Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Strömungsverhältnissen in einem 3-dimensionalen Netzwerksystem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung von Stömungsverhältnissen eines fließfähigen Mediums in einem 3-dimensionalen Netzwerksystem, insbesondere in einem U-Bahn-System. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen von bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswegen bei Not- und/oder Katastrophenfällen in solchen 3-dimensionalen Netzwerksystemen, insbesondere in den genannten U-Bahn-Systemen.
Es gibt eine Vielzahl von 3-dimensionalen Netzwerksystemen unterschiedlichster Komplexitäten, die im täglichen Leben von einer Vielzahl von Menschen häufig täglich benutzt werden. Die wichtigsten Beispiele für solche 3 -dimensionalen Netzwerksysteme sind insbesondere Tunnel, hier sowohl Fußgängertunnel als auch Tunnelsysteme, die von Verkehrsmitteln durchfahren werden oder auch Tunnel, die sowohl von Fußgängern als auch von Verkehrsmitteln, z.B. Zügen oder Autos benutzt werden, Gebäude mit teilweise komplexen überirdischen und/oder unterirdischen Gängen, Räumen und Verbindungen zwischen diesen oder auch zu anderen Gebäuden, aber auch nur teilweise abgedeckte räumliche Bereiche, beispielsweise in Fußgängerzonen, Einkaufspassagen, etc.
Eine der wichtigsten und am häufigsten genutzten 3 -dimensionalen Netzwerksysteme sind die weltweit verbreiteten U-Bahn-Systeme, die in mehr als 40 Staaten der Welt benutzt werden und die täglich von Millionen von Menschen insbesondere in den Ballungsgebieten genutzt werden.
Es besteht ein großes Interesse daran, Informationen über die Klimatologie in solchen Netzwerksystemen zu erhalten, insbesondere Infonnationen über die Strömungsverhältnisse in den entsprechenden Netzwerksystemen. Das Wissen über die Klimatologie solcher Netzwerksysteme und das Wissen über Änderungen der Klimatologie aufgrund interner oder externer
Einflüsse ermöglicht es erst, zum einen die Klimatologie zu beeinflussen, beispielsweise eine ausreichende Belüftung eines weitgehend geschlossenen Netzwerksystems sicherzustellen, oder ein für die Nutzer des Netzwerksystems „angenehmes Klima" zu fördern oder zu unterstützen.
Neben der Möglichkeit der Beeinflussung oder Steuerung des Klimas in einem Netzwerksystem während normalen Betriebsbedingungen ist die Klimatologie eines Netzwerksystems, und hier insbesondere die herrschenden Strömungsverhältnisse eines in dem Netzwerksystem vorhandenen fließfälligen Mediums, in der Regel Luft, bei Not- oder Katastrophenfällen oder im Falle von Terroranschlägen, beispielsweise mit biologischen und/oder chemischen Giftstoffen bzw. Kampfstoffen, von essentieller und herausragender Bedeutung, um Informationen über die zu erwartende Gefahren, möglicherweise betroffene Gefahrengebiete, die Ausbreitung der Gefahr und über sinnvolle und erfolgversprechende Fluchtmöglichkeiten zu erlangen oder bevorzugte und erfolgversprechende Rettungswege für externe Rettungsmannschaften, in Abhängigkeit von den gerade vorherrschenden Strömungsverhältnissen, zu ermitteln, so daß Rettungseinsätze schnell und effektiv durchgeführt werden können.
Insbesondere die Notwendigkeit von Verbesserungen bei Rettungseinsätzen bei öffentlichen Verkehrsmittel- Systeme, die sich zumindest teilweise in 3 -dimensionalen Netzwerksystemen bewegen, wird durch die sich leider in den letzten Jahren häufenden Katastophenfälle, aber auch Terroranschläge, unterstrichen. So hat beispielsweise der Giftgasanschlag im U-Bahn- System von Tokyo im Jahre 1995 deutlich gezeigt, daß ohne Wissen über die Strömungsverhältnisse in einem Netzwerk selbst dann, wenn bekannt sein sollte, wo ein Giftgasanschlag stattgefunden hat oder von welchem Standort aus eine Bedrohung durch Giftgas oder Rauch entsteht, keine effektiven Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können und keine Voraussagen getroffen werden können, welche Bereiche und Gebiete eines Netzwerksystems durch Verbreitung von Rauch und/oder Giftgas betroffen sein könnten, so daß auch eine vorsorgliche Evakuierung von gefährdeten Bereichen nicht möglich ist.
Auch die weltpolitische Lage und Entwicklung führt dazu, daß die Gefahr von terroristischen Anschlägen, möglicherweise auch durch biologische und chemische flüchtige Stoffe, in Zukunft eher steigen wird.
Ein weiteres Beispiel für solche Katastrophenfälle ist die Brandkatastrophe in Österreich, Kaprun, bei der bei einem Brand in einem Tunnel der Kitzsteinbahn im Jahre 2000 ca. 150 Menschen ums Leben gekommen sind, wobei ein Großteil der Menschen nicht direkt durch Feuer oder Hitzeentwicklung umgekommen ist, sondern indirekt durch den durch Brand hervorgerufenen Rauch, wobei möglicherweise ein Großteil der bedrohten Menschen hätte gerettet werden können, wenn sie eine andere Fluchtrichtung gewählt hätten.
Auch für Rettungskräfte, die zu einer möglichen Unglücksstelle vordringen können, ist es von essentieller Bedeutung, die Strömungsverhältnisse zu kennen, da Rettungskräfte beispielsweise durch einen rauchfreien Tunnel in der Regel in sehr wenigen Minuten zum Unglücksort vordringen und dort helfen können, während ein Rettungsteam, welches sich durch einen dicht verrauchten Tunnel vorkämpfen muß, unter ungünstigen Umständen mehrere Stunden für eine nur kurze Distanz von wenigen hundert Metern benötigt oder aber gar nicht zum Unglücksort vordringen kann.
Es sind bereits Untersuchungen von Luftströmungen in U-Bahn-Systemen durchgeführt worden, wie es beispielsweise in der Meteorologischen Zeitschrift, Vol. 10, No. 4, Seiten 239 bis 246, „Investigations on air currents in unterground public transportation Systems", Andreas Pflitsch, Stuttgart 2001, beschrieben worden ist. Wie auch diese Untersuchung zeigt, sind die Strömungsverhältnisse in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem entgegen früherer Annahmen sehr komplex und von unterschiedlichsten Faktoren abhängig, beispielsweise vorherrschenden Temperaturen der das Netzwerksystem umgebenden Umwelt, insbesondere Klimaverhältnisse sowie saisonale Änderungen (Winter/Sommer), diumale Änderungen (Tag/Nacht), vorherrschende Windverhältnisse, Vorgänge in und um das Netzwerksystem, wie z.B. Zugbewegungen etc. Auch bei vermeintlich einfach strukturierten Netzwerksystemen oder Teilbereiche eines Netzwerksystems, wie z.B. einem Tunnel, können je nach Umgebungsbedingungen unterschiedlichste und wechselnde Strömungsverhältnisse auftreten. Insbesondere können sich die Strömungsverhältnisse in einem solchen Netzwerksystem aufgrund solcher internen und/oder externen Einflüsse sehr kurzfristig ändern, teilweise über längere Zeiträume, teilweise aber auch nur über einen Zeitraum von wenigen Sekunden, beispielsweise aufgrund einer veränderten Zugbewegung in einem Bahnhof oder einer Wetteränderung, z.B. bei einem Kälteeinbruch, wobei die Änderungen der Strömungsverhältnisse nicht etwa
nur marginal sind, sondern sich die Strömungsverhältnisse tatsächlich auch vollständig umkehren können.
