B e s c h r e i b u n g
Verfahren zur Herstellung einer Schicht auf einem Substrat
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schicht auf einem Substrat. Dabei wird zunächst auf einem Substrat diese Schicht gebildet . In dieser Schicht wird wenigstens eine Struktur mit einer um einen Mindestabstand x voneinander entfernten ersten und zweiten Strukturkante erzeugt. Die diese Struktur aufweisende Schicht wird weiter strukturiert, so daß insbesondere Strukturen mit Strukturkanten mit einem Abstand im Nanometerbereich erzeugt werden.
Zur Herstellung von Strukturen im Nanometerbereich wird unter anderem die optische Lithographie eingesetzt. Dabei wird mit Hilfe der Maskentechnik beleuchtungsunter- stützt die gewünschte Struktur auf einen photoempfindlichen Lack übertragen, welcher dann als Maske für die Herstellung der eigentlichen Struktur dient. Diese konventionelle optische Lithographie erlaubt eine Auflösung von bis zu ca. 130 Nanometer. Verfahren mit noch besserer Auflösung, wie die Röntgenstrahllithographie, die Elektronenstrahllithographie oder die deep-UV- Lithographie sind bisher nur im Labormaßstab möglich und erfordern einen hohen technischen Aufwand mit hohen Kosten (R. Kassing, R. Käsmeier, I. . Rangelow, Physikalische Blätter Vol. 56, 2000).
In der Mikroelektronik stellt die Erzeugung von Strukturen < 100 Nanometer eine große Herausforderung dar. In der Halbleitertechnologie stellen solche Strukturen eine wesentliche Grundlage für die Herstellung kleinster elektronischer Bauelemente, z. B. Silizium-MOSFETs, dar. Die schnell fortschreitende Miniaturisierung solcher Bauelemente ist erforderlich, um den immer höher werdenden Anforderungen der modernen Chipgestaltung gerecht zu werden. Im Bereich der Siliziumtechnologie sind die Anforderungen für die zukünftig erforderlichen Bauelemente und der dafür benötigten Strukturgrδßen in der „International Technology Roadmap for Semiconduc- tors, Semiconductor Industry Association (http : //public . itrs . net) " festgelegt .
Die Erzeugung von Nanostrukturen, also von Strukturen kleiner als 100 Nanometer, spielt dabei nicht nur in der Mikroelektronik eine wichtige Rolle, sondern sie ist vielmehr ein Schlüsselschritt in der Nanotechnologie allgemein. Hier besteht ein großer Bedarf an alternativen Herstellungsverfahren, um die extrem aufwendigen und teuren Lithographieverfahren zu umgehen und um Strukturen jenseits deren Auflösungsgrenze zu erzeugen.
Neben dem Problem, kleinste Strukturen im Photolack zu erzeugen, wird auch die Übertragung dieser Strukturen auf die darunter liegenden Schichten - gewöhnlich durch Ätzprozesse - mit abnehmender Größe zunehmend anspruchsvoller, insbesondere, wenn man in Nanometerdi- mensionen vorstößt, da die hier zu erzeugenden Abmessungen nur wenige Atomdurchmesser betragen.
Bei den in der Siliziumtechnologie verwendeten Materialien spielen Suizide wegen ihrer elektrischen und strukturellen Eigenschaften eine besondere Rolle. Sie werden z. B. als Kontakt- und Verbindungsmaterialien in hochintegrierten Schaltungen eingesetzt. Eines der wichtigsten in der Mikroelektronik verwendeten Suizide ist Kobaltdisilizid. Die Strukturierung von Kobaltdisi- lizidschichten gestaltet sich schwierig, da hierfür keine standardisierten Ätzprozesse existieren. Dies macht sich besonders bei der Strukturierung dieser Schichten in Bereichen kleiner als 100 Nanometer bemerkbar.
