DRUCKMASCHINE MIT FALZRICHTER
Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2.
Es ist beispielsweise aus W. Walenski, „Der Rollenoffsetdruck", 1996, Seiten 186 und 187 ein Falzaufbau einer Druckmaschinen bekannt, in denen eine Materialbahn in zwei Teilbahnen zerschnitten wird, die Teilbahnen in einem weiteren Verlauf der Herstellung übereinandergelegt und mittig gefalzt werden, oder abermals längsgeschnitten werden. Für mit vier Seiten nebeneinander bedruckte Bahnen gemäß Walenski, Seite 81 betrüge die Breite der Seiten in einem solchen Fall ein Viertel der Breite des Druckzylinders oder geringfügig weniger, wenn eine Bahn mit geringerer Breite als der des Druckzylinders zu bedrucken ist.
Wenn die Seitenzahl eines herzustellenden Druckerzeugnisses nicht ausreicht, um vier Seiten nebeneinander auszufüllen, kann der Plattenzylinder auch mit einer reduzierten Zahl von Druckplatten bestückt werden, um eine dreiviertel-, halb- oder viertelbreite Bahn mit drei, zwei oder einer Seite nebeneinander zu bedrucken. Dabei bleibt in jedem Fall wenigstens ein Viertel der Breite des Plattenzylinders und damit ein Viertel der Produktionskapazität der Maschine ungenutzt.
Insbesondere wenn eine solche Maschine auch für Semicommercial-Druck eingesetzt werden soll, können Aufgaben mit ungünstigen Seitenformaten anfallen, wo vier Seiten nebeneinander breiter als der Plattenzylinder sind oder wo mit vier Seiten nebeneinander die Breite des Plattenzylinders nur schlecht genutzt wird, eine verdoppelte Seitenzahl aber die Breite des Plattenzylinders überschreitet.
Die EP 0 814 044 A1 offenbart eine Bahnführung mehrerer längs über eine Längsschneideinrichtung geschnittener Teilbahnen zu einem Falztrichter hin, welcher derart orientiert ist, dass dessen Eintrittsrichtung quer zur Bahnlaufrichtung im Bereich der Längssch neidevorrichtu ng verläuft.
Die DE 20 39 844 B zeigt eine Bahnführung in einer Druckmaschine mit einer Langsschneidevorrichtung, welche derart positioniert ist, dass sie die Bahn in eine 1/3- und eine 2/3-Teilbahn zerteilt. Die beiden Teilbahnen werden auf einen quer zur Bahnlaufrichtung bewegbaren Falztrichter geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine mit verbesserter Bahnbreitenausnutzung zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder 2 gelöst.
Im Unterschied zu bekannten Druckmaschinen, bei denen eine Längsteilung einer ursprünglichen Materialbahn in Teilbahnen mit einem oder zwei Dritteln der ursprünglichen Breite nur bei von Beginn an dreiviertelbreiten Materialbahnen bzw. Bahn vorgesehen ist, also bei Bahnen, die maximal drei Viertel der Breite des Plattenzylinders ausfüllen, ist eine solche Druckmaschine eingerichtet, eine solche Drittelteilung auch bei breiteren Bahnen vorzunehmen. Im optimalen Fall kann die gesamte Breite des Plattenzylinders zum Drucken einer durch drei teilbaren Zahl von Seiten nebeneinander genutzt werden.
Wenigstens eine der Teilbahnen kann dabei durch einen Falztrichter geführt werden. Beim Durchgang durch den Falztrichter wird die Materialbahn mittig gefalzt. Es ist möglich, wenigstens eine Langsschneidevorrichtung in einem Scheitel des Falztrichters zum Zerschneiden der wenigstens einen gefalzten Teilbahn in Längsrichtung ihrer Falzlinie vorzusehen.
Vorzugsweise weist die Druckmaschine einen Querschneider zum Zerschneiden der Teilbahnen in Signaturen auf.
