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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine solche Vorrichtung wird auch als Formmaschine bezeichnet. Bei
den Spänen handelt es sich insbesondere um Holzspäne.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE 202 03 427 U1 bekannt.
Sie dient zur Herstellung einer Spanplatte, die aus drei oder mehr
Schichten verschieden großer Späne besteht. Dabei
enthält eine Mittelschicht verhältnismäßig
große Späne im Vergleich zu einer unteren und
einer oberen Deckschicht, welche jeweils relativ kleine Späne
aufweisen. Die Streuung eines zur Herstellung einer solchen Spanplatte
vorgesehenen Vlieses erfolgt mittels einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung,
durch die die Späne in entsprechenden Schichten unterschiedlicher
Spangröße auf eine Formunterlage aufgebracht werden.
Dabei sind die Späne in dem Vlies nicht in Bezug auf ihre
Längsrichtung ausgerichtet, sondern regellos gestreut.
Die aus einem solchen Vlies gepressten Spanplatten sind sogenannte
Möbelspanplatten.
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Eine
andere Art von Spanplatte ist die sogenannte Bauspanplatte, die
sich gewöhnlich aus drei Schichten zusammensetzt, wobei
jedoch die Mittelschicht aus kleineren bzw. feinen Spänen
gebildet ist, während die beiden Deckschichten aus größeren bzw.
groben Spänen bestehen. Es können auch mehr als
drei Schichten vorhanden sein.
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Bei
der Bauspanplatte gibt es wiederum zwei Arten. Eine Art der Bauspanplatte
ist die OSB-Platte (Oriented Structural Board oder Strandboard),
bei der die groben Späne in den Deckschichten in einer bestimmten
Richtung gleichmäßig orientiert bzw. ausgerichtet
sind. Bei den "Strands" handelt es sich um lange Späne.
Diese können z. B. eine Länge von 60–80
mm und eine Breite von 10–15 mm aufweisen. Eine Unterform
der OSB-Platte ist die hier als OSB/OPB-Platte bezeichnete Platte,
wobei "OPB" für "Oriented Particle Board" steht. Bei dieser
Platte sind die groben Späne relativ gesehen etwas kleiner.
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Eine
andere Art ist die sogenannte Wafer-Platte. Bei einer solchen Platte
sind die groben Späne, d. h. die Wafer, der Deckschichten
beliebig orientiert. Bei einer Wafer-Platte weisen die Späne bei
gleicher Länge eine größere Breite auf,
nämlich eine Breite von etwa 30–60 mm.
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Eine
weitere Art der Bauspanplatte ist eine Platte, die hier als NOPB-Platte
bezeichnet wird und wie die Wafer-Platte strukturiert ist, aber
als grobe Späne solche wie bei der OSB/OPB-Platte aufweist. Dies
bedeutet, dass bei der NOPB-Platte (Non-Oriented Particle Board)
die groben Späne kleiner sind als bei der Wafer-Platte,
jedoch ebenfalls nicht orientiert sind.
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Bei
einer Möbelspanplatte sind die Späne zumeist in
etwa 30 mm lang und zumeist in etwa 3 mm breit. Solche Späne
können beispielsweise aus den großflächigen
Spänen durch zusätzliche Zerkleinerung mittels
einer Hammermühle hergestellt werden.
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Der
Materialfluss einschließlich Trocknen und Sieben ist bei
Möbelspanplatten und Bauspanplatten gleich. Die Beleimung
der großflächigen Späne erfolgt in einer
speziellen Beleimmaschine. Für Möbelspanplatten
wird eine konventionelle Beleimmaschine eingesetzt. Für
die Herstellung von Bauspanplatten werden die groben und die feinen
Späne separat beleimt und anschließend zu einem
Ausgangsgemisch zusammengeführt. Das jeweilige Ausgangsgemisch
wird der Formmaschine zugeführt.
