DE10256073B4 - Dampferzeugeranlage - Google Patents

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Abstract

Dampferzeuger (1) mit einer Feuerung (2) zur Verbrennung eines Brennstoffes unter Entstehung eines Rauchgases (R), mit einem Wärmetauschersystem (3) zur Wärmeübertragung vom Rauchgas (R) an zu verdampfendes Speisewasser und mit einem Leerzug (4) zur Führung von Rauchgas (R) aus der Feuerung (2) zu dem Wärmetauschersystem (3), dadurch gekennzeichnet, dass im Leerzug (4) des Dampferzeugers (1) ein Filter mit einem fließfähigen, gasdurchlässigen Schüttgut (M) angeordnet ist, welches in einem Kanal (5) geführt ist, dass ein erster Kanalabschnitt (5R) des Filters (5) vom Rauchgas (R) durchströmt ist, und dass stromab bezüglich des Materialflusses des Schüttgutes (M) ein zweiter Kanalabschnitt (5L) des Filters (5) angeordnet ist, in welchem die Verbrennungsluft (L) der Feuerung vorgewärmt wird.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Dampferzeugeranlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Bei in Dampferzeugeranlagen ablaufenden Verbrennungsprozessen treten je nach eingesetztem Brennstoff staub- und/oder gasförmige Emissionen auf, wobei diese insbesondere bei der Verbrennung von Festbrennstoffen von wesentlicher Bedeutung sind. Um zu verhindern, dass solche Verunreinigungen in die Umgebung abgegeben werden, gelten je nach Staat unterschiedliche gesetzliche Regelungen, mit denen der Staubgehalt von Rauchgasen aus Dampferzeugeranlagen bei deren Eintritt in die Umgebungsatmosphäre begrenzt wird. So gilt beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland die 17. BImSchV und die TA Luft, die eine Begrenzung des Staubgehalts von in die Umgebungsatmosphäre eintretendem Rauchgas auf weniger als 10mg Staub je Normkubikmeter Rauchgas vorsehen.
  • Als gasförmige Verunreinigungen von Rauchgasen aus Dampferzeugeranlagen sind die Komponenten SO2, SO3, HCl, HF und Spuren toxischer Substanzen, wie etwa Schwermetalle – insbesondere Hg, Cd, As –, polyzyklische Kohlenwasserstoffe sowie Dioxine und Furane zu nennen. Diese weisen ein erhebliches Gefährdungspotential auf, was sich ebenfalls in den Emissionsgrenzwerten der genannten gesetzlichen Regelungen niederschlägt.
  • Staubförmige Verunreinigungen werden heute entweder durch Elektro- oder durch Gewebefilter bei einer Temperatur des Rauchgases von weniger als 300°C herausgefiltert, wobei diese Filter außerhalb der eigentlichen Kesselanlage angeordnet sind und einen beträchtlichen Flächenbedarf aufweisen. Die Abscheidung von gasförmigen Verunreinigungen erfolgt in sogenannten Trockensorbtionsanlagen, in welchen dem Gasstrom Sor bentien zugegeben werden, die dann gemeinsam mit den eingebundenen Schadstoffen und dem Staub in einem Oberflächenfilter, beispielsweise einem Gewebefilter, abgeschieden werden.
  • Bei Dampferzeugeranlagen wird typischer Weise das ungefilterte Rauchgas mit der gesamten Staub- und Schadstofffracht durch das der Feuerungseinheit nachgeschaltete Wärmetauscherssystem geleitet. Dies führt je nach Brennstoff zu mehr oder weniger starken Verschmutzungsproblemen in den Wärmetauschern, die sich darin äußern, dass sich die Wärmeübertragung vom Rauchgas an zu verdampfendes Speisewasser verschlechtert. Damit einher geht eine Verringerung des Wirkungsgrades sowie eine verringerte Verfügbarkeit der Anlage wegen der notwendigen Stillstände zur Abreinigung.
