Fusionsprotein zum Blocken des HIV-Nef-Proteins
Diese Erfindung betrifft ein neuartiges Fusionsprotein zum Blocken des HIV-Nef-Proteins. Die Erfindung betrifft weiterhin Nukleinsauresequenzen, die dieses Fusionsprotein oder einen biologisch aktiven Teil hiervon kodieren, deren Komplementärsequenz, sowie einen Expressions-Vektor, der eine derartige Nukleinsäuresequenz enthält. Darüber hinaus umfaßt die vorliegende Erfindung eine mit einem derartigen Vektor transformierte Wirtszelle sowie ein Verfahren zur Erzeugung eines im wesentlichen reinen Fusionsproteins zum Blocken des HIV-Nef-Proteins. Zuletzt betrifft die vorliegende Erfindung therapeutische Zusammensetzungen, die die vorgenannten Fusionsproteine oder Nukleins uresequenzen in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger umfassen, sowie deren Verwendung bei der in vitro-Diagnose / in vivo-Therapie des erworbenen Immunmangelsyndroms (Aids) .
1981 wurden erstmals Patienten mit Symptomen beschrieben, die später unter dem Krankheitsbild der erworbenen
Immunschwäche (Acquired I munodeficiency Syndrome, AIDS) zusammengefasst wurden. Schon zwei Jahre später, Ende 1983, wurde ein Virus als Verursacher dieser Krankheit identifiziert, das heute als Humanes Immundefizienz Virus Typ 1 (HIV-1) bekannt ist. Nach Schätzungen der WHO sind bislang weltweit 24,8 Mio. Menschen der Infektion mit HIV-1
oder dem verwandten HIV-2 Virus zum Opfer gefallen, ca. 40 Mio. Menschen leben mit einer HIV Infektion, davon 2,7 Mio. Kinder unter 15 Jahren, und jährlich infizieren sich ca. 5 Mio. Menschen neu mit dem tödlichen Virus (Stand Dezember 2001) . Besonders betroffen sind dabei Südost-Asien sowie die südliche Hälfte des afrikanischen Kontinentes, wo sich das Virus nach der heute vorherrschenden Meinung vom Affen auf den Menschen übertragen und dann weltweit verbreitet hat. Diese Ausbreitung hält bis heute an und ist vor allem auf ungeschützte Sexualkontakte sowie auf den gemeinsamen Gebrauch von Injektionsnadeln bei Drogenkonsumenten zurückzuführen. In Deutschland ist die Situation mit geschätzten 60.000 HIV Infizierten zwar weniger dramatisch, stellt aber dennoch ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar.
Eine Tücke der Infektion mit HIV besteht darin, dass sie in den seltensten Fällen vom Patienten bemerkt wird. Dies liegt daran, dass die Symptome, die mit der initialen Infektion einhergehen, eher an eine leichte Erkältung erinnern und nicht mit HIV in Verbindung gebracht werden. Auf diese Phase folgt eine bis zu 10 Jahre lange Ruhepause ohne Beschwerden, in der das Virus sich zwar ständig vermehrt aber vom menschlichen Immunsystem in Schach gehalten wird und nur mit sensitivsten Methoden direkt nachweisbar ist. Deutlichere Spuren hinterlässt die
Infektion hingegen im Immunsystem, dessen Aktivität durch Antikörper im Blut des Patienten widergespiegelt wird, die
gegen das Virus gerichtet sind. Mit der Zeit nimmt die Menge an CD4 T-Helferzellen, den Hauptzielzellen des Virus, langsam ab, bis das Immunsystem schließlich nicht mehr in der Lage ist, eine für einen Gesunden harmlose Infektion durch andere Krankheitserreger (sog. Opportunisten) zu kontrollieren. Das Auftreten dieser Sekundärinfektionen definiert den Ausbruch der Krankheit AIDS, die durch das Auftreten immer neuer opportunistischer Infektionen, den Verlust an T-Helferzellen und die zunehmende Schwächung des Patienten gekennzeichnet ist und in der Regel tödlich verläuft .
Obwohl HIV vor nahezu 20 Jahren als Erreger von AIDS identifiziert wurde, ist es trotz weltweiter intensiver Forschung bisher nicht gelungen, HIV Patienten zu heilen oder einen wirkungsvollen Impfstoff zu entwickeln. Dies ist unter anderem auf das mangelnde Verständnis der grundlegenden Mechanismen der Krankheitsentstehung und der Reaktionen des Immunsystems zurückzuführen. Während der Verlust der CD4 T-Helferzellen als Ursache für das
Auftreten von AIDS unumstritten ist, bleibt die Frage nach dem Mechanismus, über den HIV die Depletion dieses Zelltyps auslöst, weitgehend unklar. Sowohl das Absterben infizierter als auch nicht infizierter Zellen als Antwort auf die HIV Infektion wird diskutiert. Ähnlich ungeklärt bleibt, warum die durchaus vorhandene Immunantwort der Patienten nicht ausreicht, um die Infektion zu
kontrollieren und über welchen Weg man Immunität, d.h. den immunologischen Schutz vor der HIV Infektion, herstellen kann. Bevor diese äußerst komplexen Sachverhalte eindeutig geklärt werden können, ist es unumgänglich, den Vermehrungszyklus von HIV auf molekularer Ebene besser zu verstehen.
Ein faszinierendes Beispiel funktioneller Interaktion zwischen Virus und Wirtszelle ist das Nef Protein von HIV. Nef besitzt keine enzy atische Aktivität und übt seine Funktionen ausschließlich über Wechselwirkungen mit Proteinen der Wirtszelle aus, ist aber dennoch ein Schlüsselfaktor für die Pathogenese von HIV.
Nef ist eine Abkürzung für „negative factor' , ein Name, der dem viralen Protein fälschlicherweise nach anfänglichen Untersuchungen in Zellkultur ( in vi tro) gegeben wurde, in denen der Verlust des nex"-Genes keinen oder sogar einen positiven Einfluss auf die Replikation von HIV hatte.
