B E S C H R E I B U N G
Etikettiervorrichtung für bewegte Gegenstände und Verfahren zur Etikettierung von bewegten Gegenständen
Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung für bewegte Gegenstände, mit einem Stempel, welcher verschieblich geführt ist und mittels welchem ein Etikett an einem Gegenstand positionierbar ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Etikettierung von bewegten Gegenständen mittels eines Stempels.
Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind beispielsweise aus der EP 0 846 074 Bl oder der DE 199 52 375 AI bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiervorrichtung und ein Verfahren zur Etikettierung von bewegten Gegenständen bereitzustellen, bei der bzw. bei dem eine hohe Reproduzierbarkeit des Etikettierungsvorgangs an den bewegten Gegenständen erreicht ist.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Etikettiervorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Meßvorrichtung zur Bestimmung einer Stempelverschiebungszeit vorgesehen ist, wobei die Stempelverschiebungszeit
durch die Zeitdauer der Bewegung des Stempels auf den Gegenstand zu bestimmt ist.
Üblicherweise wird der Stempel über Druckluftzylinder bewegt. Der genaue räumlich-zeitliche Bewegungsablauf des Stempels ist deshalb nicht bekannt. Die genaue Plazierung eines Etiketts ist dadurch bestimmt, daß der bewegte Gegenstand und der Stempel miteinander synchronisiert werden müssen. Eine wichtige Kenngröße dieser Synchronisierung ist die Etikettierzeit, nämlich die Zeit, die zur Etikettierung benötigt wird. Die Geschwindigkeit des bewegten Gegenstands und die Etikettierzeit müssen aufeinander abgestimmt sein, wenn an einer definierten Position an dem Gegenstand ein Etikett und insbesondere ein Haftetikett angebracht werden soll.
Die Etikettierzeit wiederum setzt sich im wesentlichen zusammen aus einer bekannten Systemzeit und der Stempelverschiebungszeit, die nur ungenau abgeschätzt werden kann.
Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, daß die Stempelverschiebungszeit gemessen wird, d. h. mit der Meßvorrichtung erfaßt wird. Dadurch läßt sich die Etikettierzeit genau berechnen und damit wiederum läßt sich eine hohe Genauigkeit bei der Etikettenplazierung erreichen, wenn entsprechend die berechnete Etikettierzeit berücksichtigt wird.
Es kann dann beispielsweise vorgesehen werden, daß die Stempelverschiebungszeit für einen bestimmten Typ von Gegenstand (beispielsweise einem bestimmten Packungstyp) einmal gemessen wird und abgespeichert wird. Der Gegenstand kann dabei relativ zu einer Haltevorrichtung des Stempels ruhen.
Wird dann während eines Auszeichnungsvorgangs an den bewegten Gegenständen die Stempelverschiebungszeit kontinuierlich gemessen, dann kann eine Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten wie eine Veränderung der Stempelbewegung durch Temperaturänderungen oder langsam variierende Änderungen in der Höhe des Gegenstands berücksichtigt werden, indem entsprechend ein modifizierter Wert für die Stempelverschiebungszeit abgespeichert wird.
Es kann auch vorgesehen sein, daß nach Wartungsarbeiten oder Reparaturarbeiten an der Etikettiervorrichtung die Stempelverschiebungszeit neu gemessen wird.
Wenn Gegenstände unterschiedlicher Höhe in nicht vorhersehbarer Reihenfolge zugeführt werden, so kann bei Berücksichtigung der Höhe der Gegenstände die Stempelverschiebungszeit für die jeweiligen Gegenstände ermittelt werden und dann bei zukünftigen Etikettierungsvorrichtungen berücksichtigt werden.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung haben sich auch bei Streuungen in der Höhe der Gegenstände bei beliebigen Zuführungsgeschwindigkeiten der Gegenstände Etikettablagen an den Gegenständen an gleicher Position mit hoher Genauigkeit erreichen lassen.
Es ist auch möglich, unter Kenntnis der gemessenen Stempelverschiebungszeit die Auftreffenergie des Stempels auf den Gegenstand einzustellen. Ferner ist es möglich, über die Kenntnis der gemessenen Stempelverschiebungszeit die
Bewegung des Stempels derart zu steuern, daß dieser nicht zu lange auf dem Gegenstand aufsitzt.
Insbesondere ist die Stempelverschiebungszeit bestimmt durch das Zeitintervall der Verschiebung des Stempels aus einer Ausgangsstellung bis zum Erreichen des Gegenstands. Durch die erfindungsgemäße Meßvorrichtung läßt sich diese Stempelverschiebungszeit messen, d. h. mit hoher Genauigkeit ermitteln, ohne daß die Bewegungsgleichungen der Stempelverschiebung bekannt sein müssen. Die Ausgangsstellung ist dabei insbesondere eine Stellung, in welcher der Stempel ein Etikett aufnimmt oder eine Zwischenstellung, wobei die Zeitdauer bekannt ist, die der Stempel aus der Aufnahmestellung bis zum Erreichen der Zwischenstellung benötigt.
