Vorrichtung zur Montage eines elektronisch angesteuerten Bildschirms
[0001] Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit welcher ein elektronisch angesteuerter Bildschirm an einer Wand, einer Säule, einem freistehenden Ständer oder einem aufgehängten Element montierbar ist.
[0002] Verschiedene Hersteller bieien zahlreiche Bildschirmtypen an, die zum Abbilden elektronisch gespeicherter Daten dienen. Gebräuchlich sind hochauflösende Flachbildschirme zum Anzeigen von Informationen aller Art an öffentlich zugänglichen Orten, in Ämtern, Bahnhöfen, Flughäfen, Museen oder in Geschäftsräumen wie auch in privaten Räumlichkeiten. Besonders gute Bildqualitäten liefern Plasmamonitore. Sie sind leicht und so flach, dass sie problemlos und rasch an eine Wand gehängt werden können, und die damit erzeugbaren großen Bilder wirken besonders realitätsnah. Oftmals weisen sie eine Anti-Reflexionsschicht auf dem Glasbildschirm zur Minimierung der Spiegelung von Umgebungslicht auf, sowie einen Schutz vor Störungen durch externe elektromagnetische Felder für
eine gleichmäßige Farbwiedergabe und zuverlässige Leistung.
[0003] In einem Verkaufs- oder Ausstellungsraum mit hohem Kundenaufkommen sorgen solche Plasmamonitore für aussagekräftigere Informationen und für einen bleibenderen Eindruck als gedrucktes Informationsmaterial. Standbilder, Video- clips oder Computeranimationen ermöglichen ausserdem dynamisches Marketing und visuelle Botschaften, die einer Präsentation von blossen Drucksachen von der Wirkung her weit überlegen sind.
[0004] An öffentlichen Orten wie Flughäfen, Hotels, Geschäften und Museen, an denen unmissverständliche und genaue und vor allem laufend aktualisierte Informationen wichtig sind, gewährleisten die großen, klaren und hellen Bilder und der weite Betrachtungswinkel von Plasmamonitoren eine optimale Lesbarkeit. In Konferenzen oder Meetings verleihen die Monitore jeder Präsentation einen professionellen Touch. Ein Plasmamonitor ist zudem innerhalb von wenigen Sekunden an nahezu jedes moderne audiovisuelle Gerät anschliessbar - vom Notebook bis hin zum DVD-Player. Ausserdem können auch Videokonferenzen unter Einsatz solcher Monitore lebendiger, pe.sönlicher und produktiver gestaltet werden.
[0005] Diese hochauflösenden Monitore weisen meist ein Standard-Verhältnis des Bildes von Länge zu Breite von 16:9 auf, wobei die Bilddiagonale variiert, zum Beispiel von 82 cm bis 127 cm. Solche flachen Monitore können entweder im Querformat oder dann im Hochformat an die Wand gehängt oder an einer beliebigen anderen Stelle platziert werden. Sie bieten vielseitige Anschlussmöglichkeiten, nützliche Steuerfunktionen und eine bequeme, auch drahtlose Fernbedienung.
[0006] Ein Problem im Zusammenhang mit dem Einsatz der Monitore ist bisher jedoch nicht gelöst. Es gibt nämlich Botschaften, die vom Format her von allem Anfang an hochformatig aufbereitet werden und wieder andere, die grundsätzlich im Querformat bereitgestellt werden. Wird nun ein Monitor zum Beispiel im Querformat montiert, so kann damit ein Hochformat-Bild nur stark verkleinert dargestellt werden, wozu Konvertierungs-Software eingesetzt wird. Die Höhe des Bildes ent-
spricht dann bloss der Höhe des Querformates, und die Breite des Bildes nimmt nur einen geringen Teil der Breite des Querformates ein. Umgekehrt ist auch ein querformatiges Bild auf einem hochformatig montierten Bildschirm nur stark verkleinert abbildbar. Die Breite des abgebildeten Querformat-Bildes ist auf die Breite des hochformatig montierten Bildschirmes beschränkt, und seine Höhe nimmt dann nur einen Teil der Höhe des Bildschirmes ein. Recht eigentlich ist ein hochformatig montierter Bildschirm nur für hochformatige Bilder geeignet und ausgelegt, und umgekehrt ein querformatig montierter Bildschirm nur für querformatige Bilder geeignet. In der Praxis ergeben sich oft Probleme, dass ein Bildschirm im falschen Format, also etwa im Querformat statt im Hochformat montiert wird und sich erst bei der Betriebsaufnahme, manchmal bei bereits anwesendem Publikum herausstellt, dass ja die zu zeigenden Bilder im Hochformat vorliegen. Dann ergeben sich natürlich Probleme, wenn keine Konvertierungssoftware zur Verfügung steht. Es bleibt nichts anderes übrig, als den Bildschirm zu demontieren und um 90° gedreht wieder zu befestigen. Das Personal, welches die Bildschirme an Messen oder für andere temporäre Einsätze montiert, ist oftmals nicht über die zu zeigenden Formate orientiert und so stossen Präsentatoren immer wieder auf falsch montierte Bildschirme.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zur Montage eines elektronisch angesteuerten Bildschirms zu schaffen, welche das bedarfsweise Ausrichten des Bildschirmes je nach abzubildendem Bildformat ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung zur Montage eines elektronisch . angesteuerten Bildschirms mit einer elektronisch steuerbaren motorisch antreibbaren Achse, an deren einem Ende der Bildschirm rechtwinklig zur Achsenrichtung montierbar ist, wobei die Achse an einem Befestigungselement drehbar gelagert ist.
