SCHEIBENKASTEN
GEBIET DER ERFINDUNG
Die Erfindung betrifft einen Scheibenkasten, der zum Beispiel als Geschoßfang dienen kann.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Scheibenkästen sind bekannt und dienen dazu, in Luftgewehr-
Schießständen oder dergleichen als Kugelfang zu dienen. Diese bekannten Scheibenkästen haben nach hinten konvergierende Wände, deren Aufgabe es ist, außermittig ankommende Geschosse nach hinten in einen spiralig begrenzten Auffangbehälter zu lenken. Diese Scheibenkästen sind aus Stahl- blech gefertigt; Ablenkplatte und Oberwand gehen ineinander über. Für Luftgewehre sind diese Scheibenkästen durchaus befriedigend, aber dem Beschüß mit Kleinkaliber halten sie bereits nicht mehr auf die Dauer unbeschadet stand.
Nun gibt es viele Sportschützen, die im Keller oder in der Garage durchaus eine Strecke von z.B. 10 m zur Verfügung haben, denen aber ein geeigneter Kugelfang fehlt. Zwar können Kisten voll losem Sand, alte Telephonbücher o. dgl. Für einige Probeschüsse herhalten, aber für dauerhaften Beschüß sind diese Noteinrichtungen ungeeignet, zumal sie für starke Verschmutzung sorgen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die Erfindung stellt einen Scheibenkasten aus Stahlblech bereit der folgendes umfaßt: eine quadratische oder rechteckige Öffnung, vor der eine Schießscheibenkarte anzubringen ist; eine zur Ebene der Öffnung in einem Winkel geneigten, hinter der Öffnung angeordneten, im wesentlichen ebenen
Ablenkplatte; einen Geschoß-Auffangbereich, der innerhalb des Scheibenkastens angeordnet ist; und zwei ebene Seitenwände, eine ebene Oberwand und eine ebene Bodenwand, wobei diese Wände mit jeweils einer Kante die Öffnung umranden. Die Seitenwände und die Oberwand erstrecken sich im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Öffnung. Die Ablenkplatte deckt die senkrechte Projektion der Öffnung mindestens ab und ist nach unten etwa parallel zur Öffnung durch eine ebene Rückplatte verlängert. Die Bodenwand ist nach hinten und unten geneigt und trifft mit der von der Öffnung abgewandten Seite auf die Unterkante der Rückplatte. Weitere Merkmale sind in den offenbarten Vorrichtungen enthalten oder gehen für den fachmännischen Leser aus der folgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsformen und den angefügten Zeichnungen hervor.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die angefügte Zeichnung beschrieben, in der:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Scheibenkastens im Schrägbild ist, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Scheibenkasten der Fig. 1 ist, und
Fig. 3 eine modifizierte Ausführung des Scheibenkastens der Fig. 1 und 2, im Längsschnitt ist.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Scheibenkastens im Schrägbild. Bevor die detaillierte Beschreibung der Fig. 1 fortgesetzt wird, werden jedoch einige Punkte der Ausführungsformen besprochen.
Im folgenden wird von einem Scheibenkasten ausgegangen, der sich in seiner Gebrauchslage befindet, dessen Öffnung sich also in einer vertikalen Ebene befindet und die Vorderseite bildet. Alle nachfolgend angegebenen La-
geangaben, wie "über", "hinter", "Rück-" o. dgl. Beziehen sich auf diese Anordnung.
Mit den beschriebenen Ausführungsformen wird ein dauerhafter und billig herzustellender Scheibenkasten bereitgestellt, der mindestens dem Be- schuß mit Kleinkaliber auf die Dauer standhält, aber nicht Geschoßpartikel über den angrenzenden Raum verstreut.
