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Die Erfindung betrifft eine Glasdacheinrichtung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Glasdacheinrichtung.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2015 004 903 U1 geht ein Dachaufbau für ein Kraftfahrzeug hervor, welcher zwei Seitenwände aufweist, die einander zugewandte Flansche aufweisen. Weiterhin weist der Dachaufbau einen eine Dachöffnung umgebenden Verstärkungsrahmen auf, der an den Flanschen durch eine Strukturkleberschicht befestigt ist, sowie Verbindungsbolzen, die am Dachrahmen befestigt sind und in ein Loch eines der Flansche eingreifen. Die Dachöffnung des Verstärkungsrahmens kann dabei eine Fensterscheibe oder eine Schiebedachplatte aufnehmen. Insbesondere bei Panoramaglasdächern ist es üblich, die verwendeten Dachglasscheiben, das heißt Fensterscheiben - insbesondere aus Glas, Plexiglas oder einem anderen glasartigen oder zumindest transparenten Material -, mit Kunststoff zu umschäumen, wobei insbesondere Polyurethan-Schaum zum Einsatz kommen kann. Diese Umschäumung erfüllt mehrere Aufgaben in Hinblick auf eine Optik sowie weitere Funktionen, beispielsweise die Bereitstellung von Befestigungsbereichen für Anbauteile. Allerdings reduziert die Umschäumung, vermittelt über welche die Dachglasscheibe mit Dachrahmenflanschen verklebt wird, die Gesamtsteifigkeit des Aufbaus, da solche Kunststoffschäume lediglich ein geringes Schubmodul aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glasdacheinrichtung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Glasdacheinrichtung zu schaffen, wobei die genannten Nachteile nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche geschaffen werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem eine Glasdacheinrichtung für ein Fahrzeug geschaffen wird, die wenigstens einen Dachrahmenflansch und eine Dachglasscheibe aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass die Dachglasscheibe unmittelbar an den wenigstens einen in Richtung auf die Dachglasscheibe vorspringenden Dachrahmenflansch angeklebt ist. Auf diese Weise kann eine steife, direkte Anbindung an den Dachrahmenflansch für die Dachglasscheibe bereitgestellt werden, sodass auch insgesamt die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung erhöht ist. Ein Höhenausgleich, der aufgrund der entfallenden Verschäumung, die ansonsten zwischen dem Dachrahmenflansch und der Dachglasscheibe angeordnet wäre, nötig wird, wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Dachrahmenflansch in Richtung auf die Dachglasscheibe vorspringend ausgebildet wird. Auf diese Weise wird also die Geometrie des Dachrahmenflansches zumindest im Bereich der Verklebung mit der Dachglasscheibe so modifiziert, dass die Dachglasscheibe an ihrer vorgesehenen Höhe mit dem Dachrahmenflansch verklebt werden kann, auch wenn die Umschäumung entfällt. Durch das Vorspringen des Dachrahmenflanschs wird demnach der ansonsten bestehende Abstand zwischen dem Dachrahmenflansch und der Dachglasscheibe, in dem herkömmlicherweise die Umschäumung angeordnet ist, überbrückt.
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Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, dass an der Dachglasscheibe wenigstens ein Nichtschaum-Bauteil befestigt ist, das mit dem wenigstens einen Dachrahmenflansch verklebt ist. Das Nichtschaum-Bauteil kann dabei steifer ausgebildet sein als eine Umschäumung und somit insgesamt die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung vorteilhaft erhöhen. Zugleich kann das Nichtschaum-Bauteil einen etwaigen Abstand zwischen dem Dachrahmenflansch und der Dachglasscheibe am Ort der Verklebung überbrücken. Weiterhin kann das Nichtschaum-Bauteil Anbindungsstellen für Anbauteile bereitstellen, mithin die Funktion der Umschäumung vollständig übernehmen.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Glasdacheinrichtung keine Umschäumung der Dachglasscheibe aufweist. Insbesondere ist keine Umschäumung der Dachglasscheibe mit einem Polyurethan-Schaum vorgesehen. Die Glasdacheinrichtung ist im Bereich der Dachglasscheibe insbesondere frei von Kunststoffschaum, insbesondere Polyurethan-Schaum. Auf diese Weise wird die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung insgesamt vorteilhaft erhöht.
