Farbkammerrakel
Die Erfindung betrifft eine Farbkammerrakel mit einem Arbeits- und einem Schließrakel sowie mit stirnseitigen Abdichtungen zum Aufbringen von Druckfarbe auf die Rasterwalze eines aus Rasterwalze und Druckwalze bestehenden Druckwerks einer Druckmaschine, vorzugsweise einer Flexodruckmaschine mit mehreren Druckwerken und einem allen Druckwerken gemeinsamen Gegendruckzyiinder.
Eine aus DE 197 34 910 A1 bekannte Farbkammerrakel dieser Art besteht aus einem mit einer Farbrinne versehenen Rakelmesserträger, auf dem parallel zueinander dachförmig zwei an eine Farbauftragswalze anstellbare Rakelmesser befestigt sind, die zusammen mit der Farbauftragswalze, dem Rakelmesserträger und mit endseitig an diesem gehalterten, an den Rakelmessern und an der Farbauftragswalze anliegenden Dichtungsstücken aus elastomerem Material eine geschlossene Farbkammer begrenzen. Bei Rakelvorrichtungen dieser Art unterliegen die endsei- tigen Dichtungsstücke einem starken Verschleiß, so daß sie häufig ausgewechselt werden müssen. Um bei der bekannten Rakelvorrichtung einen schnellen und einfachen Austausch der Dichtungsstücke zu ermöglichen, sind diese durch spannende Schnellverschlüsse, die aus schwenkbaren Riegeln bestehen, in ihren Sitzen
gehalten. Die bekannte Rakelvorrichtung ermöglicht zwar einen schnellen Austausch der Dichtungsstücke, vermag deren starken Verschleiß aber nicht zu vermeiden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rakelvorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die einem verringerten Verschleiß unterliegt und ohne austauschbare Dichtungsstücke auskommt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Arbeits- und Schließrakel sowie die stirnseitigen Abdichtungen einstückig ausgebildet sind.
Vorzugsweise bestehen die Abdichtungen aus sphärisch gekrümmten Bogenstük- ken.
Bei einer Farbkammerrakel, vorzugsweise einer Rakelvorrichtung für ein Spülfarbwerk einer Rotationsdruckmaschine, bestehend aus einer Farbrinne oder Farbwanne mit Leitungen zum Zu- und Abführen von Farbe und aus die Farbwanne einfassenden und an eine Farbauftragswalze anstellbaren Rakelmessern kann die Erfindung dadurch verwirklicht werden, daß die Rakelmesser aus einem endlosen ringförmigen Messerstreifen mit zwei zueinander parallelen Abschnitten, die aufeinander zu geneigt sind, bestehen, wobei die Enden der Abschnitte durch sphärisch gekrümmte Bogenstücke miteinander verbunden sind und daß der umlaufende frei Rand des endlosen Messerstreifens schabend bzw. streichend an der Farbauftragswalze anliegt.
Die erfindungsgemäße Rakelvorrichtung zeichnet sich in Abkehr bekannter Lösungen durch ein endlos umlaufendes ringförmiges Rakelmesser aus, das aus zwei parallelen Abschnitten mit etwa dachförmiger Schrägstellung, wobei die Schrä- gungswinkel auch unterschiedlich sein können, besteht, die an ihren Enden durch sphärisch gekrümmte Bogenstücke miteinander verbunden sind, wobei der freie Rand des endlos umlaufenden Messerstreifens eine Kontur besitzt, in die die Farbauftrags- oder Rakelwalze in der Weise eingepaßt ist, daß die Rakelmesser scha-
bend bzw. streichend an die Rakelwalze angestellt sind und die Bogenstücke dichtend an der Rakeiwalze anliegen, so daß auf einem erhöhten Verschleiß unterliegende Dichtungsstücke verzichtet werden kann.
Der endlose ringsförmige Messerstreifen wird mit seinem inneren Rand dichtend mit der Farbrinne oder der Farbwanne verbunden. Hierzu kann eine entsprechend umlaufende Nut vorgesehen sein, in die der endlose ringförmige Messerstreifen eingespannt ist, wobei zusätzliche Abdichtungen vorgesehen sein können.
Der Messerstreifen kann aus Metall, z. B. Federstahl, bestehen und durch eine Naht, beispielsweise eine Schweißnaht oder eine Hartlotnaht, zu einem Ring geschlossen sein.
Der ringförmige Messerstreifen kann auch aus einem tiefgezogenen Stanzteil aus Metall bestehen, das nach seiner Stanzung und Formung einer Härtung unterzogen wird.
Schließlich kann der ringförmige endlose Messerstreifen auch ganz oder teilweise aus Kunststoff, beispielsweise einem Kunststoffspritzgußteil oder einem Kunststoffpreßteil bestehen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 7 bis 10.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Rakelkammer mit einem endlosen umlaufenden dichtenden Rakelmesser in schematischer Darstellung und
Fig. 2 eine Abwicklung des laufenden ringförmigen Rakeimes- sers nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist die Farbrinne oder Farbwanne einer Rakelvorrichtung schematisch nur als flacher quaderförmiger Block 1 dargestellt. In diesen Block 1 ist eine Farbrinne oder eine Farbwanne 2 in üblicher Art eingearbeitet, die mit nicht dargestellten Leitungen zum Zuführen und Abführen von Druckfarbe versehen ist.
An dem Rand der Farbrinne oder Farbwanne 2 ist umlaufend der innere Rand des endlosen Messerstreifens 3 befestigt. Zur Befestigung des Messerstreifens 3 an dem Rakelmesserträger 1 ist die Farbrinne oder Farbwanne 2 an ihrem Randbereich mit einer umlaufenden Nut versehen, in der der innere Rand des Messerstreifens 3 gehaltert ist. Die zueinander parallelen geraden und gegeneinander geneigten Abschnitte 4, 5 des endlosen Messerstreifens 3 sind durch sphärisch gekrümmte Bogenstücke 6, 7 miteinander verbunden. Der endlose Messerstreifen 3 weist einen äußeren Rand 8 auf, der satt an einer Farbauftrags- oder Rasterwalze anliegt.
Aus Fig. 2 ist eine Abwicklung des endlosen ringförmigen Messerstreifens 3 ersichtlich, und zwar in seiner flachliegenden Form. Durch die Verbindung der Enden der Abwicklung zu einem Ring erfahren die zueinander parallelen Abschnitte des Messerstreifens ihre Schrägstellung und die Bogenstücke ihre sphärische Verwöl- bung.