Das Nef-Protein ist ein myristoyliertes "zusätzliches Protein" (Accessory Protein) von 27-35 kDa, das nur bei den Primaten-Lentiviren HIV-1, HIV-2 und SIV anzutreffen ist. Frühe Experimente bei Rhesus-Makaken mit SIV, das große Deletionen im Nef-Gen enthielt, zeigten, daß Nef zur
Aufrechterhaltung einer optimalen viralen Replikation und für den Kranheitsverlauf von Aids essentiell ist, und daß ein starker Selektionsdruck funktioneil intakte Nef- Varianten im infizierten Wirt aufrechterhält (Kestler et al. 1991, Sawai et al . 1996, Khan et al . , 1998). Diese
Rolle von Nef als ein Schlüsselfaktor für die lentivirale Pathogenese wurde nachfolgend für HIV-1 beim Menschen bestätigt (Deacon et al., 1995, Kirchhoff et al . 1995). Obwohl die Wichtigkeit von Nef für den viralen Lebenszyklus durch diese Arbeiten erkennbar wurde, ist dessen Funktion auf der molekularen Ebene umstritten (Cullen, 1998) . Dem Nef-Protein wurden insgesamt drei Funktionen zugeordnet:
1. verändert das Nef-Protein durch Interaktion mit Tyrosin- und Serin/Threonin-Kinasen die zellulären Signalwege (Baur et al. 1994, Iafrate et al . 1997, Hanna et al . 1998).
2. erhöht Nef die virale Infektivität in einem Stadium nach dem Eintritt des Virus in die Zelle (Aiken und Trono, 1995; Schwartz et al . 1995) .
3. verringert das Nef-Protein durch Interaktion mit Bestandteilen des Endozytose-Mechanismus die Expression von CD4 und von Antigenen der Haupthistokompatibilitäts- komplex-Klasse I (Major Histocompatibility Complex Class I, MHC I) auf der Oberfläche von infizierten Zellen (Garcia und Miller 1991; Aiken et al . 1994; Schwartz et al . 1996).
Unter Vorgabe der hohen Polymorphismen zwischen unterschiedlichen Nef-Allelen (Delassus et al . 1991) legt die Konservierung dieser genetisch getrennten Funktionen eine wichtige Rolle jeder individuellen Funktion im viralen Lebenszyklus nahe. In welcher Weise diese Funktionen zur Bedeutung des Nef-Proteins im infizierten Wirt beitragen ist jedoch größtenteils unbekannt und bleibt Gegenstand weiterer Forschungsarbeit.
Proteolytische Experimente zeigten, daß das Nef-Protein eine Zwei-Domänen-Struktur aufweist, die aus einer N- terminalen Membran-Verankerungsregion und einer gut gefalteten C-terminalen Kern-Domäne (core domain) besteht (Freund et al . 1994). Auf Grundlage dieser Beobachtung wurde die Struktur von Nef für die Kern-Domäne durch NMR- Spektroskopie bestimmt (Grzesiek et al . 1996) und wurde ebenfalls durch Röntgen-Kristallographie bestimmt, jeweils in Komplex mit der SH3-Domäne der Fyn-Tyrosin-Kinase (Lee et al . , 1996; Arold et al . , 1997) als auch alleine (Arold et al., 1997). Die Strukturen stimmen jeweils gut miteinander überein, es fehlt ihnen jedoch eine flexible Schleife (flexible loop) am C-Terminus, die sich von Rest 159 bis 173 erstreckt. Kürzlich wurde auch die N-terminale Membranverankerungs-Domänen-struktur in ihrer myristoylierten und nichtmyristoylierten Form aufgeklärt, und zeigte eine flexible Polypeptid-Kette mit zwei helikalen Strukturelementen (Geyer et al . , 1999). Diese beiden Protein-Fragmente machen es nun möglich, Einsicht in das Nef-Protein voller Länge zu gewinnen und die vorgeschlagenen Funktionen des Nef-Proteins mit seinen strukturellen Merkmalen in Einklang zu bringen (Geyer et al., 2001) .
Das HIV-1/-2- und SIV-Nef-Protein wird frühzeitig bei einer Infektion der Zelle mit HIV exprimiert. 1995 wurde entdeckt, daß sogenannte Langzeitüberlebende, die unter dem erworbenen Immunmangelsyndrom (Aids) leiden und mehr als 12 Jahre mit HIV infiziert sind aber kein Aids-Erkrankungsbild entwickeln, weitreichende Deletionen im HIV-Nef-Protein besitzen (Kirchhoff et al . , 1995). Die Bedeutung des Nef- Proteins für das HIV-Virus wurde damit deutlich.
Ein Blockieren des HIV-Nef-Proteins stellt also einen vielversprechenden Weg in der Behandlung des erworbenen Immunmangelsyndroms dar. Jedoch existiert derzeit in der HIV-Therapie kein dementsprechender Therapieansatz, der gegen das HIV-Nef-Protein gerichtet ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Protein bereitzustellen, das zum Blocken des HIV-Nef-Proteins geeignet ist. Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmale gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Es ist in der vorliegenden Erfindung gelungen, ein Fusionsprotein bzw. die dieses Protein kodierende
Nukleinsäuresequenz bereitzustellen, das hochspezifisch an das HIV-Nef-Protein bindet und dieses dadurch blockiert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß bei einem Struktur-Funktionsvergleich zahlreicher Sequenzen des Nef-Proteins von unterschiedlichen HIV- Patienten mit typischem Krankheitsverlauf (d.h. keine Langzeitüberlebenden) drei sequentielle Motive auftreten, die auf der Oberfläche des Nef-Proteins liegen und in allen Sequenzen hochkonserviert sind.
Die Funktionsweise von Proteinen wird oftmals durch spezifisch aufeinanderfolgende Aminosäuren reguliert. Diese sog. Sequenzmotive (auch "sequence Signals") sind in der Evolution meist hochkonserviert und lassen sich in Proteinen unterschiedlichster Spezies finden. Von
besonderer Bedeutung sind solche Motive in der Vermittlung der Interaktionen von Proteinen untereinander. Die am besten konservierten und funktioneil relevanten Aminosäuren sind dabei in der Regel namensgebend für das jeweilige Motiv.
Dem Schlüssel-Schloß Prinzip folgend haben sich im Laufe der Evolution eine Vielzahl von Motiven entwickelt, die die Bindung ähnlicher Partner miteinander vermitteln. Für regulatorische Proteine ohne eigene enzymatische Aktivität kann man also vereinfacht sagen, dass ihre Funktion der Summe ihrer biologisch aktiven Motive entspricht.
Diese Motive sind im Falle des HIV-Nef-Proteins erstens ein N-terminales Myristoylierungssignal, das die
Membranverankerung (und damit die Lokalisation) des Nef- Proteins sicherstellt, zweitens eine PxxP-Protein-Sequenz (P = Prolin, x = jede beliebige Aminosäure), die SH3- Domänen bindet und damit typischerweise eine Funktion in der Signaltransduktion wahrnimmt und drittens ein Di- Leucin-Signal (LL) , ein Motiv, das typischerweise den intrazellulären Proteinverkehr "Trafficking" steuert. Die beiden hoch konservierten Leuzine liegen im Zentrum der 33 Aminosäure langen C-terminalen Schleife und sind so exponiert für Interaktionen leicht zugänglich.
