Beschreibung
Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise Festbrennstoffverbrennungsanlagen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise von Feststoffverbrennungsanlagen, mit zumindest einem Staubfilter, über den die Rauchgase geführt sind und mittels dem Staub aus den Rauchgasen bei deren Durchtritt durch den Staubfilter herausfilterbar ist.
Bei in Verbrennungsanlagen ablaufenden Verbrennungsprozessen treten - je nach eingesetztem Brennstoff - Staubemissionen auf, wobei diese insbesondere bei Feststoffverbrennungsanlagen und den dort verbrannten Brennstoffen von wesentlicher Bedeutung sind. Um zu verhindern, dass derartige Stäube in die Umgebung abgegeben werden, gelten je nach Staat unterschiedliche gesetzliche Regelungen, mit denen der Staubgehalt von Rauchgasen von Verbrennungsanlagen bei deren Eintritt in die Umgebungsatmosphäre begrenzt wird. So gilt z. B. in der Bundesrepublik Deutschland die 17.BlmschV und die TA Luft 2000, mit der der Staubgehalt des in die Umgebungsatmosphäre eintretenden Rauchgases auf < 10mg Staub je Normkubikmeter Rauchgas begrenzt ist.
Da bei großtechnologisch eingesetzten Verbrennungsanlagen, beispielsweise bei Großkesselanlagen, üblicherweise Rauchgastemperaturen auftreten, die oberhalb von 240 Grad C liegen, wird die in den Rauchgasen enthaltene Wärme zur besseren energetischen Ausnutzung der Rauchgase vor bzw. stromauf der eigentlichen Vorrichtung zur Staubabscheidung dazu eingesetzt, um der Verbrennungsanlage zuzuführende Verbrennungsluft vorzuwärmen.
Als Vorrichtungen zur Staubabscheidung werden heute elektrostatische Filtereinrichtungen, z. B. Elektrofilter, oder
Gewebefilter, eingesetzt. Zur Vorerwärmung der Verbrennungsluft werden bei bekannten Verbrennungsanlagen Rauchgas- Luftvorwärmer (LUVO) unterschiedlichster Bauformen eingesetzt, z. B. Dreh-Luvos, Lungström-Luvos, Platten-Luvos etc. Diese weisen neben relativ großen Verlustleistungen hohe
Druckverluste auf und unterliegen darüber hinaus hohen mechanischen Beanspruchungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs ge- schilderte Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise Feststoffverbrennungsanlagen, derart weiterzubilden, dass mit ihr einerseits die in den Rauchgasen der Verbrennungsanlage enthaltene Wärme besser zur Vorerwärmung der der Verbrennungsanlage zuzu- führenden Verbrennungsluft nutzbar ist, wobei andererseits der technisch-konstruktive Aufbau der Vorrichtung zur Staubabscheidung vereinfacht werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der zumindest eine Staubfilter als Schüttgutfilter ausgebildet ist, in dessen Schüttgut beim Durchströmen des Schüttgutfilters durch die Rauchgase Wärme aus den Rauchgasen aufnehmbar ist und mittels dessen Schüttgut beim Durchströmen des Schüttgutfilters durch Verbrennungsluft der Verbrennungs- anläge, die aus den Rauchgasen aufgenommene Wärme an die Verbrennungsluft abgebbar ist.
