Vorrichtung zum Stranggießen von flüssigen Metallen, insbesondere von Stahl, mit auf einem Schwingrahmen angeordneter Stranggießkokille
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stranggießen von flüssigen Metallen, insbesondere von Stahl, mit auf einem Schwingrahmen angeordneter Stranggießkokille und den Schwingrahmen gegenüber einem Grundrahmen beidseitig abstützenden, parallel verlaufenden Blattfederpaketen und mit einem an dem Schwingrahmen angreifenden Oszillationsantrieb.
Es ist eine Vorrichtung zum Oszillieren einer Stranggießkokille bekannt, bei der die Stranggießkokille auf zwei einzelnen Hubtischen angeordnet ist (DE 199 06 886 A1) und die Hubtische aufweist, die mit dem oberen Teil eines Hydraulikantriebs gelenkig verbunden sind. Das untere Ende des Hydraulikantriebs ist jeweils mit einem Grund-rahmen gelenkig verbunden. Der Hubtisch ist gegen- über dem Grundrahmen mittels gelenkig verbundenen Lenkern geführt. Dabei sind die Achsen der Gelenke jeweils an den Hydraulikantrieben und die Achsen der Gelenke an den Lenkern parallel zueinander ausgerichtet. Dadurch ist der Raum unter den Hubtischen nicht ohne weiteres zugänglich.
Es ist ferner ein Hubtisch mit Oszillationsantrieb für eine Stranggießeinrichtung bekannt (DE 198 17 701 C2), der einen Hubtisch mit Führungsblöcken vorsieht, zwischen denen ein stationärer Spannblock angeordnet ist. Längs zu den Kokillen-Schmalseiten sind Blattfedern in paralleler Anordnung vorgesehen. Mit dieser Bauart ist der Raum unter dem Hubtisch ebenfalls nicht ohne weiteres zugänglich.
Schließlich ist eine Einrichtung zum Stranggießen bekannt (DE 4341 719 C2), mit einer Stranggießkokille, die an Federn im Bereich der Schmalseiten mittig befestigt ist und bei der die Enden der Federn mit einem Tragrahmen fest ver-
bunden sind. Der Tragrahmen ist mit dem Stranggießgerüst verbunden. Eine leichte Zugänglichkeit des Bereiches unterhalb der Stranggießkokille ist dadurch nicht ohne weiteres möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch einen schnellen Ausbau der Stranggießkokille, deren Oszillationsantrieb und weiterer Baugruppen den Raum über und unter der Stranggießkokille freizumachen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Grundrahmen zusammen mit dem Schwingrahmen, der Stranggießkokille und den Blattfederpaketen freitragend mit einer mit dem Stranggießgerüst verbindbaren Konsole lösbar verbunden ist, wobei der Oszillationsantrieb auf der Konsole gelagert ist. Diese Bauweise gestattet, entweder den Grundrahmen mit dem Schwingrahmen und der Stranggießkokille oder die Konsole und den Grundrahmen zusammen von dem Stranggießgerüst zu lösen und z.B. per Kran auszuheben, so dass der Raum über und unter der Stranggießkokille schnell freigelegt werden kann. Die dadurch verbesserte Zugänglichkeit der tiefer liegenden Baugruppen, wie z.B. des Stützwalzengerüstes, einzelner Stützwalzen oder der Kühlwasser führenden Einrichtungen ist vorteilhaft bei immer noch nicht ganz zu vermeidenden Strangschalendurchbrüchen.
Nach weiteren Merkmalen ist vorgesehen, dass die Konsole zwei parallele Seitenwände bildet, zwischen denen auf einer die Seitenwände verbindenden Grundplatte der Oszillationsantrieb angeordnet ist und an dem Schwingrahmen angreift. Eine Trennung der Verbindung zwischen dem Grundrahmen und der Konsole erfordert dadurch lediglich ein Lösen des Oszillationsantriebs vom Schwingrahmen.