Während das Myristoylierungssignal wenig spezifisch ist und in einer Vielzahl eukaryotischer Proteine vorkommt (wodurch bei einem Angriff an diesem Signal eine große Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen zu erwarten wäre) , ist die
Kombination eines PxxP-Bindungsmotives und eines Di-Leucin- Bindungsmotives (LL) , wie sie im HIV-Nef-Protein vorkommen,
einzigartig und hochspezifisch. Tatsächlich ist das Nef- Protein das einzige zytosolische und nichttransmembrane Protein, von dem bekannt ist, daß es ein funktionelles Di- Leucin-Motiv besitzt.
Mit dem erfindungsgemäßen Fusionsprotein gelang es nunmehr, aus dieser einzigartigen Kombination zweier hochkonservierter Aminosäuresequenz-Motive im Nef-Protein Nutzen zu ziehen und einen hochspezifischen Liganden zu konstruieren. Dieser Ligand besteht aus einem neuartigen Fusionsprotein, das sowohl die LL-Bindungsdomäne als auch eine PxxP-Bindungsdomäne enthält, die über eine kurze Verbindungssequenz (Polypeptid-Linker) verbunden sind. Dieses Hybridmolekül besitzt eine hohe Bindungsaffinität zum HIV-Nef-Protein.
Da das Nef-Protein- kein bekanntes humanes Homolog besitzt (im Unterschied beispielsweise zur HlV-Protease) , ist das hierin offenbarte Fusionsprotein hochspezifisch, so daß ein wirkungsvolles Therapeutikum zur Behandlung des erworbenen Immunmangelsyndroms (Aids) beim Menschen bei vergleichsweise geringen oder keinen unerwünschten Wirkungen für den Patienten bereitgestellt wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Anwendung beim Menschen alleine beschränkt. Das erfindungsgemäße Fusionsprotein kann beispielsweise bei jedem Säugetier eingesetzt werden, das mit einem HIV-Virus oder einem HIV-ähnlichen Virus infiziert ist (und das ein Nef-Homolog aufweist) .
Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Fusionsprotein aus folgenden Komponenten aufgebaut:
(a) einer Proteindomäne, die ein Di-Leucin (LL) - Motiv bindet,
(b) einer Proteindomäne, die ein PxxP - Motiv bindet, und (c) einem Polypeptidlinker, durch den die beiden Domänen (a) und (b) verbunden sind.
Gemäß einer Ausführungs form der Erfindung ist die Proteindomäne, die ein Di-Leucin-Motiv bindet durch die Aminosäuresequenz von Seq. ID. Nr. 1 oder Homologe (HEAT oder Armadillo (ARM) Repeat Strukturen) oder Fragmente hiervon, die eine LL-Bindungs-Aktivität beibehalten, definiert .
Die erfindungsgemäße Aminosauresequenz von SEQ ID NO. 1 entspricht den AS 171-518 des ßl-Adaptin Proteins. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die homologe Sequenz der Aminosäuren 171-518 des ß2-Adaptin-Proteins eine ähnlich gute LL-Bindungsaktivität zeigt. Desgleichen kann auch die Untereinheit H der vakuolaren (H+) -ATPase (V1H) als LL- bindende Domäne eingesetzt werden (siehe auch Abb. 2) .
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass als minimale Di-Leuzin bindende Domäne die HEAT repeat Struktur 9 bis 12 (AS 183-330 von SEQ ID NO.l bzw. AS 352-499 im ßl- Adaptin-Protein) eingesetzt werden kann.
Gemäß einer weiteren Aus führungs form ist die PxxP-Motiv- bindende Proteindomäne durch eine SH3-Domäne mit der in der Seq. ID. Nr. 2 definierten Aminosäuresequenz gebildet. Die Aminosäuresequenz eines vollständigen Fusionsproteins gemäß
der vorliegenden Erfindung ist durch Seq. ID. Nr. 3 definiert .
Vorzugsweise kann das Fusionsprotein gemäß der vorliegenden Erfindung zusätzlich ein Signal zur Membranverankerung enthalten. Dieses Signal soll Spezifität und Wirksamkeit des Fusionsproteins erhöhen und es zielgerichtet an die Membran lenken, an der auch das HIV-Nef-Protein verankert ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei diesem Signal um ein C-terminales Farnesylierungssignal, dessen Sequenz durch Seq. ID. Nr. 4 definiert ist. Weiterhin sind jedoch auch Palmitoylierungs- oder Myristoylierungs-signale denkbar.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Fusionsprotein zusätzlich mit einem Signal zur Degradation am Proteasom ausgestattet, wo der Proteinkomplex, bestehend aus dem Fusionsprotein und HIV- Nef, abgebaut wird. Dieses Signal besteht vorzugsweise aus einem Ubiquitinylisierungssignal, das durch Seq. ID. Nr. 5 definiert ist.
Weiterhin umfaßt die vorliegende Erfindung ein
Fusionsprotein, das die Aminosäuresequenz von Seq. ID. Nr. 6 oder Homologe oder Fragmente hiervon umfasst, die eine biologische Aktivität beibehalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft zusätzlich Nukleinsauresequenzen zur Kodierung eines Fusionsproteins zum Blocken des HIV-Nef-Proteins. Diese Nukleinsauresequenzen bestehen grundsätzlich aus drei Bestandteilen, nämlich
1. einer Nukleinsäuresequenz, die eine ein Di-Leucin (LL) -Motiv bindende Proteindomäne kodieren,
2. einer Nukleinsäuresequenz, die eine ein PxxP-Motiv bindende Proteindomäne kodieren und
3. einer Nukleinsäuresequenz, die einen
Polypeptidlinker kodiert, durch den die beiden Domänen (a) und (b) verbunden sind.
Gesamt- oder Teilsequenzen dieser Nukleinsauresequenzen sind in den Seq. ID. Nr. 7, 8, 9 und 10 definiert.
Für den auf dem einschlägigen Fachgebiet tätigen Fachmann ist offensichtlich, daß die Ausübung der vorliegenden Erfindung nicht auf die Verwendung der exakten Sequenzen beschränkt ist, wie sie in den Seq. ID. Nr. 1 - 10 definiert sind.