  • In der Offenlegungsschrift DE 195 21 321 A1 ist eine Vorrichtung zur Reduktion des Staubgehalts der Abgase eines Dampferzeugers offenbart. Der Kessel besteht aus einer Brennkammer, einem Strahlungsteil und einem Konvektionsteil. Der Strahlungsteil besitzt einen ersten vertikalen Leerzug mit Abwärtsströmung und einem zweiten vertikalen Leerzug mit Aufwärtsströmung, die durch eine im wesentlichen vertikale Trennwand voneinander getrennt sind. Im Bereich der Gasumlenkung der beiden Leerzüge verengen sich die Kesselwände trichterförmig. Sie bilden an ihrem unteren Ende eine Öffnung für den Staubaustrag. An dem zweiten vertikalen Leerzug schließt sich der Konvektionsteil des Kessels an, der aus einem horizontalen Bündelzug besteht. An der Unterseite des Horizontalzuges sind mehrere Trichter angeordnet. Im Bereich der Gasumlenkung vom ersten zum zweiten vertikalen Leerzug ist die Kesselwand doppelwandig ausgebildet. Die äußere Wand besteht aus einer bekannten gasdichten Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion. Die innere Wand wird aus Rohren ohne dazwischen angeordnete Stege gebildet. Zwischen den Rohren ist jeweils ein durchströmbarer Zwischenraum vorhanden, wobei von der äußeren Wand und der inneren Wand eine strömungsberuhigte Zone begrenzt ist. Die innere und äußere Wand werden mittels die Rohre durchströmenden Kühlfluids gekühlt. An der inneren Wand sind etwa senkrecht zur Gasströmungsrichtung mehrere Schikanenbleche angeordnet.
  • Aus der DE 36 05 589 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfernung von Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden aus Abgasen bekannt, welche aus einer Feuerungsanlage eines Dampferzeugers kommen. In einem Sprühabsorptionsreaktor wird das Abgas zunächst vom Hauptteil an Schwefeldioxid befreit. Anschließend erfolgt in einer Filteranlage, die ein Elektro-, ein Gewebefilter oder ein Zyklon sein kann, eine trockene Staubabscheidung. Schließlich wird das vorgereinigte Abgas mit Ammoniak vermischt und gelangt in mindestens einen Wanderschichtadsorber mit Jalousien, wo der im Rauchgas verbliebene Staubrest, noch vorliegendes Schwefeldioxid und sich bildendes Ammoniumhydrogensulfat durch Ablagerung auf der Oberfläche von Koksstücken ausgefiltert wird. Eine zweite Wanderschicht kann durch ein hochwertiges Adsorptionsmittel, etwa Aktivkohle und/oder Aktivkoks, gebildet werden.
  • Die Offenlegungsschrift DE 34 40 562 A1 zeigt einen Abgasentgifter für Feuerungsanlagen und Verbrennungsmotoren, der aus Kalziumcarbonat (Kalkstein, Kreide, Marmor) und gelöschtem Kalk (Löschkalk) als Kittmittel hergestellt wird und mit Abgasen zu ungiftigen Endprodukten reagiert. Wenn das Kalziumcarbonat weitgehend verbraucht ist, wird der Abgasentgifter durch einen ungebrauchten neuen ersetzt. Er wird in Abgasleitungen mittels Aufhängungen oder Halterungen eingesetzt. Als mögliche Anwendungsform ist ein zylindrischer Drahtkorb mit Materialbrocken dargestellt.
