Verfahren zur Verpackung von Münzrollen und Verpackung für Münzrollen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verpak- kung von Münzrollen und auf eine Verpackung für Münzrollen.
Es ist ganz allgemein bekannt, aus Münzen einer Sorte, wie 1 - € und 2 - €-Münzen, Münzrollen dadurch zu bilden, dass vorbereiteres Münzrollenpapier genommen und ein Münzstapel in das Münzrollenpapier manuell eingewickelt wird, wobei das Münzrollenpapier an den beiden Münzstapelenden eingefaltet und das entsprechend zugeschnittene Münzrollenpa- pier um den Umfang der Münzrolle gewickelt wird. Ein derartiges Münzrollenpapier ist auf der Außenseite bereits mit Angaben über den Inhalt versehen, wie z.B. "25 x 1 €" .
Es ist ferner bekannt, Münzstapel in Folien einzuwickeln, die zur Bildung der Münzrolle geschrumpft werden.
Schließlich ist es aus der Richtlinie für die Fertigung von Münzrollen in Folienverpackungen (Deutsche Bundesbank H 26-4 aus 07.03) bekannt, zehn maschinell gefertigte Münzrollen einer Stückelung zu einer Folienpackung zusammenzufassen. Dabei sind jeweils fünf nebeneinander liegende Münzrollen in zwei gegenüberliegenden Reihen in transparente Schrumpffolie oder Folienbeutel eingepackt. Nachteilig hierbei ist, dass derartige Gebinde von Münzrollen immer eine starre Größe von zehn Münzrollen haben. Es lassen sich keine einzelnen Rollen entnehmen, ohne die gesamte Verpackung zu zerstören. Auch eignet sich eine derartige Verpackung nicht für die automatische Weiterver-
ERSATZBLATT
arbeitung der Münzrollen, wie es z.B. beim Bestücken von Magazinen von Münzrollenausgabe-Automaten erforderlich ist. Außerdem sind die derzeitigen Geräte zum Schrumpfen oder Vakuumieren der Folienbeutel wegen der Verpackungs- einheiten von jeweils zehn Rollen baulich relativ groß. Aufgrund der Trägheit des Folienmateriales beim thermischen Schrumpfprozeß oder beim Vakuumschrumpfen sind die derzeitigen Verpackungsgeräte relativ langsam. Schließlich erfordern die Schrumpf- und Vakuumprozesse wegen der Foli- enbeutelgröße sehr viel Energie und führen zu hohen Kosten für die gesamte Logistik bei der Handhabung von Münzrollen.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, die Handhabung von Münzrollen sowohl bei der Verpackung als auch bei der Benutzung der Münzrollen zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren zur Verpackung von Münzrollen vor, bei dem die Münz- rollen zwischen zwei in Querrichtung fortlaufend parallel zugeführten, endlosen Materialbahnen zu gurtartigen Münzpackungen verarbeitet werden. Dabei werden die Münzrollen in Querrichtung hintereinander fortlaufend verpackt, wobei eine gurtähnliche Verpackung beliebiger Länge entsteht. Hierdurch wird die Handabung der Münzrollen erheblich vereinfacht, da diese in gewünschten Anzahlen entnommen werden können. So können einzelne Münzrollen oder Gruppen mehrerer Münzrollen in beliebiger Konfiguration abgetrennt werden, ohne dass die gesamte Verpackung der endlos ver- bundenen Münzrollen zerstört wird. Insbesondere eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer endlosen Aufeinanderfolge von Münzrollen zur automatischen Weiterverarbeitung der Münzrollen, wie z.B. beim Bestücken
von Magazinen von Münzrollenausgabe-Automaten. Insgesamt wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens die gesamte Logistik bei der Handhabung von Münzrollen erheblich vereinfacht. Insbesondere können die gurtartigen Münzverpak- kungen bequem auf Tremmeln aufgewickelt und gelagert werden.
In erfindungsgemäßer Weise können die einzelnen Münzrollen in voneinander beabstandeten Gruppen von Münzrollen ver- packt werden, so dass auch beliebig gebildete Gruppen von Münzrollen zur weiteren Handhabung verfügbar sind.
In weiterer Ausbildung der Erfindung werden die Münzrollen zwischen zwei endlosen Folienbahnen geführt, die nach je- der Münzrolle quer zur Förderrichtung zusammengeschweißt bzw. versiegelt werden. Dabei können die beiden Folienbahnen die Münzrollen bis zur jeweiligen Längsmittelebene einschließen, oder es kann die eine Folienbahn geradlinig zugeführt und die andere Folienbahn schlaufenförmig um die Münzrollen herumgeführt und mit der geradlinig geführten Folienbahn verschweißt bzw. versiegelt werden. Schließlich erfolgt entlang der Folienkanten links und rechts eine Verschweißung bzw. Versiegelung der Münzrollenenden. Damit sind die Münzrollen in die Folienbahnen eingebettet. Die zwischen den einzelnen Münzrollen gebildeten Siegelnähte können thermisch oder mit Ultraschall geschweißt werden. Zwischen zwei Münzrollen können die Folien mit einer Abreissperforation versehen werden. Es ist auch möglich, die Münzrollen zwischen den Folienbahnen thermisch zu versie- geln bzw. zu schrumpfen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung können auch zwei aufeinanderfolgende Gruppen von Münzrollen von den
Folienbahnen getrennt und die eine Gruppe um 180 geschwenkt und mit der anderen Gruppe zu einem Paket übereinander gefaltet werden. Hierdurch wird eine gemäß der neuen Richtlinie der Deutschen Bundesbank verlangte Gruppe von zehn maschinell gefertigten Münzrollen einer Stückelung zu einer Packung zusammengefasst . Diese kann jedoch in einfacher Weise in eine beliebige Anzahl von Münzrollen unterteilt werden.
