Brandschutzrollladen sowie Verfahren zur Herstellung eines Brandschutzrollladens
Die Erfindung betrifft einen Brandschutzrollladen mit einem Rollladenkasten und einem in dem Kasten aufwickelbaren Rollladenpanzer, der eine Vielzahl von scharnierartig miteinander verbundenen Hohlprofilelementen aufweist.
Derartige Rollläden sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise zum Abdunkeln oder zum Schutz von Fenstern oder Balkontüren von privat oder gewerblich genutzten Gebäuden verwendet. Die Hohlprofilelemente bekannter Rollläden sind üblicherweise aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt und bieten daher keinen ausreichenden Schutz vor einem ausbrechenden Feuer.
Rollläden, die eigens dafür ausgebildet sind, die Ausbreitung eines Feuers zu verhindern, sind aus dem Bereich von Tief- oder Parkgarageneinfahrten bekannt. Aufgrund der Größe der abzudeckenden Fläche sind besonders stabile und somit schwere Ausführungen von Rollvorhängen erforderlich, wodurch wiederum besonders leistungsstarke Antriebe für die Rollvorhänge benötigt werden. Um die erforderliche Sicherheit zu schaffen, umfassen derartige Brandschutzvorrichtungen oftmals außerdem zwei parallel zueinander herabzulassende Rollvorhänge. Dies macht die Konstruktion solcher Brandschutzvorrichtungen insgesamt sehr aufwändig und kostspielig.
Es besteht zunehmend ein Bedarf, auch kleinere Öffnungen innerhalb von Gebäuden, wie beispielsweise Durchreichen, Fenster oder Türen, mit einem Brandschutzrollladen auszustatten. Beispielsweise kann es aus sicherheitstechnischen Gründen erforderlich sein, in einem Hotel, einem öffentlichen Gebäude, einer Kantine oder einem Gasstättenbetrieb einen Küchenbereich brandtechnisch von einem Speisesaal zu trennen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Brandschutzrollladen zu schaffen, der für einen Einsatz an Fenstern, Türen oder ähnlichen vergleichsweise kleinen Durchgangsöffnungen geeignet ist und dabei einen einfachen Aufbau aufweist.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Brandschutzrollladen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
Ein erfindungsgemäßer Brandschutzrollladen umfasst einen Rollladenkasten und einen in den Kasten aufwickelbaren Rollladenpanzer, der eine Vielzahl von scharnierartigen miteinander verbundenen Hohlprofilelementen aufweist, wobei der Kasten und die Profilelemente aus einem feuerbeständigem Metallblech gebildet sind und die Profilelemente zumindest teilweise mit einem zumindest feuerhemmenden und thermisch schlecht leitenden Material gefüllt sind.
Dadurch, dass der erfindungsgemäße Brandschutzrollladen eine ähnliche Konstruktion wie herkömmliche Fensterrollläden aufweist, ist er mit einem vergleichsweise geringen wirtschaftlichen Aufwand herstellbar. Gleichzeitig ist er im Wesentlichen überall dort einbauen, wo auch ein herkömmlicher Rollladen vorgesehen angebracht werden könnte. Dabei erfordert der Einbau eines erfindungsgemäßen Brandschutzrollladen keinen wesentlich erhöhten Montageaufwand, es muss allerdings die
Montage von qualifiziertem Montagepersonal durchgeführt werden und die Anlage muss im Hinblick auf Brandschutz regelmäßig gewartet werden.
Durch die Verwendung von feuerbeständigem Metallblech halten der Kasten und der Panzer den bei einem Gebäudebrand auftretenden Temperaturen über einen Zeitraum von wenigstens 30 min stand, ohne dabei zu verbrennen oder sich wesentlich zu verformen. Das thermisch schlecht leitende Material hat eine isolierende Wirkung, die bei geeigneter Wahl des Materials dazu führen kann, dass die Temperatur auf der brandabge- wandten Seite des Rollladens erheblich niedriger ist als auf der Brandseite und bspw. 200 °C nicht überschreitet. Auf diese Weise kann über einen gewissen Zeitraum hinweg verhindert werden, dass sich der Brand aufgrund einer Temperaturübertragung durch den Rollladen hindurch auf der brandabgewandten Seite des Rollladens fortsetzt. D.h. der erfindungsgemäße Brandschutzrollladen erreicht mindestens die Klasse F30, jetzt die europäische Klasse El 30.
Damit sich das Material in den Profilelementen nicht entzünden kann, handelt es sich außerdem um ein feuerhemmendes Material. Der Begriff "feuerhemmend" ist hier im Sinne der bauordnungsrechtlichen Bezeichnung für die Anforderung des Brandverhaltens von Bauteilen und Sonderbauteilen zu verstehen und bedeutet in der Regel einen Feuerwiderstand von 30 Minuten, wobei brennbare Baustoffe zulässig sind, auch wenn sie erfindungsgemäß nicht erwünscht sind.
