Elektrisches Kontaktelement für einen Flachleiter
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktelement aus einem Blechstanzteil zur Kontaktierung einer Leiterbahn eines Flachleiters. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Kontaktelements in einem Steckverbindergehäuse.
Ein Kontaktelement der gattungsgemäßen Art ist aus der DE-OS 1 615 654 bekannt. Das bekannte Kontaktelement weist einen Crimpbereich auf, mit dem das Kontaktelement an eine in einem bandförmigen Isoliermaterial angeordnete, parallel zu anderen Leiterbahnen verlaufende Leiterbahn eines Flachleiters gecrimpt wird. Der Crimpbereich ist im Querschnitt U-förmig bzw. rinnenförmig und weist eine rechteckige Bodenplatte auf, an deren Längsseitenkanten als Crimpcrallen dienende Seitenwandungen angebunden und hochgebogen sind. In der Bodenplatte sind zwei in Längsrichtung hintereinander angeordnete, gegeneinander gerichtete und zum Innenraum des Crimpbereichs hochgestellte Zähne freigeschnitten. Zum Anschlagen des Crimpbereichs an eine Leiterbahn eines Flachleiters durchstoßen die Seitenwandungen das Isolationsmaterial im Längsrandbereich einer Leiterbahn und werden anschließend zum Crimp eingerollt, wobei die freien Seitenwandungsoberkanten das Isolationsmaterial über der Leiterbahn durchdringen und die Leiterbahn von oben kontaktieren. Gleichzeitig durchdringen die Zähne das Isolationsmaterial des Flachleiters von unten und kontaktieren ebenfalls die Leiterbahn.
Das bekannte Kontaktelement erfordert einen erheblichen Crimp- aufwand. Zudem kann nicht sichergestellt werden, dass die Lei-
terbahn durch die scharfen Kanten der Seitenwandungen und der Zähne nach dem Durchdringen des Isolationsmaterials nicht durchtrennt wird. Das Durchtrennen der Leiterbahn würde zumindest eine mangelhafte Kontaktierung bewirken.
Aus der DE-OS 25 44 893 ist eine andere Kontaktierungstechnik für einen Flachleiter bekannt, bei der Isolationsmaterial mit Kontaktarmen abgeschabt wird. Der Anschlagbereich dieses bekannten Kontaktelements weist eine ebene Bodenplatte auf, an deren Längskanten Seitenwandungsstege angebunden und abgewinkelt sind, so dass ein im Querschnitt U-förmiger Kanal gebildet wird. Zwischen den Seitenwandungsstegen sind in der Bodenplatte in entgegengesetzter Richtung weisende Kontaktfinger freigeschnitten und in den Innenraum des Kanals hochgestellt, wobei die Finger in Richtung der Seitenwandungen weisen.
Zur Kontaktierung mit einer Leiterbahn eines Flachleiters wird der Flachleiter oberhalb des Anschlagbereichs angeordnet und mit einem ersten Werkzeug bewirkt, dass das Isolationsmaterial des Flachleiters seitlich neben einer Leiterbahn mit den SeitenwandungsStegen durchstoßen wird. Mit einem zweiten Werkzeug werden die Seitenwandungsstege nach innen gebogen, bis sie sich über der Oberfläche des Flachleiters befinden. Dabei dringen die Kontaktfinger in das Isolationsmaterial ein. Mit einem dritten Werkzeug werden die Seitenwandungsstege zum Aufliegen auf den Flachleiter gebracht. Gleichzeitig werden die Kontaktfinger nach unten gebogen, wobei sie das Isolationsmaterial des Flachleiters abschaben und die Leiterbahn freilegen und kontaktieren. Die Seitenwandungsstege fungieren als Verriegelungsarme, die ein Zurückfedern der Kontaktfinger verhindern.
Nachteilig ist auch bei diesem Kontaktelement, dass das
Anschlagen sehr aufwändig ist und drei verschiedene Werkzeuge erfordert. Außerdem befinden sich die Schabekanten der
Kontaktfinger relativ weit von der Längsmitte der Bodenplatte
entfernt und können nur eine relativ kurze Strecke der Leiterbahn freilegen. Für unterschiedlich breite Leiterbahnen müssten deshalb unterschiedliche Konfigurationen vorgesehen werden. Hinzu kommt, dass die Verriegelungsarme bzw. die Seitenwandungsstege auf dem mit der Zeit nachgebenden Isolationsmaterial aufliegen und demgemäß nicht starr genug verriegeln. Der erforderliche Kontaktdruck der Kontaktfinger an den Kontaktstellen kann dadurch beeinträchtigt werden und die Kontaktierung kann sich verschlechtern.