Die Druckmaschine kann auch mit einem Falzapparat versehen sein. Beim Falzapparat kann es sich zum Beispiel um einen Querfalzapparat wie einen Falzklappenzylinder oder eine andere bekannte Vorrichtung zum Querfalzen handeln. Dann kann es sich beim Querschneider insbesondere um einen an einen Falzklappenzylinder des Falzapparats angestellten Schneidmesserzylinder handeln.
Zur Herstellung gehefteter Produkte kann die Druckmaschine darüber hinaus eine Heftvorrichtung zum Heften der Signaturen aufweisen.
Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils einer bekannten Druckmaschine;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Teils einer ersten Druckmaschine;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Teils einer zweiten Druckmaschine;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Teils einer dritten Druckmaschine.
Ein Teil einer bekannten Druckmaschine bei der Durchführung eines Semicommercial- Druckauftrags ist in Fig. 1 schematisch dargestellt. Aus einer Materialbahn 01 , insbesondere Papierbahn 01 bzw. Bahn 01 , mit einer Breite von 32" (812,8 mm) werden
mit der Druckmaschine Produkte mit einer Seitenbreite von 8" (203,2 mm) hergestellt. Die Materialbahn 01 ist über einen in einem Gestell 03 drehbar gelagerten Druckzylinder 02, z. B. eine Formzylinder 02 geführt, bei dem es sich unmittelbar um einen Plattenzylinder 02 oder, bei indirekten Druckverfahren, um einen in Kontakt mit einem Plattenzylinder 02 abrollenden Transferzylinder 02 handeln kann. Ein Gegendruckzylinder, der die Materialbahn 01 gegen den Druckzylinder 02 presst, ist in der Fig. 1 nicht dargestellt. Zum Bedrucken der Materialbahn 01 ist der Plattenzylinder 02 umfänglich mit zwei Sätzen von Druckplatten bestückt, wobei jeder Satz jeweils vier Druckplatten in der Breite umfasst. Pro voller Umdrehung des Plattenzylinders 02 werden auf der Materialbahn 01 daher acht jeweils einer Druckplatte entsprechende Felder A; B; C; D; E; F; G; H gedruckt. Die Felder A; B; C; D werden dabei von den vier Druckplatten des ersten Satzes gedruckt, während die Felder E; F; G; H von den Druckplatten des zweiten Satzes gedruckt werden. In der Fig. 1 sind die Felder A; B; C; D; E; F; G; H, die mit jeder Umdrehung des Druckzylinders 02 auf der Materialbahn 01 aufgedruckt werden, mittels diagonal durchgestrichener Rechtecke angedeutet.
Die Materialbahn 01 ist über eine Wendestange 04 in einen Falztrichter 06 geführt, in dem sie mittig längsgefal∑t wird. In der Fig. 1 ist neben dem Falztrichter 06 die Wirkung des Falztrichters 06 auf die Felder A; B; C; D; E; F; G; H veranschaulicht: Zwischen den Feldern B und C und zwischen den Feldern G und F wird eine Längsfalz erzeugt.
Im Anschluss an den Falztrichter 06 ist eine Langsschneidevorrichtung 07 in einem Scheitel des Falztrichters 06 angeordnet. Sie ist nach Bedarf zuschaltbar, um die Materialbahn 01 an der Längsfalz in zwei gleich breite übereinanderliegende Teilbahnen aufzutrennen. Diese werden in einem Querschneider 09, gebildet durch einen Messerzylinder und einen Gegendruckzylinder, die gemeinsam rotieren, in Signaturen mit zwei Blättern zerlegt. Ein erstes dieser Blätter umfasst die Felder A; B; F; E, und ein zweites dieser Blätter umfasst die Felder C; D; G; H. Bei diesen Signaturen liegen Blätter derart aufeinander, dass sich die Felder A und D, B und C, E und H, sowie F und G
jeweils decken, wie der kleinen Darstellung neben dem Querschneider 09 zu entnehmen ist.
