Elektrische Isolatoren und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft elektrische Isolatoren, und insbesondere sog . Verbundisolatoren, welche einen Kernstab, einen Umhüllung des Kernstabs und einen oder mehrere Schirme aufweisen, wobei die Kernstabumhüllung und die Schirme aus Elastomer gefertigt sind. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung solcher Isolatoren.
Fig. 3 zeigt zur Veranschaulichung einen derartigen Isolator 1 01 des Standes der Technik, wie er derzeit verbreitet eingesetzt wird. Bei diesem Isolator handelt es sich um einen sog. Stützisolator, der hauptsächlich - aber nicht zwingend - stehend montiert wird. Hierzu weist er einen isolierenden Kernstab 102, meist aus glasfaserverstärktem Hartkunststoff auf, auf den eine Elastomerumhüllung 1 03 mit Schirmen 104, ebenfalls aus Elastomermaterial, aufgeformt ist. Bei dem Elastomermaterial handelt es sich z.B. um einen Silikonkautschuk. An einem Ende weist der Isolator 1 01 einen Isolatorbefestigungsteil 1 05 auf, z.B. eine Fußarmatur zur Befestigung des Isolators an einen Hochspannungsmast. Am anderen Ende weist der Isolator 101 eine Kopfarmatur 1 06 auf, welche der Befestigung eines Leiters an diesem Ende des Isolators dient. Die Kopfarmatur 106 hat in der Regel eine, auf der Ober- seite der Kopfarmatur über deren Durchmesser verlaufende Querrille 107, sowie eine weitere, seitlich um die Kopfarmatur herumlaufende Umfangsrille 108. Der zu befestigende Leiter kann entweder in die Querrille 107 oder die Umfangsrille 108 eingelegt und z.B. durch eine in der Umfangsrille 108 ausgeführte Wicklung am Isolator 101 befestigt werden. Die Kopfarmatur wird als separates Metallteil gefertigt und bei der Herstellung des Isolators vor oder nach dem Aufformen der Elastomerumhüllung 1 03 und der Schirme 104 am Kopfende des Kernstabs 102 angebracht.
In der Druckschrift EP 0 430 1 35 A1 wurde demgegenüber vorgeschlagen, den Kopf des Isolators aus Kunststoff zu fertigen. Ein Isolator gemäß diesem Vorschlag ist zur Veranschaulichung in Fig. 4 gezeigt. Und zwar wird hier ein starres Kopfteil 109 aus einem wärmehärtbaren Harz als separates Teil vorgefertigt und auf dem Kernstab 1 02 befestigt. Der Kernstab 102 mit
dem aufgesetzten starren Kopf 109 wird dann mit einer Schicht 1 1 1 aus Elastomermaterial mit im wesentlichen konstanter Dichte überzogen, bei dem es sich offenbar um das gleiche Material wie das für die Kernstabumhüllung und die Schirme verwendete handeln kann. Nach diesseitiger Kenntnis hat der Vorschlag gemäß EP 0 430 1 35 A1 keine größere Verbreitung in der Praxis gefunden.
Die vorliegende Erfindung stellt gemäß einem ersten Aspekt einen elektrischen Isolator bereit, der folgendes umfaßt: einen Kernstab, einen Isolatorbefestigungsteil an einem Ende des Isolators, einen Kopf für die Befestigung eines Leiters am anderen Ende des Isolators, und eine Elastomerumhüllung des Kernstabs, welche einen oder mehrere Schirme aufweist. Der Isolator ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf aus Elastomer geformt und direkt auf den Kernstab aufgeformt ist.
Gemäß einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung einen elektrischen Isolator bereit, der folgendes umfaßt: einen Kernstab, einen Isolatorbefestigungsteil an einem Ende des Isolators, einen Kopf für die Befestigung eines Leiters am anderen Ende des Isolators, und eine Elastomerumhüllung des Kernstabs, welche einen oder mehrere Schirme aufweist. Der Isolator ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kernstab eine Kopfkontur aufweist, die ein- stückig mit dem Kernstab hergestellt ist, und auf der Kopfkontur des Kernstabs eine Elastomerumhüllung aufgebracht ist.
