LASERMODUL FÜR OPTISCHEN LESE/SCHREIBKOPF UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG
Die Erfindung betrifft ein Lasermodul für einen optischen Lese/Schreibkopf nach dem Oberbegriff des ersten unabhängigen Patentanspruchs sowie ein Verfahren zur Herstellung des Moduls nach dem Oberbegriff des entsprechenden unabhängigen Patentanspruchs.
Optische Lese/Schreibköpfe dienen dazu, Daten, die auf einem optischen Datenträger, beispielsweise auf einer CD, CD-R, DVD oder DVD-R gespeichert sind, auszulesen und/oder Daten auf einen solchen Datenträger, beispielsweise auf eine CD-R oder DVD-R zu schreiben. Derartige Lese/Schreibköpfe weisen ein mikrooptisches System auf, mit dem ein Laserstrahl erzeugt und auf den Datenträger fokussiert wird und mit dem durch den Datenträger reflektiertes Licht von einem Photodetektor registriert wird.
Für multifunktionale Geräte (Geräte, die mehr als einen Typus von Datenträger auslesen und/oder beschreiben können) weist das mikrooptische System des Lese/Schreibkopfes zwei oder mehr als zwei Halbleiterlaser auf, die Laserlicht ver- schiedener Wellenlängen erzeugen, beispielsweise Laserlicht mit Wellenlängen von 780nm und 650nm. Die Strahlengänge des Lichtes verschiedener Wellenlängen sind dabei üblicherweise mindestens teilweise dieselben.
Zur Konstanthaltung der Lichtleistung der Halbleiterlaser ist eine Monitordiode vorgesehen und eine entsprechende Steuerschaltung. Der Photodetektor besteht üblicherweise aus einer Anordnung von lichtempfindlichen Dioden, deren Signale einerseits als Lesesignale ausgewertet werden und andererseits zur Steuerung eines Trak- king- und eines Fokussierantriebs dienen. Der Strahlengang zwischen Laserquelle und Photodetektor weist eine Mehrzahl von optischen Elementen mit verschiedenen Funktionen auf (Gitter, Kollimatorlinse, Strahlenteiler, Objektlinse etc.).
Es ist bekannt, dass es in Lese/Schreibköpfen, wie sie oben beschrieben sind, zu weniger Störungen kommt, wenn der oder die Halbleiterlaser, die ihnen zugeordneten Monitordioden und die Photodetektoren nicht in separaten Gehäusen angeordnet sind, sondern wenn sie im Sinne eines sogenannten Multichip-Moduls zu einer Untereinheit zusammengefasst, das heisst auf einem gemeinsamen Träger und in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. In einem solchen Laser/Detektor-Modul wirken sich Temperaturausdehnungen und Deformationen der grösseren, das ganze mikrooptische System tragenden Hauptkonstruktion nicht auf die relativen Positionen von Halbleiterlaser und Photodetektor aus und auch Vibrationen dieser Hauptkonstruktion während des Betriebs führen zu weniger Störungen als in Anordnungen, in denen Laserquelle und Photodetektoren mehr voneinander getrennt sind.
Ein Laser/Detektor-Modul der genannten Art ist beispielsweise bekannt aus US- 6211511. Das in dieser Publikation beschriebene Laser/Detektor-Modul weist Halbleiterlaser auf, die auf einem Wärmeabsorberblock montiert sind, wobei der Wärmeabsorberblock seinerseits auf einem flachen Träger angeordnet ist. Auf dem Träger sind auch die Photoempfängermatrizen montiert, für eine genaue Fokussierung gegebenenfalls auf entsprechend hohen Montageunterlagen. Der Träger mit den dar- auf montierten Komponenten ist in einem Gehäuse untergebracht, welches Gehäuse Anschlüsse für Signale und für die elektrische Versorgung und ein mit einem holographischen Element ausgerüstetes, parallel zum Träger ausgerichtetes Fenster für
den Durchtritt des Laserlichtes aufweist. Durch das holographische Element wird durch den Datenträger reflektiertes Licht auf die Detektormatrizen gelenkt.
Die im dem Modul gemäss US-6211511 verwendeten Halbleiterlaser sind sogenannte Kanten-strahlende Laser (edge emitting laser). Sie werden für eine Lichtab- strahlung senkrecht zum Träger entweder an senkrecht zum Träger ausgerichteten Flächen des Wärmeabsorberblocks montiert oder an parallel zum Träger ausgerichteten Flächen, wobei im letzteren Fall das Laserlicht durch ein Prisma umgelenkt wird. Das Prisma weist mindestens eine, mit dem Träger einen Winkel von 45° bildende, reflektierende Fläche auf und ist ebenfalls auf dem Träger positioniert.