Das Verbinden oder das Trennen der Kombination aus dem Grundrahmen und der Konsole vom Stranggießgerüst wird nach einer anderen Ausgestaltung da- durch erleichtert, dass die Konsole auf dem Stranggießgerüst mittels in den Eckpunkten angeordneten Verriegelungsmitteln befestigbar oder lösbar ist.
Die sich aus der Stranggießkokille, dem Schwingrahmen und dem Grundrahmen ergebenden Gewichtskräfte können an der Konsole bzw. an dem Grundrahmen nach anderen Merkmalen dadurch aufgefangen werden, indem der Grundrahmen und / oder die Konsole parallel verlaufende, den Seitenwänden zugeordnete Flanschplatten aufweisen, die aneinanderliegend miteinander lösbar verbunden sind.
Die Verbindung des Grundrahmens mit dem Schwingrahmen kann nach einer Verbesserung der Erfindung dahingehend gestaltet sein, dass der Grundrah- men aus zwei Seitenwänden und den Flanschplatten gebildet ist und dass jede Seitenwand einen Ausschnitt aufweist, an dessen Enden die Lager für ein Blattfederpaket angeordnet sind.
Diese Ausschnitte ermöglichen die beidseitige Lagerung des Schwingrahmens auf einer Mittenachse des jeweiligen Blattfederpaketes, indem der Schwingrahmen etwa in der Mitte des Ausschnitts ein Gegenlager für das jeweilige Blattfederpaket aufweist.
Eine Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, dass der Schwingrahmen mit seiner Innenform an die jeweilige Querschnittsform des Gießquerschnitts der Stranggießkokille angepasst ist. Dadurch wird eine bessere Raumausnutzung erzielt.
Der Ein- oder Ausbau der Stranggießkokille, d.h. das Zerlegen der Baugruppe Grundrahmen / Schwingrahmen / Konsole, wird ferner dadurch unterstützt, dass auf dem Schwingrahmen an Eckpunkten Auflager für die Stranggießkokille vorgesehen sind.
Obwohl grundsätzlich jede Antriebsform des Oszillationsantriebs gewählt wer- den kann, ist es besonders wirtschaftlich, dass als Oszillationsantrieb ein Elek-
tromotor mit Untersetzungsgetriebe und einem Schwingungsübertrager vorgesehen ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachfolgend näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Grundrahmens mit Konsole,
Fig. 2 die zugehörige Seitenansicht,
Fig. 3 die zugehörige Draufsicht ohne Stranggießkokille Fig. 4 eine perspektivische Draufsicht ohne Stranggießkokille gezeichnet,
Fig. 5 eine Vorderansicht mit eingebauter Stranggießkokille gezeichnet,
Fig. 6 die zu Fig. 5 gehörende Seitenansicht mit Stranggießkokille und
Fig. 7 die zu den Fig. 5 und 6 gehörende Draufsicht mit Stranggießkokille.
Die Vorrichtung besitzt einen Schwingrahmen 1 auf dem die zu oszillierende Stranggießkokille 2 gehalten ist. Der Schwingrahmen 1 wird mittels eines Grundrahmens 3 und an diesem befestigten beidseitig und parallel verlaufenden Blattfederpaketen 4 in diese schwingende Bewegungen versetzt, wobei die Schwingenergie auf den Schwingrahmen 1 mittels eines Oszillationsantriebs 5 übertragen wird.
Der Grundrahmen 3 ist zusammen mit dem Schwingrahmen 1 , der Stranggießkokille 2 und den Blattfederpaketen 4 freitragend im Sinn eines freitragend ein- gespannten Trägers an einer Konsole 6 lösbar befestigt. Auf der Konsole 6 befindet sich der Oszillationsantrieb 5.
