B E S C H R E I B U N G
Vorrichtung zur Herstellung eines Vlieses
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 12.
Bei einer bekannten Vorrichtung nach Art des Oberbegriffs von Anspruch 1 (EP 0 800 901 A1 ) wird das Ausgangsgemisch einer mechanischen Vorauflösung unterzogen und danach durch einen quer zur Fallrichtung gerichteten Luftstrom pneumatisch separiert. Ein Teil des pneumatisch separierten Gutstroms fällt auf eine Einheit zur regelbaren mechanischen Auflösung dieses Teils und zu seinem Abstreuen derart, dass die Materialteilchendicke konti- nuierlich im Vlies zunimmt. Diese Einheit weist einen Rollenstuhl mit mehreren, um ihre waagerechte Achse drehbaren Rollen auf. Jede zweite Rolle ist heb- oder senkbar, um Einfluss auf die letztliche Separierung zu nehmen. Die Einheit kann insgesamt in waagerechter Richtung durch den pneumatisch separierten Gutstrom bewegt werden. Jede Rolle kann in ihrer Drehzahl und Dreh- richtung geregelt werden. Diese Vorrichtung ist im Antrieb und in der gegenseitigen Abstimmung aller antreibbaren Elemente aufwändig und kompliziert.
Die DE 198 46 106 A1 beschreibt eine Streustation zum gleichmäßigen Ablegen eines streufähigen Materials mit einer pneumatischen Fraktioniereinrich- tung und einer Walzengruppe. Die Walzengruppe ist nicht einem bestimmten Abschnitt des fraktionierten Streu materials zugeordnet, sondern erstreckt sich über die gesamte Ausdehnung des fraktionierten Streumaterials in Richtung der Formunterlage. Die Walzengruppe dient auch zur Vermischung des Streumaterials. Aufgrund der besagten Anordnung der Walzengruppe wird dabei je- doch nicht nach der unterschiedlichen Größe der Teilchen in verschiedenen Fraktionen des Streu materials unterschieden, vielmehr werden alle Teilchen des fraktionierten Streumaterials gleichermaßen durch die Walzengruppe be-
einflusst. Zudem ist eine solchermaßen angeordnete Walzengruppe in Bezug auf eine Vermischung des Streu materials nicht sehr effektiv.
Aus der DE 28 47 109 A1 ist eine Vorrichtung an sich bekannt, in der zwei Registergruppen Sichterluft in entgegengesetzten Richtungen durch das fallende Ausgangsgemisch blasen. Die so pneumatisch fraktionierten Teilchen werden unmittelbar auf den Vliesträger oder das entstehende Vlies gestreut. Das führt zu unerwünschter Konzentration feiner Teilchen in den beiden Deckschichten, die später beim Schleifen der aus dem Vlies gefertigten Platten verlorengehen.
Aus der WO 01/66324 A1 ist es an sich bekannt, aus dem Ausgangsgemisch aufeinanderfolgende Fraktionsgemische der Teilchen mit zunehmender mittlerer Größe herzustellen. Jedes Fraktionsgemisch wird auf eine als Walzengruppe ausgebildete Homogenisierungseinheit aufgegeben und dort in homo- genisierte Teilströme aufgeteilt. Diese Teilströme werden nacheinander auf die Formunterlage oder auf das entstehende Vlies gestreut. Der bauliche Aufwand ist hier vergleichsweise hoch.
In der DE 40 21 939 A1 ist eine Vorrichtung nach der Art des Oberbegriffs von Anspruch 12 offenbart. Die Vorrichtung weist im Bereich der Abwurfparabeln der pneumatischen Fraktioniereinrichtung eine Ball-Fangvorrichtung auf, die sich vom Bereich senkrecht unter dem Abwurf der faserigen Teilchen in Richtung der Abwurfparabeln erstreckt und vor dem Ende des Bereichs der Abwurfparabeln endet. Die Ball-Fangvorrichtung dient dazu, Balls, die sich im zu streuenden Rohmaterial gebildet haben sollten, auch wenn sie den Sichtwindkräften folgen, aufzufangen und entgegen der Richtung des Sichtwindes auszutragen. Die Ball-Fangvorrichtung lässt jedoch auftreffende Späne passieren. Die Ball-Fangvorrichtung kann ein Scheibensieb mit einer Mehrzahl von gleichsinnig rotierend angetriebenen Scheibenwalzen mit kämmenden Scheiben auf- weisen, deren Scheibenabstand auftreffende Späne passieren lässt. Ferner können bei der Vorrichtung Siebe vorgesehen sein, die innerhalb der Abwurfparabeln angeordnet sind, um Balls aufzufangen und zu dem Scheibensieb zu leiten. Die Ball-Fangvorrichtung ist somit so ausgelegt, dass sie lediglich einen
Einfluss auf die Balls hat, die unerwünscht und damit auszusortieren sind, aber keinen Einfluss auf die Späne, welche zur Herstellung des Vlieses vorgesehen sind.
