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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Dampferzeugeranlage gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Bei
in Dampferzeugeranlagen ablaufenden Verbrennungsprozessen treten
je nach eingesetztem Brennstoff staub- und/oder gasförmige Emissionen auf,
wobei diese insbesondere bei der Verbrennung von Festbrennstoffen
von wesentlicher Bedeutung sind. Um zu verhindern, dass solche Verunreinigungen
in die Umgebung abgegeben werden, gelten je nach Staat unterschiedliche
gesetzliche Regelungen, mit denen der Staubgehalt von Rauchgasen
aus Dampferzeugeranlagen bei deren Eintritt in die Umgebungsatmosphäre begrenzt
wird. So gilt beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland die
17. BImSchV und die TA Luft, die eine Begrenzung des Staubgehalts
von in die Umgebungsatmosphäre
eintretendem Rauchgas auf weniger als 10mg Staub je Normkubikmeter
Rauchgas vorsehen.
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Als
gasförmige
Verunreinigungen von Rauchgasen aus Dampferzeugeranlagen sind die Komponenten
SO2, SO3, HCl, HF
und Spuren toxischer Substanzen, wie etwa Schwermetalle – insbesondere
Hg, Cd, As –,
polyzyklische Kohlenwasserstoffe sowie Dioxine und Furane zu nennen.
Diese weisen ein erhebliches Gefährdungspotential
auf, was sich ebenfalls in den Emissionsgrenzwerten der genannten
gesetzlichen Regelungen niederschlägt.
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Staubförmige Verunreinigungen
werden heute entweder durch Elektro- oder durch Gewebefilter bei
einer Temperatur des Rauchgases von weniger als 300°C herausgefiltert,
wobei diese Filter außerhalb
der eigentlichen Kesselanlage angeordnet sind und einen beträchtlichen
Flächenbedarf
aufweisen. Die Abscheidung von gasförmigen Verunreinigungen erfolgt
in sogenannten Trockensorbtionsanlagen, in welchen dem Gasstrom
Sor bentien zugegeben werden, die dann gemeinsam mit den eingebundenen
Schadstoffen und dem Staub in einem Oberflächenfilter, beispielsweise
einem Gewebefilter, abgeschieden werden.
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Bei
Dampferzeugeranlagen wird typischer Weise das ungefilterte Rauchgas
mit der gesamten Staub- und Schadstofffracht durch das der Feuerungseinheit
nachgeschaltete Wärmetauscherssystem
geleitet. Dies führt
je nach Brennstoff zu mehr oder weniger starken Verschmutzungsproblemen
in den Wärmetauschern,
die sich darin äußern, dass sich
die Wärmeübertragung
vom Rauchgas an zu verdampfendes Speisewasser verschlechtert. Damit einher
geht eine Verringerung des Wirkungsgrades sowie eine verringerte
Verfügbarkeit
der Anlage wegen der notwendigen Stillstände zur Abreinigung.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
195 21 321 A1 ist eine Vorrichtung zur Reduktion des Staubgehalts der
Abgase eines Dampferzeugers offenbart. Der Kessel besteht aus einer
Brennkammer, einem Strahlungsteil und einem Konvektionsteil. Der
Strahlungsteil besitzt einen ersten vertikalen Leerzug mit Abwärtsströmung und
einem zweiten vertikalen Leerzug mit Aufwärtsströmung, die durch eine im wesentlichen
vertikale Trennwand voneinander getrennt sind. Im Bereich der Gasumlenkung
der beiden Leerzüge
verengen sich die Kesselwände
trichterförmig. Sie
bilden an ihrem unteren Ende eine Öffnung für den Staubaustrag. An dem
zweiten vertikalen Leerzug schließt sich der Konvektionsteil
des Kessels an, der aus einem horizontalen Bündelzug besteht. An der Unterseite
des Horizontalzuges sind mehrere Trichter angeordnet. Im Bereich
der Gasumlenkung vom ersten zum zweiten vertikalen Leerzug ist die Kesselwand
doppelwandig ausgebildet. Die äußere Wand
besteht aus einer bekannten gasdichten Rohr-Steg-Rohr-Konstruktion.
Die innere Wand wird aus Rohren ohne dazwischen angeordnete Stege gebildet.