Die Signaturen gelangen zu einem Zylinder 08, z. B. einem Punktur- und Falzmesserzylinder 08, der in an sich bekannter Weise mit Punkturleisten oder Greifern zum Halten der Signaturen sowie mit Falzmessern versehen ist. Vom Punktur- und Falzmesserzylinder 08 werden die Signaturen an einen an den Punktur- und Falzmesserzylinder 08 angestellten Zylinder 11 , z. B. Falzklappenzylinder 11 übergeben. Dabei erfolgt eine Querfaltung der Signaturen mit einer Querfalzlinie am ersten Blatt zwischen den Feldern A und E sowie zwischen B und F, und am zweiten Blatt zwischen den Feldern C und G und zwischen D und H. Dies zeigt die kleine Figur neben den Zylindern 08; 11.
An die Zylinder 08; 11 schließt sich ein dem Querschneider 09 äquivalenter Querschneider 13 an, der die Signaturen entlang der Querfalzkanten zerschneidet. Das Ergebnis sind vier aufeinanderliegende Blätter mit jeweils zwei Feldern. Auch hier zeigt eine kleine Figur die Situation nach Durchgang des durch den Querschneider 13. Dabei umfasst das zuoberst dargestellte Blatt die Felder G und H.
Schließlich folgt ein Falzapparat 12, in dem die Signaturen noch einmal längs gefalzt werden. Die Längsfalz erfolgt dabei zwischen den jeweiligen Feldern der Blätter der Signatur, was ebenfalls durch eine kleine Figur veranschaulicht ist. Somit werden mit der Druckmaschine Produkte mit vier längsgefalzten Blättern und 16 Seiten hergestellt.
Wie in Fig. 1 zu sehen ist, ist die Druckmaschine für die Verarbeitung von breiteren Materialbahnen als der vorliegenden Materialbahn 01 mit einer Breite von 32" ausgelegt. Beidseitig der Materialbahn 01 verbleibt ein nicht genutzter Überstand des Druckzylinders 02 einer nutzbaren Breite b02 seines Ballens. Unter Breite bzw. nutzbarer Breite b02 des Zylinders 02 soll dessen Breite verstanden sein, welche einen maximalen Druck- bzw.
Falbübertragungsbereich darstellt. Dies kann beim Ubertragungszylinder z.B. die maximal mit Übertragungstüchern belegbare Breite und bei Formzylindern die maximal mit Druckbildern belegbare Breite sein. Nicht darunter fallen Zapfen, eine ggf. zusätzlich vorliegende Schmitzringbreite oder andere Hilfseinrichtungen. Die nutzbare Breite b02 entspricht im wesentlichen auch einer zur Verarbeitung möglichen maximalen Bahnbreite Breite bmax der maximal zu verarbeitenden Bahn 19 (siehe Fig. 2). Die maximale Bahnbreite Breite bmax ist entweder z. B. unwesentlich geringer als die Breite b02 des als Formzylinder 02 ausgebildeten Zylinders 02 oder entspricht dieser im Extremfall. Wollte man ein Produkt mit 8" Seitenbreite mit der dargestellten Druckmaschine aus einer breiteren Materialbahn herstellen, um auch diesen Überstand zu nutzen, so müsste diese breitere Materialbahn vier Seitenbreiten des Produktes breiter sein, also insgesamt eine Breite von 64" (1.625,6 mm) aufweisen. Damit würde sie die Breite des Druckzylinders 02 jedoch übertreffen und wäre mit der gezeigten Druckmaschine nicht mehr verarbeitbar. Daher ist man zur Herstellung eines Produktes mit 8" Seitenbreite bei der gezeigten Druckmaschine auf die Verwendung einer Materialbahn 01 mit einer maximalen Bahnbreite von 32" gebunden, wobei zudem beidseitig der Materialbahn 01 ein großer Überstand des Druckzylinders 02 in Kauf genommen werden muss.
