Verfahren zur Herstellung eines zinkhaltigen Sinters als Einsatzstoff für die thermische Zinkgewinnung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines zinkhaltigen Sinters als Einsatzstoff für die thermische Zinkgewinnung, insbesondere für die Zinkgewinnung nach dem IS-Verfahren, wobei zur Herstellung des Sinters wenigstens ein zinkhaltiger Sekundärrohstoff in einem in einer Sinteranlage ablaufenden Sinterprozeß gesintert wird und wobei der zinkhaltige Sekundär- rohstoff im wesentlichen schwefelarm oder schwefelfrei ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Sinteranlage zur Herstellung eines zinkhaltigen Sinters und eine Anlage zur thermischen Zinkgewinnung.
Bei dem IS-Verfahren handelt es sich um einen thermischen Zinkgewinnungs- prozeß, bei dem die Metallerzeugung in einem Schachtofen vergleichbar einem Hochofen abläuft. Hüttenwerke, die nach dem IS-Verfahren Zink produzieren, bestehen in der Regel aus dem IS-Schachtofen, einer Sinteranlage und einer Schwefelsäureanlage. Dabei dient die Sinteranlage zur Agglomeration der zinkhaltigen Erzkonzentrate - sogenannter Primärrohstoffe -, wobei der in den Primärrohstoffen vorhandene Schwefel als Energiequelle für den Sinterprozeß dient. Während des Sinterprozesses verbrennt der in den Primärrohstoffen enthaltene Schwefel unter Freisetzung von Schwefeldioxid. Da Schwefeldioxid ein Schadstoff ist und die zulässigen Schwefeldioxidemissionen einer strikten gesetzlichen Regelung unterliegen, wird Schwefeldioxid in der Schwefelsäureanlage zu Schwefelsäure umgesetzt, in der Regel nach dem Kontaktverfahren.
Zur Verringerung des Anteils an Primärrohstoffen ist man zum Teil dazu übergegangen, dem Ofen neben den Primärrohstoffen auch Sekundärrohstoffe zuzugeben. Bei den Sekundärrohstoffen handelt es sich nicht um zinkhaltige Erzkonzentrate, sondern um zinkhaltige, bei der Verarbeitung von zinkhaltigen Materialien anfallende Abfall- und Reststoffe. Zu den Sekundärrohstoffen zählen beispielsweise zinkhaltige Stahlwerkstäube, Zinkasche, Filterstäube, Filterschlämme oder Wälzoxide. Die gemeinsame Sinterung von Sekundär- und Primärrohstoffen ist aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung
dieser Einsatzstoffe jedoch aufwendig und zum Teil bei hohen Anteilen an Sekundärrohstoffen gar nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs ge- 5 nannten Art zur Verfügung zu stellen, daß es ermöglicht, zinkhaltige Sekundärrohstoffe in größeren Anteilen gemeinsam mit zinkhaltigen Primärrohstoffen zu sintern, um den im Sinterprozeß entstehenden Sinter zur thermischen Zinkgewinnung einzusetzen.
10 Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe ist bei einem Verfahren mit den Oberbegriffsmerkmalen des Patentanspruchs 1 vorgesehen, daß dem zur Sinterung vorgesehenen Sekundärrohstoff wenigstens ein schwefelhaltiger Sekundärenergieträger zur Sinterung zugegeben wird, daß der Schwefelanteil des Sekun- därenergieträgers im Sinterprozeß verbrannt wird und daß der Energiebedarf
15 des Sinterprozesses zumindest zum Teil durch die bei der Verbrennung des Schwefelanteils des Sekundärenergieträgers freigesetzte Energie gedeckt wird, wobei der Sekundärenergieträger im wesentlichen zinkfrei ist und wobei der Heizwert des Sekundärenergieträgers im wesentlichen durch den Schwefelanteil des Sekundärenergieträgers bestimmt wird.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß im Gegensatz zu zinkhaltigen Primärrohstoffen zinkhaltige Sekundärrohstoffe geringere Schwefelkonzentrationen enthalten und zum Teil sogar schwefelfrei sind. Werden daher Mischungen aus zinkhaltigen Sekundär- und Primärrohstoffen gemeinsam ge-
25. sintert, ist der in der Mischung enthaltene Schwefelgehalt in der Regel zu gering, um den Energiebedarf des Sinterprozesses aus der Verbrennung des Schwefelanteils des Primärrohstoffs zu decken. Daher ist die gemeinsame Sinterung von zinkhaltigen Primär- und Sekundärrohstoffen bzw. der zulässige Anteil von Sekundärrohstoffen in solchen Mischungen begrenzt. Hier setzt