Die Erfindung stellt auch entsprechende Verfahren zur Herstellung von elektrischen Isolatoren bereit, und zwar zum einen ein Verfahren, bei dem auf einen vorgefertigten Kernstab eine Umhüllung aus Elastomer aufgeformt wird und ein oder mehrere Schirme aus Elastomer aufgeformt oder angebracht werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Kopf des Isolators für die Befestigung eines Leiters aus Elastomer geformt wird und direkt auf den Kernstab auf geformt wird.
Zum anderen stellt die Erfindung schließlich ein Verfahren zur Herstel- lung eines elektrischen Isolators bereit, wobei auf einen Kernstab eine Umhüllung aus Elastomer aufgeformt wird und ein oder mehrere Schirme aus Elastomer aufgeformt oder angebracht werden. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Kernstabs bei dessen Kopfende eine Kopfkontur geformt wird, und bei der späteren Elastomeraufbringung auf den so einstückig mit Kopfkontur hergestellten Kernstab auf diese Kopfkontur eine Elastomerumhüllung aufgebracht wird. Die Erfindung wird nun anhand von beispielhaften Ausführungsformen und der angefügten beispielhaften Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Stützisolators; Fig. 2 eine Querschnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines
Stützisolators;
Fig. 3 eine Seitenansicht eines im Stand der Technik üblichen Stützisolators mit einer Kopfarmatur aus Metall;
Fig. 4 eine Querschnittansicht eines im Stand der Technik vorgeschla- genen Stützisolators mit einem Kopf, der durch ein Elastomer überzogenes, vorgefertigtes Kunststoffformteil gebildet wird.
In den Fig. 1 und 2 sind funktionsgleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Die Fig. 3 und 4 wurden bereits eingangs abgehandelt.
Fig. 1 zeigt eine erste, besonders bevorzugte Ausführungsform eines elektrischen Isolators 1 . Bevor dieser anhand der Fig. 1 näher erläutert wird, folgen zunächst einige Anmerkungen zu den bevorzugten Ausführungsformen.
Die bevorzugten Isolatoren sind vorzugsweise als Isolatoren für den Hochspannungsbereich (oberhalb 1 kV) ausgebildet, können aber auch nur für Niederspannung (unterhalb 1 kV, z.B. 220V/380V) ausgebildet sein. Im vorliegenden Text wird unter einem "Leiter" ein für Hochspannung bzw. Niederspannung geeigneter elektrischer Leiter verstanden, insbesondere ein isoliertes Kabel oder ein nicht-isoliertes Leiterseil.
Der Kernstab ist ein sich im Innern des Isolators in Längsrichtung er- streckendes Gebilde, das dem ansonsten im wesentlichen aus Elastomer aufgebauten Isolator Festigkeit gegen Zug, Druck, Biegung und Torsion verleiht. Bei dem für den Kernstab verwendeten Werkstoff handelt es sich beispiels-
weise um ein glasfaserverstärktes Duroplast. Der Kernstab kann massiv aus einem solchen Duroplast aufgebaut sein, er kann aber auch die Form eines Rohres aus einem solchen Duroplast haben, welches ausgefüllt (z.B. ausgeschäumt) oder im Innenquerschnitt frei sein kann. Vorzugsweise hat der Kernstab eine zylindrische Form, wobei hier unter "zylindrisch" jede Gestalt verstanden wird, deren Querschnitt über die gesamte Längserstreckung gleich ist. In diesem Sinne ist beispielsweise auch eine Stange mit quadratischem Querschnitt zylindrisch. Nur vorzugsweise wird unter "zylindrisch" eine kreiszylindrische Gestalt verstanden. Bei der unten näher erläuterten Ausführungs- form gemäß Fig. 1 ist der Kernstab zylindrisch ausgebildet, bei derjenigen gemäß Fig. 2 ist er jedoch nicht-zylindrisch ausgebildet, da er bei letzterer im Kopfbereich eine Kopfkontur aufweist.