Zwischen den Rohren ist jeweils ein durchströmbarer Zwischenraum vorhanden,
wobei von der äußeren Wand
und der inneren Wand eine strömungsberuhigte
Zone begrenzt ist. Die innere und äußere Wand werden mittels die
Rohre durchströmenden
Kühlfluids
gekühlt.
An der inneren Wand sind etwa senkrecht zur Gasströmungsrichtung
mehrere Schikanenbleche angeordnet.
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Aus
der
DE 36 05 589 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfernung von Schwefeldioxid
und Stickstoffoxiden aus Abgasen bekannt, welche aus einer Feuerungsanlage
eines Dampferzeugers kommen. In einem Sprühabsorptionsreaktor wird das
Abgas zunächst
vom Hauptteil an Schwefeldioxid befreit. Anschließend erfolgt
in einer Filteranlage, die ein Elektro-, ein Gewebefilter oder ein
Zyklon sein kann, eine trockene Staubabscheidung. Schließlich wird
das vorgereinigte Abgas mit Ammoniak vermischt und gelangt in mindestens
einen Wanderschichtadsorber mit Jalousien, wo der im Rauchgas verbliebene
Staubrest, noch vorliegendes Schwefeldioxid und sich bildendes Ammoniumhydrogensulfat
durch Ablagerung auf der Oberfläche
von Koksstücken
ausgefiltert wird. Eine zweite Wanderschicht kann durch ein hochwertiges
Adsorptionsmittel, etwa Aktivkohle und/oder Aktivkoks, gebildet
werden.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
34 40 562 A1 zeigt einen Abgasentgifter für Feuerungsanlagen
und Verbrennungsmotoren, der aus Kalziumcarbonat (Kalkstein, Kreide,
Marmor) und gelöschtem
Kalk (Löschkalk)
als Kittmittel hergestellt wird und mit Abgasen zu ungiftigen Endprodukten
reagiert. Wenn das Kalziumcarbonat weitgehend verbraucht ist, wird der
Abgasentgifter durch einen ungebrauchten neuen ersetzt. Er wird
in Abgasleitungen mittels Aufhängungen
oder Halterungen eingesetzt. Als mögliche Anwendungsform ist ein
zylindrischer Drahtkorb mit Materialbrocken dargestellt.
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Die
Offenlegungsschrift
DE
44 23 319 A1 offenbart einen Werkstoff für Hochtemperatur-Feuerungsanlagen,
in welchen Heißgas
erzeugt wird, das mit Flüssigschlacke
und ggf. mit kondensierbaren Bestandteilen beladen ist. Für die gasführenden
Anlagenteile, insbesondere auch für einen einer Brennkammer nachgeschalteten
Flüssigschlackeabscheider,
wird ein Material vorgeschlagen, das einen Körper aus poröser Keramik
aufweist, welcher mindestens auf den mit dem Heißgas in Berührung tretenden Bereichen mit
einer Schicht aus nicht poröser Keramik
versehen ist. So kann der Flüssigschlackeabscheider
Füllkörper in
Form von Kugeln enthalten, deren Kern aus poröser Keramik besteht und von
einer Schicht aus nicht poröser
Keramik überzogen
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dampferzeugeranlage der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass der apparative
Aufwand vereinfacht und die Verschmutzungsgefahr im Bereich des
Wärmetauschersystems
verringert wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine gattungsgemäße Dampferzeugeranlage mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Indem im Leerzug
ein Filter mit einer Schicht aus fließfähigem, gasdurchlässigem Material angeordnet
ist, wobei beim Durchströmen
des Schichtmaterials Verunreinigungen aus dem Rauchgas herausfilterbar
sind, kann ein sehr hoher Anteil der im Rauchgas enthaltenen Verunreinigungen
abgeschieden werden, bevor das Rauchgas das Wärmetauschersystem erreicht.
