspeicher geboten. Weil sich das flexible Behältervolumen dem aktuellen Gasvorrat anpaßt und mit ihm wächst oder schrumpft, arbeitet der Druckmeßsensor immer nur als Grenzwertsensor, wenn der Gasdruck seine zulässige Ober- oder Unterschwelle erreicht . Zwischen diesen Grenzwerten steht der Innendruck des Speichers konstant auf der Höhe des Umgebungsluftdrucks. Das abrupte Verhalten des Drucksensors ist zeitkritisch, weil der Sensor nur sehr kurz vor Erreichen der Schwellen reagieren kann, dann nämlich, wenn der Bewegungsweg einer Membranhaut des Speichers ausgefahren ist . Nur ein schnelles Öffnen des Speichers nach außen, z.B. durch einen pneumatisch beaufschlagten Hubzylinderaktor, zum Abblasen des Gasüberdrucks oder zum Entlasten eines Unterdrucks kann dann noch schnell genug reagieren. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit sollte eine Gasemission in die Atmosphäre möglichst vermieden werden. Eine Prognose mit genügend Zeitvorlauf muß die Reaktionszeit für eine nützliche Verwendung des Biogases in einem nachgeschalteten Gasverbraucher, z.B. ein Blockheizkraftwerk, einräumen. Das ist nur möglich durch eine permanente kontinuierliche Beobachtung des Gasspeichers. Zwischen den Druckschwellen muß der Volumenmeßsensor und an den Druckgrenzen muß der Druckmeßsensor den aktuellen Speicherzustand signalisieren. Diese lückenlose Beobachtung kann zu jeder Zeit eine Veränderung der Gas- produktion alarmieren, welche eine kritische Situation im Speicher in absehbarer Zeit erwarten läßt. Hierzu ist eine Ausgestaltung der Einrichtung vorgesehen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Volumenmeßsensor ein Sensor
ist, durch den eine Konturausdehnung oder -Schrumpfung eines als Speicher dienenden Membranspeichers erfaßbar ist .
In einer weiteren Ausgestaltung ist dazu vorgesehen, daß eine Membranhaut des Membranspeichers durch Änderungen des Gasvolumens im Membranspeicher in eine als Volumenzuwachs oder Volumenabnahme erkennbare Richtung bewegbar ist, daß durch die Bewegung der Membranhaut im Volumenmeßsensor ein elektrisches Meßsignal erzeugbar ist, daß das elektrische Meßsignal als elektrisch dargestellte Information an einen dem Speicher nachgeordneten Gasverbraucher übermittelbar ist und daß auf der Seite des Gasverbrauchers die übermittelte Information durch einen Leistungsregler des Gasverbrauchers in eine gasvorrats- orientierte Änderung des aus dem Speicher entnommenen Gasstroms so umsetzbar ist, daß Gasvorrat und Gasabnahmestrom immer gleichsinnig und mit geringem oder ohne Zeit- versatz wachsen oder fallen. Neben einer Absicherung des, Speichers wird so auch noch eine zum aktuellen Speicherzustand passende aktuelle Betriebsweise des Gasverbrauchers erreicht.
In einer Ausgestaltung ist die Einrichtung gekennzeichnet durch mindestens einen mechanischen Taster, durch den die Lage der Membranhaut an einem oder mehreren signifikanten Punkten abgreifbar ist und durch den ein elektrisches Meßsignal entweder kontinuierlich analog oder diskret digital erzeugbar ist. Hiermit ist mit ausreichender Genauigkeit die gewünschte Volumenmessung realisierbar.
Aus Gründen eines möglichst geringen technischen Aufwandes ist der mechanische Taster vorzugsweise als an der Membranhaut befestigtes Seil ausgebildet.
In weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß das Seil einen elektrischen Näherungsschalter trägt, der auf seinem Weg am mit der Membranhaut bewegten Seil von entlang dieses Weges angeordneten metallischen Signalgebern erregbar ist. Eine störende mechanische Reibung wird so bei der Messung vermieden.
Zur Einsparung eines Bauteils kann ein Versorgungs- und Kommunikationskabel des Näherungsschalters gleichzeitig das den Näherungsschalter tragende Seil bilden.
Um das Gasvolumen gänzlich ohne bewegte Bauteile messen zu können, wird vorgeschlagen, daß eine Quelle für ein physikalisches Feld vorgesehen ist, mit der ein Feld mit Feldlinien im wesentlichen senkrecht zu einem Bewegungsweg der Membranhaut und mit einer an eine Speicherform zumindest annähernd angepaßten räumlichen Feldverteilung erzeugbar ist, daß das Feld in einer definierten Abhängigkeit von einer Volumenänderung des Speichers durch die bewegte Membranhaut veränderlich störbar ist und daß eine ausgewertete Feldstörung das Meßsignal darstellt.
Auch das für die Gasvolumenmessung genutzte physikalische Feld kann ein elektrisches oder elektromagnetisches oder akustisches oder sichtbares optisches oder unsichtbares optisches Feld sein.
Um ein möglichst genaues Meßergebnis zu erreichen, ist zweckmäßig das Meßsignal integral aus der Feldstörung erzeugbar .
Ein konkreterer Vorschlag sieht einen diffus arbeitenden akustischen Sender und einen akustischen Empfänger vor, mit dem ein von einem Restraum zwischen der bewegten, inneren Membranhaut des Speichers und einer äußeren Dach-
membran des Speichers reflektiertes akustisches Gesamt- echo aufnehmbar und als Meßsignäl ausgebbar ist.
