VERFAHREN UND ANLAGE ZUR AUTOMATISIERTEN ANNAHME UND WEITERVERARBEITUNG VON TRAUBEN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur automatisierten Annahme und Weiterverarbeitung von Trauben gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 und 8.
Bei der gewerblichen Produktion von Weinen werden die in den Weinbergen geernteten Trauben in der Regel auf Anhänger verladen, die dann durch Traktoren zu den entsprechenden Annahmestellen der Weinkellereien transportiert werden. In den Annahmestellen werden die Trauben üblicher Weise zuerst gewogen und anschließend durch Kippen der Anhänger in trichterförmige Auffangbehälter entladen, welche die Trauben mit Hilfe von Transportschnecken oder Pumpen zu den Pressbehältern der zugeordneten Weinpressen leiten, von denen in der Regel mehrere Behälter innerhalb eines Gebäudes angeordnet sind. Aufgrund der hohen mechanischen Belastungen, denen die Trauben durch die Einwirkung der rotierenden Elemente der Schnecken und Pumpen ausgesetzt sind, führt ein solcher Transport jedoch in der Regel zu deutlich wahrnehmbaren Qualitätsbeeinträchtigungen der gekelterten Trauben. Zudem ist die Reinigung der Rohrleitungen und Pumpen mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden, so dass derartige Anlagen bei der Anlieferung unterschiedlicher Traubensorten in der Regel nur eine geringe Flexibilität aufweisen.
Schließlich besteht bei derartigen Anlagen des Standes der Technik das Problem, dass die auf einem Anhänger angelieferten Trauben nach dem Wiegen manuell durch die Bediener der Anlage auf die jeweiligen Pressen verteilt werden müssen, wodurch die maximalen Füllkapazitäten der Pressen aufgrund des Fehlens von geeigneten Füllstandsmessern und der mangelnden Sicht in die Pressbehälter während des Einfüllvorgangs nur unzureichend ausgeschöpft werden. Zudem kommt es oftmals zu einem Überlaufen der Behälter, was nicht nur einen Verlust an Trauben, sondern zudem auch noch die Gefahr eines Zusetzens der Filter sowie der Pumpen für den gepressten Traubensaft mit sich bringt.
Die in solchen Anlagen eingesetzten Pressen sind beispielsweise in der EP 0 145 948 Bl beschrieben, und werden dazu verwendet, den als Ausgangsstoff zur Weinherstellung verwendeten Traubensaft aus in die Presse eingefüllten Trauben herauszupressen. Die in der EP 0 145 948 Bl beschriebene Presse weist einen geschlossenen Behälter auf, der um seine waagerechte Längsachse in Rotation versetzbar ist. Im Mantel des Behälters befindet sich eine Einfüll- und Entleeröffnung, die einem auf der gegenüberliegenden Seite des Behälters vorgesehenen Saftablauf gegenüberliegt, und die durch einen Deckel verschließbar ist. Entlang des Durchmesserbereichs des Behälters sind Drainageelemente in Form von flüssigkeitsdurchlässigen Rohren vorgesehen, die sich in einem Pressraum befinden, der durch eine druckmitteldichte, im Inneren des Behälters befestigte, Pressmembran definiert wird, welche den Behälterinnenraum in einen Druckmittelraum und den Pressraum unterteilt.
Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches eine automatisierte Annahme und Weiterverarbeitung von Trauben mit hoher Effizienz und Qualität des erzeugten Traubensafts ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage für Trauben zu schaffen, welches einen hohen Automatisierungsgrad bei der Annahme- und Weiterverarbeitung der angelieferten Trauben besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 und 8 gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage für Weintrauben besitzen den Vorteil, dass diese die Anlieferung und Verarbeitung einer Vielzahl von unterschiedlichen Traubensorten ohne eine Beeinträchtigung der Qualität des erhaltenen Traubensafts ermöglichen.
