UNTER DIE KOPFHAUT ZU IMPLANTIERENDES IMPLANTAT ZUR MAGNETISCHEN BEFESTIGUNG EINER PROTHESE UND PROTHESE
Die Erfindung betrifft ein Implantat mit einem Permanentmagnet, das zur magnetischen Befestigung einer Prothese, insbesondere einer Haarprothese, an der Kopfhaut eines Patienten unter die Kopfhaut implantierbar ist, wobei das Implantat einen Zentralbereich, in dem der Permanentmagnet vorgesehen ist, und einen Randbereich aufweist, der zur Fixierung des Implantats an einem bestimmten Ort unter der Kopfhaut vorgesehen ist, der mindestens eine Durchbrechung aufweist und dessen dem Schädelknochen des Patienten beim Implantieren zuwendbare Unterseite gegenüber der Unterseite des Zentralbereichs einen Versatz nach oben aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Prothese, insbesondere eine Haarprothese, mit einer prothetischen Struktur, insbesondere einer Haare tragenden Netzstruktur, und mit mehreren Gegenmagneten zur Verwendung in Verbindung mit mehreren der Implantate. Letztlich bezieht sich die Erfindung auch auf ein Verfahren zum Anpassen einer solchen Prothese bei einem Patienten.
STAND DER TECHNIK
Ein Implantat der eingangs beschriebenen Art ist aus der WO 88/00814 bekannt. Es weist einen gekapselten Permanentmagnet auf, der unter die Kopfhaut eines Patienten implantierbar ist. Die Kapselung des Permanentmagnets bildet einen Randbereich aus, in dem Durchbrechungen vorgesehen sind, die eine Fixierung des Implantats durch Einwachsungen durch die Durchbrechungen hindurch ermöglichen sollen. Der Randbereich ist gegenüber dem Zentralbereich des bekannten Implantats, in dem der Permanentmagnet angeordnet ist, in seiner Dicke reduziert, so dass die Unterseite des Randbereichs gegenüber der Unterseite des Zentralbereichs nach oben und die Oberseite des Randbereichs gegenüber der Oberseite des Zentralbereichs nach unten verspringt. Durch
die von außen nach innen zunehmende Dicke des Implantats wird dessen Einschieben unter die Kopfhaut des Patienten durch einfache Einschnitte in die Kopfhaut erleichtert. An der Kopfhaut über dem Implantat kann eine Prothese magnetische befestigt werden, wenn diese mit einem ferromag netischen Teil oder besser einem Permanentmagnet als Gegenmagnet zu dem Permanentmagnet in dem Implantat versehen ist. Um eine Haarprothese an dem Kopf eines Patienten zuverlässig zu befestigen, ist eine Mehrzahl von Implantaten unter seine Kopfhaut zu implantieren.
Als nachteilig bei der Verwendung des bekannten Implantats stellt sich heraus, dass es auch dann, wenn es vergleichsweise dünn ausgebildet ist, auf dem Schädelknochen aufträgt und gegenüber der normalen Kontur des Kopfes des Patienten vorsteht. Hiermit bilden sich automatisch Druckstellen, die nicht nur mit einer akuten Verletzungsgefahr sondern auch mit der Gefahr eines chronischen Durchscheuern verbunden sind. Außerdem ist tatsächlich keine ausreichende Fixierung des Implantats unter der Kopfhaut möglich, auch wenn neues Gewebe in dessen Durchbrechungen einwachsen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass das Implantat unter der Kopfhaut wandert, und dass es bei Zugbelastungen unter Prothese senkrecht von der Kopfhaut weg, beispielsweise beim Abnehmen einer Haarprothese, mit der Kopfhaut von dem Schädelknochen lokal abgezogen wird. Auch hierbei besteht sowohl eine akute Verletzungsgefahr als auch die Gefahr chronischer Langzeitschäden.