Alternativ dazu ist als Feldquelle eine Quelle vorgesehen, mit der ein gerichtetes, einen oder mehrere Punkte oder Ausschnitte der Membranhaut anpeilendes Feld erzeugbar ist, und es ist ein eine reflektierte Feldwelle empfangender und deren Reflexionsstärke und/oder Phasenverschiebung auswertender und als Meßsignal ausgebender Feldempfänger vorgesehen.
Aufgrund seiner Ungefährlichkeit ist bevorzugt das gerichtete Feld ein Ultraschallfeld; dabei sind zwecks kompakter Anordnung vorzugsweise die Feldquelle und der Feldempfänger in einem Ultraschallsensor zusammengefaßt.
Um ein kräftiges Reflexionssignal zu erzielen, wird vorgeschlagen, daß die von dem gerichteten Feld angepeilten Punkte oder Ausschnitte der Membranhaut als spiegelartige Reflexionsflächen mit einer Folie aus Metall oder aus anderen reflektierenden Stoffen ausgeführt sind.
Denkbar ist alternativ auch, einen Raum zwischen einer ein Dach bildenden Außenmembran und der inneren Membranhaut als Komplementärraum abzudichten, so daß nach Bewegungen der inneren Membranhaut der Luftausgleich für den so abgekapselten Komplementärräum nur durch einen definierten, kleinen Durchlaß in der Außenmembrane fließen könnte. Diese Fokussierung des Luftausgleichs auf den Durchlaß macht das hin oder her fließende Luftvolumen meßbar. Das Meßergebnis ist eine Ableitung der Speichervolumenveränderung .
Um den elektrischen bzw. elektronischen Teil der Einrichtung und des zugehörigen Systems möglichst kompakt und
gleichzeitig zuverlässig und kostengünstig halten zu können, wird bevorzugt vorgeschlagen, daß die Einrichtung einen digitalen Prozessor als Teil des Systems umfaßt.
Eine bevorzugte weitere Ausgestaltung sieht vor, daß der Prozessor ein programmierbarer MikroController ist, der für die Meßsignalerfassung und -Überwachung, für die Steuerung und Kontrolle der Einrichtung und als Feldgenerator nutzbar ist. Der MikroController kann für alle elektronischen Erfordernisse der Einrichtung eingesetzt werden. Zudem bietet er den Vorteil, daß eine spätere Änderung seiner Programmierung zur Anpassung an geänderte Einsatzbedingungen problemlos möglich ist.
Aufgrund seiner Eignung als Feldgenerator ist/sind zweckmäßig durch den Prozessor das physikalische Feld/die physikalischen Felder digital erzeugbar, was eine hohe betriebliche Zuverlässigkeit ergibt.
Um die Meßgenauigkeit der Einrichtung zu erhöhen, wird weiter vorgeschlagen, daß mittels des Prozessors eine Hysterese zwischen einem ansteigenden Verlauf und einem fallenden Verlauf der Meßsignale rechnerisch kompensierbar ist. Ohne eine Kompensation können bei der Meßwerterfassung die Ansprechpunkte in den beiden Scheitelwerten (z.B. Maximalhöhe und Minimalhöhe des Flüssigkeitsspiegels im U-Rohr oder Maximalhöhe und Minimalhöhe der Membranhaut) jeweils für den Anstieg und für den Abfall so weit auseinander liegen, daß eine gewünschte oder zulässige Toleranz von z.B. +-5% überschritten wird. In der praktischen Umsetzung wird vorzugsweise der Vorzeichenwechsel in der ersten Ableitung des Verlaufs der Meßsignale in den Scheitelbereichen des Meßsignalverlaufs beobachtet . Das erfaßte Meßsignal wird dann mit einem unter-
schiedlichen Offset-Wert ausgewertet, je nach dem, ob der Signalverlauf steigt oder fällt.
Eine weitere Verbesserung der Qualität der Meßergebnisse kann dadurch erreicht werden, daß mittels des Prozessors Meßsignalwerte über ein vorgebbares Zeitfenster kumulierbar sind und daß aus den kumulierten Meßsignalwerten ein gemittelter Meßsignalwert berechenbar ist. Hiermit können durch Umgebungsschwankungen hervorgerufene Meßsignal- Schwankungen, z.B. infolge von Vibrationen oder Luft- druckschwingungen insbesondere unter Windeinfluß, unterdrückt werden. Dies gilt vor allem auch für die vorstehend geschilderte Hysterese-Kompensierung.
Um eine besonders hohe Zuverlässigkeit der Einrichtung und einen Überblick über die Funktion der Einrichtung auch ohne laufende Kontrolle durch Kontrollpersonal zu gewährleisten, wird weiter vorgeschlagen, daß der Prozessor einen Programm- und Datenspeicher umfaßt und daß mittels des Prozessors in einstellbaren Zeitintervallen ein Kontrolldurchlauf der Funktionen der Einrichtung durchführbar ist und daß dabei festgestellte Fehler oder Ausfälle unverlierbar im Datenspeicher protokollierbar und/oder selbsttätig behebbar sind und/oder daß von der Einrichtung festgestellte Beobachtungsereignisse im Datenspeicher protokollierbar und später aus dem Datenspeicher abrufbar sind.
Bevorzugt ist der Datenspeicher ein Echtzeitdatenspeicher, in den alle Meßsignale aus der Speicherbeobachtung in Echtzeit und synchron mit ihrem kontinuierlichen Ablauf einspeicherbar sind; zugleich ist eine informationstechnische Datenbank vorgesehen, in der die Daten des Echtzeitdatenspeichers als Gesamtereignisprotokoll für eine spätere Musterauswertung speicherbar sind.