Der hier verwendete Ausdruck "zumindest feuerhemmend" wiederum bedeutet, dass nicht nur "feuerhemmende", sondern auch "feuerbeständige" Materialien in Frage kommen. Dabei ist auch der Begriff "feuerbeständig" im Sinne der bauordnungsrechtlichen Bezeichnung für die Anforderung eines Brandverhalten von Bauteilen und Sonderbauteilen zu verste-
hen. Demnach hält ein "feuerbeständiges" Material einem Feuer in der Regel 90 Minuten lang stand und besteht in den wesentlichen Teilen aus nicht brennbaren Baustoffen. Unter nicht brennbaren Materialien werden hier solche Materialien verstanden, die nach DIN 4102 der Baustoffklasse A zugeordnet sind.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kasten und/ oder die Führungsschienen wenigstens auf einer brandbeaufschlagten Seite eine zumindest feuerhemmende Beschichtung aufweist bzw. aufweisen. Unter der brandbeaufschlagten Seite ist diejenige Seite des Rollladens zu verstehen, auf der die Brandgefahr am größten ist. Da aber bei einem Einsatz des Brandschutzrollladens im Inneren eines Gebäudes, beispielsweise zur Sicherung einer Durchreiche zwischen einem Küchenbereich und einem Speisesaal, grundsätzlich auf beiden Seiten des Rollladens ein Feuer ausbrechen kann, ist es besonders günstig, wenn der Kasten und/ oder die Führungsschienen beidseitig mit der feuerhemmenden Beschichtung versehen sind. Als Material kommen solche Materialen in Frage, die nach DIN 4102 in die Baustoffklasse A eingeteilt sind.
Die Beschichtung kann eine Keramikbeschichtung oder eine, insbesondere auf Zementtechnologie und Calciumsilicatbasis hergestellte, minerali- ~ sehe Beschichtung sein. Ein Beispiel für eine solche mineralische Beschichtung sind Platten aus PROMATECT, die von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben werden.
Die Profilelemente können mit Quarzsand oder mit anderen feuerhemmenden Materialen gefüllt sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sitzen die Profilelemente im abgewickelten Zustand des Panzers formschlüssig aufeinander auf. Dadurch weist der Panzer eine besonders hohe Dichtigkeit auf, die einerseits verhindert, dass Flammen durch den Panzer hindurch dringen können, und die andererseits dafür sorgt, dass die Luftdurchlässigkeit des Panzers möglichst gering ist, so dass einem Brandherd nicht unnötig Sauerstoff zugeführt wird.
Bevorzugt sind die Profilelemente frei von Lichtschlitzen. Dadurch wird die Dichtigkeit des Panzers noch weiter erhöht. Evtl. ist es bei formschlüssigem Aufsitzen der Profilelemente aufeinander möglich, Lichtschlitze im Bereich zwischen dem Scharnier und dem holen Teil der Profilelemente vorzusehen, sofern diese im vollständig abgewickelten Zustand des Panzers nicht sichtbar sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Rollladens weisen die Profilelemente eine Krümmung auf. Durch diese Krümmung lässt sich der Panzer platzsparend in den Kasten aufwickeln.
Vorteilhafterweise sind die Enden der Hohlprofilelemente verschlossen. Dadurch wird zum einen verhindert, dass das thermisch isolierende Material aus den Profilelementen austreten kann, und zum anderen werden im Brandfall Flammen daran gehindert, in die Profilelemente einzudringen.
Die Enden der Profilelemente können durch ein zumindest feuerhemmendes Schaummaterial verschlossen sein. Ein solches Material lässt sich besonders leicht verarbeiten, so dass sich die Profilelemente dadurch mit geringem Aufwand verschließen lassen. Ein Beispiel für ein solches
Schaummaterial ist PROMAFOAM-C, das von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben wird.
Am günstigsten ist es, wenn die Hohlprofüe mit einem Material gefüllt sind, das aus einer Mischung aus Zement, Wasser und Calciumsulfat (Gips) gegebenenfalls zusammen mit Silikaten (beispielsweise Calcium- oder Natriumsilikate) und/ oder Verstärkungsfasern und/ oder - filamen- ten und/ oder weiterem Füllmaterial besteht. Denkbar wäre es auch, Silikate anstelle von Gips oder Zement in der Mischung zu verwenden.
Dabei kann das Material im ausgehärteten Zustand Wasser in freier Form (d.h. in Poren des Materials verteilt) oder in chemisch gebundener Form enthalten.
Es ist erfindungsgemäß überraschenderweise festgestellt worden, dass ein gewisser Anteil an Wasser die Aufwärmung der Profilelemente verlangsamt. Gegebenenfalls können auf der konvexen Seite der Profilelemente Perforationen vorgesehen werden, die einen Austritt von Wasserdampf ermöglichen, wodurch eine Art Transpirationskühlung entsteht.
Der Wasseranteil darf einerseits nicht zu hoch werden, da sonst die Profϊl- elemente zu schwer werden und es schwierig wäre, sie mit einem herkömmlichen Rohrmotor aufzuwickeln.
Besonders günstig ist es auch, wenn die hohlen Profilelemente mit Metallkappen bzw. Stahlkappen oder feuerfesten Metallkappen versehen sind, die einerseits die Füllung in den Hohlprofilen gefangen halten und andererseits im Falle eines Brandes feuerbeständig sind.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Profilelemente in Führungsschienen aus feuerbeständigem Metall, beispielsweise Edelstahl, V2A-Stahl oder verzinktem Stahl, geführt. Die Führungsschienen tragen einerseits zur mechanischen Stabilität des Rollladens bei, indem sie den Panzer im abgewickelten Zustand in seiner Position fixieren. Durch die Verwendung von feuerbeständigem Metall halten auch die Führungsschienen über einen gewissen Zeitraum den bei einem Brand auftretenden erhöhten Temperaturen stand.