Schließlich kann in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die eine, insbesondere die untere Materialbahn als Blisterschale mit voneinander beabstandeten Mulden zur Aufnahme der Münzrollen ausgebildet und die andere Materialbahn als Folienbahn auf die Blisterschale aufge- bracht und mit dieser im kontinuierlichen Durchlaufverfahren verschweißt bzw. versiegelt werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Verpackung für Münzrollen gemäß den Ansprüchen 9 bis 17, welche die glei- chen Vorteile aufweist, die bereits zu den Verfahrensansprüchen beschrieben worden sind.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verpak- kung von Münzrollen und der erfindungsgemäßen Verpackung für Münzrollen bestehen u.a. darin, dass beliebig viele Münzrollen zu einem Gebinde "verkettet" werden und dass einzelne Münzrollen von einem Gebinde abgetrennt werden können, ohne die Verpackung der restlichen Münzrollen zu zerstören. Die erfindungsgemäß gebildeten, gurtartigen Verpackungen von Münzrollen können direkt, z.B. in Münrol- lengebern, weiterverarbeitet werden, ohne die Verpackung zu öffnen, oder auf eine Trommel aufgerollt und gelagert werden. Die gurtartigen Verpackungen der Münzrollen
können seitlich geführt und die benötigte Anzahl von Münzrollen abgeschnitten werden. Da jeweils nur eine Münzrollenbreite verarbeitet wird, sind die Abmessungen eines Gerätes zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. zur Handhabung der erfindungsgemäßen Verpackung für Münzrollen gegenüber den im Stand der Technik bekannten Verfahren und Verpackungen relativ gering. Die Siegelvorgänge der Folienbahnen per Ultraschall oder Thermostempel sind schneller und energiesparender als die Schrumpfung. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren praxisgerechter und kostengünstiger als die in der neuen Richtlinie der Deutschen Bundesbank vorgeschlagene Schrumpfbeuteltechnik.
Die Münzrollen können unverpackte Münzstapel aus einer bestimmten, vorgegebenen Anzahl von Münzen oder bereits mit Papier oder Folie ummantelte Münzrollen sein. Im Sinne der Erfindung werden somit unter Münzrollen sowohl unverpackte Münzstapel als auch bereits verpackte Münzstapel verstanden.
Die aufeinanderfolgenden Münzrollen können nur aus Münzen einer Sorte bestehen, also im Durchmesser und in der Länge gleich sein, oder aber auch unterschiedliche Durchmesser und Längen aufweisen, so dass z.B. ein Paket aus acht auf- einanderfolgenden Münzrollen von 1-€-Cent-Münzen bis hin zu 2-€-Münzen gebildet werden kann. Eine grosse Variabilität der Münzrollenverpackung ist somit möglich.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter, nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellter Verpackungen für Münzrollen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine Seitenansicht einer gurtartigen Verpackung von Münzrollen in der ersten Ausführungsform,
Fig. 2: eine Seitenansicht einer gurtartigen Verpackung von Münzrollen in der zweiten Ausführungsform,
Fig. 3: eine Draufsicht auf Fig. 1,
Fig. 4: eine Seitenansicht einer gurtartigen Verpackung von Münzrollen der ersten Ausführungsform nach Fig. 1, wobei die Münzrollen in Gruppen zusam- mengefasst sind,
Fig. 5: eine Seitenansicht von zwei Gruppen von jeweils fünf Münzrollen gemäß Fig. 4, die zu einem Paket zusammengefaltet sind,
Fig. 6: eine Draufsicht auf die dritte Ausführungsform der Verpackung von Münzrollen und
Fig. 7: einen Schnitt durch die Verpackung von Münzrollen in der dritten Ausführungsform nach Fig. 6.
Die in Fig. 1 und 3 dargestellt erste Ausführungsform einer Verpackung für Münzrollen 1, die aus jeweils einer bestimmten, vorgegebenen Anzahl von Münzen einer Sorte gebildet sind, umfasst zwei endlose Materialbahnen 2,3 aus endlosen Folienbahnen 4, die in nicht näher dargestellter Weise in Querrichtung zur Längsachse der Münzrollen 1 fortlaufend parallel zugeführt werden. Die endlosen Folienbahnen 4 sind nach jeder Münzrolle 1 quer zur Förderrichtung X entlang von Siegelnähten 6 zusammengeschweißt
bzw. gesiegelt, wobei in der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 die beiden Folienbahnen 4 die Münzrollen 1 bis zur jeweiligen Längsmittelebene 5 einschließen. Die stirnseitigen Enden der Münzrollen 1 werden von den Folienbahnen 4 eng umschlossen, so dass auch die Münzen unverpackter Münzstapel fest umschlossen werden.