Verfahren, die auf selbstjustierenden Prozessen beruhen, stellen eine Alternative zur Strukturierung mittels Lithographie dar. Aus DE 195 03 641 AI ist ein HO 4L S4(? (P Verfahren zur Strukturierung von Silizidschichten bekannt, welches auf der lokalen Oxidation von Suiziden beruht. Hierbei wird durch einen selbstjustierenden Prozeß z. B. eine Kobaltdisilizidschicht in zwei Bereiche aufgetrennt .
Ein Verfahren zur Nanostrukturierung, das auf selbst- justierenden Prozessen beruht, ist aus DE 198 53 023 AI ftöή L bekannt . Das Verfahren betrifft die Herstellung einer eine Sub-Mikrometerstruktur aufweisenden Schicht auf einem Substrat, wobei zunächst auf einem Substrat eine Schicht gebildet wird. Des weiteren werden Mittel zur Ausbildung elastischer Spannungen an wenigstens einer vorgegebenen Position dieser Schicht gebildet und sodann die Schicht mit einer spannungsabhängigen Festkörperreaktion beaufschlagt. Hierbei kommt es zu einer Ma-
terialtrennung und folglich zu einer Strukturierung der Schicht an dieser Position. Die Struktur weist dann je nach Ausgangsschichtenfolge Strukturkanten mit Abständen von wenigstens 30 bis 50 Nanometer auf. Kleinere Strukturen sind auf diese Weise nicht herstellbar.
Diese Strukturierungsverfahren weisen somit nachteilig eine prozeßbedingte Auflösungsgrenze auf. Eine Veränderung, speziell eine weitere Verkleinerung der durch diese Verfahren erzeugten Strukturgrδßen, ist nicht innerhalb dieser Prozesse möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe durch beliebige Strukturie- rungsverfahren erzeugte Strukturen mindestens lokal oder überall verkleinert werden können. Insbesondere ist die weitere Verkleinerung von Submikrometer- und Nanometerstrukturen Gegenstand der Erfindung.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Hauptanspruch. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Bauelement und eine Schichtenfolge gemäß Nebenansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den darauf rückbezogenen Ansprüchen hervor.
Gemäß Hauptanspruch wird zunächst auf einem Substrat eine Schicht gebildet. In dieser Schicht wird wenigstens eine Struktur mit einer um einen Mindestabstand x voneinander entfernten ersten und zweiten Strukturkante erzeugt. Die diese Struktur aufweisende Schicht wird dann weiter strukturiert, wobei im Bereich wenigstens der ersten Strukturkante diese Kante mit einem elasti-
sehen Spannungsfeld beaufschlagt wird, und sodann ein spannungsabhängiger Diffusions- oder Reaktionsprozeß eingesetzt wird. Hierdurch wächst die erste Strukturkante durch Materialtransport in Richtung der zweiten Strukturkante und es wird die gewünschte Verkleinerung der Struktur erzielt.
Die Verkleinerung der Struktur wird möglich, indem durch geeignete Mittel das elastische Spannungsfeld in einer bereits strukturierten Schicht und gegebenenfalls in dem Substrat erzeugt wird. Abschließend erfolgt der spannungsabhängige Diffusions- oder Reaktionsprozeß.
Somit wird zunächst auf einem Substrat eine Schicht gebildet . In dieser Schicht wird wenigstens eine Struktur mit einer voneinander um einen Mindestabstand x entfernten ersten und zweiten Strukturkante gebildet . Der Stand der Technik ermöglicht dabei Strukturen mit Strukturkanten deren Mindestabstand voneinander ca. 30 - 50 Nanometer beträgt. Im weiteren wird durch geeignete Mittel im Bereich wenigstens der ersten Strukturkante diese Kante mit einem elastischen Spannungsfeld beaufschlagt, so daß in diesem Bereich die erste Strukturkante durch Materialtransport in Richtung der zweiten Strukturkante wächst und sich die Struktur verkleinert .
Dies kann z. B. durch Deposition einer Maskenstruktur geschehen, welche das elastische Spannungsfeld in einer oder auch in beiden Strukturkanten erzeugt . Die Maskenstruktur kann auch schon zur Strukturierung der Schicht verwendet worden sein. Eine weitere Möglichkeit ist,
daß die herzustellende Schicht selbst dieses elastische Spannungsfeld aufgrund intrinsischer Eigenschaften oder einer möglichen Gitterfehlanpassung erzeugt.