Darüber hinaus ist es ein Vorteil der Erfindung, dass die Annahme verglichen mit bekannten Anlagen, bei denen Förderschnecken und Pumpen zur Verteilung der angelieferten Trauben eingesetzt werden, erheblich schonender erfolgt, wobei durch die Ausgestaltung des Verteilbehälters als Trichter in Kombination mit einer als Verteiler- rutsche ausgestalteten Leiteinrichtung kein, bzw. nahezu kein freier Fall der Trauben bei der Annahme auftritt, wodurch die Qualität des gekelterten Weins erheblich gesteigert wird. Insbesondere ist es beim Einfüllen der Trauben von Hand in den verfahrbaren Verteilbehälter sowie einer Verteilerrutsche mit einem veränderbaren Neigungswinkel möglich, eine sogenannte „Cremont- Verarbeitung "der Trauben vorzunehmen, bei der die Trauben maximal eine Höhendifferenz von 2 m im freien Fall zurücklegen dürfen.
Zudem zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage dadurch aus, dass deren Betrieb - verglichen mit herkömmlichen Anlagen - erheblich kostengünstiger ist, da eine zeit- und kostenaufwändige Reinigung von Förderschnecken, Bändern oder Pumpen entfällt.
Durch den Einsatz einer elektronischen Steuerungseinrichtung zum Verfahren der Behälter kann darüber hinaus beim Einsatz einer Vielzahl von Pressbehältern aufgrund der optimierten Zuteilung der angelieferten Trauben zu den jeweiligen Pressbehältern eine bessere Ausnutzung der Presskapazitäten erhalten werden, wodurch sich auch die Befüllung der den Pressbehältern nachgeordneten Sedimentationstanks beschleunigen lässt.
Die Erfindung wird nachfolgend in Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage für Trauben beim Abkippen der Trauben von einem Anhäger,
Fig. 2 die Anlage von Fig. 1 bei der Bestimmung des Mostgewichts der in den verfahrbaren Verteilbehälter eingebrachten Trauben,
Fig. 3 die erfindungsgemäße Anlage von Fig. 1 und 2 beim Einfüllen der Trauben in einen der Pressbehälter,
Fig. 4 eine schematische räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen verfahrbaren Verteilbehälters mit einer unterhalb von diesem angeordneten erfindungsgemäßen Leiteinrichtung zur Zufuhr der Trauben in die Einfüllöffnungen der Pressbehälter,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des Verteilbehälters von Fig. 4 mit zwei Verteilrutschen und hochgefahrenen Zufuhrhosen,
Fig. 6 den Verteilbehälter von Fig. 4, bei der die Zufuhrhosen in eine zugehörige erste und zweite Befüllöffnung des Pressbehälters hinabgefahren sind, und
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Füllstandsgebers mit einem in den Pressbehälter hineinragenden Saugrüssel, der über ein Gebläse mit Saugluft beaufschlagt wird, und der an der Luftaustrittsöffnung mit einer Prallplatte versehen ist, deren Stellung durch einen Näherungsschalter überwacht wird.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, umfasst eine erfindungsgemäße Annahme- und Weiter- Verarbeitungsanlage 1 für Trauben 2, die auf einem Anhänger 4 auf einer ersten Anlieferungsebene 6 angeliefert werden, einen ersten Verteilbehälter 8, der in der ersten Anlieferungsebene 6 über nicht näher bezeichnete Rollen auf Schienen motorisch verfahrbar ist.
Die Anordnung des Verteilbehälters 8, der bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als Trichter ausgebildet ist, welcher an seiner Unterseite eine durch einen Schieber
10 verschließbare Auslassöffnunε 12 besitzt, ist dabei derart, dass die Oberkante des
Trichters im Wesentlichen in Höhe der ersten Anlieferungsebene 6 liegt, so dass in den Trichter an einer Aufgabestation 11 abgekippte Trauben an der Trichterwand schonend herabgleiten. Der Verteilbehälter 8 kann beispielsweise ein Fassungsvermögen besitzen, das einem Gewicht von 5 t Weintrauben entspricht.
