HYDRAULISCHER ANTRIEB FÜR EIN WEGEVENTIL
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Antrieb für ein Wegeventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Antriebe werden verwendet, um den Schieberkolben eines Wegeventils zu bewegen, damit dieser den Fluß von Hydrauliköl von und zu hydraulischen Stellantrieben steuern kann. Die hydraulischen Stellantriebe werden beispielsweise bei Arbeitsmaschinen wie Erntemaschinen und Ladern eingesetzt, um Bewegungen zu steuern.
Ein hydraulischer Antrieb für ein Wegeventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus DE-Ul-94 15 118 bekannt. Den beiden Seiten eines doppelt wirkenden Steuerkolbens eines Steuerzylinders wird Hydrauliköl zugeführt, wobei der Druck in den beiden Steuerkammern mit Hilfe von zwei Steuerventilen, die als 2/2- Wege-Magnetventile ausgebildet sind, beeinflußbar ist. In der Neutralstellung des Wegeventils befinden sich die beiden Steuerventile in Öffnungsstellung. Das Wegeventil ist ein federzentriertes 6/3- Wegeventil.
Aus DE-Al-24 43 445 ist ein ähnlicher Antrieb bekannt. Im Ansteuerkreis für den hydraulischen Antrieb sind drei 2/2-Wege-Magnetventile angesteuert. Auch hier ist das Wegeventil federzentriert.
Ein Wegeventil, für das ein solcher hydraulischer Antrieb bestimmt ist, ist in der WO-Al -02/075162 gezeigt. Offenbart ist dabei auch, daß ein Antrieb für ein solches Wegeventil mittels zweier Schnellschaltventile ansteuerbar ist.
Aus US-A-4,014,509 ist ein Wegeventil bekannt, das mittels zweier soleniodgesteuerter Pilotventile steuerbar ist.
Aus EP-B1-0 809 737 und DE-T2-696 02 923 ist eine elektrohydraulische proportionale Steuerventilvorrichtung bekannt. Sie enthält zwei Schieberventile, die den Fluß von Hydrauliköl von und zum Stellantrieb für die Arbeitsmaschine steuern. Die Schieber dieser Schieberventile werden durch Steuer-Betätigungsventile bewegt.
Aus DE-Al-32 25 003 ist ein elektromagnetisch betätigtes, proportional arbeitendes Wegeventil bekannt. Es enthält zwei auf einen Schieberkolben wirkende Antriebe.
Durch ISBN 3-86073-415-6 wurde eine von Guy Wennmacher durchgeführte Arbeit publiziert, die die Anwendung schnellschaltender elektrohydraulischer Ventile für den Einsatz in Kraftfahrzeugen betrifft. Diese Schnellschaltventile wirken als steuerbare hydraulische Widerstände. Bei solchen Schnellschaltventilen unterscheidet man zwei Bauarten, nämlich einerseits in Ruhestellung offene Ventile und andererseits in Ruhestellung geschlossene Ventile. In dieser Quelle wurde gezeigt, daß man zwei in Ruhestellung geschlossene Schnellschaltventile benutzen kann, um den Schieberkolben eines Wegeventils zu bewegen. Weil hier in der Ruhestellung beide Schnellschaltventile geschlossen sind, ist es nicht möglich, daß der Schieberkolben des Wegeventils eine sogenannte Neutralstellung einnimmt. Dies deshalb, weil dann, wenn beide Schnellschaltventile geschlossen sind, der auf den Stellkolben des hydraulischen Antriebs, der den Schieberkolben des Wegeventils bewegt, wirkende Druck unbestimmt ist.
Grundsätzlich besteht das Problem, daß die Federzentrierung für den Schieberkolben des Wegeventils durch die Wirkung des hydraulischen Antriebs so beeinflußt werden kann, daß keine genügende Sicherheit besteht, daß im stromlosen Zustand der Schnellschaltventile die Neutralstellung wirklich erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen hydraulischen Antrieb für ein Wegeventil zu schaffen, der bei einem Standard- Wegeventil mit federzentrierter
Neutralstellung anwendbar ist und sich durch eine erhöhte Sicherheit hinsichtlich des Erreichens der Neutralstellung auszeichnet.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Schema eines hydraulischen Antriebs,
Fig. 2 einen Steuerkolben im Zylinder des hydraulischen Antriebs,
Fig. 3 ein erstes AusfüTirungsbeispiel mit einem Wegeventil,.
Fig. 4 eine erste vorteilhafte Ausgestaltung eines hydraulischen Antriebs,
Fig. 5 eine zweite vorteilhafte Ausgestaltung eines hydraulischen Antriebs, und
Fig. 6 Diagramme zur Erläuterung der Funktion der ersten vorteilhaften
Ausgestaltung.
In der Fig. 1 bedeutet 1 ein hydraulischer Antrieb. Dieser besteht aus einem Zylinder 2, in dessen Innenraum 3 ein Steuerkolben 4 bewegbar ist. Dieser kann über einen Stößel 5 einen Steuerschieber 6 eines Wegeventils bewegen. Solche Wegeventile sind bekannt und werden hier zunächst nicht weiter ausgeführt.