Eine Etikettierzeit ist bestimmt durch die Summe einer Systemzeit und der Stempelverschiebungszeit. Die Systemzeit, welche sich zusammensetzt beispielsweise aus systembedingten Wartezeiten, einer Übergabezeit für Etiketten an den Stempel und einer Drehzeit, ist systemabhängig und grundsätzlich bekannt. Die unbekannte Größe in der Etikettierzeit, nämlich die Stempelverschiebungszeit, wird erfindungsgemäß gemessen. Für die Synchronisierung zwischen dem bewegten, zu etikettierenden Gegenstand und dem Stempel wiederum ist die Etikettierzeit maßgebend, damit rechtzeitig ein Etikettiervorgang gestartet werden kann, wenn ein Etikett an einer bestimmten Stelle des Gegenstands positioniert werden soll. Da erfindungsgemäß die Stempelverschiebungszeit gemessen wird, läßt sich so die Etikettierzeit explizit bestimmen. Insbesondere ist durch die Meßvorrichtung die Stempelverschiebungszeit kontinuierlich meßbar, so daß auch Änderungen in der Stempelverschiebung, wie sie beispielsweise durch Temperaturänderungen oder durch langsam
variierende Höhenänderungen bei den zu etikettierenden Gegenständen verursacht sind, berücksichtigbar sind.
Weiterhin ist es durch die erfindungsgemäße Lösung möglich, die Stempelverschiebungszeit nach Veränderungen im mechanischen System wie beispielsweise nach Wartungsarbeiten, Reparaturarbeiten oder einem Kolbenaustausch auf einfache Weise neu zu ermitteln, so daß eine sichere Etikettierungsfunktion gewährleistet ist.
Insbesondere ist es vorgesehen, daß die Meßvorrichtung die Stempelverschiebungszeit berührungslos ermittelt, um so den Verschleiß und den Wartungsaufwand gering zu halten.
Günstig ist es, wenn die Meßvorrichtung eine Sensoreinrichtung und eine Gebereinrichtung umfaßt, um eine hohe Genauigkeit bei der Messung der Stempelverschiebungszeit zu erreichen. Durch die Sensoreinrichtung bzw. Gebereinrichtung läßt sich dann ein Meßbereich definieren, welcher insbesondere die mögliche lineare Bewegungsstrecke des Stempels umfaßt.
Bei einer Variante einer Ausführungsform sind dabei die Sensoreinrichtung und die Gebereinrichtung relativ zueinander verschieblich, um so eine Zeiterfassung durchführen zu können.
Insbesondere ist es vorgesehen, daß die Sensoreinrichtung oder Gebereinrichtung ortsfest bezüglich einer Haltevorrichtung einer Stempelführung angeordnet ist und die Gebereinrichtung oder Sensoreinrichtung mit dem Stempel
verschieblich ist. Dadurch läßt sich bestimmen, ob der Stempel sich noch bewegt oder ob er angehalten ist. Dadurch wiederum läßt sich die Stempelverschiebungszeit als das Zeitintervall zwischen einer Ausgangsstellung des Stempels und dem Erreichen des Gegenstands bestimmen.
Beispielsweise ermittelt die Meßvorrichtung die Stempelverschiebungszeit über magnetische Kopplung zwischen Sensoreinrichtung und Gebereinrichtung.
Beispielsweise umfaßt dann die Gebereinrichtung einen Magneten und die Sensoreinrichtung eine Mehrzahl von Hall-Sensoren, welche berührungslos an den Magneten koppeln. Insbesondere sind mehr als zwei Hall-Sensoren vorgesehen, welche längs der möglichen Bewegungsstrecke des Stempels angeordnet sind.
Günstig ist es, wenn die Hall-Sensoren in mindestens einer Reihe angeordnet sind. Die Hall-Sensoren sind dann in einer Reihe insbesondere im wesentlichen parallel zu einer Verschiebungsrichtung des Stempels ausgerichtet angeordnet. Über die Ausdehnung der Reihe läßt sich ein Meßbereich definieren. Über die Anzahl der Sensoren in einer Reihe und/oder über die Anzahl der Reihen läßt sich eine Meßauflösung einstellen.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Auswerteeinrichtung der Meßvorrichtung so beschaltet, daß Signale jedes einzelnen Hall-Sensors auswertbar sind. Wenn dann der Stempel mit der Gebereinrichtung (insbesondere ein Magnet) längs der Reihe fährt und dann die Hall-Sensoren der Reihe nach ein Schaltsignal liefern, dann läßt sich auf einfache und genaue Weise die Stempelverschiebungszeit ermitteln.
Es ist dann günstig, wenn die Hall-Sensoren so angeordnet sind, daß bei der Bewegung des Stempels stets mindestens ein Hall-Sensor ein Schaltsignal liefert. Dadurch kann auf sichere Weise festgestellt werden, ob sich der Stempel noch bewegt oder ruht.
Insbesondere sind die Hall-Sensoren so angeordnet und beschaltet, daß benachbarten Hall-Sensoren zugeordnete Signale zeitlich überlappen. Dies kann beispielsweise über einen Monoflop bewirkt werden. Durch die zeitliche Überlappung läßt sich eine Auswertung realisieren, mittels der auf einfache Weise ein Ruhen des Stempels erkennbar ist.
Insbesondere ist dann ein Zeitermittlungssignal gebildet, welches während der Bewegung des Stempels im gleichen Schaltzustand bleibt. Das Zeitermittlungssignal (Interrupt-Signal) wird dann vorzugsweise in diesen Schaltzustand versetzt, wenn der erste Hall-Sensor der Sensoreinrichtung ein Schaltsignal liefert und bleibt in diesem Schaltzustand, bis die Sensoreinrichtung keine Bewegung des Stempels mehr detektiert. Die Länge des Zeitermittlungssignals ist dann ein Maß für die Stempelverschiebungszeit.