Aus der obigen Beschreibung des Laser/Detektor-Moduls gemäss US-6211511 geht hervor, dass es recht aufwendig ist, ein derartiges Modul zu fabrizieren. Insbesondere ist die Kontaktierung von senkrecht zum Träger montierten Halbleiterlasern in hochautomatisierten Bonding-Prozessen nicht möglich und erfordert die Positionierung und Montage von Prisma und Komponenten mit Montageunterlage aufwendige Verfahren.
Gemäss US-5936929 wird in einem Modul, das sowohl einen Kanten-strahlenden Halbleiterlaser als auch einen Flächen-strahlenden Laser (vertical cavity surface emitting laser oder VCSEL) umfasst, ein zweischichtiger Träger verwendet, wobei die obere Trägerschicht eine Öffnung aufweist mit einer Kantenfläche, die zu den Trägerflächen einen Winkel von 45° bildet. Der Flächen-strahlende Laser ist auf der oberen Trägerschicht montiert. Der Kanten-strahlende Laser ist in der Öffnung der oberen Trägerschicht auf der unteren Trägerschicht montiert und das von ihm ausgestrahlte Licht wird an der 45°-Kantenfläche in eine zu den Trägerschichten senkrechte Richtung reflektiert.
Das Modul gemäss US-5936929 umfasst nur die Laser. Die Detektoren sind auf einem Hauptträger angeordnet.
Es ist auch bekannt, Detektoren, Vorverstärker und andere elektronische Komponenten eines Lese/Schreibkopfes als integrierte Schaltungen auf einem einzigen Halbleitersubstrat zu realisieren und einen Kanten-strahlenden Halbleiterlaser in einer dafür vorgesehenen, geätzten Grube auf der Chipoberfläche zu positionieren. Die Grubenwand, die mindestens teilweise vergoldet ist, dient zur Reflexion des Laserlichtes in eine Richtung senkrecht zur Substratoberfläche. Bekannterweise haben in Siliziumkristallen mittels Nassätzen hergestellte Gruben eine durch die Kristall- Struktur genau vorgegebene Geometrie. Das heisst mit anderen Worten, dass als Spiegel verwendete Grubenwände nur eben sein können und dass der Winkel zwischen Grubenwand und Grubenboden nicht frei wählbar ist und im Falle von Silizium nicht 45° sein kann. Dies bedeutet, dass für eine Reflexion in eine Richtung senkrecht zur Substratoberfläche der Halbleiterlaser nicht flach sondern schief auf dem Grubenboden zu montieren ist, was aufwendig und nur mit beschränkter Genauigkeit realisierbar ist.
Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Lasermodul oder gegebenenfalls ein Laser/Detektor-Modul für einen Lese/Schreibkopf zu schaffen, welches Lasermodul mindestens einen Kanten-strahlenden Halbleiterlaser und ein Mittel zur Umlenkung von vom Halbleiterlaser ausgestrahltem Licht aufweist, sowie vorteilhafterweise die für die Regulierung der Laserleistung notwendige Monitordiode und gegebenenfalls Photodetektoren zur Detektion des von einem optischen Datenträger reflektierten Lichts und integrierte Schaltungen für Vorverstärkung, Signalerzeugung etc. Dabei soll das erfindungsgemässe Lasermodul derart konstruiert sein, dass es vollständig mit bekannten, hochautomatisierbaren Prozessen und dadurch sehr kostengünstig herstellbar ist. Es ist auch die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung des genannten Lasermoduls aufzuzeigen.
Die genannten Aufgaben werden gelöst durch das Lasermodul und das Verfahren zu seiner Herstellung, wie sie in den Patentansprüchen definiert sind.
Das erfindungsgemässe Lasermodul weist einen Träger mit einer ebenen primären Trägerfläche und einer unter einem vorgegebenen, frei wählbaren Winkel (z.B. 45°) von der primären Trägerfläche aufsteigenden, reflektierenden Fläche auf. Der Kanten-strahlende Halbleiterlaser ist auf der primären Trägerfläche montiert und das von ihm ausgestrahlte Licht wird an der reflektierenden Fläche in eine vorgegebene Richtung (z.B. senkrecht zur primären Trägerfläche) reflektiert. Die weiteren optisch/elektronischen Komponenten sind ebenfalls auf der primären Trägerfläche montiert oder auf sekundären Trägerflächen, die parallel zur primären Trägerfläche ausgerichtet sind und vom Niveau der primären Trägerfläche verschiedene, für die entsprechenden Komponenten geeignete Niveaus haben.