  • Die Offenlegungsschrift DE 44 23 319 A1 offenbart einen Werkstoff für Hochtemperatur-Feuerungsanlagen, in welchen Heißgas erzeugt wird, das mit Flüssigschlacke und ggf. mit kondensierbaren Bestandteilen beladen ist. Für die gasführenden Anlagenteile, insbesondere auch für einen einer Brennkammer nachgeschalteten Flüssigschlackeabscheider, wird ein Material vorgeschlagen, das einen Körper aus poröser Keramik aufweist, welcher mindestens auf den mit dem Heißgas in Berührung tretenden Bereichen mit einer Schicht aus nicht poröser Keramik versehen ist. So kann der Flüssigschlackeabscheider Füllkörper in Form von Kugeln enthalten, deren Kern aus poröser Keramik besteht und von einer Schicht aus nicht poröser Keramik überzogen ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dampferzeugeranlage der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass der apparative Aufwand vereinfacht und die Verschmutzungsgefahr im Bereich des Wärmetauschersystems verringert wird.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine gattungsgemäße Dampferzeugeranlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Indem im Leerzug ein Filter mit einer Schicht aus fließfähigem, gasdurchlässigem Material angeordnet ist, wobei beim Durchströmen des Schichtmaterials Verunreinigungen aus dem Rauchgas herausfilterbar sind, kann ein sehr hoher Anteil der im Rauchgas enthaltenen Verunreinigungen abgeschieden werden, bevor das Rauchgas das Wärmetauschersystem erreicht. Gemäß dem Stand der Technik wird der Rauchgasstrom nur teilweise durch die Schikanenbleche geführt, wodurch ein beträchtlicher Teil der Verunreinigungen über den zweiten Leerzug in den Konvektionsteil mitgenommen wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dagegen der gesamte Rauchgasstrom durch das Filter geführt, was zu einem wesentlich höheren Abscheidegrad an staub- und/oder gasförmigen Verunreinigungen führt. Dadurch werden die Verschmutzungsprobleme im Wärmetauschersystem erheblich vermindert, d.h. der Wärmeübergang im Wärmetauschersystem sowie die Verfügbarkeit der Dampferzeugeranlage erhöht. Ferner weist der Kanal für das Schichtmaterial im Materialfluss stromab vom Rauchgas-durchströmten Abschnitt einen Abschnitt auf, in dem der Feuerungseinheit zuzuführende Verbrennungsluft durch das Schichtmaterial geführt ist. In diesem als Wärmetauscher fun gierenden Abschnitt des Kanals können die Kanalwände wieder als Gitterroste ausgebildet sein. Die bei der Filterung aufgenommene Wärme kann in diesem Abschnitt vom Schichtmaterial an Verbrennungsluft abgegeben werden. Dadurch wird einerseits das Schichtmaterial rückgekühlt, bevor es erneut in das Filter eingebracht wird, und andererseits die Verbrennungsluft vorgewärmt werden. Außer einer Minimierung von Energieverlusten kann durch diese Ausführungsform auf sonst übliche gesonderte Luftvorwärmer, wie etwa Dreh-, Platten- oder Kaloriephären-Luftvorwärmer, verzichtet werden, die sich durch große Verlustleistungen, hohe Druckverluste und teilweise hohe mechanische Beanspruchungen auszeichnen.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Schichtmaterial als Schüttgut, vorzugsweise als Naturschamotte-Bruchgestein, ausgebildet. Hierdurch ist ein Materialfluss von Schichtmaterial durch das Filter möglich, so dass durch Rauchgas aufgeheiztes und mit Verunreinigungen beladenes Schichtmaterial während des Betriebes der Dampferzeugeranlage abführbar und durch regeneriertes Schichtmaterial kontinuier lich ersetzbar ist. In dem eine Überladung des Schichtmaterials mit Verunreinigungen vermieden wird, arbeitet das Filter fortwährend mit optimaler Wirkung. Durch die genannte Materialwahl des Schüttguts wird auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine fließfähige Schicht bereitgestellt, die sich im Filter durch kostengünstige bauliche Maßnahmen führen lässt.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Schichtstärke sowie Größe und Beschaffenheit der Bestandteile des als Schüttgut ausgebildeten Schichtmaterials in Anpassung an den Brennstoff und die Einsatztemperatur auslegbar. Damit kann in Abhängigkeit des zum Einsatz kommenden Brennstoffes, wie etwa Ölschiefer, Kohlenstaub oder Müll, sowie in Abhängigkeit der Temperatur, mit welcher das Rauchgas das Schichtmaterial durchströmt – etwa 800 bis 900°C –, über die Einstellung der Parameter-Schichtstärke sowie Größe und Beschaffenheit der Schüttgutbestandteile eine optimale Filterwirkung erzielt werden.