Der Innenraum 3 wird durch den Steuerkolben 4 in zwei Teilräume aufgeteilt, nämlich einen Steuerdruckraum 3s und einen Pilotdruckraum 3p. Der Steuerdruckraum 3s steht über eine Verbindungsleitung 9 mit einem ersten Schnellschaltventil 10 und einem zweiten Schnellschaltventil 11 in Verbindung. Gegenüber DE-U 1-94 15 118 besteht ein erster erfindungsgemäßer Unterschied darin, daß die bei DE-U 1-94 15 118 ON-OFF- Schaltventile sind, während bei der Erfindung modulierend angesteuerte Schnellschaltventile zum Einsatz kommen. Der zweite Anschluß des ersten Schnellschaltventils 10 steht mit einem Tank 12 in Verbindung und der zweite Anschluß des zweiten Schnellschaltventils 11 mit einer Pilotdruckleitung 13, in der ein Pilotdruck P0 herrscht. Ein Zweig der Pilotdruckleitung 13 führt auch zum Pilotdruckraum 3p.
Die beiden Schnellschaltventile 10, 11 sind in Ruhestellung offen. Sind ihre Magnetspulen stromlos, sind sie also offen. Durch elektrische Ansteuerung der Magnetspulen werden sie in die Schließstellung gebracht. Durch Ansteuerung mit einem pulsweitenmodulierten Signal kann jedes der Schnellschaltventile 10, 11 angesteuert werden, wobei die Schnellschaltventile 10, 11 einen hydraulischen Widerstand darstellen, der mit dem pulsweitenmodulierten Signal korreliert.
Weil der zweite Anschluß am ersten Schnellschaltventil 10 mit dem Tank 12 in Verbindung steht und drucklos ist, während der zweite Anschluß des zweiten
Schnellschaltventils 11 den Pilotdruck Po aufweist, ist durch die Ansteuerung der beiden Schnellschaltventile 10, 11 der Druck im Steuerdruckraum 3s, als Steuerdruck Pst bezeichnet, steuerbar. Ein zweites erfindungsgemäßes Merkmal besteht darin, daß im Gegensatz zu DE-U 1-94 15 118 am zweiten Anschluß des zweiten Schnellschaltventils nicht der von der Pumpe erzeugte Hochdruck anliegt, sondern der deutlich niedrigere Pilotdruck P0.
Beträgt beispielsweise bei DE-Ul-94 15 118 der von der Pumpe erzeugte Druck 200 bar und haben die Schaltventile einen Sitzdurchmesser von 1 mm, so fließt durch jedes der in Reihe geschalteten Schaltventile, die eine Druckschalter bilden, ein Volumenstrom Q, der gleich dem Produkt aus 0,5 und Sitzdurchmesser im Quadrat und Wurzel aus dem halben Druck ist, also beispielsweise 5 1/min. Die Sitzdurchmesser haben fertigungsbedingte Toleranzen von beispielsweise ±0,1 mm. Liegt nun das eine der Schaltventile hisichtlich seines Sitzdurchmessers an der oberen Toleranz, während das andere an der unteren Toleranz liegt, so beträgt der Druck, der dem Steuerdruck Pst entspricht, nicht 200/2 = 100 bar, sondern 61,9 bar bzw. 138,1 bar. Damit die Neutralstellung des Wegeventils sicher erreicht wird, müßte die Zentrierfeder des Wegeventils so stark sein, daß sie diese Druckdifferenz zwischen dem Idealwert von 100 bar und dem tatsächlichen Druck von 61,9 bzw. 138,1, also 38,1 bar, kompensieren kann. Standard- Wegeventile sind aber in der Regel so ausgelegt, daß deren Zentrierfedern nicht mehr als 5 oder 10 bar kompensieren können. Bei einer Lösung entsprechend DE-Ul-94 15 118 würde die Neutralstellung also bei weitem nicht erreicht. Dies ist ein Sicherheitsrisiko. Dieses Sicherheitsrisiko wird durch das zweite erfindungsgemäße Teilmerkmal vermieden.
In der stromlosen Ruhestellung steht der Pilotdruck P0 vor dem zweiten Schnellschaltventil 11 und im Pilotdruckraum 3P an. Somit fließt auch Hydrauliköl von der Pilotdruckleitung 13 durch die Schnellschaltventile 10, 11 zum Tank 12. Besitzen die beiden Schnellschaltventile 10, 11 den gleichen Durchflußwiderstand, also die gleiche hydraulische Charakteristik, was vorteilhaft ist, so ist der Steuerdruck Pst halb so groß wie der Pilotdruck P0. Damit ist aber auch der Druck im Steuerdruckraum 3s halb so groß wie der Druck im Pilotdruckraum 3p. Ist nun, was eine dritte erfindungsgemäße Maßnahme darstellt, die wirksame Fläche im Steuerdruckraum 3 s genau doppelt so groß wie die wirksame Fläche im Pilotdruckraum 3p, so wirken auf den Steuerkolben 4 auf beiden Seiten gleich große hydrostatische Kräfte, so daß dieser in eine mittlere Lage geht. Durch
Fertigungs- und Bauteiltoleranzen werden sich allerdings kleine Unterschiede hinsichtlich der Steuerkolbenflächen und der Durchflußwiderstände in den stromlos offenen Schnellschaltventilen 10, 11 ergeben.
Um zu erreichen, daß der hydraulische Antrieb 1 trotzdem eine definierte Lage einnimmt, sind Mittel vorhanden, mit denen das garantiert wird. Diese Mittel sind zwei
Zentrierfedern 14. Diese stützen sich einerseits am Steuerkolben 4 und andererseits an den Innenflächen des Zylinders 2 ab. Sie bewirken, daß der Steuerkolben 4 mittig im Zylinder 2 verharrt.