Die DE 27 07 093 C2 beschreibt Kontaktelemente zum Kontaktieren eines Flachleiters, die vor dem Anschlagen in ein Steckverbindergehäuse eingesetzt und gleichzeitig bzw. in einem Arbeitsgang mit einem Anschlagwerkzeug an einen in das Gehäuse eingeschobenen Flachleiter angeschlagen werden. Der Anschlagbereich dieses Kontaktelements ist mehrschichtig ausgebildet und weist zwei aufeinander geschlagene Schichten und einen im Abstand über der oberen Schicht der aufeinander geschlagenen Schichten an die obere Schicht in deren rückwärtigen Bereich einstückig über eine V-förmige Abbiegung angebundenen Bügelarm auf . In der oberen Schicht sind in Längsrichtung des Kontaktbereichs hintereinander zwei in entgegengesetzte Richtung sich erstreckende Kontaktzähne freigeschnitten und hochgestellt . Zudem sind am Bügelarm über den Kontaktzahnen der oberen Schicht Crimparme in Richtung Kontaktzähne der oberen Schicht weisend ebenfalls in Längsrichtung hintereinander angeordnet.
Zum Anschlagen werden die Bügelarme der in das Steckverbindergehäuse eingesetzten Kontaktelemente bei geöffnetem Deckel des Gehäuses von einem Oberstempelwerkzeug einer Crimpvorrichtung gegen ein Unterstempelwerkzeug der Crimpvorrichtung, das eine entsprechende Öffnung im Steckverbindergehäuse durchgreift, bewegt. Dabei durchdringen die Crimparme das Isolationsmaterial und die Leiterbahn des Flachleiters und werden eingerollt, wobei sie schließlich die
obere Schicht untergreifen. Gleichzeitig mit dem Crimpen werden die Kontaktzahne der oberen Schicht von unten durch das Isolationsmaterial bis an die Leiterbahn gedrückt; sie gleiten dann auf der Unterfläche der Leiterbahn entlang und schaben Isolationsmaterial ab. Auf diese Weise sollen mehrere Druckkontaktstellen pro Kontaktelement geschaffen werden.
Nachteilig bei dieser gleichzeitigen Mehrfachkontaktierung eines Flachleiters ist, dass auch in diesem Fall die Leiterbahnen von Crimparmen nicht nur durchstoßen werden, sondern auch durchtrennt werden können, woraus eine schadhafte Kontaktierung resultieren kann.
Aufgabe der Erfindung ist, ein elektrisches Kontaktelement aus einem Blechstanzteil zum Kontaktieren eines Flachleiters zu schaffen, das eine einfache effektive Kontaktierung ohne Durchstoßen der Leiterbahn langfristig unverändert ermöglicht und dass das Kontaktelement für eine Mehrfachkontaktierung in einem Steckverbindergehäuse geeignet ist .
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im Folgenden beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine oberseitige perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktelements von vorne;
Fig. 2 eine unterseitige perspektivische Ansicht des Kontaktelements nach Fig. 1 von hinten;
Fig. 3 eine Ansicht des Kontaktelements nach Fig. 1 von hinten;
Fig. 4 eine oberseitige perspektivische Ansicht des an einen Flachleiter angeschlagenen Kontaktelements nach Fig. 1 von hinten;
Fig. 5 eine unterseitige perspektivische Ansicht des Kontaktelements nach Fig. 4;
Fig. 6 schematisch eine Rückansicht des angeschlagenen Kontaktelements nach Fig. 4;
Fig. 7 eine oberseitige perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktelements von hinten.