Die DE 20 49 721 A beschreibt eine Vorrichtung zum Aufstreuen von Holzspänen, bei der nachgeschaltet zu einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung senkrecht zu einer Formunterlage ein vibrierendes Sieb vorgesehen ist. Das Sieb dient dazu, die leichten Teilchen mit besonders großer Oberfläche, die möglicherweise an die entgegengesetzten äußeren Enden einer Verteilerkam- mer getrieben werden, aufzufangen und auf das Vlies an Stellen zu leiten, die zwischen den Oberflächen des pressfertigen Vlieses liegen, wo sie die Qualität der Platte nicht nachteilig beeinflussen.
Auch die DE 42 12 001 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Aufstreuen von faserigen Teilchen, bei der nachgeschaltet zu einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung ein Sieb angeordnet ist. Dieses Sieb bildet einen Flugspanfänger und weist insgesamt eine zu einer Formunterlage senkrechte Ausrichtung auf. Das Sieb ist im Querschnitt wellenförmig, insbesondere zick-zack-förmig gefaltet. Dadurch wird eine große Siebfläche erzielt und ferner erreicht, dass bezogen auf die Faltung eine obere Siebfläche für den Luftstrom im Wesentlichen frei und ungehindert passierbar ist.
Die DE 44 39 653 A1 offenbart eine Streuvorrichtung für beleimte Teilchen, bei der an einem Transportende einer Walzengruppe eine Auffangvorrichtung für Grobgut vorgesehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Formung des Vlieses zu verbessern.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Als Bindemittel für die Teilchen, insbesondere Späne, findet in an sich bekannter Weise vorzugsweise Leim Verwendung. Das Vlies wird nachfolgend einer Presse zugeführt und zu einem plattenförmigen Werkstück verpresst. An diesem Werkstück
weisen die Deckschichten wegen der darin angeordneten verhältnismäßig kleinen Teilchen eine vergleichsweise große Dichte auf. Üblicherweise werden diese Deckschichten nachträglich glatt geschliffen. Bei diesem Schleifvorgang werden erfindungsgemäß nur vergleichsweise geringe Anteile der feinsten Teil- chen entfernt. Dies wird dadurch erreicht, dass der auch die kleinsten Teilchen enthaltende erste Endabschnitt des fraktionierten Teilchenstroms durch das Transportband aufgefangen und auf der ersten Walzengruppe durchmischt und homogenisiert wird. Dadurch entsteht ein Fraktionsgemisch aus den kleinsten, aber auch größeren Teilchen. Das homogenisierte Fraktionsgemisch wird in mehreren Teilströmen auf die Formunterlage oder das entstehende Vlies aufgestreut. Von besonderem Vorteil ist, dass die Nachteile sogenannter Staubflecken oder Leimflecken auf dem Vlies vermieden werden. Solche Flecken entstehen bisher dadurch, dass Staub- oder Leimklumpen, die sich irgendwo in der Vorrichtung im Lauf der Zeit bilden, plötzlich und unkontrolliert herabfallen und auf das Vlies gelangen. Solche Flecken führen am fertigen Produkt nicht nur zu optisch störenden Bereichen, sondern auch zu Festigkeitsminderungen bis zum Ausschuss. Erfindungsgemäß können solche Stauboder Leimklumpen die Oberfläche des Vlieses nicht erreichen. Wenn solche Klumpen bis auf die erste Walzengruppe der Homogenisierungsvorrichtung gelangen sollten, werden sie dort zusammen mit dem Fraktionsgemisch aufgemischt und so homogenisiert, dass von ihnen keine Beeinträchtigung mehr ausgehen kann. Das homogenisierte Fraktionsgemisch bildet also erfindungsgemäß die Deckschichten des Vlieses. Bei dem erwähnten Schleifvorgang an der fertig gepressten Platte wird nur der äußerste Teil der Deckschichten abge- tragen. Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Vorgehens ist dabei, dass in der geschliffenen Oberfläche der Platte deutlich mehr Feinstanteile enthalten sind als beim Stand der Technik. Dies führt an der geschliffenen Oberfläche zu wünschenswert höherer Dichte und zu geringerer Rauhigkeit an der durch das Schleifen erzeugten äußeren Oberfläche der Platte.
