Beschreibung
Injektor mit verbesserter Anschlussgeometrie
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Injektor, insbesondere für eine Speichereinspritzvorrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit einer verbesserten Anschlussgeometrie .
Injektoren für Speichereinspritzvorrichtungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Derartige Injektoren weisen dabei einen Hochdruckanschluss zum Zufuhren von Kraftstoff unter hohem Druck, einen elektrischen Anschluss sowie einen Leckageanschluss zum Abfuhren von Leckage aus dem In- jektor auf. Die Anschlussstellen liegen dabei an unterschiedlichen Positionen am Injektor, insbesondere am Injektorkopf und am Injektorhauptkorper .
Aus der DE 199 40 387 Cl ist beispielsweise ein Leckagean- schluss für einen Kraftstoffinjektor bekannt, bei dem ein Anschlussstutzen einstuckig mit einem Injektorkorper ausgebildet ist. Am Anschlussstutzen ist dabei eine Stufenbohrung vorgesehen, um mit einem Anschlussnippel, welcher mit einem Einsatz in die Stufenbohrung eingreift, verbunden zu werden. Hierbei wird mittels einer elastischen Klammer eine Verbindung zwischen dem Anschlussnippel und dem Anschlussstutzen hergestellt. Weiterhin ist ein separater elektrischer Anschluss und ein separater Hochdruckzulaufanschluss für den Kraftstoff vorgesehen.
Weiterhin ist aus der WO 01/18382 AI ein Common-Rail-Injektor bekannt, bei dem ein elektrischer Anschluss und ein Leckage- rucklaufanschluss an einem kopfseitigen Ende des Injektors angeordnet sind. Hierbei ist für den Leckageanschluss am In- jektor ein Anschlussstutzen ausgebildet, welcher von einem deckelartigen Buchsenkorper umgeben ist. Dieser deckelartige Buchsenkorper stellt weiterhin einen Schutz für die elektri-
sehen Anschlussklemmen bereit. Der Leckageanschluss wird weiterhin durch ein Steckergehause gebildet, welches losbar mittels Rasteinrichtungen über den Anschlussstutzen und den Buchsenkorper der elektrischen Anschlussklemmen gesteckt wird. Somit umfasst diese bekannte Losung eine Vielzahl von Einzelteilen, um die Anschlussgeometrie für den elektrischen Anschluss und den Leckageanschluss bereitzustellen.
Es ist von daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Leckageanschluss bzw. einen Injektor mit einem Leckageanschluss bereitzustellen, welcher einfach aufgebaut ist und kostengünstig bereitgestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch einen Injektor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einen Leckageanschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelost. Die Unteranspruche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Bei der erfindungsgemaßen Losung ist ein Leckageanschluss des Injektors in eine Umspritzung für den elektrischen Anschluss integriert. Somit wird erfindungsgemaß ein einstuckiges Bauteil bereitgestellt, welches an den Injektor angespritzt wird und den Leckageanschluss und den elektrischen Anschluss umfasst. Dabei ist das einstuckige Bauteil unmittelbar an den Injektor angespritzt, sodass eine minimale Bauteileanzahl erhalten wird. Die Umspritzung des Injektors erfolgt dabei in einem Arbeitsgang, in dem gleichzeitig der elektrische Anschluss und der Leckageanschluss hergestellt wird. Da das einstuckige Bauteil unmittelbar an den Injektor angespritzt ist, kann es nicht mehr zerstörungsfrei vom Injektor entfernt werden. Somit kann der erfindungsgemaße Leckageanschluss und der elektrische Anschluss besonders kostengünstig hergestellt werden .
Da erfindungsgemaß der Leckageanschluss einstuckig mit dem elektrischen Anschluss gebildet ist, ist vorzugsweise im Injektor nur noch eine Leckagebohrung zum Zufuhren von Leckage
vorgesehen, welche als einfache zylindrische Bohrung ausgebildet ist. Somit kann insbesondere auf die im Stand der Technik verwendete, aufwendige Stufenbohrungsherstellung mit anschließenden Nachbearbeitungsschritten wie Entgraten und Harten auf Grund der zunehmend nach außen dunner werdenden Wanddurchmesser verzichtet werden. Darüber hinaus sind auch keine zusatzlichen Anschlussstutzen für die Leckagebohrung notwendig. Weiterhin ist vorzugsweise eine Leckagenippelbefestigung in der einstuckigen Umspritzung integriert.