Das Wachstum kann auch von beiden Strukturkanten ausgehen, z. B. durch Verwendung einer geeignet gestalteten Maskenstruktur, so daß die Struktur von beiden Richtungen aus durch Materialtransport verkleinert wird.
In einem weiteren Verfahrensschritt erfolgt ein spannungsabhängiger Diffusions- oder Reaktionsprozeß. Dieser Prozeß hat die gewünschte Verkleinerung zur Folge, bei dem sich im Bereich wenigstens der ersten Strukturkante, in der das elastische Spannungsfeld beaufschlagt wurde, die Struktur durch Materialtransport aus der zu strukturierenden Schicht heraus verkleinert. Der Materialtransport ist auch durch Diffusion aus dem Substrat heraus möglich. Das Wachstum muß somit nicht ausschließlich durch Materialtransport aus der Schicht selbst erfolgen.
Das Verfahren ist geeignet, die bereits vorliegenden Strukturen reproduzierbar zu verkleinern.
Insbesondere können Strukturen mit Strukturkanten, welche einen Abstand von nur noch 5, 10, 20, 30 oder 40 Nanometer aufweisen, erzeugt werden. Natürlich kann auch ein beliebiger anderer, insbesondere ein zwischen diesen Werten liegender Wert angenommen werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfaßt der spannungsabhängige Diffusions- oder Reakti-
onsprozeß eine lokale Oxidation, Tempern, oder eine spezifische Legierungsbildung.
Durch die Höhe der Temperatur und durch die Zeitdauer des Diffusions- bzw. Reaktionsprozesses ist die Menge des Materialtransports und damit die Verkleinerung einer gegebenen Struktur in der Schicht reproduzierbar auch auf die oben genannten Abmessungen einstellbar. Da die Verhältnisse des elastischen Spannungsfeldes stark temperaturabhängig sind, soll die Temperatur je nach verwendeten Materialien für die gewünschte Verkleinerung geeignet gewählt werden.
Im Falle von Suiziden bietet sich als Diffusionsprozeß insbesondere eine Oxidation in sauerstoffhaltiger Atmosphäre an.
Durch Tempern bei geeigneten Temperaturen, im Falle von Kobaltdisilizid als Material für die Schicht bei z. B. 600 °C, kann ebenfalls auf einfache Weise die spannungsabhängige Diffusion ausgelöst werden.
Die Bildung spezifischer Suizide in einem spannungsabhängigen Reaktionsprozeß durch Aufbringen von Metallen, insbesondere Kobalt, Titan oder Nickel auf ein Siliziumsubstrat kann bei geeigneten Temperaturen, z. B. bei 400 bis 900 °C ebenfalls eine Verkleinerung der ursprünglichen Struktur hervorrufen. Dabei entstehen entsprechende metallische Mono- oder Di-Silizide. Die Schicht enthält somit vorteilhaft mindestens ein Metall, und zwar insbesondere Co, Ti, Ni, Pd, Pt, W, Ta oder Nb bzw. deren Suizide. Diese Metalle stellen auf-
grund ihrer guten elektrischen Leitfähigkeit geeignete Materialien für Kontakte oder Verbindungsleitungen von elektronischen Bauteilen dar, wobei die entsprechenden Suizide in der Siliziumtechnologie wegen ihrer hohen Kompatibilität zu Silizium besonders vorteilhaft sind.
Als Material für die Schicht ist insbesondere auch Co- Si2 selbst geeignet. CoSi ist für die Halbleitertechnologie sehr bedeutsam. Es kann zudem in einer Weise strukturiert werden, daß Strukturen mit einer ersten und zweiten Strukturkante gebildet werden deren Abstand 50 Nanometer und weniger hergestellt werden. Es ist dabei skalierbar, d. h. es behält seine günstigen Eigenschaften, z. B. bezüglich der Leitfähigkeit, bei.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von epitaktischem Kobaltdisilizid, da dies bei geeigneten Temperaturen selbst das gewünschte elastische Spannungsfeld erzeugt. Unter epitaktischem Kobaltdisilizid versteht man Kobaltdisilizid, welches in gitterangepaßter Weise auf z. B. einem Silizium-Substrat vorliegt.