Die Steuerung des Antriebs 1 erfolgt dadurch, daß die beiden Schnellschaltventile 10, 11 von einem Steuerglied 15 mit pulsweitenmodulierten Signalen angesteuert werden, wie dies an sich bekannt ist, was aber im Gegensatz zu DE-U 1-94 15 118 steht. Vom Steuerglied 15 gelangen ein Steuersignal S10 auf die Wicklung des Schnellschaltventils 10 und ein Steuersignal Sn auf die Wicklung des Schnellschaltventils 11.
Die Neutralstellung im Betrieb soll dann vorliegen, wenn die beiden Schnellschaltventile 10, 11 durch deren gleichartige Ansteuerung den gleichen hydraulischen Widerstand haben. Dann ist der Steuerdruck Pst halb so groß wie der Pumpendruck P0. Damit unter diesen Umständen der Steuerkolben 4 die Neutralstellung einnimmt, müssen, wie schon erwähnt, die wirksamen Flächen des Steuerkolben 4 genau dieses Verhältnis haben, wie dies in der Fig. 2 gezeigt ist. Dargestellt ist der Steuerkolben 4 innerhalb des Zylinders 2 mit dem Steuerdruckraum 3 s und dem Pilotdruckraum 3 p.
Die dem Steuerdruckraum 3 s zugekehrte Fläche des Steuerkolbens 4 besitzt eine wirksame Fläche Fs und die dem Pilotdruckraum 3 p zugekehrte Fläche des Steuerkolbens 4 besitzt eine wirksame Fläche Fp. Die Fläche Fs muß nun erfindungsgemäß genau doppelt so groß sein wie die Fläche Fp. Erreichbar ist dies durch eine entsprechende Dimensionierung des Durchmessers des Stößels 5.
So wird erreicht, daß dann, wenn die beiden Steuersignale S10 und Sπ gleich groß sind, der Steuerkolben 4 durckausgeglichen ist. Allfällige geringfügige Toleranzen der hydraulischen Widerstände der Schnellschaltventile 10, 11 werden, wie zuvor schon erwähnt, durch die Zentrierfedern 14 ausgeglichen.
Wird das Steuersignal S10 erhöht, so daß das Schnellschaltventil 10 in Richtung Schließstellung gesteuert wird, so erhöht sich dessen hydraulischer Widerstand. Wir d gleichzeitig das Steuersignal Sπ vermindert, so daß das Schnellschaltventil 10 in Richtung Offenstellung gesteuert wird, so vermindert sich dessen hydraulischer Widerstand. Die Folge ist, daß sich der Steuerdruck Pst erhöht, wodurch erreicht wird, daß sich der Steuerkolben 4 nach rechts bewegt und über den Stößel 5 auf den Steuerschieber 6 (Fig. 1) des Wegeventils wirkt. Auf diese Weise führt der Steuerschieber 6 des Wegeventils eine Bewegung aus, die dem Verhältnis der Steuersignale Sιo und Sπ entspricht.
In der Fig. 3 ist gezeigt, wie ein erfindungsgemäßer hydraulischer Antrieb 1 an einem Ausführungsbeispiel eines Wegeventils 20 angeordnet ist. Links ist das Wegeventil 20 gezeigt, rechts der hydraulische Antrieb 1.
Zunächst wird dieses Wegeventil 20 kurz beschrieben. Gezeigt ist der schon in der Fig. 1 gezeigte Steuerschieber 6, der in einer Längsbohrung des Wegeventils 20 durch den Antrieb 1 verschiebbar ist.
Erkennbar sind im Wegeventil 20 eine Reihe von Ringkanälen. In der Mitte befindet sich ein Tankanschluß-Ringkanal 29. Mit diesem Tankanschluß-Ringkanal 29 ist eine Tankanschluß-Kanal Verbindung 30 verbunden, die zu den beiden Stirnseiten des Gehäuses des Wegeventils 20 führt. In der schematischen Schnittzeichnung ist die Kanalverbindung 30 gestrichelt gezeichnet, weil sie in einer anderen Ebene liegt.
An den beiden Enden des Gehäuses des Wegeventils 20 befinden sich gegen die Stirnseiten offene Ringräume, nämlich an dem einen Ende ein erster Endraum- Ringkanal 31 und am anderen Ende ein zweiter Endraum-Ringkanal 32. Die Tankanschluß-Kanal Verbindung 30 führt nach rechts in den hydraulischen Antrieb 1 hinein, was erforderlich ist, weil schon aus der Fig. 1 erkennbar ist, daß eine Verbindung vom hydraulischen Antrieb 1 zum Tank 12 (Fig. 1) erforderlich ist.
Beidseits des mittig angeordneten ersten Tankanschluß-Ringkanals 29 folgen Ringkanäle für die Arbeitsanschlüsse A und B, nämlich ein A-Ringkanal 33 auf der einen Seite und ein B-Ringkanal 34 auf der anderen Seite. Von der Mitte aus gesehen dahinter befinden sich beidseits Pumpendruck-Ringkanäle, auf der einen Seite ein erster Pumpendruck-
Ringkanal 35 und auf der anderen Seite ein zweiter Pumpendruck-Ringkanal 36. Diese beiden Pumpendruck-Ringkanäle 35, 36 sind mittels einer Pumpendruck- Kanalverbindung 37 miteinander verbunden und stehen in Verbindung mit dem Pumpenanschluß. Auf die Pumpendruck-Ringkanäle 35, 36 folgen als nächstes Paar von Ringkanälen ein erster Load-Sensing-Ringkanal 38 auf der einen Seite und ein zweiter Load-Sensing-Ringkanal 39 auf der anderen Seite. Die beiden Load-Sensing- Ringkanäle 38, 39 sind verbunden durch eine Load-Sensing- Verbindungsleitung 40. Die Load-Sensing- Verbindungsleitung 40 ist wie die Tankanschluß-Kanalverbindung 30 zu den beiden Stirnseiten des Gehäuses des Wegeventils 20 geführt, was hier nicht weiter interessiert.