Ein weiterer Vorschlag besteht darin, daß die Einrichtung einen oder mehrere weitere Sensoren umfaßt, mit denen relevante Umgebungsparameter, insbesondere pH-Wert und/oder Temperatur im Gasspeicher, als Meßsignale erfaßbar sowie auswertbar und/oder speicherbar sind. Diese Parameter erlauben eine mittelfristige Prognose der Gasproduktion, z.B. in einer Biogasanlage, und helfen so, Gasproduktion und Gasverbrauch zu koordinieren, um Speicherüberlastungen und Gasverluste zu vermeiden.
Für einen möglichst einfachen Informationsaustausch besitzt die Einrichtung zweckmäßig hardware- und/oder softwaremäßig eingerichtete Schnittstellen mit ausreichender Impedanz und Belastbarkeit zur elektrisch formatierten Weitergabe von Signalen des Druck- und/oder Volumenmeßsensors und in umgekehrter Richtung zum Empfang von mit den eigenen Signalen verknüpfbaren fremden elektrischen Signalen.
Weiter ist für die Einrichtung bevorzugt vorgesehen, daß der Prozessor Schnittstellen aufweist, über die zumindest Hinweise für das Ein- und Ausschalten von Gasverbrauchern hinter dem Gasspeicher und Informationen für eine Wartung und/oder Sicherheitsbeobachtung der Einrichtung ausgebbar und mittels wenigstens einer nachgeschalteten, dem Prozessor zugeordneten oder entfernt angeordneten Anzeigeeinheit optisch und/oder akustisch anzeigbar sind. Durch die Ausgabe von Hinweisen für das Ein- und Ausschalten von Verbrauchern wird vorteilhaft eine Anpassung des aktuellen Gasverbrauchs an die gerade im Gasspeicher verfügbare Gasmenge erreicht, wodurch ein Ablassen von ungenutztem Gas in die Atmosphäre vermieden oder zumindest vermindert wird. Anderseits werden Störungen bei Gasverbrauchern infolge eines eventuellen Gasmangels vermieden.
Die Ausgabe von Informationen für eine Wartung und/oder Sicherheitsbeobachtung der Einrichtung sorgt dafür, daß im Bedarfsfall Bedienungspersonal informiert wird, wenn Betriebszustände der Einrichtung vorliegen, die dies erforderlich machen.
Weiter schlägt eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß der Prozessor eine Schnittstelle aufweist, über die ein Meßwert für eine Stromstärke eines elektrischen Stroms eingebbar ist, der von einem dem Gasspeicher nachgeschalteten, mit Gas betriebenen Stromerzeuger erzeugt ist, und daß im Prozessor kontinuierlich die erzeugte Gasmenge im Gasspeicher und die vom Stromerzeuger erzeugte Strommenge erfaßbar, speicherbar und auswertbar sowie für eine Beschickungssteuerung einer den Gasspeicher umfassenden Biogasanlage mit Biomasse nutzbar sind. In dieser Ausgestaltung kann die Einrichtung für das Organisationsmanagement einer Gaserzeugungs- und Energieerzeugungsanlage genutzt werden, ohne daß dafür ein großer technischer Mehraufwand erforderlich ist. Insbesondere kann eine Beschickungssteuerung mit Daten aus der erfindungsgemäßen Einrichtung versorgt werden, um hier eine Optimierung des Betriebes, insbesondere eine Vermeidung von Gasverlusten, zu erzielen. Zudem können die Daten für eine betriebswirtschaftliche Gesamtkostenrechnung genutzt werden.
Im Sinne einer guten Nutzung ihrer elektronischen Kapazität umfaßt der elektronische Teil der Einrichtung vorteilhaft eine virtuell integrierte Plattform für verteilte Anwendungen mit paralleler Erfassung und Aufzeichnung der Meßsignale mehrerer räumlich verteilter Signalsender und mit paralleler Ausgabe von Steuersignalen an mehrere räumlich verteilte Signalempfänger. Damit können bei Bedarf auch mehrere Speicherbehälter beobachtet und überwacht werden. Eine Organisation als verteilte Anwendung
ist für einen modularen Auf- und Ausbau der Einrichtungs- elektronik wesentlich. Ein Betriebssystem der Einrichtungselektronik integriert dabei eine oder mehrere Prozessorplatinen so, daß implementierte Softwaremodule virtuell immer auf einer identischen Plattform aufsetzen, gleichgültig wo inner- oder außerhalb der Einrichtung sie real physikalisch laufen. In diesem Konzept können die beschriebenen unterschiedlich ausgerüsteten und ausgebauten Einrichtungen immer mit identischen Hard- und Softwaremodulen zusammengebaut und auch nach der Inbetriebnahme weiter ausgebaut werden. Diese Organisation erleichtert auch die Vernetzung und das Multitasking für mehrere parallel laufende Speicher oder andere zugehörige oder verbundene Anlagenkomponenten, weil alle Programmabläufe auf scheinbar einer einzigen, einheitlichen und nicht zerlegten Plattform ausgeführt werden, während in Wirklichkeit ihre Koordination und interne Kommunikation von einem einmal erzeugten Standardbetriebssystem ausgeführt werden und nicht mehr an jede Anlagenspezifizierung angepaßt werden müssen.