Von den Geschossen wird nur die Ablenkplatte getroffen, denn die Flugrichtung der Geschosse stimmt in guter Näherung mit der Richtung der Strahlen der senkrechten Projektion der Öffnung überein. Die Seitenwände und die Oberwand erstrecken sich ebenfalls in dieser Richtung und können daher nicht oder mindestens nicht unmittelbar getroffen werden. Die Ablenkplatte ihrerseits trachtet nicht nur danach, die Geschosse umzulenken, sondern in erster Linie sollen sich diese Geschosse an der Ablenkplatte zerlegen. Ist die Ablenkplatte praktisch parallel zur Ebene der Öffnung angeord- net, dann findet eigentlich eine optimale Zerlegung statt, aber da die Ablenkplatte immer ein wenig federnd nachgibt, werden die Geschosse, wenn sie zerlegt sind, wieder entgegen ihrer Flugrichtung zurückgeschleudert. Nähert sich der Winkel der Ablenkplatte einer Senkrechten zur genannten Öffnung, dann ist die Ablenkung nahezu vollkommen, aber es findet nur ein geringe Zerlegung statt. Außerdem würde der Scheibenkasten viel zu lang bauen. Außerdem gibt es noch sehr langsame Geschosse, die nicht zerlegt, sondern nur verformt werden und dann wieder aus dem Scheibenkasten herausspringen können. Bei Luftpistolen sind solche Geschosse meist recht leicht, aber zum Beispiel bei 9 mm Flobert werden sie schon recht schwer und können nicht nur für Verunreinigungen, sondern auch für Zerstörungen außerhalb des Scheibenkastens sorgen.
Im Rahmen der Ausführungsformen hat es sich als optimal herausgestellt, daß die Ablenkplatte zur Ebene der Öffnung einen Winkel von etwa 45 ° bildet. Dieser Winkel sorgt optimal dafür, daß Geschosse noch gut zerlegt werden, aber keinesfalls zum Schützen zurückspringen können.
Um diese Wirkung noch zu verbessern, kann der Scheibenkasten so ausgebildet sein, daß die Ablenkplatte am Rand und in einem Bereich, der noch in der senkrechten Projektion der Öffnung liegt, keine anderen und flacheren Winkel bildet; die obere Schweißnaht sollte bei einer eingeschweißten Ablenkplatte von der Öffnung abgewandt sein, also auf der Rückseite liegen. Die Ablenkplatte sollte nach unten bevorzugt ein wenig über die genannte Projektion hinaus verlängert sein.
Auch der Winkel, den die Bodenwand zur Öffnung bzw. zu der zur Öffnung parallelen Rückwand bildet, ist, spielt eine Rolle: ist dieser Winkel sehr nahe 90°, dann ist der Scheibenkasten nicht viel höher als die Öffnung und wird leicht, klein und billig. Allerdings ist die Gefahr groß, daß die Partikel zerlegter Geschosse herausrutschen und dabei so viel Energie mit sich bringen, daß sie die Schießscheibe, die die Öffnung abdeckt, von hinten beschädigen oder sogar durchschlagen. Auch der Geschoß-Auffangbereich wird dann recht klein, so daß er nur mehr wenige Geschosse bzw. deren Splitter aufnehmen kann. Wenn man andererseits den Winkel der Bodenwand kleiner als 60° macht, dann wird der Scheibenkasten zwar sehr wirksam, aber unförmig, schwer und teuer.
Ein guter Kompromiß besteht darin, daß die Bodenwand mit der Rück- platte einen Winkel einschließt, der zwischen 60° und 80° liegt und bevorzugt etwa 70° beträgt. Ein Winkel von 70° bis 80° sorgt für einen kompakten, zuverlässigen Scheibenkasten.
Bei einigen Ausführungsformen weisen die Seitenwände eine geradlinige Rückkante und eine geradlinige Oberkante auf, die zueinander einen Win- kel von 90° bilden, und daß die Rückplatte innerhalb der Ebene liegt, die die beiden Rückkanten bilden, und bevorzugt mit ihrer Rückseite in dieser Ebene liegt. Der Vorteil dieser Ausbildung ist es, daß die Rückkanten eine vertikale Ebene definieren, mit der der Scheibenkasten an einer Gebäudewand sicher anliegen kann. Bei bekannten Scheibenkästen ist oft die Anlagefläche recht klein, weshalb auch der Scheibenkasten oft aus der Ausrichtung gelangt. Dies irritiert aber einen Schützen. Der Scheibenkasten gemäß den genannten Aus-
führungsformen hängt dagegen satt an der Wand, da er sich mit den beiden, zueinander parallelen Rückkanten auf der Wand abstützt.
Zusätzlich ist es bevorzugt, daß die Rückkanten oberhalb der Rückplatte durch einen Quersteg miteinander verbunden sind. An diesem Quersteg können Bohrungen oder Ausnehmungen ausgebildet sein, mit denen der Scheibenkasten abnehmbar oder fest an der Wand aufgehängt werden kann.
