Brandschutzelement, Verfahren zu dessen Herstellung und brandschutzgesichertes Rahmenwerk für ein Gebäudeteil, wie für eine Gebäudefassade oder dgl.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brandschutzelement, insbesondere zum Aufbau eines Rahmenwerkes an einem Gebäude zur Halterung eines einspannbaren Bauteils, wie einer Brandschutzverglasung oder -platte, mit einem Kernprofil, mit einer das Kernprofil umgebenden wärmedämmenden Füllmasse, mit einer die Füllmasse umschließenden Umkleidung und mit einer äußeren Deckleiste zum Einspannen des Bauteils, wobei das Kernprofil, die Füllmasse und die Umkleidung einen Verbundkörper bilden.
Des weiteren betrifft die Erfindung ein brandschutzgesichertes Rahmenwerk an einem Gebäude zur Halterung eines einspannbaren Bauteils, wie einer Brandschutzverglasung oder -platte.
Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Herstellungsverfahren für ein Brandschutzelement der genannten Art.
Ein Brandschutzelement der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise als eine mögliche Ausführung aus der DE 44 43 762 A1 bekannt, in der ein Rahmenwerk aus Metallprofilen in Brandschutzausführung für Fenster, Türen, Fassaden oder Glasdächer beschrieben wird. Dieses Rahmenwerk ist derart gestaltet, daß auf der dem Brand zugewandten Seite tragende Leichtmetallprofile eingesetzt werden können, deren Schmelzpunkt niedriger liegt als die im Brandfall zu erwartende, die Metallprofile beaufschlagende Temperatur, wobei ein Abschmelzen dieser tragenden Leicht-
metallprofile über eine vorgegebene Sicherheitszeitdauer verhindert werden soll. Zu diesem Zweck sind an den Außenseiten oder/und an den Innenseiten der aus Aluminium gefertigten Metallprofile Platten oder Formkörper aus einem wärmebindenden, hydrophilen Adsorbens mit hohem Wasseranteil befestigt. In bevorzugter Ausführung handelt es sich bei dem Material der Platten oder Formkörper um ein Gemisch aus Gips und Alaun, das bei Wärmeeinwirkung energieverzehrend wirkt. Beim Erreichen einer Ansprechtemperatur setzen die Platten oder Formkörper Kristallwasser frei, durch das die Metallkonstruktion gekühlt wird. Das energieverzehrende Material kann auch in flüssiger Form in die Innenkammer eines Metallprofils eingefüllt werden und bindet dann in der Innenkammer zu einem festen Formkörper ab.
Des weiteren ist ein Brandschutzelement der eingangs genannten Art aus der EP 0 086 976 B1 bekannt. Dieses bekannte Brandschutzelement besteht aus einem tragenden Metallprofilkern für ein im Brandschutzelement einspannbares Brandschutz- Füllelement, insbesondere eine Brandschutzverglasung oder -platte, und einer den Metallprofilkern bis zu einem Einspannbereich des Füllelementes umgebenden Wärmedämmung sowie einer die Wärmedämmung einschließenden Umkleidung aus Metall. Die Umkleidung ist vorzugsweise sehr dünnwandig gewählt. Um eine sichere Halterung des Füllelementes zu gewährleisten und eine Vorfertigung des Brandschutzelementes zu ermöglichen, bilden der tragende Kern, die Wärmedämmung und die Umkleidung durch eine unmittelbare gegenseitige mechanische Verbindung einen Verbundkörper, wobei der Kern bereichsweise aus der Wärmedämmung über den Rand der Umkleidung herausragt, wie dies auch bei dem aus der DE 44 43 762 A1 bekannten Brandschutzelement der Fall ist. Eine äußere Deckleiste ist zum Einspannen des Füllelementes zwischen dieser und dem tragenden Metallprofil über Befestigungsmittel mit dem tragenden Metallprofil verbindbar. Aus einzelnen Brandschutzelementen ist wiederum - wie in Fig. 1 der EP 0 086 976 B1 angedeutet ist - ein Rahmenwerk für die Füllelemente montierbar. Die einzelnen Brandschutzelemente werden dazu insbesondere miteinander verschraubt, wobei die Schrauben die Umkleidung, die Wärmedämmung und den tragenden Kern durchgreifen.
Ein Brand schutzelement der eingangs genannten Art ist auch aus der CA 2 230408 A bekannt. Bei diesem bekannten Brandschutzelement ist das Kernprofil einstückig mit der Umkleidung ausgeführt. In einer anderen Ausführung greifen Kernprotϊl und Umkleidung formschlüssig ineinander und in einer weiteren Ausführung sind am Kernprofil und an der Umkleidung Nuten vorgesehen, in die metallische, schwalbenschwanzartige Leisten eingeführt werden, die Kernprofil und Umkleidung wärmeleitend verbinden.
Brandschutzelemente, wie die vorstehend beschriebenen, stehen, wenn sie in einem Rahmenwerk an einem Gebäude eingebaut sind, unter einem mehrachsigen Spannungszustand. Zu den dabei auftretenden Spannungen tragen die aufzunehmende Last des eingespannten Bauteils, Zugkräfte, die von Befestigungsmitteln für die gegenseitige Befestigung von Kernprofil und Deckleiste aufgebracht werden, das Eigengewicht des Kernprofils, der Füllmasse, der Umkleidung und der Deckleiste, sowie eine mögliche, insbesondere seitlich wirkende Windlast auf das Brandschutzelement bei. Es hat sich gezeigt, daß die Spannungen, die unter dem Einfluß dieser Faktoren in der Füllmasse auftreten, zu Rissen führen können, die im Brandfall bewirken, daß die Wärmeisolationswirkung der Füllmasse gemindert und damit der Feuerwiderstand herabgesetzt wird.