Bei dem Behälter kann es sich außer um einen Niederdruckgasspeicher auch um einen Speicherbehälter für ein flüssiges Medium, über dem sich Luft oder Gas im Behälter befindet, handeln, z.B. um einen Öl- oder Kraftstofftank.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert . Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen Niederdruckgasspeicher mit einer ersten erfindungsgemäßen Einrichtung in zwei unterschiedlichen Anordnungen am Speicher, in einer schematischen Darstellung,
Figur 2 einen Sensor und einen Prozessor als Teile der Einrichtung in einer schematischen Darstellung,
Figur 3 einen Abschnitt eines Druckausgleichkanals mit einem Verschlußorgan und einem dieses betätigenden Aktor als weitere Teile der Einrichtung, ebenfalls in einer schematischen Darstellung, und
Figur 4 einen Niederdruckgasspeicher mit einer zweiten erfindungsgemäßen Einrichtung, in einer schematischen Darstellung.
Figur 1 zeigt in Seitenansicht einen Niederdruckgasspeicher 30, wie er beispielsweise für die Erzeugung und Speicherung von Biogas verwendet wird. Der Niederdruckgasspeicher 30 hat einen kreisrunden Umriß und ist auf einem trägfähigen Untergrund 50 aufgestellt. Nach oben hin ist der Speicher 30 durch ein etwa kegelförmiges, hier einschaliges, gespanntes Membrandach 31 abgedeckt und gasdicht verschlossen. Zusätzlich zu der das Dach 31 bildenden Membran kann unter dieser eine zweite Membran liegen, die formvariabel ist und sich an ein Gasvolumen zwischen ihrer Unterseite und einem Flüssigkeitsspiegel im Speicher 30 anpassen kann.
Zur Absicherung des Niederdruckgasspeichers 30 gegen Überdruck und gegen Unterdruck in seinem Inneren relativ zur umgebenden Atmosphäre ist der Speicher 30 mit einer Einrichtung 40 ausgestattet; in der linken Hälfte von Figur 1 links von einer Mittelachse 33 des Speichers 30 ist eine erste mögliche Anordnung der Einrichtung 40 dargestellt und rechts von der Mittelachse 33 ist eine alternative, zweite Anordnung der Einrichtung 40 gezeigt.
Bei der in der linken Hälfte von Figur 1 dargestellten Anordnung der Einrichtung 40 ist diese oben und außen an den Niederdruckgasspeicher 30 angebaut. Bei der Anordnung, die in der rechten Hälfte von Figur 1 gezeigt ist, ist die Einrichtung 40 teils neben dem Speicher 30 auf dem Untergrund 50 aufgebaut und teils unten an den Speicher 30 an dessen Außenseite angebaut.
Unabhängig von der Art der Anordnung der Einrichtung 40 am Niederdruckgasspeicher 30 besitzt die Einrichtung 40 jeweils einen Druckausgleichskanal 32, der das Innere des Speichers 30 mit der umgebenden Atmosphäre verbindet. Im Verlauf des Druckausgleichskanals 32 ist jeweils ein Gehäuse 28 angeordnet, das über einen speicherseitigen Kanalanschluß 23 und über einen atmosphärenseitigen Kanal- anschluß 27 mit dem Druckausgleichskanal 32 verbunden ist. Dieses Gehäuse 28 enthält einen mechanischen Teil 42 der Einrichtung 40. Mittels dieses mechanischen Teils 42 der Einrichtung 40 kann je nach Bedarf der Druckausgleichskanal 32 geschlossen oder geöffnet werden. Im offenen Zustand ist das Innere des Speichers 30 mit der freien Atmosphäre verbunden, so daß im Falle eines Überdrucks im Inneren des Speichers 30 dieser Überdruck durch Ablassen von Gas nach außen abgebaut werden kann; umgekehrt kann im Falle eines Unterdrucks im Inneren des Speichers 30 Luft aus der umgebenden Atmosphäre in das Innere des Speichers 30 einströmen. Solange kein Überdruck oder Unterdruck im Speicher 30 vorliegt, der eine vorgebbare Druckschwelle über- bzw. unterschreitet, bleibt der Druckausgleichskanal 32 verschlossen.
Um ein bedarfsweises automatisches Öffnen und Schließen des Druckausgleichskanals 32 zu ermöglichen, umfaßt die Einrichtung jeweils einen elektrischen bzw. elektronischen Teil 43, der jeweils in einem Schaltschrank außen
am Speicher 30 untergebracht ist. Über elektrische Verbindungsleitungen 44 werden elektrische Energie und elektrische Signale zwischen dem elektrischen bzw. elektronischen Teil 43 und einem im mechanischen Teil 42 der Einrichtung 40 untergebrachten Aktor übertragen. Die elektrische Versorgungsenergie kann z.B. aus einem öffentlichen Stromnetz entnommen werden.
Der Teil 43 der Einrichtung 40 umfaßt Mittel zur Erfassung des aktuellen Gasdrucks im Inneren des Speichers 30 sowie Mittel zur Umwandlung des erfaßten Drucks in elektrische Steuersignale. Diese elektrischen Steuersignale werden dazu verwendet, mittels eines Aktors im mechanischen Teil 42 ein Verschlußelement im Gehäuse 28 druckabhängig zu verstellen.
Figur 2 zeigt einen Druckmeßsensor 41 und einen elektronischen Prozessor 12, die zusammen den elektrischen bzw. elektronischen Teil der Einrichtung 40 bilden.