Die Rückplatte und der Quersteg sind um einen Abstand entfernt und definieren eine Ebene, die sich parallel zu der Öffnung erstreckt. Auch die genannten Rückkanten befinden sich in dieser Ebene. Wird nun der Scheibenka- sten nicht an einer flachen Wand, sondern an einem Pfahl oder etwa einem dünnen Baum aufgehängt, dann liegt er mit dem Quersteg und der Rückplatte am Pfahl oder Baum auf und garantiert so noch immer einen einigermaßen stabilen Sitz.
Der Scheibenkasten kann aus Blechplatten zusammengebaut werden, die alle aus derselben Blechtafel geschnitten sind, so daß die Wandstärke aller Teile des Scheibenkastens gleich ist. Wenn man den Scheibenkasten für Kleinkaliber oder größere Patronen (etwa .38 Special) auslegt, wird so der Scheibenkasten schwer und teuer. Wird ein hochfestes Blech verwendet, dann kann der Scheibenkasten leichter werden, aber er bleibt noch ungebühr- lieh teuer. Daher wird nach einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen, daß mindestens die Ablenkplatte, bevorzugt aber auch die Rückplatte und weiter bevorzugt auch die Oberwand aus einem zäheren und/oder dickeren Stahlblech gebildet ist bzw. sind als die Seitenwände und die Bodenwand. Die Ablenkplatte setzt dem Zerlegen und Ablenken der Geschosse einen Wider- stand entgegen, und die von ihr aufgenommenen Kräfte werden in die Rückplatte und gegebenenfalls auch in die Oberwand eingeleitet. Wenn das Blech dieser Platten und ggf. dieser Wand dicker oder zäher bzw. fester ist als das der andern Wände, kann der Scheibenkasten unter Reduzierung der Kosten noch in einem vernünftigen Gewicht hergestellt werden. Dabei wird hier unter "dickerem" Blech auch die Verwendung zweier oder mehrerer aufeinanderlie- gender Blechplatten verstanden.
Bei dem eingangs genannten, bekannten Scheibenkasten sind die Bleche am Rande umgefalzt und widerstandsgeschweißt. Diese Widerstand- schweißung bildet eine Punktschweißung, deren Qualität nicht einfach zu beherrschen ist. Das Umfalzen der Ränder der Blechplatten setzt jedenfalls ein sehr duktiles Blech voraus, dessen Eigenschaften daher nicht in erster Linie vom Widerstand abhängen, der dem Beschüß entgegengesetzt wird. Deshalb wird in einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen, daß alle Wände und Platten sowie der Quersteg aus ebenen Blechplatten gebildet und miteinander verschweißt sind. Die ebenen Platten können durch Abkanten oder - bei höhe- rer Stückzahl - durch Stanzen einfach, rasch und deshalb kostengünstig hergestellt werden. Das Zusammenschweißen braucht dabei nicht unbedingt längs durchgehender Schweißnähte erfolgen, doch sollten nach dem Anpunk- ten mindestens an den Hauptbelastungsstellen durchgehende Schweißnähte erfolgen. Bei Blech ist die elektrische Schweißung wohl am einfachsten und billigsten.
Auf diese Weise kann der Scheibenkasten in jeder Schlosserwerkstatt rasch und problemlos hergestellt werden. Dabei liegt eine gewisse Vereinfachung darin, daß mindestens die Ablenkplatte und die Rückplatte, bevorzugt auch die Oberwand, aus einer Blechplatte durch Biegen längs mindestens ei- ner Kante gebildet sind, und daß das so hergestellte Biegeteil mit den bzw. den anderen Wänden und verschweißt ist. Es kann auf diese Weise ein einfaches Biegeteil mit einer oder zwei Kanten hergestellt werden, das auf die eine Seitenwand einfach aufgelegt und fixiert wird, etwa durch Anpunkten. Die zweite Seitenwand wird dann, aufgelegt und ebenfalls angepunktet. So kann, gegebenenfalls ohne Einspannen oder mit nur geringem Aufwand dabei, einfach und rasch die eigentliche Schweißung vorbereitet und dann durchgeführt werden.