Es kann auch eine Mehrzahl von Reihen von Hall-Sensoren vorgesehen sein, wobei die Hall-Sensoren so angeordnet und beschaltet sind, daß in unterschiedlichen Reihen phasenverschobene Schaltsignale generierbar sind. Insbesondere sind dabei die Hall-Sensoren einer Reihe gemeinsam geschaltet, d. h. eine Reihe weist einen Ausgangsanschluß auf, welcher der Gesamtheit der Hall-Sensoren der Reihe zugeordnet ist. Über solche Reihen, welche bezüglich benachbarter Reihen phasenverschobene Signale erzeugen, läßt sich eine hohe Auflösung erreichen.
Es kann auch vorgesehen sein, daß Sensoreinrichtung und Gebereinrichtung optisch miteinander gekoppelt sind.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Gebereinrichtung mit einer längs der Bewegungsrichtung des Stempels ausgerichteten Codierung versehen, welche durch die Sensoreinrichtung auslesbar ist.
Die Codierung ist dabei vorzugsweise ortsfest bezüglich des Stempels angeordnet, um so eine Bewegung des Stempels erfassen zu können.
Günstigerweise weist die Codierung Codierungsfelder auf, welche gleichmäßig beabstandet sind. Die Codierungsfelder sind beispielsweise durch Hell-Dunkel- Kontraste gebildet. Die Sensoreinrichtung umfaßt dann optische Sensoren, welche auf solche Hell-Dunkel-Kontraste reagieren. Es läßt sich dann auf einfache Weise eine Bewegung oder ein Ruhen des Stempels detektieren, wenn eben die Sensoreinrichtung eine Kontraständerung detektiert bzw. keine Kontraständerung mehr detektiert.
Günstig ist es, wenn die Sensoreinrichtung zwei optische Sensoren umfaßt, welche im wesentlichen im halben Abstand der Codierungsfelder angeordnet sind. Es läßt sich dann eine höhere Auflösung unter geringem Aufwand erreichen.
Es kann auch vorgesehen sein, daß die Gebereinrichtung einen Generator für ein Lichtfeld wie beispielsweise ein Lichtgitter umfaßt, wobei der Stempel in
das Lichtfeld eintauchbar ist und das Lichtfeld durch den Stempel in Abhängigkeit von der Eintauchtiefe bezogen auf eine Sensoreinrichtung zumindest teilweise abschirmbar ist. Die Eintauchtiefe läßt sich dadurch bestimmen und damit wiederum läßt sich die Stempelverschiebungszeit ermitteln. Durch ein solches Lichtfeld läßt sich auch die Höhe des Gegenstands, welcher zu etikettieren ist, ermitteln, wenn der Gegenstand in das Lichtfeld eintaucht. Insbesondere läßt sich dann auf einfache Weise bestimmen, wann der Stempel den Gegenstand erreicht hat; dies ist dann der Fall, wenn Stempel und Gegenstand das Lichtfeld maximal abschirmen.
Durch die Sensoreinrichtung ist dann die Abschirmung durch den Stempel zeitlich bestimmbar.
Es kann auch ein Abstandssensor vorgesehen sein, welcher den Abstand des Stempels zu einer Haltevorrichtung des Stempels mißt. Diese Abstandsmessung erfolgt dabei insbesondere optisch. Sie kann aber auch induktiv erfolgen. Aus einer Änderung dieses Abstands läßt sich ermitteln, ob sich der Stempel noch bewegt bzw. ruht.
Die eingangs genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Etikettierung von bewegten Gegenständen mittels eines Stempels erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Stempelverschiebungszeit als Zeitdauer der Stempelbewegung von einer Ausgangsstellung bis zum Erreichen des Gegenstands gemessen wird.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung erläutert.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen wurden ebenfalls bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung erläutert.
Insbesondere ist dabei die Etikettierzeit, welche die Bewegung zwischen dem bewegten zu etikettierenden Gegenstand und dem Stempel bestimmt und damit die Positionierung der Etiketten an dem Gegenstand, ermittelt als Summe einer Systemzeit, die grundsätzlich bekannt ist, und der gemessenen Stempelverschiebungszeit.
Die ermittelte Stempelverschiebungszeit wird abgespeichert und kann dann für zukünftige Etikettierungsvorgänge, d. h. für die nächsten Gegenstände, verwendet werden.
Es kann vorgesehen sein, daß die gespeicherte Stempelverschiebungszeit zur Synchronisierung des Stempels und der zu etikettierenden Gegenstände verwendet wird. Es ist ferner günstig, wenn die Stempelverschiebungszeit kontinuierlich gemessen wird. Es können dann auch Änderungen in der Stempelverschiebung berücksichtigt werden, wie sie beispielsweise durch langsam variierende Änderungen in der Gegenstandshöhe oder durch Temperaturänderungen verursacht werden.