Gemäß dem Stand
der Technik wird der Rauchgasstrom nur teilweise durch die Schikanenbleche
geführt,
wodurch ein beträchtlicher
Teil der Verunreinigungen über
den zweiten Leerzug in den Konvektionsteil mitgenommen wird. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dagegen der gesamte Rauchgasstrom durch das Filter
geführt, was
zu einem wesentlich höheren
Abscheidegrad an staub- und/oder gasförmigen Verunreinigungen führt. Dadurch
werden die Verschmutzungsprobleme im Wärmetauschersystem erheblich
vermindert, d.h. der Wärmeübergang
im Wärmetauschersystem
sowie die Verfügbarkeit
der Dampferzeugeranlage erhöht. Ferner
weist der Kanal für
das Schichtmaterial im Materialfluss stromab vom Rauchgas-durchströmten Abschnitt
einen Abschnitt auf, in dem der Feuerungseinheit zuzuführende Verbrennungsluft
durch das Schichtmaterial geführt
ist. In diesem als Wärmetauscher
fun gierenden Abschnitt des Kanals können die Kanalwände wieder
als Gitterroste ausgebildet sein. Die bei der Filterung aufgenommene
Wärme kann
in diesem Abschnitt vom Schichtmaterial an Verbrennungsluft abgegeben
werden. Dadurch wird einerseits das Schichtmaterial rückgekühlt, bevor
es erneut in das Filter eingebracht wird, und andererseits die Verbrennungsluft
vorgewärmt
werden. Außer
einer Minimierung von Energieverlusten kann durch diese Ausführungsform
auf sonst übliche
gesonderte Luftvorwärmer,
wie etwa Dreh-, Platten- oder Kaloriephären-Luftvorwärmer, verzichtet
werden, die sich durch große
Verlustleistungen, hohe Druckverluste und teilweise hohe mechanische
Beanspruchungen auszeichnen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Schichtmaterial
als Schüttgut,
vorzugsweise als Naturschamotte-Bruchgestein, ausgebildet. Hierdurch
ist ein Materialfluss von Schichtmaterial durch das Filter möglich, so
dass durch Rauchgas aufgeheiztes und mit Verunreinigungen beladenes
Schichtmaterial während
des Betriebes der Dampferzeugeranlage abführbar und durch regeneriertes
Schichtmaterial kontinuier lich ersetzbar ist. In dem eine Überladung
des Schichtmaterials mit Verunreinigungen vermieden wird, arbeitet
das Filter fortwährend
mit optimaler Wirkung. Durch die genannte Materialwahl des Schüttguts wird
auf besonders einfache und kostengünstige Weise eine fließfähige Schicht
bereitgestellt, die sich im Filter durch kostengünstige bauliche Maßnahmen
führen
lässt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist die Schichtstärke
sowie Größe und Beschaffenheit
der Bestandteile des als Schüttgut
ausgebildeten Schichtmaterials in Anpassung an den Brennstoff und
die Einsatztemperatur auslegbar. Damit kann in Abhängigkeit
des zum Einsatz kommenden Brennstoffes, wie etwa Ölschiefer,
Kohlenstaub oder Müll,
sowie in Abhängigkeit
der Temperatur, mit welcher das Rauchgas das Schichtmaterial durchströmt – etwa 800
bis 900°C –, über die
Einstellung der Parameter-Schichtstärke sowie Größe und Beschaffenheit
der Schüttgutbestandteile
eine optimale Filterwirkung erzielt werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich der im Filter angeordnete Kanal, in
dem der Materialfluss von Schichtmaterial geführt ist, im wesentlichen vertikal.
Der Materialfluss durch das Filter ist damit durch das Eigengewicht
des Schichtmaterials getrieben. Durch diese gravitatorische Bewegung
des Schichtmaterials nach unten kann im allgemeinen auf Vorschubmittel
für das Schichtmaterial
verzichtet werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Kanal auf
wenigstens dem Abschnitt, in dem Rauchgas durch das Schichtmaterial
geführt ist,
durch Gitterroste gebildet. Eine als Gitterrost ausgebildete Kanalwand
hält einerseits
das Schichtmaterial führend
im Kanal und erlaubt andererseits den Ein- bzw. Austritt des Rauchgases
beim Durchströmen
des Schichtmaterials. Das als Schüttgut ausgebildete Schichtmaterial
sowie die als Gitterroste ausgebildeten Kanalwände im Rauchgas-durchströmten Abschnitt
des Kanals erlauben eine Minimierung des Druckverlustes beim Durchströmen des
Rauchgases durch das Filter.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der
durch Gitterroste gebildete Kanalabschnitt einen rechteckig ringförmigen Querschnitt
auf. Hier wird der Kanal durch zwei flächenparallel ineinandergestellte,
rechteckig angeordnete Gitterroste gebildet, was bei einem vorgegebenen Raumangebot
für das
Filter im Leerzug eine große Schichtausdehnung
zulässt,
wenn heißes
Rauchgas beispielsweise von innen nach außen durch den Kanal quer zur
Richtung des Materialflusses geführt wird.