Die Führungsschienen können ein im Wesentlichen U-förmiges Profil aufweisen. Dies gewährleistet eine sichere Führung des Rollladenpanzers während seiner Ab- oder Aufwickelbewegung.
Vorteilhafterweise ist wenigstens ein Schenkel und sind vorzugsweise beide Schenkel jedes U-förmigen Profils an seiner/ ihrer Innenseite mit einem länglichen Streifen eines Materials versehen, dass im Brandfalle aufschäumt oder aufquillt, um einen Zwischenraum zwischen Panzer und Führungsschiene abzudichten. Dieser Streifen verhindert, dass sich im Brandfalle entwickelnde Flammen und/ oder entwickelnder Rauch durch einen Zwischenraum zwischen Panzer und Führungsschiene hindurch auf die andere Seite des Rollladens ausbreiten bzw. ausbreitet. Dadurch wird die Sicherheit des Brandschutzrollladens noch weiter erhöht.
Günstig ist es, wenn das Material der länglichen Streifen im normalen Benutzungszustand Gleiteigenschaften aufweist. Dadurch sind die Reibungskräfte beim Auf- und Abwickeln des Rollladenpanzers im Normalzustand minimiert. Ein Beispiel für ein solches Material ist PROMASEAL, das von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben wird.
Auch können die U-Profile an ihren Außenseiten mit einem feuerhemmenden bzw. feuerbeständigen Material verkleidet werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Austrittsöffnung des Kastens für den Panzer mit einem und vorzugsweise zwei länglichen Streifen eines Materials versehen, das im Brandfalle aufschäumt oder aufquillt, um einen Zwischenraum zwischen Panzer und Kasten abzudichten bzw. zu minimieren. Dies vermindert ein Eindringen von Flammen in den Kasten, wodurch der Aufwickelantrieb und gegebenenfalls im Kasten befindliche Steuerungen oder eine Notstromversorgung beschädigt werden könnten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Profilelemente des Panzers auf einer im Kasten angeordneten Welle aus Stahl, beispielsweise aus Edelstahl, V2A-Stahl oder verzinktem Stahl aufwickelbar. Aufgrund dieser Ausbildung ist auch die Stabilität der Welle bei erhöhten Temperaturen über einen gewissen Zeitraum gewährleistet.
Vorteilhafterweise ist der Panzer mittels Federstahlstreifen an der Welle verankert. Die Federstahlstreifen dienen nicht nur zur Befestigung des Rollladenpanzers an der Welle, sondern sie üben aufgrund ihrer Federeigenschaften im vollständig abgewickelten Zustand des Rollladenpanzers auch eine derartige Kraft auf die der Welle nächstliegenden Profilelemente aus, dass der abgewickelte Panzer über seine gesamte Länge im Wesentlichen plan ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein elektrischer Antrieb zum Auf- und Abwickeln des Rollladenpanzers vorgesehen. Obwohl ein manuelles Auf- und Abwickeln des Rollladenpanzers denkbar wäre, wie es von herkömmlichen Fensterrollläden bekannt ist, bietet ein elektrischer An-
trieb jedoch den Vorteil, dass sich der Antrieb an ein Rauch- oder Feuermeldesystem koppeln lässt, um den Rollladen bei Auslösung eines Rauchoder Feueralarms automatisch zu aktivieren.
Der Antrieb kann einen Wechselstrommotor aufweisen. Dieser Motor kann an die in einem Gebäude vorliegende Stromversorgung angeschlossen sein. Vorteilhafterweise ist der Antrieb zusätzlich an eine Notstromversorgung gekoppelt. Dadurch ist der Rollladen auch bei einem Ausfall der Gebäudestromversorgung betätigbar.
Als Notstromversorgung kann ein 24V Akkumulatorenpaket aufweisen. Grundsätzlich ist aber auch die Verwendung von anderen Arten von Batterien möglich.
Damit der Gleichstrom des Akkumulatorenpakets in den für den Wechselstrommotor erforderlichen Wechselstrom ungewandelt werden kann, ist vorteilhafterweise ein Wandler zwischen das Akkumulatorenpaket und den Wechselstrommotor geschaltet.
Am günstigsten ist es, wenn ein Gleichstrommotor zum Einsatz kommt, vorzugsweise ein 24 V Rohrmotor, der in der Aufwickelrolle des Panzers untergebracht ist. Die Drehrichtung eines solchen Motors lässt sich durch Umpolung einfach verändern. Im Falle eines Gleichstrommotors wird die Netzspannung erst auf 24 V mittels eines Transformators herunter transformiert und anschließend mittels eines Gleichrichters auf 24 V DC gleichgerichtet und gegebenenfalls geglättet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform könnte bzw. könnten der Wechselstrommotor, das Akkurnulatorenpaket, der Wandler und/ oder ein Ladegerät in den Rollladenkasten angeordnet werden. Durch die Unter-
bringung in dem Kasten sind die Komponenten wenigstens für eine gewisse Zeit vor einer Beschädigung durch erhöhte Temperatur, Flammen oder sich im Brandfalle entwickelndem Rauch geschützt. Es ist aber bevorzugt, das Akkumulatorenpaket mit dem Ladegerät und gegebenenfalls dem Wandler in einem getrennten und gegebenenfalls im Mauerwerk eingeputzten, feuergeschützten Gehäuse unterzubringen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn außerhalb des Rollladens ein insbesondere manuell betätigbarer Notschalter vorgesehen ist, durch den eine Schließbewegung des Panzers anhaltbar und/ oder umkehrbar ist. Durch Betätigung dieses Notschalters können Personen, die sich im Brandfalle auf der Brandseite des Rollladens befinden, die Schließbewegung des Rollladens stoppen bzw. den Rollladen noch einmal öffnen, um sich auf die andere Seite des Rollladens in Sicherheit zu bringen. Die Sicherheit der gesamten Anordnung wird somit weiter erhöht.