Zur Bestimmung der thermischen Isolationseigenschaften von feuerhemmenden Bauteilen ist in Deutschland die DIN 4102 verbindlich, in der die Kriterien für eine Einordnung in Feuerwiderstandsklassen niedergelegt sind. Aufgrund der Rißbildung (nach einer gewissen Standzeit) oder schon anfänglich ist für die bekannten Bauteile eine Feuerwiderstandsklasse F30 charakteristisch.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Brandschutzelement bzw. ein brandschutzgesichertes Rahmenwerk der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß damit zumindest die Feuerwiderstandsklasse F60, insbesondere aber F90, nach DIN 4102 erreicht werden kann, d.h. daß Standfestigkeit und der Temperaturabbau langzeitlich derart verbessert werden, daß im Brandfalle eine erhöhte Standzeit erzielt wird. Dabei soll bei hoher mechanischer Stabilität des Brandschutzelementes bzw. Rahmenwerkes auch eine einfache Fertigung gewährleistet werden.
Diese Aufgabe wird einerseits durch ein Brandschutzelement der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Umkleidung als tragendes Metallprofil ausgebildet und mit dem Kernprofil ausschließlich mittelbar verbunden ist sowie insbesondere unmittelbar an der Füllmasse (5) anliegt. In einem erfindungsgemäßen brandschutzgesicherten Rahmenwerk der eingangs genannten Art ist dann mindestens ein solches Brandschutzelement als senkrechter Pfosten und/oder als waagrechter Riegel eingebaut. Erfindungsgemäß besteht somit keine mechanische direkte Verbindung zwischen dem Kernprofil und der Umkleidung, die parallel zur Füllmasse verläuft, und zwar im Gegensatz zur CA 22 30408 A.
Zur Herstellung eines solchen erfindungsgemäßen Brandschutzelementes kann das innere Kernprofil in technologisch vorteilhafter Weise als vorgefertigtes Teil in den Innenraum der Umkieidung eingeschoben werden und dann durch die in die Umkleidung eingegossene und anschließend verfestigte Füllmasse formschlüssig gehalten werden (Baukastensystem). Dadurch, daß zwischen dem Kernprofil und der Umkleidung keine unmittelbare Verbindung besteht, wird einerseits eine erhöhte thermische Isolation des Kernprofils erreicht, andererseits wird dadurch aber auch dem Entstehen schädlicher mechanischer Spannungen in der Füllmasse vorgebeugt, die zu Rissen führen könnten. Das tragende Metallprofil der Umkleidung, das mit dem Einsatz einer sehr druckfesten Füllmasse kombiniert werden kann, sichert dabei vorteilhafterweise ein hohe Stabilität des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes.
Die Umkleidung kann dabei in bevorzugter Weise mit dem Kernprofil ausschließlich mittelbar über die Füllmasse verbunden sein, und zwar insbesondere über ein formschlüssige Verbindung. Es können aber auch zusätzlich, wie in einem Ausführungsbeispiel nachfolgend beschrieben, weitere nichtmetallische Teile vorgesehen sein, die an Kernprofil und Umkleidung anliegen, wie beispielsweise ein unter Hitzeeinwirkung aufschäumendes Band.
Andererseits wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe auch durch ein Brandschutzelement bzw. entsprechend durch ein brandschutzgesichertes Rahmenwerk der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Füllmasse des Verbundkörpers (Pfosten und/oder Riegel) Magnesiumoxychlorid-Zement oder Mag-
nesiumoxysulfat-Zement enthält oder vollständig aus Magnesiumoxychlorid-Zement oder Magnesiumoxysulfat-Zement besteht.
Magnesiumoxychlorid-Zement geht auf ein Patent zurück, das im Jahre 1865 beim K. u. K. Privilegienarchiv angemeldet wurde, und wird nach seinem Erfinder als Sorelzement oder auch als Magnesiazement bezeichnet. Mischungen von Magnesiumoxid (gebrannte Magnesia) und konzentrierter Magnesiumchloridlösung erhärten steinartig unter Bildung basischer Chloride, deren Struktur sich von der des Magnesiumhydroxids ableitet, und wurden beispielsweise unter Zumischung neutraler Füllstoffe und Farben zur Herstellung künstlicher Steine und fugenloser Fußböden (vgl. DIN 272 - Magnesiaestriche) sowie auch von künstlichem Elfenbein (Billardkugeln) verwendet (siehe Holleman-Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie, 81.-90. Auflage, S. 685-686).
Aufgrund der langen Bekanntheit des Sorelzementes gibt es dazu eine umfangreiche, allerdings in einigen Fragen kontroverse Literatur. So ist es bekannt, daß Magnesiumoxychlorid-Zement wärme- und schallisolierende Eigenschaften besitzt. Der Zement besitzt eine hohe Rohdichte, was u.a. zu Bestrebungen geführt hat, im Sinne einer Leichtbauweise darin Poren zu erzeugen. Außerdem ist aber der Zement je nach seiner Zusammensetzung auch nur bedingt wasserbeständig, so daß er trotz seiner brandhemmenden Eigenschaften nur eingeschränkt, d.h. z.B. als feuerhemmendes Tränkungsmittel, nicht als massives Bauelement, Verwendung gefunden hat. Dabei spielte auch die hohe Korrosivität des Materials eine Rolle. So besteht beispielsweise für Magnesiaestriche (auch Magnesitestriche genannt) die Forderung, daß diese nicht mit Stahlteilen von Bauwerken in Berührung kommen dürfen. Träger, Zargen und Rohre müssen daher vor einer Estrichverlegung mit Bitumenpapier oder einem anderen Sperrmaterial umkleidet werden.