Auch der Begriff "Elastomer" wird hier in einem weiten Sinn verstanden, der nicht nur Stoffe im gummielastischen Zustand, sondern auch solche im hartgummiähnlichen Zustand umfaßt. Das Elastomer wird beispielsweise ausgewählt aus den heiß- oder kaltvulkanisierbaren Elastomeren (z.B. EPDM, Silicon) oder den thermoplastischen Elastomeren. Vorzugsweise handelt es sich um ein Siliconkautschuk-Vulkanisat, vorzugsweise durch Heißvernetzung vulkanisiert. Besonders vorteilhaft handelt es sich um ein Siliconkautschuk- Vulkanisat mit Methyl- und Vinyl-Gruppen an der Polymerkette (VMQ nach ISO 1 629) bzw. ein Poly-dimethyl-/vinyl-methyl-siloxan. Letzteres Material hat hervorragende Oberflächeneigenschaften im Hinblick auf Schmutzabweisung und sichert daher auch ohne Reinigung der Oberfläche über Jahre hinweg geringe Kriechstromverluste. Entsprechende Isolatoren sind für den Einsatz in Tunnels und in verschmutzter Atmosphäre besonders vorteilhaft.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist ein Elastomerkörper bzw. eine Elastomerschicht direkt auf den Kernstab aufgeformt, d.h., daß anders als in der eingangs genannten Druckschrift EP 0 430 1 35 A1 zwischen dem die Außenfläche des Kopfes bildenden Elastomerkörper und dem Kernstab kein die Kontur des Kopfes vorgebendes, vorgefertigtes Zwischenteil angeordnet ist. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform (Fig. 1 ) wird die Kontur des Kopfes allein durch den den Kopf darstellenden Elastomerkörper
gebildet, der Kernstab selbst ist dabei zylindrisch ausgebildet, hat also keine der Kopfform entsprechende Verdickung oder Oberfläche mit Rillen.
Gemäß einer weniger bevorzugten, aber dennoch vorteilhaften weiteren Ausführungsform (Fig. 2) ist der Kernstab nicht zylindrisch ausgeführt, son- dem weist an seinem Kopfende eine, im wesentlichen der Außenkontur des Kopfes entsprechende Kontur auf. Auf dieser Kontur ist bei dieser Ausführungsform eine Elastomerumhüllung mit im wesentlichen konstanter Dicke aufgebracht.
Vorzugsweise sind bei beiden Ausführungsformen die Isolatoren und ih- re Einzelteile im wesentlichen rofationssymmetrisch um die Längsachse ausgebildet (abgesehen z.B. von einer Querrille am Isolatorkopf), möglich sind aber auch nicht-rotationssymmetrische Ausführungen, z.B. solche mit im wesentlichen quadratischen Querschnitt.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen sind sowohl der Kopf, wie auch die Kernstabumhüllung und die Schirme aus dem gleichen Elastomermaterial gefertigt.
Die Herstellung der Verbundisolatoren erfolgt vorzugsweise nach einem der folgenden drei Herstellungsverfahren:
Bei dem ersten bevorzugten Herstellungsverfahren werden die Kern- Stabumhüllung, der Elastomerkopf bzw. die Elastomerumhüllung der Kopfkontur des Kernstabs und die Schirme in einem Arbeitsgang auf den blanken Kernstab gespritzt . Hierfür wird eine Spritzform verwendet, welche der äußeren Kontur des umhüllten Kernstabs, des Isolatorkopfes und der Schirme entspricht. In diese Form wird vor dem Spritzvorgang der Kernstab eingelegt, anschließend wird in die Form z.B. hochtemperaturvernetzender Siliconkautschuk eingespritzt. Die Form wird dann so erwärmt, daß der Siliconkautschuk ausvulkanisiert. Bei nicht heißvernetzenden Elastomeren kann die Vernetzung beispielsweise durch Einwirkung von Luft, Licht oder Strahlung erfolgen. Bei Varianten dieses Verfahrens ist es möglich, nur die Kernstabumhül- lung und den Elastomerkopf zu spritzen und die Schirme in einem gesonderten nachfolgenden Verfahrensschritt auf die Kernstabumhüllung aufzukleben, aufzuschrumpfen oder an diese anzuspritzen. Ferner ist es auch möglich, für
längere Isolatoren Spritzformen vorzusehen, welche nur Teillängen entsprechen, und diese Teillängen nacheinander zu spritzen.