Eine Haarprothese der eingangs beschrieben Art ist aus der US 5,741 ,336 bekannt. Hier sind die Gegenmagnete direkt an der Netzstruktur vorgesehen. In einer alternativen Ausführungsform der bekannten Haarprothese ist statt der Gegenmagnete eine luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Polymerfolie mit eingebetteten magnetisierten Partikeln neben der Netzstruktur vorgesehen
AUFGABE DER ERFINDUNG
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, das eine zuverlässigere Fixierung des Implantats an einem bestimmten Ort unter der Kopfhaut ermöglicht. Weiterhin sollen eine in Verbindung mit mehreren solcher Implantate vorteilhaft einsetzbare Prothese, insbesondere eine Haarprothese, und ein Verfahren zu deren Anpassung aufgezeigt werden.
LOSUNG
Die Aufgabe der Erfindung wird bei einem Implantat der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Versatz der Unterseite des Randbereichs nach oben mindestens 50 % der Gesamthöhe des Implantats über der Unterseite des Zentralbereichs beträgt und dass der Randbereich zur Abstützung eines Schraubenkopfs mindestens einer Knochenschraube vorgesehen ist, die von oben nach unten durch die Durchbrechung in dem Randbereich einführbar ist.
Bei einer Prothese der eingangs beschriebenen Art wird die Aufgabe der Erfindung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gegenmagnete zwischen zwei Kunststofffolien angeordnet sind und dass zumindest die beiden Kunststofffolien zusammen die Relativlage der Gegenmagnete gegenüber der Kopfhaut definieren.
Bei einem Verfahren zum Anpassen einer Prothese wird die Aufgabe der Erfindung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass nach der Einheilung der Implantate eine Stretchfolie glatt über die Kopfhaut gezogen wird, dass vorhandene Konturlinien des Kopfes des Patienten an der Stretchfolie angezeichnet werden, dass eine äußere Konturlinie der geplanten Prothese an der Stretchfolie angezeichnet wird, dass die Gegenmagnete über den Implantaten auf die Stretchfolie aufgesetzt werden, dass die Lage der Gegenmagnete an der Stretchfolie angezeichnet wird, dass die dreidimensionale Kontur der Stretchfolie und die Positionen der Anzeichnungen durch Angießen einer Gießmasse fixiert werden, und dass unter Verwendung der Stretchfolie und der erstarrten Gießmasse ein Kopfmodell erstellt wird, an das die Prothese angeformt wird.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Das neue Implantat ist nicht dazu vorgesehen, nur unter die Kopfhaut geschoben zu werden. Vielmehr soll es am Schädelknochen des Patienten befestigt und zu einem erheblichen Teil in diesem versenkt werden. Durch die Befestigung des Implantats am Schädelknochen ist eine absolut sichere Lage des Implantats gegenüber Zugbelastungen an der magnetisch befestigten Prothese gewährleistet. Die teilweise Versenkung des Implantats in den Schädelknochen sorgt dafür, dass es über die normale Kopfkontur des Patienten nicht erkennbar vorsteht. Außerdem resultieren damit weniger Stoß- und Scheuerkanten für das umgebende Gewebe. Das neue Implantat ist aber nicht nur irgendwie zur Einbettung in den
Schädelknochen vorgesehen, sondern seine Form lasst eine zuverlässige Fixierung des Implantats an dem Schädelknochen zu, ohne dass die Gefahr eines Wandern des Implantats gegenüber dem Schädelknochen sowohl in der Fläche des Schädelknochens als auch senkrecht dazu, d.h. zum Gehirn hin, bestehen würde. So ist zwar vorgesehen, dass zum Einsenken des Implantats in den Schädelknochen die äußere Kortikalis und ein Teil des Knochenmarks für den unteren Teil des Zentralbereichs des Implantats entfernt werden. Der Randbereich liegt aber auf der äußeren Kortikalis neben der so ausgeformten flachen Sackbohrung auf. Hier greifen Knochenschrauben durch die Durchbrechungen in dem Randbereich des Implantats in den Schädelknochen ein. Bereits mit zwei Knochenschrauben ist im Regelfall selbst dann eine vollständig ausreichende Fixierung des Implantats gegenüber dem Schädelknochen erreicht, wenn keine andere Verankerung des Implantats an dem Schädelknochen vorgesehen ist. Es können aber auch noch mehr Knochenschrauben eingebracht werden. Die typische Dicke des Schädelknochens von einigen Millimetern, im Regelfall sind es mehr als sechs, lässt sowohl das Einschrauben hinreichend langer Knochenschrauben als auch das Einsenken des Implantats um mindestens zwei häufig auch um drei oder vier Millimeter zu, ohne den Schädelknochen in gefährlicher Weise zu schwächen. Dies ist für eine nach außen unauffällige Anbringung des neuen Implantats ausreichend.