Natürlich ist die Wandstärke der einzelnen Blechplatten abhängig von der verfeuerten Munition, aber es haben sich gewisse Abmessungen als opti- mal herausgestellt. Dabei wird bevorzugt, daß die Wandstärke der Wände etwa 3 mm beträgt, die der Ablenkplatte und der Rückplatte etwa 6 mm. Dies
gilt für einer Größe der Öffnung, die einer Luftpistolenscheibe entspricht (etwa 17 x 17 cm). Ein solcher Scheibenkasten hält dem Beschüß mit Kleinkalibermunition dauerhaft stand, ohne irgendwelche Ermüdungen oder Abnutzungen zu zeigen. Auch der Beschüß mit stärkeren Patronen und Mantelge- schoß (7,65 Browning, 9 mm Parabellum) hat keine größeren Spuren hinterlassen, doch wird manchmal die Scheibe von hinten her mit feinen Splittern beschädigt. Für gelegentliche Funktionsproben mit Gebrauchspistolen, etwa im Haushalt eines Jägers, und für regelmäßiges Üben mit Klein- und Schonzeitkaliber ist dieser Scheibenkasten bestens geeignet. Es ist somit erstmals gelungen, einen Scheibenkasten herzustellen, der im Haushalt des Jägers und Schützen das häusliche Üben mit üblichen Übungswaffen und die gelegentliche Funktionsprobe mit größeren Waffen gestattet. Nur mit Flinten, Jagdbüchsen und Scheibenbüchsen für größere Schußentfernungen muß auch für Funktionsproben ein Schießstand aufge- sucht werden.
Wie schon oben erwähnt, ist es zweckmäßig, daß der Quersteg mindestens eine Öffnung oder Ausnehmung zum Aufhängen an der Wand aufweist. So ist ein einfaches Auf- und Abhängen des Scheibenkastens möglich, der aber, wenn er etwa an zwei Haken aufgehängt ist, völlig stabil und in ord- nungsgemäßer Ausrichtung hängt. Bei dauerhafter Befestigung ist es auch möglich, seitlich an der Rückseite der Seitenwände Winkeleisen o. dgl. anzubringen.
Wie schon oben erwähnt, können bei sehr starker Munition kleine Splitter durch die Öffnung nach außen gelangen, wenn diese Öffnung nicht durch eine Schießscheibe verdeckt ist. Bei schwachen Luftpistolen kann auch das nur leicht verformte Geschoß aus dem Scheibenkasten springen, denn dessen Auftreffenergie reicht zum Zerlegen nicht aus. Um dies zu verhindern, wird nach einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen, daß im Innenraum des Schießkastens ein entnehmbarer bzw. austauschbarer Füllkörper mit lockerem Gefüge angeordnet ist. Im Falle des Schießens mit einer Luftpistole reicht als
Füllkörper eine lose zusammengeknüllte Zeitung, die erst nach vielen hundert
Schuß ausgewechselt zu werden braucht.
Die Ablenkplatte verursacht das Zerlegen des Geschosses und nimmt somit die Auftreffenergie auf, nachdem sie in Wärme (Formänderungsarbeit) umgewandelt wurde. Die verbleibende kinetische Energie, die den Splittern von Kleinkalibergeschossen innewohnt, hat sich als so klein herausgestellt, daß auf der Bodenwand eine elektrische Beleuchtungseinrichtung angeordnet sein kann, die die Öffnung von innen her beleuchtet. Diese Beleuchtungseinrichtung, etwa eine kleine Taschenlampe, darf nur nicht in den Bereich hinein- reichen, in dem sie dem direkten Beschüß ausgesetzt ist. Das Gehäuse einer Taschenlampe und deren Abdeck- oder Streuscheibe schützt diese Beleuchtungseinrichtung vollkommen. Natürlich ist auch eine Beleuchtung mit Netzanschluß möglich.
So ist es möglich, eine Visiereinrichtung in reinem Gegenlicht zu erpro- ben, wobei auch im schwarzen Bereich der Scheibe das Visier noch erkennbar ist. Außerdem ist mit einer kleinen Akku-Taschenlampe, deren Licht zur Beleuchtung einer Schießscheibe im Auflicht völlig ungenügend wäre, die ausreichende Beleuchtung der Schießscheibe im Durchlicht möglich. So können auch alte, landwirtschaftliche Vorratsräume und -keller, alleinstehende Gara- gen und Holzlegen ohne Stromanschluß zum Hobby-Schießstand umfunktioniert werden.