Modifikationen der Sequenzen, wie beispielsweise Deletionen, Insertionen oder Substitutionen in der Sequenz, die im sich ergebenden Protein-Molekül sogenannte "stille" Veränderungen (silent changes) erzeugen, werden ebenfalls als innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet.
Als Beispiel hierfür werden Veränderungen in der Nukleinsäuresequenz betrachtet, die die Erzeugung einer äquivalenten Aminosäure an einer vorgegebenen Stelle zur Folge haben. Vorzugsweise sind derartige Aminosäure- Substitutionen das Ergebnis der Ersetzung einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen strukturellen
und/oder chemischen Eigenschaften, d.h. konservative Aminosäureersetzungen. Aminosäuresubstitutionen können auf Grundlage der Ähnlichkeit in der Polarität, Ladung, Löslichkeit, Hydrophobie, Hydrophilie, und/oder der amphipatischen (amphiphilen) Natur der involvierten Reste vorgenommen werden. Beispiele für unpolare (hydrophobe) Aminosäuren sind Alanin, Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin. Polare neutrale Aminosäuren schließen Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Thyrosin, Asparagin und Glutamin ein. Positiv geladene (basische) Aminosäuren schließen Arginin, Lysin und Histidin ein. Und negativ geladene (saure) Aminosäuren schließen Aspartinsäure und Glutaminsäure ein.
"Insertionen" oder "Deletionen" bewegen sich typischerweise im Bereich von ein bis fünf Aminosäuren. Der erlaubte Variationsgrad kann experimentell durch systematisch vorgenommene Insertionen, Deletionen oder Substitutionen von Aminosäuren in einem Polypeptidmolekül unter Verwendung von DNA-Reko binationstechniken und durch Untersuchen der sich ergebenden rekombinanten Varianten bezüglich ihrer biologischen Aktivität ermittelt werden.
Nukleotidveränderungen, die eine Veränderung der N- terminalen und C-terminalen Anteile des Proteinmoleküls zur Folge haben, ändern häufig die Protein-Aktivität nicht, weil diese Anteile üblicherweise nicht in der biologischen Aktivität involviert sind. Es kann ebenfalls erwünscht sein, ein oder mehrere der in der Sequenz vorliegenden Cysteine zu eliminieren, weil das Vorhandensein von
Cysteinen eine unerwünschte Bildung von Multimeren zur Folge haben kann, wenn die Proteine rekombinant erzeugt werden, wodurch die Reinigung und Kristallisations-
Verfahren kompliziert werden. Jede der vorgeschlagenen Modifikationen bewegt sich innerhalb der technischen und naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse, genauso wie die Bestimmung der Beibehaltung der biologischen Aktivität der kodierten Produkte.
Daraus ergibt sich, daß, wo der Begriff "DNA-Sequenz" entweder in der Beschreibung oder in den Ansprüchen verwendet wird, er alle derartigen Modifikationen und Varianten umfaßt, die in der Erzeugung eines biologisch äquivalenten Fusionsproteins zum Blocken von HIV-Nef resultieren.
Als „Teil* der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren sind insbesondere Derivate und Fragmente anzusehen, die ein biologisch aktives Protein kodieren. Biologisch aktiv bedeutet hier, dass die Abwandlungen ein Fusionsprotein kodieren, bei dem die ursprüngliche Funktion erhalten ist, d.h., das zum Blocken des HIV-Nef-Proteins in der Lage ist.
Derivate der vorstehenden Nukleinsäuren sind beispielsweise solche Nukleinsäuren, die eine oder mehrere Substitutionen, Insertionen und/oder Deletionen im Vergleich mit der entsprechenden Sequenz von SEQ ID NO. 7 - 10 aufweisen, wobei das Derivat unter moderat stringenten oder stringenten Bedingungen an die entsprechende Nukleinsäure von SEQ ID NO. 7 - 10 bindet. Unter Derivaten sind erfindungsgemäß insbesondere solche Nukleinsäuren zu verstehen, bei denen zumindest 1, aber auch 2, 3, 4 oder mehr Nukleotide an einem oder beiden Enden der
Nukleinsäuren oder auch im Inneren der Nukleinsäuren fehlen oder durch andere Nukleotide ersetzt wurden.
Die Nukleinsäuren der vorliegenden Erfindung umfassen also auch Nukleinsäuren, die Sequenzen aufweisen, die im Wesentlichen zu den Nukleinsäuren der SEQ ID NO. 7 - 10 äquivalent sind. Erfindungsgemäße Nukleinsäuren können z.B. zumindest ungefähr 80%, typischerweise zumindest ungefähr 90% oder 95% Sequenzidentität zu den Nukleinsäuren der SEQ ID NO. 7 - 10 aufweisen. Dies jedoch stets unter der Voraussetzung, dass die Abwandlungen die wie oben definierte biologische Funktion des Fusionsproteins erfüllen. Die Erfindung sieht weiterhin
Komplementärsequenzen zu den oben genannten Nukleinsäuren vor .
Die Erfindung umfasst - wie oben angesprochen - auch solche Derivate, die mit den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren unter moderat stringenten oder stringenten Bedingungen hybridisieren .
Unter stringenten Hybridisierungs- und Waschbedingungen versteht man im allgemeinen die Reaktionsbedingungen, unter denen nur noch Duplexmoleküle zwischen Oligonukleotiden und gewünschten Zielmolekülen (perfekte Hybride) entstehen bzw. nur noch der gewünschte Zielorganismus nachgewiesen wird. Unter stringenten Hybridisierungsbedingungen werden insbesondere 0,2 x SSC (0,03 M NaCl, 0,003 M Natriumeitrat, pH 7) bei 65°C verstanden. Bei kürzeren Fragmenten, beispielsweise Oligonukleotiden aus bis zu 20 Nukleotiden, liegt die Hybridisierungstemperatur unter 65°C, beispielsweise bei über 55°C, bevorzugt über 60°C, jeweils aber unter 65°C. Stringente Hybridisierungste peraturen sind abhängig von der Größe bzw. Länge der Nukleinsäure und ihrer Nukleotidzusammensetzungen und sind vom Fachmann durch Handversuche zu ermitteln. Moderat stringente
Bedingungen werden beispielsweise bei 42 °C und Waschen in 0,2 x SSC/0,1% SDS bei 42°C erreicht.
Die jeweiligen Temperaturbedingungen können in Abhängigkeit von den gewählten Versuchsbedingungen und in Abhängigkeit von der zu untersuchenden Nukleinsäure-Probe unterschiedlich sein und müssen dann entsprechend angepasst werden.
