Rohrmühle
Die Erfindung betrifft eine Rohrmühle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Rohrmühlen weisen eine üblicherweise horizontal angeordnete, rotierende Mühlentrommel auf, in der die Zerkleinerung des Mahlgutes durch die Bewegung von Mahl- körpern erfolgt . Durch Rotation der Muhlentrommel wird das Haufwerk von Mahlkörpern und Mahlgut auf einen für die Mahlwirkung optimalen Wert angehoben. Die Vermahlung vollzieht sich durch Stoß und Reibung zwischen den Mahlkörpern und der gepanzerten Mühlenwandung einerseits sowie dem Mahlgut andererseits .
Um das Mahlgut aus der Rohrmühle auszutragen, ist eine sogenannte Austragswand vorgesehen, die eine zentrale Öffnung aufweist, an die sich ein nach außen erweiternder Austragskonus anschließt. In der Austragswand ist eine Hubeinrichtung zur Förderung des Mahlgutes zur zentralen Öffnung vorgesehen, wobei eine im Bereich der zentralen Öffnung angeordnete Überleiteinrichtung das zur zentralen Öffnung geförderte Mahlgut auf den Austragskonus überleitet. Eine derartige Rohrmühle ist beispielsweise aus der DE-AS-1 283 656 bekannt.
Zur Trocknung des Mahlgutes in der Rohrmühle wird diese üblicherweise mit einem Trocknungsgas, insbesondere Luft, durchströmt. Die Mühlenabluft gelangt dabei über die zentrale Öffnung zusammen mit dem Mahlgut in ein angeschlossenes Austragsgehäuse, in dem die Mühlenabluft vom Mahlgut getrennt wird. Die staubbeladene Mühlenabluft muß dann u.U. noch gereinigt werden. In vielen Fällen wird daher die staubbeladene Mühlenabluft
über einen Filter geleitet. Untersuchungen haben nun gezeigt, daß es bei verschiedenen Betriebszuständen zu Überlastungen dieses Filters kommen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Staubgehalt der Mühlenabluft zu verringern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß weist die Rohrmühle insbesondere fol- gende Bestandteile auf: eine Austragswand, enthaltend eine zentrale Öffnung, an die sich rohrförmige Austragsmittel anschließen, eine Hubeinrichtung zur Förderung von Mahlgut zur zentralen Öffnung sowie eine im Bereich der zentralen Öffnung angeordnete Überleitein- richtung, um das zur zentralen Öffnung geförderte Mahlgut auf die rohrformigen Austragsmittel überzuleiten. Die Überleiteinrichtung ist dabei zur Vermeidung einer Vermischung des ausgetragenen Mahlguts mit der durch die Rohrmühle geleiteten Luft koaxial zu den rohrförmi- gen Austragsmitteln derart angeordnet, daß die Überleiteinrichtung einen inneren Kanal für die Luft begrenzt und durch die rohrformigen Austragsmittel und die Überleiteinrichtung ferner ein äußerer, im Querschnitt ringförmiger Kanal für das Mahlgut gebildet wird.
Durch diese Ausbildung der rohrformigen Austragsmittel und der Überleiteinrichtung kann vermieden werden, daß das von der Hubeinrichtung zur zentralen Öffnung geför-
derte Mahlgut in den austretenden Luftstrom eingestreut wird.
Durch den im Querschnitt ringförmigen äußeren Kanal wird das Mahlgut der Schwerkraft folgend um die Überleiteinrichtung herum in den unteren Bereich des ringförmigen Kanals geleitet, so daß die oberhalb dieses Bereichs aus dem durch die Überleiteinrichtung gebildeten inneren Kanal austretende Luft nicht mehr mit dem Mahlgut in Kontakt kommt. Im Austragsgehäuse können dabei die beiden Teilströme, nämlich die Mühlenabluft und das Mahlgut ohne Vermischung getrennt voneinander abgeführt werden.
Bei den bisher bekannten Rohrmühlen ist die Überleiteinrichtung konusfδrmig ausgebildet, so daß die Strömung der Mühlenabluft in diesem Bereich relativ stark eingeschnürt wird. Durch diese Einschnürung des Querschnitts wurde der Luftstrom auf ca. 30 m/s beschleu- nigt, wobei das Mahlgut am Ende des Konus in den beschleunigten Luftstrom eingestreut wird. Dies führt zwangsläufig zu einer sehr starken Anreicherung des Staubgehalts der Mühlenabluft.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der rohrformigen Austragsmittel und der Überleiteinrichtung kann jedoch diese Vermischung der Mühlenabluft mit dem Mahlgut vermieden werden, so daß sich der Staubgehalt der Mühlenabluft erheblich verringert.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Überleiteinrichtung durch zwei aneinandergrenzende konische Abschnitte gebildet, wobei sich der erste Abschnitt ko-
nisch verjüngt und der zweite Abschnitt konisch erweitert.
In einer besonderen Ausführungs orm ist ferner vorgesehen, daß sich die rohrformigen Austragsmittel weniger weit von der Austragswand weg erstreckt als die Überleiteinrichtung, so daß im Austragsgehäuse eine ggf. noch bessere Trennung von Luft und Mahlgut erfolgen kann.
Die rohrformigen Austragsmittel können insbesondere durch einen Austragszylinder oder einen sich nach außen erweiternden Austragskonus gebildet werden.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung und der Zeichnung näher erläutert .
In der Zeichnung zeigen
Fig.l eine schematische Längsschnittdarstellung der Rohrmühle und
Fig.2 eine vergrößerte Schnittdarstellung im Bereich der Austragswand.