Das Gewicht der Trauben 2 wird hierbei mit Hilfe von in den Figuren 1 bis 3 schematisch dargestellten Wiegeeinrichtungen bestimmt, die vorzugsweise als bekannte Kraftmessdosen 14 ausgebildet sind, welche sich in vorteilhafter Weise an einer jeden Ecke des verfahrbaren Verteilbehälters 8 befinden. Die Wiegeeinrichtungen ermitteln hierbei das Gewicht der Trauben 2 vor und nach dem BefüUen oder Entleeren des Verteilbehälters 8, was insbesondere durch Messen des Gewichts des Verteilbehälters 8 und Differenzbildung erfolgen kann.
Im Bereich der Anlieferungsebene 6 ist weiterhin eine zentrale Messstelle 22 angeordnet, an der das Mostgewicht der angelieferten Trauben 2 nach einem der bekannten Verfahren des Standes der Technik bestimmt wird. Hierzu kann an der Messstelle 22 beispielsweise eine Saugeinrichtung 24 zum Absaugen einer kleinen Menge an Traubensaft von oben her unmittelbar in den Verteilbehälter 8 eingebracht, und der Traubensaft einer bekannten Messeinrichtung zur Bestimmung des Mostgehalts, z.B. einem Refraktometer, zugeführt werden.
Unterhalb der Anlieferungsebene sind im Falle der in Fig. 1 gezeigten Anlage 1 insgesamt 9 bekannte Weinpressen 16a bis 16i vorzugsweise auf einer unteren Ebene 17 angeordnet, die jeweils einen Pressbehälter 18 aufweisen, der an seiner Oberseite eine Einfüllöffnung 20a sowie eine weitere Einfüllöffnung 20b (Fig. 5 und 6) besitzt, in die die Trauben 2 nach dem Öffnen des Schiebers 10 durch die Auslassöffnung 12 über eine erfindungsgemäße Leiteinrichtung 21 eingefüllt werden, auf die nachfolgend noch genauer eingegangen wird.
Um den Füllzustand des jeweiligen Pressbehälters 18 beim Einfüllen der Trauben 2 zu überwachen, wird beim BefüUen der Pressbehälter 18 ein Füllstandsgeber 26 mit durch die
Einfüllöffnungen 20a,b hindurch in den Pressbehälter 18 eingebracht, der gemäß der
Darstellung von Fig. 4 bis 6 in vorteilhafter Weise mit an der Leiteinrichtung 21 angeordnet ist und mit dieser verfahren wird. Der Füllstandsgeber 26 wird nachfolgend im Zusammenhang mit Fig. 7 noch genauer beschrieben.
Die erfindungsgemäße Anlage 1 umfass weiterhin eine elektronische Steuerungseinrichtung 28, die beispielsweise in einem zentralen Leitstand 31 angeordnet sein kann. Die elektronische Steuerungseinrichtung 28 steuert hierbei alle für die Durchführung der Annahme und Weiterverarbeitung der angelieferten Trauben 2 erforderlichen Abläufe, wie z.B. die Bestimmung des Mostgewichts an der, Messstation 22, die Bewegung des verfahrbaren Verteilbehälters 8 zu den Pressbehältern 18 in Abhängigkeit von dem an der Messstelle 22 bestimmten Mostgewicht der im Verteilbehälter befindlichen Trauben 2, das Öffnen und Schließen der Schieber 10 in Abhängigkeit von den Signalen des Füllstandsgeber 26 etc. über entsprechende Stellmotore, die in den Zeichnungen aus darstellungstechnischen Gründen nicht näher bezeichnet sind.
Weiterhin bestimmt die elektronische Steuerungseinrichtung 28 die in den jeweiligen Pressbehälter 18 eingefüllte Menge an Trauben 2 durch Differenzbildung zwischen dem durch die Kraftmessdosen 14 gemessenen Gewicht des verfahrbaren Verteilbehälters 8 vor und nach dem Einfüllen der Trauben 2 in den Pressbehälter 18. Hierbei kann gegebenen Falls noch das Leergewicht des verfahrbaren Verteilbehälters mit abgezogen werden, insbesondere zu Anfang unmittelbar nach dem Abkippen der Trauben an der Aufgabestation 11.
