Vorrichtung zum Regeln des Volumenstroms von Infusionsflüssigkeiten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln des Volu- menstroms von Infusionsflüssigkeiten. Sie betrifft insbesondere so genannte gravitative Infusionsvorrichtungen.
Solche gravitativen Infusionsvorrichtungen bestehen im Wesentlichen aus einem die Infusionsflüssigkeit aufnehmenden Infusionsbehälter, einer daran angeschlossenen Tropfkammer und einem von der Tropfkammer wegführenden Schlauch, der über einen Venenkatheter mit einer Vene des Patienten verbunden ist. Auf dem Schlauch ist zur Einstellung des Volumenstroms der Infusionsflüssigkeit eine Schlauchklemme aufgesetzt. Die Schlauchklemme besteht herkömmlicherweise aus einem Zylinder, der auf einer schräg zur Achse des Schlauchs verlaufenden Rampe zur Änderung des Durchflussquerschnitts des Schlauchs verstellbar ist.
Der Volumenstrom ist hier u.a. abhängig von dem in der Infusionsvorrichtung sich durch die Blutzirkulation einstellenden Unterdruck und von der Füllhöhe im Infusionsbehälter. Er ist schon systembedingt nicht konstant . Abgesehen davon kann konstruktionsbedingt mit den herkömmlichen Schlauchklemmen der Durchflussquerschnitt nicht konstant gehalten werden. Es ist erforderlich, den Volumenstrom immer wieder durch Pflegepersonal zu kontrollieren und neu einzustellen.
Aus der DE 42 04 959 AI ist eine Vorrichtung zum Einstellen der Durchflussmenge für Infusionsvorrichtungen bekannt. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um ein in einen Infusionsschlauch eingeschaltetes Nadelventil. Mit einem solchen Nadelventil kann zwar ein Durchflussquerschnitt exakt eingestellt werden. Es ist damit aber nicht möglich, die durch die Blutzirkulation und die sich ändernde Füllhöhe im Infusions-
behälter hervorgerufenen Druckänderungen zu kompensieren. Auch mit einem solchen Nadelventil kann eine Zufuhr einer Infusionsflüssigkeit mit einem konstanten Volumenstrom nicht gewährleistet werden.
Wenn einem Patienten eine Infusionsflüssigkeit mit einem konstanten Volumenstrom zugeführt werden muss, ist ein Einsatz von Injektions- oder Infusionspumpen notwendig. Solche Pumpen sind teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere eine möglichst einfach und kostengünstig herstellbare Vorrichtung angegeben werden, mit der ein konstanter Volumenstrom einer In- fusionsflussigkeit sichergestellt werden kann. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, möglichst herkömmliche Komponenten zu benutzen bzw. in die erfindungsgemäße Vorrichtung einzubinden.
Diese Aufgabe wird durch Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 14. Sie wird ferner durch einen Kit mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen des Kits ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 16 und 17.
Nach Maßgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Regeln des Volumenstroms von Infusionsflüssigkeiten vorgesehen, umfassend
eine Stelleinrichtung mit einem Gehäuse, das einen von einem Eingangsanschluss zu einem Ausgangsanschluss sich erstreckenden Durchgang und eine Einrichtung zum Ändern des Durchflussquerschnitts des Durchgangs mittels eines Stellelements auf- weist,
ein Mittel zum Messen des Volumenstroms der Infusionsflüssigkeit ,
einen Stellmotor zum Betätigen des Stellelements und
eine mit dem Mittel zum Messen des Volumenstroms und mit dem Stellmotor elektrisch verbindbare Regeleinheit zum automatischen Regeln des Volumenstroms mittels des Stellmotors.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist relativ einfach aufgebaut. Sie kann ohne weiteres mit herkömmlichen Infusionsbehältern, Tropfkammern usw. kombiniert werden. Mit der erfindungsgemäß vorgesehenen automatischen Regelung können die bei gravitativen Infusionsvorrichtungen auftretenden Änderungen des Volumenstroms einfach und zuverlässig konstant gehalten werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt auch eine konstante Zuführung äußerst geringer Volumenströme. Das Vorsehen kostenaufwändig herzustellender Injektions- oder Infusionspumpen ist nicht mehr erforderlich. Der Eingangs- und/oder Ausgangsanschluss der Stelleinrichtung kann in herkömmlicher Weise als Muffe oder Stutzen ausgeführt sein. Die Regeleinheit umfasst eine geeignete elektrische Regelschaltung, um den Volumenstrom möglichst exakt auf einem vorgegebenen Wert zu halten.