Da das erfindungsgemäße Brandschutzelement ein Verbundkörper ist, der z.B. als Pfosten eine tragende Funktion erfüllt, wirkt sich eine hohe Rohdichte des Zementes vorteilhaft aus. Bedarfsweise kann jedoch auch mit Vorteil eine Dichteverringerung für insbesondere als Riegel eingesetzte erfindungsgemäße Brandschutzelemente dadurch erzielt werden, daß das Kernprofil als Hohlprofil ausgebildet ist. Der Korrosivität kann entgegengewirkt werden, indem z.B. ein Schutzanstrich auf dem Kernprofil oder der
Umkleidung vorgesehen wird bzw. in bevorzugter Ausführung das Kernprofil und/oder die Umkleidung aus Aluminium gefertigt werden. Eine eventuell weniger hohe Wasserbeständigkeit als die von herkömmlich eingesetztem Material fällt aufgrund der vorhandenen Umkleidung nur unbedeutend ins Gewicht.
Erfindungsgemäß kommt die Füllmasse des Verbundkörpers im Brandfall zunächst nicht in Berührung mit dem Feuer, da sie von der Umkleidung umgeben ist, so daß die Feuerbeständigkeit zunächst nicht - wie bei einer Beschichtung oder Tränkung mit Magnesiumoxychlorid-Zement - unmittelbar wirksam wird, sondern erst nach einem eventuellen Abschmelzen der Umkleidung. Dennoch hat es sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Brandschutzelement überraschenderweise einen erhöhten Feuerwiderstand aufweist. Dies läßt sich dadurch erklären, daß bei der Herstellung eines Magnesiumoxychlorid-Zementes unter anderem folgende Reaktionen ablaufen können:
A) 3 MgO + MgCI2 + 11 H20 — > MgCI2 * 3 Mg(OH)2 * 8 H20
B) 5 MgO + MgCI2 + 13 H20 — > MgCI2 * 5 Mg(OH)2 * 8 H20
C) 5 MgO + MgCI2 + 17 H20 — > MgCI2 * 5 Mg(OH)2 * 12 H20.
Daraus geht hervor, daß im ausgehärteten Zement in hohem Maße Kristallwasser in einer Matrix von Magnesiumchlorid und Magnesiumhydroxid gebunden ist, so daß aufgrund des Vorliegens von Hydroxiden und Oxidhydraten von einigen Autoren die Bezeichnung Magnesiumoxychlorid-Zement vollständig abgelehnt wird, während aber andere Autoren diese Bezeichnung verteidigen. Eine genaue Aufklärung der Struktur ist nur schwer möglich und ergibt sich auch in unterschiedlicher Weise aus der Zusammensetzung bzw. den Anteilen der zur Herstellung eingesetzten Rohstoffe. In jedem Fall wird jedoch offensichtlich wie - und noch stärker als - bei der eingangs erwähnten bekannten Füllmasse aus Gips und Alaun bei indirekter Wärmeeinwirkung (Wärmeleitung durch die Wand der Umkleidung) Wasser freigesetzt bzw. verdampft, was mit einer endothermen Reaktion bzw. mit der Aufnahme eines hohen Betrages an latenter Wärme verbunden ist und kühlend auf die Umkleidung wirkt. Die hohe Wärmeleitfähigkeit eines Aluminiumwerkstoffes wirkt sich hierbei synergistisch aus.
Hinsichtlich eines optimierten Eigenschaftsbildes hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der Magnesiumoxychlorid-Zement eine Zusammensetzung mit einem molaren Verhältnis MgCI2 / Mg(OH)2 / H20 von 1 : (2,5 bis 5) : (8 bis 12) aufweist.
Ein Zement, der nach der vorstehend aufgeführten Gleichung B) hergestellt wird und über besonders gute mechanische Eigenschaften verfügt, weist beispielsweise ein molares Verhältnis MgCI2 / MgO / H20 von 1 : 5 : 13 bei summarischer Berücksichtigung des chemisch und des im Kristall gebundenen Wassers auf - oder ein molares Verhältnis MgCI2 / Mg(OH)2 / H20 von 1 : 5 : 8 bei individueller Berücksichtigung des chemisch und des im Kristall gebundenen Wassers.
Die Füllmasse des Magnesiumoxychlorid-Zementes kann auch unter Zumischung von Magnesiumsulfat hergestellt werden, wodurch sie aus einer Matrix bestehen kann, in der Mg(OH)2-, MgCI2-, MgS04-, MgxOCI-, MgyOS04- und MgzCIS04-Moleküle bzw. - Ionen enthalten sind, was sich vorteilhaft auf eine erhöhte Kristallwasserbindung und auf die Wasserbeständigkeit des Zementes auswirken kann. (Die Indizes x, y, z können dabei ganzzahlige oder nicht-ganzzahlige Werte annehmen.) Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn der durch Zumischung von Magnesiumsulfat gebildete Magnesiumoxychlorid-Magnesiumoxysulfat-Zement eine Zusammensetzung mit einem molaren Verhältnis MgCI2 / MgS0 von 1 : (0,02 bis 1,9) aufweist.
