Fertiαpackunα zur Bereitung heisser Speisen und Getränke
Die Erfindung betrifft eine Fertigpackung zur Bereitung heisser Speisen und Getränke mit einem äusseren Becher und ein an das erwärmende Gut enthaltenden inneren Behälter, wobei der innere Behälter den äusseren Becher nach Art eines Deckels verschliesst und mit einer lösbaren Membran versehen ist, die den Inhalt gegen die Umgebung abschliesst.
Fertigpackungen zur Bereitstellung und Aufbewahrung heisser Speisen und Getränke sind bekannt. Zum einen handelt es sich darum um Packungen, die geeignet sind, in einem geeigneten Medien auf eine zuträgliche Temperatur erhitzt zu werden. Dieses geeigente Medien ist zunächst heisses Wasser und extern, d. h. die Packung wird in ein heisser Wasserbad eingelegt. Bereits erhitzte Speisen und Getränke werden vielfach in Behältern aufbewahrt, die mit einer isolierenden Doppelwand nach dem Prinzip einer Thermoskanne umgeben sind.
Es sind ferner Behälter bekannt, die zur Aufnahme eines Getränkes dienen, isoliert sind und über einen Stromanschluss nach dem Tauchsiederprinzip beheizt werden können, beispielsweise durch Anschliessen an eine Autobatterie.
Alle diese Behälter und Packungen benötigen zur Bereitung heisser Speisen und Getränke eine externe Energiequelle. Wünschenswert wäre allerdings eine Fertigpackung, die ein fertig zubereitetes Produkt enthält, mit einer internen
Energiequelle zu versehen, die geeignet ist, den Inhalt dieser Fertigpackung auf eine zum Konsum geeignete Temperatur zu bringen.
Dieses Problem wird mit einer Fertigpackung der eingangs genannten Art gelöst, bei dem der äussere Behälter durch eine durch mechanische Einwirkung von aussen zu öffnende Trennwand in zwei Abteilungen unterteilt ist, von denen die eine Wasser enthält und die andere eine zur Wasseraufnahme unter Wärmeerzeugung befähigte Substanz.
Bei den erfindungsgemäß zur Wasseraufnahme unter Wärmeerzeugung befähigten Substanzen handelt es sich urn solche Substanzen, die aufgrund einer chemischen Reaktion oder eines physikalischen Prozesses in der Lage sind, sich mit Wasser umzusetzen oder Wasser anzulagern und dabei Wärme zu erzeugen. Dabei sind physikalische Vorgänge wie die Hydratisierung entwässerter Substanzen bevorzugt. Geeignete Substanzen sind insbesondere entwässertes granuliertes Kalziumchlorid und wasserfreies Kaliumkarbonat (Pottasche), die unter teilweise erheblicher Erwärmung eine definierte Menge Wasser in ihr Kristallgitter einlagern können. Entsprechendes gilt für bestimmte Formen von Zeolithen (Molekularsieben), die in entwässerter Form zur Aufnahme erheblicher Wassermengen in ihre Poren geeignet sind und dabei Wärme abgeben.
Grundsätzlich kommen für derartige Wärmeerzeugungsprozesse auch chemische Prozesse in Frage, bevorzugt sind jedoch physikalische Prozesse, da auf diese Art und Weise keine unkontrollierten Nebenreaktionen und möglicherweise unerwünschte Produkte oder Nebenprodukte entstehen.
Insbesondere Kalziumchlorid hat sich für die erfindungsgemäßen Zwecke als sehr gut geeignet erwiesen. In Pilotuntersuchungen konnte mit einer erfindungsgemäßen Fertigpackung durch Vermischung von entwässertem Kalziumchlorid und Wasser unter Bildung des Hexahydrats innerhalb von 60 sek. eine Temperatur von 96,3°C erzielt werden. Diese Temperatur reicht aus, um - bei gutem Wärmeübergang von dem äusseren Becher in den inneren Behälter - den Inhalt des inneren Behälters auf Verzehrtemperatur von etwa
60°C zu erhitzen. Erfindungsgemäße Getränke- oder Suppenpackungen mit Inhalten von 50 bis 250 ml sind so ohne weiteres realisierbar.