Durch eine Betätigung des Notschalters kann eine Stromversorgung des Antriebs zumindest vorübergehend unterbrechbar sein.
Alternativ oder ergänzend hierzu ist es auch möglich, dass durch eine Betätigung des Notschalters eine zwischen die Stromversorgung und den Antrieb geschaltete Schaltung aktiviert wird, die zumindest vorübergehend eine Umkehrung der Antriebsrichtung bewirkt.
Durch die Betätigung desselben oder eines zweiten Notschalters kann die Schließbewegung des Panzers fortsetzbar sein. Ein solcher zweiter Notschalter ist vorteilhafterweise auf der vom ersten Notschalter entgegengesetzten Seite des Rollladens angeordnet, damit Personen, die sich im Brandfalle von der Brandseite des Rollladens auf die andere Seite gerettet
haben, den zweiten Notschalter zum Fortsetzen der Schließbewegung des Rollladenpanzers betätigen können.
Alternativ kann eine Zeitschaltung vorgesehen sein, die nach Ablauf einer voreingestellten Zeitdauer nach einer Unterbrechung oder Umkehrung der Schließbewegung die Stromversorgung des Antriebs wiederherstellt bzw. die Antriebsrichtung wieder so einstellt, dass die Schließbewegung des Panzers fortgesetzt wird. Bei Einsatz einer derartigen Zeitschaltung ist es nicht erforderlich, dass eine Person, die sich nach Unterbrechung oder Umkehrung der Schließbewegung von der Feuerseite eines Rollladens auf die andere Seite in Sicherheit gebracht hat, durch Betätigung eines Schalters die Schließbewegung des Rollladenpanzers fortsetzt. Dies erhöht die Sicherheit des Brandschutzrollladens, da eine Person bei Ausbruch eines Feuers oder einer starken Rauchentwicklung leicht in Panik geraten kann und darüber eine bewusste Betätigung eines solchen Notschalters vergessen könnte.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen bzw. der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen
Rollladens mit abgewickeltem Rollladenpanzer;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Hohlprofilelement des
Rollladens von Fig. 1.
Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Profilelement, dass sich für den erfindungsgemäßen Rollladen besonders gut eignet.
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Führungsschiene des
Rollladens von Fig. 1 ;
Fig. 4 eine Frontalansicht des Rollladens von Fig. 1;
Fig. 5 eine Frontalansicht einer weiteren Ausführungsform des
Rollladens von Fig. 1 ;
Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Profilelement, das sich für den erfindungsgemäßen Rollladen besonders gut eignet und
Fig. 7 eine Darstellung einer aus zwei Brandschutzrollläden bestehenden Einrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Rollladen, der zum Verschließen einer Fensteröffnung vorgesehen ist und der einen Rollladenkasten 10 umfasst, in dem ein Rollladenpanzer 12 aufwickelbar ist. In Fig. 1 ist die Situation dargestellt, in welcher der Rollladenpanzer 12 vollständig abgewickelt ist, d.h. in welcher die Fensteröffnung vollständig verschlossen ist.
Der Rollladenkasten 10 ist aus verzinktem Stahlblech 14 gebildet, das eine Dicke von etwa 2 mm aufweist. Die Stirnseiten des Rollladenkastens 10 sind jeweils durch (nicht gezeigte) Blendkappen verschlossen, die aus einem verzinkten Stahlblech einer Stärke von etwa 3 mm gebildet sind. In einem mittleren Bereich und auf der jeweils ins Innere des Kastens 10 weisenden Seite jeder Blendkappe ist ein Lager 16 für eine Welle 18 vorge-
sehen, die zum Aufwickeln des Rollladenpanzers 12 dient. Die Welle 18 weist ein achtkantiges Hohlprofil mit einem Durchmesser von etwa 70 mm auf und ist aus Stahlblech mit einer Stärke von etwa 1,5 mm gebildet. An den Enden der Welle 18 sind jeweils aus Stahl gebildete Wellenbolzen (nicht gezeigt) vorgesehen, durch welche die Welle 18 drehbar in den Lagern 16 gelagert ist. Ein Rohrmotor - nicht gezeigt - ist in an sich bekannter Weise in die Hohlwelle integriert.
