Fronthaube für ein Kraftfahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Fronthaube für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 36 06 810 AI ist eine Fronthaube bekannt, die beabstandet von einer Windschutzscheibe angeordnet ist. In einer Nichtgebrauchsstellung ist ein Wischerarm zwischen der Windschutzscheibe und der Fronthaube angeordnet, um eine aus aerodynamischen und aus Gründen des Fußgängerschutzes gewünschte abgedeckte Wischerarmablage zu ermöglichen.
Aufgrund eines bestehenden Trends, Fronthauben von Kraftfahrzeugen wegen möglicher Kollisionen mit Fußgängern sicherer zu gestalten, werden Fronthauben bevorzugt nachgiebig ausgeführt. Eine Möglichkeit zur Erhöhung des Fußgängerschutzes ist es, den Abstand zwischen der Fronthaube und unter der Fronthaube angeordneten Teilen zu vergrößern, so dass die Fronthaube bei einem Aufprall einen größeren Deformationsweg zurücklegen kann, bis sie auf einen Widerstand stößt.
Des weiteren ist eine für den Fußgänger modifizierte Front- haube aus der EP 1 093 980 AI bekannt. Diese Fronthaube mit einem Ober- und einem Unterblech weist zum Schutz von Fußgängern in der Mitte eine geringe Nachgiebigkeit auf . Zu den Rändern nimmt die Nachgiebigkeit stetig zu. Das gewünschte Nachgiebigkeitsprofil der Fronthaube wird durch Sicken im Unterblech oder durch Verstärkungsbleche hervorgerufen und führt bei einem Kopfaufprall eines Fußgängers an einer beliebigen Stelle der Fronthaube zu einem im wesentlichen gleichmäßigen Deformationsverhalten. Hierdurch wird die Verletzungsgefahr für den Fußgänger verringert und somit der Fußgängerschutz erhöht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fronthaube für ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welche den Fußgängerschütz erhöht.
Diese Aufgabe wird durch eine Fronthaube mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .
Die erfindungsgemäße Fronthaube zeichnet sich durch einen nachgiebigen Deformationsbereich aus, welcher zumindest teilweise oberhalb eines Bewegungsbereichs eines Wischerarms angeordnet ist . Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von Bewegungsbereich eines Wischerarms die Rede ist, so ist damit ein überstrichener Drehwinkel eines Wischerarms gemeint, der im Überdeckungsbereich mit der Fronthaube liegt. Im Falle einer Kollision mit einem Fußgänger, leitet der Fußgänger durch den Aufprall eine Kraft in die erfindungsgemäße Front- haube ein, so dass sie deformiert wird. Sobald die Fronthaube mit unmittelbar unter ihr angeordneten Teilen, wie beispielsweise einem Wischerarm, in Kontakt tritt, wird die Fronthaube, da sie in diesen Bereichen eine besonders große Nachgiebigkeit aufweist, weiter deformiert und der Deformations- weg der Fronthaube wird länger. Der Aufprall des Fußgängers wird dadurch gedämpft und die Verletzungsgefahr verringert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen .
Gemäß einer Ausführungsform erstreckt sich der Deformationsbereich der Fronthaube im wesentlichen über die gesamte Breite der Fronthaube. Dies hat den Vorteil, dass die Anordnung des Deformationsbereichs unabhängig von der Anordnung des Wischerarms erfolgt. Des weiteren ist ein sich über die gesamte Fronthaube erstreckender Deformationsbereich symmetrisch. Dadurch fügt er sich optisch harmonisch in die Front- haube ein.
Die Fronthaube weist gemäß einer weiteren Ausführungsform zwei Deformationsbereiche auf. Die beiden Deformationsbereiche sind ausschließlich oberhalb des Bewegungsbereichs der Wischerarme angeordnet, ohne dabei die Steifigkeit der restlichen Fronthaube zu beeinflussen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht der Deformationsbereich aus einem mit einem Ober- und einem Unterblech der Fronthaube verbundenen, separaten Element. Es ist auch denkbar, das Deformationselement mit dem Oberblech und einem Querträger "der Fronthaube zu verbinden. Durch das separate Deformationselement wird es möglich, den Deformationsbereich aus einem anderen Material als die übrige Fronthaube herzustellen. Über das Material lassen sich auf besonders einfache Weise die gewünschten Eigenschaften des Deformationsbereichs einstellen, wie beispielsweise die Nachgiebigkeit. Ein denkbares Material ist Kunststoff. Des weiteren können die Deformationselemente entweder in der Farbe der Fronthaube oder zur Hervorhebung der Funktionalität in einer Kontrastfarbe lackiert sein. Bei Deformationselementen aus Kunststoff können Anbauelemente, wie beispielsweise Scheibenspritzdüsen, bei der Herstellung besonders einfach in die Deformationselemente integriert werden, weil die Deformationselemente mittels Spritzgussverfahren hergestellt werden und dazu lediglich die Spritzgussformen angepasst werden müssen.