Bei dem zweiten bevorzugten Herstellungsverfahren wird zunächst die Elastomerumhüllung des Kernstabs in einer Art Strangpreßverfahren um den Kernstab extrudiert. Dies eignet sich i.a. nur für zylindrische Kernstäbe. In einem nachfolgenden Schritt werden der - bei dieser Verfahrensvariante vorgefertigte - Elastomerkopf und die ggf. vorgefertigten Schirme durch Aufschrumpfen oder Ankleben an der Ummantelung oder auf dem Kernstab aufgeschrumpft oder aufgeklebt. Die entsprechenden Teile können auch (nicht vorgefertigt) an die Ummantelung oder den Kernstab angespritzt werden.
Eine dritte Verfahrensvariante beruht auf einer Weiterbildung des oben genannten Extrusionsverfahrens, welche in der DE 199 44 513 B1 vorgeschlagen wurde, deren Offenbarung durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen sein soll. Hierbei handelt es sich um ein ab- schnittsweise kontinuierliches Extrusionsverfahren, bei dem zum Spritzen bzw. Pressen des Elastomerkopfes und der Schirme die Extrusionsdüse des Extruders mit einer jeweils geeigneten Halbform geschlossen wird und der Vorschub des Kernstabes solange angehalten wird, bis der Formhohlraum mit Kunststoff ausgefüllt ist. Nach einer ausreichenden Anvulkanisierung (etwa durch Beheizen der Form) wird die Halbform entfernt und der Vorschub des Kernstabes fortgesetzt, um nun einen zylindrischen Abschnitt der Kernstabumhüllung bis zum nächsten zu gießenden Schirm zu extrudieren. Zum Spritzen bzw. Pressen des Elastomerkopfs wird eine der Kopfform entsprechende Halbform, und zum Gießen eines Schirmes wird eine der Schirmform entsprechende Halbform vor die Extrusionsdüse gebracht.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist somit der Kopf einstückig mit der Umhüllung und den Schirmen geformt. Besonders bevorzugt sind diejenigen Ausführungsformen, bei welchen der Kopf in einem Arbeitsgang mit der Umhüllung und ggf. den Schirmen gespritzt wird. Hierbei handelt es sich, wie oben ausgeführt wurde, insbesondere um das Umspritzen des blanken Kernstabes in einer Form und das genannte quasi-kontinuierliche Extrusionsverfahren.
Nun zurückkehrend zu Fig. 1 , wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform näher beschrieben.
Der in Fig. 1 gezeigte elektrische Isolator 1 ist ein Stützisolator für Hochspannung (hier für 27 kV Spannung), der in erster Linie aufrecht stehend montiert wird, aber z.B. auch in waagerechter oder nach unten hängender Anordnung Verwendung finden kann. Hierzu weist der Isolator 1 einen zug-, druck-, biege- und torsionsfesten isolierenden Kernstab 2 aus glasfaserverstärktem Duroplast auf. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel hat der Kernstab 2 die Form eines massiven Zylinders, bei anderen (nicht gezeigten) Ausfüh- rungsformen hat er hingegen die Form eines zylindrischen Rohres mit freiem oder z.B. mit Schaum ausgefülltem Innenquerschnitt. Jedenfalls ist der Kernstab 2 bei dieser Ausführungsform zylindrisch, d.h. sein Querschnitt ist über die gesamte Kernstablänge gleich. An seinem (bei stehender Aufstellung) unteren Ende weist der Isolator 1 ein Isolatorbefestigungsteil 5, hier eine Fuß- armatur auf. Diese wird durch einen Hülsenaufsatz gebildet, der einerseits einen im Querschnitt rohrförmigen Hülsenteil 1 1 und andererseits einen daran anschließenden