Schuh mit lösbar verbindbarer Laufsohle
Die Erfindung betrifft einen Schuh mit einem Oberschuh und einer über einen Verbindungsteil lösbar verbindbaren Laufsohle, wobei der Verbindungsteil einen umlaufenden Flansch mit Rastelementen an der Innenfläche aufweist, und wobei die Laufsohle einen Rand mit Rastelementen an der Außenfläche aufweist.
Ein Schuh mit auswechselbarer Laufsohle für orthopädische Zwecke ist aus der GB 2 159 038 A bekannt, wobei zwischen dem Schuhkörper und der Laufsohle verschieden ausgebildete Zwischensohlen angeordnet werden können. Auf diese Weise kann der Schuh entsprechend adaptiert werden, um beispielsweise nach Operationen den Patienten zu unterstützen. Die Verbindung zwischen der Laufsohle und dem Oberschuh bzw. zwischen dem Oberschuh und der Zwischensohle sowie zwischen der Zwischensohle und der Laufsohle erfolgt dabei über Klettverschluss-artige Verbindungselemente. Ein derartiger Schuh eignet sich jedoch nicht zur Verwendung beispielsweise als Sportschuh.
Die EP 723 744 A2 zeigt ein Schuhwerk, welches insbesondere für Sportler geeignet ist, und bei dem verschiedene Sohlen für verschiedene Zwecke, beispielsweise für Tracking oder Bergsteigen, mit dem Oberschuh verbunden werden können. Die Verbindung erfolgt dabei über Verbindungselemente, welche von der Schuhinnensohle durch Öffnungen in der Laufsohle ragen, wo sie mit entsprechenden Verriegelungselementen durch Verdrehen fixiert werden. Eine derartige Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh ist jedoch relativ aufwendig und darüber hinaus sind die an der Unterseite der Laufsohle angeordneten Verriegelungselemente einer Abnützung ausgesetzt, wodurch eine Entriegelung erschwert werden kann oder sogar eine ungewollte Entriegelung stattfinden kann. Darüber hinaus kann durch eine Verschmutzung des Verriegelungselementes die Montage bzw. Demontage der Lauf- sohle erschwert werden.
Ein Schuh der gegenständlichen Art ist aus der US 4 062 132 A bekannt, wobei die Laufsohle einen umlaufenden Rand aufweist, der elastisch verformbar ist, so dass er innerhalb des Flansches am Verbindungsteil des Oberschuhs eingebracht werden kann. Durch die Spannung des elastischen Randes werden die an der Außenfläche des Randes angeordneten Rastelemente in die an der Innenfläche des Flansches angeordneten
Rastelemente gedrückt und somit eine sichere Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh bewirkent. Um die Laufsohle wieder vom Oberschuh zu trennen, muss der Rand der Laufsohle nach innen, d.h. von der Innenfläche des Flansches, wegbewegt werden. Dies kann beispielsweise durch Zuhilfenahme eines entsprechenden Werkzeugs erfolgen, wobei die Gefahr besteht, dass der Flansch oder der Rand der Laufsohle beschädigt wird. Alternativ dazu kann ein besonders elastisches Material für die Laufsohle verwendet werden, wodurch jedoch der Halt der Laufsohle innerhalb des Flansches am Oberschuh unzureichend sein kann.
Die US 4 343 057 A zeigt ein Verfahren zum Herstellen von Schuhen, wobei ein aus Kunststoff hergestellter Verbindungsstreifen zur Verbindung des Oberschuhes mit der Sohle herangezogen wird. Dabei wird der Verbindungsstreifen mit der Sohle bzw. dem Oberschuh verklebt, so dass ein Auswechseln der Sohle nicht möglich ist.
Die US 4 974 344 A zeigt einen Schuh mit lösbar verbindbarer Laufsohle, wobei mit dem Oberschuh ein aufblasbarer Schlauch verbunden ist, der in eine Rille der Laufsohle einlegbar ist. Durch Aufblasen des Schlauches wird der Oberschuh fest mit der Sohle verbunden. Wenn die Luft aus dem Schlauch abgelassen wird, kann die Sohle wiederum vom Oberschuh getrennt werden. Nachteilig dabei ist, dass der umlaufende Schlauch in die Rille der Sohle eingelegt werden muss, was relativ aufwendig ist. Erschwert wird dies dadurch, dass der Ansatz des Luftschlauches durch einen Hohlraum im Absatz hindurch gefädelt werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines oben angegebenen Schuhs, bei dem die Laufsohle möglichst rasch und einfach ausgewechselt werden kann und bei dem eine möglichst gute Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh besteht, so dass sich der Schuh auch zur Verwendung als Sportschuh eignet und höheren Belastungen standhält. Nachteile bekannter Konstruktionen sollen vermieden oder zumindest reduziert werden.
Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, dass zumindest ein über ein Ventil mit einem Druckmedium befüllbarer und evakuierbarer Hohlraum vorgesehen ist, und dass durch Befullung oder Evakuierung des Hohlraums die Laufsohle mit dem Oberschuh verbindbar oder lösbar ist. Der Kern der Erfindung besteht daher in einem Hohlraum, der mit einem Druckmedium, vorzugsweise
Luft bzw. ein anderes gasförmiges Medium, aber auch einem flüssigen Medium gefüllt ist, wobei durch Befüllen oder Evakuieren dieses Mediums eine Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh oder eine Lösung der Laufsohle vom Oberschuh bewirkt werden kann. Durch den umlaufenden Flansch mit den Rastelementen an der Innenfläche am Verbindungsteil und entsprechende komplementär gestaltete Rastelemente am Rand der Laufsohle wird ein guter Halt der Laufsohle am Oberschuh gewährleistet, der die Verwendung des erfindungsgemäßen Schuhs für verschiedenste Zwecke, wie ein herkömmlicher Schuh mit fest verbundener Laufsohle ermöglicht. Unter dem Begriff evakuieren versteht man das Ablassen des Mediums aus dem Hohlraum, so dass sich im Inneren des Hohlraums ein Unterdruck gegenüber der Umgebung einstellt. Auf diese Weise wird ein Schuh geschaffen, dessen Laufsohle besonders rasch und einfach getauscht werden kann. Die Konstruktion ist relativ einfach und kostengünstig herstellbar. Die Laufsohle des erfindungsgemäßen Schuhs ist in ihrer einfachsten Variante lediglich mit einem Rand und entsprechenden Rastelementen ausgestattet und somit besonders kostengünstig herstellbar. Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise eine abgenützte Laufsohle besonders einfach ausgewechselt werden, ohne dass der gesamte Schuh getauscht werden muss. Dies ist besonders bei manchen Sportarten attraktiv, bei welchen die Laufsohlen besonders rasch abgenützt werden. Als Beispiel dafür kann Skateboardfahren genannt werden, wo es zu rascher Abnützung der Laufsohlen kommt. Ebenso ist es möglich einen Schuh durch Verbinden mit unterschiedlichen Laufsohlen für unterschiedliche Zwecke einzusetzen, ohne für jeden Zweck einen eigenen Schuh besitzen zu müssen. Beispielsweise kann ein Schuh zum Zweck des Laufens auf einer Laufbahn mit einer Laufsohle mit Spikes und zum Zweck des Bergsteigens mit einer Laufsohle mit geeignetem Profil ausgestattet werden. Darüber hinaus kann ein Schuh für bestimmte Anwendungen mit Sicherheitssohlen, beispielsweise durchtrittssicheren Metallsohlen oder chemisch beständigen Sohlen, ausgestattet werden.
Gemäß einer ersten Variante der vorliegenden Erfindung ist der zumindest eine Hohlraum durch zumindest einen Hohlkörper gebildet, welcher in verbundenem Zustand der Laufsohle innerhalb des Randes der Laufsohle angeordnet ist, wobei durch den zumindest einen mit dem Druckmedium befüllten Hohlkörper die
Außenfläche des Randes der Laufsohle an die Innenfläche des Flansches des Verbindungsteiles gedrückt wird. Auf diese Weise kann der Rand der Laufsohle leicht in den Flansch des Verbindungsteiles eingesteckt werden und danach durch Aufpumpen des Hohlkörpers mit dem Druckmedium die Laufsohle am Verbindungsteil fixiert werden. Durch das Druckmedium wird der Hohlkörper ausgedehnt, so dass dieser den Rand der Laufsohle an den Flansch des Verbindungsteiles drückt. Dadurch greifen die Rastelemente am Rand und am Flansch, welche beliebig, beispielsweise in Form von Rille und Rippe oder dergl . ausgebildet sein können, ineinander, und bewirken eine sichere Verbindung zwischen Laufsohle und Oberschuh. Die sichere Verbindung kann dabei ohne bzw. ohne wesentlichen Kraftaufwand hergestellt werden. Es muss lediglich das Druckmedium über das Ventil in den zumindest einen Hohlkörper eingebracht werden, was von Hand aus durch Betätigung einer Art Blasbalg erfolgen kann. Es können natürlich auch mehrere Hohlkörper vorgesehen sein, welche über mehrere Ventile mit dem Druckmedium befüllt werden können. Die Abnahme der Laufsohle erfolgt durch Ablassen des Druckmediums über das Ventil und erfordert keinen wesentlichen Kraftaufwand.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der zumindest eine Hohlkörper am Verbindungsteil angeordnet und vorzugsweise mit diesem verklebt ist. Dadurch wird erreicht, dass die zur Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh notwendigen Komponenten hauptsächlich am Oberschuh angeordnet sind. Die Laufsohle kann als Verbrauchsgegenstand mit Ausnahme des Randes und den darauf angeordneten Rastelementen frei von Verbindungselementen bleiben und kann somit besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden.
