DE10305309B4 - Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb an einem Fahrzeug - Google Patents
Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb an einem Fahrzeug Download PDFInfo
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Abstract
Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb (1) an einem Fahrzeug – mit mindestens einem am Fahrzeug festgelegten, flächigen Tragwandabschnitt (10, 17, 18; 30; 34; 37), – mit einer Mehrzahl von an dem Tragwandabschnitt (10, 17, 18; 30; 34; 37) angeordneten Befestigungspunkten (9, 15, 16) zur Halterung entsprechender Befestigungsmittel (8, 13, 14) des Scheibenwischerantriebs (1), wobei der Tragwandabschnitt (10, 17, 18; 30; 34; 37) in einem den Befestigungspunkten (9, 15, 16) benachbarten Verformungsbereich (19, 20, 21; 31; 35; 39) eine gegenüber der sonstigen Tragwand verringerte Steifigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungsbereich (19, 20, 21; 31; 35; 39) eine Mehrzahl von Durchbrechungen (22, 23, 24) des Tragwandabschnitts (10, 17, 18; 30; 34; 37) aufweist und die Durchbrechungen (22, 23, 24) derart angeordnet sind, dass zwischen ihnen eine Mehrzahl von Stegen (25, 26, 27; 32; 36; 38) verbleibt, welche den Befestigungspunkt (9, 15, 16) eines Verformungsbereichs (19, 20, 21; 31; 35; 39) mit der benachbarten Tragwand verbinden.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb an einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei der Ausgestaltung von Fahrzeugen wird dem Fußgängerschutz ein immer größerer Stellenwert eingeräumt. Neben einer nachgiebigeren Gestaltung der Fahrzeugfront geraten hierbei auch frontseitige Bauelemente des Fahrzeugs ins Blickfeld, insbesondere auch die Scheibenwischer und der zugehörige Scheibenwischerantrieb. Eine besondere Verletzungsgefahr geht hierbei von der Wischerlagerwelle aus, die im Falle eines Aufpralls eines Fußgängers wie Spieße wirken.
- Eine Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise aus der
EP 0916559 A2 bekannt. - Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die von der Wischerlagerwelle sowie ggf. von weiteren Komponenten des Scheibenwischerantriebs ausgehende Verletzungsgefahr zu mindern.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Befestigungseinrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
- Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es durchaus möglich ist, eine Befestigungseinrichtung zu gestalten, die einerseits den Scheibenwischerantrieb ausreichend gut befestigt, was das Auffangen von Wischerkräften oder von anderen auf den Scheibenwischerantrieb wirkenden Kräften, z. B. Schneelast, Fahrzeugerschütterungen, angeht, andererseits aber ausreichend nachgiebig ist, um im Falle eines Fußgängeraufpralls eine Verletzungsgefahr zu reduzieren. Beim Aufprall wirken dabei die Verformungsbereiche derart, dass die überstehenden Komponenten des Scheibenwischerantriebs soweit nachgeben, bis ausreichend Aufprallenergie abgebaut wurde. In Kombination insbesondere mit einer entsprechenden Nachgiebigkeit der Fahrzeugfront kann dies zu einer erheblichen Reduzierung der Gefahr schwerer oder schwerster Verletzungen führen.
- Durchbrechungen führen zu einer einfachen Realisierung eines Verformungsbereichs mit verringerter Steifigkeit.
- Durchbrechungen lassen sich mit relativ geringem Aufwand z. B. durch Stanzen herstellen.
- Durchbrechungen gemäß Anspruch 2 führen zur Möglichkeit einer symmetrischen Ausgestaltung des Verformungsbereichs mit einem entsprechend symmetrischen Steifigkeitsverhalten.
- Durch eine Biegung von Stegen gemäß Anspruch 3 kann z. B. eine erwünschte Asymmetrie beim Nachgiebigkeitsverhalten erzielt werden, um z. B. zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Befestigungseinrichtung gegenüber Kräften, die in bestimmten Richtungen auftreten, die Steifigkeit des Verformungsbereichs zu erhöhen.