Die Erfindung umfasst auch solche Varianten, die einen
Nukleinsäureaustausch gegenüber den Nukleinsäuren von SEQ ID NO. 7 - 10 aufweisen, wobei der Austausch aufgrund der Degenerierung des genetischen Codes ein identisches oder funktioneil äquivalentes Protein kodiert.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Vektor, z.B. einen Expressionsvektor, der eine der vorgenannten Nukleinsauresequenzen enthält.
Zahlreiche Vektoren, die zur Verwendung beim Transformieren von bakteriellen Zellen geeignet sind, sind bekannt, beispielsweise können Plasmide und Bakteriophagen, wie beispielsweise der Phage λ, als die am häufigst verwendeten Vektoren für bakterielle Wirte verwendet werden. Sowohl in Säugetier- als auch Insektenzellen können beispielsweise virale Vektoren zur Expression eines exogenen DNA-Fragments verwendet werden. Beispielhafte Vektoren sind das SV40 oder Polyo a-Virus .
Die Transformierung der Wirtszellen kann alternativ direkt durch "nackte DNA" ohne Verwendung eines Vektors erfolgen.
Die Erzeugung des erfindungsgemäßen Fusionsproteins kann entweder in eukaryotischen Zellen oder prokaryotischen Zellen erfolgen. Beispiele von geeigneten eukaryotischen Zellen schließen Säugetierzellen, Pflanzenzellen, Hefezellen und Insektenzellen ein. Geeignete prokaryotische Wirte schließen E.coli und Bacillus subtilis ein.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erzeugung eines im wesentlichen reinen Fusionsproteins zum Blocken des HIV-Nef-Proteins, das ein Transformieren einer Wirtszelle mit einem Vektor, ein Kultivieren der Wirtszelle unter Bedingungen, die eine Expression der Sequenz durch die Wirtszelle erlauben und ein Isolieren des Fusionsproteins aus der Wirtszelle umfassen.
Zuletzt umfaßt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, die eine wirksame Menge eines Fusionsproteins, wie hierin offenbart, in Kombination mit einem pharmazeutisch akzeptablen Träger umfassen. Eine derartige Zusammensetzung kann auch durch eine wirksame Menge einer Nukleinsäuresequenz gebildet sein.
Aus dem vorher bezüglich der Eigenschaften des HIV-Nef- Proteins und der Funktion des erfindungsgemäßen Fusionsproteins Dargelegten ergibt sich, daß diese
Zusammensetzungen zur in vivo-Therapie des erworbenen Immunmangelsyndroms (Aids) geeignet sind.
Für den hier beschriebenen Nef-Inhibitor (Fusionsprotein zum Blocken von Nef) sind multiple direkte Anwendungen für therapeutische, diagnostische und Forschungsszwecke möglich.
Ein erster Aspekt des in vivo-Einsatzes des erfindungsgemäßen Fusionsproteins liegt in der therapeutischen Behandlung einer existierenden HIV- Infektion.
Eine Möglichkeit besteht hier im Einsatz des Inhibitors als Monopräparat . Es liegt jedoch auf der Hand, dass eine klinische Anwendung z.B. auch als Zusatz zu einer aktuellen Therapieform (HAART für highly active anti-retroviral therapy) erfolgen kann, die aus der Kombination von mindestens drei Präparaten gegen die viralen Enzyme (Reverse Transkriptase und Protease) besteht.
Der Nef-Inhibitor wird hierzu vorzugsweise in löslicher, zellpermeabler Form bereit gestellt und oral verabreicht werden. Zu diesem Zweck wird der Nef-Inhibitor vorzugsweise in einer Zusammensetzung eingesetzt, in der er in einer therapeutisch wirksamen Menge vorliegt.
Eine wirksame bzw. therapeutisch wirksame Dosis bezeichnet eine derartige Menge, die eine Linderung der Symptome oder eine Verlängerung der Überlebenszeit eines AIDS-Patienten zur Folge hat. Die Toxizität und die therapeutische Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen kann durch pharmazeutische Standardverfahren in Zellkulturen oder Tierexperimenten bestimmt werden, beispielsweise zur Bestimmung der LD 50 (der lethalen Dosis für 50% der Population) und der ED 50 (der Dosis, die in 50% der Population therapeutisch wirksam ist) . Das Dosisverhältnis zwischen toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische Index und kann als Verhältnis zwischen LD 50 und ED 50 ausgedrückt werden. Verbindungen, die hohe therapeutische Indices zeigen, werden bevorzugt. Die aus
Zellkulturassays und Tierstudien gewonnenen Daten können bei der Formulierung eines Bereichs an Dosierungen zur Verwendung beim Menschen verwendet werden. Die Dosierung der erfindungsgemäßen Verbindungen liegt vorzugsweise innerhalb eines Bereiches der zirkulierenden
Konzentrationen, die einen ED 50 mit nur geringer oder keiner Toxizität einschließen. Diese Dosierung kann innerhalb eines Bereiches variieren, der von der Dosierungsform, die verwendet wird, und dem Verabreichungsweg abhängig ist.
Die exakte Zubereitung, der Verabreichungsweg und die Dosierung kann durch den Arzt individuell in Hinsicht auf den Zustand des Patienten ausgewählt werden. Siehe beispielsweise FINGL et al, 1995 in „The pharmacological basis of therapeutics* , Kapitel 1, Seite 1. Die Dosierungsmenge und das Dosierungsintervall können individuell eingestellt werden, um Plasmaspiegel der aktiven Komponente bereitzustellen, die ausreichend sind um eine HIV-Nef blockierende Wirkung aufrecht zu erhalten.
Grundsätzlich hängt die Menge der Verbindung, die verabreicht wird, vom behandelten Patienten, dessen Gewicht, dem Schweregrad der Erkrankung, dem Verabreichungsweg und der Beurteilung des verschreibenden Arztes ab.
Alternativ zum therapeutischen Einsatz ist gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung eine prophylaktische Behandlung vorgesehen. Diese besteht in einem gentherapeutischen Ansatz, in dem der Nef-Inhibitor über ein, virales oder nicht-virales, Vektorsystem präventiv
eingeschleust wird und somit intrazellulär die Aktivität des Nef Protein im Falle einer Infektion mit HIV hemmt.