Der Druckmeßsensor 41 umfaßt ein U-Rohr 1, dessen U- Schenkel vertikal nach oben weisen. Im U-Rohr 1 befindet sich eine Flüssigkeitssäule 2, z. B. Wasser. Nahe dem oberen Ende des rechten U-Schenkels befindet sich ein elektrisch schaltbares Umschaltventil 13, das in seinem Grundzustand eine Gasdruckzuführleitung 11, die vom Inneren .des Niederdruckgasspeichers 30 kommt, mit dem rechten U-Schenkel verbindet. In diesem Zustand hat der rechte U- Schenkel des U-Rohrs 1 keine Verbindung zur umgebenden Atmosphäre 14. Sowohl das U-Rohr 1 als auch die Gasdruckzuführleitung 11 bestehen aus elektrisch nicht leitfähigem Material .
Der linke U-Schenkel des U-Rohrs 1 steht in ständig offener Verbindung zur umgebenden Atmosphäre 14. Dies hat zur
Folge, daß bei einem schwankenden Gasdruck im Inneren des Speichers 30 die Flüssigkeitssäule 2 innerhalb des U- Rohrs 1 verschoben wird, wodurch sich ein wandernder Flüssigkeitsspiegel ergibt.
Im linken U-Schenkel des U-Rohrs 1 schwimmt in der Flüssigkeit 2 ein Meßkörper 3, an dessen unterem Ende hier ein metallischer Signalgeber 4 angebracht ist. Entsprechend dem wandernden Flüssigkeitsspiegel bewegt sich der Meßkörper 3 mit seinem Signalgeber 4 im linken U-Schenkel des U-Rohrs 1 aufwärts oder abwärts.
Mittels einer induktiv und deshalb berührungslos arbeitenden Einrichtung wird dieses Wandern des Flüssigkeitsspiegels und des Meßkörpers 3 detektiert. Hierzu ist um den linken Schenkel des U-Rohrs 1 herum oben eine Senderspule 6 und darunter eine Empfängerspule 5 angeordnet . Die Senderspule 6 ist vom Prozessor 12 aus mit einer Hochfrequenzspannung speisbar, wodurch mittels der Senderspule 6 ein Interferenz-Hochfrequenzfeld erzeugbar ist. Mittels der Empfängerspule 5 ist, abhängig von jeweiligem Stand des Flüssigkeitsspiegels und abhängig von der entsprechenden Höhenlage des Meßkörpers 3, ein jeweils unterschiedliches Empfangssignal aufnehmbar, das im Prozessor 12 ausgewertet wird.
Für die Funktion des Sensors 41 sind zunächst zwei Schwellen des Flüssigkeitsspiegels im U-Rohr 1 wesentlich, nämlich eine obere Schwelle 8 und eine untere Schwelle 10. Wenn der Flüssigkeitsspiegel bzw. der Meßkörper 3 die obere Schwelle 8 erreicht, wird ein oberer Druckgrenzwert im Inneren des Niederdruckgasspeichers 30 erreicht, bei dem ein Ablassen von Gas aus dem Inneren des Speichers erforderlich wird. Ein entsprechendes Meßsignal wird vom Prozessor 12 bei Erreichen der oberen
Schwelle 8 festgestellt und in ein Steuersignal umgewandelt. Über einen Ausgang 17 des Prozessors 12 wird das Steuersignal an den mechanischen Teil 42 der Einrichtung 40 übermittelt, woraufhin dort eine entsprechende Verstellung des Verschlußorgans im Druckausgleichskanal 32 erfolgt, hier eine Verstellung aus einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung.
Sobald der Druck im Inneren des Speichers 30 soweit abgesunken ist, daß der Spiegel der Flüssigkeit 2 im U-Rohr 1 wieder unter die obere Schwelle 8 abgesunken ist, wird dieses Absinken von dem Prozessor 12 erkannt und es wird ein entsprechendes neues Steuersignal an den mechanischen Teil 42 der Einrichtung 40 über den Ausgang 17 übertragen, hier ein Signal zum Schließen des Druckausgleichskanals 32.
Wenn im Niederdruckgasspeicher 30 der Druck unter einen unteren Druckgrenzwert abfällt und dadurch der Spiegel der Flüssigkeit 2 im U-Rohr 1 unter die untere Schwelle 10 absinkt, wird dies ebenfalls über den Sensor 41 von dem Prozessor 12 erkannt und es wird auch in diesem Falle ein Öffnungssignal als Steuersignal über den Ausgang 17 zum mechanischen Teil 42 der Einrichtung 40 übertragen. Durch Öffnen des Druckausgleichskanals 32 wird nun Luft aus der Umgebung in den Speicher 30 eingelassen, bis der Druck im Speicher 30 wieder soweit angestiegen ist, daß der Spiegel der Flüssigkeit 2 wieder einen Stand oberhalb der unteren Schwelle 10 einnimmt. Bei diesem wieder erhöhten Stand der Flüssigkeit 2 wird vom Prozessor 12 ein Schließsignal an den mechanischen Teil 42 übertragen und der Druckausgleichskanal 32 wird wieder in seinen geschlossenen Grundzustand gebracht.
Die Querschnitte von U-Rohr 1 und Gasdruckzuführungskanal 11 sind möglichst klein gehalten. Mit der Zeit kann es dennoch durch Verdunstungs- und Kondensationsverluste zu einer Verringerung des Volumens der Flüssigkeit 2 im U- Rohr 1 kommen. Um den Sensor 41 auf solche Verluste an Flüssigkeit 2 hin zu überwachen, ist im Prozessor 12 bzw. in einem zugehörigen Programmspeicher ein Prüfprogramm abgelegt, das in vorgebbaren Zeitabständen selbsttätig gestartet wird. Sobald dieses Prüfprogramm abläuft, wird zunächst das Umschaltventil 13 umgeschaltet in einen Zustand, in dem es die Gasdruckzuführleitung 11 vom rechten Schenkel des U-Rohrs 1 trennt und den rechten Schenkel des U-Rohrs 1 mit der umgebenden Atmosphäre 14 verbindet. In diesem Schaltzustand des Ventils 13 herrscht also in beiden Schenkeln des U-Rohrs 1 der atmosphärische Luftdruck und die Flüssigkeit 2 stellt sich auf einen gleich hohen Stand in beiden Schenkeln des U-Rohrs 1 ein.