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Zur
Herstellung eines Vlieses für eine Bauspanplatte ist aufgrund
der oben beschriebenen Unterschiede in der Beschaffenheit eine entsprechend anders
ausgelegte Formmaschine erforderlich als für die Herstellung
eines Vlieses für eine Möbelspanplatte. In weniger
dicht besiedelten Gegenden der Erde kann es schwierig sein, eine
Auslastung einer entweder für die Herstellung eines Vlieses
für eine Möbelspanplatte oder für die
Herstellung eines Vlieses für eine Bauspanplatte vorgesehenen
Formmaschine zu erreichen, auch wenn diese für eine relativ
geringe Kapazität ausgelegt ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Formmaschine zur Verfügung zu stellen, die die Möglichkeit
bietet, mit ihr Vliese sowohl für Möbelspanplatten
als auch für Bauspanplatten herzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Vorrichtung dient zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Streuung eines Vlieses, das zur Produktion von Spanplatten vorgesehen
ist. Sie weist eine pneumatische Fraktioniereinrichtung auf. Die
Fraktioniereinrichtung dient zur Fraktionierung eines Ausgangsgemisches
von Spänen, wobei ein nach der Größe
der Späne fraktionierter Spänestrom entsteht.
Ferner weist die Vorrichtung eine Siebeinrichtung mit einem oder
mehreren Sieben auf. Das Sieb ist gegenüber der Waagerechten
geneigt und zur Anordnung im fraktionierten Spänestrom
vorgesehen. Die Späne des fraktionierten Spänestroms
weisen eine Flugbahn auf, die eine horizontale und eine vertikale
Bewegungskomponente aufweist. Dabei gelangen die groben Späne
in der horizontalen Richtung weniger weit als die feinen Späne.
Das Sieb ist bei der vorgesehenen Positionierung so angeordnet,
dass verhältnismäßig große Späne
aus dem Spänestrom abgefangen werden können, während
die feinsten und kleinere Späne durch das Sieb hindurchtreten.
Somit gelangen die Späne in Abhängigkeit von ihrer
Größe zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf eine
Formunterlage. Zwischen der Formunterlage und der Fraktioniereinrichtung
besteht eine Relativbewegung. Das bedeutet, dass entweder die Formunterlage
sich relativ zu der Fraktioniereinrichtung bewegt oder umgekehrt. Aufgrund
der Relativbewegung entsteht eine Schichtenbildung auf der Formunterlage,
wobei sich in den mindestens zwei Schichten Späne unterschiedlicher Größe
befinden. Aber auch innerhalb einer Schicht können sich über
die Dicke der Schicht gesehen etwas unterschiedlich große
Späne befinden.
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Ferner
weist die Vorrichtung eine mechanische Fraktioniereinrichtung mit
zumindest einer Sortierwalzengruppe auf. Auch diese Sortierwalzengruppe
ist so ausgelegt, dass sie oberhalb der Formunterlage angeordnet
werden kann. Die Sortierwalzengruppe weist eine Reihe von Walzen
auf, die bei der vorgesehenen Positionierung der Walzengruppe in Richtung
der Relativbewegung bzw. in einer Längsrichtung der Formunterlage
hintereinander angeordnet sind. Die Walzen sind zueinander parallel
angeordnet, wobei ihre Längsachse quer zu der Relativbewegung
ausgerichtet ist. Die Walzen können alle zu einer Drehung
in derselben Drehrichtung antreibbar sein, sie können aber
auch einzeln oder in Gruppen zu einer Drehung mit unterschiedlicher
Drehrichtung antreibbar sein. Insbesondere könnte beispielsweise vorgesehen
sein, dass sich die in Transportrichtung der Späne, bezogen
auf die Walzengruppe, letzte Walze gegenläufig zu den anderen
Walzen dreht. Auch diese Sortierwalzengruppe dient dazu, dass ein Ausgangsgemisch
der Späne durch Einwirkung der Walzen auf die Formunterlage
in Schichten mit Spänen unterschiedlicher Größe
aufgebracht werden kann. Dazu werden Späne des Ausgangsgemisches auf
die Sortierwalzengruppe gegeben, und relativ kleine Späne
fallen unmittelbar beim Auftreffen durch zwei benachbarten Walzen
hindurch auf die sich darunter befindende Formunterlage. Größere
Späne hingegen werden ein Stück weit von der Walzengruppe
in Längsrichtung der Formunterlage transportiert. Größere
Späne fallen also zu einem späteren Zeitpunkt
und somit an einer anderen Stelle auf die Formunterlage als kleinere
Späne. Es kann sein, dass ziemlich grobe Späne
gar nicht zwischen benachbarten Walzen hindurchfallen, sondern erst
vom Ende der Sortierwalzengruppe herab auf die Formunterlage fallen.