Im Prinzip kann die Ablenkplatte mit ihrer Oberkante bis nahe an die Öffnung herangeführt werden. Da aber eine gewisse Federung der Ablenkplatte i.a. nicht vermeidbar ist und dafür sorgt, daß die Geschoßsplitter nicht nur an der Ablenkplatte längs deren Oberfläche entlanggleiten, sondern auch in gewissem Maße auch von der Ablenkplatte abheben, ist ein gewisser Schacht, der zwischen Ablenkplatte und Öffnung vorliegt, vorteilhaft, wenn man zuverlässig verhindern will, daß Splitter unmittelbar nach ihrer Entstehung aus der Öffnung geschleudert werden. Andererseits sollte dieser Schacht möglichst kurz sein, da er die Länge des Scheibenkastens bestimmt, die von der Länge der zur Verfügung stehenden Schußentfernung abgeht. Als
guter Kompromiß wird somit vorgeschlagen, daß die Oberwand, an deren rückwärtige Kante die Oberkante der Ablenkplatte angrenzt, etwa quadratisch ist. Eine solche quadratische Platte vereinfacht zudem den Zusammenbau, da sie nicht fehlerhaft eingebaut werden kann. Der bekannte, eingangs genannte Scheibenkasten hat längs dreier Seiten der Öffnung einen mehrfachen Falz, der eine Rinne zur Aufnahme und Halterung der Scheibe begrenzt. Bei den Blechstärken, die die vorliegenden Ausführungsformen verwenden, wäre ein solcher feiner Falz aber nur höchst aufwendig herzustellen. Außerdem verschmutzt die untere Rinne rasch. Auch die Anbringung von Klemmeinrichtungen oder sonstigen Halterungen für die Scheibenkarte (die eigentliche Schießscheibe) ist verhältnismäßig teuer. Deshalb wird vorgeschlagen, daß die Öffnung nur von den stumpfen Kanten der Wände begrenzt ist, und daß die Außenflächen dieser Wände nahe der Öffnung dazu eingerichtet sind, als Träger für Klebestreifen oder Klebepflaster zu dienen.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Scheibenkarten mit vier Schußpflastern nicht nur sehr einfach anzubringen sind, sondern dann auch so dicht vor der Öffnung sitzen, daß Bleistaub und Splitter in optimaler Weise im Scheibenkasten zurückgehalten werden. Da die Bodenwand nach hinten und unten geneigt ist, sammeln sich auch nicht etwa Splitter hinter der Scheibenkarte an, sondern rutschen jedesmal in den Scheibenkasten zurück. Erstaunlicherweise erfolgt diese primitive Befestigung rasch und zuverlässig und nimmt nicht mehr Zeit in Anspruch, als das Festklammern der Scheibenkarte auf der Trägerplatte auf einem Schießstand oder das Zupflastern von Einschüssen. Bei der Ausbildung der Außenoberflächen ist lediglich darauf zu achten, daß kein Lack verwendet ist, der entweder ein Ankleben nicht erlaubt oder sich ablöst. Wenn man das Gehäuse blank läßt oder einfach grundiert, ergeben sich mit dem Ankleben von Schußpflastern keinerlei Probleme.
Wie bereits oben erwähnt, neigen die Geschosse starker Patronen und Mantelgeschosse dazu, Splitter zu ergeben, die noch eine gewisse Restenergie beinhalten. Diese Restenergie bringt diese Splitter dazu, im ungünstigen
Falle die Scheibenkarte von hinten her zu beschädigen. Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, daß ein Metallgitter auf der Bodenwand aufliegt. In diesem Gitter verfangen sich alle Splitter und geben dabei ihre Restenergie gegebenenfalls an die Gitterelemente ab. Das Metallgitter kann jede Ausbildung haben, vorausgesetzt, es liegt satt auf der Bodenwand auf. Am einfachsten ist das Metallgitter leiterförmig, mit zwei Holmen aus jeweils einem Blechsteg, zwischen denen stegförmige Sprossen aus Blech angebracht sind. Dabei kann die Höhe der Sprossen gering sein. Ein besonders einfaches und leichtes Metallgitter kann darin bestehen, daß die Blechstege des leiterförmigen Metallgitters von der Bodenwand abstehen und eine Höhe erreichen, die die senkrechte Projektion der Öffnung nicht erreicht. Ein Zuschnitt aus Streckmetall, oder ein einfaches Stanz- und Biegeteil ist ausreichend. Wesentlich ist nur, daß es nicht direkt beschossen werden kann.