Zudem ist noch eine Pilotdruck- Verbindungsleitung 41 gezeigt, die generell vorhanden sein kann, aber nur für bestimmte Anwendungen gebraucht wird und hier ebenfalls nicht interessiert. Ist sie vorhanden, so steht sie mit der Pilotdruckleitung 13 in Verbindung. Die Pilotdruck- Verbindungsleitung 41 ist wie die Tankanschluß-Kanalverbindung 20 und die Load-Sensing- Verbindungsleitung 30 zu den beiden Stirnseiten des Gehäuses des Wegeventils 10 geführt, so daß sich die Verbindung zur Pilotdruckleitung im hydraulischen Antrieb 1 automatisch ergibt, wenn der hydraulische Antrieb 1 an das Wegeventil 20 montiert wird.
Durch die Anordnung der Ringkanäle 31, 38, 35, 33, 29, 34, 36, 39 und 32 hinsichtlich Symmetrie und Aufeinanderfolge wird einerseits erreicht, daß für beide
Arbeitsanschlüsse A und B gleichwertige hydraulische Verhältnisse herrschen, und andererseits, daß die Zahl der Steuerkanten im Wegeventil 20 minimiert wird.
Rechts in der Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines an das Wegeventil 20 angebauten hydraulischen Antriebs 1 gezeigt. In den Antrieb 1 sind die beiden Schnellschaltventile 10, 11 eingebaut. Der hydraulische Antrieb 1 besteht im wesentlichen aus dem schon in der Fig. 1 gezeigten Steuerkolben 4, der auf der einen Seite über den Stößel 5 mit dem Schieberkolben 6 direkt verbunden ist, beispielsweise durch eine Verschraubung. Die starre Verbindung von Steuerkolben 4 und Schieberkolben 6 ermöglicht es, daß der Antrieb 1 den Schieberkolben 6 aus der mittigen Neutralposition in beide Richtungen bewegen kann, so daß mit einem einzigen Antrieb 1 auszukommen ist. Auf der einen Seite des Steuerkolbens 4 schließt der Steuerdruckraum 3s an, während auf
der dem Schieberkolben 6 zugewandten Seite des Steuerkolbens 4, den Stößel 5 umschließend, der Pilotdruckraum 3p angeordnet ist. Im Steuerdruckraum 3s herrscht der durch die Schnellschaltventile 11, 12 beeinflußbare Steuerdruck Pst, während im Pilotdruckraum 73 der Pilotdruck P0 herrscht.
Aus der Fig. 3 ist auch der Verlauf der schon in der Fig. 1 gezeigten Verbindungsleitung 9 zwischen den Anschlüssen der Schnellschaltventile 11, 12 mit dem Steuerdruckraum 3s im Gehäuse des Antriebs 1 ersichtlich. Die Tankanschluß-Kanalverbindung 30 verbindet den Tankanschluß-Ringkanal 29 mit dem ersten Endraum-Ringkanal 31, so daß auf der dem Antrieb 1 gegenüber liegenden Seite kein Druck auf den Schieberkolben 6 wirkt. Die Tankanschluß-Kanalverbindung 30 führt in den hydraulischen Antrieb 1 hinein und zwar an das erste Schnellschaltventil 10, was ebenfalls schon aus der Fig. 1 erkennbar ist, denn dort ist gezeigt, daß das erste Schnellschaltventil 10 eine Verbindung zum Tank 12 hat.
Der Stößel 5 ist hier umgeben von der schon in der Fig. 1 gezeigten Zentrierfeder 14. Bei dieser konstruktiven Ausgestaltung sind nicht zwei Zentrierfedern 14 erforderlich, sondern nur eine. Diese Zentrierfeder 14 stützt sich einerseits über einen ersten Ring 45 gegen den Steuerkolben 4 bzw. eine Stufe 46 ab. Auf der anderen Seite stützt sie sich über einen zweiten Ring 47 an einem Teil der Stirnfläche des Schieberkolbens 6 ab. Sie ist also eine gefesselte Feder. In diesem Ring 47 ist eine Öffnung 48 vorhanden, durch die der Pilotdruckraum 3 p mit dem zweiten Endraum-Ringkanal 32 in Verbindung steht. Die Bewegung des Steuerkolbens 4 und somit des Schieberkolbens 6 wird also beeinflußt durch die Drücke im Steuerdruckraum 3s und im Pilotdruckraum 3p, sowie durch die Zentrierfeder 14. Durch die gezeigte und beschriebene Anordnung der Zentrierfeder 14 hält diese den Schieberkolben 6 in der Neutralstellung.
Auf der dem Antrieb 1 gegenüber liegenden Seite ist der erste Endraum-Ringkanal 31 durch eine Platte 50 verschlossen. Der Steuerdruckraum 3s ist mit einem Einsatz 51 abgeschlossen. In der Platte 50 ist eine Aussparung 52 so angeordnet, daß sie den ersten Endraum-Ringkanal 31 mit dem Tankanschluß-Ringkanal 29 verbindet, um den Endraum-Ringkanal 31 drucklos zu machen.