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Während
die pneumatische Fraktioniereinrichtung und die Siebeinrichtung
zur Streuung von Spänen, die für die Herstellung
von Möbelspanplatten vorgesehen sind, geeignet sind, ist
die mechanische Fraktioniereinrichtung zur Streuung von für
die Herstellung von Bauspanplatten vorgesehenen Spänen
geeignet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie so ausgelegt ist, dass sie wahlweise und alternativ in
einem ersten und einem zweiten Betriebsmodus betrieben werden kann.
In dem ersten Betriebsmodus ist die pneumatische Fraktioniereinrichtung
in Funktion bzw. in Betrieb und wirkt mit der Siebeinrichtung zusammen, um
ein Vlies für eine Möbelspanplatte herzustellen.
In dem zweiten Betriebsmodus ist die mechanische Fraktioniereinrichtung
anstelle der pneumatischen Fraktioniereinrichtung in Funktion, um
ein Vlies für eine Bauspanplatte herzustellen. Insbesondere
kann es sich bei der herzustellenden Bauspanplatte um eine OSB/OPB-Platte
handeln.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht,
dass sie sowohl für die Vlies-Herstellung für
Möbelspanplatten als auch für Bauspanplatten eingesetzt
werden kann. Dadurch sind gute Bedingungen für eine wirtschaftliche
Auslastung der Vorrichtung gegeben.
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Vorzugsweise
ist die Sortierwalzengruppe so beschaffen, dass der Abstand zwischen
jeweils benachbarten Walzen verstellbar ist. Insbesondere kann der
Abstand zwischen benachbarten Walzen in Richtung des Transports
der Späne auf der Walzengruppe zunehmen. Auf diese Weise
ergibt sich in einem relativ geringen Maße eine unterschiedliche Spangrößenverteilung über
die Dicke der Schicht von groben Spänen. Denn größere
Späne fallen in der Regel erst zu einem späteren
Zeitpunkt auf die Formunterlage als kleinere Späne. Die
Walzenabstände können aber auch gleichmäßig
oder in einer beliebigen Weise unterschiedlich sein.
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Vorzugsweise
sind die Abstände benachbarter Walzen bei der Sortierwalzengruppe
so gewählt, dass im Wesentlichen alle Späne zwischen
irgendeinem Paar benachbarter Walzen hindurchfallen. Auf diese Weise
verbleiben keine Späne, die erst am Ende der Sortierwalzengruppe
auf die Formunterlage fallen würden. Solch eine Fraktion
von Spänen würde entweder trotz noch unterschiedlicher
Spangröße zum selben Zeitpunkt auf der Formunterlage
auftreffen oder müsste aufgefangen werden, wenn die Späne
nicht in das zu formende Vlies gelangen sollen.