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Unter einem Dachrahmenflansch wird ein Bauteil oder Bereich eines Fahrzeugrohbaus verstanden, insbesondere einer Fahrzeug-Karosserie, der im Bereich des Dachs angeordnet und ausgebildet ist, um eine Dachglasscheibe - mittelbar oder unmittelbar - an diesem Bauteil oder Bereich zu befestigen. Der Dachrahmenflansch ist also insbesondere ein Rohbauflansch des Fahrzeugrohbaus im Dachbereich. Der Dachrahmenflansch ist vorzugsweise aus Blech, insbesondere Metallblech, gebildet. Es ist aber auch möglich, dass der Dachrahmenflansch aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, insbesondere aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial, was besonders dann der Fall sein kann, wenn die Fahrzeugkarosserie insgesamt oder zumindest mehrheitlich aus Kunststoff, insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff, gebildet ist.
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Unter einer Dachglasscheibe wird eine transparente, ebene oder zumindest in eine Richtung, vorzugsweise in mehrere Richtungen, gekrümmte Platte aus einem durchsichtigen, insbesondere glasartigen Material, insbesondere aus Glas, Plexiglas oder dergleichen, verstanden. Besonders bevorzugt weist die Dachglasscheibe Glas auf oder besteht aus Glas.
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Unter einem Nichtschaum-Bauteil wird ein Bauteil verstanden, welches keinen Schaum aufweist, wobei es bevorzugt als Nichtschaum-Kunststoffteil ausgebildet ist und einen Kunststoff aufweist oder aus Kunststoff besteht, wobei der Kunststoff kein geschäumter Kunststoff oder Kunststoffschaum ist. Das Nichtschaum-Bauteil kann aber auch einen metallischen Werkstoff aufweisen oder aus einem solchen bestehen, beispielsweise kann es als Stahlblechteil ausgebildet sein.
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Die Dachglasscheibe ist vorzugsweise in einem - bei bestimmungsgemäßer Einbaulage der Glasdacheinrichtung an einem Fahrzeug - vorderen, der Fahrzeugfront zugewandten Bereich und/oder in einem hinteren, dem Fahrzeugheck zugewandten Bereich unmittelbar an den wenigstens einen Dachrahmenflansch angeklebt. Alternativ oder zusätzlich ist die Dachglasscheibe bevorzugt in einem - bei bestimmungsgemäßer Einbaulage der Glasdacheinrichtung an einem Fahrzeug - seitlichen Bereich, insbesondere also einem - in Fahrtrichtung gesehen - linken und/oder rechten Bereich, über wenigstens ein Nichtschaum-Bauteil mit dem wenigstens einen Dachrahmenflansch verklebt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil als Nichtschaum-Kunststoffteil ausgebildet ist und einen Hartkunststoff aufweist oder aus einem Hartkunststoff besteht. Ein solcher Hartkunststoff kann beispielsweise ausgewählt sein aus einer Gruppe, bestehend aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), Acrylglas, Plexiglas, und Hart-PVC. Selbstverständlich sind auch andere Kunststoffe, insbesondere Hartkunststoffe, möglich. Insbesondere ist es möglich, dass das Nichtschaum-Kunststoffteil ein Duroplast aufweist oder aus einem Duroplast besteht. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass das Nichtschaum-Kunststoffteil ein Thermoplast aufweist oder aus einem Thermoplast besteht. Wird für das Nichtschaum-Kunststoffteil ein Hartkunststoff verwendet, kann dieses besonders steif ausgebildet sein und damit vorteilhaft die Gesamtsteifigkeit der Glasdacheinrichtung weiter erhöhen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil mit der Dachglasscheibe hartverklebt ist. Auf diese Weise kann die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung vorteilhaft zusätzlich erhöht werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil eine entlang seiner Längserstreckung in Hochrichtung gesehen profilierte Klebfläche aufweist, wobei das Nichtschaum-Bauteil mit der Klebfläche an den Dachrahmenflansch angeklebt ist. Dabei ist unter einer Längserstreckung eine Erstreckung des Nichtschaum-Bauteils zu verstehen, welche dieses entlang einer Fahrzeug-Längsrichtung aufweist, wenn es bestimmungsgemäß in ein Fahrzeug eingebaut ist. Unter einer Hochrichtung ist entsprechend eine Richtung an dem Nichtschaum-Bauteil zu verstehen, die bei bestimmungsgemäßer Einbaulage desselben an oder in einem Fahrzeug in Fahrzeug-Hochrichtung weist. Unter „profiliert“ ist zu verstehen, dass die Klebfläche in Hochrichtung zueinander versetzt angeordnete Flächenbereiche, mithin ein Höhenprofil, aufweist. Mittels der profilierten Klebfläche kann das Nichtschaum-Bauteil der Geometrie des Dachrahmenflansches folgen, der typischerweise zumindest im seitlichen Bereich eines Fahrzeugs entlang der Fahrzeuglängsrichtung gesehen ebenfalls verschiedene, höhenversetzt zueinander angeordnete Flächenbereiche aufweist. Es ist somit möglich, das Nichtschaum-Bauteil entlang seiner Länge stabil und fest an den Dachrahmenflansch anzukleben, indem dieses insbesondere mit der Klebfläche der Geometrie des Dachrahmenflanschs folgt. Zwischen den versetzt zueinander angeordneten Flächenbereichen können Übergangsflächen angeordnet sein, welche einen Übergang in Hochrichtung für an dem Dachrahmenflansch angeordnete Klebraupen ermöglichen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil wenigstens einen Befestigungsabschnitt zum Befestigen von Anbauteilen an dem Nichtschaum-Bauteil aufweist. Insbesondere kann der Befestigungsabschnitt wenigstens eine Bohrung aufweisen, die zum Befestigen von Anbauteilen, beispielsweise durch Schrauben, Nieten oder dergleichen, ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist der Befestigungsabschnitt eingerichtet, um hieran wenigstens eine Rolloführungsschiene zur Führung eines Dachfensterrollos, insbesondere Wickelrollos, zu befestigen. Somit kann diese Befestigungsfunktion in einfacher und stabiler Weise durch das Nichtschaum-Bauteil bereitgestellt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil - insbesondere einstückig - eine Sichtblende, insbesondere zu einem Fahrgastinnenraum hin, aufweist. Auf diese Weise kann ein Montageraum oder Montagebereich der Glasdacheinrichtung zu dem Fahrgastinnenraum hin mittels der Sichtblende verdeckt werden, wobei das Nichtschaum-Bauteil in vorteilhafter Weise integral auch diese Funktion ausfüllt. Insbesondere ist die Sichtblende bevorzugt angeordnet und eingerichtet, um den Befestigungsabschnitt des Nichtschaum-Bauteils für den Blick aus dem Fahrgastinnenraum heraus zu verbergen. Insbesondere ist die Sichtblende bevorzugt seitlich neben dem wenigstens einen Befestigungsabschnitt angeordnet.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil eine Rippenstruktur aufweist. Hierdurch kann das Nichtschaum-Bauteil in vorteilhafter Weise weiter verstärkt und insbesondere versteift werden, was auch die Gesamtsteifigkeit der Glasdacheinrichtung vorteilhaft erhöht. Vorzugsweise weist das Nichtschaum-Bauteil wenigstens eine sich in Längsrichtung erstreckende Rippe oder Rille, besonders bevorzugt eine Mehrzahl von sich in Längsrichtung erstreckenden Rippen oder Rillen auf.