Zweckmäßigerweise ist das Stellelement mittels eines an seiner Außenseite vorgesehenen, vorzugsweise koaxial zur Achse der Leitung drehbaren, Stellrings einstellbar. Ein solcher Stellring ermöglicht wegen seines relativ großen Durchmessers eine besonders exakte Einstellung des Durchflussquerschnitts. Es kann hier überdies eine einfach ablesbare Markierung angebracht werden. Der Stellmotor kann z. B. über einen Keilriemen oder einen Zahnriemen mit dem Stellring antriebsmäßig verbunden sein. Das Stellelement kann als Bestandteil eines Nadelventils parallel zur Achse des Durchgangs wirken bzw.
verstellbar sein. Es ist zweckmäßigerweise drehbar in einem Feingewinde im Gehäuse aufgenommen. Es kann gegenüber dem Gehäuse mittels eines O-Rings abgedichtet sein.
Vorteilhafterweise sind das Stellelement und der Eingangsan- schluss in einstückiger Ausbildung aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt. Das spart Herstellungskosten. Das Gehäuse ist zweckmäßigerweise in einstückiger Ausbildung mit dem Ausgangsanschluss aus spritzgegossenem Kunststoff herge- stellt. Der Eingangsanschluss kann eine Dichtung aufweisen. Dabei kann es sich um eine O-Ring oder eine angespritzte Kunststofflippe handeln. Insgesamt kann die Stelleinrichtung kostengünstig hergestellt werden. Sie kann als Wegwerfteil ausgeführt sein.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist eine transparente Tropfkammer zum Anschluss am Eingangsanschluss vorgesehen. Bei der Tropfkammer kann es sich um eine herkömmliche Tropfkammer handeln. Das Vorsehen einer solchen Tropf- kammer ermöglicht auf einfache Weise eine Sichtkontrolle.
Das Mittel zum Messen des Volumenstroms kann eine Einrichtung zur Messung der pro Zeiteinheit aus einem Infusionsbehälter in die Tropfkammer abgegebenen Tropfen aufweisen. Die Ein- richtung zum Messen weist zweckmäßigerweise eine Lichtschranke auf. Die Lichtschranke kann in einem nach Art eines geschlitzten Rings ausgebildeten weiteren Gehäuse aufgenommen sein, welches auf die Tropfkammer aufsteckbar ist. Die Lichtschranke ist im aufgesteckten Zustand so angeordnet, das sie durch die in die Tropfenkammer fallenden Tropfen jeweils unterbrochen wird. Aus der Anzahl der pro Zeiteinheit gemessenen Unterbrechungen kann auf den Volumenstrom geschlossen werden. Die Einrichtung zum Messen kann ferner eine Anzeigeeinrichtung aufweisen, auf der die gemessene Tropfenzahl pro Zeiteinheit ablesbar ist. - Die Anzahl der pro Zeiteinheit
aus einem Infusionsbehälter abgegebenen Tropfen ist insbesondere vom in der Vorrichtung herrschenden Unterdruck abhängig. Eine konstante Tropfenzahl pro Zeiteinheit gewährleistet üblicherweise, dass der Volumenstrom der Infusionsflüssigkeit ebenfalls konstant ist. Die Messung der pro Zeiteinheit vom Infusionsbehälter in die Tropfkammer abgegebenen Tropfen erfolgt optisch; es wird ein Kontakt mit der Infusionsflüssigkeit vermieden. Die vorgeschlagene Einrichtung zum Messen kann immer wieder verwendet werden.