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Alternativ
weist der durch Gitterroste gebildete Kanalquerschnitt gemäß einer
anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung einen sich trichterförmig verjüngenden
Querschnitt auf. Hierbei strömt
heißes
Rauchgas von oben durch die große Trichteröffnung in
das Schichtmaterial ein und verlässt
den Trichter durch dessen kegelstumpfförmige Mantelfläche, welche
als Gitterrost ausgebildet ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an
einem unteren Ende des Kanals eine Auslauföffnung vorgesehen, durch die
Schichtmaterial vom Filter abziehbar ist. Über die Querschnittsgröße der Auslauföffnung kann
die Fließgeschwindigkeit
des Schwerkraft-getriebenen Schichtmaterials entsprechend seiner
erforderlichen Regenerierung eingestellt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind längs
des Kanals Vorschubmittel für
das Schichtmaterial, vorzugsweise Schieber, vorgesehen. Hierdurch
kann optional über
zwischengeschaltete Stoffschieber während des Betriebes der Dampferzeugeranlage
die Fließgeschwindigkeit
des Schichtmaterials beeinflusst werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Regenerierungseinrichtung für vom Filter
abgezogenes Schichtmaterial vorgesehen, in der herausgefilterte
staub- und gasförmige Verunreinigungen
vom Schichtmaterial abtrennbar sind. Beispielsweise kann die Regenerierungseinrichtung
als Rüttelsieb
ausgebildet sein, mittels dem sich die feine Schadstofffracht vom
gröberen Schüttgut abtrennen
lässt.
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Vorzugsweise
ist ein Behälter
zum Sammeln von regeneriertem Schichtmaterial vorgesehen, an welchem
ein Fördersystem
zum Transportieren von Schichtmaterial zurück in das Filter angeschlossen ist.
Je nach erforderlicher Regenerierungszeit kann aus dem Sammelbehälter das
gereinigte Schichtmaterial zyklisch mittels eines Luftstroms eines
pneumatischen Fördersystems
von neuem in das Filter eingebracht werden.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind dem
Rauchgas Sorbentien zum Einbinden gasförmiger Verunreinigungen zugebbar,
die aus dem Rauchgas beim Durchströmen des Schichtmaterials zusammen
mit staubförmigen Verunreinigungen
herausfilterbar sind. Die Auswahl der Sorbentien richtet sich nach
den einzubindenden gasförmigen
Verunreinigungen, wie z.B. SO2, SO3, HCl, HF, und sind dem Fachmann hinreichend
bekannt. Indem das Rauchgas von staub- und gasförmigen Verunreinigungen im
Filter gereinigt wird, verhindert man nicht nur deren Emission in
die Umgebungsatmosphäre,
sondern auch eine Verschmutzung von Heizflächen im Wärmetauschersystem.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen,
wobei in
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage
und in
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage
schematisch veranschaulicht ist.
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Zunächst werden
die beiden Ausführungsbeispiele
einer erfindungsgemäßen Dampferzeugeranlage
gemäß 1 und 2 – soweit
sie übereinstimmen – gemeinsam
beschrieben, wobei übereinstimmende
Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
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Eine
Dampferzeugeranlage 1 umfasst eine Feuerungseinheit 2,
ein dieser nachgeschaltetes Wärmetauschersystem 3 und
einen die Feuerungseinheit 2 mit dem Wärmetauschersystem 3 verbindenden
Leerzug 4. In der Feuerungseinheit 2 wird ein Brennstoff,
insbesondere ein Festbrennstoff, verbrannt, wobei Rauchgas R entsteht.
Das heiße Rauchgas
R wird durch einen vertikalen Leerzug 4 mit Abwärtsströmung zur
längeren
Verweilzeit und zur Strömungsberuhigung
geführt,
um dann dem Wärmetauschersystem 3 zugeleitet
zu werden. Beim Durchströmen
des Wärmetauschersystems 3,
welches beispielsweise Economizer und Überhitzer aufweisen kann, wird
Wärme vom
Rauchgas R an Speisewasser als Wärmeträgermedium
abgegeben. Hierbei wird das Speisewasser verdampft bzw. der Dampf überhitzt,
während
sich das Rauchgas R abkühlt.