[0009] Nachfolgend werden Ausführungsvarianten dieser Vorrichtung zur Montage eines elektronisch angesteuerten Bildschirms anhand von Zeichnungen im einzelnen beschrieben und die Funktion der Vorrichtungen wird erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 : Eine Vorrichtung zur Montage eines elektronisch angesteuerten Bildschirms von der Seite her gesehen mit einer elektronisch steuerbaren motorisch antreibbaren Achse;
Figur 2: Die Vorrichtung mit daran montiertem Flachbildschirm von der Seite her gesehen, bei Drehung des Flachbildschirmes in die Querformat- Lage;
Figur 3: Die Vorrichtung mit daran montiertem Flachbildschirm von der Seite her gesehen, bei Drehung des Flachbildschirmes in die Hochformat- Lage;
Figur 4: Eine alternative Vorrichtung mit daran montiertem Flachbildschirm von der Seite her gesehen, bei Drehung des Flachbildschirmes in die Hochformat-Lage.
[0010] In Figur 1 ist die Vorrichtung gezeigt, bevor der zugehörige Flachbildschirm 8 daran bzw. damit an eine Wand montiert ist. Die Vorrichtung schliesst als wesentliches Merkmal eine elektronisch steuerbare motorisch antreibbare Achse 1 ein, die drehbar an einer Montageplatte 2 gelagert ist, die hier als Befestigungselement wirkt. Auf dieser Montageplatte 2 ist ausserdem ein Elektromotor 3 angeordnet. Dessen Abtriebsachse trägt ein Schneckenzahnrad, das in Eingriff mit einem an der Achse befindlichen Zahnrad 4 steht und mit diesem ein Schenkengetriebe bildet. Über Endabschalter wird sichergestellt, dass der Drehbereich der Achse 1 auf 90° beschränkt ist. Es kann sich dabei zum Beispiel um optoelektronische oder mechanische wirkende Endabschalter handeln. Das zuletzt von einem solchen Endabschalter erzeugte Signal gibt auch Aufschluss über die momentane Drehlage der Achse 1. Vorne auf der Achse 1 ist eine Drehplatte 5 montiert, die an ihren Ecken mit Löchern 6 versehen ist. Die Achse 1 selbst ist über ein starkes Lager an der Montageplatte 2 drehbar gelagert. Eine ähnliche Platte wird im Prin-
zip fast identisch als Wandmontageplatte bereits zu den herkömmlichen Flachbildschirmen abgegeben. Eine solche herkömmliche Wandmontageplatte wird bisher an die Wand montiert, wobei sie hierzu an zwei gegenüberliegenden Rändern im Profil winkelförmige Abkantungen aufweist, mit denen sie mit der Wand verschraubt wird. Dadurch bleiben die Löcher 6 in der Platte bei Montage auf eine Wand etwas von derselben beabstandet. Bei der hier gezeigten Drehplatte 5 sind diese Abkantungen jedoch nicht nöt.g. Diese Löcher 6 in den vier Ecken sind hier mit jeweils in die gleiche Richtung sich erstreckenden Langlöchern 7 schmaleren Durchmessers versehen. Auf der Rückseite des Flachbildschirms 8 ist eine Aufhängeplatte 9 angebracht, welche an ihren Ecken pilzförmige Einstecknocken 10 aufweist. Diese Einstecknocken 10 können in die dazu passenden Löcher 6 an der Drehplatte 5 eingesteckt werden und hernach wird der Flachbildschirm 8 mit den Einstecknocken 10 an der Drehplatte 5 leicht abgesenkt, wodurch die dünneren Stengel der pilzförmigen Einstecknocken 10 in die Langlöcher 7 hineingleiten und die Köpfe der Einstecknocken 10 damit vor einem Herausrutschen aus den Löchern 6 gesichert sind. Hinter der Drehplatte 5 sind an deren Rückseite hier nicht sichtbare Schieber angeordnet, die oberhalb der pilzförmigen Einstecknocken 10 über den freibleibenden Teil der Löcher 6 schieb- oder schwenkbar sind, sodass die Einstecknocken 10 in den Langlöchern 7 vor einem Verschieben quer zur Lochrichtung gesichert sind und somit die Einhängeplatte 