Als Materialien zur Bildung des elastischen Spannungsfeldes kann insbesondere Si3N und Si02, als jeweils einzeln oder in einer Schichtenfolge einer Maskenstruktur vorliegend, verwendet werden. Si3N4 ist besonders vorteilhaft, da es aufgrund seiner intrinsischen Eigenschaften das gewünschte elastische Spannungsfeld erzeugt .
Im Ergebnis erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine mindestens einmalige lokale Verkleinerung von Struktu-
ren, welche vorab mit Hilfe von Strukturierungsverfah- ren gemäß dem Stand der Technik erzeugt wurden. Das Verfahren kann auch mehrfach durchgeführt werden, um so zu Strukturen mit immer kleineren Abmessungen zu gelangen.
Die Vorteile des Verfahrens liegen in der Möglichkeit der Verkleinerung von Strukturen in Bereiche jenseits der Auflösungsgrenze der Strukturierungsverfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Zudem ist das Verfahren kostengünstig und beinhaltet technologisch vergleichsweise einfache Prozesse.
Die Erfindung ist im weiteren anhand der beigefügten Figuren und dreier Ausführungsbeispiele näher erläutert .
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Substrat 1, auf dessen Oberfläche eine Schicht 2 und eine Maskenstruktur 3 aufgebracht wurden. Die Maskenstruktur wurde mit herkömmlicher Lithographie strukturiert und umfaßt eine Si3N4-Schicht (3a) und eine Si02-Schicht (3b) .
Figur 2 zeigt den Querschnitt der Figur 1 nach einer Oxidation als selbstjustierenden Strukturierungsprozeß gemäß Stand der Technik. Die Schicht 2 trennt sich entlang der Kante der Maskenstruktur 3 auf. Somit entsteht eine Struktur 4. Struktur 4 bildet sich aus dem Substrat und weist eine erste Strukturkante 4a und eine zweite Strukturkante 4b auf, die einen Abstand von 70 Nanometer zueinander aufweisen. Durch die Oxidation entsteht eine weitere Si02-Schicht 5. Diese deckt den
unmaskierten Bereich der Schicht 2 sowie die Struktur 4 ab.
Figur 3 zeigt den Querschnitt der Figur 2 nach Entfernen der Si02-Schicht und nach einem spannungsabhängigen Diffusions- oder Reaktionsprozeß, bei dem die Struktur 4 durch Materialtransport aus der Schicht 2 und gegebenenfalls aus dem Substrat 1 zusammenläuft, so daß sich Struktur 4 verkleinert und Struktur 4 gebildet wird. Die Strukturkanten 4a λ und 4b * weisen einen Abstand von nur noch 10 bis 20 Nanometer auf.
Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel mit dem Querschnitt eines Substrates 11, auf dessen Oberfläche sich eine bereits strukturierte Schicht 12 , bestehend aus einem reinem Metall mit einer Struktur 14 befindet. Struktur 14 weist eine erste Strukturkante 14a und eine zweite Strukturkante 14b auf, die einen Abstand von ca. 130 Nanometer zueinander aufweisen. Struktur 14 wurde mit Hilfe der optischen Lithographie und Standardätzverfahren hergestellt.
Figur 5 zeigt den Querschnitt der Figur 4 , nachdem eine Spannungserzeugende Schicht 8 aufgebracht und mit Hilfe herkömmlicher Lithographie strukturiert wurde.