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Die
Vorrichtung kann eine Homogenisierungswalzengruppe aufweisen. Die
Homogenisierungswalzengruppe ist zu einer derartigen Anordnung unterhalb
des zumindest einen Siebes der Siebeinrichtung vorgesehen, dass
die durch das Sieb abgefangenen Späne auf diese Walzengruppe
gelangen. Die Walzen können alle zu einer Drehung in derselben
Drehrichtung antreibbar sein, sie können aber auch einzeln
oder in Gruppen zu einer Drehung mit unterschiedlicher Drehrichtung
antreibbar sein. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass aufgrund der
vorgesehenen Anordnung der Homogenisierungswalzengruppe auch solche
Späne des fraktionierten Spänestroms auf die Walzengruppe
gelangen, die ziemlich groß sind bzw. die größten
Späne im Ausgangsgemisch darstellen und deren Flugbahn nicht
bis zu dem Sieb reicht. Die Walzen der Homogenisierungswalzengruppe
sind bei deren vorgesehener Positionierung derartig parallel zueinander
und mit ihrer Längsachse quer zu der Relativbewegung angeordnet,
dass zwischen benachbarten Walzen jeweils ein Teilstrom der homogenisierten
groben Späne auf die Formunterlage bzw. das entstehende
Vlies fällt. Die Abstände bzw. Spalte zwischen
benachbarten Walzen können gleichmäßig
oder in einer beliebigen Weise unterschiedlich sein. Insbesondere
können die Abstände der Walzen verstellbar sein.
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Vorzugsweise
weist die Siebeinrichtung ein zweites Sieb auf, das dem ersten Sieb
nachgeschaltet ist. Durch eine kleinere Siebweite des zweiten Siebes
wird eine weitere Fraktion von Spänen von den durch das
erste Sieb hindurchgetretenen Spänen abgetrennt. Die Siebvorrichtung
kann entsprechend weitere Siebe aufweisen.
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Die
Vorrichtung kann eine Orientierungswalzengruppe aufweisen, die dazu
ausgelegt ist, zwischen der Formunterlage und der Sortierwalzengruppe
oberhalb der Formunterlage angeordnet zu sein. Die Orientierungswalzengruppe,
die auch vereinfacht als Orientierer bezeichnet werden kann, ist
an sich bekannt. Sie ist so beschaffen, dass die größeren Späne,
die im Laufe der Sortierwalzengruppe durch diese hindurchgefallen
sind, zwischen Walzen der Orientierungswalzengruppe nur dann hindurchfallen, wenn
sie sich in ihrer Längsrichtung parallel zu der Relativbewegung
ausgerichtet haben. Diese Längsausrichtung wird durch die
Walzen des Orientierers erzeugt. Bei den Walzen kann es sich insbesondere
um Scheibenwalzen handeln, die in Richtung der Relativbewegung miteinander
teilweise überlappen, indem sie in Querrichtung etwas versetzt zueinander
angeordnet sind. Der Orientierer findet dann Verwendung, wenn OSB-Platten
oder OSB/OPB-Platten hergestellt werden sollen.
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Die
Abstände der Walzen der Orientierungswalzengruppe können
verstellbar sein, und sie können gleich oder unterschiedlich
groß sein.
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Vorzugsweise
ist der Orientierer in seinem vertikalen Abstand zu der Formunterlage
verstellbar. Je größer der Abstand des Orientierers
zu der Formunterlage ist, desto geringer ist seine Wirkung in Bezug
auf eine Orientierung der Späne. Dies liegt darin begründet,
dass die Späne, die den Orientierer mit entsprechender
Längsausrichtung verlassen, diese Orientierung auf der
Fallstrecke bis zu der Formunterlage wieder teilweise oder ganz
verlieren.
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Wenn
eine OSB-Platte oder OSB/OPB-Platte hergestellt werden soll, die
mehr als drei Schichten aufweist, kann auch ein Orientierer vorgesehen
sein, bei dem eine Ausrichtung der Späne quer zu der Relativbewegung
erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Formmaschine ist vorzugsweise
so beschaffen, dass sie Mittel zur einfachen Umstellung von dem
ersten in den zweiten Betriebsmodus und umgekehrt aufweist. Der
zeitliche Aufwand der Umstellung kann im Rahmen von wenigen Stunden
liegen.
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Die
Umstellungsmittel sind vorzugsweise so ausgelegt, dass die Siebeinrichtung
im Wesentlichen quer zu der Relativbewegung in eine Betriebsstellung,
in der sie der pneumatischen Fraktioniereinrichtung nachgeschaltet
ist, und aus dieser wieder heraus verfahren werden kann. Vorzugsweise
ist solch eine Verfahrbarkeit auch für die Homogenisierungs walzengruppe
vorgesehen. Entsprechend kann vorzugsweise auch die Sortierwalzengruppe
und/oder die Orientierungswalzengruppe quer zu der Relativbewegung
in eine Betriebsstellung und aus dieser wieder heraus verfahrbar
sein. Es kann eine solche Verfahrbarkeit auch nur für eine
oder mehrere der Walzengruppen vorgesehen sein.