30 nun die Erfindung an, wobei durch die Verbrennung des in einem dem Sinterprozeß zugegebenen sekundären Energieträger enthaltenen Schwefelanteils ein zusätzlicher Energiebetrag bereitgestellt wird, der zum Ausgleich des bei der Verbrennung schwefelarmer Sekundärrohstoffe entstehenden Energiedefizits im Sinterprozeß genutzt wird. Durch die Zugabe des schwefelhaltigen Se-
35 kundärenergieträgers kann der Anteil zinkhaltiger Sekundärrohstoffe mit im Vergleich zu Primärrohstoffen geringeren Heizwerten am Gesamteinsatzmate-
rial der Sinteranlage deutlich erhöht werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann sogar erstmals ein zinkhaltiges Sintermaterial ausschließlich durch Sintern zinkhaltiger Sekundärrohstoffe erfolgen, ohne daß eine Modifikation bestehender Anlagen erforderlich ist. Vor dem Hintergrund der steigen- den, zum Wertstoffrecycling zuzuführenden zinkhaltigen Sekundärrohstoffmengen kommt dem erfindungsgemäßen Verfahren daher besondere wirtschaftliche Bedeutung zu.
Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß der zum Teil sehr geringe Schwefelgehalt in zinkhaltigen Sekundärrohstoffen dazu führen kann, daß die Schwefeldioxidkonzentration der bei dem Sinterprozeß freigesetzten Abgase bei hohen Anteilen zinkhaltiger Sekundärrohstoffe zu gering ist, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Schwefelsäurenanlage zu ermöglichen. Der dem Sinterprozeß erfindungsgemäß zugegebene schwefelhaltige Sekundärrohstoff erfüllt so- mit eine Doppelfunktion. Neben der Bereitstellung von Energie für den Sinterprozeß wird durch die Verbrennung des in dem Sekundärenergieträger enthaltenen Schwefels die Schwefeldioxidkonzentration im Abgas des Sinterprozesses erhöht, so daß der Umsatz der an der Schwefelsäureerzeugung beteiligten Reaktionen zunimmt und die Schwefelsäureanlage wirtschaftlicher betrie- ben werden kann. Im Vergleich zur Herstellung eines zinkhaltigen Sinters allein aus Primärrohstoffen kann somit durch Zugabe des schwefelhaltigen Sekundärenergieträgers auch bei hohen Konzentrationen schwefelarmer Sekundärrohstoffe auf die Modifikation bestehender Anlagen zur thermischen Zinkgewinnung, insbesondere auf die Modifikation der Sinteranlage bzw. der vor- gesehenen Schwefelsäure- bzw. Gasreinigungsanlage verzichtet werden, wobei die Schwefeldioxidkonzentration im Abgas des Sinterprozesses in Abhängigkeit von der zugegebenen Menge des schwefelhaltigen Sekundärenergieträgers bzw. dessen Schwefelkonzentration einstellbar ist.
Vorzugsweise kann als Sekundärenergieträger elementarer Schwefel und/oder eine sulfidische Verbindung, insbesondere ein sulfidisches Erz, vorzugsweise Pyrit, eingesetzt werden. Dabei ist es so, daß als schwefelhaltiger Sekundärenergieträger vorzugsweise ein Material ausgewählt wird, dessen Bezugskosten gering sind. In diesem Zusammenhang bietet sich an der Stelle von Pyrit oder zusätzlich beispielsweise auch der Einsatz schwefelhaltiger Abfallprodukte als Sekundärenergieträger an, vorzugsweise schwefelhaltiger Abfallprodukte der
petrochemischen Industrie. Die bei der üblicherweise vorgesehenen Entsorgung derartiger Produkte anfallenden Kosten können bei der Verwertung als Sekundärenergieträger in einem Prozeß zur thermischen Zinkgewinnung bzw. im Sinterprozeß als quasi Gutschrift verbucht werden und dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens zu erhöhen.
Während es bei der Erfindung grundsätzlich möglich und auch bevorzugt ist, daß zur Herstellung des zinkhaltigen Sinters ausschließlich zinkhaltige Sekundärrohstoffe eingesetzt werden, ist es auch möglich, daß dem Sinterprozeß zu- sätzlich zum Sekundärrohrstoff wenigstens ein zinkhaltiger Primärrohstoff, vorzugsweise ein sulfidisches zinkhaltiges Erz, zugeführt wird.