Fig. 8 eine Rückansicht des Kontaktelements nach Fig. 7;
Fig. 9 schematisch eine Rückansicht des angeschlagenen Kontaktelements nach Fig. 7;
Fig. 10 eine oberseitige perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktelements von hinten;
Fig. 11 schematisch eine Rückansicht des angeschlagenen Kon- taktelements nach Fig. 10;
Fig. 12 eine oberseitige perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktelements von vorne;
Fig. 13 eine unterseitige perspektivische Ansicht des Kontaktelements nach Fig. 12 von hinten;
Fig. 14 eine Rückansicht des Kontaktelements nach Fig. 12;
Fig. 15 schematisch eine Rückansicht des angeschlagenen Kontaktelements nach Fig. 12;
Fig. 16 bis 18 eine rückseitige Ansicht einer fünften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kontaktelements in einer Ausgangsstellung (Fig. 16) , einer Zwischenstellung, teilbereichsweise geschnitten (Fig. 17) und der Verriegelungsstellung, teilbereichsweise geschnitten (Fig. 18) .
Fig. 19 eine perspektivische Rückansicht der fünften Ausführungsform nach Fig. 16 bis 18 teilbereichsweise geschnitten;
Fig. 20 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbindergehäuses ;
Fig. 21 eine perspektivische Ansicht des Steckverbindergehäuses nach Fig. 20 mit eingesetzten Kontaktelementen von oben;
Fig. 22 eine perspektivische Ansicht des Steckverbindergehäuses nach Fig. 20 mit eingesetzten Kontaktelementen von unten;
Fig. 23 eine perspektivische Ansicht des Steckverbindergehäuses nach Fig. 20 mit angeschlagenem Flachleiter von oben.
Das erfindungsgemäße Kontaktelement 1 aus einem Blechstanzteil nach Fig. 1 bis 6 weist in Längsrichtung hintereinander ein Kontaktteil 2 für z.B. ein Gegenkontaktelement (nicht dargestellt) , einen Übergangsbereich 3 und einen Anschlagbereich 4 zum Anschlagen eines Flachleiters 6 auf. Der Kontaktbereich 2, der beispielsweise als Kontakthülse dargestellt ist, kann beliebig ausgebildet sein, z.B. auch als Kontaktstift, Lötbein
oder dergleichen. Ebenso kann der Übergangsbereich 3, der im dargestellten Beispiel ein ebener Steg ist, beliebig ausgestaltet sein.
Der Anschlagbereich 4, in dem die Erfindung verwirklicht ist, ist an den Übergangsbereich 3 sich nach hinten erstreckend angebunden und weist in diesem Ausführungsbeispiel einen im Querschnitt C-förmigen Federarmbasisbereich 5 mit einem Bodensteg 7 in Fortsetzung des Übergangsstegs 3, einen rechtwinklig abgewinkelten Seitenwandungssteg 8 und einen davon rechtwinklig abgewinkelten Deckensteg 9 auf.
An den Bodensteg 7 ist eine sich nach hinten erstreckende rechteckige Bodenplatte 10 und an die Deckenwandung 9 ein etwa gleich langer Federarm 11 angebunden, der sich im Abstand über der Bodenplatte 10 erstreckt. Die Bodenplatte 10 wird von den beiden Längskanten 12 , 13 und der Hinterkante 14 begrenzt . In die Bodenplatte 10 ist von unten eine sich in Längsrichtung der Bodenplatte parallel zu den Längsseitenkanten 12, 13 erstreckende Längswulst 15 eingedrückt, die sich nach oben in Richtung Federarm 11 wölbt. Der Zenit der Längswulst 15 verläuft zweckmäßigerweise parallel oberhalb der in Fig. 1 strichpunktiert dargestellten Längsmittellinie 10b bzw. in der senkrecht auf der Bodenplatte 10 stehenden, in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Längsmittenebene 10c.
In die Längsseitenkanten 12, 13 sind Freisparungen 16 eingebracht, deren Zweck weiter unten erläutert wird.
Der Federarm 11 weist an der einen, oberhalb der Längskante 13 der Bodenplatte 10 angeordneten Längskante 17 zwei mit einer Lücke 18 auf Abstand angeordnete, in Richtung Längskante 13 etwa rechtwinklig abgewinkelte Verriegelungsarme 19, 20 und an der anderen Längskante 23 der Lücke 18 gegenüberliegend und oberhalb der Längskante 12 der Bodenplatte 10 einen nach unten
in Richtung Längskante 12 etwa rechtwinklig abgewinkelten Verriegelungsarm 21 auf.