Die Konsole 6 ist mittels zwei parallelen Seitenwänden 6a und 6b und eine diese verbindende Grundplatte 6c gebildet, wobei der Oszillationsantrieb 5 auf der Grundplatte 6c gelagert ist und an dem Schwingrahmen 1 angreift und die Oszillationsbewegungen (um eine noch zu beschreibende Achse) überträgt. Die
Konsole 6 ist ferner auf dem (nicht gezeigten) Stranggießgerüst mittels in den Eckpunkten 7a, 7b, 7c und 7d angeordneter Verriegelungsmittel 8 leicht lösbar befestigt.
Der Grundrahmen 3 und / oder die Konsole 6 besitzen parallel verlaufende, den Seitenwänden 6a und 6b der Konsole 6 und den Seitenwänden 3a und 3b zugeordnete Flanschplatten 9a, 9b bzw. 10a und 10b, die aneinander liegen, jedoch leicht voneinander lösbar sind. Als Verbindungen werden Schraubverbindungen eingesetzt.
Der Grundrahmen 3 besteht wie angegeben aus den zwei Seitenwänden 3a und 3b und angeschweißten Flanschplatten 10a und 10b. Jede Seitenwand 3a und 3b besitzt einen Ausschnitt 11 auf der Ober- und Unterseite mit Enden 11a und 11b, an die Lager 12 für die Blattfederpakete 4 angeschlossen sind.
Der Schwingrahmen 1 ist etwa in der Mitte des Ausschnitts 11 mit dem Blattfederpaket 4 mittels eines Gegenlagers 13 verbunden.
An einer Schwenkachse 14 im oberen Bereich des Grundrahmens 3 greift der Oszillationsantrieb 5 an.
Der Schwingrahmen 1 ist ferner mit seiner Innenform 1 a an die jeweilige Querschnittsform 15 des Gießquerschnitts 16 der Stranggießkokille 2 angepasst. Im Ausführungsbeispiel ist in Fig. 7 ein Rundquerschnitt zugrundegelegt.
Innerhalb der Innenform 1 a sind nach oben offene Hohlräume 17 bildende Absätze 18 für Montage- oder Wartungsarbeiten an der Stranggießkokille 2 angeordnet.
Auf dem Schwingrahmen 1 sind an den Eckpunkten 19a, 19b, 19c und 19d je- weils Auflager 20 in Form von Auflagerzapfen für die Aufnahme und Lagerung der Stranggießkokille 2 angeordnet.
Als Oszillationsantrieb 5 ist im Ausführungsbeispiel vorzugsweise ein Elektromotor 21 mit Untersetzungsgetriebe 22 und ein Schwingungsübertrager 23 vorgesehen. Eine hydraulische oder pneumatisch-mechanische Ausführungsform ist jedoch ebenfalls möglich.
Gemäß den Fig. 5 bis 7 sind ein Anschluss für eine Gießspiegelregelung 24 und die Kühlwasseranschlüsse 25 sichtbar.
Bezugszeichenliste
1 Schwingrahmen
1a Innenform
2 Stranggießkokille
3 Grundrahmen
3a Seitenwand
3b Seitenwand
4 Blattfederpaket
5 Oszillationsantrieb
6 Konsole
6a Seitenwand
6b Seitenwand
6c Grundplatte
7a Eckpunkt
7b Eckpunkt
7c Eckpunkt
7d Eckpunkt
8 Verriegelungsmittel
9a Flanschplatte der Konsole
9b Flanschplatte der Konsole
10a Flanschplatte des Grundrahmens
10b Flanschplatte des Grundrahmens
11 Ausschnitt
11a Ende
11 b Ende
12 Lager für Blattfederpaket
13 Gegenlager für Blattfederpaket
14 Schwenkachse
Querschnittsform
Gießquerschnitt
Hohlraum
Absatz a Eckpunkt b Eckpunkt c Eckpunkt d Eckpunkt
Auflager
Elektromotor
Untersetzungsgetriebe
Schwingungsübertrager
Anschluss für Gießspiegelregelung
Kühlwasseranschlüsse