Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyrrolen und Furanen
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyrrolen und Furanen, das vorzugsweise als Ein-Topf-Reaktion durchgeführt wird. Solche Verbindungen sind inf der pharmazeutischen Chemie z. B. als Antibiotika von Interesse. Des weiteren wird ein Verfahren zur Synthese von 1 ,4-Diketonen vorgestellt.
Pyrrol ist einer der wichtigsten Heterocyclen, dessen Struktur im Häm, im Chlorophyll und verwandten Naturstoffen, wie Vitamin Bπ und in den Gallenpigmenten enthalten ist. Ebenso tritt das Furansystem in zahlreichen natürlich vorkommenden Verbindungen auf, wobei die Mehrheit dieser Verbindungen zu den Terpenen gehört. Bekannte Pyrrol- und Furansynthesen sind z. B. in: T. L. Gilchrist, Heterocyclenchemie, VCH-Verlagsgesellschaft, Weinheim, 1995 beschrieben. Vor allem 1,2,3,5-tetrasubstituierte Pyrrole weisen vielfältige biologische Aktivitäten auf und haben unter anderem antibakterielle, antivirale, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Des weiteren sind 2,3,5-trisubstituierte Pyrrole als Inhibitoren von p38 Kinase und damit als Krebstherapeutika von Interesse (De Lazio et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 1998, 8, 2689). Trisubstituierte Furane sind z. B. als Insektizide von Interesse (US 6015826).
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Eintopfverfahren für die Synthese von substituierten Pyrrolen und Furanen zur Verfügung zu stellen.
Erfmdungs gemäß wird nun ein Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyrrolen und Furanen mit der allgemeinen Strukturformel (I) bereitgestellt:
I
Worin X ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe der Formel NR2 ist;
wobei folgende Komponenten:
i) ein Propargylalkohol mit der allgemeinen Strukturformel (II)
OH
A II wobei A ein substituierter oder unsubstituierter Aromat, ein substituierter oder unsubstituierter Heteroaromat, ein substituiertes oder unsubstituiertes Vinylaren und/oder ein Derivat davon, ein Olefin, ein Alkin, eine Acceptorgruppe oder ein Nitril ist;
ii) eine Verbindung mit der allgemeinen Strukturformel (III)
B-Y III
wobei B ein elektronenarmer substituierter oder unsubstituierter Aromat mit oder ohne Acceptorgruppe, ein elektronenarmer substituierter oder unsubstituierter Heteroaromat mit oder ohne Acceptorgruppe, ein elektronenarmes Olefin und/oder Alkin, ein Metallkomplex und Y eine Abgangsgruppe ist;
iii) ein Aldehyd mit der allgemeinen Strukturformel (IV)
R1 -CHO IV
wobei Rl ein Wasserstoffatom, ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Heteroalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Cycloaralkyl-, Heterocycloalkyl-, Heteroaralkyl-, oder ein Heteroarylrest ist;
iv) sowie gegebenenfalls ein primäres Amin mit der allgemeinen Strukturformel (V)
R2-NH,
V
wobei R2 ein Wasserstoffatom, ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Heteroalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Cycloaralkyl-, Heterocycloalkyl-, Heteroaralkyl-, oder ein Heteroarylrest ist, miteinander umgesetzt werden.
Die Reste der erfindungsgemäß eingesetzten Komponenten werden unabhängig voneinander definiert.
Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren ferner unabhängig voneinander v) wenigstens ein geeigneter Metallkatalysator, vi) wenigstens eine Aminverbindung und/oder ein Metallsalz, vorzugsweise basische Metallsalze sowie Gemische davon und vii) 3,4-Dimethyl-5- (2-hydroxyethyl)thiazoliumiodid, verwendet.
Des weiteren bevorzugt wird dem Verfahren ein protisches Lösungsmittel wie z. B. Wasser, Alkohole oder Mischungen der selbigen, zugesetzt.
Erfindungsgemäß vorteilhaft ist es, wenn die Komponenten in einem geeigneten Lösungsmittel umgesetzt werden, wobei geeignete Lösungsmittel aromatische und heteroaromatische Lösungsmittel, aliphatische Ether, Alkohole, Acetonitril, Dimethylformamid, DMSO, Wasser und deren Gemische umfassen.
Ferner ist es vorteilhaft, die Komponenten bei einer Temperatur > 0 °C, bevorzugt > 20 °C, vorzugsweise > 70 °C umzusetzen. Dabei entspricht die Temperatur üblicherweise höchstens der Siedetemperatur des gewählten Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches.