Eine optimale Verbindung wird weiters dadurch erzielt, dass zumindest ein schlauchförmiger Hohlkörper im Wesentlichen entlang des Flansches des Verbindungsteiles umlaufend angeordnet ist. Durch einen derartigen Schlauch kann ein gleichmäßiger Druck auf den Rand der Laufsohle ausgeübt werden und somit diese gleichmäßig an den Flansch des Verbindungsteiles gedrückt werden.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann innerhalb des zumindest einen Hohlkörpers zumindest ein Stützkörper angeordnet sein, an den sich der Hohlkörper bei Befullung mit dem Druckmedium abstützt, so dass die gesamte Druckkraft in Richtung
des Randes der Laufsohle wirkt.
Vorzugsweise ist der zumindest eine Stützkörper einstückig mit dem Verbindungsteil hergestellt. Alternativ dazu kann auch eine nachträgliche Verbindung des zumindest einen Stützkörpers mit dem Verbindungsteil, beispielsweise durch Verkleben, stattfinden.
Weiters kann der zumindest eine Stützkörper eine Ausnehmung zur Aufnahme des Hohlkörpers aufweisen, so dass dieser einen guten Halt innerhalb des Verbindungsteiles aufweist.
Der Hohlkörper ist vorzugsweise aus elastischem Kunststoff, beispielsweise aus Polyurethan, hergestellt. Prinzipiell eignen sich aber alle Kunststoffe, welche eine ausreichende Elastizität aufweisen und entsprechend robust sind.
Im Falle mehrerer Hohlkörper sind diese vorzugsweise miteinander verbunden, so dass nur ein Ventil zum Befüllen mit dem Druckmedium verwendet werden muss.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein Hohlraum zwischen dem Verbindungsteil und der Laufsohle gebildet, wobei das im Hohlraum befindliche Druckmedium durch Anpressen der Laufsohle an den Verbindungsteil über das Ventil evakuierbar ist. Bei dieser Ausführungsvariante wird die Verbindung der Laufsohle mit dem Oberschuh bzw. dem Verbindungsteil durch Evakuieren des Hohlraums durch Auspressen des Druckmediums, insbesondere der Luft des Hohlraums über das Ventil erreicht. Das Abnehmen der Laufsohle vom Oberschuh bzw. dem Verbindungsteil erfolgt durch Befüllen des Hohlraums mit Druckmedium über das Ventil.
Gemäß einer Ausführungsvariante sind im Verbindungsteil Löcher und an der dem Oberschuh zugewandten Seite des Verbindungsteils Löcher angeordnet und ist an der dem Oberschuh zugewandten Seite des Verbindungsteils eine Abdeckfolie angeordnet, wobei der zwischen Abdeckfolie und Verbindungsteil gebildete Hohlraum mit dem Ventil verbunden ist. Somit kann das Druckmedium im Hohlraum, insbesondere die Luft, über die Löcher und das Ventil nach außen gedrückt werden, wodurch aufgrund des entstehenden Unterdrucks im Hohlraum eine feste Verbindung der Laufsohle mit dem Verbindungsteil hergestellt wird. Der seitliche Halt der Laufsohle wird durch den Flansch am Verbindungsteil und den Rand an der Laufsohle zusammen mit den Rastelementen gewährleistet.
Vorteilhafterweise sind an der dem Oberschuh zugewandten
Seite der Laufsohle Saugnäpfe angeordnet, welche in verbundenem Zustand der Laufsohle unterhalb der Löcher im Verbindungsteil angeordnet sind, so dass beim Anpressen der Laufsohle das Druckmedium über das Ventil evakuierbar ist und die Saugnäpfe eine Verbindung mit der Unterseite des Verbindungsteils eingehen. Dies stellt eine relativ einfach realisierbare Konstruktion des erfindungsgemäßen Schuhs dar, welche eine besonders einfache Montage und Demontage der Laufsohle am Oberschuh und eine feste Verbindung ermöglicht.