Wie bereits oben angesprochen, wird das erfindungsgemäße Fusionsprotein/ die erfindungsgemäße Nukleinsäure vorzugsweise in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet, in der sie mit geeigneten Trägern oder Trägerstoffen in Dosen derart vermischt werden, daß die Erkrankung behandelt oder der Erkrankungszustand verbessert wird. Eine derartige Zusammensetzung kann (zusätzlich zum Protein/Nukleinsäure und dem Träger) Verdünnungsmittel, Füllmaterialien, Salze, Puffer, Stabilisatoren, Solubilisierungsmittel und andere Materialien enthalten, die in der Technik wohlbekannt sind. Der Begriff "pharmazeutisch akzeptabel" bedeutet ein nichttoxisches Material, das die Wirksamkeit der biologischen Aktivität des aktiven Inhaltsstoffes (der aktiven Inhaltsstoffe) nicht stört. Die Eigenschaften des Trägers hängen vom Verabreichungsweg ab. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann weiterhin weitere Mittel enthalten, die die Aktivität des Fusionsproteins/der Nukleinsäure steigern oder deren Aktivität oder Verwendung bei der Behandlung ergänzen. Derartige zusätzliche Faktoren und/oder Mittel können in der pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten sein, um eine synergistische Wirkung zu erzielen oder um
Nebenwirkungen bzw. unerwünschte Wirkungen zu minimieren.
Techniken zur Formulierung bzw. Zubereitung und Verabreichung der Verbindungen der vorliegenden Anmeldung sind in "Remington's Pharmaceutical Sciences", Mack
Publishing Co., Easton, PA, letzte Ausgabe, zu finden. Eine therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich ferner auf eine Menge der Verbindung, die ausreicht, um eine Verbesserung
der Symptome zu erreichen, beispielsweise eine Behandlung, Heilung, Prävention oder Verbesserung derartiger Zustände. Die Verabreichung des Fusionsproteins/ der Nukleinsäure der vorliegenden Erfindung, der (die) in der pharmazeutischen Zusammensetzung zur Ausübung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann auf einer Vielzahl unterschiedlicher Wege, wie beispielsweise durch orale Stoffaufnahme, Inhalation, topische Verabreichung oder kutane, subkutane, intraperitoneale, parenterale oder intravenöse Injektion durchgeführt werden. Die intravenöse und orale Verabreichung an einen Patienten wird bevorzugt.
Eine typische Zusammensetzung zur intravenösen Infusion kann so hergestellt werden, daß sie 250 ml sterile Ringer 'sehe Lösung und eine geeignete Menge
Fusionsprotein/Nukleinsäure enthält. Siehe Remington's Pharmaceutical Science (15. Ausgabe, Mack Publishing Company, Easton, Ps . , 1980).
Es ist jedoch auch möglich, diese Zusammensetzungen zur in vitro- oder in vivo-Diagnose des erworbenen
Immunmangelsyndroms einzusetzen. Im letzteren Fall ist eine Verbindung der Fusionsproteine/ Nukleinsauresequenzen mit einem geeigneten Nachweisreagenz vorteilhaft, durch das das Vorliegen des HIV Nef-Proteins in einem Test Kit nachgewiesen werden kann.
Durch die Konjugation des Nef-Inhibitors mit einem Fluoreszenzfarbstoff (Phycoerythrin, Cy5, GFP) ergeben sich klinische und forschungsbezogene Anwendungen der Erfindung. Das markierte Inhibitormolekül kann zur Identifizierung und subzellulären Lokalisierung des Nef Proteins in infizierten Zellen klinischer Proben und im Forschungslabor in FACS-
bzw. immunhistologischen Untersuchungen verwendet werden (HIV-Nef ist ein guter Marker, da es in grossen Mengen früh in der Infektion exprimiert wird und es gibt keine Antikörper, die Nef gut im FACS oder Immunfluoreszenz erkennen) . Die fluoreszenzmarkierte Version des Inhibitors wird idealerweise aus der zellper eablen Version erstellt werden, funktioniert aber auch ohne intrinsischen Zelleintritt, da die Zellen für diese Untersuchungen im Labor permeabilisiert werden können.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Abbildungen beschrieben. Die Abbildungen zeigen:
Abb. 1 die Struktur-Funktionsbeziehung der hochkonservierten Motive für die Myristoylierung (MGxxxS), SH3-Domänen Bindung (PxxP)und Di-Leuzin-bindende Domänen Bindung (LL) in HIV-Nef.
Abb. 2 die Bindung der Di-Leuzin-bindenden Domäne aus ßl- und ß2-Adaptin und V1H an das Di-Leuzin Motiv in HIV-1 Nef in vitro im Hefe-zwei-Hybrid System und im GST pull- down Experiment .
Abb. 3 die modulare Domänenstruktur des ß2-Adaptin Proteins bestehend aus 14 HEAT repeats und des V1H Proteins, bestehend aus 8 HEAT repeats.
Abb. 4 die Identifizierung der HEAT repeat Struktur 9 bis 12 (Aminosäure 352 bis 499 in ßl-Adaptin) als minimale Di-Leuzin-bindende Domäne im Hefe-Zwei-Hybrid System.
Abb. 5 Immunofluoreszenzbilder von NIH-3T3 Zellen der Inhibierung eines funktionalen Di-Leuzin Motivs aus CD3γ Rezeptoren durch die Expression der Di-Leuzin-bindenden Domäne aus ßl- und ß2-Adaptin und V1H in vivo.
Abb. 6 eine schematische Darstellung der modularen Domänenanordnung in einem Fusionsprotein zum Blocken des HIV Nef Proteins.
Abb. 7 , daß das Fusionsprotein bestehend aus einer LL- Domäne und einer SH3-Domäne spezifisch an das HIV Nef Protein bindet.
In Abb. 1 zeigt A) die dreidimensionale Proteinstruktur von HIV-1 Nef mit den beschrifteten hochkonservierten Motiven zur Protein-Interaktion, die die Exponiertheit der Bindungsstellen veranschaulicht. Das Sequenzmotiv MGxxxS am N-Terminus von Nef initiiert die co-translationale Myristoylierung des Proteins und damit die
Membranständigkeit . Die Polyprolin-Helix (PxxP Motiv oder als exakte Beschreibung: PxxPxR) führt zur Erkennung von SH3-Domänen während das strukturell gegenüberliegende Di- Leuzin Motiv (LL Motiv, bzw. : ExxxLL) mit der Di-Leuzin bindenden Domäne interagiert. Die Darstellung der Voll- Längen-Proteinstruktur von Nef beruht auf der Zusammensetzung der Strukturen der Ankerdomäne (Aminosäuren 1-57; Geyer et al . , 1999) und der Kerndomäne (Aminosäuren 57-206; Grzesiek et al . , 1996), die mittels Kernspinresonanz (NMR) Spektroskopie bestimmt worden sind und mit anschließender Moleküldynamik energieminimiert wurden.