Besonders bevorzugt ist das einstuckige Spritzbauteil dabei aus Kunststoff hergestellt.
Vorzugsweise ist der Leckageanschluss im einstuckigen Spritz- bauteil um 180° versetzt zum elektrischen Anschluss angeordnet. Somit liegen die Achsen des elektrischen Anschlusses und des Leckageanschlusses in einer Ebene durch eine Mittelachse des Injektors, woraus ein relativ einfacher Aufbau eines Spritzwerkzeuges resultiert.
Um einen besonders kompekten Aufbau bereitzustellen, ist das einstuckige Spritzbauteil mit den beiden Anschlüssen vorzugsweise am Kopf des Injektors angeordnet. Hierbei wird unter dem Kopf des Injektors dasjenige Ende des Injektors verstan- den, welches am weitesten von dem Ende entfernt ist, in welchem eine Einspritzung von Kraftstoff in einem Brennraum einer Brennkraftmaschine erfolgt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegen- den Erfindung ist der Zulaufanschluss (Hochdruckanschluss) des Injektors am stirnseitigen Ende des Kopfes des Injektors angeordnet. Dabei ist dann das einstuckige Spritzbauteil vorzugsweise um den Zulaufanschluss herum gespritzt. Somit weist das einstuckige Spritzbauteil eine Art Deckelfunktion auf, wobei nur ein Durchlass für den Zulaufanschluss am stirnseitigen Endbereich vorgesehen ist.
Bevorzugt ist am äußeren Umfang des umspritzten Leckageanschlusses eine umlaufende Aussparung, insbesondere eine im Schnitt U-förmige Nut, ausgebildet. In diese Nut kann eine Verriegelungseinrichtung eingreifen, welche eine Verriegelung mit einer Rücklaufleitung bereitstellt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Leckageanschluss und der elektrische Anschluss in einem Winkel von ca. 45° zu einer Mittelachse des Injektors angeordnet. Dadurch kann ein besonders kompakter Anschluss erhalten werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umschließt das einstückige Spritzbauteil vor- zugsweise das gesamte kopfseitige Ende des Injektors, sodass eine vollständige Abdeckung des Injektorkopfes erhalten wird.
Weiter wird erfindungsgemäß ein Leckageanschluss zur Befestigung einer Leckageleitung an einem Injektor bereitgestellt, wobei der Leckageanschluss und ein elektrischer Anschluss des Injektors an einem einstückigen Bauteil ausgebildet sind. Das einstückige Bauteil ist dabei unmittelbar an dem Injektor angespritzt. Somit wird erfindungsgemäß der Leckageanschluss in die Umspritzung des elektrischen Anschlusses integriert, so- dass eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit bei einer minimalen Bauteileanzahl gegeben ist. Hierbei können die im Injektor notwendigen Verbindungsleitungen zum Leckageanschluss besonders einfach aufgebaut sein und ebenfalls sehr kostengünstig bereitgestellt werden.
Die vorliegende Erfindung wird insbesondere bei Kraftstoff- speichereinspritzsystemen, wie z.B. Common-Rail-Syste en, verwendet. Durch die erfindungsgemäße Integration des Leckageanschlusses und des elektrischen Anschlusses in einem Spritzbauteil kann dabei ein besonders kompakter Aufbau bereitgestellt werden, welcher insbesondere Bauraumvorteile in beengten Motorräumen bereitstellt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung ist:
Figur 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Injektors gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Figur 2 eine Seitenansicht des in Figur 1 gezeigten Injektors, und
Figur 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des in Figur 2 gezeigten Injektors.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 ein Injektor 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Wie in Figur 1 gezeigt, ist am Kopf 10 des Injektors 1 ein einstückiges Bauteil 2 mittels Spritzgießen befestigt. Das einstückige Bauteil 2 umfasst einen Leckageanschluss 3 sowie einen elektrischen Anschluss 7. Wie insbesondere aus Figur 1 und 2 ersichtlich ist, ist das Spritzbauteil 2 deckelartig über den Kopf 10 des Injektors 1 angespritzt. Hierbei ist das Spritzbauteil 2 um einen am stirnseitigen Ende des Kopfes 10 angeordneten Kraftstoffzulaufanschluss 8 herumgespritzt, sodass ein ringförmiger Hauptbereich 6 des Spritzbauteils 2 gebildet wird, von dem der Leckageanschluss 3 und der elektrische Anschluss 7 abgehen.
Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich ist, ist der Leckageanschluss 3 und der elektrische Anschluss 7 in einem Winkel α von ca. 45° zu einer Mittelachse X-X des Injektors angeordnet. Weiterhin ist der Leckageanschluss 3 zum e- lektrischen Anschluss 7 derart angeordnet, dass ihre beiden Mittelachsen in einer Ebene liegen. Mit anderen Worten ist der Leckageanschluss 3 um 180° versetzt zum elektrischen Anschluss 7 angeordnet (vgl. Figur 1).
Da bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Zulaufan- schluss 8, der elektrische Anschluss 7 und der Leckageanschluss 3 alle am Kopf 10 des Injektors angeordnet sind, wird ein besonders kompakter und schlanker Injektor 1 erhalten. Dabei kann der Injektor 1 auf Grund der Anordnung aller Anschlüsse an seinem oberen Ende insbesondere in verschiedene Motoren unterschiedlicher Hersteller mit unterschiedlichem Bauraumangebot eingebaut werden. Somit wird der erfindungsge- mäße Injektor universell einsetzbar, und es muss nicht für jeden Motorenhersteller ein besonderer Injektor bereitgehalten werden.
Da das einstückige Spritzteil 2 unmittelbar an den Injektor angespritzt ist, kann es nur noch vom Injektor entfernt werden, indem es zerstört wird. Durch dieses unmittelbare Anspritzen wird jedoch auch ein unbeabsichtigtes Lösen, z.B. infolge von Vibrationen o.a., verhindert.
Wie insbesondere in Figur 3 gezeigt, ist eine im Injektor 1 angeordnete Leckageleitung 9 als einfache zylindrische Bohrung mit einer Fase an ihrem Ende ausgebildet. Da erfindungsgemäß der Leckageanschluss vollständig am Spritzbauteil ausgebildet ist, kann auf die im Stand der Technik aufwendig herzustellende und nachzubearbeitende Stufenbohrung im Injektorkopf verzichtet werden. Da es sich bei dem einstückigen Bauteil 2 um ein Spritzbauteil handelt, kann insbesondere die innere Ausnehmung 5 des Leckageanschlusses 3 auf einfache Weise, z.B. auch stufenförmig, gebildet werden.
Am äußeren Umfang des Leckageanschlusses 3 ist, wie in den Figuren 2 und 3 gezeigt, eine umlaufende Nut 4 ausgebildet, welche zur Aufnahme eines Verriegelungselements dient, mit welcher eine Rücklaufleitung fixiert werden kann.
Da der Leckageanschluss 3 und der elektrische Anschluss 7 am ringförmigen Hauptbereich 6 im Wesentlichen einander gegenü-
berliegend angeordnet sind, resultiert hieraus auch ein besonders einfacher Aufbau des Spritzwerkzeugs. Somit können in einem Arbeitsschritt die beiden Anschlüsse 3 und 7 erzeugt werden. Dabei ist der elektrische Anschluss 7 in bekannter Weise als Steckanschluss ausgebildet, sodass auch die anschließende Montage im Motor schnell und einfach ausgeführt werden kann.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung einen Injektor, ins- besondere für eine Speichereinspritzvorrichtung, mit einem Zulaufanschluss 8, einem Leckageanschluss 3 und einem elektrischen Anschluss 7. Der Leckageanschluss 3 und der elektrische Anschluss 7 sind als einstuckiges Spritzbauteil 2 ausgebildet, welches unmittelbar am Injektor 1 angespritzt ist.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausfuhrungsbeispiel beschrankt. Es können verschiedene Abweichungen und Änderungen ausgeführt werden, ohne den Erfin- dungsumfang zu verlassen.