Mit einem Kraftbegrenzer versehener Gurtstraffer
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft einen selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufroller mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren Blockiervorrichtung und mit einem auf die Gurtwelle einwirkenden Strafferantrieb, welcher nach seiner Auslösung die vorhandene Gurtlose durch Drehung der Gurtwelle in Gurtaufwickelrichtung beseitigt, sowie mit einem Torsionsstab zur Kraftbegrenzung der durch die Vorwärtsverlagerung des angeschnallten Insassen auf den Sicherheitsgurt ausgeübten Kraft, der mit seinem einen Ende mit der Gurtwelle und mit seinem anderen Ende mit einem durch die Blockiervorrichtung gehäusefest zu verriegelnden Profilkopf verbunden ist.
Ein Sicherheitsgurtaufroller mit den gattungsgemäßen Merkmalen ist in der DE 196 09 524 AI beschrieben. Bei derartigen Gurtaufroller- Gurtstraffer-Kombinationen mit eingeschalteter
Kraftbegrenzungseinrichtung besteht einerseits das Problem, daß sich Gurtstraffung und Kraftbegrenzung gegebenenfalls gegenseitig behindern, so daß bei den bekannten Kombinationen eine entsprechend angeordnete Kupplungsvorrichtung vorgesehen ist, um die
Kraftbegrenzungseinrichtung entsprechend den Schaϊtzuständen der Straffvorrichtung zu- bzw. abzuschalten. Ein weiteres Problem besteht darin, daß nach Abschluß der Gurtstraffung mit Beginn der Kraftbegrenzung eine Behinderung der Drehung der Gurtwelle mit angeschlossenem Torsionsstab in Gurtauszugsrichtung durch den in Gurtaufwickelrichtung einwirkenden Strafferantrieb nicht angeschlossen ist. Zur Vermeidung dieses Problems ist beispielsweise bei der in der gattungsbildenden DE 196 09 524 AI benannten DE 43 31 027 AI vorgesehen, daß am Ende des Straffvorganges bei einem als Seilantrieb ausgebildeten Strafferantrieb das Antriebsseil gekappt wird. Bei einer in der DE 198 14 604 AI beschriebenen Gurtaufroller-Gurtstraffer- Kombination mit Torsionsstab, bei welcher die Straffbewegung der Gurtwelle in Gurtaufwickelrichtung über den an den Strafferantrieb angeschlossenen Torsionsstab übertragen wird, ist vorgesehen, daß ein Teil des Torsionsstabes abschert, um die Verbindung der Gurtwelle zum Strafferantrieb aufzuheben und so die Drehung der Gurtwelle in Gurtabwickelrichtung während des Kraftbegrenzungs organges nicht zu behindern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufroller mit den gattungsgemäßen Merkmalen mit einer einfachen konstruktiven Ausbildung so einzurichten, daß nach Abschluß der Straffbewegung die Kraftbegrenzung ohne Behinderung durch den Strafferantrieb sich vollziehen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß der Strafferantrieb mittels eines zusätzlich zum Torsionsstab angeordneten, zur Übertragung von Drehkräften geeigneten Verbindungselementes fest mit dem Profilkopf verbunden ist und dadurch eine Relativbewegung zwischen Strafferantrieb und Gurtwelle eingerichtet ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß die Kraftübertragungswege während des Straffens einerseits und während der Kraftbegrenzung andererseits unterschiedlich ausgelegt sind, so daß eine Störung der Kraftbegrenzung durch den Strafferantrieb ausgeschlossen ist. Dies wird erreicht durch die zusätzliche eingerichtete Verbindung zwischen dem Straff er antrieb und dem Profilkopf, so daß die Straffbewegung über den Profilkopf und den an den Profilkopf angeschlossenen sowie mit der Gurtwelle verbundenen Torsionsstab auf die Gurtwelle übertragen wird und somit keine unmittelbare Verbindung zwischen dem Strafferantrieb und der Gurtwelle besteht; somit kann sich nach Beendigung der Straffbewegung die Gurtwelle in Gurtabwickelrichtung drehen, ohne von dem Strafferantrieb daran gehindert zu sein.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß Strafferantrieb und Profilkopf an den einander gegenüberliegenden Enden der Gurtwelle angeordnet sind und das Verbindungselement durch den hülsenartig ausgebildeten Torsionsstab hindurchgeführt ist.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungselement als Drehstab ausgebildet, so daß die Antriebsbewegung des Strafferantriebes unmittelbar auf den Profilkopf übertragen wird.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß das Verbindungselement als Drehstabfeder ausgebildet ist, so daß von dem Strafferantrieb ausgehende Kraftspitzen durch eine nachgiebige Ausbildung des Verbindungselementes gedämpft werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 die Anordnung von Gurtwelle, Torsionsstab und Strafferantrieb bei einem selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufroller in einer schematischen Schnittdarstellung,
Fig. 2 den Gegenstand der Figur 1 mit der Darstellung des
Kraftflusses beim Straffvorgang,
Fig. 3 den Gegenstand der Figur 1 mit der Darstellung des
Kraftflusses während der Kraftbegrenzung.