Sowohl Kalziumchlorid als auch das bei der Hydratisierung entstehende Kalziumchlorid-Hexahydrat sind toxikologisch unbedenkliche Substanzen, die ohne weiteres mit der verbrauchten Fertigpackung entsorgt werden können. Kalziumchlorid entsteht als Nebenprodukt bei der Sodaherstellung und wird in Form des Hexahydrats in großen Mengen als Tausalz eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Fertigpackung dient in erster Linie zur Bereitung heisser Speisen und Getränke „vor Ort", also dort, wo keine externen Energiequellen zur Verfügung stehen. Bei den heissen Speisen kann es sich beispielsweise um Suppen handeln, bei den Getränken um Kaffee, Tee, aber auch um alkoholische Getränke, etwa sogenannte Alcopops. Als Einsatzbereich kann beispielsweise das Rettungswesen genannt werden, aber auch der gesamte Sport- und Freizeitbereich und insbesondere der Wintersport.
Die erfindungsgemäße Fertigpackung weist vorzugsweise im Bodenbereich des äusseren Bechers eine waagerecht angeordnete Trennwand in Form einer Trennfolie auf. Eine solche Trennwand kann eine solche sein, die bei Dehnungsbeanspruchung oder Beaufschlagung mit einem schneidenden oder perforierenden Element reißt, und beispielsweise eine ringförmige Schwächezone aufweisen.
Um ein Reißen dieser Trennwand durch äussere Einwirkung zu erreichen, kann es ausreichend sein, den Becherboden als elastisches Element auszubilden, so dass durch Eindrücken des Becherbodens und Kompression der Flüssigkeit in der unteren Abteilung ein auf die Membran wirkender hinreichender Druck ausgeübt werden kann, der diese zum Reißen bringt. Der Öffnungsvorgang kann dabei durch eine Öffnungsvorrichtung unterstützt werden, die beispielsweise die Form einer Stanze oder eines Stößels hat. Besonders geeignet ist eine Lochstanze in Form eines Kunststoffrings mit einer Sägezahnleiste im Bereich der Membran, die bei Druckbeaufschlagung des Becherbodens die Membran perforiert und zerreißt. Durch Schütteln der Fertigpackung wird dann die homogene und rasche Vermischung ' der
wärmeerzeugenden Substanz mit dem Wasser erreicht; die erzeugte Wärme wird an den inneren Behälter und dessen Inhalt abgegeben. Dazu kann es sinnvoll sein, die Fertigpackung auf den Kopf zu stellen, um eine gleichmäßige Benetzung des inneren Behälters mit der heissen Mischung und einem guten Wärmeübergang zu erreichen.
Es ist gleichfalls möglich, die Fertigpackung mit einer Trennwand zu versehen, die als unter Dehnungsbeanspruchung reißende Membran vorliegt. Eine solche Membran kann waagerecht, ringförmig oder senkrecht angeordnet sein und, wie vorstehend schon beschrieben, durch Druckbeanspruchung zum Zerreißen gebracht werden oder aber durch Verdrehen des Becherbodens gegen den Becher selbst. In diesem Fall ist der Becherboden als elastisches verdrehbares Element ausgebildet, der beispielsweise über eine elastische Membran mit der Becherwandung verbunden ist. Unter der Drehbeanspruchung zerreißt die Membran und erlaubt die Vermischung des Inhalts der beiden Abteilungen. Um ein Überdrehen des Becherbodens gegenüber der Becherwandung zu vermeiden, kann ein Stoppelement vorgesehen sein, beispielsweise in Form eines Vorsprungs an der Becherwandung, der in den Bereich des Becherbodens reicht und dort mit einem Vorsprung oder einer Ausnehmung zusammenwirkt.
Es ist zweckmäßig, den äusseren Becher aus Kunststoff zu fertigen, einmal wegen der isolierenden Wirkung von Kunststoff, zum anderen aus Kostengründen. Bei dem Kunststoff kann es sich beispielsweise Polypropylen oder Polysterol handeln; bevorzugt ist ein geschäumter Zustand zur Konservierung der Wärme.