Die Saugnäpfe werden vorzugsweise einstückig mit der Laufsohle beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt.
Ebenso ist es natürlich möglich, dass die Saugnäpfe mit der Laufsohle verbunden, vorzugsweise verklebt sind.
In bevorzugter Weise besitzt die Laufsohle einen umlaufenden Rand, welcher der Laufsohle einerseits die ausreichende Stabilität verleiht, aber auch eine optimale Verbindung zwischen Lauf- sohle und Verbindungsteil schafft. Natürlich reichen auch einzelne Randstücke entlang des Umfanges der Laufsohle für eine gute Fixierung der Laufsohle innerhalb des Verbindungsteiles aus .
Wenn das Ventil im Flansch des Verbindungsteiles angeordnet ist, ist dieses besonders leicht zugänglich und erleichtert somit die Handhabung beim Wechsel der Laufsohle.
Der Verbindungsteil kann mit dem Oberschuh fest verbunden, vorzugsweise verklebt, sein.
Der Verbindungsteil kann aus Metall oder aus hartem Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, hergestellt sein. Der Oberschuh hingegen ist je nach Verwendungszweck, beispielsweise aus Leder, Kunststoff oder Gewebe hergestellt.
Ebenso ist es möglich, dass der Verbindungsteil und der Oberschuh einstückig hergestellt sind.
Weiters können am Verbindungsteil und bzw. oder an der Lauf- sohle Versteifungselemente angeordnet sein, welche die Form von Versteifungsrippen, -stegen, -noppen oder dergl . haben können.
Wenn am Verbindungsteil und bzw. oder an der Laufsohle Abstandselemente angeordnet sind, kann zwischen der Laufsohle und dem Verbindungsteil ein Abstand erzielt werden. Die zwischen den Abstandselementen gebildeten Kammern verleihen dem Schuh die notwendige Dämpfung.
Ebenso ist es möglich, dass am Verbindungsteil und bzw. oder
an der Laufsohle entsprechende Dämpfungselemente angeordnet werden. Diese können aus dämpfenden Materialien oder aus luftgefüllten Kammern bestehen.
Um das Abnehmen der Laufsohle nach dem Entleeren der Hohlkörper durch Öffnen des Ventils leichter abnehmen zu können, kann an der Laufsohle eine Abziehlasche oder dergl . angeordnet sein. Diese Abziehlasche oder dergl. wird vorteilhafterweise seitlich an der Laufsohle befestigt und wird mit der Laufsohle vorzugsweise in einem Herstellungsvorgang hergestellt.
Weiters kann an der Außenfläche des Flansches des Verbindungsteiles im vorderen Bereich des Schuhs eine Aufnahme für eine Schutzkappe angeordnet sein. Dadurch kann der Schuh rasch und einfach zu einem Sicherheitsschuh mit Schutzkappe umgerüstet werden.
Dabei kann die Aufnahme in besonders einfacher Weise durch eine Nut gebildet sein, in die die entsprechend gestaltete Schutzkappe geschoben wird.
Die Laufsohle kann aus Gummi, vorzugsweise im Spritzgussverfahren, hergestellt sein, wobei nahezu beliebige Gestaltungen des Profils möglich sind.
Entsprechend den jeweiligen Einsatzzwecken kann die Laufsohle auch zumindest teilweise aus Metall hergestellt sein, eine Beschichtung aus rutschfestem Material aufweisen, aus chemisch widerstandsfähigem Material hergestellt bzw. mit einem derartigen Material beschichtet oder mit Spikes versehen sein.
