Wischbezug
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wischbezug für die Bodenreinigung, insbesondere zur Bespannung eines Spannrahmens, mit einem auf wenigstens einer Seite Reinigungsfasern aufweisenden Reinigungstextil, welches so angeordnet ist, dass die Reinigungsfasern dem zu reinigenden Boden zugewandt sind und die Unterseite des Wischbezugs bilden und weiter wenigstens teilweise ein seitlicher Rand gebildet ist, von welchem Reinigungsfasern seitlich abstehen.
[0002] Die DE 4323 923 offenbart eine Reinigungseinrichtung zur Bespannung eines
Spannrahmens, mit einem textilen Grundstoff, von dem eine Reinigungswirkung entfaltende Florfäden oder -schlingen abstehen. Auf dem Grundstoff ist ein längliches Besatzstück längs zweier beabstandeter Befestigungslinien entlang einer RancLkante derart befestigt, dass die Bahnbreite des Grundstoffs zwischen den BefestiguLtigsIinien grösser ist als die entsprechende Bahnbreite des Besatzstücks. Dies hat zur Folge, dass der Grundstoff zwischen den Befestigungslinien gewölbt bzw. umgelegt ist, und ein Hohlraum gebildet ist, welcher als Fluidspeicher oder Luftpolster dienen kann. Durch das Luftpolster passt sich die Reinigungseinrichtung ggf. vorhandenen Unebenheiten oder Strukturierungen des Bodens oder eines seitlichen Hindernisses besser an.
[0003] Die EP-A- 0 630 606 betrifft einen Wischbezug für die Bodenreinigung mit einer Tragschicht, die auf ihrer Oberseite Mittel zum Befestigen an einem Halter aufweist und an der Unterseite und im Randbereich mit einer Wischstoffschicht besetzt ist. Der Rand der Wischstoffschicht ist mit einer Umrandung der Oberseite verbunden. Die Umrandung der Oberseite ist an ihrem Innenrand zumindest teilweise mit einer Verstärkung verstärkt und im Bereich der Verstärkung an der Tragschicht befestigt. Der Wischbezug der EP-A- 0 630606 weist angeblich eine gute Formstabilität auf. [0004] Nachteilig an den bekannten Wischbezügen ist, dass diese in Rillen und
Ritzen nur wenig eingreifen können.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen insbesondere für ein
Bodenreinigungsgerät bestimmten Wischbezug mit verbesserter Reinigungswirkung bereitzustellen. Insbesondere soll der Wischbezug es ermöglichen, Schmutz auch an schwer erreichbaren Stellen, z.B. Ecken von Boden- Wandübergängen sowie Fugen, zu entfernen. Mit dem Wischbezug sollte auch hartnäckiger Schmutz entfernbar sein. Des
Weiteren sollten keine Striemen auf den gereinigten Flächen mehr zurückbleiben. Ein weiteres Ziel ist es, einen kostengünstig herstellbaren Wischbezug bereitszustellen. [0006] Erfindungsgemäss ist ein Wischbezug gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mindestens entlang einer Seite eine Randzone des Wischbezugs zur Bildung eines Bereichs mit verbesserter Reinigungswirkung zusätzlich mit Borsten besetzt ist. Durch eine derartige Randzone kann eine verbesserte Reinigungswirkung erzielt werden. Die den übrigen Reinigungsbelag überragenden Borsten können in Ritzen und Spalte eingreifen und diese von Schmutz befreien. Auf der Unterseite des Belags vorgesehene Borsten sorgen beim Putzen für eine verbesserte Schabwirkung. [0007] Vorteilhaft sind wenigstens zwei einander gegenüberliegende Randzonen des
Wischbezugs mit Borsten besetzt. Dies hat den Vorteil, dass die Putz- und Schabwirkung des Wischbezugs weiter verbessert ist. Zweckmässigerweise erstreckt sich die Randzone mit den Borsten entlang der Breitseite des Wischbezugs. Dies hat den Vorteil einer relativ zu den Schmalseiten vergrösserten Angriffsfläche. Vorteilhaft überragen die Borsten den aus Reinigungsfasern gebildeten Belag um eine bestimmte Länge. Je länger die Borsten sind, umso tiefer können diese in Spalte und Ritzen eingreifen. Zweckmässigerweise überragen die Borsten den übrigen Belag um wenigstens 2 mm, vorzugsweise wenigstens 4 mm und ganz besonders bevorzugt wenigstens 6 mm. [0008] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Randzone des
Wischbezugs mit vereinzelten Borsten besetzt. Dies hat den Vorteil, dass im Randbereich unterschiedliche Reinigungswirkungen gepaart sind.