In Fig. 2 ist ein entsprechender Teil einer Druckmaschine schematisch dargestellt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei gleiche Komponenten wie in Fig. 1. Im Gegensatz zur Fig. 1 wird in der vorliegenden Druckmaschine eine breitere Materialbahn 19 mit einer Breite von 48" (1.219,2 mm) verarbeitet. Auf dem Plattenzylinder 02 sind wiederum zwei Sätze von in der Breite angeordneten Druckplatten angebracht, die Sätze umfassen hier jedoch n = 6 Druckplatten pro Satz. Dabei ist sie Anzahl der Druckplatten n eines Satzes, das heißt die Anzahl der Seiten in der Breite, derart gewählt, dass n eine ganze und durch 3 teilbare Zahl ist. Damit werden pro Umdrehung des Druckzylinders 02 zwölf Felder A; B; C; D; E; F; G; H; I; J; K; L auf der Materialbahn 19 aufgedruckt, und zwar die Felder A; B; C; D; E; F von der Druckplatten des ersten Satzes und die Felder G; H; I; J; K; L von den Druckplatten des zweiten Satzes.
Es ist eine Längsschneidvorrichtung 17 vorgesehen, welche die Materialbahn 19 in eine breite Teilbahn 14 und eine schmale Teilbahn 16 zerschneidet. Die breite Teilbahn 14 weist eine Breite von 32" auf, was zwei Dritteln der Breite der Materialbahn 19 entspricht, und die Teilbahn 16 weist eine Breite von 16" (406,4 mm) auf, was einem Drittel der Breite der Materialbahn 19 entspricht. Nummeriert man die von einem Satz Druckplatten aufgedruckten Felder A; B; C; D; E; F; G; H; I; J; K; L in der Zeichnung von unten nach oben durch, dann ist die Langsschneidevorrichtung 17 auf einer Grenze zwischen dem zweiten und dem dritten Feld platziert, also zwischen den Feldern E und D der vom ersten Satz Druckplatten aufgedruckten Felder A; B; C; D; E; F und zwischen den Feldern K und J der vom zweiten Satz Druckplatten aufgedruckten Felder G; H; I; J; K; L Somit gehören die Felder A; B; C; D; G; H; I; J zur breiten Teilbahn 14, während die Felder E; F; K; L zur Teilbahn 16 gehören.
Die breite Teilbahn 14 ist über eine Wendestande 04 geführt, während die schmale Teilbahn 16 so über eine zweite Wendestange 18 geführt ist, dass beide Teilbahnen 14 und 16 den Falztrichter 06 durchlaufen, in dem die breite Teilbahn 14 mittig zwischen den Feldern H und I und zwischen den Feldern B und C gefalzt wird. Teilbahn 16 durchläuft den Falztrichter 06 unverändert. Wie Fig. 1 ist auch Fig. 2 mit kleinen nebengeordneten Figuren zur Verdeutlichung der Lage der Felder A; B; C; D; E; F; G; H; I; J; K; L bei den verschiedenen Verarbeitungsschritten versehen. Im Falle der in Fig. 2 dargestellten Druckmaschine umfängt die gefalzte Teilbahn 16 nach Durchlaufen des Falztrichters 06 die Teilbahn 14. Es ist aber auch möglich, dass die Teilbahn 14 außerhalb der gefalzten Teilbahn 16 geführt wird.