Befestigungsbolzen-Aufnahmeteil 1 2 umfaßt. Der Innendurchmesser des Hülsenteils 1 1 entspricht ungefähr dem Außendurchmesser des Kernstabs 2. Der Hülsenaufsatz ist mit dem Hülsenteil 1 1 auf das untere Ende des Kernstabs 2 aufgeschoben. Im Aufnahmeteil 1 2 ist ein Befestigungsbolzen 10 verankert, z.B. mit Hilfe eines Gewindes. Die Fußarmatur 5 dient der Befestigung des Isolators 1 , z.B. an einem Hochspannungsmast. Am anderen Ende weist der Isolator einen Kopf 6 auf, welcher dazu dient, daß ein Leiter an diesem Ende des Isolators 1 befestigt werden kann. Der Kopf 6 hat eine, auf dessen Oberseite über dessen Durchmesser verlaufende Querrille 7, sowie eine weitere, seitlich um den Kopf herumlaufende Umfangsrille 8. Der zu befestigende Leiter kann entweder in die Querrille 7 oder die Umfangsrille 8 eingelegt und beispielsweise durch eine in der Umfangsrille 8 geführte Wicklung (z.B. aus einem Befestigungsdraht) am Isolator 1 befestigt werden. Abgesehen von der Querrille 7 sind die Außenkontur des Isolators 1 (einschließlich des Kopfes 6) und der Kernstab 2 im wesentlichen rotationssymmetrisch ausgeführt.
Der Elastomerkopf 6 sitzt direkt, also ohne Zwischenschaltung eines Formteilkörpers oder dergleichen, auf dem kopfseitigen Ende des Kernstabs 2. Da bei dieser, besonders bevorzugten Ausführungsform der Kernstab 2 zylindrisch ausgeführt ist, also keine der Kopfkontur entsprechende Form auf- weist, beruht die Kopfkonturbildung alleine auf einer entsprechenden Formgebung des Elastomerkopfes 6. Überraschenderweise haben die Erfinder erkannt, daß die üblicherweise für die Ausbildung der Kernstabumhüllung und die Schirme verwendeten Elastomere ausreichend fest sind, um auch den große mechanische Belastungen übertragenden Kopf 6 bei zylindrischem Kernstab 2 vollständig aus Elastomer formen zu können. Für die Erreichung der genannten Formstabilität hat es sich im übrigen als vorteilhaft erwiesen, den Kernstab 2 und den Kopf 6 so zu dimensionieren und zu formen, daß die Materialstärke des Kopfes 6 auf dem Kernstab relativ gering ist. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn die Materialstärke vom tiefsten Punkt der Umfangs- rille 8 zur Oberfläche des Kernstabs 2 weniger als 1 /3 des Kernstabdurchmessers beträgt, und entsprechend die Materialstärke unter dem tiefsten Punkt der Querrille 7 zur oberen Deckfläche des Kernstabs 2 weniger als 1 /4 des Durchmessers des Kernstabs 2 beträgt.
Zwischen dem Kopf 6 und dem Fuß des Isolators 1 sind der Kernstab 2 und - im unteren Bereich des Isolators 1 - die Außenfläche des Hülsenaufsatzes mit einer Umhüllung 3 aus Elastomermaterial umgeben. Die Umhüllung 3 bildet in regelmäßigen Abständen Schirme 4, ebenfalls aus Elastomermaterial aus, welche der Kriechwegverlängerung dienen. Die Schirme 4 können - wie in Fig. 1 gezeigt - unterschiedliche Durchmesser, z.B. in alternierender Folge, aufweisen. Zur weiteren Kriechwegverlängerung können die Schirme 4 z.B. an der Unterseite gerillt ausgeführt sein.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind der Elastomerkopf 6, die Umhüllung 3 und die Schirme 4 einstückig in einem Arbeitsgang hergestellt, sie bilden somit eine über den gesamten Isolator 1 geschlossene und homogene Elastomeroberfläche (ausgenommen natürlich den unteren Bereich der Fußarmatur 5) .