Vorzugsweise ist der über den Randbereich nach unten vorspringende Teil des Zentralbereichs bei dem neuen Implantat zylinderförmig, womit eine recht genaue Zylinderform gemeint ist, die genau auf eine zylinderförmiges Sackbohrung abgestimmt ist, welche mit üblichen chirurgischen Knochenbearbeitungswerkzeugen in einen Schädelknochen einbringbar ist.
Weiterhin ist es bei dem neuen Implantat bevorzugt, wenn die Unterseite des Randbereichs von dem Zentralbereich nach außen weg betrachtet leicht nach unten abfällt. Diese Neigung trägt der typischen Krümmung des Schädelknochens Rechnung. Als geeignet hat sich ein Neigungswinkel von zwei bis acht, d.h. etwa fünf Grad herausgestellt, der die Ausbildung eines Implantats zum universellen Einsatz am Schädelknochen ermöglicht.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Dicke des Randbereichs über der Unterseite des Zentralbereichs von dem Zentralbereich nach außen weg abnimmt. Dies bedeutet, dass die Dicke des Randbereichs von innen nach außen abfällt. Auch hierdurch wird eine flache
Kontur des implantierten Implantats sichergestellt, die sowohl für eine optische Unauffälligkeit als auch für die Vermeidung von Stoß- und Scheuerkanten sorgt.
Darüber hinaus ist es bevorzugt, wenn in der mindestens einen Durchbrechung in dem Randbereich eine Abstützfläche für den Schraubenkopf der Knochenschraube gegenüber der Oberseite des Randbereichs nach unten versetzt angeordnet ist. Dies ermöglicht es, die Schraubenköpfe der Knochenschrauben in den Randbereich des neuen Implantats zu versenken, so dass sie nicht nach oben über diesen Randbereich überstehen und ihrerseits zur Ausbildung von Stoß- und Scheuerkanten führen.
Bezüglich der Magnetisierung des Permanentmagnets ist es bevorzugt, wenn diese von der Unterseite des zentralen Bereichs geradlinig weg zeigt. Dies bedeutet, dass der Nord- oder Südpol des Permanentmagnets nach oben zeigt. Entsprechend weist die auf der Kopfhaut zu befestigende Prothese an der entsprechenden Stelle einen Gegenmagnet mit einem Südbzw. Nordpol an seiner Unterseite auf.
Um eine physiologische Verträglichkeit des neuen Implantats sicherzustellen, ist vorzugsweise der Permanentmagnet in einer Kapselung auf physiologisch unbedenklichem Material vorgesehen. Hierfür eignet sich insbesondere Titan.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn der Permanentmagnet von der Oberseite des Zentralbereichs her aus dem Implantat entfernbar ist. Dabei ist diese Entfernbarkeit möglichst auch bei dem mit über Knochenschrauben fixiertem Implantat gegeben. Dann kann der Permanentmagnet entfernt oder ausgetauscht werden, ohne dass hierzu das gesamte Implantat aus dem Schädelknochen entnommen werden muss. Ein Austauschen des Permanentmagnets kann beispielsweise dann angezeigt sein, wenn ein stärkerer oder anderen Permanentmagnet zur Anwendung kommen soll. Ein Entfernen des Permanentmagnets kann beispielsweise vor der Durchführung bestimmter Diagnoseverfahren sinnvoll sein, die durch das Magnetfeld des Permanentmagnets gestört werden könnten.