Das Metallgitter braucht sich dabei gar nicht bis zur Öffnung erstrek- ken, sondern es ist ausreichend, wenn die Sprossen und Stege jeweils gleich hoch sind und das so gebildete Metallgitter an die Rückplatte heranreicht, jedoch zur Öffnung hin einen Abstand aufweist. Das Metallgitter kann fest auf der Bodenwand angebracht sein. Es wird jedoch bevorzugt, daß das Metallgitter nur lose eingelegt und herausnehmbar ist. So ist das Reinigen des Scheibenkastens durch Herauswischen der Splitter einfach zu bewerkstelligen; insbesondere ist es nicht erforderlich, daß der Scheibenkasten von seiner Halterung oder Aufhängung abgenommen zu wer- den braucht.
Im Zusammenhang mit diesem Metallgitter ist es besonders vorteilhaft, daß die elektrische Beleuchtungseinrichtung am Metallgitter angebracht, abnehmbar angebracht oder in dieses eingelassen ist. So ist es möglich, die Beleuchtungseinrichtung zunächst am oder im Gitter anzubringen und dann zu- sammen mit diesem einzusetzen und herauszunehmen.
Es ist natürlich beabsichtigt, den Scheibenkasten so leicht wie möglich auszubilden. Aus diesem Grunde sind auch die Ablenk- und Rückplatte dicker als die anderen Wände des Scheibenkastens. Hier hat es sich als zweckmäßig erwiesen, auch die Bodenplatte, mindestens deren hinteren, an die Rückplatte angrenzenden Teil, ebenso wie die Ablenk- und Rückplatte aus verdicktem oder widerstandsfähigerem Material auszubilden, verglichen etwa mit den Seitenwänden. Langsame Geschosse oder die Kerne von Mantelgeschossen neigen nämlich dazu, die Ablenk- und Rückplatte nach hinten und unten entlang- zugleiten und dann mit voller Wucht auf das hintere Ende der Bodenplatte aufzuprallen. Eine entsprechend verstärkte Bodenwand verhindert hier jeden Dauerschaden.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Ablenkplatte und bevorzugt auch die Rückplatte als doppel- oder mehrwandige Platte in Sandwichbauweise ausgebildet. Diese Sandwichbauweise kann darin bestehen, daß das Blech, das für die Wände des Schießkastens verwendet wird, einfach doppelt oder mehrfach übereinandergelegt wird. Es kann aber auch ein anderes Material, zum Beispiel ein keramisches Material, zum Hinterlegen des Blechs der genannten Platten und gegebenenfalls auch des hinteren Teils der Bodenwand verwendet werden. Es ist diese Ausgestaltung auch dann vorteilhaft, wenn mehrere Ausführungen des Schießkastens hergestellt werden, nämlich z.B. eine Ausführung für Luftpistolen und eine solche für Feuerwaffen. Die Ausführung für die schwachen Luftpistolen ist aus einfachem und dünnem Blech gefertigt, während die Ausführung für energiereichere Geschosse an den meistgefährdeten Stellen durch den Zusatz einer oder mehrerer Platten verstärkt wird. In beiden Fällen wird von der gleichen Grundausführung ausgegangen.
Die bereits oben erwähnte Beleuchtungseinrichtung ist für den Beschüß durch Luftpistolen meist ausreichend. Bevorzugt ist jedoch, daß die bevorzugt herausnehmbare Beleuchtungseinrichtung (siehe Fig. 3; 1 1 , 13, 14) eine Ab- deckung (Fig. 3; 1 1 ) aufweist, die der Ablenkplatte zugewandt ist. Diese Abdeckung führt gewissermaßen die Funktion einer Panzerung durch.
Diese Abdeckung ist bevorzugt auf das Metallgitter, wenn dieses vorhanden ist, aufsteckbar und von diesem wieder abnehmbar. So sorgt das Metallgitter für einen zuverlässigen Halt der Abdeckung.
