Kameraanordnung zur Überwachung eines Raumes hinter einem
Kraftwagenheck
Die Erfindung betrifft eine Kameraanordnung zur Überwachung eines Raumes hinter einem Kraftwagenheck der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art .
Eine derartige Kameraanordnung ist aus der DE 43 36 288 Cl bereits als bekannt zu entnehmen, wobei die Videokamera im Eckbereich vom etwa horizontalen Längenbereich zum etwa vertikal abgewinkelten Endbereich in den Kofferraumdeckel integriert ist. Die Videokamera samt ihrem Objektiv sind dabei wesentlichen innerhalb der Kontur des Kraftwagenhecks angeordnet, wodurch eine an sich unauffällige Integration der Kamera gewährleistet ist .
Jedoch ist die Videokamera neig- und schwenkbar im Kraftwagenheck angeordnet, wodurch eine aufwändige Abdichtung des Objektivs gegenüber der entsprechend grossen Durchtrittsöffnung im Kofferraumdeckel erforderlich ist. Durch die Anordnung im steil abfallenden Endbereich des Kofferraumdeckels ist der aus dem Kofferraum herausragenden Teil des Objektivs außerdem im Fahrbetrieb starken Verschmutzungen ausgesetzt, so dass das Objektiv zur Erhaltung der Funktions- fähigkeit des Überwachungssystems bei ungünstigen Witterungs-
bedingungen häufig gereinigt werden muss.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kameraanordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art dahingehend zu verbessern, dass eine vereinfachte Abdichtung des Objektivs gegenüber dessen Umgebung und eine deutliche Reduzierung der Verschmutzungsgefahr des Objektivs im Fahrbetrieb des Kraftwagens möglich sind.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Ansprüchen zu entnehmen.
Durch die Kameraanordnung an der oberen Begrenzungswand der Vertiefung lässt sich die Kamera samt Objektiv steiler anordnen, als dies beim Durchsetzen einer Öffnung in einer steilen Rückwand eines Kraftwagens ohne weiteres möglich wäre. Hierdurch ergibt sich also ein günstigerer Blickwinkel der Videokamera. Anstelle einer Relativbeweglichkeit zur Umgebung bzw. Durchtrittsöffnung kann hierdurch in vorteilhafter Weise ein Weitwinkelobjektiv vorgesehen und unbeweglich angeordnet werden. Somit ist eine einfache Abdichtung z. B. mittels eines umlaufenden Dichtprofils möglich, das zwischen zwei Fügeflächen zusammengedrückt wird. Da das Objektiv außerdem in einer Vertiefung des Hecks liegt, bleibt es auch bei Fahrten im Regen weitgehend vor Verschmutzungen geschützt .
Um den zu überwachenden Raum mit einer einzigen Kamera übersehen zu können, ist eine mittig angeordnete Vertiefung zur zentralen Anordnung der Kamera vorgesehen.
Vorzugsweise ist als Vertiefung für die Kameraanordnung eine ohnehin vorhandene Griffmulde genutzt. Zusätzlich kann die Griffmulde zu einem entsprechend großformatigen Kennzeichenfeld ausgedehnt sein oder anstelle der Griffmulde könnte ein Kennzeichenfeld allein die Vertiefung für die Kameraanordnung bilden.
Vorteilhaft ist die Videokamera in ein als Baueinheit montierbares Türgriffmodul integriert. Hierdurch lässt sich die Kamera besonders einfach montieren. Außerdem muss für das Objektiv der Kamera kein eigenes Sichtfenster in der Begrenzungswand vorgesehen bzw. aus dieser ausgespart werden.
Damit der Türgriff des Türgriffmoduls in üblicher Bedienlage mittig des Heckdeckels angeordnet werden kann, ist die Videokamera zweckmäßig in einen seitlichen Endbereich des Türgriffmoduls eingebaut.
Um am Heck- bzw. Kofferraumdeckel unabhängig vom Einbau der Videokamera eine einheitliche Einbauöffnung für das Türgriffmodul vorsehen zu können, kann das Türgriffmodul mit Videokamera die gleichen Einbauabmessungen aufweisen wie ein Türgriffmodul ohne Kamera.
Eine noch besser vor Verschmutzungen geschützte Einbaulage der Videokamera wird erreicht, wenn ein oberer Abschnitt der Vertiefung von einer Griffleistenblende überdeckt ist.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Heckpartie eines Kraftwagens mit einer Kameraanordnung in Ansicht von hinten,
Fig. 2 die Heckpartie des Kraftwagens in Seitenansicht samt zugehörigem Türgriffmodul,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch das eingebaute Türgriff- modul gemäss der Schnittlinie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 eine perspektivische Rückansicht des Türgriffmoduls .
Fig. 1 zeigt ein Kraftwagenheck 10 eines nicht in seiner Gesamtheit dargestellten Kraftwagens mit Stufenheck in Ansicht von hinten. Dabei ist ein Kofferraumbereich des Kraftwagens zu sehen, der seitlich von Kotflügeln 11, hinten von einer großformatigen Stoßfängerverkleidung 12, welche sich über die gesamte Heckbreite erstreckt, und von einem bis zur Ladekante reichenden Heckmittelstück 13 begrenzt wird. Das Heckmittel- stück 13 bildet die hintere Begrenzungswand des Kofferraums, ist jedoch von seitlichen Heckleuchten 14 und einem diese miteinander verbindenden Leuchtenband verdeckt und daher nicht sichtbar.