In der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die eine, untere Materialbahn 2 als Folienbahn 4 geradlinig zuge- führt und die andere, obere Materialbahn 3 als- Folienbahn 4 schlaufenförmig um die Münzrollen 1 herumgeführt und mit der geradlinig geführten unteren Materialbahn 2 als Folienbahn 4 in den Siegelnähten 6 verschweißt bzw. versiegelt .
Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 werden beide Materialbahnen 2,3 als Folienbahnen 4 parallel zueinander mit gleicher Geschwindigkeit in Förderrichtung X zugeführt. In der zweiten Ausführungsform nach Fig. 2 wird die untere Materialbahn 2 als Folienbahn 4 mit bestimmter Fördergeschwindigkeit in Förderrichtung X zugeführt, wohingegen die obere Materialbahn 3 als Folienbahn 4 mit größerer Geschwindigkeit in Förderrichtung X zugeführt werden muß, da die Schlaufenbildung auf der Oberseite der geradlinig zugeführten Materialbahn 2 ausschließlich durch die obere Materialbahn 3 in Form der dortigen Folienbahn 4 erfolgt.
Bei beiden Ausführungsformen entstehen durch das Zusammenschweißen bzw. Siegeln der beiden Folienbahnen 4 jeweils endlose, gurtähnlich Verpackungen von Münzrollen 1, die in die Folienbahnen 4 eingeschweißt bzw. gesiegelt sind und die aus gurtartig verbundenen, endlos aneinandergereihten Münzrollen 1 bestehen. Zwischen den einzelnen Münzrollen 1
befinden sich die Siegelnähte 6, die mit einer Abreissperforation 7 versehen sein können.
Die Draufsicht nach Fig. 3 zeigt die gurtartig verpackten Münzrollen 1 beider Ausführungsformen, wobei die Münzrollen 1 in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordnet sind.
In der dritten Ausführungsform nach den Figuren 4 und 5 sind die Münzrollen 1 in voneinander beabstandeten Gruppen 8 von Münzrollen 1 verpackt bzw. angeordnet, wobei sich zwischen den aufeinanderfolgenden Gruppen 8 von Münzrollen 1 eine freie Distanz D ergibt, in der keine Münzrolle 1 gebildet ist. Zwei derartig gebildete Gruppen 8 von Münz- rollen 1 können, wie es in Fig. 5 und 6 dargestellt ist, aus der gurtartigen Verpackung der Münzrollen 1 freigeschnitten werden, wobei die eine Gruppe 8 um 180° geschwenkt und mit der anderen Gruppe 8 zu einem Paket 9 gemäß Fig. 5 und 6 übereinander gefaltet wird. Die freien Enden der Materialbahnen 2, 3 bzw. beider Folienbahnen 4 können zusammengeschweisst werden. Ein solches Paket 9 entspricht dem in der neuen Richtlinie der Deutschen Bundesbank vorgeschlagenen Paket von zehn Münzrollen 1, wobei jedoch der Vorteil erhalten bleibt, dass die einzelnen Münzrollen 1 des Paketes 9 entlang der Siegelnähte β mittels der Abreißperforation 7 voneinander getrennt werden können.
In der in Fig. 6 und 7 dargestellten dritten Ausführungs- form ist die untere Materialbahn 12 als Blisterschale 11 mit voneinander beabstandeten Mulden 15 zur Aufnahme der Münzrollen 1 ausgebildet, wobei die obere Materialbahn 13 als Folienbahn 14 auf die untere Materialbahn 12 der
Blisterschale 11 aufgebracht und mit dieser im kontinuierlichen Durchlaufverfahren verschweißt bzw. versiegelt ist. Auch hierbei sind zwischen den einzelnen Münzrollen 1 Siegelnähte 16 als Abreißperforationen 17 vorgesehen. Die Mulden 15 können durch thermische Erwärmung der unteren Materialbahn 12 und durch nachfolgendes Eindrücken der Münzstapel 1 oder durch einen eingedrückten, erwärmten Muldenstempel gebildet werden.
Die Münzrollen 1 können unverpackte Münzstapel aus einer bestimmten, vorgegebenen Anzahl von Münzen oder bereits mit Papier oder Folie ummantelte Münzrollen 1 sein. Im Sinne der Erfindung werden somit unter Münzrollen 1 sowohl unverpackte Münzstapel als auch bereits verpackte Münzsta- pel verstanden.
Die aufeinanderfolgenden Münzrollen 1 können nur aus Münzen einer Sorte bestehen, also im Durchmesser und in der Länge gleich sein, oder aber auch unterschiedliche Durch- messer und Längen aufweisen, so dass z.B. ein Paket 9 aus acht aufeinanderfolgenden Münzrollen von 1-€-Cent-Münzen bis hin zu 2-€-Münzen gebildet werden kann. Eine grosse Variabilität der Münzrollenverpackung ist somit möglich.