Figur 6 zeigt den Querschnitt der Figur 5, nach Ausführung eines spannungsabhängigen Diffusions- oder Reaktionsprozesses, bei dem die Schicht 12 weiter strukturiert wird und durch Materialtransport aus der Schicht selbst und gegebenenfalls auch aus dem Substrat zusammenläuft, so daß sich unter Ausbildung einer in Bezug
auf das Material neuen Schicht 12' gleichzeitig die Struktur 14 verkleinert und Struktur 14' erzeugt wird. Die Strukturkanten 14b' und 14a' weisen einen Abstand von nur noch 20 Nanometer auf.
Figur 7 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel und den Querschnitt eines Substrates 21. Auf dessen Oberfläche befindet sich eine bereits strukturierte Schicht 22 mit einer Struktur 24. Struktur 24 weist eine erste Strukturkante 24a und eine zweite Strukturkante 24b auf. Die strukturierte Schicht 22 wurde durch Lithographie erzeugt und erzeugt selbst ein elastisches Spannungsfeld im Substrat 21.
Figur 8 zeigt den Querschnitt der Figur 7 nach Ausführung eines spannungsabhängigen Diffusions- oder Reaktionsprozesses. Die Länge von Struktur 24 verkleinert sich dabei durch Materialtransport aus der Schicht 22 und gegebenenfalls aus dem Substrat, so daß sich Struktur 24' bildet. Die Strukturkanten 24a' und 24b' weisen dann einen Abstand von nur noch 15 Nanometer auf.
Gemäß des ersten Ausführungsbeispiels wird eine ca. 20- 30 Nanometer dicke Kobaltdisilizidschicht 2 epitaktisch auf ein Siliziumsubstrat 1 aufgebracht. Danach wird eine Maskenstruktur 3, bestehend aus einer 300 nm dicken Si3N4-Schicht 3a und einer 20 nm dicken Si02-Schicht 3b abgeschieden und mit Hilfe konventioneller optischer Lithographie strukturiert (Fig. 1) . An den Kanten der so entstandenen Maskenstruktur 3 entsteht durch die in- trinsische Spannung in der Nitridschicht ein elasti-
sches Spannungsfeld in den darunter liegenden Schichten und im Substrat .
Die gesamte Schichtenfolge wird oxidiert, wobei sich dabei aufgrund einer anisotropen Diffusion in dem elastischen Spannungsfeld an den Kanten der Nitridschicht die Silizidschicht 2 selbstjustierend auftrennt und die Struktur 4 mit einer Länge von ca. 70 Nanometern entsteht (Fig. 2) . Die Struktur 4 entsteht aus dem Material des Substrats und weist zwei Strukturkanten 4a und 4b auf. Dieser Oxidationsschritt wird gewöhnlich bei Temperaturen um 1000 °C durchgeführt, welche nötig sind, um eine homogene gleichmäßige Strukturierung zu erzeugen. Die auf den unmaskierten Bereichen durch die Oxidation entstehende weitere Siliziumdioxid-Schicht 5 wird durch Behandlung mit einer Flußsäurelösung wieder entfernt .
In einem folgenden Schritt wird die gesamte Schichtenfolge bei einer niedrigeren Temperatur um 600 °C naß in Wasserdampf für ca. zwei bis drei Stunden oxidiert. Die Temperatur ist dabei so gewählt, daß sich durch die veränderten Spannungsverhältnisse bei diesem Oxidationsschritt die Struktur 4 verkleinert (Fig. 3) . Die beiden Strukturkanten weisen dann einen Abstand von nur noch 10 bis 20 Nanometer auf. Der Materialtransport und damit das Wachstum der Strukturkanten vollzieht sich auf Grund der Größe des elastische Spannungsfeldes von beiden Strukturkanten her durch anisotrope Diffusion der Kobaltatome. Somit dreht sich auf Grund der geänderten SpannungsVerhältnisse die Diffusionsrichtung für die Kobaltatome um.
Die Struktur 4 bzw. 4' kann in Aufsicht jedwede mögliche Struktur annehmen, insbesondere eine durchgängige, also kanalförmige Struktur. Es ist aber genauso möglich eine in Aufsicht stufenförmige bzw. im weitesten Sinne kantige Struktur je nach Form der Maskenstruktur 3 zu erzeugen.