Zumindest eine der beiden Wendestangen 04; 18 (hier zumindest 04), vorteilhaft jedoch beide Wendestangen 04; 18 weist bzw. weisen eine wirksame Länge für das Umlenken einer zumindest zwei Dritteln der Breite bmax der maximal zu verarbeitenden Bahn 19 entsprechenden Teilbahn 14 auf. Als wirksame Länge ist hier die sich ergebende Länge
zu verstehen, welche sich aus der Projektion der einlaufenden Teilbahn auf die 45 ° oder 135° zur Einlauf richtung geneigten Wendestange 04; 18 ergibt, d. h., diejenige Länge, welche zur Umlenkung der betreffenden (hier zwei Drittel breiten) Teilbahn 14 erforderlich ist. Sind beide Wendestangen 04, 18 derart ausgeführt, so erhöht sich die Variabilität hinsichtlich der Zuordnung der zwei Drittel breiten Teilbahn 14 zur Wendestange 04 oder 18 und/oder der Schnittlinie zwischen D und E oder zwischen B und C.
Nach Durchlaufen des Falztrichters 06 wird die nunmehr gefalzte Teilbahn 14 wie im vorherigen Beispiel von der Langsschneidevorrichtung 07 an der Falzstelle längs geschnitten, so dass im Unterschied zur Druckmaschine aus Fig. 1 bei der vorliegenden Druckmaschine drei aufeinanderliegende Teilbahnen mit einer jeweils zwei Seiten entsprechenden Breite von 16" (50,8 mm) an den Querschneider 09 übergeben werden. Die weitere Verarbeitung erfolgt analog zur Druckmaschine in Fig. 1. Als fertiges Produkt veriässt eine längsgefalzte Signatur mit sechs Blättern und 24 Seiten die Druckmaschine.
Im Gegensatz zur bekannten Druckmaschine aus Fig. 1 ist es der vorliegenden Druckmaschine somit möglich, durch Verarbeitung einer breiteren Materialbahn 19 ein Produkt herzustellen, das ebenfalls eine Seitenbreite von 8" aufweist. Das Produkt weist eine höhere Anzahl von Blättern und Seiten auf. Die Druckmaschine ist daher auch hinsichtlich der Menge der von ihr pro Zylinderumlauf erzeugten Produktseiten wirtschaftlicher als die Druckmaschine aus Fig. 1. Darüber hinaus ist in der Druckmaschine der Überstand des Zylinders 02 beidseitig der Materialbahn 19 reduziert, so dass die Druckmaschine weit effektiver ausgelastet ist als die bekannte Druckmaschine aus der Fig. 1.
Eine zweite Ausführung einer Druckmaschine zeigt Fig. 3. Die Druckmaschine der Fig. 3 weist zwei Längsschneidevorrichtungen 17 und 21 auf, welche die Materialbahn 19 in drei Teilbahnen 22; 23; 24 von jeweils gleicher Breite zerschneiden. Die Langsschneidevorrichtung 17 ist wie im vorherigen Beispiel an der Grenze zwischen
zweiten und dritten Feldern platziert, also zwischen den Feldern E und D und zwischen den Feldern J und K, während die Langsschneidevorrichtung 21 an einer Grenze zwischen vierten und fünften Feldern platziert ist, also zwischen den Feldern B und C und zwischen den Feldern H und I. Die Breite der Teilbahnen 22, 23, 24 entspricht jeweils zwei Druckplatten für zwei Seiten in der Breite. Es umfasst die Teilbahn 22 die Felder A; B; G; H, die Teilbahn 23 die Felder C; D; I; J, und die Teilbahn 24 die Felder E; F; K; L
Teilbahn 22 ist über die Wendestange 04, Teilbahn 23 über eine Wendestange 26 und Teilbahn 24 über die Wendestange 18 geführt, wobei alle drei Teilbahnen 22; 23; 24 anschließend den Falztrichter 06 durchlaufen. Im Anschluss an den Falztrichter 06 ist im Unterschied zur Druckmaschine der Fig. 2 keine Langsschneidevorrichtung erforderlich; die Teilbahnen 22; 23; 24 werden im Falztrichter 06 lediglich mittig gefalzt und werden in diesem gefalzten Zustand vom Querschneider 09 in Signaturen zerlegt und dann an den Punktur- und Falzmesserzylinder 08 übergeben. Hier wird die Signatur wie bei den Beispielen zuvor quergefalzt. Anschließend wird die Signatur im Querschneider 13 an der Querfalz aufgeschnitten. Die in Fig. 3 dargestellte Druckmaschine liefert als fertiges Produkt zwei längsgefalzte Signaturen gleichzeitig, von denen jede drei Blätter und zwölf Seiten umfasst.