Im Falle der Bildung von Magnesiumoxysulfat-Zement geht man von folgenden chemischen Reaktionsgleichungen aus:
D) MgO + 2 MgS04 + 4 H20 - > 2 MgS04 * Mg(OH)2 * 3 H20
E) . MgO + MgS04 + 6 H20 — > MgS04 * Mg(OH)2 * 5 H20
F) 3 MgO + MgS04 + 11 H20 --> MgS04 * 3 Mg(OH)2 * 8 H20
G) 5 MgO + MgS04 + 8 H20 — > MgS04 * 5 Mg(OH)2 * 3 H20,
wobei allerdings nur ein nach der Gleichung F) hergestellter Zement als chemisch stabil bei Raumtemperatur angesehen wird. Ein solcher in einem erfindungsgemäßen Brandschutzelement verwendeter Magnesiumoxysulfat-Zement kann mit Vorteil eine
Zusammensetzung mit einem molaren Verhältnis MgS04 / Mg(OH)2 / H 0 von 1 : (2,5 bis 3,5) : (6 bis 10) aufweisen.
Die Füllmasse eines Magnesiumoxysulfat-Zementes kann auch unter Zumischung von Magnesiumchlorid hergestellt werden. Auch in diesem Fall kann eine Matrix mit einer qualitativen Zusammensetzung entstehen, wie sie vorstehend für einen Magnesiumoxychlorid-Zement bei Zumischung von Magnesiumsulfat beschrieben ist. Eine vorteilhafte Zusammensetzung liegt dabei bei einem molaren Verhältnis MgS04 / MgCI2 von 1 : (0,02 bis 1 ,9) vor. Eine Füllmasse mit geringerem Chloridanteil wirkt weniger korrosiv als eine Füllmasse mit hohem Chloridanteil.
Nachfolgend wird bei einem Misch-Zement, der aus Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat gebildet ist von einem Magnesiumoxychlorid-Magnesiumoxysulfat-Zement gesprochen, wenn der Anteil von Magnesiumchlorid bei der Herstellung der Masse höher ist als der Anteil von Magnesiumsulfat, und von einem Magnesiumoxysulfat- Magnesiumoxychlorid-Zement, wenn die Verhältnisse umgekehrt liegen. Mit steigendem Sulfatanteil vergrößert sich einerseits die Wasserbeständigkeit, aber andererseits verringert sich auch die mechanische Stabilität des Zementes.
Beim Ansetzen der Füllmasserezeptur (Bestimmung der gravimetrische Einwaage- Verhältnisse) ist die Reinheit der eingesetzten Rohstoffe bzw. schon vorn vornherein in den Salzen enthaltenes Kristallwasser zu beachten.
Weitere Eigenschaftsverbesserungen des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes sind auch dadurch zu erzielen, daß die Füllmasse Wasserglas, insbesondere Natronwasserglas, und/oder Kieselsäure, insbesondere in Gelform, enthält, wobei letztere in besonders vorteilhafter Weise durch Fällung mittels Metallsalz und/oder Säure aus in der Füllmasse anfänglich (in wäßriger Lösung) enthaltenem Wasserglas erzeugt werden kann.
Darauf und auf weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ist, einschließlich der damit verbundenen Vorteile, in den Unteransprüchen und der nachfolgenden speziellen Beschreibung Bezug genommen. Anhand mehrerer in der beiliegenden
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes im Querschnitt,
Fig. 2 ein Teilstück einer Ausführung eines erfindungsgemäßen
Rahmenwerkes mit dem in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäße Brandschutzelement in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine zweite Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes im Querschnitt,
Fig. 4 eine dritte Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes im Querschnitt,
Fig. 5 eine vierte Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes im Querschnitt (ohne die Füllmasse),
Fig. 6 eine fünfte Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes im Querschnitt.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. sich funktioneil entsprechende Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Wie zunächst die zeichnerischen Darstellungen in Fig. 1 und 2 zeigen, in der das erfindungsgemäße Brandschutzelement 1 allein und im Zusammenbau mit einem weiteren gleichgearteten Brandschutzelement 1 dargestellt ist (in Fig. 2 sind diese beiden Brandschutzelemente 1 zur Unterscheidung zusätzlich mit den Bezugszeichen 1a für einen Pfosten und 1b für eine Riegel bezeichnet), dient das erfindungsgemäße Brandschutzelement 1 insbesondere zum Aufbau eines Rahmenwerkes 2 an einem Gebäude zur Halterung eines einspannbaren Bauteils 3, wie einer Brandschutzverglasung oder -platte. In Fig. 1, 3, 4 und 6 sind beispielhaft für ein solches Bauteil 3 verschiedene Verbundglasscheiben dargestellt.
Das erfindungsgemäße Brandschutzelement 1 weist ein Kernprofil 4 auf, das als Hohlprofil (Fig. 1 bis 3, 5 und 6) oder auch als Vollprofil (Fig. 4) ausgebildet sein kann.
Des weiteren weist das erfindungsgemäße Brandschutzelement 1 eine das Kernprofil 4 umgebende wärmedämmende Füllmasse 5 auf, die in bevorzugter und erfindungsgemäßer Weise eine spezielle Zusammensetzung aufweisen kann.
Die Füllmasse 5 wiederum wird von einer Umkleidung 6 umschlossen. Diese Umkleidung 6 ist als tragendes Metallprofil ausgebildet und mit dem Kernprofil 4 ausschließlich mittelbar verbunden, d.h. es gibt vorteilhafterweise keine mechanischen Brücken, insbesondere von gegenüber der Füllmasse 5 erhöhter Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit, wodurch die Rißbeständigkeit der Füllmasse 5 und damit der Feuerwiderstand des gesamten erfindungsgemäßen Brandschutzelementes 1 erhöht wird. Das Kernprofil 4, die Füllmasse 5 und die Umkleidung 6 bilden dabei einen Verbundkörper, wobei die Umkleidung 6 mit dem Kernprofil 4 insbesondere ausschließlich über die Füllmasse 5 verbunden ist.
Das Kernprofil 4 und die Umkleidung 6 können bevorzugt aus Aluminium bestehen.