Gemäß eines zweiten Ausführungsbeispiels wird eine reine Metallschicht 12 aus Kobalt, auf ein Silizium- Substrat 11 aufgebracht und mit Hilfe von Lithographie strukturiert, so daß Struktur 14 mit den Strukturkanten 14a und 14b entsteht . Die Strukturkanten weisen einen Abstand von ca. 130 Nanometern zueinander auf (Fig. 4) .
Auf einen Teil der Schicht 12 wird eine Maskenstruktur 8 abgeschieden und mit Hilfe optischer Lithographie strukturiert (Fig. 5) . In Fig. 5 überlappt der Rand der Maskenstruktur 8 die Strukturkante 14a geringfügig. An den Kanten der Maskenstruktur 8 entsteht ein elastisches Spannungsfeld in der darunter liegenden Schicht und im Substrat . Bei dem folgenden spannungsabhängigen Reaktionsprozeß verkleinert sich durch geeignete Temperaturbehandlung die Struktur 14 durch anisotrope Diffusion von Silizium und Kobalt als Materialtransport in dem durch die Maskenstruktur bedingten Spannungsfeld (Fig. 6), so daß Struktur 14' entsteht. Die Strukturkanten wachsen bei den vorgegebenen Abmessungen wie in Ausführungsbeispiel 1 von beiden Seiten aufeinander zu und weisen einen Abstand von nur noch ca. 20 Nanometer auf. Im Falle von Kobalt als Ausgangsmaterial der Schicht 12, entsteht aus der Schicht 12 durch Silizi- dierung die gewünschte Kobaltdisilizidschicht 12'.
Es ist genauso gut möglich auf beide Strukturkanten eine solche, also insbesondere geringfügig die Strukturkante überlappende Maskenstruktur aufzubringen. Vor allem wenn eine größere Struktur, beispielsweise im Mikrometerbereich, verkleinert werden soll, bei der das elastische Spannungsfeld einer Maskenstruktur nicht bis zur zweiten Strukturkante reicht. Hierdurch kann eine schnellere Verkleinerung erzielt werden.
An Stelle einer Kobaltdisilizidschicht kann genauso gut ein entsprechendes Silizid der Elemente Ti, Ni, Pd, Pt, W, Ta oder Nb hergestellt werden, wenn die entsprechenden Metalle vorab abgeschieden wurden.
Auch Schichtenfolgen aus mehreren dieser genannten Metallen als weiter zu strukturierende Schicht sind einsetzbar.
Geht man in Ausführungsbeispiel 2 hingegen direkt von beispielsweise einer Kobaltdisilizidschicht als Schicht 12 aus, so führt eine nasse Oxidation bei 600 °C zu einer Verkleinerung der Struktur 14 und damit zu einer Struktur 14 ' .
In einem dritten Ausführungsbeispiel liegt eine Schicht epitaktisches Kobaltdisilizid 22 mit Struktur 24 auf einem Substrat 21 vor. Struktur 24 weist Strukturkanten 24a und 24b mit einem Abstand von 50 bis 130 Nanometer auf (Fig. 7) . Die Kobaltdisilizidschicht 22 hat dabei die Eigenschaft selbst ein elastisches Spannungsfeld im Substrat 21 zu erzeugen. Diese Schicht wird weiter strukturiert. Bei geeigneter thermischer Behandlung,
z. B. bei nasser Oxidation bei 600 °C verkleinert sich die Struktur 24 durch anisotrope Diffusion von Kobalt als Materialtransport in dem durch sie selbst erzeugten Spannungsfeld (Fig. 8), so daß Struktur 24' entsteht. Die Strukturkanten 24a' und 24b' weisen einen Abstand von nur noch 15 Nanometer auf.
Die in drei genannten Ausführungsbeispielen gezeigten Verfahren sind sehr gut reproduzierbar.
Die erfindungsgemäß hergestellten Strukturen lassen sich insbesondere zur Herstellung eines elektrischen, optischen, optoelektronischen oder Sensorik-Bauelements verwenden.