Der Kofferraum im Kraftwagenheck 10 ist nach oben und hinten durch einen Kofferraumdeckel 15 geschlossen, der über ein übliches Drehfallenschloss zugehalten ist und nach dem Entriegeln des Schlosses in üblicher Weise um eine in seinem vorderen Endbereich verlaufende, horizontale Fahrzeugquer- achse hochklappbar ist. Im Übergangsbereich vom leicht nach hinten abfallenden Längenbereich zum steil geneigten Endbereich weist der Kofferraumdeckel 15 eine erhabene Abrisskante 16 auf. Durch diese Abrisskante ergibt sich eine aerodynamisch günstige Strömungsablösung des den Kofferraumdeckel 15
überstreichenden Fahrtwindes, was sich zudem günstig auf die Schmutzfreihaltung des Heckabschlusses unterhalb der Abrisskante 16 auswirkt.
In einem Abstand unterhalb der Abrisskante 16 weist der Kofferraumdeckel 15 in seinem Mittelbereich eine großformatige Vertiefung 17 auf, deren obere Begrenzungswand 18 im Querschnitt gesehen etwas schräg nach vorn geneigt ist und die über ihre Längserstreckung gesehen im wesentlichen horizontal verläuft. Die Vertiefung 17 erstreckt sich etwa über die halbe Breite des Kofferraumdeckels 15, verläuft unter seitlicher Verjüngung nach unten und endet in einem geringen Abstand oberhalb der Unterkante des Kofferraumdeckels 15, wobei sie in an sich bekannter Weise ein Kennzeichenfeld begrenzt .
Die Vertiefung 17 dient im oberen Bereich gleichzeitig als Griffmulde für eine Griffbetätigung des Kofferraumschlosses, welche von einer länglichen Griffleistenblende 19 überdeckt ist .
Wie man in Verbindung mit Fig. 2 und Fig. 3 sieht, ist in den Kofferraumdeckel 15 ein Türgriffmodul 20 eingebaut, das in Fig. 2 hinter dem Kraftwagenheck 10 in einer der Einbaulage entsprechenden Position separat gezeigt ist . In diesem Türgriffmodul 20 sind die zur Schlossbetätigung üblicherweise vorhandenen Bauelemente, wie Schließzylinder samt zugeordneter Sicherungsmechanik und Griffklappenanordnung mit einer gegen eine Federkraft schwenkbaren Griffklappe 21 für die Schlossauslösung zu einer Montagebaugruppe zusammengefasst . Das Türgriffmodul 20 weist zur Auflage am Öffnungsrand einer Aussparung 30 in der oberen Begrenzungswand 18 des Kofferraumdeckels 15 einen umlaufenden Befestigungsflansch 22 auf.
Wie in Verbindung mit Fig. 4 deutlicher zu erkennen ist, weist das Türgriffmodul 20 eine Rahmenöffnung auf, in der üblicherweise eine Griffplatte mit an die Rahmenöffnung angepasster Länge gelagert ist. Jedoch ist die darin um ihre Längsachse pendelbeweglich gelagerte Griffplatte 21 entsprechend verkürzt . In dem dadurch freigewordenen Längenabschnitt der Rahmenöffnung befindet sich seitlich neben dem Ende der Griffplatte 21 einen Videokamera 31, welche die Rahmenöffnung quer durchsetzt. Dabei liegt eine untere Ringstirnseite der Kamera 31 flächig auf der Oberseite eines Ausgleichskeils 33 auf. Durch den Ausgleichskeil 33 wird der gewünschte Neigungswinkel des Objektivs 32 und damit das einzusehende Sichtfeld bestimmt. Der Ausgleichskeil 33 ist ein separates Bauteil, das zur Anpassung an andere Einbaubedingungen der Kamera leicht ausgewechselt werden kann.
Im vorliegenden Fall ist die Videokamera 31 so abgestimmt, dass sie im Einbauzustand gemäß Fig. 3 Bilder eines Sicht- feldes liefern kann, das sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Stoßfängerverkleidung 12 und hinter der Verkleidung 12 über einen zum Rangieren erforderlichen Sichtbereich nach hinten erstreckt .
Die von der elektronischen Videokamera 31 aufgenommenen Bilder werden mittels einer Flachleitung zu einem nicht gezeigten Display übertragen, das im Sichtbereich des Fahrers z. B. auf der Instrumententafel angeordnet sein kann. Diese Technik zur Bildübertragung ist als solches bekannt.
Mit der Einstellung des Sichtfeldes über den Ausgleichskeil 33 ist nur eine Grobeinstellung möglich. Die Feineinstellung wird über die Videokamera 31 selbst vorgenommen. Auch die Feineinstellung des Bildfeldes über die Kamera ist als solches von Digitalkameras moderner Bauart bekannt . Gleiches
gilt für eine vorgesehene Bildnachbearbeitung der Videokamera 31, durch welche optische "Verzerrungen" des Weitwinkelob- jektives weitgehend kompensiert werden können.
Die Kamera 31 ist im Bereich ihrer Leitungsdurchführung gegenüber dem Gehäuse des Türgriffmoduls 20 abgedichtet. Alle übrigen Durchtrittsöffnungen sind am Befestigungsflansch 22 durch eine Dichtungsanordnung 35 mit ausschließlich umlaufenden Ringbereichen abgedichtet . Die Ringen der Dichtungsanordnung bestehen dabei aus gummielastischem Material und werden im eingebauten Zustand mit ausreichender Kraft auf ihre Gegenfläche am die Aussparung 30 begrenzenden Randbereich der Wand 18 gedrückt.
Zusätzlich zur Videokamera 31 kann der Rückraum mittels eines üblichen Parktronic-Systems überwacht werden, was auch akustische Signale liefert. Hierzu ist in der Stoßfängerverkleidung 12 zusätzlich eine Anordnung entsprechender Ultraschallsensoren vorgesehen.