Erwähnt sei hier, daß es bei dieser Bauart des Wegeventils 20 auch möglich ist, an den beiden Seiten je einen hydraulischen Antrieb 1 anzubauen und den Schieberkolben 6 in zwei Hälften zu teilen, wobei jeder Antrieb 1 eine Hälfte des Schieberkolbens 6 bewegt.
Dies ermöglicht es, durch entsprechende Ansteuerung der beiden Schnellschaltventile 10, 11 beider Antriebe 1 in sehr vorteilhafter Weise die Schwimmstellung zu erreichen, ohne daß es zusätzlicher Mittel bedarf.
Für die Beschreibung der Funktion sei hier angenommen, beim Antrieb 1 handle es sich um ein Exemplar, bei dem der wirksame Querschnitt des Steuerkolbens 4 im Steuerdruckraums 3 s doppelt so groß ist wie der wirksame Querschnitt im Pilotdruckraum 3 p, wie dies schon erwähnt worden ist. Werden die beiden Schnellschaltventile 10, 11 so angesteuert, daß der Druck im Steuerdruckraum 3s, der dem Druck in der Verbindungsleitung 9 entspricht, die Hälfte des Druckes im Pilotdruckraum 3p beträgt, der dem Pumpendruck Po entspricht, wirkt auf die beiden Seiten des Steuerkolbens 4 des Antriebs 1 die gleiche Kraft, so daß der Steuerkolben 4 und damit der Schieberkolben 6 still steht und durch die Zentrierfeder 14 in der Neutralstellung gehalten wird.
Wird der Druck Pst in der Verbindungsleitung 9 und somit im Steuerdruckraum 3 s durch entsprechende Ansteuerung der Schnellschaltventile 10, 11 vermindert, so bewegt der hydraulische Antrieb 1 den Schieberkolben 6 nach rechts gegen die Kraft der Zentrierfeder 14. Wird der Druck Pst in der Verbindungsleitung 9 und somit im Steuerdruckraum 3 s erhöht, was wiederum durch entsprechende Ansteuerung der Schnellschaltventile 10,11 erreicht wird, so bewegt der hydraulische Antrieb 1 den Schieberkolben 6 nach links.
Wenn sich der hydraulische Antrieb 1 im Gleichgewicht der Druckkräfte befindet, so hält die vorgespannte Zentrierfeder 14 den Steuerkolben 4 und somit auch den Schieberkolben 6 zwischen Anschlägen in der in der Fig. 3 gezeigten Mittelstellung fest. Bei den Anschlägen handelt es sich dabei einerseits um den ersten Ring 45, der sich gegen den Steuerkolben 4 bzw. die Stufe 46 abstützt, und andererseits um den zweiten Ring 47, der sich an einem Teil der Stirnfläche des Schieberkolbens 6 abstützt. Die Ringe 45 und 47 bilden zusammen mit der vorgespannten Zentrierfeder 14 ein quasi starres Teil, das sich in der hier gezeigten Neutralstellung nur mit wenigen Zehntel Millimetern Spiel zwischen den Anschlägen bewegen kann, die durch den Schieberkolben 6 einerseits und den Steuerkolben 4 bzw. die Stufe 46 andererseits gegeben sind. In dieser Stellung sperrt der Schieberkolben 6 die Verbindung vom Pumpenanschluß P zu den
Arbeitsanschlüssen A und B. Diese Stellung des Schieberkolbens 6 ist die Stellung "Neutral".
In den Arbeitsstellungen kann also der Schieberkolben 6 durch den hydraulischen Antrieb 1 proportional verschoben werden und innerhalb der Grenzen des maximal möglichen Hubs beliebige Positionen einnehmen. Dabei ist wegen der Symmetrie der Ringkanäle 38, 35, 33, 29, 34, 36 und 39 das Verhalten in seiner Wirkung für die Arbeitsanschlüsse A und B identisch.
Der Schieberkolben 6 weist eine genau mittig liegende erste Ringnut 53 und zwei symmetrisch zur Mitte liegende weiteren Ringnuten 54 auf, die mit den Ringkanälen 31, 38, 35, 33, 29, 34, 36, 39 und 32 zusammenwirken und die so den Fluß des Hydrauliköls in den verschiedenen Betriebssituationen des Wegeventils 20 ermöglichen.