Insbesondere wird die gemessene Stempelverschiebungszeit dazu verwendet, das Auftreffen des Stempels auf den Gegenstand einzustellen. Ferner kann die ermittelte Stempelverschiebungszeit dazu verwendet werden, die Aufsetzdauer des Stempels auf den Gegenstand gering zu halten.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung;
Figur 2 eine Draufsicht auf die Sensoreinrichtung gemäß Figur 1 in der Richtung D;
Figur 3 eine schematische Darstellung der Beschaltung einer Auswerteeinrichtung der Sensoreinrichtung gemäß Figur 2;
Figur 4 den zeitlichen Signalverlauf an der Sensoreinrichtung gemäß
Figur 2;
Figur 5 eine Variante einer Sensoreinrichtung;
Figur 6 die Beschaltung der Sensoreinrichtung gemäß Figur 5;
Figur 7 den Signalverlauf bei der Sensoreinrichtung gemäß Figur 5;
Figur 8 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung;
Figur 9 eine vergrößerte Darstellung des Bereichs X gemäß Figur 8;
Figur 10 den Signalverlauf der Sensoreinrichtung gemäß Figur 8, 9;
Figur 11 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Etikettiervorrichtung und
Figur 12 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Etikettiervorrichtung.
Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung, welche in Figur 1 dargestellt und als Ganzes mit 10 bezeichnet ist, umfaßt eine Haltevorrichtung 12, welche ortsfest positionierbar ist. Dadurch läßt sich eine als Ganzes mit 14 bezeichnete Stempelvorrichtung bezüglich einer Transporteinrichtung für bewegte Gegenstände 16 positionieren. Die Transporteinrichtung (in der Zeichnung nicht gezeigt) umfaßt beispielsweise ein Förderband, auf dem die bewegten Gegenstände 16 an der Stempelvorrichtung 14 vorbeigeführt sind.
Die Stempelvorrichtung 14 umfaßt einen Stempel 18, welcher in einer Verschiebungsrichtung 20 beweglich ist. Die Verschiebungsrichtung 20 liegt dabei quer und insbesondere senkrecht zu einer Transportrichtung 22 für die bewegten Gegenstände 16. Mittels des Stempels 18 sind Etiketten auf einer Oberfläche 24 der bewegten Gegenstände 16 positionierbar. Bei den Gegenständen 16 handelt es sich insbesondere um Warenverpackungen.
Zur Bewegung des Stempels 18 umfaßt die Stempelvorrichtung 14 einen Zylinder 26, in dem ein Kolben 28 verschieblich ist. Über eine Kolbenstange 29
ist der Kolben 28 mit dem Stempel 18 verbunden. In dem Zylinder 26 ist eine erste Druckkammer 30 gebildet, welche durch das eine Ende des Kolbens 28 begrenzt ist, und eine zweite Druckkammer 32 gebildet, welche durch das andere Ende des Kolbens 28 begrenzt ist.
Die beiden Druckkammern 30, 32 sind jeweils mit Anschlüssen versehen, um in diesen einen Überdruck bzw. Unterdruck erzeugen zu können. Wird beispielsweise in der ersten Druckkammer 30 ein Überdruck erzeugt und in der zweiten Druckkammer 32 ein Unterdruck, dann wird dadurch der Stempel 18 auf den Gegenstand 16 zu bewegt. Wird in der zweiten Druckkammer 32 ein Überdruck erzeugt und in der ersten Druckkammer 30 ein Unterdruck erzeugt, dann wird der Stempel 18 von dem Gegenstand weg bewegt. Durch alternierende Erzeugung von Überdruck und Unterdruck in den Druckkammern 30 und 32 läßt sich eine Auf- und Abbewegung des Stempels 18 erreichen und damit eine periodische Positionierung von Etiketten auf bewegten Gegenständen 16.
In einem Bewegungsbereich 34 des Stempels 18 zwischen der Haltevorrichtung 12 und den bewegten Gegenständen 16 ist eine Ansaugplatte 36 angeordnet, an welcher der Stempel 18 ein Etikett zur Ablage auf dem Gegenstand 16 aufnimmt. Durch die Ansaugplatte 36 ist dann eine Ausgangsstellung des Stempels 18 definiert, so daß der Stempel 18 eine definierte Ausgangsposition aufweist, aus der er Etiketten aufnehmen kann, um sie dann nach der Zubewegung auf die bewegten Gegenstände 16 auf diesen positionieren zu können. Diese Ausgangsstellung 40 liegt unterhalb einer Anschlagposition des Kolbens 28 im Zylinder 26.
Nach Aufnahme des Etiketts durch den Stempel 18 kann eine Drehung des Stempels 18 vorgesehen sein, um das Etikett relativ zu dem Gegenstand 16 zu positionieren.
Durch eine Stempelführung 38 des Stempels 18 wird erreicht, daß der Stempel 18 nach einer eventuellen Drehbewegung beim weiteren Ausfahren im wesentlichen nur eine Linearbewegung zwischen seiner Ausgangsstellung 40 und der Stellung, bei welcher der zu etikettierende Gegenstand 16 erreicht ist, durchgeführt wird.
Die Etikettierzeit TE, die zur Etikettierung eines bewegten Gegenstands 16 benötigt wird, setzt sich aus einer Systemzeit Tsys und einer Stempelverschiebungszeit Ts zusammen. Die Systemzeit Tsys ist bedingt durch bekannte systembedingte Wartezeiten und bekannte Zeiten, welche bestimmt sind durch die Aufnahme von Etiketten durch den Stempel 18 und dessen Positionierung hierzu in der Ausgangsstellung 40 (umfassend beispielsweise eine Drehzeit zur Drehung des Stempels 18).