In der Lücke 18 zwischen den Verriegelungsarmen 19, 20 ist eine z.B. über 90°, insbesondere über 100° in Richtung Bodenplatte 10 und Längsmittenebene 10c abgewinkelte Kontaktzunge 22 an die Längskante 17 angebunden, deren freier Endbereich als z.B. abgerundete, vorzugsweise durch Prägung verfestigte und dünner geprägte, etwas zurückgebogene bzw. zurückgeprägte Spitze 24 ausgebildet ist. Zwei gleiche Kontaktzungen 25, 26 sind jeweils neben dem Verriegelungsarm 21 an der Längskante 23 angebunden. Demgemäß liegt die Kontaktzunge 22 der Lücke zwischen den Kontaktzungen 25, 26 gegenüber. Wesentlich ist, dass die Kontaktzungen 22, 25, 26 jeweils von ihrer Anbindungsseite zur gegen- überliegenden Seite hin abgebogen sind und dass zumindest die Spitzen 24 über die Längsmittenebene 10c hinaus auf der jeweils anderen Seite der Längsmittenebene 10c positioniert sind.
Nach der Erfindung ist der Federarm 11 aus der Ebene der Deckenwandung 9 spitzwinklig von der Bodenplatte 10 weggerichtet nach oben abgebogen, so dass von der Hinterkante 14 bis zum Federarmbasisbereich 5 ein Einschubspalt 27 für das Einschieben eines Flachleiters 6 gebildet wird.
Die Abwinklung der Kontaktzungen 22, 25 und 26 über etwa 100° ist aus Fig. 3 erkennbar. Ihr Zweck ist die Positionierung der Spitzen 24 im Bereich oberhalb und jenseits des Zenits der Wölbung, also über die Zenitlinie hinweg in Richtung zur jeweils anderen abfallenden Seite der Wulst 15.
Die gewählten Raumformen der Elemente des Anschlagsbereichs 4 führt zur Kontaktierung einer Leiterbahn 6a eines Flachleiters 6 gemäß Fig. 4, 5, und 6. Mit geeigneten Werkzeugen (nicht dargestellt) werden die Verriegelungsarme 19, 20, 21 durch das Isolationsmaterial 6b gestoßen, durchfahren die Freisparungen 16 der Bodenplatte 10 und werden vorzugsweise unter der
Bodenplatte 10 umgebogen und gegen die Bodenplatte 10 gedrückt (Fig. 5) .
Währenddessen treffen die Spitzen 24 der Kontaktzungen 22, 25, 26 auf das Isolationsmaterial 6b oberhalb der Leiterbahn 6a des Flachleiters 6, der auf der Wulst 15 aufliegend entsprechend gewölbt wird. Die Spitzen 24 dringen in das Isolationsmaterial 6b ein und bis zur Leiterbahn 6a vor, gleiten auf den Flanken der Wölbung der Leiterbahn, bezogen jeweils auf die Anbindungs- kante der Kontaktzungen, in Richtung zur gegenüberliegenden Längskante der Leiterbahn 6a bzw. der Bodenplatte 10 (Fig. 6) und liegen an der Leiterbahn kontaktierend an oder graben sich etwas in den Oberflächenbereich ein. Dabei kreuzen sich Kontaktzungen 25, 26 mit der Kontaktzunge 22 (Fig. 6) . Die Kontaktzungen behindern sich beim Anschlagen nicht, weil die Kontaktzunge 22 keiner der beiden Kontaktzungen 25, 26 gegenüberliegend angeordnet ist. Die Kontaktzungen 22, 25, 26 erzeugen einen hohen Kontaktdruck, weil die Kontaktzungen das Bestreben haben, zurückzufedern, durch die Verriegelung der sich an der Bodenplatte 10 abstützenden Verriegelungsarme 19, 20, 21, aber daran gehindert werden. Dieser hohe Kontaktdruck wird weder durch Materialermüdungen noch durch von außen aufgebrachte Vibrationen beeinträchtigt .