Da separate Rauchgas-Luftvorwärmer im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung nicht erforderlich sind, ergibt sich ein im Vergleich zum Stand der Technik erheblich geringerer wirtschaftlicher Aufwand. Dies geht auf geringere Druckverluste, auf einen geringeren Verbrauch an elektrischer Energie, auf Einsparungen bei der Wartung und auf geringere Abstrahlverluste durch kalte Oberflächen zurück. So beträgt der Druckverlust im Falle einer gemäß dem Stand der Technik ausgestalteten Vorrichtung zur Staubabscheidung - bei einem Rauchgasstrom von 46500 Normkubik-
metern 23,7 g Wasser je kg Luft und einer angestrebten Verbrennungslufttemperatur von 128 Grad C - beispielsweise 18 mbar, wohingegen der Druckverlust bei einer erfindungsgemäß gestalteten entsprechenden Vorrichtung lediglich 13 mbar beträgt. Die Saugzugleistung beläuft sich im Falle der
Vorrichtung zur Staubabscheidung gemäß dem Stand der Technik auf 220 kW, im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung auf 150 kW. Im Falle der Vorrichtung zur Staubabscheidung gemäß dem Stand der Technik, die als Filterelement einen Elektrofilter aufweist, entsteht ein Filterstrombedarf von 38 kW, wohingegen ein derartiger Filterstrombedarf im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung nicht auftritt.
Zweckmäßigerweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Rauchabscheidung zumindest zwei Schüttgutfilter auf, die abwechselnd von den Rauchgasen und der Verbrennungsluft durchströmbar sind. Beim Durchströmen der Schüttgutfilter mittels der Rauchgase werden die Schüttgutfilter aufgeheizt, wohingegen die in ihnen gespeicherte Wärme beim Durchströmen der Schüttgutfilter mittels der Verbrennungsluft an letztere abgegeben wird.
Um die Schüttgutfilter der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung mit möglichst günstigen Durchströmungseigenschaften zu versehen, ist es vorteilhaft, wenn jeder Schüttgutfilter ein mehrflächiges Gehäuse aufweist, in dem zwei Gitterroste flächenparallel angeordnet sind, zwischen denen das Schüttgut des Schüttgutfilters gehalten ist. Da die beiden Gitterroste eine vergleichsweise große Oberfläche aufweisen können, sind die angestrebten wesentlich verbesserten Durchströmungseigenschaften der im Falle der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung eingesetzten Schüttgutfilter erreichbar.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die beiden Gitterroste jeweils einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Durch
entsprechende Maßvorgaben ist es möglich, zwischen den beiden Gitterrosten einen hinsichtlich seiner Weite konstanten Zwischenraum zu schaffen, in dem das Schüttgut des Schüttgutfilters aufnehm- und halterbar ist.
Wenn das Schüttgut des bzw. der Schüttgutfilter so ausgebildet ist, dass es eine große spezifische Oberfläche und eine kleine Berührungsfläche aufweist, wird sichergestellt, dass die Wärmeleitung durch die einzelnen Bestandteile des Schütt- guts im Vergleich zu der Wärmeaufnahme des Schüttguts aus dem Rauchgas vernachlässigbar klein ist. Hierdurch wird erreicht, dass sich eine reversible Temperaturverlaufskurve mit steilem Temperaturgradienten in der Schüttgutschichtung einstellt.
Als besonders vorteilhaftes Schüttgut hat sich wärmespeicher- fähiges Bruchgestein, insbesondere Naturschamotte, herausgestellt.
Die Abmessungen der Gitterroste des Schüttgutfilters und die Dicke der zwischen den Gitterrosten ausgebildeten Schüttgutschicht kann vorteilhaft in Anpassung an die Größe des Rauchgasstroms und das einzustellende Temperaturniveau ausgelegt werden, wobei dies selbstverständlich auch für die Qualität des auszuwählenden Schüttguts zutrifft.
Zur zeitlich aufeinanderfolgenden Beaufschlagung der Schüttgutfilter der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung mit Rauchgas und Verbrennungsluft ist es vorteilhaft, wenn mittels einer Klappensteuerung wahlweise ein Rauchgas- bzw. ein Verbrennungsluftstrom durch den jeweiligen Schüttgutfilter geführt werden kann.
Um zu hohe Druckverluste aufgrund zu hoher Staubbeladung des Schüttguts der Schüttgutfilter der erfindungsgemäßen Vorrich- tung zur Staubabscheidung zu vermeiden wird vorgeschlagen, dass gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung jeder Schutt-
gutfilter eine Schüttgutentstaubungsvorrichtung aufweist, mittels der im Schüttgut des Schüttgutfilters aufgenommener, von den Rauchgasen abgeschiedener Staub vom Schüttgut abtrennbar ist.