Der Rollladenpanzer 12 weist eine Vielzahl von Hohlprofilelementen 20 auf, die sich parallel zur Welle 18 erstrecken. Die Profilelemente 20 sind jeweils scharnierartig miteinander verbunden. Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, handelt es sich bei den Profilelementen 20 des dargestellten Ausführungsbeispiels um doppelwandig ausgebildete und rollgeformte Edelstahlprofile mit einer Gesamtbreite von etwa 14 mm und einer Gesamthöhe von etwa 53 mm. Die Profilelemente 20 sind an einer Seite (an der Oberseite in Fig. 2) hakenartig ausgebildet, während sie an der gegenüberliegenden Seite (an der Unterseite in Fig. 2) eine Ausbuchtung 22 aufweisen, in welche die hakenartige Struktur 24 des jeweils nächsten Profilelements 20 eingreift.
Das von der Welle 18 aus gesehen nächstliegende (oberste) Profilelement 26 und das am weitesten entfernt gelegene (unterste) Profilelement 28 weisen jeweils eine von der in Fig. 2 gezeigten Gestalt abweichende Form auf. So besitzt das unterste Profilelement 28, das mit einem Sims 29 des Fensters möglichst dicht abschließen soll, eine plane Unterseite. Um einen möglichst dichten Abschluss des Rollladenpanzers 12 mit dem Fenstersims 29 zu erreichen, kann die Unterseite des untersten Profilelements 28 mit einem Dichtmaterial 31 beklebt werden, das im Brandfalle aufschäumt oder aufquillt. Ein geeignetes Dichtmaterial wird beispielsweise
unter dem Namen PROMASEAL-PL von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben.
Ggf. kann an dem untersten Profilelement 28 auch ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen sein, der mit einem entsprechend komplementär ausgebildeten Mechanismus an dem Fenstersims zusammenwirkt, um ein unbefugtes Öffnen des Rollladens zu verhindern, wodurch die Einbruchssicherheit erhöht wird. Besonders günstig ist es, wenn eine Kontakt- Endleiste aus Stahl vorgesehen ist, die als Auflaufsicherung wirkt.
Das oberste Profilelement 26 ist mit Hilfe von Feder stahlstreifen 30 an der Welle 18 verankert. Die Federstahlstreifen 30 können pulverbeschichtet sein und weisen an ihrem einen Ende jeweils eine klammerartige Ausbuchtung 32 auf, die ähnlich wie die Ausbuchtungen 22 der Profilelemente 20 zur Aufnahme der hakenartigen Strukturen 24 des obersten Profilelements 26 ausgebildet sind. Die jeweils anderen Enden der Federstahlstreifen 30 sind beispielsweise durch eine Niet-, Bolzen- oder Hakenverbindung an der Welle 18 befestigt.
Die Federstahlstreifen 30 erstrecken sich im Wesentlichen senkrecht zur Welle 18 und sind mit einem Abstand von etwa 20 cm zueinander entlang der Welle 18 angeordnet. Die Länge der Federstahlstreifen 30 ist gerade so gewählt, dass sie bei einem vollständig abgewickelten Rollladenpanzer 12 eine Kraft auf die obersten Profilelemente 20 ausüben und diese derart von der Welle 18 wegdrücken, dass alle Profilelemente 20 des Panzers 12 im Wesentlichen in einer Ebene liegen. Der Rollladenpanzer 12 bildet im abgewickelten Zustand folglich eine im Wesentlichen plane Fläche.
Dabei sitzen die Profilelemente 20 im abgewickelten Zustand formschlüssig aufeinander auf, insbesondere weist der Panzer 12 im Gegensatz zu
herkömmlichen Rollläden keinerlei Lichtschlitze auf. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich im Brandfalle entwickelnde Flammen und/ oder entwickelnder Rauch durch den Panzer 12 hindurch dringen können bzw. kann. Um ein möglichst platzsparendes Aufwickeln der Profilelemente 20 auf der Welle 18 zu ermöglichen, weisen die Profilelemente 20 ferner eine gekrümmte Form auf.
Die Hohlprofilelemente 20 sind außerdem zumindest teilweise mit einem thermisch schlecht leitenden Material gefüllt. Dieses Material führt dazu, dass der Rollladenpanzer 12 thermisch isolierend wirkt, d.h. die Temperatur an einer feuerbeaufschlagten Seite des Panzers 12 ist höher als eine Temperatur auf der anderen Seite des Panzers 12. Auf diese Weise kann zumindest für eine gewisse Zeit verhindert werden, dass sich ein Feuer aufgrund einer Temperaturleitung durch den Rollladenpanzer 12 hindurch ausbreiten kann.
Damit sich das Füllmaterial in den Profilelementen 20 nicht entzündet, handelt es sich um ein feuerhemmendes Material. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist in jedes Profilelement 20 ein Streifen 21 einer in Zementtechnologie und auf Calciumsilicatbasis hergestellten Dämmplatte eingeführt. Ein derartiges Material wird beispielsweise unter dem Namen PROMATECT von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben. Bei dieser Ausführungsform sind die durch Einfügen des Streifens 21 in das hohle, gekrümmte Profilelement verbleibenden Hohlräume 23 zulässig, diese können aber ggf. mit einem feuerhemmenden und ebenfalls schlecht leitenden Material ggf. in dickflüssiger Form ausgefüllt werden.
Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die Profilelemente 20 mit trockenem Quarzsand zu füllen. Die Enden der Profilelemente 20 sind jeweils mit einem nicht brennbaren Schaummaterial zugeschäumt, d.h.
verschlossen. Ein geeignetes Schaummaterial wird beispielsweise unter dem Namen PROMAFOAM-C von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben.