Gemäß Anspruch 2 lassen sich auf einfache und wirksame Weise durch die Sichtluft mitgerissene große Teilchen und insbesondere sogenannte Flugspäne abfangen. Als Flugspäne bezeichnet man solche Späne, die eine Verhältnis-
mäßig große Oberfläche besitzen und dennoch recht leicht sind, also von der Sichtluft entsprechend leicht mitgerissen werden.
Durch die Merkmale des Anspruchs 3 werden auch die verhältnismäßig großen Teilchen homogenisiert und in mehreren homogenisierten Teilströmen auf das Vlies gestreut. So erhält man auch im mittleren Bereich des Vlieses eine günstige, kontrollierte Teilchenverteilung. Gemäß Anspruch 4 kann aber auch vorgesehen sein, unterschiedlich große Spalte zwischen den Walzen der zweiten Walzengruppe vorzusehen.
Gemäß Anspruch 5 kann auf einfache Weise vermieden werden, dass Grobgut in das Vlies gelangt.
Die Merkmale des Anspruchs 6 sind antriebstechnisch besonders günstig. In diesem Fall kann das Fraktionsgemisch auf einen Endbereich der ersten Walzengruppe aufgegeben werden. Die Homogenisierung erfolgt dann über die gesamte Länge der ersten Walzengruppe in Richtung der Relativbewegung. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass alle Walzen der zweiten Walzengruppe in solcher Drehrichtung umlaufen, dass die auftreffenden Teilchen in Richtung der Siebvorrichtung transportiert werden. Dadurch kann eine besonders effektive Durchmischung erreicht werden.
Gemäß Anspruch 7 kann die Homogenisierung günstig beeinflusst werden.
Gemäß Anspruch 8 werden sämtliche Teilchen, die das Sieb passiert haben, durch das Transportband aufgesammelt und später durch die erste Walzengruppe homogenisiert.
Durch die Merkmale des Anspruchs 9 wird dagegen ein waagerechter Abstand zwischen dem Transport und einer Rückseite des Siebes geschaffen. Durch diesen Abstand hindurch fällt ein durch das Sieb hindurchgedrungener mittlerer Bereich des fraktionierten Teilchenstroms. Dieser mittlere Bereich weist in der Richtung der Relativbewegung eine sich kontinuierlich ändernde Teilchengröße
auf. Dadurch entsteht eine Übergangsschicht zwischen der homogenisierten Deckschicht und der ggf. auch homogenisierten Mittelschicht des Vlieses. Diese Übergangsschicht mit ihrer sich kontinuierlich ändernden Teilchengröße kann einen technologisch besonders günstigen Übergang von der Deckschicht zur Mittelschicht schaffen.
Gemäß Anspruch 10 lässt sich über den waagerechten Abstand die Dicke der vorerwähnten Übergangsschicht einstellen.
Durch die Merkmale des Anspruchs 11 lässt sich der waagerechte Abstand konstruktiv besonders einfach einstellen.