Die Schüttgutentstaubungsvorrichtung jedes Schüttgutfilters ist vorteilhaft bei Durchströmung desselben durch die Verbrennungsluft in Abhängigkeit vom Druckverlust am Schüttgutfilter in Betrieb setzbar.
Zur Entnahme verunreinigten Schüttguts aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Gitterrosten des Schüttgutfilters weist dessen Schüttgutentstaubungsvorrichtung vorteilhaft eine unter dem Schüttgut des Schüttgutfilters angeordnete erste Materialschleuse auf, mittels der Schüttgut-Staubgemisch chargenweise aus dem Schüttgutfilter abziehbar ist. Aufgrund der Anordnung unter dem zwischen den Gitterrosten des Schüttgutfilters befindlichen Schüttgut kann das Abziehen gravitatorisch erfolgen.
Zweckmäßigerweise hat die Schüttgutentstaubungsvorrichtung jedes Schüttgutfilters einen in Materialflussrichtung stromab der ersten Materialschleuse angeordneten unteren Sammelbehälter, aus dem das Schüttgut-Staubgemisch mittels eines Förder- luftstroms einem Zyklonabscheider zuführbar ist, indem das Schüttgut und der Staub voneinander getrennt werden können.
Aus einem Schüttgutaustrag des Zyklonabscheiders gerät das vom Staub gereinigte Schüttgut in einen oberen Sammelbehäl- ter, aus dem es mittels einer zweiten Materialschleuse wieder zwischen die Gitterroste des Schüttgutfilters rückgeführt wird. Der Sammelbehälter bzw. die zweite Materialschleuse ist oberhalb der beiden Gitterroste angeordnet, so dass die Zuführung des gereinigten Schüttguts in den Zwischenraum zwischen die beiden Gitterroste ebenfalls gravitatorisch erfolgen kann.
Vorteilhaft ist ein Staubabzug bzw. ein Abluftström des Zyklonabscheiders der Schüttgutentstaubungsvorrichtung jedes Schüttgutfilters zu einem Aschesammelbehälter bzw. zu einem Gewebefilter geführt.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungs-, vorzugsweise Feststoffverbrennungsanlagen, bei dem die Rauchgase in Staubfiltern entstaubt werden, wird in den Rauchgasen enthaltene Wärme im Schüttgut der als Schüttgutfilter ausgebildeten Staubfilter gespeichert und die im Schüttgut gespeicherte Wärme an die die Schüttgutfilter durchströmende Verbrennungsluft abgegeben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Wärmerückgewinnungsgrade erreichen, die oberhalb von 95 % liegen. Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jeder Schüttgutfilter aus dem Rauchgasstrom in den Verbrennungsluftstrom geschaltet, sobald bzw. kurz bevor der Schüttgutfilter an seiner Ausgangsseite die Rauchgastemperatur erreicht. Hierdurch wird die maximale Wärmeaufnahmekapazität des Schüttguts ausgenutzt, wobei dann diese maximal aufgenommene Wärme auch zur Kühlung von Verbrennungsluft zur Verfügung steht.
Zweckmäßigerweise wird das Schüttgut während der Wärmeabgabe des Schüttgutfilters an den Verbrennungsluftstrom vom in ihm aufgenommenen Staub gereinigt, wobei der Reinigungsvorgang kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Das verunreinigte Schüttgut wird vorteilhaft dem Schüttgutfilter chargenweise gravitatorisch entnommen, wobei der Staub und das Schüttgut voneinander getrennt werden, bevor das gereinigte Schüttgut dem Schüttgutfilter chargenweise gravi- tatorisch wieder zugeführt wird.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
FIGUR 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise von FeststoffVerbrennungsanlagen; FIGUR 2 eine Prinzipdarstellung für die Erfindung wesentlicher Bestandteile eines Staub- bzw. Schüttgutfilters der in Figur 1 gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Staubabscheidung; und FIGUR 3 eine Prinzipdarstellung von Rauchgasen, die einen Schüttgutfilter der in Figur 1 gezeigten
Vorrichtung zur Staubabscheidung durchströmen.