Die Halterung des einspannbaren Bauteils 3, wie der Brandschutzverglasung oder - platte, erfolgt zwischen dem Verbundkörper und einer äußeren Deckleiste 7 (Fig. 1 , 3, 4 und 6). Sowohl an der Umkleidung 6 als auch an der Deckleiste 7 sind Dichtungsleisten 8 angebracht, die in dafür vorgesehenen Nuten 9 sitzen. Auch die Deckleiste 7 kann bevorzugt aus Aluminium bestehen.
In der ersten Ausführung der Erfindung sind einerseits das Kernprofil 4 und die Umkleidung 6 und andererseits die Deckleiste 7 auf ihrer jeweils im Montagezustand dem einzuspannenden Bauteil 3 zugewandten Stirnseite mit einem unter Hitzeeinwirkung aufschäumenden Band 10 überdeckt. Auf der Seite der Deckleiste 7 liegt dieses Band 10 auf einem zusätzlich vorgesehenen, insbesondere aus Edelstahl bestehenden Metallband 11 auf. Das Metallband 11 ist stoffschlüssig mit den Dichtungsleisten 8 verbunden. Durch die aufschäumenden Bänder 10 und das Metallband 11 wird im Brandfall auch nach einem eventuellen Abschmelzen der
Deckleiste 7 noch ein Halt des einzuspannenden Bauteils 3 am Verbundkörper gewährleistet.
Das Kernprofil 4 ist in allen Ausführungsformen vollständig in die Füllmasse 5 (soweit dargestellt) eingebettet. Eine im Montagezustand der Deckleiste 7 zugewandte Stirnseite des Kernprofils 4 schließt dabei bündig mit der Füllmasse 5 ab. An dieser Stirnseite weist das Kernprofil 4 Schraublöcher bzw. Schraubkänäle 12 für Befestigungsschrauben 13 zur Halterung der Deckleiste 7 auf. Durch den bündigen Abschluß des Kernprofils 4 mit der Füllmasse 5 wird eine Übertragung von Biegespannungen vom Kernprofil 4 in die Füllmasse, z.B. bei der Montage, weitestgehend ausgeschlossen und damit die Gefahr einer Rißbildung in der Füllmasse 5 weiter minimiert.
Die Schraubkanäle 12 im Kernprofil, die schlitzartig ausgebildet sein können, können alternativ auch zur gegenseitigen Befestigung von Pfosten 1a und Riegel 1b dienen, wie dies Fig. 2 zeigt. Diese Figur zeigt auch, daß im Montagezustand von senkrechten Pfosten 1 a und waagrechten Riegeln 1b zu dem eriϊndungsgemäßen Rahmenwerk 2 jeweils der Querschnitt eines Riegels 1b an einer äußeren Seitenfläche 6c der Umkleidung 6 eines Pfostens 1a anliegt. Pfosten 1a und Riegel 1b sind dabei mittels Winkelgliedern 14 stirnseitig verbunden, die jeweils mit einem Pfosten 1a und mit einem Riegel 1b verschraubt sind, wobei die Schrauben 13 jeweils in die Schraubkanäle 12 bzw. -löcher eingreifen, die sich im Kernprofil 4 auf der der Deckleiste 7 bzw. dem einzuspannenden Bauteil 3 zugewandten Stirnseite befinden. Jegliche seitliche Durchdringung der Umkleidung 6 des Verbundkörpers, insbesondere des Pfostens 1a, mit Schrauben wird durch diese Befestigung vermieden, was einerseits zu einer hohen Stabilität und andererseits zu einem hohen Feuerwiderstand des eriϊndungsgemäßen Rahmenwerkes 2 erheblich beiträgt, weil keine Bauteile erhöhter Wärmeleitfähigkeit die Umkleidung 6 durchdringen. Somit ist im Brandfall grundsätzlich (bei Aufhebung gegebenenfalls vorhandener adhäsiver Bindungen zwischen Füllmasse 5 und Umkleidung 6) ein freies Gleiten des äußeren Mantels, d.h. der Umkleidung 6, an dem aus dem Kernprofil 4 und der Füllmasse 5 gebildeten, von der Umkleidung umschlossenen inneren Verbund möglich.
Im Brandfall wird die Umkleidung 6 zuerst erhitzt, während die Füllmasse 5 und das Kernprofil 4 aufgrund einer Verzögerung durch die notwendigerweise ablaufenden
Wärmeleitungsvorgänge noch vergleichsweise kühl bleiben. Dadurch kann es zu einer thermisch verursachten Ausdehnung der Umkleidung 6 kommen, vorteilhafterweise ohne daß dabei jedoch eine erhöhte Rißbildungsgefahr für die Füllmasse 5 besteht, weil die Umkleidung 6 ja erfindungsgemäß mit dem Kernprofil 4 ausschließlich mittelbar verbunden ist und dadurch einer Übertragung mechanischer Spannungen von außen nach innen vorgebeugt wird.
Die Zeichnung veranschaulicht des weiteren, daß das Kernprofil 4 und die Umkleidung 6 jeweils formschlüssig mit der Füllmasse 5 verbunden sind, wobei dazu bevorzugt eine entsprechende stoffschlüssige (adhäsive) Verbindung hinzutreten kann.
Zur Vergrößerung der Festigkeit der formschlüssigen Verbindung können das Kernprofil 4 und/oder die Umkleidung 6 den Formschluß fördernde Verankerungsstellen für die Füllmasse 5, wie Vorsprünge oder Rücksprünge gegenüber der Grundkontur, aufweisen. Derartige Verankerungsstellen sind in Fig. 1, 2, 5 und 6 mit den Bezugszeichen 15 (Vorsprünge) und 16 (Rücksprünge) für das Kernprofil 4 und in Fig. 3 mit dem Bezugszeichen 17 (Vorsprung) bezeichnet.