Das Mittel zum Messen des Volumenstroms kann einen Sensor zum Messen des Volumenstroms aufweisen, der vorteilhafterweise stromabwärts der Stelleinrichtung angeordnet ist. Der Sensor kann alternativ zur Einrichtung zum Messen vorgesehen sein, bevorzugterweise ist der Sensor jedoch zusätzlich zur Einrichtung zum Messen vorgesehen. Bei dem Sensor handelt es sich zweckmäßigerweise um einen herkömmlichen Massestromsensor. Ein solcher Sensor ermöglicht insbesondere die exakte Messung kleinster Volumenströme. Neben der oben vorgeschlage- nen Lichtschranke wird ein solcher Sensor insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn eine Zuführung kleinster Volumenströme erforderlich ist. Das zusätzliche Vorsehen des vorgeschlagenen Sensors ermöglicht vorteilhafterweise ständig eine automatische Kalibrierung des Systems. Eine solche Selbst- Kalibrierung gewährleistet ein höchst mögliches Maß an Sicherheit, wie es für medizintechnische Vorrichtungen gefordert wird. Es kann damit eine besonders exakte Regelung des Volumenstroms erreicht werden. Die gemessenen Werte können mittels der Regeleinheit z. B. telemetrisch an entfernte Überwachungseinrichtungen weitergegeben werden.
Zum Applizieren der Infusion wird vom Pflegepersonal z. B. eine bestimmte Tropfenanzahl pro Zeiteinheit eingestellt. Diese Tropfenanzahl wird über die Einrichtung zur Messung ständig gemessen und die Messwerte werden an die Regeleinheit
weitergegeben. Die Regeleinheit regelt über den Stellmotor und die Stelleinrichtung den Volumenstrom.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal weist die Regeleinheit eine Signaleinrichtung auf, mit der bei Über- oder Unterschreitung eines vorgegebenen Werts des Volumenstroms ein Warnsignal erzeugbar ist. So kann durch den Patienten oder das Pflegepersonal sofort erkannt werden, dass eine Fehlfunk- tion vorliegt .
Die Einrichtung zum Messen des Volumenstroms und die Regeleinheit können als Baueinheit ausgeführt sein. Es ist aber bevorzugt, dass die Einrichtung zum Messen des Volumenstroms als Einwegteil ausgeführt ist und einen Anschluss zum Verbin- den mit der Regeleinheit aufweist. Die Regeleinheit kann immer wieder verwendet werden.
Die Regeleinheit kann eine Auswerteelektronik und Einheit zur Übertragung der gemessenen Werte via Datenfernübertragung an eine entfernte Überwachungseinrichtung aufweisen. Das ermöglicht eine zentrale Überwachung sämtlicher auf einer Station oder in einem Krankenhaus im Einsatz befindlichen Vorrichtungen.
Die vorgeschlagene Vorrichtung besteht aus mehreren Komponenten. Diese können je nach Anforderungsprofil miteinander, insbesondere mit herkömmlichen Bestandteilen eines gravitati- ven Infusionssystems kombiniert werden. - Erfindungsgemäß ist des Weiteren ein Kit umfassend die folgenden mittels einer Klemm-, Steck-, Schraub- oder RastVerbindung miteinander lösbar verbindbaren Komponenten vorgesehen:
eine Stelleinrichtung zum Einstellen des Volumenstroms,
ein Mittel zum Messen des Volumenstroms der Infusionsflüssigkeit,
einen Stellmotor zum Betätigen des Stellelements, und
eine mit dem Mittel zum Messen des Volumenstroms und dem Stellmotor elektrisch verbindbare Regeleinheit zum automatischen Regeln des Volumenstroms mittels des Stellmotors.