Der Gestaltung der Laufsohle und der Materialwahl sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele zeigen, näher erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1 einen Schuh gemäß der vorliegenden Erfindung mit daran angeordneter Laufsohle in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 eine Darstellung des Schuhs gemäß Fig. 1 mit gelöstem Verbindungsteil und gelöster Laufsohle;
Fig. 3 eine Ansicht auf eine Ausführungsform eines Hohlkörpers;
Fig. 4 ein Schnittbild durch den Hohlkörper entlang der Schnitt-
linie IV-IV aus Fig. 3;
Fig. 5 die Ansicht auf einen mit Laufsohle versehenen Schuh von unten;
Fig. 6 eine Ansicht auf die am Schuh befestigte Laufsohle von außen;
Fig. 7 ein Schnittbild durch den Schuh entlang der Schnittlinie VII-VII aus Fig. 5;
Fig. 8 ein Schnittbild durch den Schuh entlang der Schnittlinie VIII-VIII aus Fig. 5;
Fig. 9 und Fig. 10 Ansichten auf weitere Ausführungsformen eines Verbindungsteiles von unten mit darin angeordnetem Hohlkörper;
Fig. 11a bis 11c ein Schnittbild durch einen mit einem Verbindungsteil gemäß Fig. 9 ausgestatteten Schuh entlang der Schnittlinie XI-XI bei verschiedenen Stadien der Verbindung der Laufsohle mit dem Schuh;
Fig. 12a bis 12c ein Schnittbild durch einen Schuh mit einem Verbindungsteil gemäß Fig. 10 entlang der Schnittlinie XII-XII bei verschiedenen Stadien der Verbindung der Laufsohle mit dem Schuh;
Fig. 13 und 14 eine Seitenansicht und Draufsicht auf einen Schuh mit daran angeordneter Schutzkappe;
Fig. 15 eine perspektivische Darstellung des Verbindungsteils und davon gelöster Laufsohle gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 16 ein Schnittbild durch einen Teil eines Schuhs gemäß der Ausführungsvariante nach Fig. 15;
Fig. 17 ein Schnittbild durch einen Schuh gemäß der Ausführungsvariante nach Fig. 15 in etwas abgeänderter Form;
Fig. 18a und 18b Detailansichten eines Schnitts durch einen erfindungsgemäßen Schuh zur Erklärung der Befestigung der Laufsohle; und
Fig. 19 das Detail XIX aus Fig. 18b in vergrößerter Darstellung.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schuh mit einem Oberschuh 1, einem Verbindungsteil 2 und einer Laufsohle 3. Entsprechend Fig. 2 kann die Laufsohle 3 vom Verbindungsteil 2 und der Verbindungsteil 2 vom Oberschuh 1 gelöst werden. Idealerweise ist der Verbindungsteil 2 fix mit dem Oberschuh 1 verbunden, beispielsweise mit diesem verklebt. Ebenso kann der Oberschuh 1 und der Verbindungsteil 2 einstückig hergestellt sein. Der Oberschuh 1 kann je nach Anforderung, beispielsweise aus Leder, Kunststoff oder Gewebe, hergestellt sein. Der Verbindungsteil 2 weist einen umlaufenden Flansch 4 auf, der an der Innenfläche Rastelemente 11 aufweist (s. Fig. 7) . Die Laufsohle 3 weist einen Rand 5 auf, der vorzugsweise umlaufend ausgebildet ist. An der Außenseite des Randes 5 der Laufsohle 3 ist ein Rastelement 6, beispielsweise in Form einer Rippe angeordnet, welches in die entsprechend komplementär gestalteten Rastelemente 11 an der Innenseite des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 im Falle der verbundenen Laufsohle 3 eingreifen (s. Fig. 7). Vorzugsweise im Verbindungsteil 2 ist zumindest ein beispielsweise durch einen Hohlkörper 7 gebildeter Hohlraum (strichliert gezeichnet) angeordnet, der mit einem Druckmedium, wie z.B. Luft oder Flüssigkeit, über ein Ventil befüllbar und evakuierbar ist.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf einen Hohlkörper 7, über den durch Befullung mit einem Druckmedium, vorzugsweise Luft, eine Verbindung der Laufsohle 3 mit dem Oberschuh 1 bzw. dem Verbindungsteil herstellbar ist. An der Innenseite ist der Hohlkörper 7 mit einem Ventil 8 verbunden, über welches das Druckmedium zugeführt werden kann. Vorteilhafterweise ist der Hohlkörper 7 schlauchförmig umlaufend angeordnet, so dass sich dieser bei Befullung mit dem Druckmedium gleichmäßig an den Rand 5 der Laufsohle schmiegen kann und somit den Rand 5 der Laufsohle 3 gleichmäßig an den Flansch 4 des Verbindungsteiles 2 pressen kann. Abgesehen von dem mit dem Druckmedium befüllbaren Hohlkörper 7 können auch weitere als Dämpfungselemente 9 dienende Kammern angeordnet sein, welche nicht mit dem Ventil 8 in Ver-
bindung stehen müssen.
