Steuereinrichtung für Gaswechselventile eines Verbrennungsmotors
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für Gaswech- selventile eines Verbrennungsmotors nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer solchen aus DE 38 33 540 C2 bekannten Einrichtung sind bei einem ehrzylindrigen Verbrennungsmotor die einzelnen, verstellbaren Kurvengelenke an den Ubertragungselemen- ten derart ausgebildet, dass die Kurvenbahnen, mit deren Hilfe eine Verstellung möglich ist, an den Ubertragungsele- menten ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass durch eine üblicherweise getrennte Bearbeitung der Ubertragungselemente und damit der Anbringung der Kurvenbahnen an diesen Ubertra- gungselementen bei der fertig montierten Steuereinrichtung durch Herstellungstoleranzen bedingte Betriebsungenauigkei- ten auftreten können.
Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen Aufbau der gattungsgemaßen Steuereinrichtung zu schaffen, bei dem durch einfache und rationell zu handhabende Fertigungsver-
fahren eine äußerst hohe funktionelle Betriebsgenauigkeit der Steuereinrichtung erreicht werden kann.
Gelost wird dieses Problem durch die Ausgestaltung einer gattungsgemaßen Steuereinrichtung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einerseits die unterschiedlichen Kurvenbahnen innerhalb der einzelnen Kurvengelenke zwischen Ubertragungselementen und dem Gehäuse der Steuereinrichtung möglichst an einem einstucki- gen Bauteil vornehmen zu können und andererseits darin, dieses emstuckige Bauelement stabil und genau auf einer vorgesehenen Kreisbahn durch direkte Abstutzung an einem kompakten Bereich des Gehäuses der Steuereinrichtung verschiebbar zu lagern.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteranspruche .
Danach kann die Verstellung der verstellbar in dem Gehäuse der Steuereinrichtung gelagerten Kurvenbahn des Kurvengelenkes dadurch geschehen, dass die Kurvenbahn in eine Kulisse eingeformt ist und diese Kulisse über beispielsweise ein Zahnradgetriebe verstellt wird.
Das Gehäuse der Steuereinrichtung kann vorteilhafterweise eine kreiszylindrische Ausnehmung ausweisen, in der sämtliche positionsbestimmende Bauelemente der Steuereinrichtung
an dem zylindrischen Innenumfang dieser Ausnehmung ausgerichtet werden können.
Diese Ausnehmung kann dabei insbesondere in einem Bereich des Zylinderkopfes des Verbrennungsmotors liegen.
Obwohl aus Stabilitats- und Genauigkeitsgrunden die Umfangs- wand der kreiszylindrischen Ausnehmung vorteilhafterweise einstuckig ausgebildet ist, ist selbstverständlich auch eine Teilung dieses Bauteiles durch die kreiszylindrische Ausnehmung hindurch möglich.
Als Antriebselemente können eingesetzt werden eine konventionelle Nockenwelle, ein Exzenter- oder auch ein desmodro- mischer Antrieb mit vollständiger Zwangsfuhrung des Ubertra- gungselementes .
Vorteilhafte Ausfuhrungen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
In dieser zeigen in schematischen Darstellungen in jeweils der Form einer Ansicht auf eine in einer kreiszylindrischen Ausnehmung eines Zylinderkopfes montierten Steuereinrichtung
Fig. 1 eine Steuereinrichtung mit einer üblichen Nockenwelle und einem durch einen Schlepphebel betätigten Gaswechselventil,
Fig. 2 eine Steuereinrichtung nach Fig. 1, bei der die Nockenwelle durch einen Exzenterantrieb ersetzt
Fig. 3 eine Steuereinrichtung mit einer üblichen Nockenwelle und einem Tassenstoßel als Betatigungselement eines Gaswechselventiles anstelle des Schlepphebels nach Fig. 1.
Die Steuereinrichtung nach Fig. 1 arbeitet mit einer üblichen Nockenwelle 1 als Antriebselement und einem Schlepphebel 2 als Betatigungselement eines Gaswechselventiles 3. Die gesamte Steuereinrichtung ist innerhalb einer kreiszylmdri- schen Ausnehmung 4 eines einstuckig ausgeführten Bereiches eines Zylinderkopfes 5 angeordnet.