Das Kontaktelement nach Fig. 7, 8 und 9 entspricht im Wesentlichen dem Kontaktelement nach Fig. 1 bis 6. Unterschiedlich ist, dass lediglich ein Verriegelungsarm 21a im Bereich der Hinterkante 21b des Federarms 11 an der Seitenkante 23 angebunden ist. Unterhalb des Verriegelungsarms 21a weist die Bodenplatte 10 eine Verbreiterung 10a mit einem Langloch 27 auf, das derart positioniert ist, dass der Verriegelungsarm 21a beim Niederdrücken des Federarms 11 das Loch 27 durchfahren kann.
Des Weiteren ist an der Längskante 17 des Federarms 11 eine weitere Kontaktzunge 22a angebunden, die einer Lücke 28 zwischen der Kontaktzone 26 und dem Verriegelungsarm 21a
gegenüberliegend angeordnet ist. Demgemäß können sich die Kontaktzungen auch bei diesem Beispiel beim Anschlagen ungehindert kreuzen (Fig. 9) .
Beim Anschlagen wird der Verriegelungsarm 21a durch das Langloch 27 geführt und arretiert und verriegelt den Anschlagbereich z.B. durch Reibung im Langloch 27. Der über das Langloch 27 nach unten überstehende Bereich des Verriegelungsarms 21a kann aber auch umgebogen werden. Außerdem kann die Verriegelung auch durch Verdrehen des überstehenden Bereichs oder durch Körnern oder dergleichen sichergestellt werden, so dass der Verriegelungsarm 21a nicht mehr aus dem Langloch 27 nach oben herausgleiten kann.
Eine Variante der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktelements nach Fig. 7, 8 und 9 ist in den Fig. 10 und 11 erkennbar. Anstelle von Kontaktzungen, die sich beim Anschlagen kreuzen, sind auf jeder Seite des Federarms 11 zwei Kontaktzungen 29, 30 und 31, 32 jeweils benachbart angebunden, die zunächst ebenfalls zur Längsmittenebene 10c bzw. zum Zenit der Wölbung der Wulst 15 hin etwas abgewinkelt sind, deren Spitzenbereiche 24 aber wieder von der Längsmittenebene 10c weg zurückgebogen oder zurückgeprägt ausgebildet sind, so dass die Kontaktzungen in etwa S-förmig verlaufen und ihre Spitzenbereiche 24 diesseits des Zenits beim Anschlagen auf die Wölbung der Leiterbahn 6a treffen und zur diesseitigen Längskante der Leiterbahn auf der Leiterbahn abgleiten, gegebenfalls etwas eingraben und kontaktieren (Fig. 11) . Bei dieser Ausführungsform können die Kontaktzungen 29, 30 sowie 31, 32 an der jeweiligen Längskante 17, 23 des Federarms 11 auf Lücke oder auch gegenüber liegend angeordnet sein.
Eine weitere sehr zweckmäßige Variante der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktelements nach Fig. 7, 8 und 9 ergibt sich aus den Fig. 12, 13, 14 und 15. Anstelle einer seitlichen
Verbreiterung ist eine rückwärtige Verlängerung 33 der Boden-
platte 10 vorgesehen, in die im Bereich ihrer Längsmittellinie 10b das Langloch 27 eingebracht ist. Über dem Langloch 27 ist in der Längsmittenebene 10c ein Verriegelungsarm 34 angeordnet, der an eine Verlängerung 11a des Federarms 11 an der Längskante 23 angebunden in Richtung Längskante 17 um 180° zurückgeschlagen und etwa in der Quermitte der Verlängerung 11a rechtwinklig nach unten abgebogen ist, so dass er über dem Langloch 27 positioniert ist. Nach dem Anschlagen durchgreift der Verriegelungsarm 34 das Langloch 27 (Fig. 15) entweder klemmend oder er ist verkörnert oder umgebogen oder dergleichen, wie der Verriegelungsarm 21a der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 9.
Der Vorteil dieser Verriegelung mit dem Verriegelungsarm 34 ist, dass eine weitere Kontaktstelle geschaffen wird, denn der Verriegelungsarm 34 durchdringt die Leiterbahn 6a kontaktierend (Fig. 15) und zwar in Längsrichtung und nicht in Querrichtung der Leiterbahn 6a, so dass die Gefahr des Durchtrennens der Leiterbahn nicht zu befürchten ist.