Konkret kann das neue Implantat einen Grundkörper, der die Unterseite des Zentralbereichs und die Unterseite des Randbereichs sowie die Durchbrechung in dem Randbereich aufweist, sowie eine Baueinheit umfassen, die den Permanentmagnet aufweist und über ein
Gewinde in den Grundkörper einschraubbar ist, wobei an der Oberseite dieser Baueinheit Angriffsflächen für ein Schraubwerkzeug ausgebildet sind.
Der über den Randbereich nach unten vorspringende Teil des Zentralbereichs des neuen Implantats kann mit einem Außengewinde versehen sein, um damit eine zusätzliche Verankerung des Implantats durch Einschrauben in den Schädelknochen zu ermöglichen.
Bei der neuen Prothese sind die Gegenmagnete zwischen zwei Kunststofffolien angeordnet. Sie werden also nach oben und unten durch die Kunststofffolien abgedeckt. Dabei sind zumindest die beiden Kunststofffolien zusammen so steif, dass sie die Relativlage der Gegenmagnete gegenüber der Kopfhaut definieren. D.h., die Gegenmagnete weisen eine definierte Relativlage zueinander auf, die der definierten Relativlage der Implantate unter der Kopfhaut entspricht. So kann die Prothese nur in der gewünschten definierten Orientierung auf den Kopf aufgesetzt werden, wobei sie durch die magnetische Kraft zwischen den Implantaten und dem Gegenmagnet gehalten wird.
Die Gegenmagnete müssen nicht zwingend Permanentmagnete sein. Es reicht hier unter Umständen auch ferromag netisches Material aus. Um die Baugröße der Gegenmagnete jedoch bei ausreichender Haltekraft klein zu halten, ist eine Ausbildung aus permanentmagnetischem Material, insbesondere aus magnetischem Hochleistungsmaterial bevorzugt.
Von den beiden Kunststofffolien kann mindestens eine eine thermoplastische Folie sein. Eine thermoplastische Folie kann in ihrem plastischen Zustand definiert dreidimensional verformt werden und behält diese dreidimensionale Verformung nach ihrem Abkühlen mit der für die neue Prothese notwendigen Steifigkeit bei.
Wenn die Gegenmagnete oder diesen zugeordnete Gehäuse eine abgerundete und in ihrem Randbereich flach auslaufende Form aufweisen, tragen die Gegenmagnete selbst möglich wenig auf.
Zur Aufbildung einer Haarprothese ist die prothetische Struktur der neuen Prothese eine Haare tragende Netzstruktur, die an der äußeren Kunststofffolie befestigt ist.
Insbesondere bei großflächigen Prothesen könnte die Kunststofffolie durchgehende Löcher aufweisen, in deren Bereich dann beispielsweise bei einer Haarprothese nur die in der Regel feuchtig keits- und luftdurchlässige Netzstruktur vorgesehen ist. Auch die Kunststofffolien selbst können, wenn auch in begrenztem Umfang, feuchtigkeits- und luftdurchlässig sein.
Wenn das neue Verfahren zur Anpassung einer Haarprothese verwendet wird, sind die Konturlinien des Haaransatzes des Patienten von besonderer Bedeutung. Bei ihrem Anzeichnen können Schablonen eingesetzt werden, die bereits im Stand der Technik beim Anpassen bekannter Haarprothesen Verwendung finden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 das neue Implantat in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht eingelassen in einen Schädelknochen und zusammen mit einer an der das Implantat bedeckenden Kopfhaut befestigten Prothese,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Implantat gemäß Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Haarprothese zur Verwendung mit mehreren neuen
Implantaten,
Fig. 4 eine Ansicht von oben auf einen Kopf mit Teilglatze, bei dem mehrere
Implantate gemäß Fig. 1 unter die Kopfhaut implantiert sind,
Fig. 5 eine Ansicht von unten auf die Haarprothese gemäß Fig. 3 zur Verwendung auf dem Kopf gemäß Fig. 4.