Als Metallsalz eignen sich z.B. Ammonium-, Alkali-, Erdalkali-, Aluminium-, Gallium-, Indium-, Thallium- und Silberacetate, -carbonate und -hydroxide; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Besonders vorteilhaft sind z.B. Kupfer(I)- und Kupfer(II)halogenide, -acetate, -triflate, -sulfate, -carbonate; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Unter einem elektronenarmen Aromaten, Heteroaromaten oder Olefin/Alkin bzw. allgemein elektronenarmen System, wird ein System verstanden, dessen π-Elektronendichte durch negative Induktionseffekte oder negative Mesomerieeffekte (-I-Effekte bzw. -M-Effekte) von 1-5, vorzugsweise 1 oder 2, besonders bevorzugt 1 Substituenten verringert ist. Eine Aufstellung von Substituenten oder Gruppen, die diese Effekte hervorrufen, findet sich in jedem Standardlehrbuch der Organischen Chemie. Als Beispiele seien ohne Beschränkung genannt für -I- Substituenten: OH, Halogene, NO2, ungesättigte Gruppen; für -M-Substituenten: NO2, CN, Aromaten. Diese elektronenziehenden Gruppen (EWG, engl. "electron withdrawing groups") sollen vorzugsweise in Konjugation zur Abgangsgruppe stehen, d.h. bei Carbocyclen in ortho- oder para- Stellung, um den gewünschten Effekt ausüben zu können.
Unter einer Acceptorgruppe wird eine Gruppe verstanden, die folgende allgemeine Eigenschaften hat: Stabilisierung von negativen Ladungen und Partialladungen durch Delokalisierung über p-Atomorbitale bzw. π-Molekülorbitale (mesomere Stabilisierung durch - M-Resonanzeffekte, π-Acceptor) und/oder induktive oder Feldeffekte von elektronegativen Atomen bzw. Molekülteilen (induktive Stabilisierung durch -I-Feldeffekte, σ-Acceptor) und Kombinationen dieser beiden Effekte (Def. und Beispiele siehe auch Lehrbücher der
Organischen Chemie, z. B. Jerry March, Advanced Organic Chemistry, 4th edition, Wiley- Interscience, New York, Chichester, Brisbane, Toronto, Singapore, S. 17ff, 36).
Als Beispiele seien ohne Beschränkung genannt für Acceptorgruppen: Carbon-, Sulfon-, Phosphon- und Boronsäuren, sowie deren Ester, Amide, Imide, Hydrazide; Cyanogruppe, Ketogruppe, Formylgruppe, Imingruppe, Trifluormethylgruppe, Trialkylammonium-gruppe, Trialkylsilylgruppe, η -PhenylCr(CO) , η -6-PhenylFe Cyclopentadienyl)-Komplexe.
Die Substituenten der vorstehend bezeichneten Verbindungen / Komponenten unterliegen keinen besonderen Beschränkungen. Beispiele für geeignete Substituenten (allgemein wird maximal ein Substituent bevorzugt, aber auch zwei, drei oder mehr Substituenten sind erfindungsgemäß möglich) sind in der Beschreibung beispielsweise an Aromaten, Heteroaromaten bzw. aromatische Heterocyclen oder Vinylarene, gebundene Halogenatome, wie Chlor, Jod, Fluor, Brom, Aromaten wie Phenylgruppen, Alkyl-, Alkoxy-, Amino-, Ester-, Nitril, Nitro-, Aldehyd-, Acetal- oder Sulfongruppen. Die Alkyl-, Alkoxy-, Ester-, Aldehyd-, und Acetalgruppen können geradkettig oder verzweigt sein. Die Kettenlänge kann z.B. 1 bis 25, 1 bis 20, 1 bis 15, 1 bis 10 oder 1 bis 5 Kohlenstoffatome betragen, wie bei Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, Butyl-, tert- Butyl; Methyloxy, Ethyloxy, n-Propyloxy, iso-Propyloxy, Butyloxy-, tert-Butyloxy bzw. entsprechen den Estern, Aldehyden und Acetalen. Die Aminogruppen können primär, sekundär oder tertiär sein. Beispielsweise kann es sich bei den Substituenten am Stickstoffatom um die oben definierten Alkylgruppen handeln. Allgemein können alle Substituenten einfach, zweifach oder mehrfach selber substituiert sein, beispielsweise mit den gleichen Substituenten, die selbst vorzugsweise unsubstituiert sind.