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Durch
die genannten Verfahrmöglichkeiten kann die Formmaschine
strukturell so verändert werden, dass nur diejenigen Aggregate
sich im Streubereich befinden, die für die Streuung des
Vlieses benötigt werden. Somit können die anderen
Aggregate die Streuung nicht behindern.
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Die
Umstellungsmittel können aber auch so ausgelegt sein, dass
einzelne Aggregate keine Funktion bei der Streuung des Vlieses aufweisen.
Neben einem Ein- und Ausschalten der pneumatischen Fraktioniereinrichtung
ist dabei eine Veränderung der Walzenabstände
vorhandener Walzengruppen möglich, also insbesondere eine
Vergrößerung der Walzenabstände, so dass
Späne jeglicher Größe unmittelbar zwischen
zwei benachbarten Walzen hindurchfallen. Ebenfalls ist es möglich,
dass die Siebweite derartig vergrößert wird, dass
die Siebe praktisch keine Wirkung mehr haben.
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Die
Umstellungsmittel können zur elektrischen Betätigung
ausgelegt sein, so dass lediglich durch eine entsprechende manuelle
Impulsgebung per Knopfdruck die Umstellung der Formmaschine erfolgt.
Alternativ ist aber auch denkbar, dass die Umstellungsmittel manuell
betätigt werden.
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Zur
Streuung eines Vlieses für eine dreischichtige Spanplatte
auf der Grundlage der Erfindung ist es erforderlich, zwei oben beschriebene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Richtung
der Relativbewegung gegenläufig nacheinander anzuordnen.
Die Anordnung erfolgt so, dass die erste Teilvorrichtung die untere
der beiden Deckschichten und eine Hälfte der Mittelschicht
des Vlieses streut und die zweite Teilvorrichtung anschließend
darauf die zweite Hälfte der Mittelschicht und die obere
Deckschicht streut.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei auf die Figuren Bezug genommen
wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die sich in einem Betriebsmodus zur Herstellung eines
Vlieses für eine Möbelspanplatte befindet,
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2 eine
schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1,
nachdem sie in einen Betriebsmodus zur Herstellung eines Vlieses
für eine OSB/OPB-Platte umgestellt worden ist,
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3 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1,
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4 eine
schematische stirnseitige Ansicht der Vorrichtung gemäß 1,
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5 eine
schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die
für die beiden Betriebsmodi verwendeten Aggregate nicht
verfahrbar sind.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 1 zur kontinuierlichen Streuung eines
Vlieses aus mit einem Bindemittel versehenen Spänen unterschiedlicher
Größe. Dabei gelangt ein (nicht gezeigtes) Ausgangsgemisch
von Spänen in an sich bekannter Weise von einem Förderband 2 zu
der Vorrichtung 1. Indem sich das Förderband 2 in
Richtung des Pfeiles 3 bewegt, werden die Späne
durch eine Öffnung 5 eines Vorrichtungsgehäuses 6 in
den Wirkungsbereich einer pneumatischen Fraktioniereinrichtung 7 abgeworfen.
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Die
pneumatische Fraktioniereinrichtung 7 weist ein Register 8 auf,
aus dem in waagerechter Richtung Sichtluft 10 austritt.
In Richtung der Bewegung der Sichtluft 10 ist eine Siebeinrichtung 12 nachgeschaltet.
Die Siebeinrichtung 12 weist ein erstes Sieb 13 und
ein zweites, diesem nachgeschaltetes Sieb 14 auf. Beide
Siebe 13, 14 sind gegenüber der Waagerechten
geneigt. Das Sieb 13 weist eine größere
Siebweite auf als das Sieb 14. Die Siebeinrichtung 12 könnte
auch mehr als zwei Siebe aufweisen.