Die an das Wärmeträgermedium übertragene Energie
kann dann beispielsweise in einem nicht dargestellten Turbinen-Generator-System
in elektrische Energie umgewandelt werden.
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Zur
Verminderung von Verschmutzungsproblemen im Wärmetauschersystem 3 durch
im Rauchgas R enthaltene staub- bzw. gasförmige Verunreinigungen ist
im Leerzug 4 erfindungsgemäß ein Filter mit einer Schicht
aus fließfähigem, gasdurchlässigem Material
M angeordnet.
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Beim
Durchströmen
dieses Schichtmaterials M sind Verunreinigungen aus dem Rauchgas
R herausfilterbar. Als Schichtmaterial M ist Schüttgut, vorzugsweise Bruchgestein,
wie Naturschamotte, eingesetzt, da dies fließfähig, gasdurchlässig und
wärmespeicherfähig ist.
Aufgrund seiner Fließfähigkeit
kann das Schichtmaterial M durch das Filter bewegt werden, so dass
die aus dem Rauchgas R herausgefilterten Verunreinigungen zusammen
mit dem Schichtmaterial M abführbar
und regeneriertes Schichtmaterial M kontinuierlich einbringbar sind.
Beim Durchströmen
des Filters gibt das Rauchgas R Wärme an das Schichtmaterial
M ab, die aufgrund der Wärmespeicherfähigkeit
des Schichtmaterials M mit diesen abführbar und dadurch nutzbar ist.
Die Schichtstärke sowie
Größe und Beschaffenheit
der Bestandteile des als Schüttgut
ausgebildeten Schichtmaterials M sind dabei in Anpassung an den
Brennstoff und die Einsatztemperatur auslegbar.
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Zur
Führung
des Materialflusses von Schichtmaterial M ist im Filter ein sich
im Wesentlich vertikal erstreckender Kanal 5 angeordnet.
Durch die vertikale Ausrichtung des Kanals 5 lässt sich
das Schichtmaterial M auf einfache Weise gravitatorisch bewegen.
Die Fließgeschwindigkeit
des Schichtmaterials M ist dabei über die Querschnittsgröße von am unteren
En de des Kanals 5 angeordneten Auslauföffnungen 6 einstellbar.
Optional können
jedoch im Filter als Schieber ausgebildete Vorschubmittel für das Schichtmaterial
M vorgesehen sein, durch die sich die Fließgeschwindigkeit im Betrieb
beeinflussen lässt.
Somit lässt
sich Schichtmaterial M kontinuierlich vom Filter abziehen und beispielsweise
nach seiner Regenerierung wieder in das Filter zurückführen.
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Erfindungsgemäß ist der
Kanal 5 auf einem Abschnitt 5R, in dem Rauchgas
R durch das Schichtmaterial M geführt ist, durch Gitterroste
gebildet. Das beispielsweise als Schüttgut ausgebildete Schichtmaterial
M wird dabei zwischen Gitterrosten gehalten, die dem Rauchgasstrom
nur einen geringen Strömungswiderstand
entgegensetzen, so dass der Druckverlust beim Durchströmen des
Schichtmaterials M minimiert wird. In dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 weist
der durch Gitterroste gebildete Kanalabschnitt 5R einen
rechteckig ringförmigen
Querschnitt auf. Dabei ist der Kanal 5 durch zwei flächenparallel
angeordnete Gitterroste begrenzt, die derart ineinandergestellt
sind, dass ein Schacht mit ringförmigem,
rechteckigem Querschnitt entsteht. Das Rauchgas R ist hier von oben
in den vom Kanal 5 eingeschlossenen Innenraum geführt. Von
dort durchströmt
das Rauchgas R das Schichtmaterial M von innen nach außen. Vom
den Kanal 5 umgebenden Außenraum des Leerzuges 4 gelangt
das Rauchgas R am unteren Ende in den das Wärmetauschersystem 3 aufweisenden
Konvektionszug der Dampferzeugeranlage. In einem alternativen Ausführungsbeispiel
nach 2 wird der Rauchgas-durchströmte Abschnitt 5R des
Kanals 5 durch Gitterroste in der Gestalt eines kegelstumpfförmigen Trichters
gebildet. Das Schichtmaterial M wird über Zuführschächte von oben in den Trichter
eingespeist, der am unteren Ende des Leerzuges 4 angeordnet
ist. Das heiße Rauchgas
R strömt über die
obere Trichteröffnung
in den Kanalabschnitt 5R und verlässt diesen durch die als Gitterrost
ausgebildete Mantelfläche
des Kegelstumpfes.