Der Rollladenpanzer 12 ist an seinen quer zur Welle 18 verlaufenden Seitenrändern in Führungsschienen 34 geführt, die sich in Schließrichtung des Panzers 12, im dargestellten Ausführungsbeispiel also in vertikaler Richtung, parallel zum Fenster erstrecken. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, weisen die Führungsschienen 34 ein im Wesentlichen U-förmiges Profil auf, das an ein Vierkanthohlprofil 36 mit einer Kantenlänge von 30 mm x 30 mm bei 35 durch Längsschweißnähte angeschweißt ist. Das U-Profil hat eine Basislänge von ebenfalls 30 mm und eine Seitenlänge von etwa 40 mm. Sowohl das Hohlprofil 36 als auch die Schenkel 38 sind aus Stahl gebildet und weisen eine Wandstärke von etwa 3 mm auf.
Die Hohlräume 37 der Hohlprofile 36 dienen zur Aufnahme von (nicht gezeigten) Bolzen, die an einer Unterseite des Rollladenkastens 10 vorgesehen sind. Diese Bolzen können aus einem massiven oder einem rohr- förmigen Stahl gebildet sein, und ihr Querschnitt ist an den Querschnitt der Hohlräume 37 angepasst. Durch die in die Hohlräume 37 eingreifenden Bolzen ist der Rollladenkasten an den Führungsschienen 34 fixiert.
An den Innenseiten der Schenkel 38 sind längliche Streifen 40 eines Materials angebracht, das im Brandfalle aufschäumt oder aufquillt. Die Streifen 40 weisen eine Breite von etwa 25 mm auf und erstrecken sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Führungsschienen 34. Wenn die länglichen Streifen 40 im Brandfalle aufschäumen oder aufquellen, dann dichten sie Zwischenräume ab, die zwischen den in den Führungsschienen 34 geführten Enden der Profilelemente 20 und den Schenkeln 38 bzw. dem Hohlprofil 36 bestehen, und verhindern somit, dass sich im Brandfal-
le entwickelnde Flammen und/ oder entwickelnder Rauch über die Führungsschienen 34 an den Profilelementen 20 vorbei auf die andere Seite des Panzers 12 gelangen können bzw. kann.
Solange die länglichen Streifen 40 nicht aufgeschäumt oder aufgequollen sind, weisen sie gewisse Gleiteigenschaften auf bzw. erlauben sie den Profilelementen 20 ein gewisses Spiel in den Führungsschienen 34. Somit ist eine leichtgängige Bewegung der Profilelemente 20 in den Führungsschienen 34 gewährleistet und ein möglichst reibungsarmes Auf- und Abwickeln des Rollladenpanzers 12 sichergestellt. Ein geeignetes Material für die länglichen Streifen 40 ist unter dem Namen PROMASIL bekannt und wird durch die Promat GmbH hergestellt und vertrieben.
Auch eine Austrittsöffnung 42 des Rollladenkastens 10 für den Panzer 12 ist auf beiden Seiten des Panzers 12 mit länglichen Streifen 44 des voranstehend beschriebenen Materials oder eines ähnlichen Materials versehen (Fig. 1). Die länglichen Streifen 44 sorgen im Brandfalle dafür, dass die Austrittsöffnung 42 abgedichtet wird, so dass das Innere des Rollladenkastens 10 und darin enthaltene Antriebskomponenten, insbesondere elektrische Komponenten, vor einem Eindringen von Flammen und/ oder Rauch geschützt ist.
Um die Brandsicherheit des Rollladens weiter zu erhöhen, sind alle äußeren Oberflächen des Rollladenkastens 10 und der Führungsschienen 34 mit einer Beschichtung 46 versehen, die aus einem feuerhemmenden Material besteht, d.h. einem Material, das einem Feuer wenigstens 30 Minuten lang Widerstand leistet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht "die Beschichtung 46 aus etwa 15 mm dicken Platten, die aus einem Material bestehen, das unter
dem Namen PROMATECT von der Promat GmbH hergestellt und vertrieben wird. Die Platten sind auf das Stahlblech des Rollladenkastens 10 bzw. auf die Führungsschienen 34 aufgenietet oder mit einem feuerbeständigen Kleber aufgeklebt. Spalten und Zwischenräume zwischen aneinander angrenzenden Platten sind durch das bereits voranstehend erwähnte Dichtmaterial PROMASEAL abgedichtet.
Der voranstehend beschriebene Brandschutzrollladen erfüllt die Kriterien der Brandschutzklasse T30. Eine Mindest- Feuerschutzhemmung gemäß Klasse El 30 wird durch eine Anordnung erreicht, bei der zwei Brandschutzrollläden der voranstehend beschriebenen Art in einem Abstand von etwa 30 cm, also etwa im Abstand einer Mauerstärke, auf der brandbeanspruchten Seite eines Fensters und der brandabgewandten Seite eines Fensters parallel zueinander angeordnet sind, wie in der Fig. 7 dargestellt ist.
Wie in Fig. 4 gezeigt ist, ist ein Antrieb 48 zum Ab- bzw. Aufwickeln des Rollladenpanzers 12 auf der Welle 18 in dem Rollladenkasten 10 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Antrieb 48 um einen Wechselstrom betriebenen Elektromotor, der zum Antreiben der Welle 18 mit einem Ende der Welle 18 in Eingriff steht. Über eine Leitung 50 ist der Motor 48 an eine Stromversorgung 52 angeschlossen, die in dem Gebäude regulär vorgesehen ist.