Die Verankerungsstellen am Kernprofil 4 und/oder an der Umkleidung 6 können dabei mit Vorteil derart ausgebildet sein, daß sie Verbindungselemente 18 (Fig. 1, 6), 19 (Fig. 3) zur Befestigung eines bedarfsweise den Querschnitt des Verbundkörpers verschließenden (nicht dargestellten) Deckteiles, wie einer Verschlußplatte, bilden, die nur beim Herstellungsprozeß des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes 1 verwendet und nach einem Aushärten der Füllmasse 5 wieder entfernt wird.
Des weiteren kann es zu dem Zweck, die Festigkeit der formschlüssigen Verbindung zwischen der Umkleidung 6 und der Füllmasse 5 zu vergrößern, vorgesehen sein, daß die Umkleidung 6 gegeneinander konvergierende Innenwände 6a, 6b aufweist, so daß der äußere Umriß des von der Füllmasse 5 ausgefüllten Innenraumes innerhalb der Umkleidung 6 im Querschnitt eine Trapezform aufweist. Dies wird insbesondere durch die Ausführungsbeispiele in Fig. 1 , 5 und 6 verdeutlicht, während die durch Fig. 2 und 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiele parallel verlaufende Seitenwände aufweisen.
Eine Konvergenz der Innenwände 6a, 6b kann mit Vorteil bei gleichbleibend regelmäßiger (rechteckiger) Außenkontur der Umkleidung 6 dadurch erreicht werden, daß die Wandstärke s in den Seitenwänden der Umkleidung 6 von der Einspannseite für das Bauteil 3 (z.B. Fassadenaußenseite) ausgehend in Richtung auf die entgegengesetzt liegende Gebäudeseite hin zunimmt. Auch dies stellt eine Maßnahme zur Erhöhung der Stabilität des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes und zur Erfüllung der tragenden Funktion der Umkleidung 6 dar, insofern dadurch einem in der angegebenen Richtung bei Vorliegen einer seitlichen Windlast zunehmenden Biegemoment durch ein in dieser Richtung ebenfalls zunehmendes Widerstandsmoment Rechnung getragen wird.
Fig. 6 zeigt eine Ausführung des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes, die im Grundaufbau der Ausführung in Fig. 1 entspricht. Um jedoch auch statisch höheren Anforderungen gerecht werden zu können, ist bei dieser Ausführung die Umkleidung 6 derart verstärkt, daß auf der Gebäudeseite eine von dem mit der Füllmasse 5 ausgefüllten Raum um das Kernprofil 4 durch eine Zwischenwand 20 getrennte Hohlkammer 21 gebildet ist. Auch diese Hohlkammer 21 kann wahlweise mit Füllmasse 5 gefüllt werden.
Die Füllmasse 5 des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes kann, wie bekannt, aus einem wärmebindenden und somit im Brandfall kühlendem, hydrophilen Adsorbens mit hohem Wasseranteil bestehen. Hierbei kann es sich, wie bereits erläutert wurde, ganz oder teilweise um einen Magnesiumoxychlorid-Zement oder um einen Magnesiumoxysulfat-Zement handeln, der jeweils zusätzlich auch Magnesiumsulfat bzw. Magnesiumchlorid enthalten kann. Diesem Merkmal sowie den oben angegebenen Zusammensetzungen, die sich von der Stöchiometrie der beim Abbinden ablaufenden Reaktionen herleiten, wird - wie bereits erwähnt - ebenfalls erfinderische Bedeutung beigemessen.
Zur Erzielung der gewünschten Eigenschaften ist es dabei notwendig, daß die angegebene Mindestmenge von Magnesiumchlorid in den Verhältnissen MgCI2 / Mg(OH)2 / H20 von 1 : (2,5 bis 5) : (8 bis 12) und MgCI2 / MgS04 von 1 : (0,02 bis 1,9) nicht unterschritten wird, da es gegenteiligenfalls zu einem erheblichen Abfall der
Feuerfestigkeit gegenüber dem erfindungsgemäß maximal erzielbaren Wert kommen kann.
Im Falle der Herstellung von Magnesiumoxychlorid-Magnesiumoxysulfat-Zement kann allerdings ein Teil des zur Fertigung die Füllmasse 5 eingesetzten Magnesiumchlorids durch ein Metallchlorid, wie Kalziumchlorid, ersetzt werden, dessen Kation schwerlösliche Sulfate bildet. Dabei läuft bei der Herstellung der Füllmasse 5 eine Sedimentierungsreaktion gemäß der Gleichung
CaCI2 + MgS04 — > MgCI2 + CaS04 i
ab, bei der das Magnesiumchlorid im Herstellungsprozeß selbst aus dem anderen Metallchlorid gebildet wird. Das ausgefällte schwerlösliche Metallsulfat, im dargestellten Fall Gips, kann in der ausgehärteten Füllmasse im Sinne eines Füllers wirken, aber auch zu einer weiteren Eigenschaftsverbesserung beitragen.