Eine besonders vorteilhafte Abwandlung insbesondere des in den Fig. 12 bis 15 dargestellten Kontaktelements ergibt sich aus den Figuren 16, 17, 18 und 19, wobei die Abwandlung den Verriegelungsarm 134 betrifft, der ebenfalls mit einem Langloch 27 gemäß den Figuren 12 bis 15 (nicht dargestellt) oder zwei seitlich benachbarten, durch einen Materialsteg 153 von einander beabstandeten Langlöchern 127a, 127b korrespondiert.
Der Verriegelungsarm 134 besteht aus zwei in der Längsmittenebene 10c aufeinander geschlagenen Verriegelungszungen 134a, 134b, deren freie Enden 151 in der Ausgangsstellung (Fig. 16) über dem Langloch 27 oder jeweils über einem der Zwillingslanglöcher 127a, 127b angeordnet sind. Die Verriegelungszungen 134a, 134b gehen in einer Biegekante 150 ineinander über, die als rückwärtige Verlängerung 11a an den Federarm 11 in der Längsmittenebene 10c angebunden ist.
Zweckmäßigerweise sind die freien Enden 151 der Verriegelungszungen 134a, 134b neben der Längsmittenebene 10c angefast, so dass ein Einführtrichter 152 gebildet wird, in dem z.B. ein Werkzeug oder der Materialsteg 153 eingreifen kann.
Die Figuren 17 und 18 verdeutlichen den Verriegelungsvorgang beim Anschlagen des Kontaktelements an den Flachleiter 6. Die Verriegelungszungen 134a, 134b durchdringen zunächst den Flachleiter 6. Danach gelangt der Materialsteg 153 in den Einführtrichter 152, führt die freien Enden 151 der Verriegelungszungen 134a, 134b in und durch das jeweils zugeordnete Langloch 127a, 127b, bis die freien Enden 151 ein Stück unter die Verlängerung 33 der Bodenplatte 10 ragen (Fig. 17) . Anschließend werden die freien Enden 151 vorzugsweise nach außen abgewinkelt und gegen die Unterseite 155 der Verlängerung 33 der Bodenplatte 10 gedrückt (Fig. 18) .
Zweckmäßig ist, wenn die Längsränder 154 der Verlängerung 33 der Bodenplatte 10 z.B. - wie abgebildet - rechtwinklig nach unten abgewinkelt sind, so dass die umgebogenen freien Enden 151 seitlich abgedeckt sind (Fig. 18) .
Vorteilhaft kann auch sein, dass das Kontaktelement 1 an einem Flachleiter 6 angeschlagen wird, der vorgestanzte Perforationen oder Löcher für den Durchgriff der Verriegelungsarme 19, 20, 21, 21a, 34, 134 aufweist. Außerdem kann der Leiterquerschnitt der Leiterbahn definiert verringert werden, so dass eine Art Sicherungselement gebildet wird, das bei Stromüberbelastung reagiert bzw. schmilzt.
Zweckmäßigerweise sind auf der Oberfläche der Wulst 15, insbesondere entlang ihres Zenits in Bereichen, in denen die Kontaktzungen nicht schaben, spitze Vorsprünge 36 vorgesehen (Fig. 12) , die sich in das Isolationsmaterial 6a eindrücken und das Isolationsmaterial beim Schaben festhalten und später am Kriechen hindern und das Schwindmaß abfangen. Die spitzen
Vorsprünge 36 dienen gleichzeitig der Ruhigstellung des Flachleiters 6 in horizontaler und vertikaler Richtung.
Das erfindungsgemäße Kontaktelement 1 ist so konzipiert, dass es für eine Mehrfachkontaktierung mit einem Flachleiter 6 in einem Steckverbindergehäuse 35 geeignet ist (Fig. 20 bis 23) . Auch zu diesem Zweck ist der Federarm 11, wie beschrieben, nach oben abgewinkelt.
Das im Wesentlichen quaderfδrmige Steckverbindergehäuse 35 weist einen Kammerbereich 37 und einen Kontaktierungsbereich 38 auf. Im Kammerbereich 37 sind die Kontaktbereiche 2 und im Kontaktierungsbereich 38 die Anschlagsbereiche 4 eines Kontaktelements 1 gelagert. Der Kammerbereich 37 hat eine Deckenwandung 40, zwei Seitenwandungen 41, eine Bodenwandung 42 und ein stirnseitiges Steckgesicht 43.