Die Stelleinrichtung zum Einstellen des Volumenstroms kann z. B. als Nadelventil ausgeführt sein. Selbstverständlich können statt dessen auch andere Ventile verwendet werden, die eine exakte Einstellung eines Durchflussquerschnitts ermöglichen. Ein solches Nadelventil kann als Eingangsanschluss eine Muffe und als Ausgangsanschluss einen Stutzen aufweisen. Damit ist es möglich, mittels einer Steckverbindung eine Tropfenkammer oder einen Schlauch am Eingangsanschluss anzubringen. In gleicher Weise ist es möglich, mittels einer Steckverbindung stromabwärts der Stelleinrichtung einen Schlauch oder einen mit einem korrespondierenden weiteren Eingangsanschluss versehenen Sensor zur Messung des Volumenstroms anzuschließen. In ähnlicher Weise kann mittels einer Steck- oder Schraubverbindung ein Stellmotor an der Stelleinrichtung angebracht und über einen Keilriemen mit einem Stellring des Nadelventils verbunden werden. Eine Lichtschranke zur Messung der pro
Zeiteinheit in die Tropfkammer abgegeben Tropfen kann z. B. auf die Tropfkammer aufgesteckt und dort klemmend gehalten werden. Desgleichen ist es selbstverständlich auch möglich, anstelle der vorgenannten Verbindungen herkömmliche Rast- oder Schraubverbindungen zu verwenden. Die Komponenten sind in jedem Fall so aufeinander abgestimmt, dass eine einfache und schnelle Montage möglich ist.
Das Mittel zum Messen kann so ausgeführt sein, dass es mit herkömmlichen Anzeigevorrichtungen kombinierbar ist. Nach ei-
nem weiteren Ausgestaltungsmerkmal umfasst der Kit aber auch eine Anzeigeeinrichtung, auf der die gemessene Tropfenzahl pro Zeiteinheit ablesbar ist.
Die vorgeschlagene Vorrichtung ist je nach Einsatzzweck einfach modifizierbar. Es müssen lediglich die für den jeweiligen Einsatzzweck erforderlichen Komponenten miteinander kombiniert werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Infusionsvorrichtung nach dem Stand der
Technik,
Fig. 2 die Anzahl der abgegebenen Tropfen über der
Zeit bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine erste erfindungsgemäße Infusionsvorrich- tung,
Fig. 4a, b die Anzahl der Tropfen über der Zeit gemessen bei der Vorrichtung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Querschnittsansicht einer Stelleinrichtung und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Massestromsensors .
In Fig. 1 ist eine Infusionsvorrichtung nach dem Stand der Technik gezeigt. An einem die Infusionsflüssigkeit aufnehmenden Infusionsbehälter 1 ist eine Tropfkammer 2 angeschlossen. Die Tropfkammer 2 ist mittels einer Hohlnadel 3 mit dem Infu- sionsbehälter 1 verbunden. Im Bereich der Hohlnadel 3 ist
auch eine in den Infusionsbehälter 1 reichende Luftzufuhröff- nung vorgesehen. An einem hier nicht gezeigten Ausgangsstutzen der Tropfkammer 2 ist ein Schlauch 4 angeschlossen, der mittels eines Venenkatheters 5 mit einer Vene des Patienten verbunden ist. Eine Schlauchklemme ist mit dem Bezugszeichen 6 bezeichnet.