Von dem Gaswechselventil 3 ist lediglich der mit dem Schlepphebel 2 direkt in Verbindung stehende Bereich zusammen mit einer Ventilfeder 6 gezeichnet.
Die als Antriebselement dienende Nockenwelle 1 ist über ei¬ nen geteilten Lagerbock 7 auf der inneren kreiszylindrischen Mantelflache der Ausnehmung 4 angeordnet.
Von der Nockenwelle 1 steht ein von dieser angetriebener Nocken 8 mit einem Ubertragungselement 9 über ein Kurvengelenk 10 in Verbindung. Innerhalb des Kurvengelenkes 10 bil¬ det eine an dem Ubertragungselement 9 drehbar gelagerte er¬ ste Rolle 11 den dortigen Anlagebereich dieses Kurvengelen-
kes 10. Das Ubertragungselement 9 ist über ein Drehgelenk 12 mit dem Schlepphebel 2 verbunden. Dieser Schlepphebel 2 stutzt sich an seinem von dem Ventil 3 entfernten Ende an einem Abstutzelement 13 schwenkbar ab. Dieses Abstutzelement 13 ist über ein mit diesem zusammenwirkendes Lagerelement 14 direkt am kreiszylindrischen Innenumfang der Ausnehmung 4 gelagert und kann mit einer Ventilspielausgleichsemrichtung kombiniert sein beziehungsweise mit einer solchen zusammenwirken .
Die Drehachse des Drehgelenkes 12 des Schwenkhebels 2 fallt bei geschlossenem Gaswechselventil 3 mit der Achse der kreiszylindrischen Ausnehmung 4 zusammen.
Das Ubertragungselement 9 steht über ein weiteres Kurvengelenk 15 mit dem Gehäuse der Steuereinrichtung, das heißt hier dem Zylinderkopf 5 in Verbindung. Dabei ist an diesem Gehäuse bzw. dem Zylinderkopf 5 an der kreiszylindrischen Mantelflache der Ausnehmung 4 eine Kulisse 16, an dem der Kurvengelenkbereich des Ubertragungselementes 9 angreift, in Umfangsrichtung der Zylindermantelflache der Ausnehmung 4 verschiebbar gelagert.
Der Anlagebereich des Kurvengelenkes 15 des Ubertragungselementes 9 ist als eine am Ubertragungselement 9 drehbar gelagerte zweite Rolle 17 ausgebildet, wahrend der Anlagebereich an der Kulisse 16 als eine Kurvenbahn mit einer besonderen Form ausgestaltet ist. Die besondere Form der Kurvenbahn besteht darin, dass ein erster Bereich 18 mit einer zu der
kreiszylindrischen Innenmantelflache der Ausnehmung 4 konzentrischen Mantelflache vorgesehen ist, an den sich ein zweiter für den Hub des Gaswechselventiles 3 maßgeblicher Ventilhubbereich 19 anschließt. In der Zeichnung sind die maximal möglichen Verschiebepositionen alternativ eingetragen durch eine Darstellung in durchgezogenen Linien für eine maximale Hublange des betreffenden Gaswechselventils 3 und in unterbrochenen Linien für einen minimalen, beispielsweise Nullhub. Die in Fig. 1 gezeichnete Steuereinrichtung ist für einen mehrzylindπgen Verbrennungsmotor bestimmt und besitzt hierfür eine emstuckige Kulisse 16.
Durch ein Verschieben der Kulisse 16 in Umfangsrichtung der zylindrischen Mantelflache der Ausnehmung 4 erfolgt eine veränderte Zuordnung der Kurvenbahn mit dem ersten Bereich 18 und dem Ventilhubbereich 19 zu dem Ubertragungselement 9. Dadurch können unterschiedliche Ventilhube zwischen den beiden zuvor beschriebenen Hub-Grenzwerten eingestellt werden.
Für das Verschieben der Kulisse 16 innerhalb der Ausnehmung 4 kann ein Zahnradgetriebe dienen, das im einfachsten Fall ein in dem Zylinderkopf 5 drehbar gelagertes Zahnritzel 20 ist, das in einem verzahnten Außenbereich 21 der Kulisse 16 kämmt .