Der Kontaktierungsbereich weist sich parallel zu den Seitenwandungen 41 im Abstand voneinander angeordnete Kammerstege 44 auf, die eine Fortsetzung von im Kammerbereich 37 entsprechend angeordneten Kammerwandungen (nicht dargestellt) bilden und nach oben und unten offene Anschlagschächte 46 bilden. Die Kammerstege 44 sind rückseitig bzw. endseitig und oberseitig mit einem Querbalken 45 untereinander verbunden. In den Anschlagschächten 46 sitzen die Anschlagbereiche 4 der Kontaktelemente 1.
In die Kammerstege 44 ist jeweils ein sich von der Rückseite 47 bis zum Kammerbereich 37 erstreckender Schlitz 48 eingebracht, so dass die Schlitze 48 einen freien Steckspalt 49 im Kontaktierungsbereich 38 für einen Flachleiter 6 bilden. Dieser Steckspalt 49 befindet sich im Bereich der Ξinschubspalte 27 der Anschlussbereiche 4 der Kontaktelemente 1.
Zweckmäßigerweise sind die Kammerstege 44 von der Seite betrachtet etwa dreieckig ausgebildet und weisen eine vom
Kammerbereich 37 zur Rückseite 47 ansteigende Oberkante 50 auf, wobei die Schräge der Oberkante 50 dem Winkel der Abwinklung der Federarme entspricht. Auf diese Weise sind die Anschlagbereiche 4 der Kontaktelemente 1 nicht nur seitlich abgedeckt, sondern ragen auch oben und unten nicht über die Kammerstege 44 hinaus bzw. aus den Schächten 46 heraus.
Die Kontaktelemente 1 stecken in an sich bekannter Weise unverlierbar gerastet in den Kammern des Steckverbindergehäuses 35 (Fig. 21, 22) , so dass das vorbestückte Steckverbindergehäuse 35 mit Kontaktelementen 1 vormontiert geliefert bzw. gehandhabt werden kann. Zum Anschlagen braucht lediglich der Flachleiter 6 mit einer freien Endkante 6c in den Steckschlitz 49 geschoben und die Federarme 11 mit einem von oben in die Schächte 46 ein- tauchenden Anschlagwerkzeug (nicht dargestellt) nach unten gegen die sich auf einem von unten in die Schächte 46 ragenden Widerlager des Anschlagwerkzeugs (nicht dargestellt) abstützenden Bodenplatten 10 gedrückt zu werden. Dafür kann ein Anschlagwerkzeug verwendet werden, das en bloc das Anschlagen gleichzeitig bewirkt oder ein Anschlagwerkzeug, das das Anschlagen einzeln nacheinander durchführt. In jedem Fall ist diese Mehrfachkontaktierung mit einfachen Anschlagmitteln sehr präzise und effektiv ausführbar.
Zweckmäßigerweise wird zum Anschlagen ein Flachleiter verwendet, der zum Durchgreifen der Verriegelungsarme, insbesondere des Verriegelungsarms 34 vorgestanzte Löcher oder Perforationen aufweist. Im Falle der Vorstanzung des Lochs im Flachleiter für den Verriegelungsarm 34 kann ein vorbestimmtes Sicherungselement geschaffen werden.
Vorteilhaft bei den erfindungsgemäßen Kontaktelementen ist insbesondere auch, dass die Verriegelungsarme auch als Zugentlastungsmittel fungieren.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, anstelle der Wulst eine ebene Bodenplatte 10 oder eine Bodenplatte mit konkavbogenförmigen Querrillen oder konvexbogenförmigen Querbögen oder trapezförmigen Querbδgen vorzusehen. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird auf die Kontaktzungen verzichtet. Der Federarm ist in diesem Fall lediglich mit Verriegelungsarmen (134) bestückt, und zwar mit mindestens zwei, vorzugsweise drei Verriegelungsarmen (134), die sowohl die Verankerung als auch die Kontaktierung gewährleisten. Im übrigen entspricht die Ausgestaltung der Bodenplatte vorzugsweise der bereits anhand der Fig. 16 bis 19 beschriebenen Ausgestaltung.