Die Aufgabe wird ferner durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst. Als Bindemittel findet vorzugsweise Leim Verwendung. Nachdem das Vlies geformt ist, wird es einer Presse zugeführt und zu einem plattenförmigen Werkstück ver- presst. Die Teilchen gelangen unter Einwirkung einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung auf eine Formunterlage. Zwischen der Fraktioniereinrichtung und der Formunterlage besteht eine Relativbewegung. Das heißt, entweder bewegt sich die Formunterlage relativ zu der Fraktioniereinrichtung oder umge- kehrt. In einer unteren Deckschicht und einer oberen Deckschicht des herzustellenden Vlieses werden dabei verhältnismäßig kleine Teilchen angeordnet. Eine gegenüber der Waagerechten geneigte Siebvorrichtung mit wenigstens einem Sieb ist so innerhalb der Teilchenflugbahnen der Fraktioniereinrichtung nachgeschaltet angeordnet, dass verhältnismäßig große Teilchen aus dem fraktionierten Teilchenstrom abgefangen werden können. Diese abgefangenen Teilchen werden zur Herstellung des Vlieses verwendet. Während die feinsten und kleineren Teilchen durch die Siebvorrichtung hindurchtreten und in die untere Deckschicht gelangen, werden die abgefangenen Teilchen durch die Neigung der Siebvorrichtung auf eine Walzengruppe gegeben. Diese Walzen- gruppe ist so angeordnet, dass auch Teilchen aus einem die größten Teilchen enthaltenden Endabschnitt des fraktionierten Teilchenstroms auf die Walzengruppe treffen. Bei den größten Teilchen handelt es sich um die durch die Fraktioniereinrichtung am wenigsten weit geblasenen Teilchen. Die Walzen-
gruppe dient als Homogenisierungseinheit. Die Walzen der Walzengruppe sind parallel zueinander und quer zu einer Relativbewegung höhenmäßig zwischen der Formunterlage und der pneumatischen Fraktioniereinrichtung angeordnet. Zwischen den einzelnen benachbarten Walzen der Walzengruppe besteht ein Spalt, der in Längsrichtung der Walzen gleichmäßig ist und jeweils einen Teilstrom der homogenisierten Teilchen bildet. Die Walzen der Walzengruppe laufen in der gleichen Drehrichtung um und streuen jeweils einen Teilchenstrom der homogenisierten Teilchen auf die Formunterlage.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird auf die untere Deckschicht, welche aus den durch die Siebvorrichtung hindurchgetretenen feinen Teilchen besteht, eine homogene Mittelschicht gestreut. Die Mittelschicht besteht aus den durch die Siebvorrichtung abgefangenen Teilchen, welche größer sind als die die untere Deckschicht bildenden Teilchen, und den noch größeren Teilchen, die durch die Fraktioniereinrichtung nicht bis zu der Siebeinrichtung gelangt sind.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird erreicht, dass die Mittelschicht wie oben beschrieben aus untereinander durchmischten und somit homogeni- sierten Teilchen unterschiedlicher Größe besteht. Dies ist aus den folgenden Gründen sehr vorteilhaft: Zum einen werden bestehende Lufträume zwischen größeren Teilchen mit kleineren Teilchen ausgefüllt. Da bekanntermaßen größere Teilchen bei der gemeinsamen Beleimung mit kleineren Teilchen erheblich weniger Leimauftrag erhalten als die feineren Teilchen, bilden die feineren Teilchen mit ihrem höheren Leimanteil Leimbrücken zu den größeren, geringer beleimten Teilchen. Das führt zu einer geschlosseneren Mittelschicht, die insbesondere höhere Querzugfestigkeiten aufweist, und zu einer Verbesserung der Platteneigenschaften. Denn wenn die Walzengruppe nicht vorhanden wäre, würden die Teilchen in dem aufgestreuten Vlies von der unteren Deckschicht bis zur Mitte der Mittelschicht in ihrer Größe zunehmen, d.h. die größten Teilchen würden mittig in der Mittelschicht abgelegt. Ohne die Siebvorrichtung wäre die Zunahme der Teilchen von der unteren Deckschicht bis zur Mitte der Mittelschicht übergangslos. Aufgrund des besagten unterschiedlichen Leimauftrags
würde die schwächste Zone der hergestellten Platte in der Mitte der Mittelschicht liegen, da sie die geringsten Leimanteile enthalten würde und Lufträume zwischen den größeren Teilchen nicht mit feineren Teilchen ausgefüllt wären. Aufgrund der Lufträume würde die Mittelschicht einen "offenen" opti- sehen Eindruck machen. Eine solche Platte würde insbesondere geringe Querzugfestigkeiten aufweisen, sie hätte aber auch ein schlechtes Nagel- und Schraubenhaltevermögen sowie schlechtere Eigenschaften in Bezug auf Fräs- barkeit, Nuten und Federn etc. Diese negativen Eigenschaften könnten nur durch einen höheren Leimeinsatz und/oder ein höheres spezifisches Gewicht der Gesamtplatte verbessert werden.