Der Ausdruck "substituierte und konjugierte und carbocylisch und heterocyclisch anellierte" bzw. "substituierte und/oder konjugierte und/oder carbocylisch und/oder heterocyclisch anellierte" Verbindungen bedeutet, dass die Verbindungen diese Merkmale bzw. Substituenten zugleich oder einzeln aufweisen können, wobei unsubstituierte Verbindungen bevorzugt werden.
Der Substituent bzw. die Gruppe A umfaßt vorzugsweise solche Substituenten bzw. Gruppen, die negative Ladungen stabilisieren können, beispielsweise durch Delokalisierung in einem π-Elektronensystem. Besondere Beschränkungen gibt es nicht.
Es folgen ohne Beschränkung konkrete Beispiele für die Substituenten A wobei Alkylgruppen wie vorstehend angegeben definiert sein können:
Aromaten, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Alkyl- und Arylbenzole, Phenole, Arylketone, Arylthioketone, Benzaldehyde, Aniline, Alkyl- und Arylarylether, Benzodioxole, Arylalkyl- und Arylarylthioether, Arylalkylselenoether, Arylarylselenoether, Arylalkyltelluroether, Arylaryltelluroether, Sulfoxybenzole, Sulfonylbenzole, Dialkylaryl- und Triarylphosphane, Dialkylaryl- und Triarylphosphanoxide, Dialkylaryl- und Triarylarsane, Dialkylaryl- und Triarylarsanoxide, Dialkylaryl- und Triarylstibane, Dialkylaryl- und Triarylstibanoxide, Benzonitrile, Benzoesäureester, Benzoesäurethioester, Benzoesäureselenoester,
Benzoesäuretelluroester, Benzamide, Benzthioamide, Benzourethane, Benzoharnstoffe; einschließlich Derivate sowie Gemische davon. Arylreste weisen vorzugsweise 6, 10 oder 14 Ring-C-Atome auf. Insbesondere werden Phenole bevorzugt.
Aromatische Heterocyclen bzw. Heteroaromaten, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Thiophene, Selenophene, Tellurophene, Furane, Pyrrole, Indole, Chinoline, Isochinoline, Pyridine, Pyrimidine, Pyrazine, Bipyridine, Bipyrimidine, Bipyrazine, Triazine, Tetrazine, Oxazole, Isooxazole, Thiazole, Imidazole, Triazole, Azepine, Oxazepine, Dioxine, Phenoxazine, Phenothiazine, Porphyrine, Corrine, Phthalocyanine; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Vinylarene, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Styrole, Indene, Indole, Benzofurane, Benzothiophene, Benzoselenophene; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Gegebenenfalls elektronenarme Olefine, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Acrylalkyl- und Arylester, Acrylalkyl- und Arylthioester, Vinylketone, Vinylthioketone, Acroleine, Vinylsulfone, Vinylsulfoxide, Vinylphosphanoxide, Vinylphosphonsäuredialkyl- und diarylester, Acrylnitrile, Acrylamide, Acrylthioamide; einschließlich Derivate sowie Gemische davon. Vorzugsweise weisen die Verbindungen 2 bis 20, besonders bevorzugt 2 bis 10 oder 2 bis 6 C- Atome auf. Besonders bevorzugt weisen die Olefine 1 oder 2 Doppelbindungen auf.
Acceptorgruppen, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Trialkylsilylgruppen, Ketogruppen, die z.B. 1 bis 6 C- Atome aufweisen, Formylgruppen, Carbon-, Sulfon-, Phosphon-, Boronsäuren, Benzotriazolgruppen; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Es folgen ohne Beschränkung konkrete Beispiele für die Substituenten B:
Elektronenarme Aromaten, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Nitrobenzole, Benzaldehyde, Benzonitrile, Benzoesäureester, Alkylaryl- und Arylarylketone, Alkylaryl- und Arylarylsulfone, Alkylaryl- und Arylarylsulfoxide, Dialkylaryl- und Triarylphosphanoxide, Dialkylaryl- und Triarylarsanoxide, Dialkylaryl- und Triarylstibanoxide; einschließlich Derivate sowie Gemische davon. Vorzugsweise weisen die Aldehyd-, Ester-, Keto- und/oder Alkylgruppen dieser elektronenarmen Aromaten 1 bis 6 C- Atome auf.