Eine in Figur 1 in perspektivischer Prinzipdarstellung gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung aus Rauchgasen von Verbrennungsanlagen, vorzugsweise Feststoffverbrennungsanlagen, dient dazu, die bei dem Verbrennungsprozess in der Verbrennungsanlage anfallenden Rauchgase in ihrem Staubgehalt zu reduzieren. So dürfen beispielsweise derzeit in der Bundesrepublik Deutschland derartige Rauchgase bei ihrem Eintritt in "die Umgebungsatmosphäre je Normkubikmeter nur einen Staubgehalt von < 10 mg aufweisen (17.BlmschV u. TA Luft 2000).
Ein aus der Verbrennungsanlage abgeführter, in Figur 1 gezeigter Rauchgasstrom 2, wird mittels einer Saugzugeinrichtung 3 durch die in Figur 1 gezeigte Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung geleitet. In Gegenrichtung wird mittels eines Frischlüfters 4 ein Verbrennungsluftstrom 5 durch die Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung und dann zur Verbrennungs- anläge geleitet.
Im in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die dort prinzipiell gezeigte Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung 2 Staubfilter 6, 7 auf. Die Staubfilter 6, 7 sind, wie später noch beschrieben werden wird, jeweils als Schüttgutfilter 6, 7 ausgebildet.
Jeder Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 wird abwechselnd vom Rauchgasstrom 2 und vom Verbrennungsluftstrom 5 durchströmt. Hierzu sind im Leitungssystem der Vorrichtung 1 zur Staubab- Scheidung im dargestellten Ausführungsbeispiel acht Armaturen 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14 und 15 vorgesehen, die eine Klappensteuerung 8 bis 15 für die beiden Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 bilden.
Wenn der in Figur 1 obere Staub- bzw. Schüttgutfilter 6 durch den Rauchgasstrom 2 und der in Figur 1 untere Staub- bzw. Schüttgutfilter 7 durch den Verbrennungsluftstrom 5 durchströmt wird, ist die Armatur 8 geschlossen, die Armatur 9 geöffnet, die Armatur 10 geschlossen, die Armatur 11 geöff- net, die Armatur 12 geöffnet, die Armatur 13 geschlossen, die Armatur 14 geschlossen und die Armatur 15 geöffnet. Der Rauchgasstrom 2 wird durch die Armatur 9 in den in Figur 1 oberen Staub- bzw. Schüttgutfilter β und von dort durch die Armatur 12 zur Saugzugeinrichtung 3 geleitet; entsprechend wird der Verbrennungsluftstrom 5 vom Frischlüfter 4 durch die Armatur 15, den in Figur 1 unteren Staub- bzw. Schüttgutfilter 7 und die Armatur 11 weiter zur Verbrennungsanlage geleitet .
Wenn der Rauchgasstrom 2 durch den in Figur 1 unteren Staubbzw. Schüttgutfilter 7 und der Verbrennungsluftstrom 5 durch den in Figur 1 oberen Staub- bzw. Schüttgutfilter 6 geführt wird, ist die Armatur 8 geöffnet, die Armatur 9 geschlossen, die Armatur 10 geöffnet, die Armatur 11 geschlossen, die Armatur 12 geschlossen, die Armatur 13 geöffnet, die Armatur 14 geöffnet und die Armatur 15 geschlossen. Der Rauchgasstrom 2 wird durch die Armatur 10 zum in Figur 1 unteren Staub-
bzw. Schüttgutfilter 6 und von dort über die Armatur 14 zur Saugzugeinrichtung 3 geleitet; entsprechend wird der Ver- brennungsluftstrom 5 durch die Armatur 13 zum in Figur 1 oberen Staub- bzw. Schüttgutfilter 6 und von dort durch die Armatur 8 zum der Verbrennungsanlage zugewandten Endabschnitt der Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung geführt.