Der Aufbau eines selbstsperrenden Sicherheitsgurtaufrollers mit einer fahrzeugsensitiv und/oder gurtbandsensitiv ansteuerbaren Blockiervorrichtung und mit einem auf die Gurtwelle einwirkenden Strafferantrieb ist in der gattungsbildenden DE 196 09 524 AI im einzelnen dargestellt und beschrieben, so daß hierauf Bezug genommen ist; insofern sind in der Zeichnung nur diejenigen Teile des Gurtaufrollers dargestellt, die in ihrem Zusammenwirken für das Verständnis der Erfindung wesentlich sind.
So ist von dem die Gurtwelle 11 als Träger des Gurtbandes lagernd halternden U-förmigen Gehäuse nur der in der Darstellung der Figur l
rechte Gehäuserahmenteil 10 dargestellt. Im Inneren der Gurtwelle 1 1 ist ein Torsionsstab 12 angeordnet, der an seinem einen, in der Darstellung rechten Ende mit einem Profilkopf 13 fest verbunden ist, der seinerseits im Blockierzustand der Gurtwelle 1 1 mittels einer im einzelnen nicht dargestellten Blockiervorrichtung mit dem Gehäuserahmenteil 10 verriegelbar ist. An seinem gegenüberliegenden, in der Darstellung linken Ende ist der Torsionsstab 12 fest mit der Gurtwelle 11 verbunden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Torsionsstab 12 hülsenartig mit einem Innenkanal 14 ausgebildet, durch welchen sich ein Verbindungselement 15 erstreckt, welches beispielsweise als Drehstabfeder ausgebildet sein kann. Das Verbindungselement 15 ist an seinem einen, in der Darstellung rechten Ende in gleicher Weise wie der Torsionsstab 12 fest mit dem Profilkopf 13 verbunden, während das gegenüberliegende, in der Darstellung linke Ende des Verbindungselementes 15 mit einem Ritzel 16 als Teil des Strafferantriebes verbunden ist. Beispielsweise kann das Ritzel 16 bei Auslösung des Strafferantriebs über ein auf ihm aufgewickeltes Antriebsseil oder auch über das Ritzel 16 beaufschlagende Massekörper angetrieben sein.
In Figur 2 ist der Kraftfluß dargestellt, der sich während des Straffvorganges einstellt. Bei Auslösung des Strafferantriebes wird die Drehbewegung des Ritzels 16 über das Verbindungselement 15 auf den Profiϊkopf 13 und damit auch auf den mit dem Profilkopf 13 fest verbundenen Torsionsstab 12 übertragen; aufgrund der festen Verbindung des Torsionsstabes 12 mit der Gurtwelle 11 wird die Drehbewegung des Ritzels 16 weiterhin auf die Gurtwelle 1 1 übertragen. Dieser Kraftfluß während des Straffvorganges ist in Figur 2 mit den Pfeilen 17 angedeutet.
Kommt es im Anschluß an die Straffbewegung zu einer Blockierung des Profilkopfes 13 und dessen Verriegelung mit dem Gehäuserahmenteil 10 und damit auch zu einer Festlegung der Gurtwelle 11, führt eine Zugbelastung an dem auf der Gurtwelle 11 aufgewickelten Gurtband zu einer Drehbelastung der Gurtwelle 11 in Abwickelrichtung des Gurtbandes. Da der Torsionsstab 12 einerseits mit der Gurtwelle 1 1 verbunden, andererseits aber über den mit dem Gehäuserahmenteil 10 verriegelten Profilkopf 13 gehäusefest eingespannt ist, führt die an der Gurtwelle 11 angreifende Gurtbandkraft zu einer Verdrillung des Torsionsstabes 12, wodurch die Kraftbegrenzung wirksam wird. Der damit einhergehende, mit Pfeilen 18 gekennzeichnete Kraftfluß wird von der Gurtwelle 11 über den Torsionsstab 12 und den Profilkopf 13 in das Gehäuserahmenteil 10 abgeleitet. Die damit verbundene Drehbewegung der Gurtwelle 1 1 in Gurtabwickelrichtung, also entgegen der von dem Ritzel 16 ausgehenden Straffrichtung, wird von dem Ritzel 16 und den daran angeschlossenen Strafferantrieb nicht gehindert, weil das Ritzel 16 über das Verbindungselement 15 lediglich mit dem Gehäuse fest verriegelten und insoweit an der Drehbewegung der Gurtwelle 1 1 nicht teilnehmenden Profilkopf 13 verbunden ist.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.