Elektronenarme Heteroaromaten, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Chinoline, Isochinoline, Pyridine, Pyrimidine, Pyrazine, Bipyridine, Bipyrimidine, Bipyrazine, Triazine, Tetrazine, Oxazole, Isooxazole, Thiazole, Imidazole, Triazole; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Elektronenreiche Heteroaromaten mit mindestens einer Acceptorgruppe, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Thiophene, Selenophene, Tellurophene, Furane, Pyrrole, Indole, Chinoline, Isochinoline, Azepine, Oxazepine, Dioxine, Phenoxazine, Phenothiazine, Porphyrine, Corrine, Phthalocyanine; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Elektronenarme Olefine, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten Acrylalkyl- und Arylester, Acrylalkyl- und Arylthioester, Vinylketone, Vinylthioketone, Acroleine, Vinylsulfone, Vinylsulfoxide, Vinylphosphanoxide, Vinylphosphonsäuredialkyl- und -diarylester, Acrylnitrile, Acrylamide, Acrylthioamide; einschließlich Derivate sowie Gemische davon. Vorzugsweise weisen die Aldehyd-, Ester-, Keto- und/oder Alkylgruppen dieser elektronenarmen Olefine 1 bis 6 C-Atome auf. Besonders bevorzugt weisen die Olefine 1 oder 2 Doppelbindungen auf.
Metallkomplexe, ausgewählt aus der Gruppe der substituierten und unsubstituierten und konjugierten und carbocylisch und heterocyclisch anellierten tricarbonylchromkomplexierten Arene und Heteroarene, tricarbonylmangan-komplexierten Arensalze, cyclopentadienyleisen- und rutheniumkomplexierten Arensalze, tricarbonyleisenkomplexierten Butadiene, hexacarbonyldicobaltkomplexierten Alkine; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
Es folgen ohne Beschränkung konkrete Beispiele für die Abgangsgruppe Y.
Halogene, z.B. I, Cl, Br, F, substitutuierte und unsubstituierte Phosphate, Sulfate, Triflate, Nonaflate, Sulfonate, Sulfmate und/oder deren Alkyl- und Arylester; einschließlich Derivate sowie Gemische davon.
In der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen gelten vorzugsweise die folgenden Definitionen:
Der Ausdruck Alkyl bezieht sich auf eine gesättigte oder ungesättigte, geradkettige oder verzweigte Alkyl-Gruppe, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome, besonders bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist, z.B. die Methyl-, Ethyl-, Isopro- pyl-, Isobutyl-, tert-Butyl, n-Hexyl-, 2,2-Dimethylbutyl-, n-Octyl-, Allyl-, Isoprenyl- oder Hex-2- enyl-Gruppe.
Der Ausdruck Heteroalkyl bezieht sich auf eine Alkyl-Gruppe, in der ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch mindestens ein Sauerstoff-, Stickstoff-, Phosphor- oder Schwefelatom ersetzt sind, z.B. eine Alkyloxy-Gruppe wie z.B. Methoxy oder Ethoxy, oder eine Methoxymethyl-, Nitril-, Methylcarboxyalkylester-, Carboxyalkylester- oder 2,3-
Dioxyethyl-Gruppe.
Der Ausdruck Cyclo- bezieht sich auf eine gesättigte oder teilweise ungesättigte, cyclische oder verzweigte cyclische Gruppe, die einen oder mehrere Ringe aufweist, die ein Gerüst bilden, welches 3 bis 12 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 5 oder 6 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, z.B. die Cyclopropyl-, Cyclohexyl-, Tetralin- oder Cyclohex-2-enyl-Gruppe.
Der Ausdruck Heterocyclo- bezieht sich auf eine carbocyclische Gruppe, in der ein oder mehrere Kohlenstoffatome durch ein Sauerstoff-, Stickstoff-, Phosphor- oder Schwefelatom ersetzt sind. Ferner kann eine Heterocycloalkyl-Gruppe durch eine Alkyl-, Heteroalkyl- oder Aryl-Gruppe substituiert sein, und kann beispielsweise für die Piperidin-, Morpholin-, N-Methylpiperazin- oder N-Phenylpiperazin-Gruppe stehen.
Der Ausdruck Aren, Aryl, Ar bzw. Aromat bezieht sich auf eine aromatische cyclische oder aromatische verzweigte cyclische Gruppe, die einen oder mehrere Ringe hat, und durch ein Gerüst gebildet wird, das 5 bis 14 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 5 oder 6 bis 10 Kohlenstoffatome enthält. Außerdem kann eine Aryl-Gruppe durch Alkyl- oder Heteroalkyl-Gruppen substituiert sein und kann z.B. eine Phenyl-, Naphthyl-, 2-, 3- oder 4-Methoxyphenyl-, 2-, 3- oder 4-Ethoxyphenyl-, 4-Carboxyphenylalkyl- oder 4-Hydroxyphenyl-Gruppe sein.