Die elektronische Steuerungseinrichtung 28 umfasst weiterhin vorzugsweise einen bekannten elektronischen Speicher 30, in dem die durch die Wiegung bestimmten Werte für die Füllmengen an Trauben 2 zusammen mit einem den zugehörigen Pressbehälter 18 individualisierenden Parameter und/oder einem die Herkunft der Trauben 2 individualisierenden Parameter abgelegt werden. Hierdurch lässt sich in vorteilhafter Weise der Inhalt eines jeden Pressbehälters 18 der Pressen 16a bis 16i einem zugehörigen Anlieferer zuordnen, so dass beim Auftreten eines Qualitätsverlusts durch verdorbene Trauben
umgehend der Verursacher festgestellt werden kann.
Die in den Figuren 4, 5 und 6 gezeigte erfindungsgemäße Leiteinrichtung 21, die in vorteilhafter Weise im Zusammenhang mit einem erfindungsgemäßen Verteilbehälters 8 eingesetzt, und zusammen mit diesem verfahren wird, jedoch in gleicher Weise auch unabhängig davon allein mit anderen Einrichtungen eingesetzt werden kann, umfasst eine längenveränderliche Verteilrutsche 32 sowie eine am Ende der ersten längenveränderlichen Verteilrutsche 32 angeordnete Zufuhrhose 34. Die Zufuhrhose ist beispielsweise über eine Rollenführung oder Gleitführung aus einer ersten in Fig. 5 gezeigten angehobenen Stellung, in der eine freie Bewegung des verfahrbaren Verteilbehälters 8 ermöglicht wird, in eine zweite, in Fig. 6 gezeigte abgesenkte Stellung bewegbar ist, in der die Zufuhrhose 32 zum BefüUen des Pressbehälters 18 durch die Einfüllöffnung 20a in diesen hineinragt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Leiteinrichtung 21 ist der Neigungswinkel der längenveränderlichen Verteilrutsche 32 veränderbar, was in vorteilhafter Weise dadurch erreicht wird, dass der Aufgabepunkt, an dem die Trauben 2 durch die Auslassöffnung des Verteilbehälters 8 auf die Verteilerrutsche 32 aufgebeben werden, in einer horizontalen Ebene relativ zum Zentrum der Auslassöffnung vefahrbar ist. Das Verfahren kann hierbei beispielsweise ebenfalls motorisch z.B. durch eine Linearführung und einen Spindel- oder Kettenantrieb erfolgen. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass die längenveränderliche Verteilrutsche 32 aus einem ersten und zweiten
Rutschensegment 36 und 38 zusammengesetzt ist, die z.B. rinnenförmige ausgebildet sein können, und ineinander verschiebbar sind, wobei das Verschieben des ersten und zweiten
Rutschensegments 36, 38 dem Längenausgleich dient, und über in den Figuren nicht näher bezeichnete Gelenke und Koppelstangen bei einer Veränderung des Neigungswinkels der
Verteilerrutsche 32 automatisch erfolgt.
Wie der Darstellung der Figuren 4 bis 6 weiterhin entnommen werden kann, umfasst die
Leiteinrichtung 31 bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise zusätzlich zur Verteilerrutsche 31 eine weitere, von der Verteilerrutsche 31 wegweisende längenveränderliche Verteilerrutsche 40 mit einem ersten und zweiten Rutschensegment
42, 44 sowie einer weiteren Zufuhrhose 46, die gemäß der Darstellung von Fig. 6 in die zweite Einfüllöffnung 20 des Pressbehälters 18 einführbar ist. Durch den Einsatz von zwei längenveränderlichen Verteilerrutschen 32 und 40 ergibt sich der Vorteil, dass der Pressbehälters 18 gleichzeitig durch die beiden Öffnungen 20a und 20b befüllt werden kann. Hierdurch lässt sich zum einen die für das BefüUen erforderliche Zeitdauer verkürzen und zum anderen eine gleichmäßigere Verteilung der Trauben 2 im Pressbehälter 18 erzielen.