Das Mengenverhältnis von Sekundärenergieträger zu Primärenergieträger bzw. Primärrohstoff an der Gesamteinsatzmenge des Sinterprozesses wird da- her vorzugsweise in Abhängigkeit von der bei der Verbrennung des im Sekundärrohstoff und/oder im Primärrohstoff enthaltenen Schwefels freigesetzten chemischen Energie bzw. Reaktionsenthalpie festgelegt. Darüber hinaus kommt es bei hohen Temperaturen selbstverständlich auch zur Verbrennung weiterer im Sekundärenergieträger enthaltener brennbarer Bestandteile, wo- raus ein zusätzlicher Energiebeitrag resultiert. Wesentlich dabei ist, daß der bei der Verbrennung des Sekundärenergieträgers freigesetzte Energieanteil ausreichend hoch ist, um den Energiebedarf des Sinterprozesses bzw. die zum Sintern erforderlichen Temperaturen sicherzustellen und darüber hinaus der Schwefelanteil im Sekundärenergieträger vorzugsweise so groß ist, daß die Schwefeldioxidkonzentration im Abgas ausreichend hoch ist, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Schwefelsäureanlage sicherzustellen.
Vorzugsweise wird der Energiebedarf des Sinterprozesses im wesentlichen allein durch die bei der Verbrennung des Schwefelanteils des Sekundärener- gieträgers freigesetzte Energie gedeckt. Das bedeutet, daß der Sekundärenergieträger als brennbaren Bestandteil überwiegend Schwefel aufweist. Auch hier gilt natürlich wieder, daß neben den Schwefelanteilen auch andere brennbare Komponenten zur Deckung des Energiebedarfs beitragen können.
Weiter ist es von Vorteil, daß dem Sinterprozeß als Energieträger ausschließlich der Sekundärenergieträger und ggf. der zinkhaltige Primärrohstoff zuge-
geben werden. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn der Schwefelanteil des Sekundärenergieträgers und ggf. des Primärrohstoffs ausreichend hoch ist, um den Energiebedarf des Sinterprozesses zu decken bzw. der Anteil des zinkhaltigen Primärrohstoffes am Gesamteinsatzmaterial zur Herstellung des zinkhal- tigen Sinters nicht zu gering ist. Falls der Energiebedarf des Sinterprozesses nicht gedeckt werden kann, ist es unter Umständen notwendig, einen oder mehrere weitere Sekundärenergieträger in den notwendigen Anteilen dem Sinterprozeß zuzugeben. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, daß jeder Sekundärenergieträger von einer derartigen Beschaffenheit bzw. Zusammen- setzung und/oder Stückigkeit sein muß, daß eine weitgehend homogene Vermischung der zinkhaltigen Einsatzstoffe mit dem Sekundärenergieträger möglich ist. Bei einer gleichmäßigen Vermischung des Sekundärenergieträgers mit dem zinkhaltigen Sekundär- bzw. Primärrohstoff kann ein homogenes Temperaturprofil über dem Einsatzmaterial gewährleistet werden, was sich positiv auf den Sinterprozeß auswirkt. Anderenfalls kann es dazu kommen, daß der hergestellte zinkhaltige Sinter eine unterschiedliche Brüchigkeit aufweist bzw. der Rohstoff nicht oder nur schlecht während des Sinterprozesses versintert.
Die Schwefeldioxidkonzentration in dem während des Sinterprozesses freige- setzten Abgas sollte vorzugsweise zwischen 4 bis 7 Vol.-%, vorzugsweise ca. 5,5 Vol.-% betragen. Dementsprechend ist der Anteil des zuzugebenden Sekundärenergieträgers zu wählen. Durch eine entsprechende Meßeinrichtung im Abgas kann die zuzugebende Menge gesteuert oder geregelt werden. Bei Schwefeldioxidkonzentrationen dieser Höhe ist der Betrieb der Schwefelsäu- reanlage bzw. der Umsatz der bei der Schwefelsäureherstellung beteiligten Reaktionen besonders hoch. Es sind grundsätzlich jedoch auch höhere oder niedrigere Schwefel dioxidkonzentrationen im Abgas des Sinterprozesses möglich, insofern die Herstellung von Schwefelsäure aus dem schwefeldi- oxidhaltigen Abgas noch durchführbar ist. Grundsätzlich kann bei sehr gerin- gen Schwefelkonzentrationen im Abgas jedoch auch eine andere Form der Schwefelrückgewinnung vorgesehen werden, beispielsweise über geeignete aus dem Stand der Technik bekannte Gasreinigungsverfahren.