Es ist auch denkbar, anstelle eines separaten Elements für den Deformationsbereich, die Fronthaube einstückig auszuführen und die Deformationsbereiche besonders nachgiebig zu gestalten. Die Nachgiebigkeit der Deformationsbereiche kann beispielsweise durch Materialschwächungen, wie Sollbruchbzw. Sollknickstellen erzeugt werden.
Um die Deformationselemente auf einfache Art und Weise mit dem Ober- und dem Unterblech der Fronthaube verbinden zu können, weisen die Bleche gemäß einer weiteren Ausführungsform an ihrer der Windschutzscheibe zugewandten Seite einen
Flansch auf. Das Deformationselement besitzt eine dem Flansch entsprechende Aufnahme. Um die Montage weiter zu vereinfachen, können zusätzliche Befestigungsmittel, wie beispielsweise handelsübliche Blechklammern verwendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Deformationselement mittels einer SchnappVerbindung mit dem Ober- und dem Unterblech verbunden. Bei dieser Art der Befestigung sind außer dem Flansch, welcher an der windschutzscheibeseitigen Seite der Bleche angeordnet ist, keine weiteren Befestigungs- mittel notwendig. Dadurch kann das Deformationselement einfach und schnell montiert werden, wodurch bei der Montage Zeit gespart wird und somit Kosten reduziert werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Kontur des Deformationselements an die Konturen des Ober- und Unterblechs angepasst . Das Deformationselement berührt die Bleche entlang seines der Bleche zugewandten Umfangs . Zudem schließt die Oberfläche des Deformationselements mit der Oberfläche des Oberblechs nach außen bündig ab, so dass die Fronthaube eine glatte Oberseite aufweist. Eine derartige Fronthaube hat den Vorteil, dass bei einem Fußgänger ufprall keine Verletzungen durch hervorstehende Kanten hervorgerufen werden.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Fronthaube anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Fronthaube;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fronthaube;
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III gemäß Fig. 1 sowie
Fig. 4a,b,c Detailansichten der Verbindung zwischen Deformationselement und Oberblech sowie Querträger.
In Fig. 1 ist ein Frontbereich eines Kraftfahrzeugs mit einer Fronthaube 1, einer Windschutzscheibe 3 und einer Wischeranordnung dargestellt. Die Fronthaube 1 weist einen Deformationsbereich 2 auf. Dieser Deformationsbereich 2 ist an einer der Windschutzscheibe 3 zugewandten Außenkante 4 der Front- haube 1 angeordnet und erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Kraftfahrzeugs. Die Wischeranordnung weist zwei Wischerarme 5 mit Wischerblättern 6 auf. Die Fronthaube 1 ist beabstandet von der Windschutzscheibe 3 angeordnet (vgl. Fig. 3) . Die Wischerarme 5 überstreichen einen Drehwinkel α. Die unteren Enden der Wischerarme 5 werden von der Fronthaube 1 verdeckt .
Aus Fig. 2 geht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Front- haube 1 hervor. Im Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, sind an der der Windschutzscheibe 3 zugewandten Außenkante 4 der Fronthaube 1 zwei Deformations- bereiche 2 angeordnet. Die Deformationsbereiche 2 sind zumindest im Überdeckungsbereich der Fronthaube 1 mit einem Bewegungsbereich der Wischerarme 5 angeordnet. Mit anderen Worten, die Deformationsbereiche 2 befinden sich oberhalb der unteren Enden der Wischerarme 5.
In Fig. 3 ist die Fronthaube 1 mit einem Oberblech 7, einem Unterblech 8 und einem Deformationsbereich 2 dargestellt. Das Oberblech 7 ist nach außen gerichtet und stellt die Außenhaut der Fronthaube 1 dar. Das Unterblech 8 ist einem Innenraum, in der Regel Motorraum, zugewandt. Die beiden Bleche 7, 8 sind im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet. Der Deformationsbereich 2 besteht aus einem Deformationselement 12, welches mit den Blechen 7, 8 verbunden ist und eine Verlängerung des Oberblechs 7 in Richtung der Windschutzscheibe 3 bildet. Die Windschutzscheibe 3 ist von der Fronthaube 1 beabstandet angeordnet und erstreckt sich zum Teil
mit ihrem unteren, der Fronthaube 1 zugewandten Ende unter das Deformationseiement 12 der Fronthaube 1. Der Wischerarm 5 ist zwischen der Fronthaube 1 und der Windschutzscheibe 3 angeordnet. Er weist an seinem unteren Ende, welches von der Fronthaube 1 verdeckt wird, eine Bohrung 13 auf, die zur Befestigung des Wischerarms 5 an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs dient.
In den Fig. 4a, b, c sind drei verschiedene Ausführungsformen der Verbindung zwischen dem Oberblech 7 und einem (Hauben-) Querträger 9- mit dem Deformationselement 12 ' in Detailansichten dargestellt.