- Verformungsbereiche nach Anspruch 4 bieten neben gestalterischen Möglichkeiten auch die Möglichkeit, über die spezielle Formgestaltung des Verformungsbereichs dessen Nachgiebigkeit zu beeinflussen. Insbesondere kann ein Verformungsbereich mit einer progressiven Nachgiebigkeit realisiert werden.
- Eine Befestigungseinrichtung mit einem gemäß Anspruch 5 mit der Ebene der benachbarten Tragwand fluchtenden Befestigungsabschnitt erfordert keine Umkonstruktion von Halterungen des Scheibenwischerantriebs am Tragwandabschnitt im Vergleich zu einem Aufbau ohne Verformungsbereich.
- Stege gemäß Anspruch 6 führen zu ähnlichen Vorteilen wie die Ausgestaltung des Verformungsbereichs nach Anspruch 4.
- Ein Soll-Biegeabschnitt nach Anspruch 7 führt zu einem definierten Verformungsverhalten der Stege.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Scheibenwischerantriebs mit rechteckigen Ausschnitten einer an einem Fahrzeug festgelegten Tragwand aus Metallblech, an welcher der Scheibenwischerantrieb befestigt ist; -
2 einen der Tragwandausschnitte von1 in vergrößertem Maßstab; und -
3 bis5 Tragwandausschnitte alternativer Befestigungseinrichtungen zur Befestigung eines Scheibenwischerantriebes an einem Fahrzeug. -
1 zeigt einen insgesamt mit1 bezeichneten Scheibenwischerantrieb mit einem Antriebsmotor2 und einem Antriebsgestänge mit einer starren Haltestange3 und einer Antriebsstange4 , welches mit Wischerlagerwellen5 ,6 derart in Wirkverbindung steht, dass die Rotation einer Antriebswelle des Antriebsmotors2 in eine oszillierende Bewegung der Wischarme umgesetzt wird. - Im Bereich des Antriebsmotors
2 ist der Scheibenwischerantrieb1 mittels einer Halteplatte7 und einer ersten Schraubverbindung8 über einen ersten Befestigungspunkt9 an einem ersten Tragwandabschnitt10 festgelegt, der in1 rechteckig ausschnittsweise dargestellt ist. Über Anschraublaschen11 ,12 im Bereich der Wischerlagerwellen5 ,6 ist die Haltestange3 über zweite und dritte Schraubverbindungen13 ,14 und zweite und dritte Befestigungspunkte15 ,16 an zweiten und dritten Tragwandabschnitten17 ,18 befestigt, die in1 ebenfalls rechteckig ausschnittsweise dargestellt sind. Die Tragwandabschnitte10 ,17 ,18 sind Abschnitte einer Tragwand aus Metallblech, welche gleichzeitig einen Wasserkasten unterhalb einer Motorhaube des Fahrzeugs begrenzt. - Die Tragwandabschnitte
10 ,17 ,18 haben in einem den Befestigungspunkten9 ,15 ,16 benachbarten Verformungsbereich19 ,20 ,21 eine gegenüber der sonstigen Tragwand verringerte Steifigkeit. Hierzu weisen die Verformungsbereiche19 ,20 ,21 Durchbrechungen22 ,23 ,24 auf, zwischen denen eine Mehrzahl von Stegen25 ,26 ,27 verbleiben. Die Stege25 ,26 ,27 verbinden einen um die Befestigungspunkte9 ,15 ,16 verlaufenden Ring28 mit dem die Verformungsbereiche19 ,20 ,21 umgebenden Tragwandabschnitt10 ,17 ,18 .2 zeigt einen derartigen Ring28 für den dort dargestellten zweiten Tragwandabschnitt17 . Die Stege25 ,26 ,27 verjüngen sich längs ihres Verlaufs hin zum Ring28 . - Die Verformungsbereiche
20 ,21 der zweiten und dritten Tragwandabschnitte17 ,18 setzen die jeweils benachbarte Tragwand nicht eben fort, sondern sind durch eine entsprechend gekrümmt über die Ebene der Tragwand überstehende Ausformung der Stege26 ,27 wulstförmig ausgebildet, wobei die Stege26 ,27 zur gleichen Seite über die Tragwand hinaus überstehen, wie die Wischerlagerwellen5 ,6 . Auch die Stege25 des ersten Verformungsbereichs19 sind in ähnlicher Weise gekrümmt, sodass ein wulstförmiger erster Verformungsbereich19 resultiert. Dort stehen die Stege25 jedoch in im Vergleich zu den Stegen26 ,27 entgegengesetzter Richtung über die Tragwand über. - Die Krümmung der Stege