  • In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der im Filter angeordnete Kanal, in dem der Materialfluss von Schichtmaterial geführt ist, im wesentlichen vertikal. Der Materialfluss durch das Filter ist damit durch das Eigengewicht des Schichtmaterials getrieben. Durch diese gravitatorische Bewegung des Schichtmaterials nach unten kann im allgemeinen auf Vorschubmittel für das Schichtmaterial verzichtet werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Kanal auf wenigstens dem Abschnitt, in dem Rauchgas durch das Schichtmaterial geführt ist, durch Gitterroste gebildet. Eine als Gitterrost ausgebildete Kanalwand hält einerseits das Schichtmaterial führend im Kanal und erlaubt andererseits den Ein- bzw. Austritt des Rauchgases beim Durchströmen des Schichtmaterials. Das als Schüttgut ausgebildete Schichtmaterial sowie die als Gitterroste ausgebildeten Kanalwände im Rauchgas-durchströmten Abschnitt des Kanals erlauben eine Minimierung des Druckverlustes beim Durchströmen des Rauchgases durch das Filter.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der durch Gitterroste gebildete Kanalabschnitt einen rechteckig ringförmigen Querschnitt auf. Hier wird der Kanal durch zwei flächenparallel ineinandergestellte, rechteckig angeordnete Gitterroste gebildet, was bei einem vorgegebenen Raumangebot für das Filter im Leerzug eine große Schichtausdehnung zulässt, wenn heißes Rauchgas beispielsweise von innen nach außen durch den Kanal quer zur Richtung des Materialflusses geführt wird.
  • Alternativ weist der durch Gitterroste gebildete Kanalquerschnitt gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung einen sich trichterförmig verjüngenden Querschnitt auf. Hierbei strömt heißes Rauchgas von oben durch die große Trichteröffnung in das Schichtmaterial ein und verlässt den Trichter durch dessen kegelstumpfförmige Mantelfläche, welche als Gitterrost ausgebildet ist.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an einem unteren Ende des Kanals eine Auslauföffnung vorgesehen, durch die Schichtmaterial vom Filter abziehbar ist. Über die Querschnittsgröße der Auslauföffnung kann die Fließgeschwindigkeit des Schwerkraft-getriebenen Schichtmaterials entsprechend seiner erforderlichen Regenerierung eingestellt werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind längs des Kanals Vorschubmittel für das Schichtmaterial, vorzugsweise Schieber, vorgesehen. Hierdurch kann optional über zwischengeschaltete Stoffschieber während des Betriebes der Dampferzeugeranlage die Fließgeschwindigkeit des Schichtmaterials beeinflusst werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Regenerierungseinrichtung für vom Filter abgezogenes Schichtmaterial vorgesehen, in der herausgefilterte staub- und gasförmige Verunreinigungen vom Schichtmaterial abtrennbar sind. Beispielsweise kann die Regenerierungseinrichtung als Rüttelsieb ausgebildet sein, mittels dem sich die feine Schadstofffracht vom gröberen Schüttgut abtrennen lässt.
  • Vorzugsweise ist ein Behälter zum Sammeln von regeneriertem Schichtmaterial vorgesehen, an welchem ein Fördersystem zum Transportieren von Schichtmaterial zurück in das Filter angeschlossen ist. Je nach erforderlicher Regenerierungszeit kann aus dem Sammelbehälter das gereinigte Schichtmaterial zyklisch mittels eines Luftstroms eines pneumatischen Fördersystems von neuem in das Filter eingebracht werden.
  • In einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind dem Rauchgas Sorbentien zum Einbinden gasförmiger Verunreinigungen zugebbar, die aus dem Rauchgas beim Durchströmen des Schichtmaterials zusammen mit staubförmigen Verunreinigungen herausfilterbar sind. Die Auswahl der Sorbentien richtet sich nach den einzubindenden gasförmigen Verunreinigungen, wie z.B. SO2, SO3, HCl, HF, und sind dem Fachmann hinreichend bekannt. Indem das Rauchgas von staub- und gasförmigen Verunreinigungen im Filter gereinigt wird, verhindert man nicht nur deren Emission in die Umgebungsatmosphäre, sondern auch eine Verschmutzung von Heizflächen im Wärmetauschersystem.
  • Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen, wobei in
  • 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage und in
  • 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage schematisch veranschaulicht ist.
  • Zunächst werden die beiden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage gemäß 1 und 2 – soweit sie übereinstimmen – gemeinsam beschrieben, wobei übereinstimmende Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
  • Eine Dampferzeugeranlage 1 umfasst eine Feuerungseinheit 2, ein dieser nachgeschaltetes Wärmetauschersystem 3 und einen die Feuerungseinheit 2 mit dem Wärmetauschersystem 3 verbindenden Leerzug 4. In der Feuerungseinheit 2 wird ein Brennstoff, insbesondere ein Festbrennstoff, verbrannt, wobei Rauchgas R entsteht. Das heiße Rauchgas R wird durch einen vertikalen Leerzug 4 mit Abwärtsströmung zur längeren Verweilzeit und zur Strömungsberuhigung geführt, um dann dem Wärmetauschersystem 3 zugeleitet zu werden. Beim Durchströmen des Wärmetauschersystems 3, welches beispielsweise Economizer und Überhitzer aufweisen kann, wird Wärme vom Rauchgas R an Speisewasser als Wärmeträgermedium abgegeben. Hierbei wird das Speisewasser verdampft bzw. der Dampf überhitzt, während sich das Rauchgas R abkühlt. Die an das Wärmeträgermedium übertragene Energie kann dann beispielsweise in einem nicht dargestellten Turbinen-Generator-System in elektrische Energie umgewandelt werden.
  • Zur Verminderung von Verschmutzungsproblemen im Wärmetauschersystem 3 durch im Rauchgas R enthaltene staub- bzw. gasförmige Verunreinigungen ist im Leerzug 4 erfindungsgemäß ein Filter mit einer Schicht aus fließfähigem, gasdurchlässigem Material M angeordnet.
  • Beim Durchströmen dieses Schichtmaterials M sind Verunreinigungen aus dem Rauchgas R herausfilterbar. Als Schichtmaterial M ist Schüttgut, vorzugsweise Bruchgestein, wie Naturschamotte, eingesetzt, da dies fließfähig, gasdurchlässig und wärmespeicherfähig ist. Aufgrund seiner Fließfähigkeit kann das Schichtmaterial M durch das Filter bewegt werden, so dass die aus dem Rauchgas R herausgefilterten Verunreinigungen zusammen mit dem Schichtmaterial M abführbar und regeneriertes Schichtmaterial M kontinuierlich einbringbar sind. Beim Durchströmen des Filters gibt das Rauchgas R Wärme an das Schichtmaterial M ab, die aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit des Schichtmaterials M mit diesen abführbar und dadurch nutzbar ist. Die Schichtstärke sowie Größe und Beschaffenheit der Bestandteile des als Schüttgut ausgebildeten Schichtmaterials M sind dabei in Anpassung an den Brennstoff und die Einsatztemperatur auslegbar.
  • Zur Führung des Materialflusses von Schichtmaterial M ist im Filter ein sich im Wesentlich vertikal erstreckender Kanal 5 angeordnet. Durch die vertikale Ausrichtung des Kanals 5 lässt sich das Schichtmaterial M auf einfache Weise gravitatorisch bewegen. Die Fließgeschwindigkeit des Schichtmaterials M ist dabei über die Querschnittsgröße von am unteren En de des Kanals 5 angeordneten Auslauföffnungen 6 einstellbar. Optional können jedoch im Filter als Schieber ausgebildete Vorschubmittel für das Schichtmaterial M vorgesehen sein, durch die sich die Fließgeschwindigkeit im Betrieb beeinflussen lässt. Somit lässt sich Schichtmaterial M kontinuierlich vom Filter abziehen und beispielsweise nach seiner Regenerierung wieder in das Filter zurückführen.