Schließlich ist in Fig. 4 eine Abwandlung der Druckmaschine aus Fig. 3 gezeigt, bei der im Anschluss an den Falztrichter 06 wie bei den Beispielen aus den Fig. 1 und 2 eine Langsschneidevorrichtung 07 vorgesehen ist, welche die Teilbahnen 22; 23; 24 nach Verlassen des Falztrichters 06 aufschneidet. Dies liefert sechs aufeinanderliegende Teilbahnen. Ein gegen den den Punktur- und Falzmesserzylinder 08 angestellter Querschneider 09 zerschneidet die sechs Teilbahnen zu Signaturen mit sechs Blättern. Ein ebenfalls gegen den Punktur- und Falzmesserzylinder 08 angestellter Heftapparat 27 heftet die Blätter einer Signatur entlang einer Linie zusammen, an der die Signatur bei Übergabe an Falzklappenzylinder 11 quergefalzt wird. Das fertige Produkt weist sechs zusammengeheftete Blätter und 24 Seiten auf.
Sowohl die Druckmaschine aus Fig. 3 als auch die Druckmaschine aus Fig. 2 verarbeitet dabei eine 48" breite Materialbahn 19 und weist somit die gleichen Vorteile wie die Druckmaschine aus Fig. 2 auf, nämlich eine gute Auslastung der Druckmaschine und die Möglichkeit, Produkte mit größerer Blätterzahl bei einer gegebenen Seitenbreite des Produkts von 8" zu erzeugen, als dies mit der bekannten Druckmaschine aus Fig. 1 möglich ist.
In Verallgemeinerung des Erfindungsgedanken ist eine Druckmaschine mit wenigstens einem Formzylinder 02 zum Bedrucken einer Materialbahn 01 ; 19 und mit wenigstens einer Langsschneidevorrichtung 07; 17; 21 zum Zerschneiden der Materialbahn 01 ; 19 in Teilbahnen 14; 16; 22; 23; 24 vorgesehen, wobei der Formzylinder 02 mit Druckplatten für n Seiten in der Breite bestückt ist, wobei n eine durch dreiteilbare natürliche Zahl ist, dass n Seiten in der Breiter kleiner und n+1 Seiten in der Breite größer sind als eine Breite des Formzylinders 02, und dass die Langsschneidevorrichtung 17; 21 auf einer Grenze zwischen einer k-ten und einer k+1-ten Seite platzierbar ist, wobei k einer oder zwei Drittel von n ist.
In den genannten Ausführungen ist der Falztrichter 06 vorzugsweise derart orientiert, dass dessen Eintrittsrichtung quer zur Bahnlaufrichtung im Bereich der Langsschneidevorrichtung 17; 21 verläuft und/oder dessen Eintrittsrichtung in Draufsicht betrachtet für die Teilbahn 14; 16; 22; 23; 24 im wesentlichen parallel zur Längsachse des Formzylinders 02 verläuft. Im Gegensatz einer Geradeausführung auf den Falztrichter 06 entlang bzw. parallel zur Maschinenflucht M wird die Teilbahn 14; 16; 22; 23; 24 aus dieser Flucht um ca. 90° heraus umgelenkt. Vorzugsweise erfährt jede bedruckte Bahn 01 ; 19 bzw. Teilbahn 14; 16; 22; 23; 24 auf dem Weg vom Druckwerk zum Falztrichter 06 lediglich eine einzige derartige Richtungsänderung aus der Maschinenflucht heraus. Einfache Umlenkungen über Umlenkwalzen mit zur Einlaufrichtung senkrechter Rotationsachse sind hiervon ausgenommen.