Um den Eisengehalt der bei der thermischen Zinkgewinnung aus dem zinkhal- tigen Sinter entstehenden Schlacke zu regulieren, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Zusammensetzung und/oder der Mengenanteil der jeweiligen
dem Sinterprozeß zugebenen zinkhaltigen Primärrohstoffe und/oder der zinkhaltigen Sekundärrohstoffe anhand der Gesamteinsatzmenge des Sinterprozesses in Abhängigkeit von dem Eisengehalt des Sekundärenergieträgers festgelegt wird. Dabei ist es grundsätzlich so, daß bei hohen Eisengehalten des Se- kundärenergieträgers vorzugsweise Primär- und/oder Sekundärrohstoffe eingesetzt werden sollten, die einen entsprechend geringen Eisengehalt aufweisen. Dies gilt selbstverständlich auch umgekehrt.
Vorzugsweise wird der zinkhaltige Sekundärrohstoff dem Sinterprozeß in ei- ner solchen Menge zugegeben, daß der Mengenanteil des zinkhaltigen Sekundärrohstoffs an dem zinkhaltigen Sinter mehr als 50 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 90 Gew.-%, und insbesondere 100 Gew.-% beträgt. Grundsätzlich sollte der Anteil des zinkhaltigen Sekundärrohstoffes an der zur Herstellung des zinkhaltigen Sinters der Sinteranlagen zugeführten Gesamteinsatzmenge möglichst hoch sein, um die Wirtschaftlichkeit weiter zu steigern. Dem gleichen Ziel dient es im übrigen, daß der zinkhaltige Sekundärrohstoff dem Sinterprozeß in einer solchen Menge zugegeben wird, daß der Zinkgehalt des zinkhaltigen Sintermaterials zu mehr 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mehr als 90 Gew.-% und insbesondere zu 100 Gew.-% durch den Zinkanteil des zink- haltigen Sekundärrohstoffes bestimmt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben, wobei die einzige Figur eine sche- matische Darstellung einer Vorrichtung zur thermischen Zinkgewinnung nach dem IS-Verfahren unter Einsatz eines zinkhaltigen Sintermaterials bzw. Sinters zeigt.
In der Figur ist ein Verfahrensfließbild zur thermischen Zinkgewinnung nach dem IS-Verfahren in einer entsprechenden Vorrichtung bzw. IS-Hütte schematisch dargestellt, wobei zinkhaltiger Sinter 1 als Einsatzmaterial zur Erzeugung von metallischem Zink einem Ofen 2, bei dem es sich gemäß der Figur um einen Schachtofen handelt, zugegeben wird. Zur Herstellung des zinkhaltigen Sinters 1 wird ein zinkhaltiger Sekundärrohstoff 3, ggf. ein zinkhaltiger Primärrohstoff 4 und ein schwefelhaltiger Sekundärenergieträger 5 in einem Sinterprozeß in einer nicht im einzelnen dargestellten Sinteranlage 6 gesintert.
Bei dem Sekundärenergieträger 5 handelt es sich um einen separaten, unabhängig vom Sekundärrohstoff und Primärrohrstoff dem Sinterprozeß zuzugebenden Anteil. Beim Sinterprozeß verbrennt der Schwefelanteil. des zinkhaltigen Sekundärenergieträgers 5, so daß der Energiebedarf des Sinterprozesses, zumindest aber der Energiebedarf zur Sinterung des Sekundärrohstoffes, durch die bei der Verbrennung des im Sekundärenergieträger 5 enthaltenen Schwefels gedeckt wird. Der Sekundärenergieträger 5 ist zumindest im wesentlichen zinkfrei, wobei der Heizwert des Sekundärenergieträgers 5 vorzugsweise allein durch den Schwefelanteil des Sekundärenergieträgers 5 fest- gelegt wird. Der Begriff "Sekundärenergieträger" dient zur Klarstellung, da zumindest der Schwefelanteil des Primärrohstoffes 4 ebenfalls als Energieträger im Sinterprozeß verbrannt wird.