Wie in Fig. 7 gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßer Füllstandsgeber 26, der sich nicht nur im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Annnahme- und Weiterverarbeitungsanlage 1, sondern allgemein zur Überwachung des Einfüllvorgangs beim BefüUen von Pressbehältern 18 einsetzen lässt, einen von Luft durchströmten Hohlkörper, der insbesondere als Schlauch oder Saugrüssel 48 ausgebildet ist. Innerhalb des Schlauchs 48 wird durch ein Gebläse 50 ein schwacher, durch die Pfeile 52 angedeuteter Luftstrom erzeugt, der durch die in den Pressbehälter 18 hineinragende Lufteintrittsöffnung 54 in den Schlauch 48 eintritt und durch die außerhalb des Pressbehälters 18 liegende Luftaustrittsöffnung 56 entweicht. Der Luftstrom ist dabei so schwach, dass er keine Trauben 2 aus dem Inneren des Pressbehälters 18 absaugt.
An der Luftaustrittsöffnung 56 ist ein Luftstromsensor angeordnet, der vorzugsweise als ein gegenüber der Luftaustrittsöffnung 56 beweglicher Prallkörper 58 ausgebildet ist, der durch eine Rückstellkraft in Richtung zur Luftaustrittsöffnung 56 hin gedrängt wird, und der durch den Luftstrom bei geöffneter Lufteintrittsöffnung 54 in eine erste Position (durchgezogene Linien) und bei verschlossener Lufteintrittsöffnung 54 in eine zweite Position (gestrichelte Linien) bewegt wird. Die Position des Prallkörpers 58 wird in vorteilhafter Weise durch einen Abstandssensor 60 bestimmt, der vorzugsweise als induktiver Näherungsschalter ausgebildet ist, welcher an die elektronische Steuerungseinrichtung 28 angeschlossen ist, und dieser ein Signal zuführt, wenn der Füllstand der Trauben 2 im Pressbehälter den Bereich der Lufteintrittsöffnung 54 erreicht hat, und der Prallkörper 58 sich aufgrund des unterbrochenen Luftstroms im Schlauch 48 in die zweite Position bewegt.
Bei der in Fig. 7 dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Prallkörper in vorteilhafter Weise als eine Prallklappe ausgestaltet, die um eine oberhalb der Luftaustrittsöffnung 56 angeordnete Schwenkachse 62 verschwenkbar ist, und die bei einer Unterbrechung des Luftstroms durch die Schwerkraft in die zweite Position bewegt wird. Die Prallplatte besteht hierbei vorzugsweise aus Metallblech, so dass die Stellung der Prallklappe durch den induktiven Abstandssensor 50 unmittelbar bestimmt werden kann. Durch den Einsatz einer Prallklappe ergibt sich eine kostengünstige und technisch sehr einfache Konstruktion, die sich zudem einfach reinigen lässt, und eine außerordentlich hohe Zuverlässigkeit besitzt.
Gemäß einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken umfasst das erfindungsgemäße Verfahren, welches in der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen automatisierten Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage 1 durchgeführt wird die folgenden Verfahrensschritte:
Zuerst werden die über die Anlieferungsebene 6 angelieferten Trauben 2 in den verfahrbaren Verteilbehälter 8 eingefüllt, was insbesondere durch Abkippen von einem Anhänger 4, oder aber bei der Cremont- Verarbeitung durch Einfüllen von Hand erfolgen kann. Hierzu wird der Verteilbehälter 8 durch die elektronische Steuerungseinrichtung 28 zur Aufgabestation 11 beweg.
Unmittelbar nach dem Einfüllen der Trauben 2 wird der Verteilbehälter gewogen, die gewogene Menge an Trauben zusammen mit einem den Anlieferer individualisierenden Parameter im Speicher 30 gespeichert und der Verteilbehälter 8 anschließend zur Messstelle 22 verfahren, wo eine Bestimmung des Mostgewichst oder Ochslegrades der Trauben 2 im Verteilbehälter 8 vorgenommen wird.
Das Mostgewicht wird ebenfalls abgespeichert und der Verteilbehälter 8 anschließend in Abhängigkeit vom Mostgewicht der im Verteilbehälter 8 befindlichen Trauben zu einem
Pressbehälter 18 verfahren, beispielsweise zu dem Pressbehälter der Presse 16f in Fig. 2,
in dem sich bereits Trauben mit einem vergleichbaren Mostgewicht befinden oder eingefüllt werden sollen.