FIGURENBESCHREIBUNG
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Implantat 13 ist dort nicht unbedingt maßstabsgetreu wiedergegeben. D.h., das Implantat 13 kann insbesondere relativ dünner bzw. breiter sein
als es den in Fig. 1 wiedergegebenen Proportionen entspricht. Das Implantat 13 besteht aus einem Grundkörper 2 in den eine Baueinheit 21 in der Blickrichtung gemäß Fig. 1 von oben eingesetzt ist. Konkret ist die Baueinheit 21 in den Grundkörper 2 über ein Gewinde 23 eingeschraubt. Um ein festes Einschrauben aber auch ein Wiederherausschrauben der Baueinheit 21 aus dem Grundkörper 2 zu ermöglichen, sind an der Baueinheit 21 Angriffsflächen 6 für ein hier nicht dargestelltes Schraubwerkzeug vorgesehen. Das zusammengesetzte Implantat 13 weist einen Zentralbereich 27 und einen Randbereich 26 auf. Der Zentralbereich 27 ist zylinderförmig und umfasst einen Permanentmagnet 3 im Inneren der Baueinheit 21. Von dem Zentralbereich 27 steht der Randbereich 26 im oberen Bereich radial ab, wobei er um den Zentralbereich 27 umläuft. Die Oberseite 20 des Zentralbereichs 27 geht dabei ohne Versprung in die Oberseite 19 des Randbereichs über. Demgegenüber verspringt die Unterseite 17 des Randbereichs 26 gegenüber der Unterseite 16 des Zentralbereichs 27. Ein zwischen den Unterseiten 16 und 17 bestehender Versatz 18 ist dabei mindestens halb so groß wie eine Gesamthöhe 28 des Implantats 13 zwischen der Unterseite 16 und der Oberseite 20 des Zentralbereichs 27. In dem Randbereich 26 sind Durchbrechungen 25 vorgesehen, deren Anordnung besonders gut aus Fig. 2 hervorgeht. Die Durchbrechungen 25 dienen zur Aufnahme und zum Durchtritt von Knochenschrauben 4, wobei sich die Schraubenköpfe 14 der Knochenschrauben 4 im Inneren der Durchbrechungen 25 an Abstützflächen 15 abstützen, so dass die Schraubenköpfe 14 im Wesentlichen in den Randbereich 26 versenkbar sind. Die Durchbrechungen 25 sind soweit außen in dem Randbereich 26 vorgesehen, dass die Knochenschrauben 4 mit Abstand zu dem Zentralbereich 27 verlaufen. Hier ist die äußere Kortikalis 5 eines Schädelknochens 31 in den das Implantat 13 gemäß Fig. 1 implantiert ist, unbeschädigt und fest, so dass keine Gefahr eines Ausreißens der Knochenschrauben 4 besteht. In den Schädelknochen 31 ist der Teil 29 des Zentralbereichs 27 eingelassen, der nach unten über die Unterseite 17 des Randbereichs 26 übersteht. Dieser Teil 29, dessen Höhe dem Versatz 18 entspricht, ist zylinderförmig und damit auf eine in den Schädelknochen 31 eingebrachte zylinderförmige Sackbohrung 12 abgestimmt. Die Sackbohrung 12 greift durch die Kortikalis 5 in das Knochenmark 1 ein und endet mit Abstand zu der inneren Kortikalis 11 in dem Knochenmark 1. Ein weiteres Einwandern des Zentralbereichs 27 des Implantats 13 in den Schädelknochen 31 wird durch das Aufliegen des Randbereichs 26 auf der äußeren Kortikalis 5 zuverlässig verhindert. Ein seitliches Wandern wird durch die Verschraubung mit den Knochenschrauben 4 zuverlässig verhindert. Diese verhindern auch eine Verdrehung des Implantats 13 in der Sackbohrung 12 und insbesondere ein Herausziehen des