  • Erfindungsgemäß ist der Kanal 5 auf einem Abschnitt 5R, in dem Rauchgas R durch das Schichtmaterial M geführt ist, durch Gitterroste gebildet. Das beispielsweise als Schüttgut ausgebildete Schichtmaterial M wird dabei zwischen Gitterrosten gehalten, die dem Rauchgasstrom nur einen geringen Strömungswiderstand entgegensetzen, so dass der Druckverlust beim Durchströmen des Schichtmaterials M minimiert wird. In dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 weist der durch Gitterroste gebildete Kanalabschnitt 5R einen rechteckig ringförmigen Querschnitt auf. Dabei ist der Kanal 5 durch zwei flächenparallel angeordnete Gitterroste begrenzt, die derart ineinandergestellt sind, dass ein Schacht mit ringförmigem, rechteckigem Querschnitt entsteht. Das Rauchgas R ist hier von oben in den vom Kanal 5 eingeschlossenen Innenraum geführt. Von dort durchströmt das Rauchgas R das Schichtmaterial M von innen nach außen. Vom den Kanal 5 umgebenden Außenraum des Leerzuges 4 gelangt das Rauchgas R am unteren Ende in den das Wärmetauschersystem 3 aufweisenden Konvektionszug der Dampferzeugeranlage. In einem alternativen Ausführungsbeispiel nach 2 wird der Rauchgas-durchströmte Abschnitt 5R des Kanals 5 durch Gitterroste in der Gestalt eines kegelstumpfförmigen Trichters gebildet. Das Schichtmaterial M wird über Zuführschächte von oben in den Trichter eingespeist, der am unteren Ende des Leerzuges 4 angeordnet ist. Das heiße Rauchgas R strömt über die obere Trichteröffnung in den Kanalabschnitt 5R und verlässt diesen durch die als Gitterrost ausgebildete Mantelfläche des Kegelstumpfes.
  • Im Materialfluss stromab vom Rauchgas-durchströmten Abschnitt 5R weist der Kanal 5 für das Schichtmaterial M einen Abschnitt 5L auf, in dem der Feuerungseinheit 2 zuzuführende Verbrennungsluft L durch das Schichtmaterial M geführt ist. Auf diesem Abschnitt 5L ist die Wand des Kanals 5 mit Vorteil wieder durch Gitterroste gebildet. In diesem Abschnitt 5L kreuzen sich der Materialfluss von aufgeheiztem, mit Verunreinigungen beladenem Schichtmaterial M und der Strom von der Feuerungseinheit 2 zuzuführender Verbrennungsluft L. Dabei wird das erwärmte Schichtmaterial M durch die Verbrennungsluft L gekühlt, wodurch die fühlbare Wärme des Schichtmaterials M auf die Verbrennungsluft L übertragen wird. Damit wird die im Schichtmaterial M gespeicherte, fühlbare Wärme dem System wieder als vorgewärmte Verbrennungsluft L zugeführt.
  • Das rückgekühlte Schichtmaterial M wird über die am unteren Ende des Kanals 5 angeordnete Auslauföffnung 6 vom Filter abgezogen und einer nicht dargestellten Regenerierungseinrichtung zugeführt. Diese kann beispielsweise als Rüttelsieb ausgebildet sein, mit welchem herausgefilterte Verunreinigungen vom Schichtmaterial M abtrennbar sind. Die Verunreinigungen bestehen im Wesentlichen aus brennstoffbedingtem Staub. Dem Rauchgas R können jedoch vor dem Filter Sorbentien zum Einbinden gasförmiger Verunreinigungen zugegeben werden, die dann beim Durchströmen des Schichtmaterials M im Filter zusammen mit staubförmigen Verunreinigungen herausgefiltert werden. Das von Staub und beladenen Sorbentien befreite Schichtmaterial M wird in einem ebenfalls nicht dargestellten Behälter gesammelt, an dem ein auch nicht dargestelltes Fördersystem angeschlossen ist. Mittels dieses beispielsweise pneumatischen Fördersystems wird regeneriertes Schichtmaterial M durch einen Förderluftstrom zurück in das Filter, sprich in das obere Ende des Kanals 5, transportiert. Hierdurch entsteht ein geschlossener Kreislauf für den Materialfluss von Schichtmaterial M, so dass der Bedarf an neuem Schichtmaterial M gering gehalten wird.