Wenn die Füllmasse 5 Wasserglas, insbesondere Natronwasserglas, enthält, resultiert dies in einer größeren Festigkeit und Wasserbeständigkeit sowie in einem erhöhten Feuerwiderstand der Masse. Insbesondere hat es sich dabei als günstig erwiesen, wenn das Natronwasserglas eine Zusammensetzung mit einem mittleren molaren Verhältnis Na20 / Si02 von 1 : (1 ,5 bis 4,0) aufweist und wenn das Natronwasserglas in anfänglich flüssiger Form in die Füllmasse 5 eingebracht wird, wobei es eine Dichte von etwa 1,32 bis 1 ,55 g/cm3 aufweisen sollte. Die in die Füllmasse eingebrachte Menge des Wasserglases sollte so gewählt werden, daß der Magnesiumoxychlorid- Zement, Magnesiumoxysulfat-Zement, oder Magnesiumoxychlorid-Magnesiumoxy- sulfat-Zement eine Zusammensetzung mit einem mittleren molaren Verhältnis von MgCI2 (bzw. MgS04ι im Falle eines Magnesiumoxysulfat-Zementes) zu Natronwasserglas von etwa 1 : (0,02 bis 0,35) aufweist.
Es wurde auch schon ausgeführt, daß es von Vorteil ist, wenn die Füllmasse 5 Kieselsäure enthält. Diese kann z.B. als amorphes Pulver beigemischt werden. Die Präsenz von Kieselsäure in der Füllmasse 5 bewirkt ähnliche Eigenschaftsverbesserungen wie die des Wasserglases, wobei sie dessen Wirkung jedoch noch verstärkt.
Bekanntermaßen ist Kieselsäure eine Sammelbezeichnung für Verbindungen, die Siliciumdioxid und unterschiedliche Anteile an Wasser enthalten können. So unterscheidet man Orthokieselsäure, verschiedene Arten von Polykieselsäuren und Metakieselsäuren und schließlich die sogenannte Phyllodikieselsäure, wobei sich die genannten Kieselsäuren durch einen in der angegebenen Reihenfolge zunehmenden Kondensationsgrad und abnehmenden Wassergehalt auszeichnen und im Endstadium der unter Bildung von Kettenmolekülen ablaufenden Kondensation nahezu wasserfreies Siliciumdioxid entsteht.
Kieselsäure kann durch Fällung mittels Metallsalz und/oder Säure aus Wasserglas erzeugt werden, wobei sie bei niedrigem Kondensationsgrad zunächst als (flüssiges) Hydrosol vorliegt und bei einer entsprechenden Temperatur (beginnend schon bei Raumtemperatur oder wenig darüber) sowie bei einem entsprechenden pH-Wert (größer oder kleiner als etwa 3,1 - 3,3) eine Umhüllung der kolloiddispersen Kieselsäureteilchen einsetzt, die bis zu einer Gelbildung führen kann. In einem solchen (erstarrten) Gel ist die Kieselsäure in einer netz- und/oder wabenartigen Struktur hoher spezifischer Oberfläche und Porosität im Wasser angeordnet. Der Umstand der Sol- Gel-Reaktion kann erfindungsgemäß ausgenutzt werden, indem die Kieselsäure durch Fällung mittels Metallsalz und/oder Säure aus in der Füllmasse 5 anfänglich enthaltenem Wasserglas erzeugt wird. Vorteilhafterweise ergibt sich daraus einerseits eine Erhöhung von Festigkeit und Feuerwiderstand, und andererseits wird auch der Schrumpfungsbetrag der aushärtenden Füllmasse 5 vermindert.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes 1 , wird die Umkleidung 6 aus einem Metallprofil gefertigt, welches derart dimensioniert ist, daß es bei den auftretenden Lastfällen (insbesondere Zug, Druck, Biegung und Knickfall) eine tragende Funktion erfüllt, wobei die Umkleidung 6 mit dem Kernprofil 4 ausschließlich mittelbar verbunden wird.
Dazu wird das Kernprofil 4 lagegerecht in den Innenraum der Umkleidung 6 eingeführt wird, wobei zumindest der Querschnitt der Verkleidung 6 mittels eines mit dem Kernprofil 4 und/oder der Umkleidung 6 verbindbaren Deckteiles, wie einer Verschlußplatte, abgedeckt wird. Dabei können die bereits erwähnten Verbindungselemente 18, 19 zum Einsatz kommen. Danach wird die Füllmasse 5 im fließfähigen Zustand in den Raum
zwischen der Verkleidung 6 und dem Kernprofil 6 eingebracht, und nach einem Aushärten der Füllmasse 5 das Deckteil wieder entfernt. Bedarfsweise kann bei der Herstellung auch eine zeitweilige Abdeckung der später dem einzuspannenden Bauteil 3 zugewandten Stirnseite der Umkleidung vorgesehen werden.
Bevorzugt wird zur Herstellung eines Magnesiumoxychlorid-Zementes eine Füllmasse 5 verwendet, die aus einer Mischung von Magnesiumoxid (reaktionsfähig gebrannte Magnesia) und konzentrierter, insbesondere gesättigter oder übersättigter, wäßriger Magnesiumchloridlösung hergestellt wird und auch unter Zusatz von Magnesiumsulfat hergestellt werden kann. Im letzteren Fall kann auch der Zusatz eines Metallchlorides, wie Kalziumchlorid, erfolgen dessen Kation schwerlösliche Sulfate, wie Kalziumsulfat, bildet. Zur Herstellung eines Magnesiumoxysuifat-Zementes verwendet man in analoger Weise eine Füllmasse 5 mit konzentrierter, insbesondere gesättigter oder übersättigter, wäßriger Magnesiumsulfatlösung
Die Füllmasse 5 kann des weiteren unter Zusatz von Wasserglas, insbesondere von Natriumwasserglas in flüssiger Lösung, hergestellt werden, wobei bevorzugt zwei Teilmischungen, eine aus den genannten Ausgangsstoffen für den Magnesiumoxychlorid-Zement oder Magnesiumoxysulfat-Zement und eine weitere aus dem Wasserglas, gegebenenfalls vermischt mit Magnesiumsulfat bzw. Magnesiumchlorid, zu einer hochviskosen Suspension verrührt werden.