25 ,26 ,27 zur Bildung der wulstförmigen Verformungsbereiche19 ,20 ,21 ist nicht stetig. Zwischen im Wesentlichen eben verlaufenden Stegabschnitten sind vielmehr stärker gekrümmte Soll-Biegeabschnitte29 in den Stegen25 ,26 ,27 ausgebildet. - Die Befestigung des Scheibenwischerantriebs
1 über die Verformungsbereiche19 ,20 ,21 der Tragwandabschnitte10 ,17 ,18 hat folgende Funktion:
Wenn im Falle eines Fußgängeraufpralls auf das Fahrzeug bei einem Unfall der Kopf oder der Körper des Fußgängers auf das Fahrzeug im Bereich der Wischerlagerwellen5 ,6 aufprallt, wird sowohl auf die den Scheibenwischerantrieb1 umgebenden Komponenten als auch auf diesen eine Kraft in Richtung auf das Fahrzeuginnere ausgeübt. Durch diese Kraftwirkung und aufgrund der Verformbarkeit der Verformungsbereiche19 ,20 ,21 weichen sowohl die den Scheibenwischerantrieb1 umgebenden Komponenten als auch dieser selbst in Richtung auf das Fahrzeuginnere zu aus. Hierdurch wird die kinetische Energie insbesondere des Kopfes langsam abgebaut. Der Widerstand, den der Scheibenwischerantrieb1 und die diesen umgebenden Komponenten dem Kopf oder dem Körper des Fußgängers entgegenbringen, ist derart, dass das Integral der abgebauten kinetischen Energie in einem Zeitintervall einen bestimmten vorgegebenen Wert nicht überschreitet. Dies wird erreicht, indem die kinetische Energie, die der Fußgänger auf das Fahrzeug überträgt, in Verformungsenergie insbesondere der Verformungsbereiche19 ,20 ,21 umgewandelt wird. Je nach Einbau des Scheibenwischerantriebs1 am Fahrzeug kann beim Aufprall des Kopfes oder des Körpers des Fußgängers zuerst die Motorhaube des Fahrzeugs und erst dann der darunter liegende Scheibenwischerantrieb1 nachgeben oder es kann auch zuerst der Scheibenwischerantrieb1 und danach die Motorhaube nachgeben. Insgesamt wird in jedem Fall die Gefahr schwerer oder schwerster Verletzungen des Fußgängers im Falle eines derartigen Aufpralls reduziert. - Die Verformung der Verformungsbereiche
19 ,20 ,21 beim Fußgängeraufprall ist plastisch. Dabei werden die Stege25 ,26 ,27 an den Soll-Biegeabschnitten29 verformt bzw. verbogen. - Weitere Ausführungsformen von Tragwandabschnitten mit Verformungsbereichen zeigen die
3 bis5 ausschnittsweise. Teile der Tragwandabschnitte, die denjenigen entsprechen, die schon unter Bezugnahme auf die1 und2 beschrieben wurden, tragen nachfolgend die gleichen Bezugszeichen und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert. - Beim Tragwandabschnitt
30 nach3 fluchtet ein Verformungsbereich31 mit der Ebene der benachbarten Tragwand, d. h. Stege32 des Verformungsbereichs31 stehen nicht über die Ebene der benachbarten Tragwand über. Die Breite der Stege32 längs ihres Verlaufs hin zum Ring28 ist im Wesentlichen konstant. Die Stege32 weisen in der Ebene der Tragwand bzw. des Verformungsbereichs31 eine Biegung33 auf. Diese Biegung33 hat eine vergleichbare Funktion, wie der Soll-Biegeabschnitt29 der Verformungsbereiche19 ,20 ,21 der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ansonsten entspricht die Funktion des Tragwandabschnitts30 derjenigen der Tragwandabschnitte10 ,17 ,18 . -