Fig. 4 zeigt ein Schnittbild entlang der Schnittlinie IV-IV durch den Hohlkörper 7 gemäß Fig. 3. Der Hohlkörper 7 ist vorzugsweise aus elastischem Kunststoff, beispielsweise aus Polyurethan, hergestellt und ist vorzugsweise mit dem Verbindungsteil 2 verbunden, beispielsweise verklebt.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht auf eine Ausführungsform einer Laufsohle 3 von unten. Das Profil der Laufsohle 3 sowie dessen Material wird entsprechend den jeweiligen Anforderungen gewählt und gestaltet.
Fig. 6 zeigt eine seitliche Ansicht auf den mit der Laufsohle 3 versehenen Schuh, wobei nur der untere Teil des Oberschuhs
1 dargestellt ist. Zwischen der Laufsohle 3 und dem Oberschuh 1 ist der Verbindungsteil 2 ersichtlich. An der Laufsohle 3 ist eine Abziehlasche 10 oder dergl. angeordnet, über die nach Ablassen des Druckmediums aus dem Hohlkörper die Laufsohle 3 vom Verbindungsteil 2 des Schuhs in einfacher Weise abgezogen werden kann. Zu diesem Zweck kann die Abziehlasche 10 oder dergl. vorteilhafterweise aufgeklappt werden (s. Fig. 8).
Fig. 7 zeigt ein Schnittbild durch den Schuh mit daran angeordneter Laufsohle 3 entlang der Schnittlinie VII-VII gemäß Fig. 5. Der Einfachheit halber ist der Hohlkörper 7 nicht dargestellt. Die Rastelemente 6 am Rand 5 der Laufsohle 3 sind in Form einer Rippe ausgebildet, welche in entsprechende Rastelemente 11 an der Innenseite des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 eingreifen. Wenn nun der Hohlkörper 7 über das Ventil 8 mit einem Druckmedium, beispielsweise mit Luft befüllt wird, dehnt sich dieser aus und übt auf den Rand 5 der Laufsohle 3 eine Kraft aus, welche die Rastelemente 6 und 11 zusammendrücken und somit eine sichere Verbindung der Laufsohle 3 mit dem Verbindungsteil 2 gewährleisten. In der Laufsohle 3 können Versteifungselemente in Form von Versteifungsrippen 12 vorgesehen sein. Ebenso können Abstandselemente 13 an der Laufsohle 3 oder am Verbindungsteil 2 angeordnet sein, welche einen ausreichenden Abstand zwischen Laufsohle 3 und Verbindungsteil 2 gewährleisten. Vor der Abnahme der Laufsohle 3 wird das Druckmedium über das Ventil 8 abgelassen und die Laufsohle 3 vom Verbindungsteil
2 allenfalls unter Zuhilfenahme der Abziehlasche 10 oder dergl. abgenommen.
Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch den Schuh gemäß Fig. 5
entlang der Schnittlinie VIII-VIII, wobei die verschwenkbare Abziehlasche 10 erkennbar ist, über die die Laufsohle 3 vom Schuh in einfacher Weise abgenommen werden kann.
Fig. 9 zeigt eine Ansicht auf einen Verbindungsteil 2 mit umlaufendem Flansch 4, wobei ein schlauchförmiger Hohlkörper 7 im Wesentlichen entlang des Flansches 4 angeordnet ist. Der Hohlkörper 7 ist mit einem Ventil 8 verbunden, über welches das Druckmedium zugeführt und wieder abgelassen werden kann. Anstelle der Dämpfungselemente 9 aus Fig. 3 befindet sich innerhalb des schlauchförmig angeordneten Hohlkörpers 7 ein Stützkörper 16 im vorderen und hinteren Bereich des Verbindungsteiles 2. Bei entsprechender Anordnung des Hohlkörpers 7 kann auch nur ein Stützkörper 16 vorgesehen sein. Die Stützkörper 16 nehmen den schlauchförmigen Hohlkörper 7 auf und bewirken bei Befullung des Hohlkörpers 7 mit dem Druckmedium eine Abstützung, so dass die vom Hohlkörper 7 ausgehende Druckkraft in Richtung des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 wirkt und somit den Rand 5 der Laufsohle 3 gleichmäßig an den Flansch 4 des Verbindungsteiles 2 presst.
Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 10 ist der Hohlkörper 7 durch einen einzigen Schlauch gebildet, dessen nach außen ragendes Ende im Ventil 8 mündet und dessen anderes Ende verschlossen ist. Der schlauchförmige Hohlkörper 7 ist im Wesentlichen entlang des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 angeordnet. Wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 sind innerhalb des schlauchförmigen Hohlkörpers 7 Stützkörper 16 angeordnet. Diese Stützkörper 16 können mit dem Verbindungsteil 2 einstückig hergestellt sein oder beispielsweise durch Verklebung mit diesem verbunden sein.