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Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass das Nichtschaum-Bauteil einen faserverstärkten Kunststoff aufweist oder aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht. Besonders bevorzugt weist das Nichtschaum-Bauteil einen glasfaserverstärkten Kunststoff auf oder besteht aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff. Durch die Wahl eines faserverstärkten Kunststoffs kann die Steifigkeit des Nichtschaum-Bauteils und damit auch die Gesamtsteifigkeit der Glasdacheinrichtung weiter vorteilhaft erhöht werden. Das Nichtschaum-Bauteil kann aber auch einen metallischen Werkstoff aufweisen oder aus einem solchen bestehen, beispielsweise kann es als Stahlblechteil ausgebildet sein.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Glasdacheinrichtung als den wenigstens einen Dachrahmenflansch einen vorderen Dachrahmenflansch und/oder einen hinteren Dachrahmenflansch aufweist. Zusätzlich weist die Glasdacheinrichtung bevorzugt als den wenigstens einen Dachrahmenflansch wenigstens einen seitlichen Dachrahmenflansch, vorzugsweise zwei seitliche Dachrahmenflansche, auf. Dabei ist vorgesehen, dass die Dachglasscheibe an den vorderen Dachrahmenflansch und/oder an den hinteren Dachrahmenflansch unmittelbar angeklebt ist, wobei die Dachglasscheibe mit dem wenigstens einen Nicht-Kunststoffteil, das an der Dachglasscheibe befestigt ist, an den wenigstens einen seitlichen Dachrahmenflansch angeklebt ist. Besonders bevorzugt ist die Dachglasscheibe mit jeweils einem Nichtschaum-Bauteil an jeder Seite an jeweils einen Dachrahmenflansch angeklebt. Die Begriffe „vorne“, „hinten“ und „seitlich“ beziehen sich hier - wie bereits erläutert - auf die bestimmungsgemäße Einbaulage der Glasdacheinrichtung an einem Fahrzeug, insbesondere mit Bezug auf die Fahrzeugfront, das Fahrzeugheck, und die Seiten des Fahrzeugs.
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Es hat sich gezeigt, dass es im Bereich eines vorderen und eines hinteren Dachrahmenflanschs ohne weiteres möglich ist, diese Flansche in Richtung der Dachglasscheibe vorspringen zu lassen, sodass die Dachglasscheibe vorteilhaft unmittelbar an die Dachrahmenflansche angeklebt werden kann. Bei seitlichen Dachrahmenflanschen ist dies deswegen nicht möglich, weil hier typischerweise eine Bauhöhe in Kraftfahrzeug-Hochrichtung für zwei Klebraupen gegeben sein muss, die hier auch zusammenlaufen müssen, um Dichtheit zu erzeugen. In diesem Fall kann vorteilhaft das Nichtschaum-Bauteil verwendet werden, um den so vorhandenen Abstand in Hochrichtung zwischen dem Dachrahmenflansch und der Dachglasscheibe zu überbrücken und zugleich eine steife und feste Anbindung bereitzustellen. Zusätzlich kann das Nichtschaum-Bauteil insbesondere im seitlichen Bereich auf vorteilhafte Weise Zusatzfunktionen übernehmen, wobei es beispielsweise zur Befestigung oder Anordnung von Anbauteilen, insbesondere Rolloführungsschienen oder Sichtblenden, verwendet werden kann. Es kann insbesondere in vorteilhafter Weise einstückig eine Sichtblende aufweisen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Glasdacheinrichtung als Panoramaglasdachanordnung ausgebildet ist, wobei die Dachglasscheibe eine hintere Dachglasscheibe der Panoramaglasdachanordnung ist. Unter einer Panoramaglasdachanordnung wird dabei insbesondere eine Glasdacheinrichtung verstanden, die eine Mehrzahl von - insbesondere hintereinander angeordneten - Dachglasscheiben aufweist. Dass die Dachglasscheibe eine hintere Dachglasscheibe ist, bedeutet dabei insbesondere, dass diese bei bestimmungsgemäßer Einbaulage an dem Kraftfahrzeug in einem hinteren, dem Fahrzeugheck zugewandten Bereich angeordnet ist, wobei sie insbesondere hinter einer mittig angeordneten Rollo-Wickelanordnung angeordnet ist. Die Rollo-Wickelanordnung ist bevorzugt an einem Querspriegel eines Dachrahmens befestigt, wobei auch der vordere Dachrahmenflansch an dem Querspriegel ausgebildet ist.