In der Fig. 4 ist eine erste vorteilhafte Ausgestaltung eines hydraulischen Antriebs 1 gezeigt, das das aus der Fig. 3 bekannte Wegeventil 20 steuert. Er entspricht weitestgehend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, weist aber zusätzlich ein drittes Schnellschaltventil 60 auf, das ebenfalls vom Steuerglied 15 steuerbar ist. Dieses dritte Schnellschaltventil 60 ist dem zweiten Schnellschaltventil 11 vorgeschaltet. Die Pilotdruckleitung 13, in der der Pilotdruck 13 herrscht, ist hier im Gegensatz zur Fig. 1 nicht an das zweite Schnellschaltventil 11 und an den Pilotdruckraum 3p geführt, sondern führt zum dritten Schnellschaltventil 60. Der zweite hydraulische Anschluß des dritten Schnellschaltventils 60 führt dann zum zweiten Schnellschaltventil 11 und an den Pilotdruckraum 3p. Der Pilotdruck P0 ist durch dieses dritte Schnellschaltventil 60 abschaltbar. Ist das dritte Schnellschaltventil 60 offen, so ist die Wirkung der beiden Schnellschaltventile 10, 11 genau so, wies dies anhand der Fig. 1 beschrieben worden ist, denn der Pilotdruck P0 steht dann am zweiten Schnellschaltventil 11 und am Pilotdruckraum 3p an. Ist das dritte Schnellschaltventil 60 hingegen geschlossen, so steht dann am zweiten Schnellschaltventil 11 und am Pilotdruckraum 3p der Pilotdruck P0 nicht an. Daraus ergibt sich, daß der Steuerdruckraum 3 s und der Pilotdruckraum 3 p drucklos sind. Der Steuerkolben 4 wird nun unter der Wirkung der Zentrierfedern 14 in der Mittelstellung gehalten, die die Neutralstellung ist. Das dritte Schnellschaltventil 60 ist in vorteilhafter Weise in Ruhestellung geschlossen. Dadurch wird eine Fehlersicherheit erreicht.
Der Druck in der Verbindungsleitung zwischen den beiden Schnellschaltventilen 11 und 60, der identisch ist mit dem Druck im Pilotdruckraum 3p, ist als variierter Pilotdruck Povar bezeichnet. Ist das dritte Schnellschaltventil 60 geschlossen, ist, wie erwähnt der variierte Pilotdruck PovarNull. Ist das dritte Schnellschaltventil 60 offen, liegen die drei Schnellschaltventile 60, 11 und 10 hintereinander in Reihe, so daß der variierte Pilotdruck P0var kleiner ist als der Pilotdruck P0. Seine Größe hängt ab von den hydraulischen Widerständen der drei Schnellschaltventile 10, 11 und 60.
In der Fig. 5 ist eine alternative vorteilhafte Ausgestaltung gezeigt. Hier ist wie in der Fig. 4 das dritte Schnellschaltventil 60 vorhanden, jedoch ist dieses hydraulisch anders geschaltet. Es ist mit seinem einen Anschluß wie in der Fig. 4 mit dem zweiten
Schnellschaltventil 11 und dem Pilotdruckraum 3p verbunden, jedoch befindet sich an dieser Verbindung auch noch der Anschluß der Pilotdruckleitung 13. Damit entspricht die hydraulische Schaltung der Schnellschaltventile 10, 11 jener der Fig. 1. Das dritte Schnellschaltventil 60 ermöglicht nun zusätzliche Wirkungen, für die in der Fig. 5 ein Beispiel gezeigt ist. An das dritte Schnellschaltventil 60 ist hydraulisch steuerbares
Zusatzventil 61 angeschlossen. Dieses Zusatzventil 61 steuert den Pumpendruck Ppumpe für das Wegeventil 20 mit seinem Steuerschieber 6, weshalb dieses Zusatzventil zwischen eine Pumpenleitung 62 und das Wegeventil 20 geschaltet ist. Öffnet das dritte Schnellschaltventil 60, so wird das Zusatzventil 61 durch dessen hydraulischen Antrieb aufgesteuert, so daß am Wegeventil 20 der Pumpendruck Ppumpe anliegt. Ist das
Schnellschaltventil 60 geschlossen, so liegt am Wegeventil 20 kein Pumpendruck Ppumpe an, was zur Folge hat, daß ein an den Arbeitsanschlüssen A, B (Fig. 3) angeschlossener Verbraucher stillgesetzt ist. Das dritte Schnellschaltventil 60 ist also ein Logikventil für zusätzliche Steuerfunktionen. Das dritte Schnellschaltventil 60 ist vorteilhaft ebenfalls stromlos geschlossen.
Es ist darüber hinaus möglich, auch das dritte Schnellschaltventil 60 moduliert zu betreiben. Somit ist durch das dritte Schnellschaltventil 60 ein Hilfsdruck Py erzeugbar, der für eine Zusatzeinrichtung nutzbar ist.
Im Zusammenhang mit der Fig. 4 wurde beschrieben, daß das dritte Schnellschaltventil 60 entweder offen oder geschlossen ist. Es wirkt als ON-OFF-Ventil, also als Logikventil.
In vorteilhafter Weise ist es aber auch möglich, dieses dritte Schnellschaltventil 60 auch bei einer Schaltung gemäß Fig. 4 moduliert zu betreiben. Durch Ansteuerung mit einem pulsweitenmodulierten Signal mit Einschaltdauern zwischen 0 % und 100 % kann dieses dritte Schnellschaltventil 60 zusätzliche Steuerungsfunktionen übernehmen. Während beim Betrieb als Logikventil das dritte Schnellschaltventil 60 den Steuerdruck für den hydraulischen Antrieb 1 nur ein- und abschalten kann, ist es möglich, den Steuerdruck zu variieren, wenn das dritte Schnellschaltventil 60 moduliert betrieben wird.
Es wurde erwähnt, daß der Steuerdruck Pst durch das Modulieren der beiden Schnellschaltventile 10 und 11 verändert werden kann, was die Bewegung des Steuerkolbens 4 und damit des Steuerschiebers 6 ermöglicht. Der Steuerdruck Pst liegt je nach Ansteuerung der beiden Schnellschaltventile 10 und 11 zwischen Null und P0.
Durch modulierte Ansteuerung des dritten Schnellschaltventils 60 kann nun erreicht werden, daß der Steuerdruck Pst zwischen Null und P0var liegt, weil an der Reihenschaltung der beiden Schnellschaltventile 10, 11 nicht mehr der Pilotdruck Po liegt, sondern der variierte Pilotdruck Povar, der immer kleiner ist als der Pilotdruck P0.