Die Figuren 11a bis 11c zeigen ein Schnittbild durch einen Schuh mit einem Verbindungsteil 2 gemäß Fig. 9 entlang der Schnittlinie XI-XI. Die Schnittbilder zeigen einen Teil des Oberschuhs 1, der mit dem Verbindungsteil 2 verbunden ist. Der Verbindungsteil 2 weist einen umlaufenden Flansch 4 auf, der an der Innenfläche ein Rastelement 11 aufweist. Entlang des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 ist der schlauchförmig ausgebildete Hohlkörper 7 angeordnet. Zwischen dem schlauchförmigen Hohlkörper 7 ist ein Stützkörper 16 angeordnet, der mit dem Verbindungsteil 2 einstückig hergestellt sein kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Stützkörper 16 eine Ausnehmung
17 zur Aufnahme des Hohlkörpers 7 auf. Die mit dem Oberschuh 1 zu verbindende Laufsohle 3 weist einen Rand 5 auf, der vorzugsweise umlaufend ausgebildet ist. An der Außenseite des Randes 5 befinden sich Rastelemente 6, welche im Falle der verbundenen Laufsohle 3 in die an der Innenfläche des Flansches 4 angeordneten Rastelemente 11 eingreifen. Der Abstand zwischen dem Hohlkörper 7 und dem Flansch 4 des Verbindungselementes 2 ist so groß, dass ein Einschieben des Randes 5 der Laufsohle 3 möglich ist. Fig. 11b zeigt den Zustand mit aufgesteckter Laufsohle 3, bei der der Rand 5 innerhalb des Flansches 4 des Verbindungselementes 2 angeordnet ist. An der Innenseite des Randes 5 der Laufsohle 3 liegt der Hohlkörper 7 an. Fig. 11c zeigt jenen Zustand der Verbindung, der sich nach Befullung des Hohlkörpers 7 mit einem Druckmedium einstellt. In diesem Fall dehnt sich der schlauchförmige Hohlkörper 7 aus und übt eine Druckkraft auf die Innenfläche des Randes 5 der Laufsohle 3 aus, so dass der Rand 5 bzw. die an der Außenseite des Randes 5 angeordneten Rastelemente 6 in die Rastelemente 11 an der Innenfläche des Flansches 4 des Verbindungsteiles 2 eingreifen und somit eine feste Verbindung der Laufsohle 3 mit dem Oberschuh 1 bewirken.
Bei der Ausführungsvariante gemäß den Figuren 12a bis 12c, welche einen Schnitt durch einen Schuh mit einem Verbindungsteil gemäß Fig. 10 entlang der Schnittlinie XII-XII zeigen, ist der Stützkörper 16 in Art einer Innenfelge, welche den schlauchförmigen Hohlkörper 7 aufnimmt, ausgebildet.
Fig. 13 und 14 zeigen eine Variante des erfindungsgemäßen Schuhs, wobei am Flansch 4 des Verbindungsteiles 2 eine Aufnahme in Form einer Nut 14 gebildet ist, über die eine Schutzkappe 15 aufgeschoben und mit dem Verbindungsteil 2 verbunden werden kann. Bei Verwendung einer Laufsohle 3, welche zumindest teilweise aus Metall hergestellt ist, und einer entsprechenden Schutzkappe 15, welche ebenfalls zumindest teilweise aus Metall hergestellt ist, kann auf diese Weise ein Sicherheitsschuh gebildet werden.
Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 15 bis 19 dargestellt, wobei die Verbindung der Laufsohle 3 mit dem Verbindungsteil 2 bzw. dem Oberschuh 1 durch Evakuierung des Druckmediums im Hohlraum geschieht.