9 sicher an der Drehplatte 5 verrastet ist. Die Drehplatte 5 ist hier mittels zweier Schrauben 11 fest mit der Achse 1 verschraubt, die hier von einer Vollmaterialwelle aus Stahl oder Kunststoff gebildet ist. Anstatt einer Vollmaterialwelle kann auch ein Rohrabschnitt als Achse zum Einsatz kommen, der mit einer Kappe verschlossen ist. Alles muss so stark ausgeführt sein, insbesondere das Drehlager für die Achse 1 der Drehplatte, denn ein Flachbildschirm dieser Grosse, das heisst mit einer Bilddiagonale von bis zu 127cm und mehr, weist ein Gewicht von ca. 500N auf. Auf der Montageplatte 2 ist ein Schaltkasten 12 zur elektronischen Steuerung des Elektromotors 3 angeordnet. Zu diesem Schaltkasten 12 führt das Netzkabel 13 sowie die Steuerleitungen 14 für die Ansteuerung der Schaltung. Das zuletzt eingegangene Signal eines Endabschalters informiert die Schaltung gleichzeitig über die momenate Drehlage der Achse. Die Stromkabel 15 für den Flachbildschirm 8 sollten vorzugsweise von der oberen Seite her an die Vorrichtung hingeführt wer-
den, damit genügend freies Kabel 15 zur Verfügung steht, um den Flachbildschirm 8 um 90° zu schwenken.
[0011] Die Vorrichtung wird installiert, indem zunächst die Montageplatte 2 bei um 45° dazu verdrehter Drehplatte 5 an eine Wand montiert wird, indem die Montageplatte 2 mit derselben verschraubt wird. Die Montageplatte 2 kann jedoch mit anderen Befestigungsmitteln auch an einer Säule oder einem Ständer befestigt werden, oder gar an einer hängenden Tafel befestigt werden. Je nachdem ist die Montageplatte 2 anders geformt oder ausgestaltet, etwa kännelartig, um an eine Säule montiert zu werden. Sodann wird der Flachbildschirm 8 mit seiner Aufhängeplatte 9 an der Drehplatte 5 der Vorrichtung eingehängt und daran verriegelt. Hernach werden noch die elektrischen Anschlüsse verbunden und dann ist der Flachbildschirm 8 betriebsbereit. Die Vorrichtung erlaubt es nun, den Flachbildschirm je nach Bedarf in das Hochformat oder aber in das Querformat zu verschwenken. Hierzu wird er durch den Elektromotor 3 in die jeweils gewünschte Lage geschwenkt, also stets im gleichen Drehsinn um 90° hin und dann wieder zurückgeschwenkt, sodass die Kabelführungen 15 für den Flachbildschirm dieser Dreh- oder besser Schwenkbewegung folgen können und keine Schleifkontakte nötig sind.
[0012] In Figur 2 ist die Vorrichtung von der Seite her gezeigt, wobei sie hier einen Flachbildschirm 8 trägt und denselben gerade im Querformat hält, wodurch man hier also auf seine Schmalseite sieht. Die Figur 3 daneben zeigt die gleiche Ansicht, jedoch mit jetzt in das Hochformat geschwenktem Flachbildschirm 8. Das Schwenken vom einen Format in das andere Format wird elektronisch gesteuert. Es kann eine spezielle Software benützt werden, welche jedem auf den Bildschirm geschickten Bild im Vorspann (Header) ein Signal vorausschickt, welches festlegt, ob das nachfolgende Bild oder der nachfolgende Film das Hoch- oder Querformat benötigt. Zum Beispiel kann dem Hochformat die Zahl O zugeordnet werden und dem Querformat die Zahl 1. Sobald dieser Code von der elektronischen Schaltung im Schaltkasten 12 als serielles Interface zum embedded PC erfasst ist, wird von der Schaltung überprüft, ob die aktuelle Drehlage der Achse 1 der gewünschten Lage des Bildschirmes entspricht und je nach dem wird der Elektromotor 3 ange-
steuert, sodass die Drehung des Bildschirmes 8 in die gewünschte Lage ausgelöst wird. Die ausgelöste Drehung des Bildschirmes 8 nimmt einen Zeitabschnitt von ca. 3 Sekunden in Anspruch.