Die primäre Trägerfläche, die reflektierende Fläche und gegebenenfalls die sekundären Trägerflächen sind Oberflächenbereiche eines einzigen aus einer Metallfolie be- stehenden, einstückigen Trägers, der diesen Flächen entsprechende gegeneinander winklig stehende Bereiche aufweist und der vorzugsweise aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung besteht. Die Positionen und Niveaus der weiteren optisch/elektronischen Komponenten sind vorteilhafterweise derart gewählt, dass die Anschluss-Pads möglichst aller dieser Komponenten in einer Ebene liegen. Auf diese Art wird es möglich, diese Komponenten in einem TAB-Prozess (tape automated bonding) mit Leitern einer Film-Leiterplatte zu kontaktieren. Drahtverbindungen (wire bonds) sind gegebenenfalls notwendig für elektrische Verbindungen zwischen Komponenten mit verschiedenen Anschlussniveaus.
Der Träger, die darauf positionierten optische/elektronischen Komponenten und der entsprechende Teil der Film-Leiterplatte sind in einem Gehäuse mit Fenster verpackt oder in einem entsprechend transparenten Verpackungsmaterial eingeschmolzen.
Eine besonders vorteilhafte Herstellung des erfindungsgemässen Lasermoduls wird also in den folgenden Schritten durchgeführt:
Schritt 1: Herstellung des Trägers mit primärer Trägerfläche und reflektierender Fläche sowie gegebenenfalls mit sekundären Trägerflächen durch Verformung einer entsprechend vorgestanzten Kupferfolie;
Schritt 2: Vergoldung des als reflektierende Fläche verwendeten Oberöächenberei- ches des Trägers;
Schritt 3: Montage der optisch/elektronischen Komponenten auf der primären Trägerfläche des Trägers und gegebenenfalls auf sekundären Trägerflächen, vorzugsweise in einem Multichip-Prozess;
Schritt 4: gegebenenfalls Herstellung von elektrischen Verbindungen von op- tisch/elektronischen Komponenten untereinander mittels Drahtverbindungen (wire bonding);
Schritt 5: Kontaktierung der optisch/elektronischen Komponenten mit den Leiterbahnen einer Film-Leiterplatte in einem TAB-Prozess;
Schritt 6: Erstellen einer Verpackung, die an der entsprechenden Stelle für das La- serlicht durchlässig ist.
Für Schritt 1 wird vorteilhafterweise von einer Kupferfolie durch Stanzen eine Art Leadframe gesanzt, in dessen zentralem Teil der herzustellende Träger in flacher
Form vorgegeben ist. Dieser zentrale Teil der gestanzten Form wird dann einem mechanischen Verformungsschritt unterzogen, für den zwei aufeinander abgestimmte Verformungsmatrizen verwendet werden, die von zwei Seiten auf die Kupferfolie wirken. Die Verformungsmatrizen werden vorteilhafterweise nach dem LIGA- Verfahren (lithographic galvanoforming) hergestellt.
Aus dem obigen kurzen Beschrieb der Herstellung des erfindungsgemässen Lasermoduls geht hervor, dass dieses Modul sehr einfach herzustellen ist und trotzdem die für die Anwendung geforderte, hohe Präzision ohne Probleme erreichen kann.
Das erfindungsgemässe Lasermodul für einen Lese/Schreibkopf und das Verfahren zu dessen Herstellung werden im Zusammenhang mit den folgenden Figuren im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1 eine beispielhafte Ausführungsforrn des einstückigen Trägers für ein erfin- dungsgemässes Lasermodul;
Figur 2 der Träger gemäss Figur 1 mit darauf montierten, optisch/elektronischen Komponenten;
Figur 3 die aufeinanderfolgenden Schritte einer beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemässen Lasermoduls;
Figur 4 die aufeinanderfolgenden Schritte einer beispielhaften Ausführungsforrn eines Verfahrens zur Herstellung von Matrizen für die Verformung einer Metallfolie zu einem Träger für ein erfindungsgemässes Lasermodul.
Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsforrn des einstückigen Trägers 1 für ein erfindungsgemässes Lasermodul für einen Lese/Schreibkopf. Der Träger 1 weist eine
primäre Trägerfläche 2, drei sekundäre Trägerflächen 3, 4 und 5 und eine reflektierende Fläche 6 auf. Die reflektierende Fläche 6 schliesst an die primäre Trägerfläche 2 an und weist gegenüber dieser eine Steigung von beispielsweise 45° auf. Sie kann eben oder hohlzylinderförmig sein. Die primäre Trägerfläche 2 und die sekundären Trägerflächen 3, 4 und 5 sind parallel zueinander, wobei die sekundären Trägerflächen 3, 4 und 5 relativ zur primären Trägerfläche 2 erhöht oder gegebenenfalls vertieft sind. Die in der Figur 1 dargestellten sekundären Trägerflächen 3 und 5 sind um d.l über der primären Tragfläche angeordnet, die sekundäre Tragfläche 4 um d.2.