Implantats 13 aus der Sackbohrung 12. Durch die teilweise Einbettung des Implantats 13 in den Schädelknochen 31 trägt das Implantat 13 kaum über den Schädelknochen 31 auf. Dies wird dadurch unterstützt, dass die Dicke 30 des Randbereichs 26 von dem Zentralbereich nach außen weg abnimmt, so dass die verbleibende Erhöhung durch das Implantat 13 abgerundet ist. Da gleichzeitig auch der Schädelknochen 31 typischerweise eine gewisse Oberflächenkrümmung aufweist, ist ein Neigungswinkel 24 von hier fünf Grad zwischen der Unterseite 17 des Randbereichs 26 und der ebenen Unterseite 16 des Zentralbereichs 27 vorgesehen. Oberhalb des Implantats erstreckt sich zunächst eine subkutane Hautschicht 7 und dann die Kopfhaut 8, an der mit Hilfe des Implantats 13 eine Prothese 10 magnetisch befestigt ist. Die Prothese 10 weist dazu einen Gegenmagnet 9 auf, dessen Südpol hier nach unten gewandt ist, während der Nordpol des Permanentmagnets 3 des Implantats 13 nach oben gewandt ist, um zwischen dem Gegenmagneten 9 und dem Permanentmagneten 3 eine Anziehungskraft zu realisieren. Bei einer hinreichenden Verteilung dieser Anziehungskraft in der Fläche kann diese recht stark sein, ohne dass es zu Druckbeschädigungen der Kopfhaut 8 oder der subkutanen Hautschicht 7 zwischen der Prothese 10 und dem Implantat 13 kommt. Auch ein Ziehen an der Prothese 10 von dem Implantat 13 weg führt zu keinen Verletzungsgefahren, da das Implantat 13 an dem Schädelknochen 31 absolut zuverlässig mit den Knochenschrauben 4 gesichert ist und keine Tendenz zu einem Abziehen des Implantats und damit einem unerwünschten Abheben der subkutanen Hautschicht 7 und der Kopfhaut 3 von dem Schädelknochen 21 besteht. Der Permanentmagnet 3 des Implantats 13 besteht vorzugsweise aus einer Legierung mit hoher Magnetkraft. Auf die physiologische Verträglichkeit dieser Legierung muss keine Rücksicht genommen werden, da der Permanentmagnet 3 in der Baueinheit 21 vollständig von einer Kapselung 22 aus Titan 30 umschlossen ist. In dem Randbereich 26 bildet diese Kapselung 22 die Angriffsflächen 6 für das Schraubwerkzeug aus. Die Kapselung 22 bildet auch einen Teil des Gewindes 23 zur Befestigung der Baueinheit 21 in dem Grundkörper 2 aus. Der Grundkörper 2 wiederum umfasst den Teil des Randbereichs 26 in dem die Durchbrechungen 25 vorgesehen sind, Die gesamte Unterseite 17 des Randbereichs 26 und alle Teile des Zentralbereichs 27, die mit der Kortikalis 5 und dem Knochenmark 1 im Bereich der Sackbohrung 12 in Berührung kommen. Durch Austauschen der Baueinheit 21 kann ein anderer Permanentmagnet 3 in das Implantat 13 eingesetzt werden. Es kann auch ein Dummy eingesetzt werden, um beispielsweise Störungen bestimmter diagnostischer Verfahren durch den Permanentmagnet 3 zu verhindern. Hierzu ist jeweils nur ein lokal begrenzter Schnitt durch die Kopfhaut 8 erforderlich.