Der Ausdruck Heteroaryl, Heteroaromat, aromatischer Heterocyclus bezieht sich auf eine Aryl- Gruppe, in der ein oder mehrere Kohlenstoffatome, insbesondere Ring-Kohlenstoffatome, durch ein Sauerstoff-, Stickstoff-, Phosphor- oder Schwefelatom ersetzt sind, z.B. die 4-Pyridyl-, 2-Imidazolyl-, 3-Pyrazolyl- und Isochinolinyl-Gruppe.
Die Ausdrücke Aralkyl bzw. Heteroaralkyl beziehen sich auf Gruppen, die entsprechend den obigen Definitonen sowohl Aryl- bzw. Heteroaryl- wie auch Alkyl- und/oder Heteroalkyl- und/oder carbocyclische Gruppen und/oder Heterocycloalkyl-Ringsysteme umfassen, z.B. die Tetrahydroisochinolinyl-, Benzyl-, 2- oder 3-Ethyl-indolyl- oder 4-Methylpyridino-Gruppe.
Die Ausdrücke Alkyl, Heteroalkyl, Cyclo-, Heterocycloalkyl, Aryl, heteroaromatisch und Aralkyl beziehen sich auch auf Gruppen, in denen ein oder mehrere Wasserstoffatome solcher Gruppen vorzugsweise durch Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatome ersetzt sein können. Diese Ausdrücke beziehen sich weiterhin auf Gruppen, die mit unsubstituierten Alkyl-, Heteroalkyl-, Aralkyl- oder Aralkyloxy-Gruppen substituiert sein können.
Wird bei dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren auf die Komponente iv) verzichtet, wobei alle übrigen Komponenten wie vorstehend definiert sind, so gelangt man zu einem Eintopf- Verfahren zur Synthese substituierter 1,4-Diketone der allgemeinen Formel (VI).
VI
Dieses Verfahren wird von der vorliegenden Erfindung ebenfalls umfasst. Wird diese Verbindung VI in Gegenwart eines sauren Katalysators (z. B. Phosphor(V)oxid, Schwefelsäure, Salzsäure, saure Ionenaustauscher wie z. B. Amberlyst 15, Zinkchlorid), bevorzugt Salzsäure (konzentrierte oder verdünnte, bevorzugt konzentrierte HC1), umgesetzt, so gelangt man zu
Furanen der allgemeinen Formel I mit X = O. Diese Variante kann selbstverständlich auch als Eintopfreaktion durchgeführt werden.
Die beschriebenen Verfahren sollen anhand der folgenden Beispiele verdeutlicht werden.
Beispiele
Beispiel 1: 1 -Furyl-2-(4-cyanophenyl)-4-phenylbuta- 1 ,4-dion
182 mg (1.00 mmol) 4-Brombenzonitril und 139 mg (1.05 mmol) l-Phenylprop-2-in-l-ol werden in 6 ml Triethylamin gelöst und entgast. Dann gibt man 14 mg (0.02 mmol) Pd(PPh )2Cl2 und 2 mg (0.01 mmol) Cul zu und erhitzt die Reaktionsmischung über Nacht unter Rückfluß zum Sieden (12 h). Nach Abkühlen gibt man 115 mg (1.20 mmol) Furfural (Furan-2- carbaldehyd) und 57 mg (0.2 mmol) 3,4-Dimethyl-5-(2-hydroxyethyl)thiazoliumiodid zu und erhitzt 8.5 Stunden lang unter Rückfluß zum Sieden. Danach lässt man das Reaktionsgemisch abkühlen, gibt 30 ml Diethylether zu und filtriert. Diese braune Lösung wird im Vakuum vom Lösungsmittel befreit und der entstehende braune Feststoff im Hochvakuum getrocknet. Nach Umkristallisation aus Ethanol erhält man beige Nadeln in einer Ausbeute von 261 mg (81%).