In Fig. 2 ist über der Zeit die Anzahl der in die Tropfkammer 2 abgegebenen Tropfen bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ge- zeigt. Es ist erkennbar, dass die Anzahl der abgegebenen Tropfen bei der Zeit nicht konstant ist. Die Tropfenanzahl und damit auch die Menge an Infusionsflüssigkeit steigt pro Zeiteinheit kontinuierlich an. Das wird auf eine unerwünschte Vergrößerung des Durchflussquerschnitts im Bereich der Schlauchklemme 6 zurückgeführt.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Auch hier ist an einem Infusionsbehälter 1 eine herkömmliche Tropfkammer 2 angebracht. Ein hier nicht erkennbarer Ausgangsstutzen der Tropfkammer 2 ist mit einer Stelleinrichtung 7 verbunden, an deren weiteren Ausgangsstutzen (hier nicht gezeigt) der Schlauch 4 angeschlossen ist. Die Stelleinrichtung 7 weist einen Stellring 8 auf, mit dem ein Durchflussquerschnitt eines in der Stelleinrichtung 7 vorgesehenen Durchgangs 15 än- derbar ist. Ein Tropfenzähler 9 ist auf das Gehäuse der
Tropfkammer 2 aufgesteckt. Der Tropfenzähler 9 weist ein weiteres Gehäuse auf, welches nach Art eines geschlitzten Rings ausgebildet ist. Die Schlitzbreite ist so gewählt, dass das weitere Gehäuse auf die Tropfkammer 2 aufsteckbar ist und dort reibschlüssig gehalten wird. Im weiteren Gehäuse aufgenommen ist eine (hier nicht gezeigte) Lichtschranke. Stromabwärts der Stelleinrichtung 7 ist in den Schlauch 4 ein Sensor 10 zur Messung des Volumenstroms eingeschaltet. Es kann aber auch sein, dass der Sensor 10 unmittelbar an einem Ausgangs- anschluss, z.B. einem Stutzen, angeschlossen ist. Mit 11 ist
eine elektronische Regeleinheit bezeichnet, welche in einem Stück mit dem Sensor 10 ausgebildet ist. Ferner ist ein Stellmotor 12 vorgesehen, welcher über einen Keilriemen 12a mit dem Stellring 8 verbunden ist. Die elektronische Regel- einheit 11 empfängt die Signale der Lichtschranke 9 und des Sensors 10. Mittels einer geeigneten Regel- bzw. Auswertelektronik wird der momentane Volumenstrom bestimmt und mit einem vorgegebenen Volumenstrom verglichen. Im Falle einer Abweichung erfolgt eine geeignete Ansteuerung des Stellmotors 12, so dass der tatsächliche Volumenstrom mit dem vorgegebenen Volumenstrom übereinstimmt.
Die Fig. 4 a und b zeigen über der Zeit die Anzahl der in die Tropfkammer 2 abgegebenen Tropfen bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 3. Es wird eine hervorragende Konstanz der Anzahl der pro Zeiteinheit in die Tropfkammer 2 abgegebenen Tropfen erreicht .
In Fig. 5 ist im Querschnitt die Stelleinrichtung 7 gezeigt. Ein, vorzugsweise aus spritzgegossenem Kunststoff hergestelltes, Stellelement 13 ist nach Art einer Stellschraube ausgebildet und weist einen Stellring 8 auf. Eine Eingangsmuffe 14 ist korrespondierend ausgebildet zu einem (hier nicht gezeigten) Ausgangsstutzen einer herkömmlichen Tropfkammer 2. Von der Eingangsmuffe 14 erstreckt sich koaxial ein Durchgang 15, der am Ende verjüngt ist. Ein Gehäuse 16 ist mit einem Gewinde 17 versehen, in welches das Stellelement 13 eingeschraubt ist. Im Gehäuse 16 ist koaxial zum Durchgang 15 eine Nadel 18 angeordnet, mit welcher das Ende des Durchgangs 15 ver- schließbar ist. Mit einem O-Ring 19 ist das Stellelement 13 gegen das Gehäuse 16 abgedichtet. Die Leitungen 20 führen vom Gehäuse 16 zu einem, hier als Muffe ausgebildeten, Ausgang 21. Der Ausgang 21 kann auch als Stutzen ausgebildet sein.
Fig. 6 zeigt schematisch den Aufbau des Sensors 10. An der Innenwand eines Rohrdurchgangs 22 ist ein Heizelement 23 angebracht. Stromaufwärts des Heizelements 23 befindet sich ein erstes Thermoelement 24, stromabwärts des Heizelements 23 ei- ne zweites Thermoelement 25. Die Thermoelemente 24 und 25 sind zweckmäßigerweise im selben Abstand am Heizelement 23 angeordnet. Wenn die Flüssigkeit im Rohrdurchgang 22 steht, breitet sich die vom Heizelement 23 erzeugte Wärme gleichmäßig aus. An den Thermoelementen 24 und 25 wird dieselbe Tem- peratur gemessen. Sofern die Flüssigkeit strömt, misst das stromaufwärts angeordnete Thermoelement 24 eine geringere Temperatur als das stromabwärts angeordnete Thermoelement 25. Die Differenz der gemessenen Temperaturen ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit .
Der Sensor 10 kann auch Bestandteil der Stelleinrichtung 7 sein. In diesem Fall ist er stromabwärts des Stellelements 13 angeordnet. Der Sensor 10 kann beispielsweise einen Ausgangsstutzen der Stelleinrichtung 7 bilden. In diesem Fall kann die Stelleinrichtung 7 zusammen mit dem Sensor 10 als Einwegteil ausgeführt werden. In ähnlicher Weise ist es auch denkbar, die Regeleinheit 11 und den Stellmotor 12 zu einem einzigen Bauteil zusammenzufassen. Ein solches Bauteil kann über eine geeignete elektromechanische Steckverbindung mit dem je- weiligen Einwegteil verbunden werden.
Die Funktion der gezeigten Vorrichtung ist folgende:
Eine herkömmliche Tropfkammer 2 kann mit ihrem Ausgangsstut- zen in eine korrespondierende Muffe der Stelleinrichtung 7 dichtend gesteckt werden. Die Stelleinrichtung 7 ermöglicht eine genaue Einstellung der Tropfenzahl mittels des Stell- rings 8.
Mittels des Tropfenzählers 9 wird die Anzahl der Tropfen pro Zeiteinheit gemessen. Die Messung erfolgt über eine Lichtschranke. Die Anzahl der gemessenen Tropfen kann über eine (hier nicht gezeigte) Anzeigeeinheit dem Pflegepersonal ange- zeigt werden. Damit ist eine besonders genaue Einstellung der Tropfenanzahl möglich.
Mittels der in der Regeleinheit 11 vorgegebenen Auswerteelektronik werden von dem Tropfenzähler 9 gelieferte Messwerte zur Kalibrierung kontinuierlich ausgewertet. Der Volumenstrom wird gleichzeitig mittels des Sensors 10 überwacht. Infolge dessen kann die Vorrichtung selbstkalibrierend ausgeführt sein. Die Regeleinheit 11 steuert den Stellmotor 12 in geeigneter Weise, so dass ständig ein konstanter Volumenstrom ge- währleistet ist . Auf diese Weise können sowohl kleine als große Volumenflüsse sicher und zuverlässig konstant gehalten werden. Mittels der Regeleinheit 11 kann über ein (hier nicht gezeigtes) Anzeigeinstrument ein Warnsignal abgegeben werden, sobald der Volumenstrom sich in unzulässiger Weise ändert. Außerdem ist es möglich, die Messwerte an entfernte Überwachungseinrichtungen, z. B. Überwachungscomputer, zu übertragen. Der Einsatz kostenaufwändig herzustellender Injektionsoder Infusionspumpen ist nicht mehr erforderlich.
Die vorgeschlagene Vorrichtung ist modular aufgebaut. Sie kann je nach Anforderung schnell und ohne großen technischen Aufwand vom Pflegepersonal konfiguriert werden. Eine teleme- trische Überwachung der gemessenen Werte ist möglich. Das spart Personalaufwand.
Bezugszeichenliste
1 Infusionsbehälter
2 Tropf ammer 3 Hohlnadel
4 Schlauch
5 Venenkatheter
6 Schlauchklemme
7 Stelleinrichtung 8 Stellring
9 Tropfenzähler
10 Einrichtung zur Messung des Volumenstroms
11 Regeleinheit
12 Stellmotor 12a Keilriemen
13 Stellelement
14 Eingangsmuffe
15 Durchgang
16 Gehäuse 17 Gewinde
18 Nadel
19 O-Ring 20 Leitung 21 Ausgang 22 Rohrdurchgang
23 Heizelement
24 erstes Thermoelement
25 zweites Thermoelement