Als nächstes wird der Schieber 10 geöffnet und der Pressbehälter der Presse 16f über die Leiteinrichtung 31 sowie die weitere Leiteinrichtung von oben her befüllt, wobei der Füllstand der Trauben 2 im Pressbehälter 18 bei geöffnetem Schieber 10 durch die elektronische Steuerungseinrichtung 28 anhand der Signale des Füllstandsgebers 26 überwacht wird.
Wenn bei einem bereits teilweise gefüllten Pressbehälter der Füllstandsgeber 26 der Steuerungseinrichtung 18 meldet, dass der maximale Füllstand erreicht ist, wird der Schieber 10 motorisch geschlossen und anschließend die eingefüllte Menge an Trauben durch Messen des Gewichts des Verteilbehälters 8 und Differenzbildung erneut bestimmt und abgespeichert.
Nach der zweiten Wiegung wird der Verteilbehälter 8 zu einem weiteren Pressbehälter verfahren, beispielsweise zum Pressbehälter 18 der Presse 16i, und eine weitere Menge an Trauben 2 aus dem Verteilbehälter 8 in den weiteren Pressbehälter eingefüllt. In gleicher Weise wie zuvor beschrieben wird die eingefüllte weitere Menge an Trauben 2 anschließend wiederum durch eine weitere Wiegung des verfahrbaren Verteilbehälters 8 und Differenzbildung bestimmt.
Hierbei tritt in der Regel der Fall ein, dass jeder der Pressbehälter 18 durch den verfahrbaren Verteilbehälter 8 mehrmals mit Trauben 2 aus unterschiedlichen Anlieferungen befüllt wird. Um die Kapazitäten der Pressbehälter 18 der Pressen 16a bis 16f optimal auszunutzen, addiert die elektronische Steuerungseinrichtung 28 die in jeden Pressbehälter eingefüllten Traubenmengen vorzugsweise auf, und speichert den so erhaltenen Wert für die momentane Füllmenge eines jeden Pressbehälters im Speicher 30 ab.
Für den Fall, dass mehrere Pressbehälter 18 mit Trauben zum Einsatz gelangen, die das gleiche oder ein im Wesentlich gleiches Mostgewicht besitzen, verwendet die elektronische
Steuerungseinrichtung 28 die abgespeicherten Werte für die momentanen Füllmengen dazu, die im Verteilbehälter 8 befindliche Menge an neuen Trauben 2 unter bestmöglicher Ausnutzung der Presskapazitäten auf die Pressbehälter 18 zu verteilen.
Zur weiteren Steigerung der Kapazität der erfindungsgemäßen Anlage 1 kann es vorgesehen sein, zwei oder mehr verfahrbare Verteilbehälter mit zugehordneten Aufgabestationen einzusetzen, wodurch sich die Anlieferung der Trauben weiter flexibilisieren und effizienter gestalten lässt.
Liste der Bezugszeichen
erfmdungsgemäße Annahme- und Weiterverarbeitungsanlage Trauben Anhänger erste Anlieferungsebene verfahrbarer Verteilbehälter Schieber Aufgabestation Auslassöffnung Kraftmessdosea-i Weinpressen untere Eben Pressbehältera Einfüllöffnungb weitere Einfüllöffnung Leiteinrichtung Messstelle zur Bestimmung des Mostgewichts Saugeinrichtung Füllstandsgeber elektronische Steuerungseinrichtung Speicher Leitstand längenveränderliche Verteilerrutsche Zufuhrhose erstes Rutschensegment der Verteilerrutsche zweites Rutschensegment der Verteilerrutsche weitere Verteilerrutsche erstes Rutschensegment der weiteren Verteilerrutsche zweites Rutschensegment der weiteren Verteilerrutsche
weitere Zufuhrhose
Schlauch/Saugrüssel
Gebläse
Pfeil
Lufteintrittsöffnung
Luftaustrittsöffnung
Prallkörper
Abstandssensor
Schwenkachse