4 zeigt einen weiteren Tragwandabschnitt34 mit kuppel- bzw. domförmig ausgebildetem Verformungsbereich35 . Dort steht auch der Ring28 über die Ebene der den Verformungsbereich35 umgebenden Tragwand über, wobei Stege36 , welche diese umgebende Tragwand mit dem Ring28 verbinden, nur dort, wo sie an die umgebende Tragwand und an den Ring28 anschließen, eine Biegung aufweisen, ansonsten aber geradlinig verlaufen. Die Stege36 verjüngen sich längs ihres Verlaufs hin zum Ring28 . -
5 zeigt einen Tragwandabschnitt37 in einer weiteren Ausführungsform. Dort fluchten sowohl der Ring28 als auch Stege38 eines Verformungsbereichs39 mit der Ebene der benachbarten Tragwand. Längs ihres Verlaufs hin zum Ring28 weisen die Stege38 im Wesentlichen konstante Breite auf. - Die Funktion der Verformungsabschnitte
35 ,39 der Tragwandabschnitte34 ,37 entspricht derjenigen der im Zusammenhang mit den1 bis3 beschriebenen Ausgestaltungen. - Es ist klar, dass die Anzahl der Stege bei den vorstehend beschriebenen Tragwandabschnitten variieren kann. Auch die Form der Durchbrechungen kann variieren. Schließlich sind auch Ausführungen von Tragwandabschnitten mit Verformungsbereichen möglich, bei denen eine Verringerung der Steifigkeit der Tragwand in den Verformungsbereichen auf andere Weise, z. B. durch Einsatz einer anderen Materialkomponente oder durch Material geringerer Stärke oder durch eine sonstige Schwächung, herbeigeführt wird.
Claims (7)
- Befestigungseinrichtung für einen Scheibenwischerantrieb (
1 ) an einem Fahrzeug – mit mindestens einem am Fahrzeug festgelegten, flächigen Tragwandabschnitt (10 ,17 ,18 ;30 ;34 ;37 ), – mit einer Mehrzahl von an dem Tragwandabschnitt (10 ,17 ,18 ;30 ;34 ;37 ) angeordneten Befestigungspunkten (9 ,15 ,16 ) zur Halterung entsprechender Befestigungsmittel (8 ,13 ,14 ) des Scheibenwischerantriebs (1 ), wobei der Tragwandabschnitt (10 ,17 ,18 ;30 ;34 ;37 ) in einem den Befestigungspunkten (9 ,15 ,16 ) benachbarten Verformungsbereich (19 ,20 ,21 ;31 ;35 ;39 ) eine gegenüber der sonstigen Tragwand verringerte Steifigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungsbereich (19 ,20 ,21 ;31 ;35 ;39 ) eine Mehrzahl von Durchbrechungen (22 ,23 ,24 ) des Tragwandabschnitts (10 ,17 ,18 ;30 ;34 ;37 ) aufweist und die Durchbrechungen (22 ,23 ,24 ) derart angeordnet sind, dass zwischen ihnen eine Mehrzahl von Stegen (25 ,26 ,27 ;32 ;36 ;38 ) verbleibt, welche den Befestigungspunkt (9 ,15 ,16 ) eines Verformungsbereichs (19 ,20 ,21 ;31 ;35 ;39 ) mit der benachbarten Tragwand verbinden. - Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (
25 ,26 ,27 ;36 ;38 ) strahlenförmig vom Befestigungspunkt (9 ,15 ,16 ) ausgehend angeordnet sind. - Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (
32 ) in der Ebene der Tragwand eine Biegung (33 ) aufweisen. - Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verformungsbereich (
19 ,20 ,21 ;35 ) die benachbarte Tragwand nicht eben fortsetzt und insbesondere wulstförmig (19 ,20 ,21 ), kuppel- oder domförmig (35 ) ausgebildet ist. - Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Befestigungspunkt (
9 ,15 ,16 ) direkt benachbarter Befestigungsabschnitt (28 ) des Verformungsbereichs (19 ,20 ,21 ;31 ;39 ) mit der Ebene der benachbarten Tragwand fluchtet. - Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (
25 ,26 ,27 ;36 ) über die Ebene der Tragwand überstehen. - Befestigungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (
25 ,26 ,27 ;32 ;36 ) einen Soll-Biegeabschnitt aufweisen.
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