Der Antrieb 48 ist außerdem mit einem Rauch- und/ oder Feuermeldesystem 54 verbunden. Dabei erfolgt die Verbindung im dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Leitung 56, sie kann aber ebenso gut mittels kabelloser Signalübertragung erfolgen. Bei Auslösung eines Feuer- oder Rauchalarms wird von dem Rauch- und/ oder Feuermeldesystem 54 ein entsprechendes Signal an eine (nicht gezeigte) Antriebssteuerung gesandt,
die den Motor 48 zum Abwickeln des Rollladenpanzers 12 aktiviert. Beim Abwickeln der Profilelemente 20 vollzieht der Panzer 12 eine Schließbewegung in der durch den Pfeil 58 angedeuteten Richtung, in der Zeichnung nach unten, um die Fensteröffnung 60 zu verschließen.
Neben dem Fenster ist ein Schalter 62 vorgesehen, der entweder direkt mit dem Motor 48 oder mit der Antriebssteuerung verbunden ist. Es handelt sich bei dem Schalter 62 um einen Notschalter, der es Personen, die sich im Brandfalle noch auf der Feuerseite des Rollladens befinden, ermöglichen soll, ein Verschließen der Fensteröffnung 60 und damit eines Fluchtweges zu verhindern.
Der Schalter 62 kann als Druck- oder Tastschalter derart ausgebildet sein, dass durch eine Betätigung des Schalters 62 die Stromzufuhr zum Motor 48 unterbrochen und die Schließbewegung des Rollladenpanzers 12 gestoppt wird. Alternativ kann durch eine Betätigung des Schalters 62 ein Signal an die Antriebs Steuerung übermittelt werden, das eine Umkehrung der Drehrichtung des Motors 48 auslöst und somit zu einem Aufwickeln des Rollladenpanzers führt. Dabei kann der Panzer 12 bei dieser Variante soweit herauf gefahren werden, dass ein Bereich der Fensteröffnung freigegeben wird, der es einer eine Person ermöglicht, unter dem Panzer 12 hindurch auf die andere Seite des Rollladens zu klettern, wobei in diesen Räumen immer Fluchttüren vorhanden sind.
Auf der anderen Seite des Rollladens ist ein Schalter (nicht gezeigt) neben dem Fenster angebracht, dessen Betätigung dazu führt, dass der Rollladenpanzer seine Schließbewegung wieder fortsetzt. Dieser Schalter ist im Prinzip wie der Schalter 62 ausgestaltet, nur resultiert seine Betätigung in einer erneuten Ankopplung des Motors 48 an die Stromversorgung bzw. in einer erneuten Umkehrung der Drehrichtung des Motors 48. Durch eine
Betätigung dieses Schalters kann eine Person, die sich auf die andere Seite des Rollladens in Sicherheit gebracht hat, hinter sich den Rollladen • herablassen, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern.
Da nicht vorherzusagen ist, auf welcher Seite des Rollladens ein Feuer ausbrechen und/ oder sich Rauch entwickeln wird, wirken der Schalter 62 und der entsprechende Schalter auf der anderen Seite des Rollladens so zusammen, dass die Betätigung des einen (zuerst betätigten) Schalters immer zu einem Abbruch und die Betätigung des jeweils anderen (danach betätigten) Schalters immer zu einer Fortsetzung Schließbewegung führt, unabhängig davon, auf welcher Seite der Schalter zuerst betätigt wurde. Auch eine erneute Betätigung desselben Schalters kann den Schließvorgang fortsetzen.
Zusätzlich oder alternativ zur Fortsetzung der Schließbewegung durch eine erneute Schalterbetätigung kann die Antriebs Steuerung des Motors 48 auch eine Zeitschaltung (nicht gezeigt) aufweisen, die dafür sorgt, dass sich im Falle eines Feuer- oder Rauchalarms der Schließvorgang nach Ablauf eines vorbestimmten Zeitraums nach einer durch den Schalter 62 ausgelösten Unterbrechung oder Umkehrung der Schließbewegung wieder automatisch fortsetzt. Eine Betätigung eines Schalters zum Fortsetzen der Schließbewegung auf der brandabgewandten Seite des Rollladens ist in diesem Fall nicht erforderlich, was insbesondere deswegen vorteilhaft ist, da Personen aufgrund von Panik vergessen könnten den Rollladen aktiv hinter sich zu schließen. In diesem Fall dienen die Schalter auf beiden Seiten des Rollladens ausschließlich zum Unterbrechen oder Umkehren der Schließbewegung.
Falls sich der Schließvorgang - ausgelöst durch die Zeitschaltung - fortsetzen sollte, bevor sich alle Personen in Sicherheit bringen konnten, so
kann die Schließbewegung durch eine erneute Betätigung des Schalters auf der Brandseite oder auf der feuerabgewandten Seite erneut gestoppt oder umgekehrt werden.