Erfindungsgemäß können hingegen aufgrund der Durchmischung unterschiedlich großer Teilchen in der Mittelschicht das spezifische Gewicht von Platten sowie die Leimmenge reduziert werden, wobei die Festigkeitseigenschaften, insbesondere die Querzugfestigkeit, erhalten bleiben. Auf diese Weise können erhebliche Einsparungen bei den Produktionskosten erreicht werden.
Die Walzen haben vorzugsweise eine solche Drehrichtung, dass die Teilchen in Richtung der Siebvorrichtung transportiert werden, also die gröberen Teilchen zu den von der Siebvorrichtung auf die Walzengruppe gelangenden Teilchen transportiert werden. Dadurch kann eine besonders effektive Durchmischung erreicht werden. Die Drehrichtung der Walzen kann aber auch so sein, dass die kleineren Teilchen zu den größeren Teilchen hin transportiert werden.
Die Spalte zwischen den einzelnen benachbarten Walzen der Walzengruppe können gleich sein. Die Spalte zwischen den einzelnen Walzen können aber auch unterschiedlich groß sein, insbesondere können innerhalb von Gruppen von Walzen der Walzengruppe die Spalte gleich sein, aber die Gruppen untereinander verschieden große Spalte aufweisen. Die Spalte können auch in Transportrichtung zunehmen oder abnehmen. Dabei kann auch eine gruppenweise Zunahme oder Abnahme der Spaltgröße vorgesehen sein.
An dem Ende der Walzengruppe, zu dem die Teilchen transportiert werden, kann eine Auffangvorrichtung für Grobgut vorgesehen, das durch die Spalte der Walzengruppe nicht hindurchgefallen ist.
Diese und weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform eines Details aus Fig. 1 ,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch eine wiederum andere Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 einen schematischen Längsschnitt durch noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur kontinuierlichen Herstellung eines Vlieses 2 aus mit einem Bindemittel versehenen, faserigen Teilchen, insbesondere Spä- nen, unterschiedlicher Größe. Ein Ausgangsgemisch 3 der Teilchen gelangt in an sich bekannter Weise auf einem Förderband 4 aus einem nicht gezeichneten Dosierbunker an eine Abwurfstelle 5. Das dort abgeworfene Ausgangsgemisch 3 fällt zunächst senkrecht nach unten und wird dann durch Sichtluft 6 beaufschlagt, die in waagerechter Richtung aus einem Register 7 einer pneu- matischen Fraktioniereinrichtung 8 austritt.
Die Sichtluft 6 hat zur Folge, dass das Ausgangsgemisch in einen fraktionierten Teilchenstrom 9 fraktioniert wird. Dabei sind die feinsten Teilchen des Teil-
chenstroms 9 in einem ersten Endabschnitt 10 und die gröbsten Teilchen in einem zweiten Endabschnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms anzutreffen.
Diese Fraktionierung des Ausgangsgemisches 3 findet in einer Sichtkammer 12 statt, deren Gehäuse 13 nur teilweise angedeutet ist. Eine von dem Register 7 abgewandte Wand 14 des Gehäuses 13 ist mit feinen Durchbrechungen 15 versehen, durch die hindurch Sichtabluft 16 die Sichtkammer 12 verlassen kann. Die Sichtabluft 16 wird in an sich bekannter Weise von Reststäuben gereinigt und vorzugsweise zum Register 7 rezirkuliert.
Der erste Endabschnitt 10 des fraktionierten Teilchenstroms 9 wird von einem in Richtung eines Pfeils 17 umlaufenden Obertrum eines Transportbands 18 aufgefangen. Der so aufgefangene erste Endabschnitt 10 wird gemäß einem Pfeil 19 am in Fig. 1 rechten Ende des Transportbands 18 auf eine erste Wal- zengruppe 20 abgeworfen. Walzen 21 der ersten Walzengruppe 20 sind gleich und mit zueinander parallelen und quer zu einer Relativbewegung 22 orientierten Längsachsen angeordnet und in diesem Fall im Sinne der Pfeile 23 gleichsinnig drehend antreibbar. Die Relativbewegung 22 findet statt zwischen einer Formunterlage 24 und der Vorrichtung 1. In dem dargestellten Ausführungsbei- spiel ist die Formunterlage 24 bandförmig ausgebildet und zur Erzeugung der Relativbewegung 22 antreibbar. Die Vorrichtung 1 selbst ist in diesem Fall also stationär angeordnet. Alternativ kann die Vorrichtung 1 bewegbar und die Formunterlage 24 während des Streuvorgangs stationär angeordnet sein.