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Unterhalb
des ersten Siebes 13 ist eine Walzengruppe 16 angeordnet,
die zur Homogenisierung aufgegebener Späne hinsichtlich
der Spangröße ausgebildet ist. Die Homogenisierungswalzengruppe 16 besitzt
eine Reihe von Walzen 17, die parallel zueinander quer
zu einer Bewegungsrichtung 19 einer bandförmig
ausgebildeten Formunterlage 20 angeordnet sind. Die Walzen 17 können
zueinander gleich oder unterschiedlich beabstandet sein. Die Walzen 17 sind
vorzugsweise in ihrem Abstand zueinander verstellbar. Die Walzen 17 können
alle zu einer Drehung in derselben Drehrichtung antreibbar sein,
sie können aber auch einzeln oder in Gruppen zu einer Drehung
mit unterschiedlicher Drehrichtung antreibbar sein.
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Die
Wirkungsweise der Vorrichtung 1 gemäß 1 ist
folgende: Die Späne des Ausgangsgemisches fallen zunächst
senkrecht durch die Öffnung 5 nach unten und werden
dann durch die Sichtluft 10 beaufschlagt. Die Sichtluft 10 bewirkt,
dass das Ausgangsgemisch in einen fraktionierten Spänestrom fraktioniert
wird. Dabei weisen die kleinere Späne eine weitere Flugbahn
auf als die größeren Späne. Die größten
Späne gelangen nicht bis zu dem ersten Sieb 13,
sondern fallen in einer relativ kurzen Flugbahn auf die Homogenisierungswalzengruppe 16.
Etwas kleinere, aber immer noch relativ große Späne gelangen
zwar bis zu dem ersten Sieb 13, werden aber von diesem
abgefangen und fallen entlang des ersten Siebes 13 hinunter
auf die Homogenisierungswalzengruppe 16. Kleinere Späne
treten durch das erste Sieb 13 hindurch und werden durch
das zweite Sieb 14 abgefangen und gelangen von diesem auf die
Formunterlage 20. Die kleinsten Späne treten auch
durch das zweite Sieb 14 hindurch und fallen dann erst
auf die Formunterlage 20.
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Die
auf die Homogenisierungswalzengruppe 16 gelangenden Späne
werden durch diese intensiv durchmischt und in Bezug auf ihre Größe
homogenisiert. Zwischen benachbarten Walzen 17 tritt jeweils ein
Teilstrom des homogenisierten Fraktionsgemisches von relativ groben
Spänen auf die Formunterlage 20 hindurch.
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Durch
die Bewegung der Formunterlage 20 in Richtung des Pfeiles 19 ist
eine Relativbewegung zwischen der Vorrichtung 1 und der
Formunterlage 20 gegeben. Alternativ könnte auch
die Vorrichtung 1 bewegbar und die Formunterlage 20 während
des Streuvorgangs stationär angeordnet sein.
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Bei
der in 1 gezeigten Relativbewegung zwischen der Vorrichtung 1 und
der Formunterlage 20 gelangen die gröberen Späne,
die von der Homogenisierungswalzengruppe 16 abfallen, örtlich
gesehen früher auf die Formunterlage 20 als die
feineren Späne, die durch das zweite Sieb 14 hindurchgelangen.
Dadurch wird zunächst auf der Formunterlage 20 eine
Schicht (nicht gezeigt) gröberer Späne gebildet
und darauf eine Schicht feinerer Späne. Dies bedeutet,
dass die Vorrichtung 1 gemäß 1 verwendet
werden kann, um eine obere Hälfte einer Mittelschicht und
einer oberen Deckschicht eines Vlieses für eine Möbelspanplatte
zu streuen. Ein vollständiges Vlies für eine solche
Möbelspanplatte kann dadurch erzeugt werden, dass eine
entsprechende Vorrichtung, wie die in 1 gezeigte,
gegenläufig vor der in 1 gezeigten
Vorrichtung 1 angeordnet wird. Diese zusätzliche
Vorrichtung sorgt für eine Streuung der unteren Deckschicht
und der unteren Hälfte der Mittelschicht des Vlieses für
die Möbelspanplatte, indem die pneumatische Fraktioniereinrichtung 7 entgegen
der Bewegungsrichtung 19 arbeitet.