In Fig. 5 ist eine weiter Ausführungsform des Rollladens gezeigt, bei der gegenüber der Ausführungsform von Fig. 4 zusätzlich zum Antrieb 48 eine Notstromversorgung in Form eines Akkumulatorenpakets 64 in dem Rollladenkasten untergebracht ist, die dazu dient, den Motor 48 bei einem Ausfall der Gebäudestromversorgung mit Strom zu versorgen. Das Akkumulatorenpaket 64 ist auf eine Spannung von 24 V ausgelegt. Um den für den Motor 48 erforderlichen Wechselstrom zu bereitzustellen ist zwischen das Akkumulatorenpaket 64 und den Motor 48 ein Gleichstrom/Wechselstrom-Wandler 66 geschaltet. Ferner ist ein Ladegerät für das Akkumulatorenpaket 64 vorgesehen, das dafür sorgt, dass das Akkumulatorenpaket 64 stets aufgeladen ist.
In regelmäßigen Zeitabständen oder bei Unterschreiten eines vorbestimmten Ladezustands kann das Akkumulatorenpaket 64 daher durch die reguläre Gebäudestromversorgung 52 wieder aufgeladen werden. Zur Überwachung und Regelung des Ladezustands bzw. des Aufladevorgangs des Akkumulatorenpakets 64 ist eine (nicht gezeigte) Steuerung vorgesehen. Erfolgt die Überwachung und Aufladung des Akkumulatorenpakets 64 automatisch, so ist jederzeit ein optimaler Ladezustand und somit eine optimale Stromversorgung des Rollladenantriebs 48 sichergestellt.
Fig. 6 zeigt den bevorzugten Querschnitt des verwendeten Hohlprofilelements, wobei in der Darstellung der Fig. 6 das Hohlelement vollständig mit feuerhemmendem Material 21' gefüllt ist.
Die Füllung 21' besteht aus einer Mischung aus Zement, Wasser und Calciumsulfat (Gips) gegebenenfalls zusammen mit Verstärkungsfasern, wie beispielsweise E-Fasern, Glasfasern, Mineralfasern oder Verstär- kungsfilamenten und gegebenenfalls weiterem Füllmaterial. Die Füllung der Profilelemente erfolgt durch die Mischung in einem fließfähigen Zustand. Beispielsweise kann die Mischung mittels eines Rohres in die Profilelemente eingefüllt werden, wobei die Mischung durch das zunächst tief in das jeweilige Profilelement eingeführte Rohr hindurchgepumpt wird und bei der Füllung des Profilelements das Rohr aus dem Profilelement herausgezogen wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, das der Querschnitt bzw. das gesamte Volumen des Profilelements mit Füllmaterial aufgefüllt wird.
Es können die Profilelemente an einem Ende mit einer Metallkappe bzw. Stahlkappe oder einem Metall- bzw. Stahlstöpsel versehen werden, die bzw. der verhindert, dass das Füllmaterial aus dem Profilelement heraustritt. Auch besteht die Möglichkeit, die jeweiligen Profilelemente von beiden Enden aus zu füllen. Nach der Füllung werden auch die zweiten Enden der Profilelemente mit einer entsprechenden Kappe bzw. einem Stöpsel geschlossen. Es besteht auch die Möglichkeit, längere Profilelemente herzustellen und sie nach der Füllung in mehrere kürzere Längen zu schneiden und dann mit Metallkappen bzw. -Stöpsel an beiden Enden zu versehen.
Nach der Füllung werden die Profilelemente vorzugsweise zum Aushärten und/ oder zum Trocknen der Füllung aufbewahrt.
Schließlich zeigt Fig. 7 eine doppelte Anordnung gemäß Fig. 1 mit einem ersten und einem zweiten Rollladen auf entgegengesetzten Seiten einer Durchreiche bzw. einer Türöffnung. Man sieht, dass im Bereich der
Durchreiche bzw. der Türöffnung die zwei Rollladenpanzer 12 bzw. 12' einen Abstand voneinander aufweisen, der zumindest im wesentlichen durch die Mauerstärke vorgegeben ist und häufig im günstigsten Fall zwischen 25 und 30 cm liegt.
Man sieht, dass jeweils die konkaven Seiten der einzelnen Profilelemente 20 nach außen weisen, da dies für den Aufrollvorgang an den jeweiligen Wellen 18 günstig ist. Auf der konkaven Seite können die Profilelemente bei Bedarf eine Perforation aufweisen, die für eine Transpirationskühlung der Rollladenpanzer im Brandfall sorgt.
Bei der Brandschutzprüfung wird auf der einen Seite des einen Rollladenpanzers eine Temperatur von 850°C erzeugt und es ist erfindungsgemäß festgestellt worden, dass auch nach mehr als 30 Minuten die Temperatur auf der entgegengesetzten Außenseite des zweiten Rollladenpanzers unter 140°C bleibt.
Bezugszeichenliste
Rollladenkasten
Rollladenpanzer
Stahlblech
Lager
Welle
Profilelement
Materialfüllung
Streifen
Ausbuchtung
Hohlraum hakenartige Struktur
Profilelement
Profilelement
Fenstersims
Federstahlstreifen
Dichtmaterial
Ausbuchtung
Führungs schiene
Schweißnaht
Vierkanthohlprofil
Hohlraum
Schenkel länglicher Streifen
Austrittsöffnung länglicher Streifen
Beschichtung
Motor
Gebäudestromversorgung
Leitung
Feuer- und/ oder Rauchmeldesystem
Schließrichtung
Fensteröffnung
Schalter
Akkumulatorenpaket
Gleichstrom/ Wechselstrom- Wandler