B) zeigt die Korrelation von Sequenzkonservierung und Oberflächenzugänglichkeit, die die Struktur- Funktionsbeziehung des HIV-Nef Proteins verdeutlicht. Aminosäuren, die eine Schlüsselfunktion für die Faltung der Proteinstruktur einnehmen sind überdurchschnittlich hoch konserviert und liegen im Inneren der Struktur verborgen (siehe z.B. Trp-183). Demgegenüber sind Aminosäuren, die stark exponiert sind aber trotzdem hoch konserviert sind, häufig für die Interaktionen des Proteins wichtig (siehe LL-Motiv, L164, L165) . Die für die Funktionalität des viralen Proteins wichtigen Motive können so ermittelt werden.
Der Grad der Sequenzkonservierung wurde aus einem Alignment von 186 einzelnen Nef Aminosäuresequenzen unterschiedlicher HIV-1 Subtypen bestimmt. Die Oberflächenzugänglichkeit der einzelnen Aminosäuren, unterteilt in Haupt- und Seitenkette, wurde anhand der in A) gezeigten Nef Proteinstruktur berechnet.
In Abb. 2 zeigt A) die Identifizierung der Di-Leuzin- bindenden Domäne durch die Bindung der homologen Fragmente aus ß-Adaptinen (bl- und b2-Adaptin) und der Untereinheit H der vakuolaren (H+)-ATPase (V1H) an das Di-Leuzin Motiv in HIV-Nef. Die Affinität der Binding wurde durch einen ß- Galactosidase-Assay mit Hefe-Zwei-Hybrid Techniken quantitativ bestimmt. Etwa 10 Kolonien pro Kultur wurde aus je drei unabhängigen Transformationen der Plasmide in Y187 Hefezellen (Clontech, CA) in Flüssigmedium kultiviert und mit CPRG und ONPG Reagenzien die Farbveränderung durch ß- Galactosidase quantifiziert. Die Spezifität der
identifizierten Fragmente für das Di-Leuzin-Motiv ist durch den Verlust der Bindung durch die Doppelmutation L164 und L165 zu Alanine in Nef (LLAA) gezeigt.
Die Bindung zwischen der Di-Leuzin-bindenden Domäne aus ß- Adaptinen oder V1H und Nef wurde in Abb. 2 B) durch ein weiteres Experiment bestätigt. Das wildtyp Nef Protein aus der Allele SF2 und die Doppelmutante Nef (LLAA) wurde als Fusionsproteine mit Glutathion-S-Transferase (GST) in Escheri chia Coli exprimiert und mittels GST-Sepharose Beads aufgereinigt . Die Di-Leuzin-bindende Domäne aus V1H, ßl und ß2 wurden in vi tro transkribiert und mit dem TnT T7 gekoppelten Reticulozyten Lysat System (Promega, Wisconsin) in Gegenwart von [35S] -markiertem Cystein translatiert . Die Bindungsreaktion zwischen GST-Nef und in vi tro translatierter Di-Leuzin-bindender Domäne wurde in 10 mM CHAPS Puffer und 50 raM NaCl bei pH 7.4 und 4°C durchgeführt. Anschließend wurden die GST-Beads drei Mal in dem Puffer gewaschen, die Proteine durch 10% SDS-PAGE Gelelektrophorese aufgetrennt und durch Autoradiographie sichtbar gemacht.
Das Bindungsexperiment zeigt, dass die drei homologen Fragmente aus V1H, ßl-Adaptin und ß2-Adaptin eine schwache aber spezifische Bindung an das HIV-1 Nef Protein der
Allele SF2 aufweisen (Spur 2, 6 und 10) . Dagegen kann keine Bindung zwischen GST allein (GST) oder der Di-Leuzin Doppelmutante in Nef (GST-Nef (LLAA) ) und den V1H, ßl und ß2 Fragmenten detektiert werden (Spur 1, 5 und 9 bzw. Spur 3, 7 und 11) .
Abb. 3 zeigt die sequentielle Domänenarchitektur von ß2- Adaptin und V1H. A) Die sog. N-terminale trunk Domäne der ß-Adaptinen (Aminosäure 1-592) besteht aus 14 helikalen HEAT oder Armadillo (ARM) Repeats, die eine repetitive, modulare Struktur bilden. Die konservierten Aminosäuren, die für die tertiäre Strukturfaltung typisch sind und das Gerüst der HEAT repeats bilden, sowie die helikalen Sekundärstrukturelemente der HEAT repeats sind oberhalb der Sequenz dargestellt. Die minimale Di-Leuzin-Bindungsdomäne, die durch die HEAT repeats 9 bis 12 gebildet wird, ist durch eine Box hervorgehoben (siehe auch Abb. 4) .
Abb. 3 B) zeigt die HEAT bzw. Armadillo Repeat Struktur der humanen Untereinheit H der vakuolaren (H+)-ATPase. Die 8 modularen Repeats werden durch ein zusätzliches Segment (Aminosäure 350-379) unterbrochen, das die Flexibilität zwischen den helikalen Modulen erhöht. Die beiden Segmente in V1H, die an das Di-Leuzin-Motiv in Nef binden sind durch Boxen hervorgehoben.
In Abb. 4 ist die minimale Di-Leuzin-bindende Domäne identifiziert, die aus einer Abfolge von vier HEAT Repeats besteht. Die modulare Domänenorganisation der ß-Adaptine ist exemplarisch für ßl-Adaptin oben dargestellt. 6 verschiedene Fragmente mit jeweils vier HEAT Repeats wurden so kloniert, dass sie sich um jeweils zwei HEAT Repeats überlappen. Die Quantifizierung der Bindungsa finität dieser Fragmente zu Nef wurde über den Hefe-2-Hybrid ß- Galactosidase-Flüssigassay bestimmt wie in Abb. 2A beschrieben. Das Ergebnis dieser Bindungsstudie ist, dass die Erkennungsstelle für das Di-Leuzin-Motiv in den vier C-
terminalen HEAT Repeats 9 bis 12 (Aminosäuren 352-499) vorliegt. Diese Sequenz bildet damit die minimale Di- Leuzin-bindende Domäne.