1H-NMR (CDC13, 300MHz): 3,36 (dd, 2J=18.0 Hz, 3J=4.3 Hz, 1H), 4.13 (dd, 2J=18.1 Hz, 3J=9.6 Hz, 1H), 5.21 (dd, 3J=9.6 Hz, 3J=4.4 Hz, 1H), 6.51-6.53 (m, 1 H), 7.72 (s, 1 H), 7.42-7.63 (m, 8
H), 7.96 (d, 3J=7.2 Hz, 2 H). 13C-NMR (CDC13, 75 MHz): 40.5 (CH2), 46.9 (CH), 109.8 (Cq), 110.9 (CH), 116.8 (CH), 126.4 (CH), 126.4 (Cq), 127.0 (CH), 127.5 (CH), 131.0 (CH), 131.8 (CH) 134.4 (Cq), 141.9 (Cq), 145.2 (CH), 150.2 (Cq), 184.9 (Cq), 195.3 (Cq). - MS (70 eV) m/z (%): 329 (M+, 17), 224 (M+ - PhCO, 11), 105 (PhCO+, 40), 95 (FurylCO+, 100), 77 (C6H5 +, 26).
Beispiel 2: l-Benzyl-3-(4-cyanophenyl)-2,5-diphenylpyrrol
182 mg (1.00 mmol) 4-Brombenzonitril und 139 mg (1.05 mmol) l-Phenylprop-2-in-l-ol werden in 6 ml Triethylamin gelöst und entgast. Dann gibt man 14 mg (0.02 mmol) Pd(PPh3)2Cl2 und 2 mg (0.01 mmol) Cul zu und erhitzt die Reaktionslösung über Nacht unter Rückfluß zum Sieden (12 h). Nach Abkühlen gibt man 127 mg (1.20 mmol) Benzaldehyd und 57 mg (0.2 mmol) 3,4-Dimethyl-5-(2-hydroxyethyl)-thiazoliumiodid zu und erhitzt 27 Stunden lang unter Rückfluß zum Sieden. Nach Abkühlen gibt man 129 mg (1.20 mmol) Benzylamin und 5.5 ml Essigsäure zu und erhitzt die Reaktionsmischung 56 h lang unter Rückfluß. Die entstehende dunkelbraune Lösung wird mit gesättigter K2CO3-Lösung versetzt bis keine Gasentwicklung mehr zu beobachten ist und mit jeweils 40 ml Diethylether viermal extrahiert. Man trocknet die vereinigten organischen Phasen, trocknet über MgSO4, destilliert die Lösungsmittel am Rotationsverdampfer ab und trocknet den Rückstand im Hochvakuum. Man kristallisiert aus Methanol um und erhält 200 mg (49 %) eines gelben Feststoffes.
1H-NMR (CDCI3, 300MHz): 5.08 (s, 2 H), 6.58 (s, 1 H), 6.62-6.67 (m, 2 H), 7.09-7.43 (m, 17 H). - 13C-NMR (CDCI3, 75 MHz): 48.5 (CH2), 108.0 (Cq), 109.1 (CH), 119.5 (Cq), 121.5 (Cq), 126.0 (CH), 127.0 (CH), 127.6 (CH), 127.6 (CH), 128.3 (CH), 128.3 (CH), 128.5 (CH), 128.7 (CH), 129.1 (CH), 131.1 (CH), 131.9 (CH), 132.4 (Cq), 132.9 (Cq), 133.6 (Cq), 136.2 (Cq), 138.6 (Cq), 141.1(Cq). - MS (70 eV) m/z (%): 410 (M+, 100), 319 (M+ - PhCH2, 99), 91 (PhCH2 +, 20).
Die folgenden Verbindungen wurden analog zu Beispiel 1 unter Verwendung der entsprechenden Ausgangsmaterialien hergestellt. Die Produkte wurden mittels MS charakterisiert.
Beispiel 3:
Beispiel 4:
Beispiel 5:
Beispiel 6:
Beispiel 7:
Beispiel 8:
Beispiel 9:
Beispiel 10:
Die folgenden Verbindungen wurden analog zu Beispiel 2 unter Verwendung der entsprechenden Ausgangsmaterialien hergestellt. Die Produkte wurden mittels MS charakterisiert.
Beispiel 11 :
Beispiel 12:
Beispiel 13:
Beispiel 14:
Beispiel 15:
Beispiel 16:
Beispiel 17:
Beispiel 18:
Beispiel 19:
Beispiel 20:
Beispiel 21:
Die folgenden Verbindungen wurden analog zu Beispiel 2 unter Verwendung der entsprechenden Ausgangsmaterialien hergestellt. Anstelle des Benzylamins wurde jedoch hier 1.3 ml conc. HCl und nur 0.3 ml (anstatt 5.5ml) Eisessig verwendet. Die Produkte wurden mittels MS charakterisiert.
Beispiel 22:
Beispiel 23:
20