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Die Aufgabe wird schließlich auch gelöst, indem ein Fahrzeug geschaffen wird, welches eine erfindungsgemäße Glasdacheinrichtung oder eine Glasdacheinrichtung nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist. In Zusammenhang mit dem Fahrzeug verwirklichen sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit der Glasdacheinrichtung erläutert wurden.
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Das Fahrzeug ist bevorzugt als Kraftfahrzeug, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildet.
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Mittels der Glasdacheinrichtung und dem Fahrzeug kann eine steifere Verbindung der Dachglasscheibe an dem Fahrzeugrohbau bereitgestellt werden, was die Gesamtsteifigkeit des Fahrzeugs verbessert. Zugleich kann eine Gewichts- und Kostenersparnis durch Entfall der Umschäumung der Dachglasscheibe erreicht werden. Die Funktionen der Umschäumung können dabei ohne weiteres durch den Dachrahmenflansch und/oder das Nichtschaum-Bauteil übernommen werden, wobei insbesondere an letzterem eine Rolloführungsschienenbefestigung und/oder eine Sichtblende integriert werden können.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Längsschnittdarstellung eines ersten Details eines Ausführungsbeispiels einer Glasdacheinrichtung für ein Fahrzeug;
- 2 eine schematische Längsschnittdarstellung eines zweiten Details des Ausführungsbeispiels der Glasdacheinrichtung gemäß 1;
- 3 eine schematische Querschnittdarstellung eines weiteren Details des Ausführungsbeispiels der Glasdacheinrichtung gemäß den 1 und 2, und
- 4 eine weitere schematische Längsschnittdarstellung eines weiteren Details des Ausführungsbeispiels der Glasdacheinrichtung gemäß den 1 bis 3.
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1 zeigt eine schematische Längsschnittdarstellung eines Details einer Glasdacheinrichtung 1 für ein Fahrzeug, wobei die Glasdacheinrichtung 1 einen Dachrahmenflansch 3 und eine Dachglasscheibe 5 aufweist. Dabei ist die Dachglasscheibe 5 in dem hier dargestellten Bereich unmittelbar an den Dachrahmenflansch 3 angeklebt, wobei der Dachrahmenflansch 3 ausgehend von einem Rohbauteil 7, hier einem Querspriegel, mit dem er insbesondere einstückig ausgebildet ist, in Richtung auf die Dachglasscheibe 5 - hier nach oben - vorspringt. Dabei ist eine unmittelbar zwischen dem Dachrahmenflansch 3 und der Dachglasscheibe 5 angeordnete Klebraupe 9 erkennbar.
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Die Glasdacheinrichtung 1 ist hier als Panoramaglasdachanordnung 11 ausgebildet, die neben der ersten Dachglasscheibe 5 eine weitere, zweite Dachglasscheibe 5' aufweist. Dabei ist die erste Dachglasscheibe 5 hier eine hintere Dachglasscheibe der Panoramaglasdachanordnung 11, und die zweite Dachglasscheibe 5' ist eine vordere Dachglasscheibe der Panoramaglasdachanordnung 11.
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Die zweite Dachglasscheibe 5' weist in herkömmlicher Weise eine KunststoffUmschäumung 13, vorzugsweise aus Polyurethan-Schaum, auf. Eine solche KunststoffUmschäumung ist bei der ersten Dachglasscheibe 5 in vorteilhafter Weise nicht vorgesehen, wodurch die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung 1 und damit insgesamt des Fahrzeugs erhöht wird. Durch den in Richtung auf die erste Dachglasscheibe 5 vorspringenden Dachrahmenflansch 3 wird ein ansonsten in axialer Richtung bestehender Spalt überbrückt, in dem ansonsten in herkömmlicher Weise eine Umschäumung an der ersten Dachglasscheibe 5 vorgesehen wäre.