[0013] Es ist klar, dass die Vorrichtung auch in anderen Ausführungen realisierbar ist. So kann etwa für Anwendungen, bei denen der Flachbildschirm an einem Gestell oder einem Mast montiert wird, die Vorrichtung eine grössere Tiefe aufweisen kann, was den Einsatz von Motoren ohne Winkelgetriebe ermöglicht. Eine solche Ausführung ist in Figur 4 dargestellt. Es gibt Motoren, die für die Betätigung von Lüftungsklappen in der Klimatechnik eingesetzt werden und die bereits für eine langsame Hin- und Herbewegung einschliesslich Endabschaltern ausgerüstet sind. Ein solcher Motor 3 kann direkt an die Achse 1 angeschlossen werden, welche die Drehplatte 5 trägt, und er ist dann über Halterungen 18 mit der Rückseite der Montageplatte 2 verschraubt. In der Montageplatte 2 ist ein starkes Drehlager 17 eingebaut, welches die Drehachse 1 aufnimmt und lagert. Immerhin muss die Drehachse 1 ja ein Gewicht von ca. 500N tragen.
[0014] Auch ein hydraulischer Antrieb der Drehplatte ist möglich. Ein Elektromotor erzeugt dann den nötigen Hydrodruck, entweder augenblicklich bei Bedarf oder indem er einen Hydrospeicher auflädt. Die Drehbewegung wird dann von einer hydraulischen Zylinder-Kolbeneinheit über eine Pleuelstange erzeugt. Der Zylinder kann beidseits mit Bohrungen ausgerüstet sein, die über Hydraulikventile in einen Kreislauf münden, wobei diese Hydraulikventile elektronisch angesteuert werden. Sobald der sich hin und her bewegende Hydraulikkolben in die Nähe seiner Endstellung gelangt, wird die dortige Bohrung immer weiter geöffnet, wodurch die Kolbenbewegung sich gedämpft verlangsamt und der Kolben schliesslich sanft abgebremst seine Endstellung erreicht. !n gleicher Weise wird umgekehrt diese Bohrung beim Anfahren des Kolbens zunächst geöffnet und dann langsam geschlossen, sodass sich eine sanfte Beschleunigung des Kolbens ergibt. Der in dieser Weise angetriebene Bildschirm dreht dann, indem er zunächst langsam anfährt und am Ende der Drehbewegung wieder langsam abgebremst wird, bis er seine Endstellung erreicht.
[0015] Dank dieser Vorrichtung brauchen keine Bilder oder Filme mehr konvertiert zu werden und es kann stets das ganze Format des Bildschirms ausgenützt werden. Ein manuelles Umhängen des Flachbildschirmes, wie es heute praktiziert wird und was viel Aufwand verursacht, entfällt. Die vollautomatische und bedarfsweise Umstellung bzw. Schwenkung des Flachbildschirmes in die stets richtige Formatlage provoziert ausserdem eine erhöhte Aufmerksamkeit des Publikums. Ein sich drehender Flachbildschirm weckt die Neugier, was nun wohl als Nächstes komme. Somit erhöht diese Vorrichtung gleichzeitig auch die Werbewirksamkeit von solchen Bildschirmpräsentationen, vor allem, wenn die Formate von Zeit zu Zeit wechseln.
[0016] Es ist klar, dass diese Vorrichtung viele technische Ausführungsmöglichkeiten offenlässt. Die verschiedenen Platten 2,5 und 9 können anders gestaltet sein und anstelle eines Rohrabschnittes oder einer Welle, die als Drehachse 1 dient, kann auch der Einbau einer Drehscheibe oder eines Drehringes zwischen den Platten 2 und 5 in Frage kommen. Anstelle eines Schneckengetriebes kann etwa ein Keilriemenantrieb treten und auch weitere Antriebsarten sind denkbar.