Der erste Endabschnitt 10 bildet ein Fraktionsgemisch, das in Richtung des Pfeils 19 auf die erste Walzengruppe 20 aufgegeben wird. Die erste Walzengruppe 20 sorgt für eine intensive Durchmischung und Homogenisierung des Fraktionsgemisches. Zwischen benachbarten Walzen 21 der ersten Walzengruppe 20 besteht ein gleich großer, jeweils einen Teilstrom 25 bis 27 des ho- mogenisierten Fraktionsgemisches bildender Spalt 28.
Die Teilströme 25 bis 27 werden nacheinander in der in Fig. 1 schematisch angedeuteten Weise gestreut und bilden auf der Formunterlage 24 eine untere
Deckschicht 29 von einer Dicke 30. Die untere Deckschicht 29 wird also durch drei untereinander im Wesentlichen gleiche, homogenisierte Schichten aus den Teilströmen 25 bis 27 gebildet.
Auf diese untere Deckschicht 29 wird nachfolgend eine untere Hälfte 31 einer Mittelschicht gestreut. Dies geschieht mit dem zweiten Endabschnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms 9. Der zweite Endabschnitt 11 reicht in Fig. 1 nach rechts bis an das Transportband 18 heran und weist von links nach rechts abnehmende Teilchengröße auf. Entsprechend weist die untere Hälfte 31 der Mittelschicht in Fig. 1 von unten nach oben zunehmende Teilchengröße und eine Dicke 32 auf.
In an sich bekannter Weise wird nachfolgend durch eine nicht dargestellte, zu Fig. 1 spiegelbildlich angeordnete weitere Vorrichtung entsprechend der Vor- richtung 1 die obere Hälfte des Vlieses 2 in umgekehrter Reihenfolge gestreut. So wird also auf die untere Hälfte 31 der Mittelschicht zunächst deren obere Hälfte und nachfolgend auf diese eine obere Deckschicht entsprechend der unteren Deckschicht 29 aufgetragen. Das so vollendete Vlies 2 wird dann in ebenfalls an sich bekannter Weise einer vorzugsweise kontinuierlichen Presse zur Herstellung von Platten zugeführt.
Fig. 2 zeigt eine Möglichkeit, die wirksame Länge des Transportbandes 18 zu verändern. Dazu ist eine rechte Umlenkwalze 33 stationär angeordnet. Eine linke Umlenkwalze 34 ist dagegen in den Richtungen eines Doppelpfeils 35 waagerecht einstellbar. In Fig. 2 ist die linke Umlenkwalze 34 in derjenigen Endstellung gezeichnet, in der sich die minimale wirksame Länge des Transportbandes 18 ergibt. Zur Vergrößerung der wirksamen Länge des Transportbandes 18 wird in Fig. 2 eine Einstellwalze 36 nach links bewegt, während das Transportband 18 weiterhin über eine stationäre Umlenkwalze 39 läuft. Die wirksame Länge des Transportbandes 18 lässt sich stufenlos einstellen. Entsprechend wird der durch das Transportband 18 aufgefangene erste Endabschnitt 10 des fraktionierten Teilchenstroms 9 größer oder kleiner und wird die Dicke 30 der unteren Deckschicht 29 größer oder kleiner.
In allen Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen versehen.