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An dem als Querspriegel angeordneten Rohbauteil 7 ist eine Rollo-Wickelanordnung 15 mit einem ersten, hinteren Winkelrollo 17 und einem zweiten, vorderen Wickelrollo 19 angeordnet, insbesondere befestigt, wobei das erste Wickelrollo 17 und das zweite Wickelrollo 19 jeweils zur Verschattung oder Verdeckung der ersten Dachglasscheibe 5 einerseits und der zweiten Dachglasscheibe 5' andererseits vorgesehen sind. Die Rollo-Wickelanordnung 15 ist in dem Fahrzeug insbesondere - in Längsrichtung gesehen - mittig angeordnet, wobei das zweite Wickelrollo 19 nach vorne in Richtung auf eine Fahrzeugfront - in 1 nach links - und das erste Wickelrollo 17 nach hinten in Richtung auf ein Fahrzeugheck- in 1 nach rechts - abwickelbar, das heißt ausziehbar, sind.
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Der Dachrahmenflansch 3 ist hier ein erster, mit Bezug auf die erste Dachglasscheibe 5 vorderer Dachrahmenflansch 3.
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2 zeigt eine zweite schematische Längsschnittansicht mit einem zweiten Detail der Glasdacheinrichtung 1 gemäß 1. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Hier ist ein hinterer Teil der ersten Dachglasscheibe 5 dargestellt, der an einen zweiten, hinteren Dachrahmenflansch 3' unmittelbar angeklebt ist, wobei auch der hintere Dachrahmenflansch 3' in Richtung auf die Dachglasscheibe 5 vorspringt. Auch im hinteren Bereich der Dachglasscheibe 5 kann somit eine Umschäumung mit Kunststoff vermieden werden, was sich vorteilhaft auf die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung 1 und somit auch auf die Gesamtsteifigkeit des Fahrzeugs auswirkt.
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3 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung mit einem weiteren Detail der Glasdacheinrichtung 1 gemäß den Ansprüchen 1 und 2, wobei nun die Längsachse der Glasdacheinrichtung 1 - die bei bestimmungsgemäßem Einbau in dem Fahrzeug mit der Fahrzeug-Längsachse zusammenfällt - senkrecht auf der Bildebene von 3 steht, wobei diese Längsachse in den 1 und 2 horizontal in der jeweiligen Bildebene orientiert ist. In 3 ist demnach insbesondere ein dritter, seitlicher Dachrahmenflansch 3" dargestellt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind im Übrigen mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. In 3 ist dargestellt, dass die erste Dachglasscheibe 5 über ein hier als Nichtschaum-Kunststoffteil 21 ausgebildetes Nichtschaum-Bauteil mit dem dritten Dachrahmenflansch 3" verbunden ist, wobei das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 an der ersten Dachglasscheibe 5 befestigt, vorzugsweise an diese angeklebt, besonders bevorzugt mit der ersten Dachglasscheibe 5 hartverklebt ist, und wobei das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 mit dem dritten Dachrahmenflansch 3" verklebt ist. Auch hier ist insoweit die entsprechende Klebraupe 9 erkennbar. Im Bereich des dritten, seitlichen Dachrahmenflanschs 3" wird also der durch die fehlende Umschäumung der ersten Dachglasscheibe 5 entstehende Abstand nicht dadurch überbrückt, dass der dritte Dachrahmenflansch 3" zu der Dachglasscheibe 5 hin vorspringt, sondern er wird vielmehr durch das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 überbrückt. Dieses ist insbesondere härter ausgebildet als ein Material, mit welchem die erste Dachglasscheibe 5 herkömmlicherweise umschäumt ist, sodass sich auch diese seitliche Verbindung mit dem dritten Dachrahmenflansch 3" als steifer erweist, als es herkömmlich der Fall ist, was sich günstig auf die Steifigkeit der Glasdacheinrichtung 1 und auch insgesamt auf die Steifigkeit des Fahrzeugs auswirkt, welches die Glasdacheinrichtung 1 aufweist.