Der Träger 1 ist durch Verformung aus einem Stück einer Metallfolie hergestellt, al- so einstückig und weist den genannten Trägerflächen 2, 3, 4 und 5 und der reflektierenden Fläche 6 entsprechende, flache Bereiche auf, deren Dicke der Dicke der ursprünglich verwendeten Folie entspricht und an das verwendete Material und an die für die Verarbeitung des Trägers gestellten Festigkeitsbedingungen angepasst ist. Vorzugsweise besteht der Träger aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung und die flachen Bereiche haben eine Dicke von 0,1 bis 0,5mm. Die reflektierende Fläche 6 ist für eine optimale Reflexion behandelt oder beschichtet, beispielsweise vergoldet.
Die Abmessungen der primären und sekundären Trägerflächen sind auf die darauf aufzubringenden, optisch/elektronischen Komponenten abgestimmt und werden üblicherweise nicht grösser sein als einige Millimeter.
Figur 2 zeigt den Träger 1 gemäss Figur 1 mit darauf montierten optisch/elektronischen Komponenten, beispielsweise zwei Kanten-strahlende Halbleiterlaser 10 und 11 zur Erzeugung von Laserlicht zweier Wellenlängen (z.B. 780nm zum Lesen und Schreiben auf CDs und 650nm zum Lesen und Schreiben auf DVDs), Photodetektoren 12 und 13 in Form von Photodioden-Matrizen, gegebenenfalls mit
integrierten Schaltungen 14 und 15 für Vorverstärkung und Fehlersignalerzeugung und den Halbleiterlasern 10 und 11 zugeordnete Monitordioden 16 und 17.
Die in der Figur 1 angegebenen Niveaudifferenzen d.l und d.2 sind auf die Dicken der Komponenten und auf die Anforderungen des TAB-Prozesses oder gegebenenfalls auf die optische Funktion der Komponenten im Zusammenhang mit den Halbleiterlasern 10 und 11 abzustimmen. Eine gegebenenfalls hohlzylinderförmige Ausgestaltung der reflektierenden Fläche 6 ist auf die Eigenschaften der Halbleiterlaser 10 und 11 abzustimmen.
Da der Träger 1 vorteilhafterweise aus Kupfer oder aus einer Kupferlegierung be~ steht, kann er auch die Funktion des Wärmeabsorbers übernehmen. Zur Überwachung der Temperatur der Halbleiterlaser 10 und 11 kann auf der den Halbleiterlasern 10 und 11 gegenüberliegenden Seite des Trägers 1 ein Temperatursensor 18, beispielsweise ein Peltier-Element angeordnet werden.
Figur 3 zeigt die aufeinanderfolgenden Stadien (als schematische Schnitte darge- stellt) der Herstellung eines erfindungsgemässen Lasermoduls. In einem ersten Schritt wird durch mechanische Verformung einer vorgestanzten Metallfolie 20 (vorzugsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung) der Träger 1 hergestellt. Für die Verformung werden zwei aufeinander abgestimmte Matrizen 21 und 22 verwendet, die in der geforderten Genauigkeit vorzugsweise mit einem LIGA- Verfahren herge- stellt werden (siehe Figur 4 und entsprechende Beschreibungsteile). Das zu verformende Stück der Kupferfolie ist vorteilhafterweise der zentrale Bereich einer Art Leadframe, dessen äussere Teile während der Herstellung zum Fördern und Festhalten dienen und während des Herstellungsprozesses, vorteilhafterweise nach der Positionierung der optisch/elektronischen Komponenten vom zentralen Teil abgetrennt werden.
Auf dem Träger 1 werden dann vorteilhafterweise in einem Multichip-Prozess die optisch/elektronischen Komponenten, insbesondere die Halbleiterlaser auf der primären Trägerfläche und gegebenenfalls die Photodetektoren 12 und 13 und Monitordioden 16 und 17 auf den sekundären Trägerflächen positioniert.