[0009] Zweckmässigerweise ist der Wischbezug rechteckig, und die Randbereiche der Breitseiten des Wischbezugs (lange Seitenkanten) sind jeweils mit einzelnen, in Abstand voneinander angeordneten Borsten besetzt. Ein solcher Wischbezug entspricht der Grosse nach herkömmlichen Wischbezügen, besitzt jedoch aufgrund der besonders gestalteten Randzonen eine verbesserte Reinigungswirkung.
[0010] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist der Wischbezug aus drei im wesentlichen rechteckigen Einzelteilen, einem Mittelteil und zwei Seitenteilen, gebildet. Durch Zusammennähen der benachbarten Ränder der Einzelteile im Abstand zu den Seitenkanten können auf einfache Art Wulste gebildet werden. Die Wulste können als Zwangsführungen für einen Spannrahmen dienen. Es hat sich gezeigt, dass zum
Verbinden des Mittelteils mit den beiden Seitenteilen eine Naht genügt, obwohl bei Bedarf grundsätzlich auch mehr als eine Naht vorgesehen werden kann. [0011] Vorzugsweise haben die Seitenteile einen Belag aus Mikrof asern und einzelne den Belag überragende Borsten. Durch das Vorsehen von 1 bis 20 Borsten, vorzugsweise von 2 bis 15 Borsten kann die Reinigungswirkung des Belags gesteigert werden. Besonders bevorzugt sind zwischen 4 und 12 Borsten pro Quadratzentimeter vorgesehen. Ein solcher Belag ist besonders zum Nassrei igen von Bodenplatten, Kacheln und dergleichen geeignet. [0012] Vorteilhaft bilden die mit Borsten ausgestatteten Randzonen einen ersten Mikrofaserbelag, und der zwischen den Randzonen sich befindliche Bereich ist ein zweiter, insbesondere unterschiedlicher Mikrofaserbelag. Zweckmässigerweise hat der erste Mikrofaserbelag ein geringeres Wasseraufnahmevermögen als der zweite Mikrofaserbelag. Dadurch können die Randzonen den Schmutz anlösen, und der Mittelteil des Wischbelags kann das Schmutzwasser aufnehmen. Vorzugsweise ist das Flächengewicht des ersten Mikrof aserbelags um mindestens 10 Gewichtsprozente geringer as dasjenige des zweiten Mikrof aserbelags. Durch das geringere Flächengewicht ist der Mikrofaserbelag der Randzonen bei ungefähr gleicher Belagshöhe weniger dicht als derjenige des Mittelteils.
[0013] Obwohl die Reinigungs-Mikrofasern grundsätzlich aus t terschiedlichen Kunststoffen, insbesondere Polyester- Polyamid- oder Nylonfasern hergestellt sein können, bestehen diese vorzugsweise aus Polyester. Polyester-Mikrofasern haben den Vorteil, dass diese eine gute Kapillarwirkung und damit ein gutes Speichervermögen für Wasser aufweisen. Durch das Vorsehen von Fasern von weniger als 5 dtex, vorzugsweise < 1 dtex und ganz besonders bevorzugte 0.5 dtex lassen sich Mikrofaser-Putzbeläge mit sehr guter Reinigungswirkung herstellen.
[0014] Vorteilhaft ist wenigstens der erste oder der zweite Mikrofaserbelag aus
Fäden bestehend aus Fasern mit unterschiedlichen Schmelzpunkten gebildet. Diese Fäden können einer Temperaturbehandlung unterzogen sein derart, dass die Fäden geschrumpft werden. [0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert.
[0016] Es zeigt
Figur 1 : schematisch einen erfindungsgemässen Wischbezug in perspetivischer Ansicht von oben; Figur 2: einen erfindungsgemässen Wischbezug im Querschnitt; und Figur 3: schematisch eine Teilansicht des Wischbezugs.
[0017] Der in den Figuren 1 bis 2 dargestellte Wischbezug 11 besitzt ein gewirktes oder gewebten textiles Grundmaterial 13 , von welchem wenigstens auf einer Seite, dei Reinigungsseite 15, Reinigungsfasern 17, 17a abstehen Vorzugsweise sind die Reinigungsfasern 17, 17a der Reinigungsseite 15 aus Fäden oder Schlingen gebildet, welche ihrerseits aus einer Vielzahl von Mikrofasern hergestellt sind. Es ist bekannt, dass Mikrofasern sich für die mechanische Reinigung von verschmutzten Oberflächen besonders eignen.