Eine möglichst genaue Kenntnis von Strömungsverhältnissen in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem ist daher sowohl im Hinblick auf die normalen Betriebsbedingungen, aber insbesondere im Hinblick auf möglicherweise nicht vorhersehbare Extremfälle, hier insbesondere die oben genannte Katastrophenfalle oder Terroranschläge, von extremer Bedeutung. Die Messung der Strömungsverhältnisse in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem ist jedoch sehr aufwendig, insbesondere die für eine Messung der Strömungsverhältnisse erforderlichen Geräte, beispielsweise Anemometer, insbesondere Ultraschall-Anemometer, sind sehr komplexe Meßinstrumente, die zum einen regelmäßig gewartet werden müssen, fehleranfällig sind und insbesondere zu hohen Kosten führen.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung bzw. ein System oder Systembestandteile zur Bestimmung von Strömungsverhältnissen eines fließfähigen Mediums in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem zur Verfügung zu stellen, das auf einfache und kostengünstige Weise Rückschlüsse auf Strömungsverhältnisse und insbesondere auf zeitlich variierende Strömungsverhältnisse in einem solchen Netzwerksystem ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch 16 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 25 und ein Computersystem gemäß Anspruch 26 gelöst, die Ansprüche 2 bis 15 und 17 bis 24 betreffen besonders vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung und betreffen ferner ein weiterentwickeltes Verfahren bzw. eine weiterentwickelte Vorrichtung zum Bestimmen von bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswegen bei Not- und/oder Katastrophenfällen in 3 -dimensionalen Netzwerken, insbesondere in U-Bahn-Systemen.
Unter dem Begriff „3-dimensionales Netzwerksystem" sind sowohl vollständige Netzwerksysteme als auch Teilbereiche von Netzwerksystemen zu verstehen, beispielsweise ein einzelner Bahnhofsbereich in einem komplexen U-Bahn-System oder eine Kombination mehrere Bahnhöfe und mehrerer Verbindungswege zwischen diesen, aber auch beispielsweise Tunnelab-
schnitte oder vernetzte Tunnelabschnitte. Ferner kann ein 3-dimensionales Netzwerksystem im Sinne dieser Erfindung ein vollständig nach außen abgeschlossenes System sein, es ist jedoch auch möglich, daß ein 3-dimensionales Netzwerksystem zumindest zeitweise mit einer Umgebung in Verbindung steht, beispielsweise durch Eingänge oder Zufahrten, so daß insbesondere Wechselwirkungen zwischen der Umgebung und dem 3 -dimensionalen Netzwerk entstehen. Dies ist der üblichere Fall, wie er beispielsweise auch bei den angesprochenen U- Bahn-Systemen vorliegt. Eine zeitweise Verbindung kann insbesondere dann vorliegen, wenn Aus- und/oder Eingänge des Netzwerksystems geschlossen bzw. geöffnet werden können, beispielsweise durch Schleusen, Türen, etc.
Die Netzwerksysteme im Sinne der Erfindung können sehr einfach aufgebaut sein, ein typischer, sehr einfacher Aufbau ist ein im wesentlichen gradliniger Tunnel oder Tunnelabschnitt. Ferner können die Netzwerksysteme so genannte „natürlich belüftete" Netzwerksysteme sein, bei denen keine zusätzlichen Lüftungsvorrichtungen, wie z.B. Ventilatoren etc., vorgesehen sind, es können jedoch auch solche zusätzlichen Belüftungsvorrichtungen eingesetzt sein, die ebenfalls die Strömungssituation in dem Netzwerksystem beeinflussen können.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Strömungsverhältnisse, obwohl sie sehr komplex sind und von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig sein können, auch mit den Temperaturverhältnissen in dem Netzwerksystem in direkter Verbindung stehen. Änderungen der Strömungsverhältnisse gehen daher mit Änderungen der Temperaturen in dem System bzw. an bestimmten Stellen in dem System einher, so daß es möglich ist, lediglich durch Messung der Temperatur auf indirektem Wege auf Strömungsverhältnisse bzw. Änderungen der Strömungsverhältnisse zurückzuschließen.
Die Messung von Temperaturen ist darüber hinaus im Vergleich zur Messung von Strömungen mittels eines Anemometers wesentlich kostengünstiger möglich, insbesondere sind Temperatursensoren im Vergleich zu Anemometern nicht nur kostengünstiger, sondern auch kleiner, fehlerunanfälliger und auch in extremen Klima-Situationen, wie sie beispielsweise bei einem Katastrophenfall auftreten können, einsetzbar, so daß das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung kostengünstig und zuverlässig eine Beurteilung von Strömungsverhältnissen ermöglicht, und insbesondere, bei der bevorzugten Anwendung zur Prävention von Katastrophenfallen eine erhöhte Sicherheit insbesondere von U-Bahn-
Systemen oder öffentlichen Transportsystemen ermöglicht. Auch sind Temperatursensoren aufgrund ihrer Kompaktheit einfach gegen Vandalismus und Zerstörung zu schützen.
Erfindungsgemäß umfaßt das Verfahren zur Beurteilung von Strömungsverhältnissen eines fließfähigen Mediums in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem das Messen der Temperatur des fließfähigen Mediums innerhalb des 3 -dimensionalen Netzwerksystems mittels mindestens einem Temperatursensor, das Auslesen des mindestens einen Temperatursensors in vorbestimmten Zeitabständen sowie das Auswerten der Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors unter Berücksichtigung der aktuellen Meßwerte und/oder der zeitlichen Entwicklung der Meßwerte, um Rückschlüsse auf die Strömungs Verhältnisse in dem 3- dimensionalen Netzwerksystem zu ziehen.
Bevorzugt erfolgt die Auswertung der Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors unter Berücksichtigung sowohl der aktuellen Meßwerte als auch der zeitlichen Entwicklung der Meßwerte, da damit besonders zuverlässig insbesondere Veränderungen, vor allem nicht erwartete Veränderungen, beobachtet werden können, gleichzeitig aber auch die aktuellen Absolutwerte Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt bevorzugt ausschließlich Temperaturmessungen bzw. Temperatursensoren, auf deren Meßdaten Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse gezogen werden, da der Verzicht auf andere komplexe und kostenintensive Meßinstrumente das Gesamtsystem besonders preisgünstig und zuverlässig macht, es ist jedoch auch möglich, neben den zu messenden Temperaturen auch andere klimatische Daten, beispielsweise die Feuchtigkeit des fließfähigen Mediums, insbesondere die Luftfeuchtigkeit, mittels eines Hygrometers oder den herrschenden Druck des fließfähigen Mediums mittels Drucksensoren (Barometer) zu messen. Prinzipiell wäre es auch möglich, an einzelnen ausgewählten Punkten zusätzlich Strömungssensoren anzubringen, insbesondere an Punkten, die gut zu erreichen sind und bei denen eine Wartung und Überwachung der Strömungssensoren einfach und kostengünstig möglich ist, bzw. an Punkten, an denen diese Strömungssensoren, beispielsweise ein Ultraschall-Anemometer, möglichst geringen widrigen klimatischen und/oder mechanischen und/oder sonstigen Belastungen ausgesetzt sind. Das Vorsehen eines zusätzlichen Strömungssensors kann insbesondere an den Positionen sinnvoll sein, an denen ausnahmsweise Strömungsänderungen in Isothermie oder in annähernder Isothermie stattfinden können,
um eine Unterstützung der Beurteilung der Strömungssituation durch die Überwachung mittels Temperatursensoren zu unterstützen, zu überprüfen und/oder noch zuverlässiger bzw. genauer zu machen. Bevorzugt wird jedoch das Verfahren ohne dauerhaftes Hinzuziehen jeglicher Strömungssensoren durchgeführt.