Die Stempelverschiebungszeit Ts ist diejenige Zeit, die der Stempel 18 von seiner Ausgangsstellung 40 bei einem Ausfahrvorgang bis zum Erreichen des Gegenstands 16 benötigt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausgangsstellung 40 die Stellung des Stempels 18, in der dieser ein Etikett aufnimmt. Die Ausgangsstellung kann aber auch eine Zwischenstellung sein, wobei die Zeitdauer der Stempelbewegung von einer Aufnahmestellung zu der Zwischenstellung bekannt ist (als Teil von Tsys). Diese Stempelverschiebungszeit Ts ist grundsätzlich unbekannt; da die Bewegungsgleichungen der Verschiebung des Stempels 18 nicht bekannt sind, läßt sich diese nicht rechnerisch ermitteln. Erfindungsgemäß wird sie beispielsweise bei einem ruhenden Gegenstand 16 gemessen. Während eines Auszeichnungsvorgangs der Gegenstände 16 kann sich die Stempelverschiebungszeit ändern, da sich die
Stempelverschiebung beispielsweise aufgrund Temperaturänderungen ändern kann oder beispielsweise aufgrund von Reaktionen in der Höhe der Gegenstände 16, wobei es sich dann um kleine bzw. langsame Änderungen in der Gegenstandshöhe handelt.
Wenn Gegenstände 16 unterschiedliche Höhen aufweisen, dann gilt grundsätzlich für jeden Gegenstand einer bestimmten Höhe eine eigene Stempelverschiebungszeit.
Erfindungsgemäß ist nun eine Meßvorrichtung 42 zur Bestimmung der Stempelverschiebungszeit Ts vorgesehen. Durch diese Meßvorrichtung 42 läßt sich die Stempelverschiebungszeit Ts kontinuierlich erfassen. Sie kann für einen bestimmten Gegenstandstyp 16 ermittelt und abgespeichert werden. Während eines Auszeichnungsvorgangs an einer Mehrzahl von beweglichen Gegenständen 16 kann die Stempelverschiebungszeit Ts an sich ändernde Bedingungen wie Temperaturänderungen oder kleine Variationen in der Gegenstandshöhe angepaßt werden und der gespeicherte Wert korrigiert werden, beispielsweise als zuletzt gültiger Mittelwert.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Meßvorrichtung 42 ist eine Sensoreinrichtung 44 vorgesehen (Figuren 1 bis 4), welche eine Mehrzahl von Hall-Sensoren 46 umfaßt, die auf einer Platine 48 angeordnet sind (Figur 2). Die Hall-Sensoren sind in einer oder, wie in Figur 2 gezeigt, in zwei Reihen 50, 52 angeordnet. In diesen Reihen 50, 52 sind die Hall- Sensoren 46 jeweils parallel zu der Verschiebungsrichtung 20 ausgerichtet, wobei die Hall-Sensoren der beiden Reihen 50, 52 relativ zueinander versetzt angeordnet sind, d. h. zwischen benachbarten Hall-Sensoren der Reihe 52 sitzt
jeweils quer zur Verschiebungsrichtung 20 beabstandet ein Hall-Sensor der Reihe 50, um eine große Anzahl von Hall-Sensoren Hi bis Hn auf der Platine 48 unterbringen zu können.
Die Sensoreinrichtung 44 ist dabei an der Haltevorrichtung 12 angeordnet.
An dem Kolben 28 ist als Gebereinrichtung ein Permanentmagnet 54 angeordnet, welcher mit dem Kolben 28 in dem Zylinder 26 verschieblich ist.
Wenn der Stempel 18 aus seiner Ausgangsstellung 40 (seiner Ausfahrstellung) sich in der Verschiebungsrichtung 20 auf den Gegenstand 16 zu bewegt, dann fährt der Magnet 54 längs der Reihen 50, 52 der Hall-Sensoren 46 entlang und erzeugt durch die magnetische Kopplung an diese an den jeweiligen Sensoren ein entsprechendes Signal.
Es sind dabei so viele Hall-Sensoren Hn vorgesehen, daß auch in der tiefsten Position des Stempels 18 (bei Gegenständen mit der kleinsten Höhe) noch ein Signal der Sensoreinrichtung 44 generierbar ist, welche das Erreichen des Gegenstands 16 anzeigt.
Bei dem Permanentmagneten 54 handelt es sich beispielsweise um einen axial magnetisierten Scheibenmagnet. Bei den Hall-Sensoren 46 ( ± bis Hn) kann es sich um bipolare Sensoren handeln, die unabhängig davon schalten, in welcher Richtung das Magnetfeld auf sie trifft oder um unipolare Sensoren, die nur dann schalten, wenn das Magnetfeld in einer bestimmten Richtung auf sie trifft. Unipolare Sensoren können dichter zueinander angeordnet werden und man erreicht somit eine höhere Auflösung.
Auf der Platine 48 ist eine Auswerteeinrichtung 56 angeordnet, welche die Signale der Hall-Sensoren Hi bis Hn auswertet, um so die Stempelverschiebungszeit Ts zu ermitteln.
Bei einer ersten Ausführungsform einer Beschaltung, welche schematisch in Figur 3 gezeigt ist, ist jeder Hall-Sensor Hx bis Hn mit der Auswerteeinrichtung 56 verbunden, so daß diese die Schaltsignale der individuellen Hall-Sensoren 46 empfangen kann.