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In
den Figuren sind gleiche Merkmale mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
In 2 ist die Vorrichtung 1 in dem Betriebsmodus
dargestellt, in dem die Streuung eines Vlieses für eine
Bauspanplatte vorgesehen ist. Das Register 8 ist ausgeschaltet,
so dass keine Sichtluft austritt. Ferner ist die Siebeinrichtung 12 aus
dem Wirkungsbereich herausgefahren, wie unten beschrieben ist. Gleiches
gilt für die Homogenisierungswalzengruppe 16.
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Stattdessen
befinden sich zwischen der Gehäuseöffnung 5 und
der Formunterlage 20 eine Sortierwalzengruppe 22 und
eine Orientierungswalzengruppe 24. Die Sortierwalzengruppe 22 weist
Walzen 26 auf, die parallel zueinander und mit ihren Längsachsen
quer zu der Bewegungsrichtung 19 angeordnet sind. Die Walzen 26 können
alle zu einer Drehung in derselben Drehrichtung antreibbar sein.
Zum Beispiel können die Walzen 26 in der in 2 gezeigten Ansicht
rechtsherum gleichsinnig drehend antreibbar sein. Die Walzen 26 können
aber auch einzeln oder in Gruppen zu einer Drehung mit unterschiedlicher Drehrichtung
antreibbar sein. Insbesondere könnte beispielsweise vorgesehen
sein, dass sich die in Transportrichtung der Späne, bezogen
auf die Walzengruppe, letzte Walze gegenläufig zu den anderen Walzen
dreht. Zwischen den einzelnen Walzen 26 ist jeweils ein
einstellbarer Abstand gegeben, der in der Bewegungsrichtung 19 stetig
etwas zunehmen kann (nicht gezeigt). Aufgrund eines solchen unterschiedlichen
Abstandes benachbarter Walzen 26 fallen Späne
des auftreffenden Ausgangsgemisches umso später zwischen
einem Walzenpaar der Sortierwalzengruppe 22 hindurch, je
größer sie sind. Dadurch erfolgt eine Sortierung
der Späne nach ihrer Größe. Vorzugsweise
sind das Ausgangsgemisch der Späne und die Walzenabstände
so aufeinander abgestimmt, dass alle Späne irgendwann zwischen
einem Walzenpaar der Sortierwalzengruppe 22 hindurchfallen. Die
Abstände zwischen benachbarten Walzen 26 können
aber auch auf andere Weise unterschiedlich oder gleich sein.
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Die
hindurchgefallenen Späne treffen auf die Orientierungswalzengruppe 24.
Diese weist Scheibenwalzen 28 auf, die etwas in Querrichtung
zu der Bewegungsrichtung 19 versetzt zueinander angeordnet
sind und einander etwas überlappen. Der Abstand von Scheibenwalzen 28 in
Querrichtung zueinander kann beispielsweise 30 mm betragen. Dadurch,
dass die Späne auf die Scheibenwalzen 28 treffen,
werden sie in Längsrichtung der Formunterlage 20,
also in Bewegungsrichtung 19, aufgrund der Drehung der
Scheibenwalzen 28 orientiert und fallen dann zwischen den
Walzen 28 hindurch auf die Formunterlage 20. Die
Orientierungswalzengruppe 24 ist in ihrem Abstand zu der
Sortierwalzengruppe 22 bzw. zu der Formunterlage 20 verstellbar.
Je geringer der Abstand zu der Formunterlage 20 ist, desto
besser bleibt bei dem senkrechten Herunterfallen der Späne
von der Orientierungswalzengruppe 24 auf die Formunterlage 20 die
erzeugte Orientierung der Späne erhalten.