In der Fig. 6 sind Zeitdiagramme zur Erläuterung der Funktion des in der Fig. 4 gezeigten Ausfuhrungsbeispiels gezeigt. Dabei ist das dritte Schnellschaltventil 60, wie gerade beschrieben, moduliert angesteuert. In allen Teildiagrammen ist die Abszisse die Zeit.
Das oberste Teildiagramm zeigt den Hub x des Steuerkolbens 4 (Fig. 1). Auf der Ordinate ist der Hub x4 dargestellt, der einen Wert zwischen den beiden Endstellungen +X4maχ und -x maχ des Steuerkolbens 4 einnehmen kann, wobei die Mittelstellung zwischen den beiden Endstellungen der Stellung "Neutral" entspricht.
Das von oben zweite Teildiagramm zeigt den Steuerdruck Pst- Dessen Minimum ist Null, was dann auftritt, wenn das erste Schnellschaltventil 10 offen ist und wenn das zweite Schnellschaltventil 11 geschlossen ist. Das Maximum des Steuerdrucks PSt tritt dann auf, wenn das erste Schnellschaltventil 10 geschlossen ist und wenn gleichzeitig das zweite Schnellschaltventil 11 offen ist und auch das dritte Schnellschaltventil 60 offen ist. Der Wert des Steuerdrucks Pst ist dann gleich dem Wert des Pilotdrucks P0.
Das von oben dritte Teildiagramm zeigt den variierten Pilotdruck Povar- Dessen Minimum ist Null, während sein Maximum, wie erwähnt, dem Pilotdruck P0 entspricht.
Unterhalb dieser drei Teildiagramme sind drei weitere Teildiagramme gezeigt, nämlich die Einschaltdauer ED für die drei Schnellschaltventile 10, 11 und 60, die entsprechend mit EDjio, EDπ und ED60 bezeichnet sind. Die Einschaltdauer ED hat Werte zwischen Null und Eins. Ist die Einschaltdauer ED gleich Null, so heißt das, daß das entsprechende Schnellschaltventil nicht angesteuert ist. Weil die Schnellschaltventile 10 und 11 in Ruhestellung offen sind, entspricht eine Einschaltdauer ED gleich Null dem offenen Zustand. Weil das dritte Schnellschaltventil 60 im Ruhezustand geschlossen ist, entspricht eine Einschaltdauer ED gleich Null dem geschlossenen Zustand. Daraus folgt unmittelbar, daß für die drei Schnellschaltventile 10, 11 bzw. 60 eine Einschaltdauer ED gleich Eins bedeutet, daß die Schnellschaltventile 10, 11 geschlossen sind, während das dritte Schnellschaltventil 60 offen ist.
Auf der untersten Abszisse sind sechs Zeiträume Tj. bis T6 gezeigt, die für alle sechs Teildiagramme gültig sind, was durch senkrechte Bezugslinien für Anfang bzw. Ende der Zeiträume T1 bis T6 zum Ausdruck kommt.
Während des ersten Zeitraums Ti befindet sich der hydraulische Antrieb 1, und damit auch das Wegeventil 20, in der Stellung "Neutral". Das dritte Schnellschaltventil 60 ist voll angesteuert, die Einschaltdauer ED6o hat also den Wert 1. Damit ist dieses im stromlosen Zustand geschlossene Schnellschaltventil voll offen. Gleichzeitig sind die beiden Schnellschaltventile 10 und 11 mit Einschaltdauern ED10 bzw. EDπ von ca. 0,75 angesteuert. Damit sind diese im stromlosen Zustand offenen Schnellschaltventile 10, 11 relativ weit geschlossen, lassen also nur wenig Hydrauliköl zum Tank 12 (Fig.4) fließen. Da die beiden Schnellschaltventile 10, 11 somit den gleichen hydraulischen Widerstand aufweisen, ist der Steuerdruck Pst etwa halb so groß wie der variierte Pilotdruck P0var5 der wegen des voll offenen dritten Schnellschaltventils 60 identisch ist mit dem Pilotdruck P0. Folglich nimmt der Steuerkolben 4 (Fig. 4) die Position "Neutral" ein, was im obersten Diagramm für den Hub x4 dargestellt ist.
Von dieser Ausgangsstellung "Neutral" soll nun im zweiten Zeitraum T2 der Steuerkolben 4 (Fig. 4) nach rechts bewegt werden, um auch den Schieberkolben 6 des Wegeventils 20 entsprechend zu bewegen. Um dies zu erreichen, muß der Steuerdruck Pst
erhöht werden. Dies geschieht nun dadurch, daß die Einschaltdauer EDπ des zweiten Schnellschaltventils 11 vermindert wird, was aus dem zweituntersten Diagramm ersichtlich ist. Die Folge dieser Verminderung der die Einschaltdauer EDπ des zweiten Schnellschaltventils 11 ist, daß das zweite Schnellschaltventil 11 mehr öffnet, so daß dessen hydraulischer Widerstand sinkt, was dazu führt, daß der Steuerdruck Pst steigt, wie dies aus dem zweitobersten Diagramm erkennbar ist. Die unmittelbare Folge ist, daß sich der Hub x entsprechend ändert. Der Steuerkolben 4 bewegt sich also nach rechts.