Die Auswerteeinrichtung 56 ist über eine Freigabesignalleitung 58 mit einem Mikrocontroller verbunden, welcher dann entsprechend die Auswerteeinrichtung aktivieren kann.
Bewegt sich nun der Magnet 54 entlang der Hall-Sensoren 46, so erzeugt der jeweils beaufschlagte Hall-Sensor ein Schaltsignal, welches der Auswerteeinrichtung 56 zugeführt wird.
Es kann vorgesehen sein, daß mit einer fallenden Flanke 60 (Figur 4) des ersten Hall-Sensors Hi, welcher am weitesten entfernt von der Ansaugplatte 36 angeordnet ist, ein retriggerbares Monoflop getriggert wird. Während einer Meßperiode zur Bestimmung der Stempelverschiebungszeit Ts triggert dabei die fallende Flanke eines bestimmten Hall-Sensors 46 das Monoflop nur einmal. Jede weitere fallende Flanke der Schaltsignale der Hall-Sensoren H2 bis Hn triggert das Monoflop erneut.
Wenn der Stempel 18 durch Erreichen des Gegenstands 16 zur Ruhe kommt, dann kippt das Monoflop in seinen stabilen Zustand und löst über eine Interrupt-Leitung 62 einen Interrupt aus. Die Zeitdauer für die Auslösung des Interrupts ist ein Maß für die Stempelverschiebungszeit Ts.
Die Hall-Sensoren 46 sind so dicht positioniert, daß der Interrupt erst ausgelöst wird, wenn der Stempel 18 ruht.
Es kann sein, daß die Messung ungenau ist um eine Rückfallzeit TM des Monoflops (Figur 4). Es ist dabei möglich, über Steuerleitungen 64, 66 die Rückfallzeit TM einzustellen und insbesondere zu steuern. Es ist auch möglich, daß die Auswerteeinrichtung 56 die Rückfallzeit TM selber bestimmt und sich insbesondere dazu an der zuletzt gemessenen Zeit zwischen zwei Schaltflanken benachbarter Hall-Sensoren Hj und Hμi orientiert.
Bei einer Variante dieser Ausführungsform sind, wie in Figur 5 gezeigt, die Hall-Sensoren 46 in versetzten Reihen A und B angeordnet, wobei die Hall- Sensoren der jeweiligen Reihen A und B miteinander beschaltet und mit einer Auswerteeinrichtung 68 verbunden sind. Es sind dabei Ausgangsanschlüsse der Hall-Sensoren jeweils der Gruppe A und der Gruppe B zusammengefaßt und mit der Auswerteeinrichtung 68 verbunden. Zwischen einer Versorgungs- spannungsschiene und einem Masse-Anschluß der Hall-Sensoren 46 ist ein Kondensator 70 zur Entpufferung angeschlossen (Figur 6). Die Versorgungsspannung wird über einen Widerstand 72 den Hall-Sensoren 46 zugeführt.
Die Hall-Sensoren der benachbarten Reihen A und B sind so beschaltet und angeordnet, daß entsprechende Schaltsignale 74, 76 eine Phasenverschiebung
von beispielsweise 90° aufweisen, wie in Figur 7 gezeigt. Bewegt sich dann der Magnet 54, bei dem es sich insbesondere um einen radial magnetisierten Magneten handelt, längs der Platine mit den Hall-Sensoren 46, welche in den Reihen A und B angeordnet sind, dann entsteht für die Sensoren der Reihe A ein periodisches Signal 74 und für die Sensoren der Reihe B ein phasenverschobenes periodisches Signal 76. Durch die Auswerteeinrichtung 68 läßt sich über Summenbildung und/oder Differenzbildung die Anzahl der Signaländerungen im Summensignal und/oder Differenzsignal auswerten. Es läßt sich dann daraus wiederum die Stempelverschiebungszeit Ts bestimmen. Außerdem läßt sich die Bewegungsrichtung des Stempels 18 ermitteln. Dadurch kann das Auftreffen des Stempels 18 auf den Gegenstand 16 auch über ein Zurückprellen des Stempels 18 ermittelt werden.
Erfindungsgemäß wird also wie folgt vorgegangen:
Die Stempelverschiebungszeit Ts wird als Zeitdauer der Stempelbewegung von der Ausgangsstellung 40 bis zum Erreichen des Gegenstands 16 gemessen und gespeichert. Bei der Berechnung der Etikettierzeit TE wird dann diese Stempelverschiebungszeit Ts berücksichtigt.
Die Stempelverschiebungszeit wird beispielsweise für einen bestimmten Gegenstandstyp ermittelt und abgespeichert. Bei kontinuierlicher Messung der Stempelverschiebungszeit in Verbindung beispielsweise mit einer Mittelwertbildung kann dann der Etikettiervorgang an sich ändernde Gegebenheiten wie beispielsweise Veränderung der Stempelbewegung durch Temperaturänderungen oder langsame Änderungen in der Gegenstandshöhe angepaßt werden. Der zuletzt gültige Wert wird beispielsweise als Mittelwert abgespeichert und
kann dann bei einem erneuten Etikettiervorgang für eben diesen Gegenstand als Startwert herangezogen werden.
Bei Gegenständen unterschiedlicher Höhe, welche in nicht vorhersehbarer Reihenfolge zugeführt werden, kann bei Berücksichtigung der Höhe dieser Gegenstände die Stempelverschiebungszeit für die jeweilige Gegenstandshöhe ermittelt werden und bei zukünftigen Etikettiervorgängen berücksichtigt werden.
Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist für einen bestimmten Gegenstandstyp die Etikettierzeit TE bekannt, da die Stempelverschiebungszeit Ts gemessen wurde. Damit läßt sich sicherstellen, daß Etiketten mit hoher Genauigkeit an den bewegten Gegenständen 16 plaziert werden, da sich ein Gegenstand 16, welcher sich mit der Geschwindigkeit V bewegt, während der Etikettierzeit um die Strecke V x TE bewegt und damit eben bei Kenntnis der Stempelverschiebungszeit Ts die Relativposition zwischen dem Gegenstand 16 und dem Stempel 18 bekannt ist, wenn der Stempel 18 den Gegenstand 16 erreicht.
Über Kenntnis der Stempelverschiebungszeit läßt sich auch einstellen, daß der Stempel 18 das Etikett mit einer bestimmten angepaßten Kraft auf den Gegenstand 16 aufbringen kann.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung, welche in Figur 8 schematisch gezeigt ist und dort als Ganzes mit 78 bezeichnet ist, ist die Stempelvorrichtung grundsätzlich gleich ausgebildet wie oben beschrieben. Gleiche Teile werden deshalb mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist an dem Stempel 18 und insbesondere der Kolbenstange 29 eine Gebereinrichtung 80 angeordnet, welche mit einer optischen Codierung versehen ist. Dazu sind längs des Stempels 18 (in Verschiebungsrichtung 20) alternierend Flächen 82, 84 unterschiedlicher Helligkeit als Codierfelder angeordnet. Die Flächen 82, 84 weisen dabei bevorzugterweise die gleiche Länge in der Verschiebungsrichtung 20 auf, d. h. die Flächen 82 sind gleichmäßig beabstandet und die Flächen 84 sind ebenfalls gleichmäßig beabstandet.
Eine Sensoreinrichtung 86 ist an der Haltevorrichtung 12 angeordnet und umfaßt beispielsweise zwei optische Sensoren 88, 90 (Figur 9), welche in dem Bereich zwischen der Ansaugplatte 36 und der Haltevorrichtung 12 an ihrem der Ansaugplatte 36 zugewandten Ende sitzen.
Bewegt sich der Stempel 18, dann bewegt sich mit diesem die Gebereinrichtung 80 und damit die Flächen 82 und 84. Diese Flächen 82, 84 fahren dann an den Sensoren 88, 90 vorbei, wobei sich dann ein Signal ergibt, über welches die Stempelverschiebungszeit Ts ermittelbar ist. Detektieren die Sensoren 88, 90 keine Helligkeitsänderungen mehr, dann bedeutet dies, daß der Stempel 18 den Gegenstand erreicht hat. Ausgehend von der Ausgangsstellung 40 läßt sich der Abfolge von Hell-Dunkel-Kontrasten dann die Stempelverschiebungszeit ermitteln.
Eine dunkle Fläche 82 und eine helle Fläche 84 weisen jeweils eine Ausdehnung d in Richtung der Verschiebungsachse auf. Die beiden Sensoren 88,
90 sind vorzugsweise parallel zur Verschiebungsrichtung beabstandet mit einem Abstand d/2.
Es läßt sich dann während der Bewegung des Stempels, wie in Figur 10 gezeigt, ein Sensorsignal 92 des Sensors 90 realisieren, welches im Vergleich mit einem Sensorsignal 94 des Sensors 88 um 90° phasenverschoben ist. Dadurch läßt sich im Vergleich zu der Verwendung von nur einem Sensor eine doppelte Auflösung erreichen, ohne daß die Flächen 82, 84 verkleinert werden müssen.
Ansonsten funktioniert die Etikettiervorrichtung 78 so wie oben im Zusammenhang mit der Etikettiervorrichtung 10 beschrieben.
Ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung ist in Figur 11 gezeigt und dort als Ganzes mit 102 bezeichnet. Gleiche Bauteile wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel werden wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein Abstandssensor 104 vorgesehen, bei welchem es sich beispielsweise um einen optischen Sensor oder einen induktiven Sensor oder dergleichen handeln kann. Dieser Abstandssensor 104 ist fest mit der Haltevorrichtung 12 verbunden und auf eine der Haltevorrichtung 12 zugewandte Rückseite 106 des Stempels 18 ausgerichtet. Der Abstandssensor 104 koppelt an diese Rückseite 106 des Stempels 18 beispielsweise elektromagnetisch, um den Abstand und insbesondere die zeitliche Änderung des Abstands zwischen der Haltevorrichtung 12 und dem Stempel 18 zu ermitteln.
Der Abstandssensor 104 bildet eine Sensoreinrichtung. Die Gebereinrichtung kann an dem Abstandssensor 104 selber gebildet sein, indem beispielsweise der Abstandssensor ein elektromagnetisches Signal aussendet, welches von dem Stempel 18 reflektiert wird. Der Stempel 18 kann aber auch selber die Gebereinrichtung bilden.
Die Kopplung zwischen Abstandssensor 104 und Stempel 18 hängt ab von dem Abstand zwischen diesen und ist damit durch die Verschiebung des Stempels 18 bestimmt. In der Ausgangsstellung 40 tritt keine Abstandsänderung auf. Der Beginn der Zeitmessung für die Stempelverschiebungszeit läßt sich dann dadurch initiieren, daß eine merkliche Abstandsänderung auftritt.