Wie bereits erwähnt, werden die beiden Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 aufeinanderfolgend vom Rauchgasstrom 2 und vom Verbrennungsluftstrom 5 durchströmt.
Wie aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, ist jeder Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 wie folgt ausgebildet:
Jeder Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 hat ein mehrflächiges Gehäuse 16, in dessen Innenraum zwei Gitterroste 17, 18 flächenparallel angeordnet sind. Wie aus Figur 3 hervorgeht, sind die Abmessungen des inneren Gitterrostes 18 etwas geringer als die des äußeren Gitterrostes 17, so dass zwischen den beiden Gitterrosten 17, 18 ein Zwischen- bzw. Aufnahmeraum für Schüttgut 19 ausgebildet ist. Der gesamte Zwischenraum zwischen den Gitterrosten 17, 18 ist durch Schüttgut 19 aufgefüllt. Bei dem Schüttgut 19 handelt es sich vorteilhafterweise um wärmspeicherfähiges Bruchgestein, z. B. um Naturschamotte.
Wie sich insbesondere aus Figur 3 ergibt, geraten die aus der Verbrennungsanlage in die Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung eintretenden heißen Rauchgase 20 in den Innenraum des durch die beiden Gitterroste 17, 18 und das Schüttgut 19 ausgebildeten Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7. Um den Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 zu verlassen, müssen die heißen Rauchgase 20 durch das zwischen den Gitterrosten 17, 18 gehaltene Schüttgut 19 hindurchströmen. Hierbei wird der in den Rauch- gasen 20 enthaltene Staub mit einem hohen Wirkungsgrad aus den Rauchgasen 20 abgeschieden. Darüber hinaus wird beim Durchtritt der Rauchgase 20 durch das Schüttgut 19 in den
Rauchgasen 20 enthaltene Wärme im Schüttgut 19 aufgenommen und gespeichert.
Das für das Schüttgut 19 gewählte wärmespeicherfähige Bruch- gestein hat im Vergleich zu seiner spezifischen Oberfläche nur sehr geringe Berührungsflächen untereinander. Daher findet eine Wärmeübertragung nahezu ausschließlich zwischen den Rauchgasen 20 und dem Schüttgut 19 statt, wohingegen die Wärmeübertragung bzw. Wärmeleitung innerhalb des Schüttguts 19 vernachlässigbar ist. Entsprechend stellt sich in der das Schüttgut 19 enthaltenden Schichtung eine reversible Temperaturverlaufskurve mit steilem Temperaturgradienten ein.
Sobald ein Temperaturdurchbruch durch die Schichtung des Schüttguts 19 bevorsteht, d. h. sobald die Temperatur im
Bereich der Ausgangsseite 21 bzw. des äußeren Gitterrosts 17 Rauchgastemperatur erreicht, wird die Zufuhr von Rauchgasen 20 zu dem betreffenden Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 unterbrochen, wobei dann der jeweils andere Staub- bzw. Schüttgutfilter 7 bzw. 6 mit Rauchgasen 20 beaufschlagt wird, wie dies vorstehend an Hand von Figur 1 beschrieben worden ist .
Der durch die Rauchgase 20 auf die Rauchgastemperatur erhitzte Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 wird dann durch den Verbrennungsluftstrom 5 durchströmt. Hierdurch wird der Verbrennungsluftstrom 5 erhitzt und der Staub- bzw. Schüttgutfilter 6 wird rückgekühlt.
Die Größen der Gitterroste 17, 18 sowie die Schichtdicke des Schüttguts 19 wird bei der Auslegung des Staub- bzw. Schüttgutfilters 6, 7 an den im Betrieb der Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung zu erwartenden Rauchgasmassenstrom 2 und die zu erwartende Rauchgastemperatur sowie die angestrebte Tempe- ratur der Verbrennungsluft angepasst.