In Fig. 3 ist dem Transportband 18 eine gegenüber der Waagerechten geneigte Siebvorrichtung 40 vorgeschaltet. Die Siebvorrichtung 40 kann, wie dargestellt, nur ein Sieb, alternativ aber auch mehrere Siebe aufweisen. Das Transportband 18 ist in diesem Fall bis an eine Rückseite 41 der Siebvorrichtung 40 herangeführt. So werden also alle durch die Siebvorrichtung 40 hindurchgelangen- den Teilchen des fraktionierten Teilchenstroms 9 durch das Transportband 18 aufgefangen und in der schon beschriebenen Weise zum Streuen der unteren Deckschicht 29 verwendet. Andererseits werden durch die in Fig. 3 linke Seite der Siebvorrichtung 40 verhältnismäßig große Teilchen 42 aus dem fraktionierten Teilchenstrom 9 abgefangen und zusammen mit dem zweiten Endab- schnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms 9 auf eine zweite Walzengruppe 43 aufgegeben. Auch diese zweite Walzengruppe 43 ist als Homogenisierungseinheit ausgebildet, durch welche die aufgegebenen Teilchen hinsichtlich der Teilchengröße homogenisiert werden. Zwischen benachbarten Walzen 44 der zweiten Walzengruppe 43 besteht ein gleich großer, jeweils einen Teilstrom 45 bis 47 bildender Spalt 48. Die Teilströme 45 bis 47 sind untereinander im Wesentlichen gleich und homogenisiert und werden nacheinander zur Bildung der unteren Hälfte 31 der Mittelschicht abgestreut. So hat man schließlich in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 auch in der Mittelschicht eine homogenisierte Größenverteilung der Teilchen.
An einem Transportende der zweiten Walzengruppe 43 ist eine Auffangvorrichtung 49 für Grobgut 50 vorgesehen, das die Spalte 48 der zweiten Walzengruppe 43 nicht passieren konnte. Den Abtransport des Grobgutes 50 aus der Auffangvorrichtung 49 übernimmt in diesem Fall eine Transportschnecke 51.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 stellt eine Abwandlung der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 3 dar. Der Unterschied liegt darin, dass in Fig. 4 das Transportband 18 in einem waagerechten Abstand 52 von der Rückseite 41 der Siebvorrich-
tung 40 angeordnet ist. Die Größe des waagerechten Abstands 52 kann, z.B. durch die Merkmale gemäß Fig. 2, einstellbar sein.
Aufgrund des waagerechten Abstands 52 fallen nicht alle durch die Siebvor- richtung 40 hindurchgetretenen Teilchen auf das Transportband 18. Vielmehr wird der in Fig. 4 linke Bereich dieser Teilchen zwischen dem Transportband 18 und der Rückseite 41 des Siebes 40 hindurch unmittelbar auf die untere Deckschicht 29 gestreut. Dadurch entsteht auf der unteren Deckschicht 29 eine Übergangsschicht 53 von einer Dicke 54 und einer Streulänge 55. In der Übergangsschicht 53 nimmt die Größe der Teilchen von unten nach oben hin kontinuierlich zu. Auf diese Weise wird ein technologisch günstiger Übergang von der homogenisierten, verhältnismäßig geringen Teilchengröße in der unteren Deckschicht 29 und der homogenisierten, verhältnismäßig großen Teilchengröße in der unteren Hälfte 31 der Mittelschicht geschaffen.
Fig. 5 zeigt eine weitere Vorrichtung 1 zur kontinuierlichen Herstellung eines Vlieses 2 aus mit einem Bindemittel versehenen, faserigen Teilchen, insbesondere Spänen, unterschiedlicher Größe. Ein Ausgangsgemisch 3 der Teilchen gelangt in an sich bekannter Weise auf einem nicht gezeichneten Förderband aus einem nicht gezeichneten Dosierbunker an eine Abwurfstelle 5. Das dort abgeworfene Ausgangsgemisch 3 fällt zunächst senkrecht nach unten und wird dann durch Sichtluft 6 beaufschlagt, die in waagerechter Richtung aus einem Register 7 einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung 8 austritt.
Die Sichtluft 6 hat zur Folge, dass das Ausgangsgemisch in einen fraktionierten Teilchenstrom 9 fraktioniert wird. Dabei sind die feinsten Teilchen des Teilchenstroms 9 in einem ersten Endabschnitt 10 und die gröbsten Teilchen in einem zweiten Endabschnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms anzutreffen.