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Im
Materialfluss stromab vom Rauchgas-durchströmten Abschnitt 5R weist
der Kanal 5 für das
Schichtmaterial M einen Abschnitt 5L auf, in dem der Feuerungseinheit 2 zuzuführende Verbrennungsluft
L durch das Schichtmaterial M geführt ist. Auf diesem Abschnitt 5L ist
die Wand des Kanals 5 mit Vorteil wieder durch Gitterroste
gebildet. In diesem Abschnitt 5L kreuzen sich der Materialfluss
von aufgeheiztem, mit Verunreinigungen beladenem Schichtmaterial
M und der Strom von der Feuerungseinheit 2 zuzuführender
Verbrennungsluft L. Dabei wird das erwärmte Schichtmaterial M durch
die Verbrennungsluft L gekühlt,
wodurch die fühlbare
Wärme des Schichtmaterials
M auf die Verbrennungsluft L übertragen
wird. Damit wird die im Schichtmaterial M gespeicherte, fühlbare Wärme dem
System wieder als vorgewärmte
Verbrennungsluft L zugeführt.
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Das
rückgekühlte Schichtmaterial
M wird über
die am unteren Ende des Kanals 5 angeordnete Auslauföffnung 6 vom
Filter abgezogen und einer nicht dargestellten Regenerierungseinrichtung
zugeführt.
Diese kann beispielsweise als Rüttelsieb
ausgebildet sein, mit welchem herausgefilterte Verunreinigungen
vom Schichtmaterial M abtrennbar sind. Die Verunreinigungen bestehen
im Wesentlichen aus brennstoffbedingtem Staub. Dem Rauchgas R können jedoch
vor dem Filter Sorbentien zum Einbinden gasförmiger Verunreinigungen zugegeben
werden, die dann beim Durchströmen
des Schichtmaterials M im Filter zusammen mit staubförmigen Verunreinigungen
herausgefiltert werden. Das von Staub und beladenen Sorbentien befreite
Schichtmaterial M wird in einem ebenfalls nicht dargestellten Behälter gesammelt,
an dem ein auch nicht dargestelltes Fördersystem angeschlossen ist.
Mittels dieses beispielsweise pneumatischen Fördersystems wird regeneriertes
Schichtmaterial M durch einen Förderluftstrom
zurück
in das Filter, sprich in das obere Ende des Kanals 5, transportiert.
Hierdurch entsteht ein geschlossener Kreislauf für den Materialfluss von Schichtmaterial
M, so dass der Bedarf an neuem Schichtmaterial M gering gehalten
wird.
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Durch
Integration des Filters im Leerzug 4 hat eine erfindungsgemäße Dampferzeugeranlage einen
geringen Platzbedarf. Da das Rauchgas R vor dem konvektiven Wärmetauschersystem 3 gereinigt wird,
werden die Verschmutzungsprobleme von Dampferzeugeranlagen deutlich
verringert. Wesentlich ist hierbei die Materialeigenschaft des Schichtmaterials
M, die eine Filterung von Rauchgas im Temperaturbereich von etwa
800 bis 900°C
zulässt. Durch
die vorteilhaften Eigenschaften des als Schüttgut ausgebildeten Schichtmaterials
M entsteht nur ein vergleichsweise geringer Anstieg des Druckverlustes.
Erfindungsgemäße Dampferzeugeranlagen weisen
längere
Reisezeiten und damit höhere
Verfügbarkeiten
auf. Die Lebenserwartung von Kesselkomponenten wird verlängert, Reinigungssysteme für Heizflächen werden
eingespart. Aufgrund des geringeren Staubanfalls besteht die Möglichkeit
kompaktere und preiswertere Wärmetauschersysteme nach
dem Filter einzusetzen. Die entscheidende Vereinfachung erfindungsgemäßer Dampferzeugeranlagen
drückt
sich in verringerten Investitionskosten im Hinblick auf Filter-
und Wärmetauscherkosten
aus.