Fig. 15 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Verbindungsteils 2 und einer Laufsohle 3, wobei an der
Oberseite des Verbindungsteils 2 eine Abdeckfolie 19 angeordnet ist, welche um Löcher 20 im Verbindungsteil 2 herum nicht mit diesem Verbindungsteil 2 verbunden ist, sondern mit dem Ventil 8 in Verbindung steht. An der dem Verbindungsteil 2 zugewandten Seite der Laufsohle 3 sind Saugnäpfe 18 angeordnet, welche in verbundenem Zustand der Laufsohle 3 unterhalb der Löcher 20 im Verbindungsteil 2 angeordnet sind. Dadurch wird beim Anpressen der Laufsohle 3 das in den Hohlräumen 21 (s. Fig. 16 bis 19) befindliche Druckmedium über die Löcher 20 und das Ventil 8 herausgedrückt, wodurch ein Unterdruck in den Hohlräumen 21 gebildet wird, der eine feste Verbindung der Laufsohle 3 mit dem Verbindungsteil 2 bewirkt. Die Lösung der Laufsohle 3 vom Oberschuh 1 bzw. dem Verbindungsteil 2 erfolgt durch Einbringen des Druckmediums, insbesondere der Luft, über das Ventil.
Fig. 16 zeigt ein Schnittbild durch einen Schuh mit einer Konstruktion entsprechend Fig. 15, wobei der Oberschuh 1 wiederum fest mit dem Verbindungsteil 2 verbunden, beispielsweise verklebt, sein kann. Beim Anpressen der Laufsohle 3 wird der Hohlraum 21 zwischen der Oberseite der Saugnäpfe 18 und der Unterseite des Verbindungsteils 2 über die Löcher 20 in den Raum zwischen der Oberseite des Verbindungsteils 2 und der Abdeckfolie 19 gepresst und von dort über das Ventil 8 (nicht dargestellt) abgeleitet. Dadurch saugen sich die Saugnäpfe 18 fest an die Unterseite des Verbindungsteils 2 an und bilden eine optimale Verbindung. Ein Verrutschen der Laufsohle 3 gegenüber dem Verbindungsteil 2 wird durch die bereits oben beschriebenen Rastelemente 6 an der Laufsohle 3 und 11 am Flansch 4 des Verbindungsteils 2 erzielt.
Bei der Variante gemäß Fig. 17 sind die Saugnäpfe 18 nicht wie in Figur 16 einstückig mit der Laufsohle 3 hergestellt, sondern mit dieser verbunden, vorzugsweise verklebt.
Die Fig. 18a und 18b zeigen im Detail den Vorgang des An- pressens der Laufsohle 3 an den Verbindungsteil 2. Bei der Darstellung gemäß Fig. 18a wird die Laufsohle 3 in den Verbindungsteil 2 eingedrückt und danach die Laufsohle 3 in Richtung Oberschuh 1 gedrückt, wodurch der Hohlraum 21 zwischen dem Saugnapf 18 und dem Verbindungsteil 2 zusammengepresst wird, wodurch das Druckmedium durch das Loch 20 in den Raum zwischen Abdeckfolie 19 und Verbindungsteil 2 gelangt und von dort über das Ventil 8 austritt. Nach dem Austritt des Druckmediums, ins-
besondere der Luft, wird die Abdeckfolie 19 durch den entstehenden Unterdruck im Hohlraum 21 in Richtung Verbindungsteil 2 gepresst, wodurch die Löcher 20 verschlossen werden, so dass der Unterdruck im Hohlraum 21 aufrecht erhalten werden kann. Dieses Detail ist in Fig. 19 dargestellt. So lange nicht über das Ventil 8 wieder Druckmedium in die Hohlräume 21 eingebracht wird, ist eine Lösung der Laufsohle 3 vom Verbindungsteil 2 bzw. Oberschuh 1 nur sehr schwer möglich.
Bei der Ausführungsvariante gemäß den Figuren 15 bis 19 braucht die Laufsohle lediglich in das Verbindungsteil 2 eingesteckt werden, das Ansaugen der Laufsohle 3 an den Verbindungsteil 2 erfolgt dann automatisch während der ersten Schritte. Nur das Abnehmen der Laufsohle 3 erfordert ein aktives Zutun des Trägers des Schuhs durch Befüllen der Hohlräume 21 mit dem entsprechenden Druckmedium, insbesondere der Luft, über das Ventil 8.
Durch die vorliegende Erfindung kann ein Schuh geschaffen werden, der durch Wechsel der Laufsohle 3 und allenfalls Anordnung einer Schutzkappe 15 für verschiedene Zwecke ausgestattet und aufgebaut werden kann. Ebenso kann durch die vorliegende Erfindung eine abgenützte Laufsohle 3 rasch und einfach ausgetauscht werden. Durch Verwendung unterschiedlicher Laufsohlen 3, beispielsweise solcher mit einer rutschfesten Beschichtung, oder solcher, welche mit Spikes ausgestattet sind oder vieles mehr, kann der Schuh für verschiedenste Einsatzzwecke umgerüstet werden.