Durch die um 90° zur Maschineflucht M verdrehte Anordnung des Falztrichters 06 und dem ungeradzahligen, insbesondere einmaligen Umlenken der Teilbahnen 14; 16; 22; 23; 24 ist es in vorteilhafter Ausführung möglich, den Falztrichter 06 in Bezug auf eine Richtung quer zur einlaufenden Teilbahn 14; 16; 22; 23; 24 feststehend auszuführen; d. h. ein seitliches Positionieren des Falztrichters 06 ist nicht erforderlich.
Für alle vorstehenden Ausführungsbeispiele kann der Falztrichter 06 vorteilhaft eine wirksame Breite b06 von zumindest der Hälfte der Breite bmax der maximal zu verarbeitenden Bahn 01 aufweisen. In anderen Worten weist der Falztrichter 06 eine wirksame Breite b06 von zumindest einer Hälfte einer nutzbaren Ballenlänge (nutzbare Breite b02) des Formzylinders 02 auf. Vorzugsweise weist der Falztrichter 06 sogar eine wirksame Breite b06 von wenigstens zwei Dritteln der nutzbaren Breite b02 (d. h. Ballenlänge) des Formzylinders 02 bzw. der maximalen Breite bmax auf. Weiter ist der Falztrichter 06 jedoch vorzugsweise schmaler als die gesamte nutzbare Breite b02 (d. h. Ballenlänge) des Formzylinders 02 bzw. die maximale Breite bm3X ausgeführt. Unter wirksamer Breite 06 des Falztrichters 06 ist hierbei die Breite des Falztrichters 06 quer zur Einlaufrichtung im Bereich des Auflaufens der Teilbahn 14; 16; 22; 23; 24 zu verstehen.
Damit bei variierender Bahn- bzw. Teilbahnbreite die auf den um 90° verdrehten Falztrichter 06 auflaufenden Teilbahnen 14; 16; 22; 23; 24 korrekt seitlich ausgerichtet werden können, sind die Wendestangen derart horizontal bzw. in der Ebene der ein- und/oder auslaufenden Bahn bewegbar, so dass bei Bahnen 01 ; 19 unterschiedlicher Breite die daraus gebildeten Teilbahnen 14; 16; 22; 23; 24 korrekt zueinander und/oder zur Trichterspitze ausgerichtet werden können.
Die Langsschneidevorrichtung 07 für den Längsschnitt im Bereich des Falzrückens kann in nicht dargestellter Ausführung der Fig. 2 und 4 anstatt hinter dem Falztrichter 06 auch vor dem Falztrichter 06, z. B. im Bereich einer dem Falztrichter 06 vorgeordneten
Zugwalze, angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
01 Materialbahn, Papierbahn, Bahn
02 Druckzylinder, Formzylinder, Plattenzylinder, Transferzylinder
03 Gestell
04 Wendestange
05 —
06 Falztrichter
07 Langsschneidevorrichtung 8 Zylinder, Punktur- und Falzmesserzylinder 9 Querschneider
10 —
11 Zylinder, Falzklappenzylinder
12 Falzapparat
13 Querschneider
14 Teilbahn, breit 5 - 6 Teilbahn, schmal 7 Langsschneidevorrichtung 8 Wendestange 9 Materialbahn 0 — 1 Langsschneidevorrichtung 2 Teilbahn 3 Teilbahn 4 Teilbahn 5 - 6 Wendestange 7 Heftapparat
b02 Breite 02 b06 Breite 06 bmax maximale Breite der Bahn
A Feld
B Feld
C Feld
D Feld
E Feld
F Feld
G Feld
H Feld
1 Feld
J Feld
K Feld
L Feld