Das Abstutzelement 13 für den Schlepphebel 2 kann mit einer üblichen Ventilspielausgleichsemrichtung kombiniert bzw. ausgestattet sein.
Die vorstehend beschriebene Steuereinrichtung funktioniert wie folgt.
Die Nockenwelle 1 mit Nocken 8 als Antriebselement wirkt über das Kurvengelenk 10 auf das Ubertragungselement 9 ein, das über das weitere Kurvengelenk 15 an der innerhalb des Zylinderkopfes 5 verstellbaren Kulisse 16 gefuhrt wird und mittels des an dem Ubertragungselement 9 zusatzlich angelenkten Schlepphebels 2 das Gaswechselventil 3 betätigt. Der Ventilhub richtet sich nach der eingestellten Position der Kulisse 16, wobei ein Ventilhub lediglich bei einer Position der Kulisse 16 erzeugt werden kann, bei der das Kurvengelenk 15 innerhalb des Ventilhubbereiches 19 der Kulisse 16 wirksam arbeitet.
Auf das Ubertragungselement 9 kann eine nicht gezeichnete Feder zur federbelasteten Anlage des Ubertragungselementes 9 an die Nockenwelle 1 sowie die Kulisse 16 einwirken.
Ebenso ist denkbar, dass durch geeignete Anschlage für das Ubertragungselement 9 zwischen dem Grundkreisbereich des Nockens 8 der Nockenwelle 1 und der ersten Rolle 11 am Ubertragungselement 9 ein geringfügiges Spiel eingestellt wird, um die Reibungsverluste des Systems zu reduzieren. In diesem Fall ist ebenfalls eine Ruckstellkraft durch beispielsweise eine Feder erforderlich.
Alle positionsbestimmenden Bauelemente der Steuereinrich¬ tung, nämlich der Lagerbock 7 der Nockenwelle 1, das Lager-
element 14 des Abstutzelementes 13 sowie die Kulisse 16 mit der an dieser befindlichen Kurvenbahn des Kurvengelenkes 15 sind direkt an dem zylindrischen Innenmantel der in dem Zylinderkopf 5 vorgesehenen Ausnehmung 4 ausgerichtet und gelagert. Insbesondere die Kulisse 15 ist ein in sich stabiles und in dem Zylinderkopf verformungsfrei gelagertes Bauelement. Der einstuckig gezeichnete Bereich des Zylinderkopfes 5 kann zur einfacheren Montage der Steuereinrichtung geteilt ausgeführt sein. Auch kann es ausreichend sein, daß die Ausnehmung 4 nicht über den gesamten Umfang geschlossen ist, das heißt die erfmdungsgemaßen Vorteile können auch bereits mit einer lediglich auf einer unterhalb 360°-Umfang beschrankten kreiszylindrischen Ausnehmung erreicht werden.
Die Ausfuhrung nach Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 lediglich dadurch, dass anstelle einer üblichen Nockenwelle 1 ein Exzenterantrieb 22 eingesetzt ist. In der Fig. 2 ist daher lediglich dieses Bauteil mit dem betreffenden Bezugszeichen versehen, wahrend alle anderen Bauteile als mit denjenigen nach der Ausfuhrung in Fig. 1 gleichartig bezugszeichenfrei sind.
Bei der Ausfuhrung nach Fig. 3 ist das Betatigungselement für das Gaswechselventil 3 kein Schlepphebel 2, sondern eine Tassenstoßeleinrichtung 23, die unter anderem mit einer Ven- tilspielausgleichsvorπchtung 24 kombiniert ist. Die Anlen- kung der Tassenstoßeleinrichtung 23 an das Ubertragungselement 9 erfolgt in einer Drehachse, die derjenigen des Schwenkhebels 2 in Fig. 1 entspricht. Soweit in Fig. 3 bei
den einzelnen Bauteilen keine Bezugszeichen angegeben sind, stimmen diese mit denjenigen in Fig. 1 grundsatzlich uber- ein .