Die Beleuchtungseinrichtung kann, wie oben erwähnt, eine Taschen- lampe o. dgl. sein. Bei einer Ausführungsform weist die Beleuchtungseinrichtung ein Stromkabel (Fig. 3; 15) auf, das durch einen Schlitz (Fig. 3; 16) in der Bodenwand (Fig. 3; 5) nach außen geführt wird. Das Stromkabel kann zu einem Batteriekasten führen, ist bevorzugt aber ein Netzkabel; so ist eine billige und ausreichende Stromversorgung für ein kräftiges Licht gebildet. Da die Beleuchtungseinrichtung auf der Bodenwand mittelbar oder unmittelbar aufsitzt, wird dieses Stromkabel bevorzugt durch einen Schlitz in dieser Bodenwand nach außen geführt, um vor dem Einfluß von Splittern möglichst geschützt zu werden.
Dennoch wird bevorzugt, daß der Schlitz zur Öffnung hin offen ist. Das Stromkabel wird daher nicht auf dem kürzesten weg aus dem Scheibenkasten geführt, sondern verläuft bis zur Öffnung im Inneren des Scheibenkastens und dann nach außen. So ist die Entnahme der Beleuchtungseinrichtung besonders einfach. Das Stromkabel kann als Verschleißteil besonders einfach entnommen oder ersetzt werden. Wenn die Beleuchtungseinrichtung verwendet wird, sorgen herkömmliche Scheibenkarten, das sie aus Karton bestehen, nur für ein verhältnismäßig dunkles Bild, das in einem beleuchteten Raum vielleicht nicht mehr deutlich erkannt wird. Daher wird vorgeschlagen, die Scheibenkarten zumindest in ihrem weißen teil durch ein steifes Transparentpapier zu ersetzen. Der Vorteil der Beleuchtungseinrichtung bleibt erhalten, da die meisten Schüsse ins
Schwarze gehen und dann von innen her deutlich und klar sichtbar erleuchtet werden. Der Schütze kann daher die üblichen Schußserien (meist jeweils 15 Schuß) abgeben, ohne seine Haltung verändern zu müssen, kann dabei jedoch stets jeden Einschuß sofort deutlich und zweifelsfrei erkennen. Insgesamt ist es gelungen, für den Jäger und Schützen einen Schießkasten zu finden, der praktisch, dauerhaft und wirtschaftlich ist.
Nun zurückkehrend zu Fig. 1 zeigt diese einen Scheibenkasten, der als Rohr aus zwei Seitenwänden 1 , einer Oberwand 2 und einer Bodenwand 7 gebildet. Das vordere Ende dieses Rohres, dessen Querschnitt sich nach hinten (in der Zeichnung von links nach rechts) erweitert, bildet am vorderen En- de eine Öffnung 7, nach hinten ist dieses Rohr durch eine Ablenkplatte 3 und eine Rückplatte 4 verschlossen.
Die beiden Seitenplatten 1 haben die gleiche Form und sind aus einem Rechteck zusammengesetzt, an dessen untere Seite so durch ein rechteckiges Dreieck verlängert ist, daß eine rechteckiges Trapez geschaffen ist, bei dem die Basis die Rückkante ist, die eine Seitenkante der Öffnung 7 parallel dazu, der eine, die Oberkante bildende Schenkel rechteckig an dieses beiden Parallelen angrenzt und der andere Schenkel mit der Rückkante einen Winkel von etwa 70° einschließt.
Die Oberwand 2 ist etwa quadratisch und begrenzt von oben her die Öffnung 7. An der rückwärtigen Kante der Oberwand 2 ist die obere, schmale Kante der rechteckigen Ablenkplatte 3 angesetzt, die sich zur Oberwand 2 im Winkel von etwa 135° nach unten und hinten erstreckt. Die Ablenkplatte 3 erstreckt sich bis zur Rückkante der beiden Seitenwände 1 , mit denen die Oberwand 2 und die Ablenkplatte 3 verschweißt ist, Nach unten sowie paral- lel zur genannten Rückkante ist an die untere Schmalseite der Ablenkplatte 3 eine rechteckige Rückplatte 4 mit ihrer Breitseite angeschweißt, die ebenfalls mit den beiden Seitenwänden 1 verschweißt ist und sich bis zum unteren Ende der Seitenwände 1 erstreckt.
Die untere Öffnung zwischen den Seitenwänden 1 ist, wie schon vor- her erwähnt, von einer rechteckigen Bodenwand 5 verschlossen, deren hintere Schmalseite an die untere Breitseite der Rückplatte 4 angeschweißt ist.