Aus Gründen eines guten Wärmeübergangs besteht der innere Behälter vorzugsweise aus Aluminium, beispielsweise einer tiefgezogenen Aluminiumfolie. Der innere Behälter ist flüssigkeitsdicht auf den äusseren Becher aufgesetzt und selbst mit einer Abziehfolie aus Kunststoff oder Aluminium versehen, die nach Auslösen der Fertigpackung zur Freisetzung des Inhalts abgezogen werden kann.
Es ist ferner zweckmäßig, die wärmeerzeugende Substanz um den inneren Behälter herum anzuordnen und das Wasser im Bereich des Becherbodens, um auf diese Weise eine erhöhte Standstabilität zu erreichen. Gleichzeitig ist dabei das die Wärme abgebende Medium nahe an dem zu erwärmenden Innenbehälter.
Es versteht sich, dass die Wassermenge auf die Art und die Menge der wasseraufnehmenden Substanz unter Berücksichtigung der angestrebten Temperatur abgestimmt werden kann. Dem Fachmann ist es durch einfache Versuche ein Leichtes, Mengenverhältnisse zu ermitteln, die die jeweils angestrebte Temperatur sicherstellen.
Die Erfindung wird durch die Abbildung näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fertigpackung, die äusserlich die Form eines üblichen Kaffee- oder Getränkebechers aufweist. Ein äusserer Becher 2 aus beispielsweise Polypropylen weist einen Einsatz 3 aus tiefgezogener Aluminiumfolie als inneren Behälter auf. Becher 2 und Einsatz 3 sind im Randbereich dichtend miteinander verbunden. Der Einsatz 3 weist den zu erwärmenden Inhalt auf und ist mit einer Membran 4, beispielsweise in Form einer Abziehfolie, nach aussen hin abgedichtet.
Der äussere Becher 2 weist in seinem unteren Bereich eine Trennwand 5 auf, vorzugsweise in Form einer reißfähigen Folie. Oberhalb der Trennwand 5 in der Abteilung 7 befindet sich entwässertes Kalziumchlorid als locker geschüttelte Granulat. In der unteren Abteilung 6 befindet sich Wasser. Die Trennwand 5, so lange sie unbeschädigt bleibt, sorgt für eine zuverlässige Trennung von Kalziumchlorid und Wasser.
Innerhalb der unteren Abteilung 6 befindet sich eine Öffnungsvorrichtung 8 in Form eines Kunststoffeinsatzes, der an seinem oberen Rand eine Sägezahnstruktur 10 aufweist. Der Becherboden 9 selbst ist elastische ausgebildet, so dass bei der Ausübung von Druck auf den Becherboden 9 in Pfeilrichtung die Vorrichtung 8 nach oben gedrückt wird und mit ihrem Sägezahnrand 1 O die Membran 5 perforiert bzw. zerreißt. Wasser und
Kalziumchlorid können durch Schütteln miteinander gründlich gemischt werden, wobei die Granulatstruktur des Kalziumchlorids die Mischung begünstigt. Wird der Becher auf den Kopf gestellt, kommt der innere Behälter 3 großflächig in Kontakt mit der sich erwärmenden Mischung aus Wasser und Kalziumchlorid. Die gute Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums des Innenbehälters 3 bewirkt einen schnellen Wärmeübergang auf den Inhalt und eine rasche Erwärmung. Die Speise oder das Getränk ist nach wenigen Minuten konsumfertig.
Alternativ zur Anordnung der Öffnungsvorrichtung in der unteren Abteilung 6 kann die Trennwand 5 mit einer das Aufreißen begünstigenden Schwächung versehen und so ausgebildet werden, daß sie unter Druck reißt. Als Druckmedium kann das in der Abteilung 6 vorhandene Wasser verwandt werden, wenn eine vollständige Füllung gewährleistet ist. Bei Eindrücken des Becherbodens wird der Druck auf die Trennwand 5 übertragen, die unter den anstehenden Druck reißt und eine Vermischung des Inhalts der beiden Abteilungen 6 und 7 erlaubt.
Es versteht sich, dass die Trennwand 5 horizontal oder vertikal angeordnet sein kann. Vertikal dergestalt, dass sie in Form eines dichten Zylinders vom oberen Becherrand zum Becherboden reicht und mit Hilfe eines seitlich angeordneten Stößels, durch Druck oder auch durch Verdrehen des Becherbodens gegen die Becheroberseite zum Zerreißen gebracht werden kann.