Am Ende des zweiten Zeitraums T2, der den Beginn des dritten Zeitraums T3 bedeutet, wird nun die Einschaltdauer ED60 von Eins auf beispielsweise 0,5 vermindert. Die Folge ist, daß in diesem Moment der hydraulische Widerstand des im stromlosen Zustand geschlossenen dritten Schnellschaltventils 60 steigt. Die Folge davon ist dann, daß der variierte Pilotdruck Povar nun nicht mehr gleich groß ist wie der Pilotdruck Po, sondern deutlich kleiner. Synchron zur Änderung der Einschaltdauer ED60 des dritten Schnellschaltventils 60 muß die Einschaltdauer EDπ des zweiten Schnellschaltventils 11 vermindert werden, damit der Steuerdruck Pst unverändert bleibt. Dieser muß deshalb unverändert bleiben, weil dessen Veränderung eine Änderung des Hubs x des Steuerkolbens 4 bedeuten würde. In welcher Weise diese Korrelation zwischen den Einschaltdauern ED60 und EDπ bestehen muß, ist im Steuerglied 15, das die drei Schnellschaltventile 10, 11, 60 ansteuert, in Form einer Kennlinie enthalten.
Für die Ansteuerung des hydraulischen Antriebs 1 , nämlich für die Bewegung des
Steuerkolbens 4, steht nun nicht mehr der volle Pilotdruck P0 zur Verfügung, sondern der kleinere variierte Pilotdruck P0var, der nun, was aus dem drittobersten Diagramm erkennbar ist, nur noch wenig mehr als halb so groß ist wie der Pilotdruck Po.
Die Folge davon ist, die eine bestimmte Änderung der Einschaltdauer EDπ des zweiten Schnellschaltventils 11 nun eine kleinere Änderung des Steuerdrucks Pst bewirkt als zuvor im Zeitraum T2. Die Folge davon ist dann, daß auch die auf eine bestimmte Änderung der Einschaltdauer EDπ des zweiten Schnellschaltventils 11 folgende Änderung des Hubs x4 kleiner ist. Damit wird nun in sehr vorteilhafter Weise erreicht, daß die Steuerung der Position des Steuerkolbens 4 deutlich feiner und präziser erfolgen kann. Das heißt aber auch, daß sich ein durch das Wegeventil 20 (Fig. 4) gesteuerter
Verbraucher, beispielsweise ein Lader oder eine Hubeinrichtung, sehr viel präziser steuern läßt.
Dies ist aus dem Diagramm im dritten Zeitraum T3 erkennbar. Die Einschaltdauer EDπ wird in diesem Zeitraum T3 etwa um den gleichen Betrag erhöht, wie sie im zweiten Zeitraum T2 vermindert worden ist. Aus dieser betragsmäßig gleich großen Änderung folgt nun aber eine kleinere Änderung des Steuerdrucks Pst und daraus folgend eine kleinere Änderung des Hubs x4. Durch die Änderung der Einschaltdauer ED60 läßt sich also die Feinfühligkeit der Steuerung beeinflussen.
Am Ende des dritten Zeitraums T3, das mit dem Beginn der vierten Zeitraums T zusammenfallt, wird nun die Einschaltdauer ED60 wieder auf Eins erhöht und aus den genannten Gründen synchron dazu die Einschaltdauer EDπ erhöht. Dies führt dazu, daß nun der variierte Pilotdruck P0var wieder identisch ist mit dem Pilotdruck P0. Damit ist die feinfühligere Steuerung wieder abgeschaltet. Da während des vierten Zeitraums T4 die Einschaltdauern EDio, EDπ und ED6o nicht verändert werden, bleiben der Steuerdruck Pst und der Hub x konstant.
Zu Beginn des fünften Zeitraums T5 wird die Einschaltdauer ED60 des dritten Schnellschaltventils 60 von Eins auf Null verändert. Das dritte Schnellschaltventil 60 geht also in die Stellung "Geschlossen". Damit wird der Pilotdruck P0 von den beiden Schnellschaltventilen 10, 11 abgeschaltet. Die Gleichheit von Pilotdruck P0 und variiertem Pilotdruck P0var endet hier. Weil die beiden Schnellschaltventile 10, 11 noch angesteuert sind, sind sie teilweise offen, so daß der Steuerdruck Pst in der Verbindungsleitung 9 und damit auch im Steuerdruckraum 3 s auf Null sinkt. Dieses Sinken des variierten Pilotdrucks P0var und des Steuerdrucks Pst benötigt eine geringere Zeit, weil der Druckabbau mit einem Fluß von Hydrauliköl verbunden ist. Weil während des Zeitraums T5 der Steuerdruck Pst auf Null sinkt, bewegt sich der Steuerkolben 4 unter der Wirkung der Zentrierfedern 14 (Fig. 4) selbsttätig in die Neutralstellung, was aus dem Verlauf des Hubs x4 im obersten Diagramm erkennbar ist.
Wird nun am Ende der fünften Zeitraums T5, der mit dem Beginn des sechsten Zeitraums T6 zusammenfällt, die Ansteuerung der beiden Schnellschaltventile 10 und 11 beendet, so gehen diese in die stromlos offene Stellung. Damit ist für den hydraulischen Antrieb 1 die gesicherte Neutralstellung erreicht. Unter der Wirkung der Zentrierfedern 14
verbleibt der Steuerkolben 4 des Antriebs 1 in der mittleren Stellung und somit auch das vom Antrieb 1 betätigte Wegeventil 20.