Ist dann der Gegenstand 16 erreicht, dann tritt ebenfalls keine Abstandsänderung mehr auf, so daß hierüber die Endzeit zur Bestimmung der Stempelverschiebungszeit ermittelbar ist. Die entsprechende Zeitdifferenz stellt dann eben die Stempelverschiebungszeit dar.
Ansonsten funktioniert die Etikettiervorrichtung 102 wie bereits oben im Zusammenhang mit dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben.
Bei einem vierten Ausführungsbeispiel, welches schematisch in Figur 12 gezeigt und dort als Ganzes mit 108 bezeichnet ist, ist eine Gebereinrichtung 110 vorgesehen, welche beispielsweise ein Lichtgitter umfaßt. Diese Gebereinrichtung 110 erzeugt ein Lichtfeld auf eine Sensoreinrichtung 112 zu. Die Gebereinrichtung 110 und die Sensoreinrichtung 112 sind dabei quer zu einer Transportrichtung des Gegenstands 16 beabstandet. Der Gegenstand 16 ist beispielsweise auf einem Transportband 114 geführt (mit einer Transportrichtung, welche in Figur 12 senkrecht zur Zeichenrichtung steht).
Die Gebereinrichtung 110 erzeugt ein Lichtfeld 116, dessen Höhe sich über die Höhe des Gegenstands 16 und mindestens die maximale Höhe des Stempels 18 über dem Transportband 14 erstreckt. Der Stempel 18 ist in das Lichtfeld 116 eintauchbar.
Die Gebereinrichtung 110 und die Sensoreinrichtung 112 sind so ausgebildet, daß durch den Stempel 18 das Lichtfeld mindestens teilweise abdeckbar ist, so daß die Sensoreinrichtung 112 beschattet wird. Die Sensoreinrichtung 112, welche eine Mehrzahl von in der Verschiebungsrichtung 20 des Stempels 18 beabstandete lichtempfindliche Sensoren umfaßt, kann dann aus dem Beschattungsgrad die Stempelstellung als Eintauchtiefe in das Lichtfeld 116 ermitteln. Aus der Detektion einer Veränderung des Beschattungsgrades läßt sich dann wiederum die Stempelverschiebungszeit ermitteln.
Es ist auch möglich, über das Lichtfeld 116 die Höhe des Gegenstands in der Verschiebungsrichtung 20 zu ermitteln. Auch der Gegenstand 16 kann die Sensoreinrichtung 112 beschatten, so daß hierüber eben entsprechend der Höhenparameter des Gegenstands ermittelbar ist. Insbesondere wenn das Lichtgitter der Gebereinrichtung 110 parallele Lichtstrahlen erzeugt, die quer und insbesondere senkrecht zur Höhenrichtung des Gegenstands 16 liegen, dann kann eine schnelle und einfache Ermittlung der Höhe des Gegenstands 16 erfolgen.
Insbesondere läßt sich dann auf einfache Weise das Erreichen des Gegenstands 16 durch den Stempel 18 ermitteln, nämlich wenn eine vollständige Beschattung (bezogen auf die Höhenrichtung 20) der Sensoreinrichtung 112 erreicht ist. In diesem Falle kann dann die Stempelverschiebungszeit auf einfache und direkte Weise ermittelt werden.
Ansonsten funktioniert die Etikettiervorrichtung 108 wie oben anhand der Ausführungsbeispiele 10, 78 und 102 beschrieben. ι
Es ist auch möglich, die Systemverschiebungszeit dadurch zu bestimmen, daß der Druckverlauf bzw. die Druckverhältnisse in einer der Druckkammern 30, 32 oder in beiden Druckkammern 30, 32 des Zylinders 26 gemessen werden. Darüber läßt sich dann ermitteln, ob sich der Stempel 18 noch bewegt oder in Ruhe ist.
Es ist auch möglich, eine kapazitive Messung der Stempelverschiebungszeit durchzuführen, indem beispielsweise eine Kapazitätsmessung zwischen dem Zylinder 26 und der Kolbenstange 29 durchgeführt wird, wobei sich die Kapazität in Abhängigkeit von der Stellung des Stempels 18 verändert.
Weiterhin ist es möglich, den Zylinder 26 mit einer Wicklung zu versehen und die induktive Ankopplung der Kolbenstange des Stempels 18 über diese Wicklung zu messen, wobei wiederum in Abhängigkeit der Stempelstellung sich die induktive Ankopplung ändert.
Es kann auch ein Beschleunigungssensor vorgesehen sein, welcher auf das Auftreffen des Stempels 18 auf den Gegenstand 16 reagiert, um so die Stempelverschiebungszeit zu ermitteln.
Alternativ kann ein Beschleunigungssensor auch an der verschieblichen Kolbenstange 29 angeordnet sein, wobei dann die entsprechenden Signale des Beschleunigungssensors drahtlos an eine Auswerteeinrichtung weitergeleitet werden.
Auch über eine Auswertung einer Reaktionskraft des Stempels 18 beim Auftreffen auf den Gegenstand 18 mit Hilfe einer Kraftmeßeinrichtung wie beispielsweise ein Biegestab, welcher mit der Stempelvorrichtung 14 verbunden ist, läßt sich die Stempelverschiebungszeit bestimmen.