Es soll an dieser Stelle jedoch bereits darauf hingewiesen werden, daß zur Installation einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und zum Implementieren des erfindungsgemäßen Verfahrens durchaus die Möglichkeit nicht nur besteht, sondern sogar bevorzugt ist, das 3-dimensionale Netzwerksystem, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren und die erfmdungsgemäße Vorrichtung eingesetzt werden sollen, vorab zu vermessen und zu charakterisieren, insbesondere um genaue Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen Temperatur und Strömung an bestimmten Punkten innerhalb des 3 -dimensionalen Netzwerksystems zu ermitteln. Die bei der Charakterisierung des 3 -dimensionalen Netzwerk gewonnenen Daten können als Referenzdaten zusätzlich beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden, wie nachfolgend erläutert wird.
Bevorzugt erfolgt die Messung der Temperaturen an mehreren Stellen innerhalb des Netzwerksystems, insbesondere an kritischen Stellen, an denen Änderungen der klimatologischen Verhältnisse in besonders starkem Ausmaß zu erwarten sind, bzw. an Stellen, die als besonders kritisch im weitesten Sinne zu verstehen sind, also insbesondere an Stellen, die ein erhöhtes Gefährdungspotential aufweisen oder möglicherweise für Terroranschläge als besonders „geeignet" anzusehen sind.
Je komplexer das Netzwerksystem ist, desto mehr Temperatursensoren müssen in der Regel eingesetzt werden, ferner erhöht die Anzahl der Temperatursensoren bzw. der Meßpunkte die Genauigkeit der Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse. Je nach gewünschter Genauigkeit ist es daher möglich, mehrere Temperaturmeßpunkte vorzusehen, oder aber auch auf einige Temperaturmeßpunkte bzw. Temperatursensoren zu verzichten, wenn bereits durch die geringe Anzahl der Temperatursensoren ein ausreichend sicherer Rückschluß auf die Strömungsverhältnisse möglich ist. Bei einfachen Netzwerksystemen oder bei einfachen Teilbereichen von Netzwerksystemen kann unter Umständen ein einziger Meßort bzw. ein einziger Temperatursensor ausreichend sein, um die gewünschten Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse ziehen zu können.
Beim Einsatz eines einzigen Temperatursensors ist es jedoch erforderlich, daß von gewissen Grundannahmen ausgegangen wird, die Temperaturen bzw. Temperaturänderungen mit entsprechenden Strömungsverhältnissen in Verbindung setzen. Diese Grundannahmen können beispielsweise durch ein vorheriges Vermessen des Systems erhalten werden, wie es oben beschrieben worden ist, oder auch durch eine Simulation oder aufgrund von Erfahrungen in bereits vermessenen bzw. bekannten Systemen, die bei einem neuen System berücksichtigt werden, von dem ausgegangen wird, daß es sich zumindest ähnlich, wenn nicht identisch verhält.
Beim Einsatz von wenigstens zwei Temperatursensoren ist es auch möglich, ohne vorherige Vermessungen des Systems, beispielsweise auch mittels Strömungssensoren, direkt Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse zu ziehen, indem die Temperatursensoren im Hinblick auf ihre zeitliche Entwicklung ausgewertet werden, so daß beispielsweise bei einer Temperaturerhöhung an dem einen Temperatursensor zu einem Zeitpunkt ti und einer nachfolgenden Temperaturerhöhung an dem zweiten Sensor zum Zeitpunkt t auf einen Warmluftstrom geschlossen werden kann. Bevorzugt nutzt das erfindungsgemäße Verfahren jedoch vorab durchgeführte Messungen der Strömungsverhältnisse des Systems bei unterschiedlichen Bedingungen.
Es soll an dieser Stelle bemerkt werden, daß es besonders vorteilhaft ist, wenigstens einen Temperatursensor in der Umgebung des Netzwerksystems, also außerhalb des eigentlichen Netzwerksystems anzubringen, insbesondere in der Nähe von Eingängen und/oder Zufahren etc. des Netzwerksystems, um auch die Umwelteinflüsse auf das Strömungsverhalten, beispielsweise Temperaturen und klimatische Verhältnisse bzw. Veränderungen berücksichtigen zu können.
Insbesondere ist es bevorzugt, in einem Querschnitt eines Bereichs, insbesondere eines Verbindungsweges oder eines Raumes eines 3 -dimensionalen Netzwerks, mehrere Temperatursensoren insbesondere in unterschiedlicher Höhe vorzusehen. Unter dem Begriff „Querschnitt" ist beispielsweise ein Schnitt quer zu einer Längsausdehnung eines Verbindungsganges oder eines Tunnels zu verstehen, insbesondere verläuft eine Querschnittsebene im wesentlichen senkrecht zu einer Hauptströmungsrichtung in dem 3 -dimensionalen Netzwerksystem.
Bevorzugt werden mindestens zwei Temperatursensoren in unterschiedlichen Höhen innerhalb eines Querschnittes, aber auch in unterschiedlichen Querschnittsebenen, angebracht, wobei der Begriff Höhe bevorzugt in Richtung der wirkenden Gravitationskraft zu verstehen ist. Eine solche Anordnung von Temperatursensoren ist insbesondere deshalb sinnvoll, weil dadurch auftretenden Ober- und Unterströmungen, beispielsweise eine warme Oberströmung und eine kalte Unterströmung, die häufig auch in entgegengesetzten Richtungen und mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten verlaufen, indirekt über die Messung der Temperatursensoren berücksichtigt und nachgewiesen werden können.
Bevorzugt erfolgt die Auswertung der Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors mittels eines Computersystems, da hierdurch automatisch und in schneller Zeit Informationen über die Strömungsverhältnisse erhalten werden können. Bevorzugt erfolgt die Auswertung in Echtzeit, so daß zu jedem Zeitpunkt direkt die akut vorherrschenden Strömungsverhältnisse indem zu beobachtenden Netzwerksystem oder Teilen des Netzwerksystems abgefragt werden können.