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Das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 weist bevorzugt einen Hartkunststoff auf oder besteht aus einem Hartkunststoff. Besonders bevorzugt weist es einen faserverstärkten Kunststoff, vorzugsweise einen glasfaserverstärkten Kunststoff auf oder es besteht aus einem faserverstärkten Kunststoff, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff. Das Nichtschaum-Bauteil 21 kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel alternativ aber auch einen metallischen Werkstoff aufweisen oder aus einem solchen bestehen, beispielsweise kann es als Stahlblechteil ausgebildet sein.
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Um die Steifigkeit des Nichtschaum-Kunststoffteils 21 weiter zu erhöhen, weist dieses bevorzugt eine Rippenstruktur 23 auf, die hier zwei sich in Längsrichtung erstreckende Rippen 25 aufweist.
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Das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 weist außerdem wenigstens einen Befestigungsabschnitt 27 zum Befestigen von Anbauteilen 28 an dem Nichtschaum-Kunststoffteil 21 auf. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Befestigungsabschnitt 27 eine Rolloführungsschiene 29, insbesondere für das erste, hintere Wickelrollo 17 befestigt, wobei die Rolloführungsschiene 29 bevorzugt an dem Befestigungsabschnitt 27 angeschraubt ist. Somit können auch Funktionen, die ansonsten in eine Kunststoffumschäumung der ersten Dachglasscheibe 5 integriert sind, durch das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 übernommen werden, insbesondere in dieses integriert sein.
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Das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 weist außerdem bevorzugt einstückig eine Sichtblende 31 zu einem Fahrgastinnenraum auf, wobei die Sichtblende 31 hier insbesondere den Befestigungsabschnitt 27 aus der Blickrichtung eines Fahrgasts in dem Fahrgastinnenraum verdeckt. Die Sichtblende 31 ist somit insbesondere seitlich neben dem Befestigungsabschnitt 27 angeordnet.
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4 zeigt eine weitere, schematische Längsschnittdarstellung des Ausführungsbeispiels der Glasdacheinrichtung 1 gemäß den 1 bis 3, wobei die Längsschnittebene hier im Vergleich zu den 1 und 2 seitlich versetzt angeordnet ist und insbesondere den Bereich des dritten Dachrahmenflanschs 3" schneidet. Anhand von 4 wird deutlich, dass das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 eine entlang seiner Längserstreckung, die in 4 in der Bildebene horizontal verläuft, in Hochrichtung gesehen, das heißt in 4 in der Vertikalen, profilierte Klebfläche 33 aufweist, wobei das Nichtschaum-Kunststoffteil 21 mit der Klebfläche 33 an den Dachrahmenflansch 3" angeklebt ist. Dabei sind die verschiedenen Profilhöhen verschiedener Klebflächenbereiche der Klebfläche 33 hier schematisch mit Abstandsmaßen gekennzeichnet. Die profilierte Klebfläche 33 ermöglicht insbesondere die Anordnung von versetzt zueinander ausgebildeten Klebraupen 9, 9' an dem dritten Dachrahmenflansch 3" und einen entsprechend in Längsrichtung variablen Höhenversatz der Dachglasscheibe 5 relativ zu dem dritten Dachrahmenflansch 3".
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Das hier insgesamt in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel der Glasdacheinrichtung 1 weist also den ersten, vorderen Dachrahmenflansch 3, den zweiten, hinteren Dachrahmenflansch 3' und den dritten, seitlichen Dachrahmenflansch 3" - vorzugsweise beidseitig zwei dritte seitliche Dachrahmenflansche 3" - auf, wobei die Dachglasscheibe 5 an den ersten, vorderen Dachrahmenflansch 3 und an den zweiten, hinteren Dachrahmenflansch 3" unmittelbar angeklebt ist. Dabei ist sie mit dem wenigstens einen Nichtschaum-Kunststoffteil 21, das an der Dachglasscheibe 5 befestigt ist, an den wenigstens einen dritten, seitlichen Dachrahmenflansch 3" angeklebt.
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Insgesamt kann so eine Glasdacheinrichtung 1 für ein Fahrzeug mit hoher Steifigkeit und reduziertem Gewicht bei gleichzeitiger Funktionsintegration bereitgestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015004903 U1 [0002]