[0018] Der gezeigte Wischbezug 11 unterscheidet sich von bekannten Wischbezügen dadurch, dass gegenüberliegende Randzonen 19 des Wischbezugs zur Bildung eines Randbereichs mit verbesserter Reinigungswirkung mit Borsten 21 besetzt sind. Die Borsten 21 sind länger als die übrigen Reinigungsfasern 17a der Randzone 19 und überragen, diese um ein bestimmtes Übermass.
[0019] Einzelne Borsten 21 sind in der Randzonel9 in mehr oder weniger regelmässigen Abständen voneinander angeordnet. Vorzugsweise sind pro Quadratzentimeter im Schnitt 4 bis 8 Borsten 21 vorgesehen. Die Borsten 21 sind wie die Reinigungsfasern 17,17a im Grundmaterial verankert. Die Borsten 21 und Reinigungsfasern 17,17a können beispielsweise mittels Kleben oder Verschmelzen mit dem Grundmaterial verbunden sein.
[0020] Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Randzonen 21 und das zwischen den Randzonen 21 sich befindliche Mittelteil 23 des Wischbezugs aus
Putzbelägen unterschiedlicher Dichte hergestellt. Besonders bevorzugt hat der die Randzonen 21 bildende Belag aus Mikrofasern eine geringere Dichte (Gewicht/ Flächeneinheit) als der Mikrofaserbelag des Mittelteils 23. Zweckmässigerweise hat der Mikrofaserbelag des Mittelteils 23 ein grösseres Wasseraufnahmevermögen als deηenige der Randzonen 21. Dies hat den Vorteil, dass das Mittelteil 23 beim Putzen überschüssiges Putzwasser und gelösten Schmutz aufnehmen kann.
[0021] Die Anzahl der Borsten pro Quadratzentimeter kann zwischen 2 und 40 Borsten variieren. Zur Erzielung eines optimalen Putzresultates bewegt sich die Anzahl der Borsten pro Quadratzentimeter zweckmässigerweise zwischen 4 und 12, vorzugsweise 4 bis 8 Borsten pro Quadratzentirneter. [0022] Der Rand des Wischbezugs ist mindestens einmal, vorzugsweise zweimal nach innen umgelegt (Fig. 2). Der nach innen umgelegte Randbereich sorgt für ein erhöhtes Wasseraufnahmevermögen. Die Reinigungsfasern können dadurch besser mit Wasser versorgt und Schmutz angelöst werden. [0023] Auf der Wischbezugsoberseite ist in Abstand und parallel zum nach innen umgelegten Wischbezugsrand ein Längswulst 25 vorgesehen. Dieser Längswulst kann als Zwangsführung für einen Spannrahmen 27 (Fig.2) dienen. Der Wulst 25 ist herstellbar, indem beispielsweise Falten mit einer Naht ins Reinigungstextil eingenäht werden. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Wischbezug aus wenigstens drei Einzelteilen, einem Mittelteil 23 und zwei Seitenteilen 35. Die zueinander benachbarten Ränder der Teile 23,35 sind in Abstand zur Randkante mit einer Naht 31 zusammengenäht (Figur 2). Vorteilhaft sind die Wulste 25 mit einem Streifen 36 eines strapazierfähigen Materials, z.B. Textil- oder Kunststoffstreifens, eingefasst, wie dies aus der Figur 2 ersichtlich ist. Durch den Streifen 36 erhält der Wulst 25 im Querschnitt die Gestalt eines Ringwulstes, welcher als Anlage und Zwangsführung für einen Spannrahmen dienen kann.
[0024] Zur Aufnahme eines bekannten Spannrahmens sind auf der Oberseite des
Wischbezugs in Abstand zu den schmalen Seitenkanten Taschen 38 vorgesehen. Die Taschen 38 sind gebildet durch zwei im wesentlichen ungefähr trapezförmige Besatzstücke 39 mit seitlichen Ohren 41. Die kurze Kante 43 des Besatzstücks ist zur Schmalseite 44 des Wischbezugs orientiert und am Mittelteil 33 mittels einer Naht 45 festgenäht. Die Ohren 41 sind mittels Nähte 47 an den Seitenteilen 35 festgemacht.