Bevorzugt wird zum Auswerten der Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors auf sogenannte Referenzdaten zurückgegriffen, um akkuratere Rückschlüsse auf die Strömungs- verhältnisse treffen zu können. Diese Referenzdaten können eine Vielzahl von Daten umfassen, die beispielsweise durch Simulationen eines Systems gewonnen werden können, aber auch durch vorherige Messungen in dem System, beispielsweise auch basierend auf Strömungsmessungen mittels eines Anemometers und gleichzeitig stattfindenden Temperaturmessungen, wie oben beschrieben, so daß aus diesen Simulationen bzw. aus den Messungen geschlossen werden kann, wie eine Änderung der Strömungsverhältnisse sich auf die herrschenden, im späteren Verfahren bevorzugt ausschließlich vorgenommenen Temperaturmessungen auswirken wird.
Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, daß selbst in dem Falle, daß tatsächliche Messungen auch mit Strömungsmeßgeräten durchgeführt werden, das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere im Dauerbetrieb, vollständig ohne Strömungsmeßgeräte auskommen kann, im Normalbetrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfϊndungsgemäßen Vorrichtung daher keine Strömungsmeßsensoren erforderlich sind.
Insbesondere ist es auch möglich, daß auf der Grundlage von bereits simulierten bzw. gemessenen Systemen direkte Rückschlüsse auf vergleichbare Verhältnisse in neuen Systemen gezogen werden können, so daß auf die gewonnenen Erkenntnisse, insbesondere auf die Beziehung von Strömungsverhältnissen und Temperaturverhältnissen in einem bestimmten System Rückschlüssen gezogen werden können.
Um die Genauigkeit der Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse noch weiter zu verbessern, besteht bei einer besonderen vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ferner die Möglichkeit, beim Auswerten der Meßdaten auch bekannte Einflüsse auf das Netzwerksystem und/oder Änderungen des Netzwerksystems zu berücksichtigen, insbesondere solche Einflüsse und Änderungen, die periodisch auftreten. Bei einem U-Bahn-System, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt eingesetzt wird, besteht beispielsweise die Möglichkeit, Zugbewegungen zu berücksichtigen, wobei vorteilhafterweise die tatsächlichen und nicht die planmäßigen Zugbewegungen berücksichtigt werden. Die tatsächlichen Zugbewegungen können dabei einfach ebenfalls durch Sensoren, die in dem Netzwerksystem vorgesehen sind, beispielsweise Lichtschranken etc., ennittelt werden, es ist jedoch auch möglich, beispielsweise Sensorvorrichtungen zu nutzen, die beispielsweise in einer U-Bahn bereits vorhanden sind oder dort vorgesehen werden, wobei die Meßdaten, beispielsweise Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung der Züge etc. in regelmäßigen Abständen oder kontinuierlich an ein auswertendes System übertragen werden und zur Auswertung der Meßdaten zur Beurteilung der Strömungsverhältnisse berücksichtigt werden.
Bevorzugt werden sämtliche Referenzdaten oder sonstige Daten und Einflüsse bzw. Änderungen des Systems entweder auf einer Datenbank festgehalten, auf die bei der Auswertung und der Beurteilung der Strömungsverhältnisse zugegriffen wird, oder aber die Daten werden bevorzugt in Echtzeitdirektübertragung zur Auswertung bzw. Beurteilung der Strömungsverhältnisse herangezogen.
Bei einer besonders bevorzugten Realisierung des erfϊndungsgemäßen Verfahrens werden die Strömungsverhältnisse in dem Netzwerksystem graphisch, beispielsweise auf einem Bildschirm in einer Überwachungszentrale, wiedergegeben, so daß lediglich die wichtigen Strömungsverhältnisse angezeigt werden, während die an sich der Bestimmung der Strömungsverhältnisse zugrundeliegenden Meßdaten, nämlich die Temperaturdaten, unterdrückt werden,
um für den Benutzer des Verfahrens bzw. den Betreiber einer erfϊndungsgemäßen Vorrichtung benutzerfreundlich lediglich die relevanten (Strömungs-)Informationen in übersichtlicher Form zu übermitteln.
Bevorzugt ist es jedoch auch möglich, parallel dazu oder auf Anfrage die tatsächlichen Meßdaten, nämlich die Temperaturwerte, die von den einzelnen Temperatursensoren gemessen werden, abzufragen.
Bei einer besonderen Weiterentwicklung ist dieses erfϊndungsgemäße Verfahren Teil eines Verfahrens zum Bestimmen von bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswegen bei Not- und/oder Katastrophenfällen in 3 -dimensionalen Netzwerksystemen, insbesondere in U-Bahn- Systemen, wobei zusätzlich zu dem Messen der Temperaturen mittels mindestens eines Temperatursensors, dem Auslesen des mindestens einen Temperatursensors und dem Auswerten der Meßdaten ferner eine Auswahl von bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswegen auf der Grundlage der aufgrund der Meßdaten bestimmten Strömungsverhältnisse stattfindet. Die Fluchtwege bzw. Rettungswege werden dabei so ausgewälilt, daß eine Unglücksstelle für Rettungskräfte möglichst in Strömungsrichtung des in dem Netzwerksystem befindlichen fließfähigen Mediums erreicht werden kann oder umgekehrt die Unglücksstelle in einer Richtung entgegen der Strömungsrichtung verlassen werden kann, um giftigen Gasen oder Rauch etc. auszuweichen. Da sich, wie erläutert, die Strömungsverhältnisse in dem Netzwerk ständig ändern können, ist es erforderlich, daß mittels des oben beschriebenen Verfahrens die Strömungsverhältnisse aktuell beurteilt werden, um die bevorzugten Fluchtwege auszuwählen.
Mittels dieses erfϊndungsgemäßen Verfahrens ist es daher für die „Opfer" eines Not- oder eines Katastrophenfalles und auch für die Rettungskräfte bzw. Evakuierungskräfte möglich, die Unglücksstelle durch Bereiche des Netzwerksystems zu erreichen oder zu verlassen, die nicht durch beispielsweise Rauch oder giftige Gase, die von der Unglücksstelle ausgehen und mit der Strömungsrichtung von der Unglücksstelle im Netzwerksystem verteilt werden, kontaminiert sind, so daß möglichst gefahrlos auf die Unglücksstelle zugegriffen werden bzw. diese verlassen werden kann.
Bevorzugt findet auch die Auswahl der bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswege automatisch mittels eines Computersystems statt, das automatisch die Wege auswählt, auf denen eine möglichst geringe Kontamination insbesondere durch Rauch und/oder Giftgase zu erwarten ist. Bevorzugt werden die ausgewählten Wege ebenfalls graphisch oder auf anderer Weise angezeigt, wobei die Anzeige sowohl in einem Überwachungszentrum beispielsweise für den im Netzwerk stattfindenden Schienenverkehr ausgegeben werden kann. Bevorzugt werden die Informationen über die bevorzugten Flucht- und Rettungswege jedoch auch direkt in den betroffenen Bereich übermittelt, beispielsweise in das Cockpit einer U-Bahn, so daß der U- Bahn-Führer entsprechend reagieren und seine Gäste anleiten kann. Es ist auch möglich, daß im Netzwerksystem selbst automatisch Anzeigen gesteuert werden, die die bevorzugten Flucht- oder Rettungswege anzeigen. Als typische Anzeigevorrichtungen eignen sich hier optische Anzeigen, beispielsweise Leuchtpfeile, aber auch akustische Anzeigen oder eine Kombination beider Anzeigen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens, die mindestens einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur des in einem Netzwerksystem vorhandenen fließfähigen Mediums, eine Vorrichtung zum Auslesen des mindestens einen Temperatursensors in vorbestimmten Zeitabständen sowie eine Vorrichtung zur Auswertung der ausgelesenen Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors umfaßt.