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3 zeigt
die Vorrichtung 1 in dem Betriebsmodus gemäß 1 in
Draufsicht, wobei das Förderband 2 nicht gezeigt
ist. Ebenfalls sind die Siebeinrichtung 12 und das Register 8 nicht
dargestellt.
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Die
Sortierwalzengruppe 22 und die Orientierungswalzengruppe 24 sind
an einem Gestell 30 befestigt, das mittels vier oder wenn
erforderlich mehr Rollen 31 an zwei Schienen 32 hängend
quer zu der Bewegungsrichtung 19 verfahrbar ist. Wenn die
Vorrichtung 1 in den anderen Betriebsmodus, nämlich
den Modus zur Herstellung von Vliesen für Bauspanplatten,
gebracht werden soll, wird das Gestell 30 mit den beiden
Walzengruppen 22 und 24 gemäß Pfeil 33 durch
eine weitere Gehäuseöffnung 34, welche
durch eine Klappe 35 verschließbar ist, in das Gehäuse 6 hineingefahren.
Die Homogenisierungswalzengruppe 16 und die Siebeinrichtung 12 werden hingegen
gemäß Pfeil 36 aus dem Gehäuse 6 herausgefahren.
Dazu wird ein ähnlicher Verfahrmechanismus (nicht gezeigt)
wie für die Sortier- und die Orientierungswalzengruppen 22, 26 verwendet.
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In 4 ist
die Vorrichtung 1 in dem Betriebszustand gemäß 3 in
stirnseitiger Ansicht gezeigt, wobei auch das Förderband 2 dargestellt
ist. Nicht gezeigt sind die vier Rollen 31 sowie die Siebeinrichtung 12,
die Homogenisierungswalzengruppe 16 und das Register 8.
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Bei
der Vorrichtung 1 gehören zum Beispiel das Gestell 30,
die Rollen 31, die Schienen 32 und die Klappe 35 zu
den oben genannten Umstellungsmitteln. Ebenso gehört ein
nicht gezeigter Antriebsmechanismus dazu.
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Die
Vorrichtung gemäß 5 ist mit
dem Bezugszeichen 1' bezeichnet. Die Vorrichtung 1' weist wie
die Vorrichtung 1 die entsprechenden Aggregate für
die beiden beschriebenen Betriebsmodi auf, insbesondere eine pneumatische
Fraktioniereinrichtung 7 mit einem Register 8,
eine Siebeinrichtung 12 mit einem ersten Sieb 13 und
einem zweiten Sieb 14, eine Homogenisierungswalzengruppe 16 und
eine Orientierungswalzengruppe 24. Im Gegensatz zu der Vorrichtung 1 sind
die für den jeweiligen Betriebsmodus erforderlichen Aggregate,
nämlich die Siebeinrichtung 12 und die Homogenisierungswalzengruppe 16 bzw.
die Sortierwalzengruppe 22 und die Orientierungswalzengruppe 24 nicht
verfahrbar. Stattdessen ist vorgesehen, dass neben der Abschaltbarkeit
des Registers 8 die Abstände zwischen den Walzen
der Walzengruppen 22 und 24 so vergrößert
werden können, dass die beiden Walzengruppen praktisch
ohne Wirkung auf das durch die Öffnung 5 des Gehäuses 6 fallende
Ausgangsgemisch von Spänen sind. Auch die jeweilige Siebweite
der Siebe 13, 14 kann derart vergrößert
werden, dass die Wirkung der beiden Siebe praktisch aufgehoben ist.
Auch die Abstände der Walzen 17 der Homogenisierungswalzengruppe 16 können
derartig vergrößert werden, dass die Walzengruppe 16 praktisch
keinen störenden Einfluss mehr auf die von der Sortierwalzengruppe 22 bzw.
der Orientierungswalzengruppe 24 auf die Formunterlage 20 herabfallenden
Späne hat. Bei der Vorrichtung 1' gehören
zum Beispiel die nicht gezeigten Mechanismen zur Verstellung der
Walzenabstände und der Siebweiten zu den oben genannten
Umstellungsmitteln.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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