[0025] Zur Herstellung des Wischbezugs werden in einem ersten Schritt die
Längswulste 25 ausgebildet. Dazu werden ein rechteckiges Mittelteil 23 und zwei rechteckige Seitenteile 35 aus einem grösseren Stück Reinigungstextil ausgeschnitten. Die Ränder der zueinander benachbarten langen Seitenkanten werden derart zusammengenäht, dass Längswulste 25 gebildet sind. Vorteilhaft werden die Wulste 25 mit einem Streifen 36 eines strapazierfähigen Materials eingefasst. Mittels einer
durchgehenden Längsnaht 23 können die Streifen 36 befestigt und gleichzeitig die Längswulste gebildet werden. [0026] Als nächstes werden die Taschen 37 zur Aufnahme eines Spannrahmens auf der Oberseite des Reinigungstextiis aufgenäht. Die Taschen bestehen aus einem ungefähr trapezförmigen Besatzstück 39, welche so auf der der Reinigungsseite abgewandten Seite des Reinigungstextiis aufgenäht werden, dass die Kante 43 jeweils in Abstand zur Schmalseite 44 des Reinigungstextiis liegt. Der Abstand der Kante 43 des Besatzstücks 39 zur kurzen Seitenkante des Reinigungstextiis wird so gewählt, dass nach Umlegen des Randes ein ungefähr gleich breiter Rand wie entlang der Breitseite des Wischbezugs gebildet ist. [0027] Die seitlichen Ohren 41 des Besatzstücks 39 erstrecken sich über die
Längswulste 25 und werden mittels einer 47 mit dem Reinigungstextil verbunden. Anschliessend werden die gegenüberliegenden Ränder der Breitseiten des Reinigungstextiis ein- oder zweifach nach innen umgeschlagen und die derart gebildeten Umschläge im Bereich der innen Hegenden Abknickung resp. in kurzem Abstand dazu durch eine Längsnaht 24 mit dem Reinigungstextil verbunden. Die Umschläge erstrecken sich vorzugsweise bis zu den jeweiligen Längswulsten 25 und überdecken die Ohren 41 und die Nähte 47.
[0028] Am Schluss werden die Ränder der Schmalseiten des Reinigungstextiis nach innen umgelegt und ebenfalls mittels einer Naht 51 mit dem Reinigungstextil verbunden.
[0029] Der erfindungsgemässe Wischbezug wird insbesondere für die feuchte, mechanische Reinigung von Fussböden ohne Verwendung von chemischen Reinigungsmitteln eingesetzt. Zu diesem Zweck kann der Wischbezug auf einen bekannten Spannrahmen aufgespannt werden. [0030] Von Bedeutung ist auch die Qualität des Reinigungsbelags, welcher vorzugsweise gezwirnte Fäden, welche ihrerseits aus Mikrofasern gebildet sind, aufweist. Die Mikrofasern haben vorzugsweise eine Stärke bis max.5 dtex, vorzugsweise bis max. 1 dtex und ganz besonders bevorzugt bis max. 0.5 dtex. Die vorzugsweise aus Polyester- Mikrof asern bestehenden Reinigungsfäden besitzen eine hohe Kapillarwirkung, sodass der Wischbezug viel Flüssigkeit aufnehmen kann.
[0031] Der Reinigungsbelag kann in unterschiedHchen QuaHtäten für verschiedene
Oberflächen (Klinker, Holz-, Steinböden, Plattenböden etc.) ausgeführt sein. Zu diesem
Zweck kann die Faserlänge, Faserdurchmesser, Fasermaterial (Polyester, Polyamid, Viskose etc.), Faserdichte (Anzahl zusammengezwirnter Fasern), Oberflächenstrukturierung der Fasern und Besatzdichte variiert werden. Um die der Reinigung unterschiedHcher Oberflächen dienenden Reinigungsbeläge kenntHch zu machen, können diese unterschiedlich eingefärbt sein. Denkbar ist auch, ledigHch die Taschen oder Ränder mit bestimmten Farben zu kennzeichnen.
[0032] Das Wischbezugsmaterial hat vorzugsweise eine Reinigungsoberfläche bestehend aus Polyester-Mikrofasern, wobei 800 bis ca. 2500, vorzugsweise 1000 bis 2000 Mikrofasern zu einem Faden gezwirnt sind. Die Mikrofasern selbst besitzen eine Stärke von max. 5 dtex, vorzugsweise max. 1 dtex. Solche Fäden besitzen eine gute
Kapillarwirkung, sodass die Wasseraufnahme- resp. Wasserabgabekapazität eines solche Fäden aufweisenden Wischbezugs besonders gut ist.
Legende:
11 Wischbezug13 Grundmaterial (Textiler Träger für die Fasern)
15 Reinigungsseite
17, 17a Reinigungsfasern
19 Randzonen
21 Borsten
23 Mittelteil
25 Längswulst 8 Taschen 38 7 Spannrahmen 9 Falten 1 Naht zur Verbindung der Kanten des Seiten- und des Mittelteils 3 Mittelteil 5 Seitenteile 6 Streifen eines strapazierfähigen Materials 9 Besatzstück 1 Ohren des Besatzstücks 3 kurze Kante des Besatzstücks 4 Schmalseite des Wischbezugs