Während der Staub- bzw. Schüttgutfilter 6 vom Rauchgasstrom 2 durchströmt wird, werden ca. 99 % der im Rauchgasstrom 2 bzw. in den Rauchgasen 20 enthaltenen Stäube abgeschieden. Während der Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 nach seiner Aufheizung durch die Rauchgase 20 vom Verbrennungsluftström 5 durchströmt wird, können über 95 % der im Schüttgut 19 des Staubbzw. Schüttgutfilters 6, 7 gespeicherten Wärme an den Ver- brennungsluftstrom 5 abgegeben werden. Das heißt, mit dem vorstehend geschilderten Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 sind Wärmerückgewinnungsgrade von > 95 % möglich. Bei der größenmäßigen Auslegung der Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 der Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung werden des weiteren wirtschaftliche Gesichtspunkte sowie die beabsichtigten Umschaltzyklen hinsichtlich der Beaufschlagung mit Rauchgas bzw. Verbrennungsluft berücksichtigt.
Jeder Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 ist, wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht, mit einer Schüttgutentstaubungsvor- richtung 22 ausgerüstet. Diese wird im Folgenden näher beschrieben.
Wenn der Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 vom Verbrennungsluftstrom 5 durchströmt wird, - gesteuert durch den Druckverlust am Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 - wird die Entstau- bung des Schüttguts 17 durchgeführt. Das Schüttgut 19 ist zwischen dem inneren, kleineren Gitterrost 18 und dem äußeren, größeren Gitterrost 17 gehaltert. Im untere Bereich des Staub- bzw. Schüttgutfilters 6 ist eine in Figur 2 lediglich prinzipiell dargestellte erste Materialschleuse 23 vorgese- hen. Durch diese erste Materialschleuse 23 wird chargenweise das Gemisch aus Schüttgut 19 und in diesem aufgenommenem Staub gravitatorisch aus dem Zwischenraum zwischen den Gitterrosten 17, 18 abgezogen. Hierdurch gelangt das genannte Gemisch aus Staub und Schüttgut 19 in einen unteren Sammel- behälter 24, aus dem das Gemisch mittels eines Druck- bzw. Förderluftstroms 25 einem Entstaubungszyklon bzw. Zyklonabscheider 26 zugeführt wird. Im Entstaubungszyklon bzw.
Zyklonabscheider 26 werden der Staub und das Schüttgut 19 voneinander getrennt, wobei das vom Staub gereinigte Schüttgut 19 über einen Schüttgutaustrag 27 des Entstaubungszyklons bzw. Zyklonabscheiders 26 in einen oberhalb des Zwischenraums zwischen den Gitterrosten 17, 18 angeordneten, in Figur 2 nicht dargestellten Sammelbehälter Verblasen wird. Durch eine ebenfalls lediglich prinzipiell dargestellte zweite Materialschleuse 28 wird das gereinigte Schüttgut gravitatorisch wieder in den Zwischenraum zwischen den beiden Gitterrosten 17, 18 des Staub- bzw. Schüttgutfilters 6 eingeführt .
Die zu 95 % vorgereinigte Abluft des Entstaubungszyklons bzw. Zyklonabscheiders 26 wird über einen Gewebefilter nachge- reinigt; ein Staubabzug 29 des Entstaubungszyklons bzw. Zyklonabscheiders 26 wird zu einem Aschesammelbehälter geführt.
Die Staub- bzw. Schüttgutfilter 6, 7 der an Hand der vorstehenden Figuren näher beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Staubabscheidung fungieren gleichzeitig als Vorwärmfilter bzw. als integrierte Luftvorwärmung für den Verbrennungsluftstrom 5 zur Verbrennungsanlage. Hierdurch ist es möglich, auf weitere Maßnahmen zur Luftvorwärmung des Verbrennungsluftstroms 5 zu verzichten bzw. derartige Maßnahmen können reduziert werden.