Bevorzugt handelt es sich bei der Vorrichtung zum Auslesen des mindestens einen Temperatursensors und/oder zum Auswerten der Meßdaten um ein Computersystem bzw. einen Teil eines Computersystems, insbesondere können die Meßdaten von den Temperatursensoren durch übliche Übertragungsmittel, beispielsweise eine drahtgebundene elektrische Übertragung, eine optische Übertragung, beispielsweise über Glasfasern, aber auch über drahtlose Kommunikation erfolgen, wobei die Vorrichtungen die jeweiligen Schnittstellen umfassen. Bevorzugt kann auf die Daten bzw. die ermittelten Strömungsverhältnisse insbesondere über ein Internetsystem und/oder ein Intranetsystem zugegriffen werden. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn mehrere Personen gegebenenfalls gleichzeitig auf die Daten zugreifen müssen, beim Beispiel eines U-Bahn-Systems insbesondere die zentrale Überwachungsstelle für diesen öffentlichen Nahverkehr, der Fahrer eines Zuges bzw. einer U-Bahn oder im Falle von Katastrophen oder Unglücken insbesondere eine Leitstelle einer Rettungseinheit, der Polizei und/oder der Feuerwehr etc.
Bevorzugt umfaßt die Vorrichtung auch Anzeigevorrichtungen für die Strömungsverhältnisse, beispielsweise eine graphische Bildschirmanzeigevorrichtung, aber auch bei einer bevorzugten Ausführungsform die bevorzugten Flucht- und/oder Rettungswege, gegebenenfalls ebenfalls integriert in der Bildschirmanzeigevorrichtung, die insbesondere bei einer Leitstelle vorgesehen ist, aber auch im Netzwerksystem bzw. in Zügen des öffentlichen Personenverkehrs, die sich in solchen Netzwerksystemen bewegen, vorgesehen sein kann.
Im Hinblick auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfϊndungsgemäßen und der bevorzugten Vorrichtung wird auf die Beschreibung des entsprechenden Verfahrens verwiesen.
Die Erfindung betrifft femer ein Verfahren zum Ermitteln von korrelierenden Referenzdaten für Strömungsverhältnisse einerseits und Temperaturen andererseits in einem 3- dimensionalen Netzwerksystem, die eine Zusammenhang von den Temperaturen und den Strömungsverhältnissesn an mindestens einer Stelle in dem 3 -dimensionalen Netzwerk wiedergeben, wobei das Verfahren das Messen von Strömungsverhältnissen an mindestens einer Stelle in dem 3 -dimensionalen Netzwerk, das Messen von Temperaturen bei den gemessenen und gegebenen Strömungsverhältnissen und das Speichern der korrelierenden Meßdaten für die Strömungsverhältnisse und die Temperaturen auf einem Speichermedium umfaßt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Computerstystem mit mindestens einer Schnittstelle zum Empfang von Daten mindestens eines Temperatursensors und mit einem Speichermedium, auf dem Daten zu Strömungsverhältnissen und zu Temperaturen in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem und ferner ein korrelierender Zuordnungsalgorithmus gespeichert ist, mittels dem mögliche Meßdaten des mindestens einen Temperatursensors mindestens einem gespeicherten Strömungsverhältnis zugeordnet werden können.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der erfϊndungsgemäßen Vorrichtung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden anhand der nachfolgenden schematischen Abbildung noch deutlicher werden:
Fig. 1 zeigt in einer schematischen, perspektivischen Ansicht ein 3-dimensionales Netzwerksystem, in diesem Falle zwei sich kreuzende U-Bahn-Linien mit miteinander ver-
bundenen Bahnhöfen, wobei Hauptluftströmungen angegeben sind, wie sie sich im wesentlichen in einer nächtlichen Betriebsruhe, in der keine Züge fahren, einstellen;
Fig. 2a zeigt schematisch ein einfacheres 3-dimensionales Netzwerksystem, hier einen U- Bahnhof mit zwei Eingängen, wobei auch hier Hauptluftströmungen angezeigt sind, wie sie sich im wesentlichen in einer nächtlichen Betriebsruhe, in der keine Züge fahren, einstellen;
Fig. 2b zeigt ein weiteres Netzwerksystem, das dem in Fig. 2a gezeigten Netzwerksystem sehr ähnlich ist, wobei jedoch die Umgebungsbedingungen unterschiedlich sind, so daß sich im Vergleich zu dem in Fig. 2a gezeigten Netzwerksystem unterschiedliche Hauptströmungen ausbilden, wie sie sich im wesentlichen in einer nächtlichen Betriebsruhe, in der keine Züge fahren, einstellen;
Fig. 3 a zeigt ein Netzwerksystem, das gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit Temperatur-Meßsensoren versehen ist;
Fig. 3b zeigt ein Netzwerksystem, das gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit Temperatur-Meßsensoren versehen ist.
Fig. 4 zeigt Meßergebnisse, die an einem ersten Meßpunkt innerhalb des in Fig. 3a dargestellten Systems über einen Zeitraum von mehreren Stunden aufgenommen worden sind, wobei die Graphik die Horizontalgeschwindigkeit und die Vertikalgeschwindigkeit sowie die Strömungsrichtung der mittels eines Anemometers ermittelten Strömung und die Lufttemperatur über die Zeit darstellt;
Fig. 5 zeigt eine mit Fig. 4 vergleichbare Graphik, wobei die dargestellten Meßwerte jedoch an einem zweiten Meßpunkt innerhalb des in Fig. 3 a dargestellten Netzwerksystems aufgenommen worden sind;
Fig. 6 zeigt schematisch ein Netzwerksystem, das gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung an zwei Stellen mit Temperatursensoren ausgestattet ist;
Fig. 7 zeigt Meßergebnisse in dem in Figur 6 dargestellten System, die über mehrere Tage aufgenommen worden sind;
Fig. 8. zeigt schematisch ein Blockdiagramm eines möglichen Aufbaus eines erfindungsgemäßen Computer-Systems, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einsatz kommen.
Fig. 1 zeigt ein erstes Beispiel eines drei-dimensionalen Netzwerksystems 100, nämlich ein U-Bahn-System, bei dem sich drei U-Bahn-Linien 120, 130 und 140 kreuzen. Jede U-Bahn- Linie 120, 130 und 140 umfaßt je zwei Gleis-Systeme 122, 124; 142, 144 bzw. 132, 134 für einen U-Bahn-Betrieb in beide Richtungen.
Wie ebenfalls in Fig. 1 ersichtlich ist, umfaßt das Netzwerksystem 100 drei Bahnhöfe 126, 136 und 146 für die U-Bahn-Linien 120, 130 und 140 in einem Bahnhofskomplex mit drei Plattformen. Die Bahnhöfe 126, 136, 146 sind über ein Verbindungssystem 180, das unterschiedliche Verbindungswege 182, 184, 186, 188, 190, 192, 194, 196, 198 und weiteren Gängen etc. umfaßt, miteinander und mit der Außenumgebung (Eingänge/ Ausgänge) verbinden.
Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß das in Fig. 1 gezeigte Netzwerksystem lediglich einen Teilbereich eines gesamten (miteinander verbundenen) U-Bahn-Systems darstellt, und der Begriff „Netzwerksystem" im Sinne dieser Erfindung immer sowohl vollständige Systeme aber auch Teilsysteme, beispielsweise einzelne U-Bahnhöfe, Kombinationen von U-Bahnhöfen, Kombinationen von Teilbereichen sonstiger Netzwerksysteme etc. umfassen kann. Insbesondere ist es möglich, daß das erfϊndungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung nur in Teilbereichen eines Gesamtsystems, insbesondere in einzelnen U-Bahnhöfen oder in einzelnen Teilkomplexen, eingesetzt wird.
Die in Fig. 1 beispielhaft und schematisch eingezeichneten kalten und warmen Luftströmungen sind Hauptluftströmungen, die mittels eines Ultraschall-Anemometers gemessen worden sind und die sich in der nächtlichen Betriebsruhe, während der kein U-Bahn- Verkehr in dem System stattfindet, ausbilden. Die Strömungen sind von unterschiedlichsten Faktoren, insbesondere der Struktur und der Vernetzung sowie von Umgebungsbedingungen abhängig, wobei die Strömung, die sich während der oben erläuterten nächtlichen Betriebsruhe ausbildet, auch als ungestörte „Hintergrundströmung" bezeichnet wird. Diese Hintergrundströmung wird durch besondere Vorgänge innerhalb und außerhalb des Systems beeinflußt. Bei einem U-Bahn-System wird die Strömungssituation während des Betriebs insbesondere durch Zugbewegungen beeinflußt, wobei sich dip Strömungssituation nach der letzten „Störung" beispielsweise durch eine Zugbewegung relativ schnell wieder der Hintergrundsströmung, in der Regel asymptotisch, annähert. Bei üblichen Systemen kann bereits nach wenigen Minuten davon ausgegangen werden, daß sich eine ungestörte Hintergrundsströmung wieder weitgehend eingestellt hat.
Fig. 2a zeigt ein einfaches Netzwerksystem 200, hier einen Teilbereich einer U-Bahn-Linie 220 mit zwei Gleis-Systemen, von denen in Fig. 2a lediglich ein Gleis-System 222 gezeigt ist, wobei der in Fig. 2 gezeigte Teilbereich des Netzwerksystems 200 einen Bahnhof 226 und ein Verbindungssystem 280 mit zwei Ausgängen 282 und 284 umfaßt.
Aufgrund der Bedingungen des Gesamtsystems bildet sich auch in diesem Netzwerksystem 200 während der nächtlichen Betriebsruhe eine Hintergrundströmung aus, wobei bei dem hier gezeigten System im wesentlichen eine kalte Luftströmung 252 durch den Ausgang 282 von dem das Netzwerksystem 200 umgebenden Bereich in den Bahnhof 226 einströmt, und ferner eine warme Luftströmung 256 aus dem Bahnhof 226 durch den Ausgang 284 aus dem Netzwerksystem 200 bzw. dem Bahnhof 226 herausströmt.
In Fig. 2b ist ein weiteres Netzwerksystems dargestellt, das dem in Fig. 2a dargestellten Netzwerksystem sehr ähnlich ist und ebenfalls eine U-Bahn-Linie 230 mit zwei Gleis- Systemen, bei denen erneut wiederum nur ein Gleis-System 222 gezeigt ist, einen Bahnhof 226 und ein Verbindungssystem 280 mit zwei Ausgängen 282 und 284 umfaßt.
Aufgrund jedoch der unterschiedlichen Bedingungen des Gesamtsystems bildet sich im Gegensatz zu dem in Fig. 2a gezeigten Netzwerksystem eine unterschiedliche Hintergrundströmung aus. Sowohl durch den Ausgang 282 als auch durch den Ausgang 284 läuft eine kalte Unterströmung 254 vom Außenbereich in den Bahnhof 226, während gleichzeitig eine warme Oberströmung 258 durch beide Ausgänge 282, 284 aus dem Bahnhof 226 herausströmt.
Die Fig. 3 a zeigt ein Netzwerksystem, das mit einem Netzwerksystem wie es in den Figuren 2a und 2b gezeigt ist, sehr ähnlich ist, wobei dieses Netzwerksystem 300 ebenfalls eine U- Bahn-Linie 320 mit zwei Gleissystemen, von denen nur ein Gleissystem 322 gezeigt ist, einen Bahnhof 326 und ein Verbindungssystem 380 umfaßt, das einen Ausgang 382 und einen Ausgang 384 aufweist.
Gemäß der Erfindung sind in dem Netzwerksystem 300 an vier Stellen Meßpunkte mit Temperatursensoren 22, 24, 26 und 28 vorgesehen, wobei die Meßpunkte 22, 24, 26, 28 in einem Querschnittbereich direkt beim Übergang zwischen dem Bahnhof 326 und den jeweiligen Ausgängen 382 und 384 vorgesehen sind.
Zwei der Meßpunkte mit Temperatursensoren 22 und 26 sind in einem oberen Bereich des Querschnitts, hier circa einem halben Meter unter der Deckenfläche, angebracht, während zwei weitere Temperatursensoren 24 und 28 im Bodenbereich, beispielsweise aus Schutzgründen in den Boden versenkt oder direkt auf den Boden und durch ein offenes Gehäuse abgeschirmt, angeordnet sind. Durch diese Anordnung können sowohl Ober- als auch Unterströmungen festgestellt werden, so daß eine sehr genaue Überwachung der Strömungsverhältnisse möglich ist.
Figur 3b zeigt ein weiteres Netzwerksystem, das mit dem in Figur 3 a gezeigten Netzwerksystem im wesentlichen identisch sind, gleiche bzw. ähnliche Elemente sind daher mit identischen Bezugszeichen versehen worden. Im Gegensatz zu dem in Figur 3 a gezeigten System ist das Netzwerksystem 300, das in Figur 3b gezeigt ist, mit insgesamt 10 Meßpunkten mit Temperatursensoren 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40 und einem weiteren externen Meßpunkt mit Temperatursensor 50 versehen. Neben den Temperatursensoren 22, 24, 26, 28 sind je zwei weitere Meßpunkte mit Temperatursensoren 34, 36 bzw. 38, 40 am Ende des jeweili-
gen Ausgangs 382, 384 vorgesehen, femer sind zwei weitere Meßpunkte mit Temperatursensoren 30, 32 in der Mitte des Bahnhofs 362 vorgesehen.
Bei jedem Paar Meßpunkte ist jeweils, in Querschnittsrichtung betrachtet, ein Meßpunkt in einem oberen Bereich angeordnet, bei dieser Ausführungsform direkt in der Nähe des Dek- kenbereiches, während ein weiterer Temperatursensor im Boden eingelassen ist. Der externe Temperatursensor ist außerhalb des Netzwerksystems in der Nähe des Eingang 384 angeordnet, so daß über den im Meßpunkt 50 angeordneten Temperatursensor die Außentemperatur abgelesen und für die Bestimmung der Strömungsverhältnisse genutzt werden kann.