Wenn in diesem Zustand der Flüssigkeitsspiegel im linken Schenkel des U-Rohrs 1 unterhalb einer Kalibrierungs- schwelle 9 liegt, ist das Volumen der Flüssigkeit 2 zu klein und muß ergänzt werden. Hierzu dient ein Flüssigkeitsreservoir 16, das über ein elektrisch schaltbares Flüssigkeitsnachfüllventil 15 mit dem rechten Schenkel des U-Rohrs 1 verbunden ist. Das Flüssigkeitsnachfüllventil 15 wird vom Prozessor 12 aus über dessen Ausgang 19 solange bzw. so oft geöffnet, bis der Spiegel der Flüssigkeit 2 im U-Rohr 1 wieder oberhalb der Kalibrierungs- schwelle 9 liegt. Der Flüssigkeitsvorrat im Flüssigkeitsreservoir 16 ist zweckmäßig so groß bemessen, daß ein gelegentliches Auffüllen im Rahmen einer regelmäßigen Kontrolle und Wartung durch eine Bedienungsperson ausreicht.
Nach Erreichen des Soll-Flüssigkeitsspiegels wird das Prüfprogramm beendet und der Sensor 41 und der Prozessor
12 schalten wieder um auf eine Überwachung des Drucks im Speicher 30. Hierzu wird das Umschaltventil 13 wieder in seine Grundstellung umgeschaltet, in der es die Gasdruckzuführleitung 11 mit dem rechten Schenkel des U-Rohrs 1 verbindet und gleichzeitig den rechten Schenkel des U- Rohrs 1 von der umgebenden Atmosphäre 14 trennt . Die Schaltsignale für das Umschaltventil 13 werden vom Prozessor 12 über dessen Ausgang 18 zum Ventil 13 übertragen. Die entsprechenden Signalübertragungsleitungen sind aus Übersichtlichkeitsgründen in der Figur 2 nicht eigens dargestellt .
Weiterhin besitzt der Prozessor 12, der beispielsweise ein Mikrocontroller sein kann, zwei weitere Ausgänge 20 und 21. Der Ausgang 20 dient dazu, eine Information dahingehend auszugeben, ob der Gasverbrauch von dem Niederdruckgasspeicher 30 nachgeordneten Verbrauchern erhöht oder erniedrigt werden sollte, um den Verbrauch an das aktuelle Gasangebot im Speicher 30 möglichst gut anzupassen. Der Ausgang 21 des Prozessors 12 dient dazu, einer Bedienungs- und Überwachungsperson anzuzeigen, ob nicht normale Betriebszustände vorliegen und/oder ob eine Wartung oder Reparatur erforderlich ist.
Diese Informationen können gleichzeitig auch auf einer in den Prozessor 12 integrierten Anzeigeeinheit 22 dargestellt werden.
Zusätzlich umfaßt der Prozessor 12 eine Datenspeichereinheit, die dazu benutzt werden kann, das Auftreten von Überdruck- und Unterdruckereignissen zu protokollieren. Diese protokollierten Daten können zu einem späteren Zeitpunkt ausgelesen und ausgewertet werden und es können hieraus Schlußfolgerung zur Verbesserung und Optimierung
des Betriebes des Speichers 30 und der nachgeschalteten Gasverbraucher gezogen werden.
Figur 3 zeigt ein Beispiel für die Ausführung des mechanischen Teils 42 der Einrichtung 40. Dieser mechanische Einrichtungsteil 42 umfaßt ein gasdichtes Gehäuse 28, das links oben den speicherseitigen Kanalanschluß 23 und rechts oben den atmosphärenseitigen Kanalanschluß 27 aufweist. Mit diesen Kanalanschlüssen 23, 27 ist das Gehäuse 28 in den Druckausgleichskanal 32 einfügbar, wie anhand von Figur 1 schon erläutert .
Im Inneren des Gehäuses 28 befindet sich ein verstellbares Verschlußorgan 24 in Form einer flachen Platte mit einer umlaufenden Dichtung, mit der eine Durchgangsöffnung 24' im Gehäuse 28 wahlweise verschließbar, wie in Figur 3 gezeigt, oder freigebbar ist. Oberhalb der Durchgangsöffnung 24' befindet sich ein erster Gehäusebereich 23', der mit dem Speicher 30 in Verbindung steht. Auf der anderen Seite der Durchgangsöffnung 24' und des Verschlußorgans 24 befindet sich ein zweiter Gehäusebereich 27' , der mit der freien Atmosphäre 14 in Verbindung steht . Bei geschlossenem Zustand des Verschlußorgans 24 befindet sich also im Gehäusebereich 24' im wesentlichen Luft aus der Umgebung.
Zur Verstellung des Verschlußorgans 24 dient ein Aktor 26, der hier durch einen pneumatischen Hubzylinder gebildet ist. Dem Aktor 26 ist ein elektropneumatisches Ventil 25 vorgeschaltet, das über eine hier nicht dargestellte elektrische Signalleitung mit dem Ausgang 17 des Prozessors 12 (vergleiche Figur 2) verbunden ist. Weiterhin ist das elektropneumatische Ventil 25 mit einer hier nicht eigens dargestellten Druckluftquelle verbunden.