Die in Fig. 4a dargestellte Fronthaube 1 weist ein Oberblech 7, einen Querträger 9 und ein Deformationselement 12 auf. Der Querträger 9 ist durch Punktschweißen mit dem Oberblech 7 verbunden. Das Oberblech 7 und der Querträger 9 bilden an einer dem Deformationselement 12 zugewandten Seite einen L-förmigen Flansch 11, wobei ein Schenkel 10 des L-för- migen Flansches 11 nur aus dem Oberblech 7 gebildet ist. Das Deformationselement 12 weist eine schlitzförmige Aufnahme 15 für den Schenkel 10 auf. Das Deformationselement 12 wird mit Hilfe einer handelsüblichen Blechklammer 14 mit dem Flansch 11 verbunden. Das Deformationselement 12 füllt einen wannenförmigen Raum zwischen dem Flansch 11 und einem Abschnitt 16, welcher zwischen dem nach außen gerichteten Oberblech 7 und dem Flansch 11 liegt, nahezu vollständig aus. Das Deformationselement 12 und das nach außen gerichtete Oberblech 7 schließen an einer die Oberfläche der Fronthaube 1 bildenden Seite bündig ab. Die Fronthaube 1 weist dadurch eine glatte Oberseite auf. Aneinandergrenzende Flächen des Abschnitts 16 des Oberblechs 7 und des Deformationselements 12 sind parallel zueinander ausgerichtet.
In Fig. 4b ist der Flansch 11 parallel zum Oberblech 7 in Richtung der Windschutzscheibe 3 ausgerichtet . Er wird aus dem Oberblech 7 und dem Querträger 9 gebildet. Das Deforma-
tionselement 12 weist eine schlitzförmige Aufnahme 15 für den Flansch 11 auf. Wie in Fig. 4a werden der Flansch 11 und das Deformationselement 12 über eine handelsübliche Blechklammer 14 miteinander verbunden. Das Oberblech 7 ist im Abschnitt 16 in Richtung Windschutzscheibe 3 abgeschrägt und wird von dem Deformationselement 12 teilweise überdeckt. Die aneinandergrenzenden Flächen des Abschnitts 16 des Oberblechs 7 und des Deformationselements 12 sind parallel zueinander ausgerichtet. Optional weist das Deformationselement 12 einen Befestigungsabschnitt 17 auf, der sich entlang des Querträgers 9 erstreckt und mit diesem zusätzlich über ein Befestigungselement, wie beispielsweise eine Niet 18, verbunden ist.
In Fig. 4c ist ein drittes Ausführungsbeispiel der Verbindung zwischen der Fronthaube 1 und dem Deformationselement 12 dargestellt. Das Oberblech 7 und der Querträger 9 bilden einen T-förmigen Flansch 11, wobei das Oberblech 7 den rechtwinklig nach oben abgewinkelten Schenkel 10 des Flansches 11 darstellt und der Querträger 9 einen rechtwinklig nach unten abgewinkelten Schenkel 20 des Flansches 11 darstellt. Der nach unten abgewinkelte Schenkel 20 ist kürzer als der nach oben abgewinkelte Schenkel 10. Das Deformationselement 12 weist eine T-förmige Aufnahme 15 sowohl für den nach oben abgewinkelten Schenkel 10 als auch für den nach unten abgewinkelten Schenkel 20 auf. An der T-fδrmigen Aufnahme 15 des Deformationselements 12 befindet sich eine U-förmige Raste 19, die bei der Montage des Deformationselements 12 über den nach unten abgewinkelten Schenkel 20 schnappt und so eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Flansch 11 und dem Deformationselement 12 herstellt. Wie in Fig. 4a und 4b, sind die aneinandergrenzenden Flächen des Abschnitts 16 des Oberblechs 7 und des Deformationselements 12 parallel zueinander ausgerichtet .
Bei allen drei Ausführungsbeispielen der Fig. 4a, b und c ist es denkbar, zusätzlich das Unterblech 8 zur Bildung des Flan-
sches 11 zu verwenden. Es ist auch denkbar, den Flansch 11 nur aus dem Oberblech 7 und dem Unterblech 8 zu bilden. Des weiteren schließt bei allen Ausführungsbeispielen die nach außen gerichtete Oberfläche des Oberblechs 7 mit der nach außen gerichteten Oberfläche des Deformationselements 12 bündig ab, so dass die Fronthaube 1 insgesamt eine glatte Außenseite aufweist.
Bezugszeichenliste
Fronthaube Deformationsbereich Windschutzscheibe Außenkante Wischerarm Wischerblatt Oberblech Unterblech Querträger nach oben abgewinkelter Schenkel Flansch Deformationselement Bohrung Blechklammer Aufnahme Abschnitt Befestigungsabschnitt Niet Raste nach unten abgewinkelter Schenkel