Die Herstellung des Isolators gemäß Fig. 1 erfolgt vorzugsweise gemäß der oben erwähnten ersten Verfahrensvariante folgendermaßen: zunächst wird der Hülsenaufsatz mit dem Hülsenteil 1 1 an einem Ende des vorgefertigten Kernstabs 2 befestigt, z.B. aufgeschrumpft oder aufgeklebt. Anschließend wird der Kernstab 2 samt Hülsenaufsatz in eine Spritzform eingelegt, deren Formhohlraum der gewünschten Außenkontur des Isolators 1 , also der Kontur des Kopfes 6, der Umhüllung 3 und der Schirme 4 entspricht. Der Kernstab 2 kann einseitig am Hülsenaufsatz in der Spritzform eingespannt werden; alternativ ist eine zweiseitige Einspannung oder eine Unterstützung längs des Kernstabes möglich. Nach dem Schließen der Spritzform wird dann z.B. wärmehärtbarer Silikonkautschuk in die Form eingespritzt, bis der gesamte Formhohlraum ausgefüllt ist. Da es nach dem Einspritzen des Kautschuks (oder bereits des größten Teils hiervon, z.B. von 99%) zu einer Art Fixierung des Kernstabs 2 in der Form kommt, können nun die Einspannungen bzw. Aufla- gen schieberartig vom Kernstab 2 zurückgezogen werden. Mit einem dann vollständigen Ausspritzen kann nun eine allseitige Umhüllung des Kernstabs 2 - abgesehen vom unteren Ende des Hülsenaufsatzes - erzielt werden. Durch Erhitzen des Silikonkautschuks durch die Form wird dieser dann vulkanisiert. Der Formung wird schließlich entformt. Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform eines elektrischen Isolators 1 .
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird vollinhaltlich auf die obigen Ausführungen zu dem Isolator gemäß Fig. 1 und dem Verfahren zu dessen Herstellung verwiesen; im folgenden werden nur die Unterschiede zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ausdrücklich erwähnt. Bei dem Isolator 1 gemäß Fig. 2 ist der Kernstab 2 nicht-zylindrisch
(gleichwohl aber rotationssymmetrisch um die Isolatorlängsachse) ausgeführt. Und zwar weist er an seinem Kopfende eine Kontur auf, die der beim fertigen Produkt zur erzielenden Kopfkontur entspricht. Hierbei handelt es sich hierbei um eine torusartige Verdickung, welche eine Umfangsrille 8 ausbildet, und auf der Oberseite eine Querrille 7 aufweist. Die Abmessungen dieser Kopfkontur sind um die Dicke einer aufzubringenden Elastomerschicht geringer als die beim fertigen Produkt zu erzielenden Kopfabmessungen. Die Kopfkontur ist
einstückig mit dem zylindrischen Teil des Kernstabs 2, sie besteht aus dem gleichen Material wie dieser (z.B. einer Langfaser-Duroplast-Mischung) und ist in einem Arbeitsgang mit diesen hergestellt. Beispielsweise erfolgt die Herstellung des Kernstabs (einschließlich des nichtzylindrischen Teils mit der Kopfkontur) durch Ausspritzen oder -pressen einer entsprechenden Spritzform mit der Langfaser-Duroplastharz-Mischung und anschließendes Aushärten des Formlings.
Der Kopf 6 wird bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 durch eine Elastomerschicht 1 1 im wesentlichen konstanter Dicke und der darunterliegen- den Kopfkontur des Kernstabs 2 gebildet. Die Dicke dieser Elastomerschicht 1 1 im Kopfbereich ist vorteilhaft größer als die Dicke der Kernstabumhüllung 3 im Bereich zwischen den Schirmen 4, und zwar vorzugsweise um wenigstens das 1 ,5-fache.
Für die Elastomeraufformung gilt für den Isolator gemäß Fig. 2 das oben zu Fig. 1 Gesagte entsprechend. Da sich die beiden Ausführungsformen nicht unbedingt in ihrer Außenkontur, sondern nur in der Form des Kernstabs 2 unterscheiden, ist es möglich, ein und dieselbe Elastomer-Spritzform zur Herstellung beider Ausführungsformen zu verwenden.
Insgesamt stellen die beschriebenen Ausführungsformen Isolatoren be- reit, die gegenüber bekannten Isolatoren entsprechender Bauart einfacher und kostengünstiger herstellbar sind.