Wenn vom Prozessor 12 über dessen Ausgang 17 ein entsprechendes Steuersignal an das elektropneumatische Ventil 25 übertragen wird, öffnet dieses und leitet über eine Leitung 25' Druckluft in den pneumatischen Hubzylinder 26. Hierdurch werden der Kolben und die Kolbenstange des Hubzylinders 26 und das am oberen Kolbenstangenende befestigte Verschlußorgan 24 nach oben verschoben und in die in Figur 3 gezeigte Schließstellung gebracht sowie in dieser gehalten.
Wenn der Prozessor 12 entsprechend einem vom Sensor 41 festgestellten Über- oder Unterdruck im Speicher 30 über seinen Ausgang 17 ein Signal zum Öffnen des Verschlußorgans 24 an das elektropneumatische Ventil 25 überträgt, schaltet dieses in eine Entlüftungsstellung um. Die Druckluft entweicht aus dem pneumatischen Hubzylinder 26 und das Verschlußorgan 24 sinkt aufgrund der Schwerkraft zusammen mit der Kolbenstange und dem Kolben des Hubzylinders 26 nach unten. Hierdurch gelangt das Verschlußorgan 24 in seine Öffnungsstellung. Es kann nun, wie in Figur 3 durch Pfeile dargestellt, ein Gasstrom aus dem Speicher 30 durch den speicherseitigen Kanalanschluß 23 in den Gehäusebereich 23' einströmen und von dort durch die nun offene Durchgangsöffnung 24' in den Gehäusebereich 27' fließen. Von dort fließt der Gasstrom weiter durch den atmosphärenseitigen Kanalanschluß 27 in die umgebende Atmosphäre 14. Bei einem Unterdruck im Speicher 30 wird ebenfalls das Verschlußorgan 24 in Öffnungsstellung gebracht und es ergibt sich dann eine Strömung von Luft von der freien Atmosphäre 14 in das Innere des Speichers 30 entgegengesetzt zu den in Figur 3 eingezeichneten Strömungspfeilen.
Bei einem Energieausfall, insbesondere bei Strom- und/oder Druckluftausfall, fällt das Verschlußorgan 24
unter Schwerkraftwirkung selbsttätig in seine Öffnungsstellung. Hierdurch wird bei Energieausfall immer automatisch ein sicherer Zustand der Einrichtung 40 herbeigeführt, so daß es nicht zu einem möglicherweise schädlichen oder gefährlichen Überdruck oder Unterdruck im Speicher 30 kommen kann.
Wie aus der Figur 3 weiter entnehmbar ist, ist der pneumatische Hubzylinder 26 abgesehen von seiner Kolbenstange vollständig außerhalb des Gehäuses 28 angeordnet. Dies hat den Vorteil, daß der Hubzylinder 26 nicht den aggressiven Einflüssen des durch das Gehäuse 28 strömenden Gases ausgesetzt ist.
Bei der Strömung des Gases durch das Gehäuse 28 kommt es mit der Zeit im Gehäuse 28 und an dem Verschlußorgan 24 zu unerwünschten Ablagerungen, die die Funktion beeinträchtigen können. Um eine einfache Wartung und Reinigung des Inneren des Gehäuses 28 und des Verschlußorgans 24 vornehmen zu können, besitzt das Gehäuse 28 gemäß dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel an seiner Unterseite einen nach Art einer Tür verschwenkbaren Gehäuseboden 28'. Dieser Gehäuseboden 28' ist über ein Scharnier 28'' mit dem übrigen Gehäuse 28 verbunden. Außerdem verläuft mittels einer Durchführungshülse die Kolbenstange des Hubzylinders 26 durch den Gehäuseboden 28'.
Wenn der Gehäuseboden 28' nach Entriegelung nach unten um das Scharnier 28'' verschwenkt wird, wird zugleich der Hubzylinder 26 mitsamt seiner Kolbenstange und dem daran befestigten Verschlußorgan 24 entsprechend verschwenkt . Im verschwenkten Zustand ist dann sowohl das Innere des Gehäuses 28 als auch das Verschlußorgan 24 frei zugänglich und kann auf problemlose Art und Weise von gegebenenfalls dort angefallenen Ablagerungen befreit werden.
Um eine Gefährdung des Wartungspersonals bei der Reinigung des Inneren des Gehäuses 28 zu vermeiden, wird zweckmäßig durch einen hier nicht eigens dargestellten Hilfsschieber ein Gaszutritt aus dem Speicher 30 über den Druckausgleichskanal 32 zum Gehäuse 28 unterbunden.
Zur Vermeidung von Korrosionsschäden durch aggressive Bestandteile des Gases bestehen das Gehäuse 28 und das Verschlußorgan 24 sowie die im Inneren des Gehäuses 28 liegenden Teile des Hubzylinders 26 zweckmäßig aus rostfreiem Stahl .
Figur 4 zeigt einen Teil eines Fermenter-Silos, dessen oberer Teil als Niederdruckgasspeicher 30 ausgebildet ist. Eine zylindrische Beton-Silowand 30' erscheint nur ausschnittsweise in der Zeichnung. Das Silo wird abgedeckt von einem textilen gespannten Membrandach 31, das in der Zeichnung als Außenmembrane fragmentarisch gezeigt ist. Unter diesem Membrandach 31 hängt eine zweite, innere Membrane als Membranhaut 31'. Letztere verschließt das Silo gasdicht nach oben und ist dicht über die glatte Oberkante der Beton-Silowand 30' gespannt.