Fig. 4 zeigt Temperatur- und Strömungsverhältnisse, wobei die Messungen im Meßpunkt 24 gemessen worden sind.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind die Horizontalgeschwindigkeit und die Vertikalgeschwindigkeit sowie die Strömungsrichtung mittels eines Ultraschall-Anemometers über einen Zeitraum von mehreren Stunden gemessen worden, wobei dieser Zeitraum ebenfalls eine nächtliche Betriebsruhephase umfaßt, während der keine Züge in dem gemessenen System verkehren.
Die Messungen wurden über einen Zeitraum von einer Sekunde gemittelt und in dem in Fig. 4 dargestellten Diagramm angezeigt, wobei die Geschwindigkeit sowohl der Horizontal- als auch der Vertikalströmung in m/s, die Lufttemperatur in Grad Celsius und die Strömungsrichtung über eine 360°-Skala aufgeteilt ist, wobei der Wert 0° einer Strömung in Fig. 3a von links nach rechts, also in den Bahnhof hinein, entspricht, während eine Strömung von 180° einer Luftströmung in Fig. 3 a von rechts nach links entspricht.
Wie deutlich in Fig. 4 ersichtlich ist, ist insbesondere in der nächtlichen Ruhephase eine gleichmäßige Hintergrundsströmung mit relativ geringen Schwankungsbreiten zu erkennen, wobei eine Horizontalströmung von ca. 0,5 m/s bis 1 m/s und eine Vertikalströmung mit einer Geschwindigkeit von ca. -0,5 m/s auftritt, wobei das negative Vorzeichen andeutet, daß die Strömung in vertikaler Richtung abfällt.
Die Strömungsrichtung ist während der nächtlichen Ruhephase ebenfalls nahezu konstant und bewegt sich in einem Bereich um 0°, also von links nach rechts.
Außerhalb der nächtlichen Betriebsruhephase wird die Strömung durch ein- und ausfahrende Züge beeinträchtigt, wobei in Fig. 4 deutlich ersichtlich ist, daß sowohl die Horizontalgeschwindigkeit als auch die Vertikalgeschwindigkeit beim Einfahren der Züge betragsmäßig zunimmt, ferner die Strömungsrichtung sich stark ändert und weitgehend in entgegengesetzte Richtung, ungefähr 180°, verläuft.
Wie ebenfalls deutlich in Fig. 4 ersichtlich ist, ändert sich aber nicht nur die Strömungsrichtung und die Strömungsgeschwindigkeit, sondern parallel dazu ändert sich auch die Lufttemperatur genau zu den Zeitpunkten, an denen auch die Strömung Änderungen unterworfen ist, nämlich insbesondere beim Ein- und Ausfahren der Züge. Wie Fig. 4 deutlich zeigt, sind die Änderungen der Temperatur darüber hinaus nicht marginal, vielmehr sind die Temperaturschwankungen sehr deutlich, und betragen ca. 6°C bis 8°C, so daß die Temperaturschwankungen zum einen sehr leicht nachweisbar sind, ferner die Temperaturschwankungen sehr deutlich über den beispielsweise während der nächtlichen Betriebsruhephase vorliegenden Temperaturschwankungen liegen, die gleichsam als „Rauschen" vernachlässigt werden können. Um Strömungsänderungen auch schnell zu detektieren, werden bevorzugt sehr schnell reagierende Temperatursensoren eingesetzt, z.B. elektronische Sensoren, deren Widerstand bzw. Leitfähigkeit sich mit der Temperatur ändert. Es können z.B. PT 1000 oder NTC- Sensoren verwendet werden.
Wie aus den in Fig. 4 über die Zeit aufgetragenen Meßwerten ersichtlich ist, könnte daher auf der Grundlage der vorliegenden Informationen das in Fig. 3 a oder in Fig. 3b dargestellte Netzwerksystem 300 mit lediglich einem Temperatursensor am Meßpunkt 24 ausgestattet werden, wobei mit den vom Temperatursensor in Meßpunkt 24 aufgenommenen Werte direkt Rückschlüsse auf die Strömungszustände in dem System herleitbar sind, so daß auf die kostenintensiven und empfindlichen Anemometer verzichtet werden kann.
Fig. 5 zeigt einen mit Fig. 4 vergleichbaren Graphen, jedoch sind in Fig. 5 die Meßdaten aufgezeichnet, die an dem Meßpunkt 26 (s. Fig. 3a) aufgenommen worden sind. Auch in Fig. 5
wird deutlich, daß Änderungen der Strömungen in dem System direkt auch eine Änderung der Lufttemperatur im Meßpunkt 26 (s. Fig. 3a) hervorrufen, so daß auch durch eine reine Temperaturmessung am Meßpunkt 26 ohne ständig vorzusehene Anemometer direkt Rückschlüsse auf den Strömungszustand in dem System gezogen werden können.
Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, daß das System und das Verfahren, das in Zusammenhang mit den Fig. 3 bis 5 oben erläutert worden ist, lediglich beispielhaft zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargelegt sind. Es ist für den Fachmann selbstverständlich klar, daß ein Netzwerksystem unterschiedlichste Meßpunkte aufweisen kann und Daten, wie sie beispielsweise in den Fig. 4 und 5 dargestellt sind, an unterschiedlichsten Meßpunkten aufgenommen werden können, wobei eine Erhöhung der Anzahl der Meßpunkte in der Regel auch exaktere Bestirnmungsmöglichkeiten für das Strömungsverhalten in dem System ermöglicht. Messungen können zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeit und bei unterschiedlichsten Bedingungen und unterschiedlichsten Faktoren aufgenommen werden, um möglichst viele denkbare Situationen abzudecken. Wie oben erläutert können sämtliche Informationen, die beispielsweise durch Messungen, wie sie in Zusammenhang mit Fig. 4 und 5 erläutert worden sind, erhalten worden sind, in Datenbanken abgespeichert werden, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung benutzt werden können.
Es wird jedoch auch insbesondere aus den in den Fig. 4 und Fig. 5 dargestellten und an den Meßpunkten 24 und 26 gewonnenen Meßdaten deutlich, daß auch lediglich ein einzelner Temperatursensor an einem Meßpunkt 24 oder 26 ausreichend ist, um zuverlässige Aussagen über das Strömungsverhalten in dem zu betrachtenden Netzwerksystem zu erhalten, mit den im einleitenden Teil der Beschreibung verbundenen Vorteilen.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Netzwerksystem 400, bei dem gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung zwei Meßpunkte mit Temperatursensoren 60 und 62 vorgesehen sind. Das Netzwerksystem 400 umfaßt zwei U-Bahn-Linien 420 und 440 mit jeweils zwei Gleissystemen 422, 424 bzw. 442, 444, wobei die beiden U-Bahn-Linien 420 und 440 etwa in Y-Form verlaufen, und daher in dem in der Figur 6 rechts dargestellten Schenkel zusammenlaufen. Das gezeigte Netzwerksystem umfaßt mehrere Bahnhöfe 446.
Wie in Fig. 6 ersichtlich, sind an zwei Stellen Meßpunkte mit Temperatursensoren 60, 62 vorgesehen, einmal in der Nähe eines Bahnhofs im gemeinsamen Schenkel des Netzwerksystems, einmal kurz nach der Verzweigungsstelle der beiden U-Bahn-Linien 420 und 440. Die Meßpunkte mit Temperatursensoren 60, 62 befinden sich daher außerhalb von Bahnhofsbereichen in einer Turmelführung der U-Bahn.