Hinter der Ablenkplatte 3 ist zwischen den beiden Seitenwänden 1 ein Raum mit dreieckigem Aufriß begrenzt, der nach oben und hinten offen ist. Oben an der Rückseite dieses Raumes ist ein Quersteg 6 eingeschweißt, der die oberen enden der beiden Rückkanten der beiden Seitenwände miteinander verbindet. Dieser Quersteg dient als Handgriff zum Tragen des Scheiben-
kastens, sowie als Aufhänger, denn der Quersteg kann hinter zwei nebeneinanderliegende Haken geschoben werden, die an einer Garagenwand o. dgl. angebracht sind.
Die Kantenlänge der quadratischen Öffnung 7 beträgt etwa 17 cm, die Wandstärke der Seitenwände 1 , der Bodenwand 5 und des Quersteges 6 beträgt etwa 3 mm, und die Wandstärke der Oberwand 2, der Ablenkplatte 3 und der Rückplatte 4 beträgt etwa 6 mm.
Alle Teile sind miteinander verschweißt.
In den Innenraum des Schießkastens kann eine zerknüllte Zeitung ein- gelegt werden, um so das Herausrutschen von Splittern oder Geschossen zu verhindern. Auf die Bodenwand kann ein Metallgitter aufgelegt werden, das ebenfalls das Herausrutschen von Splittern und Geschossen verhindert. Auf dem Metallgitter kann eine kleine Taschenlampe angebracht werden.
Der hintere Teil des Innenraums des Scheibenkastens bildet einen Geschoß-Auffangbereich. Die aufgefangenen Geschosse und Splitter können aus dem Scheibenkasten, zusammen mit den ausgestanzten Teilen der Scheibenkarte, aus dem montierten herausgekehrt werden; es ist auch möglich, den Kasten einfach abzunehmen und auszukippen.
In Fig. 3 ist ein Scheibenkasten wie in Fig. 2 gezeigt, auf dessen Bo- denwand 5 ein Metallgitter 9, 10 lose aufgesetzt ist. Das Metallgitter 9, 10 besteht aus zwei Längsholmen 9, die beiderseits der Bodenwand 5 auf dieser aufsitzen. Die beiden Längsholme 9 sind in regelmäßigen Abständen durch Quersprossen 10 miteinander verbunden, die mit den Längsholmen 9 verschweißt sind. Auch diese Quersprossen sitzen 10 auf der Bodenwand 5 auf. Auf dem Metallgitter 9, 10 sitzt eine rohrförmige Abdeckung 1 1 auf, die halbrunden Querschnitt aufweist und an der Unterseite Füße 12 aufweist, die auf Querrippen 10 derart lösbar aufsetzbar sind, daß die Abdeckung 1 1 mit der Rückseite gegen die Rückplatte 4 anstößt oder dieser nahekommt.
In der Abdeckung 1 1 ist eine Birnenfassung 13 mit einer in diese einge- schraubten Glühbirne 14 angebracht. Das Stromkabel 15, das in die Fassung 13 hineingeführt ist, ist auf eine hier nicht näher gezeigte Weise durch das
Metallgitter 9, 10 geführt, tritt an dessen Vorderseite heraus und wird durch einen Schlitz 1 6, der bevorzugt seitlich in der Bodenwand 5 ausgebildet ist und an die Öffnung 7 angrenzt, nach unten aus dem Scheibenkasten herausgeführt. Mit den beschriebenen Ausführungsformen wird ein dauerhafter und billig herzustellender Scheibenkasten bereitgestellt, der mindestens dem Beschüß mit Kleinkaliber auf die Dauer standhält, aber nicht Geschoßpartikel über den angrenzenden Raum verstreut.
Alle Publikationen und existierende Systeme, die in dieser Beschreibung genannt sind, werden per Bezugnahme in diese einbezogen.
Obgleich hier bestimmte Produkte, die in Übereinstimmung mit den Lehren der Erfindung gebaut wurden, beschrieben worden sind, ist der Schutzbereich dieses Patents nicht hierauf beschränkt. Im Gegenteil, das Patent deckt alle Ausführungsformen der Lehren der Erfindung ab, die wörtlich oder unter der Äquivalenzdoktrin in den Schutzbereich der angefügten Ansprüche fallen.