  • Durch Integration des Filters im Leerzug 4 hat eine erfindungsgemäße Dampferzeugeranlage einen geringen Platzbedarf. Da das Rauchgas R vor dem konvektiven Wärmetauschersystem 3 gereinigt wird, werden die Verschmutzungsprobleme von Dampferzeugeranlagen deutlich verringert. Wesentlich ist hierbei die Materialeigenschaft des Schichtmaterials M, die eine Filterung von Rauchgas im Temperaturbereich von etwa 800 bis 900°C zulässt. Durch die vorteilhaften Eigenschaften des als Schüttgut ausgebildeten Schichtmaterials M entsteht nur ein vergleichsweise geringer Anstieg des Druckverlustes. Erfindungsgemäße Dampferzeugeranlagen weisen längere Reisezeiten und damit höhere Verfügbarkeiten auf. Die Lebenserwartung von Kesselkomponenten wird verlängert, Reinigungssysteme für Heizflächen werden eingespart. Aufgrund des geringeren Staubanfalls besteht die Möglichkeit kompaktere und preiswertere Wärmetauschersysteme nach dem Filter einzusetzen. Die entscheidende Vereinfachung erfindungsgemäßer Dampferzeugeranlagen drückt sich in verringerten Investitionskosten im Hinblick auf Filter- und Wärmetauscherkosten aus.

Claims (10)

  1. Dampferzeuger (1) mit einer Feuerung (2) zur Verbrennung eines Brennstoffes unter Entstehung eines Rauchgases (R), mit einem Wärmetauschersystem (3) zur Wärmeübertragung vom Rauchgas (R) an zu verdampfendes Speisewasser und mit einem Leerzug (4) zur Führung von Rauchgas (R) aus der Feuerung (2) zu dem Wärmetauschersystem (3), dadurch gekennzeichnet, dass im Leerzug (4) des Dampferzeugers (1) ein Filter mit einem fließfähigen, gasdurchlässigen Schüttgut (M) angeordnet ist, welches in einem Kanal (5) geführt ist, dass ein erster Kanalabschnitt (5R) des Filters (5) vom Rauchgas (R) durchströmt ist, und dass stromab bezüglich des Materialflusses des Schüttgutes (M) ein zweiter Kanalabschnitt (5L) des Filters (5) angeordnet ist, in welchem die Verbrennungsluft (L) der Feuerung vorgewärmt wird.
  2. Dampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut (M) als Naturschamotte-Bruchgestein ausgebildet ist.
  3. Dampferzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der im Filter angeordnete Kanal (5) sich im Wesentlichen vertikal erstreckt.
  4. Dampferzeuger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (5) wenigstens abschnittsweise durch Gitterroste gebildet ist.
  5. Dampferzeuger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanalabschnitt (5R) einen rechteckig ringförmigen Querschnitt aufweist.
  6. Dampferzeuger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanalabschnitt (5R) einen sich trichterförmig verjüngenden Querschnitt aufweist.
  7. Dampferzeuger nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an einem unteren Ende des Kanals (5) eine Auslauföffnung (6) vorgesehen ist, durch das Schüttgut (M) vom Filter abziehbar ist.
  8. Dampferzeuger nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass längs des Kanals (5) Vorschubmittel für das Schüttgut (M), vorzugsweise Schieber, vorgesehen sind.
  9. Dampferzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Regenerierungseinrichtung für vom Filter abgezogenes Schüttgut (M) vorgesehen ist, in der herausgefilterte Verunreinigungen abtrennbar sind.
  10. Dampferzeuger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Behälter zum Sammeln von regeneriertem Schüttgut (M) vorgesehen ist, an welchen ein Fördersystem zum Transportieren von Schüttgut (M) zurück in das Filter angeschlossen ist.
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