Bei dem zinkhaltigen Primärrohstoff 4 kann es vorzugsweise um ein sulfidi- sches zinkhaltiges Erz handeln, während als zinkhaltige Sekundärrohstoffe 3 beispielsweise Stahlwerkstäube, Zinkaschen, Filterstäube, Filterschlämme o- der Wälzoxide eingesetzt werden können. Als Sekundärenergieträger 5 kann elementarer Schwefel und/oder eine sulfidische Verbindung, insbesondere ein sulfidisches Erz, vorzugsweise Pyrit, eingesetzt werden. Wesentlich dabei ist, daß die Auswahl des Sekundärenergieträger 5 unter den Gesichtspunkten erfolgt, daß zum einen der für den Sinterprozeß notwendige Energiebedarf teilweise oder sogar vollständig durch den Sekundärenergieträger 5 gedeckt wird und daß sich zum anderen die Beschaffenheit bzw. die Stückigkeit des Sekundärenergieträgers 5 auf die Versinterung der Einsatzstoffe positiv auswirkt. Wird der Sekundärenergieträger 5 als Schüttgut, beispielsweise Pyrit, eingesetzt, so muß eine ausreichende Zerkleinerung und homogene Verteilung zwischen den zinkhaltigen Rohstoffen 3, 4 und dem Sekundärenergieträger 5 gewährleistet sein, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung in dem zur Sinterung vorgesehenen Einsatzmaterial 3, 4, 5 sicherzustellen.
Der Sinterprozeß findet in einer Sinteranlage 6 statt, wobei infolge der Verbrennung schwefelhaltiger Bestandteile das Abgas 7 des Sinterprozesses eine ausreichend hohe Schwefeldioxidkonzentration aufweist, um in einer Schwefelsäureanlage 8 zur Herstellung von Schwefelsäure 9 vorgesehen zu werden.
Gemäß der Figur ist weiter vorzusehen, daß dem Ofen 2 ein weiteres Reduktionsmittel 10, beispielsweise Koks, und ggf. weitere zinkhaltige Einsatzmaterialien 11, beispielsweise Altbatterien, zugegeben werden können. Bei den weiteren zinkhaltigen Einsatzmaterialien 11 kann es sich grundsätzlich auch um zinkhaltige Primärrohstoffe 4 handeln. Über nicht im einzelnen dargestellte Düsen kann in den Ofen 2 zusätzlich zinkhaltiger Staub 12, bei dem es sich ebenfalls um einen zinkhaltigen Sekundärrohstoff 3 handeln kann, in den Ofen 2 eingeblasen werden.
Im Gegensatz zu anderen metallurgischen Prozessen erfolgt beim IS-Verfahren die Zinkgewinnung über die Gasphase. Bei der thermischen Zinkgewinnung im Ofen 2 wird ein zink- und bleihaltiges Produktgas 13 freigesetzt, welches anschließend in einem Kondensator 14 gekühlt wird. Während das Produktgas 7 im Ofen 2 eine Temperatur von ca. 1.000 °C aufweist, liegt die Kondensationstemperatur bleihaltiger Produktgase 13 im Kondensator 14 bei ca. 500 °C. In einer Trenneinrichtung 15, die beispielsweise nach dem Kontaktverfahren oder ähnlichen, aus dem Stand der Technik bekannten Trennverfahren zur Auftrennung von blei- und zinkhaltigen Gasen arbeitet, erfolgt die Auftrennung in einen Produktstrom 16 mit hohem Zinkgehalt einer Reinheit von bis zu größer als 99,995 % und in einen weiteren Produktstrom 17 mit hohem Bleigehalt.
Der nicht kondensierte Anteil des Produktgases 13 wird als Abgas 18 einer Gasreinigungsanlage 19 zugeführt, wobei brennbares Fackelgas 20 einer nicht im einzelnen dargestellten Fackel zugeführt wird. Nach der Gasreinigung wird das gereinigte Produktgas 13 als Brenngas 21 zusammen mit einem Verbrennungsluftstrom 22 dem Ofen 2 zugeführt.
Am Boden des Ofens 2 wird ein eisen- und bleihaltiger Schlackestrom 23 ab- geführt, der über übliche Trennverfahren in einen bleihaltigen Produktstrom 24 und in einen Schlackestrom 25 aufgetrennt wird. Die Zusammensetzung des Sinters 1 sollte so gewählt werden, daß die bei der Zinkgewinnung entstehende Schlacke 23 selbstgängig bzw. fließfähig ist und es zu keiner Blockierung durch nicht fließfähige Schlacke 23 im Bodenbereich des Ofens 2 kommt.