Insgesamt wird mit dem neuen Implantat 13 eine Möglichkeit zur magnetischen Befestigung von Prothesen an der Kopfhaut eines Patienten, insbesondere von Haarprothesen, geschaffen, die unauffällig ist, eine absolut zuverlässige Befestigung der Prothese mit definierter Lage gegenüber dem Schädelknochen des Patienten gewährleistet und keine Gefahrenpotentiale bezüglich eines Wandern des Implantats und durch Stoß-, Reib- oder Druckkanten beinhaltet.
Der Detailquerschnitt gemäß Fig. 3 durch eine Haarprothese 39 zeigt die Anordnung eines Gegenmagnets 36 zwischen zwei Kunststofffolien 33 und 34. Die untere Kunststofffolie 33 ist dabei zur Anlage an der Kopfhaut vorgesehen. Die obere Kunststofffolie 34 fixiert den Gegenmagnet 36 und glättet dessen äußere Kontur. Aus demselben Zweck der Glättung der äußeren Kontur des Gegenmagnets 36 ist dieser innerhalb eines in seinem Randbereich flach auslaufenden Gehäuses 35 vorgesehen. Die beiden Folien 33 und 34 sind miteinander verklebt. Zusammen weisen sie eine solche Steifigkeit auf, dass mehrere der Gegenmagnete 36 der Haarprothese 39 eine definierte Relativlage zueinander aufweisen. Um ihnen die dabei notwendige dreidimensionale Form zu geben, sind die Kunststofffolien 33 und 34 thermoplastische Folien. Auf der äußeren Kunststofffolie 34 ist eine Haare 38 tragende Netzstruktur 34 vorgesehen, die die sichtbare Oberfläche der Haarprothese 39 ausbildet.
Fig. 4 skizziert die Lage mehrerer Implantate 13 unter der Kopfhaut 8 eines Kopfes 4. In Fig. 5 ist bei der entsprechenden Haarprothese 39 die Lage der Gegenmagnete 36 eingezeichnet. Auf die Zeichenebene projiziert, sind die Relativpositionen der Gegenmagnete 36 äquivalent zu den Relativpositionen der Implantate 13. D.h., die Haarprothese 39 wird durch die magnetischen Kräfte zwischen den Implantaten 13 und den Gegenmagneten 36 nur in genau der Lage gegenüber der Kopfhaut 8 gehalten, in der sie die haarlosen Bereiche der Kopfhaut 8 in gewünschter Weise abdeckt. Durch die magnetischen Kräfte wird die Haarprothese sogar bei Fehlausrichtung in die richtige Lage gezogen, wenn sie sich der Kopfhaut nähert. Damit ist das ordnungsgemäße Aufsetzen der Haarprothese 39 auf den Kopf 14 ohne Verwendung eines Spiegels oder einer Hilfsperson möglich, was einen erheblichen Komfortfortschritt darstellt. In Fig. 5 ist angedeutet, dass die Folien 33 und 34 bei der Haarprothese 39 nicht flächendeckend vorgesehen sein müssen. Vielmehr kann, beispielsweise in der Mitte ein Loch 41 vorgesehen sein, dass nur durch die Netzstruktur 37 abgedeckt wird, solange hierdurch die Relativlagedefinition der Gegenmagnete 36 durch die Kunststofffolien 33 und 34 nicht gefährdet ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
Knochenmark 11 Kortikalis
Grundkörper 12 Sackbohrung
Permanentmagnet 13 Implantat
Knochenschraube 14 Schraubenkopf
Kortikalis 15 Abstützfläche
Angriffsfläche 16 Unterseite subkutane Hautschicht 17 Unterseite
Kopfhaut 18 Versatz
Gegenmagnet 19 Oberseite
Prothese 20 Oberseite
Baueinheit 31 Schädelknochen
Kapselung 32 Dicke
Gewinde 33 Kunststofffolie
Neigungswinkel 34 Kunststofffolie
Durchbrechung 35 Gehäuse
Randbereich 36 Gegenmagnet
Zentralbereich 37 Netzstruktur
Gesamthöhe 38 Haar
Teil 39 Haarprothese
Titan 40 Kopf
41 Loch