Die Füllmasse kann auch Kieselsäure enthalten, die bevorzugt im Herstellungsprozeß der Füllmasse 5 durch Fällung mittels Säure oder Salz aus Wasserglas erzeugt wird. Dabei können zur Einstellung eines geeigneten pH-Wertes mineralische und/oder organische Säuren eingesetzt werden. Bewährt hat sich insbesondere eine Füllmasse 5, aus einer Mischung von 35 ± 25 Masseprozent MgCI2, 13 ± 12 Masseprozent MgS0 , 35 ± 25 Masseprozent MgO und 5,1 ± 5,0 Masseprozent Wasserglas besteht, wobei in dem Anteil der wäßrigen Wasserglaslösung gegebenenfalls die zur Reaktion mit dem Wasserglas eingesetzte Säure enthalten sein kann.
der Erfindung kann, wie sie vorstehend dargestellt ist, eine Feuerwiderstandklasse des Brandschutzelementes von F90 erreicht werden. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf die verschiedenen dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern
umfaßt auch alle gleichwirkenden Ausführungen. So geht beispielsweise aus den unterschiedlichen Formen des Kernprofils 4 in Fig. 1/2, 3, 4 und 5 schon hervor, daß hinsichtlich dieses Kernprofils eine weitgehende Gestaltungsfreiheit besteht. Was die gegenseitige Befestigung von Pfosten 1a und Riegeln 1b betrifft, so könnten an einem Pfosten 1a an in einer bestimmten Höhe auch zwei Riegel 1b auf die beschriebene Art befestigt werden, wobei dann T-förmige Winkelstücke 14 zur Anwendung kommen könnten.
Außerdem kann der Fachmann ergänzend weitere vorteilhafte Maßnahmen vorsehen, wie beispielsweise die Beimengung von Füllstoffen oder Pigmenten zur Füllmasse 5, wobei dafür insbesondere Zinkoxid, Titanoxid und Aluminiumoxid eine besondere Eignung aufweisen. Auch eine Einbettung armierend wirkender Teile oder Stoffe, wie Glasfasern oder eines Gewebes aus Kunststoff, Draht, Glasfasern oder dergleichen, in die Füllmasse 5 kann als die Vorteile der Erfindung noch verstärkende Maßnahme vorgesehen sein.
Schließlich hat sich zur Herstellung einer eriϊndungsgemäßen Füllmasse 5 auch eine Rezeptur der folgenden Zusammensetzung als besonders vorteilhaft erwiesen:
13 ± 12 Masseprozent MgCI2, 31 ± 30 Masseprozent MgS04, 31 + 30 Masseprozent MgO und 5,1 ± 5,0 Masseprozent Wasserglas, wobei ein Anteil von 1 bis 30 Volumenprozent Mikrohohlkugeln als Füllstoff vorgesehen ist.
Bei den Mikrohohlkugeln handelt es sich insbesondere um an sich bekannte funktioneile Leichtgewichtsfüllstoffe, die insbesondere auf Glas- oder keramischer Basis hergestellt sein können, beispielsweise auf silikatischer Basis mit Si02, AI2O3 als Bestandteilen, gegebenenfalls borhaltig, die bei einer Dichte von 0,7 bis 0,8 g/cm3 eine Schüttdichte von 380 bis 420 g/l aufweisen können und deren Korngröße sich vorteilhafterweise über einen Bereich von 10 μm bis 2000 μm, vorzugsweise von 80 μm bis 1000 μm, erstrecken kann. Besonders vorteilhaft ist dabei der Einsatz von Mikrohohlkugeln mit einer Temperaturbeständigkeit von bis zu 1600 °C und einer Druckfestigkeit von über 23 MPa, beispielsweise von 28 MPa.
Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Füllmasse 5 werden beispielhaft die vier folgenden Rezepturen angegeben, mit denen in einem eriϊndungsgemäßen Brandschutzelement ausnahmslos zumindest die Feuerwiderstandsklasse F 60 nach DIN 4102 erreicht wurde:
In einer weiteren (fünften) Rezeptur der Füllmasse 5 wurde basierend auf dem Beispiel 1 der Anteil des Magnesiumsulfats durch Magnesiumchlorid und in einer sechsten Rezeptur basierend auf dem Beispiel 3 der Anteil des Magnesiumchlorids durch Magnesiumsulfat ersetzt. Auch hiermit wurde in einem erfindungsgemäßen Brandschutzelement ausnahmslos zumindest die Feuerwiderstandsklasse F 60 nach DIN 4102 erreicht.
Ferner ist die Erfindung nicht auf die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmals kombinationen beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal der unabhängigen Ansprüche weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern sind diese Ansprüche lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichen
1 Brandschutzelement
1a Pfosten
1b Riegel
2 Rahmenwerk aus 1a und 1b
3 in 2 einspannbares Bauteil
4 Kernprofil von 1
5 Füllmasse von 1
6 Umkleidung von 1
6a, 6b Innenwände von 6
6c Außenfläche von 6
7 Deckleiste von 1
8 Dichtungsleiste an 6 und 7
9 Nut für 8
10 aufschäumbares Band
11 Metallband an 7
12 Schraubkanal in 4
13 Befestigungsschraube
14 Winkelglied zur Verbindung von 1a und 1b
15 Vorsprung an 4, Verankerungsstelle für 5
16 Rücksprung an 4, Verankerungsstelle für 5
17 Vorsprung an 6, Verankerungsstelle für 5
18 Verbindungselement an 4 für Deckteil
19 Verbindungselement an 6 für Deckteil
20 Trennwand
21 Hohlkammer s Wanddicke von 6