Abb. 5 zeigt den Effekt der Expression der Di-Leuzin- bindenden Domäne auf die Lokalisation eines Di-Leuzin Internalisierungs Motivs in vivo. Ein Reporterkonstrukt bestehend aus dem membranständigen Interleukin-2 Rezeptor (IL2R) und dem cytoplasmatischen Di-Leuzin Motiv (LL) aus CD3γ wurde kloniert und in NIH-3T3 Zellen transfiziert . Diese Molekül wurde durch Immunofluoreszenz mit dem PE- konjugierten Anti-CD25 Antikörper sichtbar gemacht. Abb. A zeigt, dass das wildtyp-Konstrukt (IL2R-LL) durch die zelluläre Endozytose Maschinerie in hohem Maße von der
Zelloberfläche runterreguliert wird und ins Zytoplasma und den perinuklearen Raum internalisiert . Zur Kontrolle der Funktionalität des Di-Leuzin Motivs zur Endozytose zeigt die Mutation des LL-Motivs zu Alanin (IL2R-AA) keine Internalisationeigenschaften mehr. Vielmehr bleibt dieses Molekül vermehrt an der Oberfläche der Zelle sichtbar (B) . Die gleichzeitige Transfektion des funktionalen IL2R-LL Konstrukts und der Di-Leuzin bindenden Domäne von V1H, ßl- und ß2-Adaptin bewirkt nun einen Block des IL2R-LL Moleküls an der Plasmamembran und verhindert die Endozytose. (C, E und G) . Diese Domäne ist damit ein Inhibitor für die Di- Leuzin-Motiv vermittelte Internalisierung. Zur Kontrolle wurde die Expression der Di-Leuzin-bindenden Domäne von V1H, ßl und ß2 und ihre homogene Lokalisierung über einen FITC-conjugierten anti-myc Antikörper sichtbar gemacht (D, F und H) .
In Abb. 6 zeigt A) die etwa 350 Aminosäuren umfassende LL- bindende Domäne (LL-Domäne) , die über einen Polypeptid- Linker variabler Länge (10 bis 60 Aminosäuren) mit einer 61 Aminosäuren großen PxxP-bindenden Domäne (SH3-Domäne) verbunden wird. Die Spezifität dieses Hybridmoleküles zum Blocken des HIV Nef Proteins ergibt sich aus der hier geschaffenen Chimäre einer Domäne aus vesikulären Transportprozessen (LL-Domäne) mit einer Domäne aus Signaltransduktionsprozessen (SH3-Domäne) .
Das damit geschaffene Fusionsprotein zielt spezifisch auf die beiden Motive höchster Konservierung (LL und PxxP) in Nef, die aus sehr unterschiedlichem zellulärem Kontext stammen.
B) von Abb. 2 stellt eine Skizze eines Fusionsproteins mit ungekehrter Anordnung der Proteindomänen dar. C) Das Fusionsprotein zum Blocken des HIV Nef Proteins kann durch die Einführung zweier zusätzlicher sequentieller Motive weiter spezifiziert und optimiert werden. Ein
Farnesylierungsmotiv am C-Terminus zur Membranverankerung (oder auch Palmitoylierungsmotiv, Myristoylierungsmotiv) gewährleistet die Lokalisation des Fusionsproteins in den Umgebung des membranständigen Nef Proteins . Ein Signal zur Ubiquitinylierung (oder auch Sumoylierung) kann den Komplex aus dem Fusionsprotein mit Nef zum Abbau am Proteasom der Zelle lenken. Die Anordnung der Domänen, Linker und zusätzlichen Motive muß auf größte Affinität, Spezifität und Funktionalität zum Blocken des HIV Nef Proteins optimiert werden.
Bindungsexperimente (Abb. 7) :
Zwei verschiedene Nef Proteine von den beiden in Laboratorien am häufigsten benutzten HIV-1 Stämmen NL4-3 und SF2 wurden für die Bindungsexperimente verwendet. Die beiden Nef Proteine wurde als Fusionsproteine mit Glutathion-S-Transferase (GST) in Echerichia Coli exprimiert und mittels GST-Sepharose Beads aufgereinigt . Das Fusionsprotein bestehend aus der LL-Domäne der ß- Untereinheit des Adaptor-Protein-Komplexes AP-1 (ß-1) und der PxxP-bindenden SH3-Domäne der Tyrosin-Kinase Hck (SH3- Hck) wurde mit zwei unterschiedlichen Längen des
Verbindungslinkers kloniert (vgl. Abbildung 2). Die Verwendung der beiden Linker von 60 Aminosäuren Länge bzw. 106 Aminosäuren Länge führt zu den beiden Varianten des Fusionsproteins LL-SH3(470) und LL-SH3 (516) mit einem Laufverhalten von 48 kDa bzw. 56 kDa. [Im Detail besteht die Chimäre aus AC: AAA40807 (ßl), AS171-578 (LL-Domäne und Linker) bzw. AS 171-624, -Threonin- (für die Restriktionsschnittstelle) und AC: P08631, AS 78-138 (Hck- SH3) .] Die Fusionsproteine wurden in vi tro transkribiert und mit dem TnT T7 gekoppelten Reticulozyten Lysat System (Promega, Wisconsin) in Gegenwart von [35S] -markiertem Cystein translatiert .
Der Bindungsassay zwischen GST-Nef und in vi tro translatiertem Fusionsprotein wurde in Standard Kinase- Extraktions-Puffer (KEB) durchgeführt (250 mM NaCL, 0.5% NP40, 2 mM EDTA, 10% Glycerol, 50 mM Tris-HCl (pH 7.4) und 1 mg/ml Proteinase-Inhibitoren Cocktail) . Etwa 4 μl des GST-Nef Proteins wurden mit 7 μl des Fusionsproteins über 3 Stunden bei 4°C in 500 μl KEB langsam geschüttelt. Anschließend wurden die GST-Beads drei Mal in KEB gewaschen, die Proteine durch 10% SDS-PAGE
Gelelektrophorese aufgetrennt und durch Autoradiographie sichtbar gemacht.
Das Bindungsexperiment zeigt, dass die beiden Fusionsproteine unterschiedlicher Länge spezifisch an das HIV-1 Nef Protein der Allele NL4-3 und SF2 binden (Spur 2, 3 und 5, 6) während keine Bindung zwischen GST allein und den Fusionsproteinen detektiert werden kann (Spur 1, 4) . Die hohe Affinität der Bindung wird durch die Darstellung von 10% des Inputs der Fusionsproteine deutlich (Spur 7,
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