Die in der Zeichnung dargestellte Rohrmühle 1 besteht im wesentlichen aus einer um eine Drehachse 2 drehbaren Mahltrommel 3 , die in geeigneter Weise über Lager 4 und 5 abgestützt ist. Über einen Mühleneinlaß 6 kann zu zerkleinerndes Mahlgut (Pfeil 7) zugeführt werden. Nach einer Beanspruchung des Mahlguts mit den in der Mühle befindlichen Mahlkörpern wird das zerkleinerte Gut über eine Austragswand ausgetragen, wobei die Mahlkδrper in
der Mühle zurückbleiben. Ferner durchströmt die Rohrmühle ein Luftstrom (Pfeil 9) , der über einen Einlaß 10 zugeführt wird.
Die Rohrmühle kann ansonsten je nach Anforderungen als Einkammer- bzw. Zweikammermühle ausgebildet sein. Die Arbeitsweise einer Rohrmühle ist an sich aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, so daß hierauf an dieser Stelle nicht näher eingegangen wird.
Die Austragswand 8 weist eine zentrale Öffnung 11 auf, an die sich ein nach außen erweiternder Austragskonus 12 anschließt. In der Austragswand 8 ist ferner eine an sich bekannte Hubeinrichtung eingebaut, die beispiels- weise durch eine Vielzahl von Hubschaufeln gebildet wird, um das in der Rohrmühle zerkleinerte Mahlgut zur zentralen Öffnung zu fördern.
Weiterhin ist eine Überleiteinrichtung 14 vorgesehen, die koaxial zum Austragskonus 12 derart angeordnet ist, daß die Überleiteinrichtung einen inneren Kanal für die Luft begrenzt und durch den Austragskonus 12 und die Überleiteinrichtung 14 ferner ein äußerer, im Querschnitt ringförmiger Kanal 16 für das Mahlgut gebildet wird.
Die Austragswand 8 wird durch eine innere, dem Innenraum der Mühle zugewandte Trennwand 8a und durch eine äußere Trennwand 8b gebildet, wobei die Hubeinrichtung 13 zwischen den beiden Trennwänden angeordnet ist. Die Überleiteinrichtung 14 beginnt im Bereich der zentralen Öffnung 11 unmittelbar an der inneren Trennwand 8a.
Die Überleiteinrichtung ist ferner rohrfδrmig ausgebildet und weist im dargestellten Aus ührungsbeispiel zwei aneinandergrenzende konische Abschnitte 14a, 14b auf, wobei sich der erste Abschnitt 14a konisch verjüngt und der zweite Abschnitt 14b konisch erweitert.
Indem der erste konische Abschnitt 14a entweder unmittelbar oder wie hier über einen geraden Flanschabschnitt 14c an der inneren Trennwand 8a der Austrags- wand 8 befestigt ist, fällt das über die Hubeinrichtung 13 angehobene Mahlgut von oben auf die äußere Umfangs- wandung der Überleiteinrichtung 14.
Im Betrieb der Rohrmühle 1 dreht sich die Mahltrommel 3 zusammen mit der Austragswand 8 , dem Austragskonus 12 sowie der Überleiteinrichtung 14 um die Drehachse 2. Das über die Hubeinrichtung 13 geförderte Mahlgut gelangt gemäß Pfeil 17 von oben auf die Überleiteinrichtung 14, wobei deren konisch verjüngter Abschnitt 14a das Material aus der Austragswand 8 heraus in den ringförmigen Kanal 16 leitet. Indem der zweite Abschnitt 14b der Überleiteinrichtung 14 sich wiederum konisch erweitert, wird sichergestellt, daß das oben aufgegebene Mahlgut über die Außenwandung der Überleiteinrich- tung 14 abrutscht und in den unteren Bereich des äuße- ren, ringförmigen Kanals 16 gelangt.
Die Rohrmühle 3 ist mit einem Austragsgehäuse 18 derart koppelbar, daß sowohl der durch die Überleiteinrichtung 14 gebildete innere Kanal 15 als auch der durch die Überleiteinrichtung 14 und den Austragskonus 12 begrenzte äußere, im Querschnitt ringförmige Kanal 16 im Austragsgehäuse 18 münden.
Das Austragsgehäuse 18 weist im unteren Bereich eine Austragsöffnung 18a für das Mahlgut und im oberen Bereich einen Auslaß 18b für die Mühlenabluft auf .
Die Überleiteinrichtung 14 erstreckt sich vorzugsweise wenigstens so weit von der Austragswand 8 weg wie der Austragskonus (gestrichelte Darstellung) . Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Austragskonus 12 jedoch weniger weit von der Austragswand weg, als die Überleiteinrichtung 14. Auf diese Weise kann u.U. eine noch bessere Trennung von Luft und Mahlgut erfolgen. Während das Mahlgut im wesentlichen aus dem unteren Bereich des äußeren ringförmigen Kanals 16 in das Austragsgehäuse 18 austritt (siehe Pfeil 19) , wird die durch die Mühle geleitete Luft 9 durch den von der Überleiteinrichtung 14 gebildeten inneren Kanal 15 in das Austragsgehäuse 18 geleitet, ohne daß sie nochmals mit dem Mahlgut in Kontakt kommt. Die Mühlenabluft, d.h. die durch die Mühle geleitete Luft 9 wird nach oben über den Auslaß 18b abgeleitet und ggf. einem Entstaubungsfilter zugeführt. Das zerkleinerte Mahlgut (Pfeil 19) wird hingegen über die Austragsöffnung 18a abgeleitet.