Diese Fraktionierung des Ausgangsgemisches 3 findet in einer Sichtkammer 12 statt, deren Gehäuse 13 nur teilweise angedeutet ist. Eine von dem Register 7 abgewandte Wand 14 des Gehäuses 13 ist mit feinen Durchbrechungen 15 versehen, durch die hindurch Sichtabluft 16 die Sichtkammer 12 verlassen
kann. Die Sichtabluft 16 wird in an sich bekannter Weise von Reststäuben gereinigt und vorzugsweise zum Register 7 rezirkuliert.
Der pneumatischen Fraktioniereinrichtung 8 ist eine gegenüber der Waage- rechten geneigte Siebvorrichtung 40 nachgeschaltet. Die Siebvorrichtung 40 kann, wie dargestellt, nur ein Sieb, alternativ aber auch mehrere Siebe aufweisen. Alle durch die Siebvorrichtung 40 hindurchgelangenden Teilchen des fraktionierten Teilchenstroms 9 werden durch Schwerkraft auf eine Formunterlage 24, welche sich relativ zu der pneumatischen Fraktioniereinrichtung 8 bewegt, abgelegt und bilden eine untere Deckschicht 29 von einer Dicke 30. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Formunterlage 24 bandförmig ausgebildet und zur Erzeugung der Relativbewegung 22 antreibbar. Alternativ kann auch die Formunterlage 24 während des Streuvorgangs stationär angeordnet sein, während sich die weiteren Teile der Vorrichtung 1 relativ zu der Form- unterläge 24 bewegen.
Die Größe der Teilchen in der unteren Deckschicht 29 nimmt mit zunehmendem Abstand von der Formunterlage 24 zu.
Auf die untere Deckschicht 29 wird nachfolgend einer untere Hälfte 31 einer homogenen Mittelschicht gestreut. Dies geschieht wie unten erläutert mit dem zweiten Endabschnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms 9 und den durch die Siebvorrichtung 40 aufgefangenen Teilchen 42. Diese Teilchen 42 sind relativ zu den Teilchen des zweiten Endabschnitts 11 feiner, aber relativ zu den Teilchen des ersten Endabschnitts 10 gröber. Der zweite Endabschnitt 11 reicht in Fig. 5 nach rechts bis an die Siebvorrichtung 40 heran und weist von links nach rechts abnehmende Teilchengröße auf.
Durch die Siebvorrichtung 40 werden die verhältnismäßig großen Teilchen 42 aus dem fraktionierten Teilchenstrom 9 abgefangen und zusammen mit dem zweiten Endabschnitt 11 des fraktionierten Teilchenstroms auf eine Walzengruppe 43 aufgegeben. Die Walzengruppe 43 ist als Homogenisierungseinheit ausgebildet, durch welche die aufgegebenen Teilchen hinsichtlich der Teil-
chengröße intensiv durchmischt und homogenisiert werden. Die Spalte 48 zwischen benachbarten Walzen 44 der Walzengruppe 43 sind gleich groß und bilden jeweils einen Teilstrom 45 bis 47. Die Walzen 44 können sich so drehen, dass die auftreffenden Teilchen in Richtung der Siebvorrichtung 40 transportiert werden, also die größeren Teilchen zu den kleineren Teilchen transportiert werden. Die Drehrichtung kann aber auch umgekehrt sein. Aufgrund der homogenisierenden Wirkung der Walzen 44 sind die Teilchenströme 45 bis 47 im Wesentlichen gleich und homogenisiert. Die Teilchenströme 45 bis 47 werden nacheinander zur Bildung der unteren Hälfte 31 der Mittelschicht abgestreut. Die untere Hälfte 31 weist eine Dicke 32 auf.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Spalte einzeln oder gruppenweise unterschiedliche Größen aufweisen.
In an sich bekannter Weise wird nachfolgend durch eine nicht dargestellte, zu Fig. 5 spiegelbildlich angeordnete weitere Vorrichtung entsprechend der Vorrichtung 1 die obere Hälfte des Vlieses 2 in umgekehrter Reihenfolge gestreut. So wird also auf die untere Hälfte 31 der Mittelschicht zunächst deren obere Hälfte und nachfolgend auf diese eine obere Deckschicht entsprechend der unteren Deckschicht 29 aufgetragen. Das so vollendete Vlies 2 wird dann in ebenfalls an sich bekannter Weise einer vorzugsweise kontinuierlichen Presse zur Herstellung von Platten zugeführt.