Fig. 7 zeigt Meßergebnisse, die an dem Meßpunkt 60 über einen Verlauf von mehreren Tagen aufgenommen worden sind, wobei jede Unterteilung auf der x- Achse einen Zeitraum von 2 Stunden umfaßt, nämlich von 1 Uhr bis 3 Uhr morgens, in denen keine Züge verkehren, so daß die gemessenen Temperaturen und Strömungen im wesentlichen unabhängig vom Zugverkehr sind. An den Unterteilungen der x-Achse treten aufgrund der tatsächlich stattgefundenen Meßpausen (von 3 Uhr bis 1 Uhr am nächsten Tag) Diskontinuität bzw. Sprünge in der Meßkurve auf.
Wie Fig. 7 sehr deutlich zeigt, liegt am Meßpunkt 60 überwiegend eine Strömung im Bereich 180° vor, wie es insbesondere für die Meßtage 5 bis 15 der Fall ist. Femer zeigt Fig. 7 jedoch deutlich, daß bei einer Erhöhung der Temperatur am Meßpunkt 60 auch die Strömung an dieser Stelle in die Gegenrichtung ausgerichtet ist. Insbesondere beispielsweise am Meßtag 3, an dem die Temperatur gegenüber dem vorherigen Meßtag um circa 3° gestiegen ist, wurde eine umgekehrte Strömungsrichtung etwa in Richtung 0° gemessen. Auch bei den Meßtagen 19 bis 22 und insbesondere 25 bis 27, bei denen relativ hohe Temperaturen vorliegen, ist eine Strömung in einer Strömungsrichtung von etwa 0° gemessen worden, während am Meßtag 23, bei einem Abfall der Temperatur, die Strömung zeitweise wieder in die entgegengesetzte Richtung, in etwa Richtung 180°, stattgefunden hat. An den Meßtagen 29 und 30, an den wieder relativ niedrige Temperaturen in einem Bereich von etwa 11° bis 13° vorgelegen haben, hat sich eine Strömungsrichtung von etwa 180° eingestellt.
Fig. 7 zeigt daher ebenfalls sehr deutlich, daß das Strömungsverhalten, insbesondere Strömungsrichtung, und Temperatur in einem 3 -dimensionalen Netzwerksystem in einem direkten Zusammenhang stehen, so daß durch bloße Temperaturmessung Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse gezogen werden können, so daß ein 3-dimensionales Netzwerksystem auf einfache Weise lediglich mit den Temperatursensoren ausgestattet werden kann, was zu den oben beschriebenen Vorteilen führt.
Fig. 8 zeigt ferner schematisch ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem Meßdaten von internen Temperatursensoren 20, 22, 24, 26, 28 und einem externen Temperatursensor 50 über eine Schnittstelle 610 in ein Computersystem 620 übertragen werden, wobei diese Übertragung sowohl elektrisch über eine Drahtverbindung, optisch über eine Glasfaserverbindung und/oder drahtlos erfolgen kann. Das Computersystem 620 greift auf ein Speichermedium 630 zu, auf dem korrelierende Daten von Strömungsverhältnissen und Temperaturen an bestimmten Stellen innerhalb eines 3-dimensionialen Netzwerksystems sowie ein Zuordnungsalgorithmus gespeichert ist, der bestimmte Strömungsverhältnisse möglichen Meßdaten bzw. Kombinationen von Meßdaten der Temperatursensoren 20, 22, 24, 26, 28, 50 zuordnet. Die Zuordnung kann über eine bestimmte Funktion errechnet werden, es ist jedoch auch möglich, daß Temperaturwerte und/oder Kombinationen von Temperaturwerten direkt nach Art einer tabellarischen Zuordnung bestimmten Strömungssituationen zugeordnet werden, wobei das Computersystem nach dem Auslesen der von den Temperatursensoren 20, 22, 24, 26, 28, 50 ermittelten Meßwerten die Kombination der in dem Speichermedium 360 gespeicherten Daten auswählt, die der tatsächlich gemessenen Situation an nächsten kommt.
Das Computersystem 620 ermittelt daher auf der Grundlage der von dem Temperatursensoren 20, 22, 24, 26, 28, 50 ermittelten Temperaturwerten und der zeitlichen Abfolge bzw. Änderung dieser Temperaturwerte unter Berücksichtigung der auf dem Speichermedium 630 gespeicherten Daten die vorhandene Strömungssituation.
Die von dem Computersystem 620 ermittelten Strömungsdaten und -werte können direkt an ein Display 640 ausgegeben werden, das beispielsweise in einer Verkehrsleitstelle vorhanden ist. Parallel dazu kann der Computer 620 an ein Netzwerk 650 angeschlossen sein, wobei es sich bei dem Netzwerk um eine direkte Verbindung aber auch um eine Internet- oder eine Intranetverbindung handeln kann. Die Daten können über dieses Netzwerk 650 an ein weiteres Computersystem 660 weitergeleitet werden, wobei dann die Daten auf einem weiteren Display 670, beispielsweise graphisch, dargestellt werden können. Das Computersystem 660 und das Display 670 können beispielsweise in einer Rettungsleitstelle angeordnet sein.
Femer ist es möglich, daß die von dem Computersystem 620 ermittelten Daten über ein Netzwerk 680 an Anzeigevorrichtungen 690 übermittelt werden, wobei diese Anzeigevor-
richtung 690 beispielsweise innerhalb eines zu überwachenden 3 -dimensionalen Netzwerksystems, beispielsweise in Tunneln in einem U-Bahn-System, aber auch beispielsweise im Führerhaus eines U-Bahn-Zuges angeordnet sein kann.
Die in der vorstehenden Besclireibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
externe Meßpunkte mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Meßpunkt mit Temperatursensor
Netzwerksystem
U-Bahn-Linie
Gleis-System
Gleis-System .
Bahnhof
U-Bahn-Linie
Gleis-System
134 Gleis-System
136 Bahnhof
140 U-Bahn-Linie
142 Gleis-System
144 Gleis-System
146 Bahnhof
160 Verbindungsgang
180 Verbindungssyste:
182 Verbindungsweg
184 Verbindungsweg
186 Verbindungsweg
188 Verbindungsweg
190 Verbindungsweg
192 Verbindungsweg
194 Verbindungsweg
196 Verbindungsweg
198 Verbindungsweg
200 Netzwerksystem
220 U-Bahn-Linie
222 Gleis-System
226 Bahnhof
254 kalte Unterströmung
256 warme Luftströmung
258 warme Unterströi
280 Verbindungssystt
282 Ausgang
284 Ausgang
300 Netzwerksystem
320 U-Bahn-Linie
322 Gleis-System
326 Bahnhof
380 Verbindungssyste
382 Ausgang
384 Ausgang
400 Netzwerksystem
420 U-Bahn-Linie
422 Gleis-System
424 Gleis-System
440 U-Bahn-Linie
442 Gleis-System
446 Bahnhöfe
610 Schnittstelle
620 Computersystem
630 Speichermedium
640 Display
650 Netzwerk
660 Computersystem
670 Display
680 Netzwerk
690 Anzeigevorrichtu