In einem TAB-Prozess wird der Träger mit den optisch/elektronischen Komponenten auf einer Film-Leiterplatte 23 mit einer entsprechenden Schaltung aufgebracht und dabei die optisch/elektronischen Komponenten mit den Leiterbahnen der Film- Leiterplatte verbunden. Dann wird mindestens der den Träger tragende Teil der Film-Leiterplatte in einer Verpackung 24 untergebracht, vorzugsweise durch Ein- schmelzen in einem entsprechend transparenten Verpackungsmaterial.
Figur 4 zeigt schematisch ein vorzugsweise einsetzbares Verfahren zur Herstellung von Matrizen, die für die Verformung der Kupferfolie zur Herstellung des Trägers für das erfindungsgemässe Lasermödul verwendbar sind. Es handelt sich dabei um das an sich bekannte LIGA- Verfahren (lithographic galvanoforming). Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt eine entsprechend dicke (Millimeterbereich) Schicht eines röntgenempfindlichen Kunststoffes (Resist) durch eine Maske mit Röntgenstrahlung aus einem Elektronensynchroton belichtet (extrem parallele Röngenstrah- lung mit einer Quantenenergie von mehreren keV). Die im Resist absorbierte Strahlung führt zu einer chemischen Veränderung derart, dass bestrahlte Bereiche des Re- sists mit einem geeigneten Lösungsmittel selektiv herausgelöst werden können. Damit entstehen der Maske entsprechende Kunststoff- Strukturen. In einem zweiten Verfahrensschritt wird zwischen den entwickelten Resiststrukturen galvanisch Metall (z.B. Nickel, Kupfer, Gold, Nickel/Eisen oder Nickel/Kobalt) abgeschieden und der unbestrahlte Resist entfernt. Die derart hergestellte Metallstruktur kann als solche verwendet werden oder zur weiteren Abformung mit Kunststoff, Keramik oder Metallfolie dienen.
Gemäss dem LIGA- Verfahren hergestellte Strukturen zeichnen sich aus durch sehr geringe Oberflächenrauhigkeit und eine sehr geringe Konizität der Strukturen, also durch sehr hohe geometrische Genauigkeiten.
Zur Herstellung der in der Figur 3 dargestellten konkaven Matrize 21 für die Ver- formung der Kupferfolie 20 wird so gegangen, wie dies schematisch in der Figur 4 dargestellt ist.
Auf einem leitenden Trägersubstrat 30 wird eine Resistschicht 31 aufgebracht. Auf der Resistschicht 31 wird ein Maskenträger 32 (für Röntgenstrahlen möglichst transparent) mit einem Absorbermuster 33 (Material mit hoher Röntgenabsorption, z.B. Gold) positioniert.. Dann wird der Maskenträger mit den Röntgenstrahlen belichtet und zwar unter einem oder mehreren Winkeln, die auf die zu erstellende Struktur abgestimmt sind. Für die Verformungsmatrize 21 ist beispielsweise eine Belichtung in vier Richtungen notwendig, mit je einem Winkel von 45° gegenüber der durch das Trägersubstrat aufgespannten Ebene. Durch Entwickeln wird dann der belichtete Teil des Resists entfernt. Der verbleibende, nicht belichtete Teil 34 des Resist wird mittels galvanischer Abscheidung von beispielsweise Nickel 35 abgeformt und dann entfernt, wodurch die Matrize 21 fertiggestellt ist.
Für die Herstellung der konvexen Matrize 22 (Figur 3) wird in analoger Weise vorgegangen, wobei ein weiterer Abformungsschritt folgt und wobei die Materialien entsprechend zu wählen sind.
Die Verwendung der nach dem LIGA- Verfahren hergestellten Matrizen zur Herstellung des Trägers macht es ohne spezielle Massnahmen möglich, die Spiegelfläche
zur Kompensierung der verschiedenen Divergenzen des Laserlichtes senkrecht zur primären Trägerfläche hohlzylindrisch auszugestalten.
Die wichtigsten Vorteile des erfindungsgemässen Lasermoduls sind die folgenden:
9 Für die optisch/elektronischen Komponenten können auf dem Träger derar- tige Positionen geschaffen werden, dass alle nach dem TAB -Verfahren kontaktiert werden können (Verwendung eines hochentwickelten Prozesses mit kürzesten Zykluszeiten).
a Der Träger aus Kupfer übernimmt die Funktion eines Wärmeabsorbers.
. Der Träger aus Kupfer stellt einen Wärmekontakt zu den Halbleiterlasern dar und erlaubt eine einfache Temperaturüberwachung.
• Der Träger aus Kupfer ermöglicht die Verwendung von elektromagnetischen Antriebschips für die definitive Einstellung des Lasermoduls auf die optische Achse des Lese/Schreibkopfes.