Im Fermenter-Silo mit einem Füllstand etwas unter der Oberkante der Beton-Silowand 30' wird eine Mischung aus organischer Masse in wäßriger Lösung von einer Population aus methan-produzierenden Bakterien zu Biogas vergärt. Die Gasproduktionsleistung schwankt je nach Qualität und Masse des organischen Brennstoffs, nach Art und Umfang der Bakterienkultur, nach Temperatur, ph-Wert, chemischen Zusätzen ("Stützmitteln") und anderen Randbedingungen.
Die Differenzen zwischen der fluktuierenden Produktion und dem Gasverbrauch eines angeschlossenen Gasverbrau-
chers, z.B. ein über eine Gasleitung angeschlossenes Blockheizkraftwerk in Form eines Gasmotors mit Generator, müssen gepuffert werden. Das ist die Aufgabe des Gasspeichers 30. Letzterer wird gebildet aus der inneren Membranhaut 31' und dem Silorestraum zwischen dem Mischungsfüllstand und der Silooberkante. Die flexibel aufgehängte innere Membranhaut 31' bewegt sich je nach Gasmenge im Speicher 30 zwischen einer Minimumkontur (in der Figur 4 durchgezogene Linie) und einer Maximumkontur (in der Figur 4 gestrichelte Linie) . Wenn die Membranhaut 31' zwischen diesen Grenzlinien wandert, hält sie den Gasdruck konstant auf der Höhe des Außenluftdrucks in der Umgebung des Fermenter-Silos. Steigt die Gasmenge nach Erreichen der Maximumkontur weiter, entsteht im Vergleich zum .Umgebungsluftdruck ein Überdruck, der z.B. maximal 2 mbar betragen darf. Der Innendruck wird von einem Drucksensor überwacht, der z.B. von der weiter oben beschriebenen Art sein kann. Schrumpft die Gasmenge, nachdem die Minimumkontur erreicht ist, weiter, dann bildet sich relativ zum Umgebungsluftdruck ein Unterdruck, der maximal -0,5 mbar betragen darf. Auch das registriert der Drucksensor.
Bewegt sich die innere Membranhaut 31' zwischen ihren Grenzlinien, kann der Drucksensor nichts erkennen, weil der Druck konstant bleibt. In diesem Bereich kann aber ein Sensor für die Beobachtung der Speicherkontur die Entwicklung des Gasvorrats kontrollieren.
Beide Sensoren im Verbund erlauben eine vollständige Überwachung der Gasvorratsveränderung. Die vollständige und ununterbrochene Beobachtung der veränderlichen Gas- vorratsmenge ist wichtig aus Gründen der Sicherheit (Explosionsschutz) und der Wirtschaftlichkeit. Wenn die Gasentwicklung dynamisch registriert wird, kann der Gasverbrauch kurzfristig und in Zukunft von den beschriebenen
Sensoren orientiert reagieren. Die Zufuhrdosierung des organischen Brennstoffs kann ebenfalls sensorgeführt, aber dann nur mittelfristig reagieren. Der Zeitverzug durch diesen Reaktionsverzug wird vom Speicher 30 abgepuffert. Flexibler Verbrauch und Speicherpuffer fangen im Idealfall die Veränderungen der Gasproduktion soweit ab, daß es nicht mehr notwendig ist, wie heute bei Überdruck Gas abzublasen. Letzteres ist umweltschädlich und unwirtschaftlich.
Die Bewegungen der inneren Membranhaut 31' werden bei der Einrichtung nach Figur 4 auf ein Kunststoffseil 45 übertragen, das an der inneren Membranhaut 31' befestigt ist, wie in der Figur 4 dargestellt. Hebt sich die Membranhaut 31', dann läuft das Seil 45 über eine auf dem Membrandach 31 angeordnete Umlenkrolle 45' nach außen und wird von einem Gegengewicht 47 (unten rechts in der Figur 4) nach unten gezogen. Fällt die Membranhaut 31' zurück, dann übersteigt ihr Teilgewicht am Seil 45 die Last des Gegengewichts 47 und das Seil 45 läuft in umgekehrter Richtung wieder in das Innere des Speichers 30 zurück.
Diese Seilbewegungen werden von einem Näherungsschalter 46 nachgefahren, der über dem Gegengewicht 47 am Seil 45 hängt. Auf seinem Weg begegnet der Näherungsschalter 46 ortsfesten Signalgebern 46' aus Metallringen oder Metallblöcken. Die Signalgeber 46' erzeugen in Abhängigkeit vom Seilweg und damit vom gespeicherten Gasvorrat eine Folge von digitalen SchaltSignalen. Es ist, wie dargestellt, vorteilhaft, eine Vielzahl passiver Signalgeber 46' stationär entlang des Seilweges zu plazieren und einen aktiven Näherungsschalter 46, z.B. als Induktivsensor, am Seil 45 zu befestigen. Die elektrische Versorgung des Näherungsschalters 46, ebenso wie die Signalübertragung, wird in das Seil 45 gelegt. Noch einfacher ist es, ein
mehradriges Kabel anstelle des Seils 45 auch zur mechanischen Verbindung zu verwenden.
Auch dem Speicher 30 gemäß Figur 4 ist ein hier nicht dargestelltes System mit einem Prozessor zur Erfassung und Auswertung der Meßsignale und zur bedarfsweisen Auslösung von Regelvorgängen zugeordnet .