Galette zum Führen , Erwärmen und Fördern eines Fadens
Die Erfindung betrifft eine Galette zum Führen, Erwärmen und Fördern eines Fadens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Galette ist beispielsweise aus der WO 97/49265 (= US 5,979,592) bekannt.
In Spinnanlagen oder Textilmaschinen werden zum Erwärmen, Fördern und Führen eines Fadens derartige Galetten eingesetzt. Hierbei ist ein rotierender Galettenmantel beheizt, so daß der am Umfang des Galettenmantels geführte Faden durch Kontakt erwärmt wird. Zur Erwärmung wird der Faden oder auch mehrere parallel nebeneinander laufende Fäden vorzugsweise mehrmals mit jeweils einer Teilumschlingung über den Galettenmantel geführt, wobei die parallel nebeneinander liegenden Teilumschlingungen des Fadens bzw. der Fäden innerhalb einer beheizten Belegungslänge des Galettenmantels liegen. Hierbei kommt es insbe- sondere darauf an, daß der Galettenmantel auf der gesamten Belegungslänge eine gleichmäßige Oberflächentemperatur aufweist. Bei der bekannten Galette wird der Galettenmantel durch einen Induktionsheizer erwärmt. Hierzu sind mehrere Induktionsspulen an einem Träger angeordnet, der auskragend in den topfförmigen Galettenmantel hineinragt. Dabei ist zwischen dem Galettenmantel und den In- duktionsspulen ein umlaufender Luftspalt gebildet. Durch den magnetischen Fluß werden innerhalb des Galettenmantels Ströme induziert, die zu einer Erwärmung des Galettenmantels führen.
Aus der EP 0 854 216 ist eine Galette bekannt, bei welcher die elektrische Hei- zeinrichtung durch einen Strahlungsheizer gebildet ist. Der Strahlungsheizer ist am Umfang eines Trägers angeordnet und liegt innerhalb des Galettenmantels
dem rotierenden Galettenmantel gegenüber. Auch hierbei ist zwischen dem Galettenmantel und dem Strahlungsheizer ein Abstand vorgesehen.
Aus der DE 196 13 433 ist eine weitere Galette bekannt, bei welcher an dem Galettenmantel eine Rohrschlange angebracht ist, die eine Wärmeträgerflüssigkeit enthält. Innerhalb des Galettenmantels ist mit Abstand zu der Rohrschlange eine elektrische Heizeinrichtung, beispielsweise eine Induktionsheizeinrichtung vorgesehen, um die Wärmeträgerflüssigkeit und damit den Galettenmantel zu erwärmen.
Alle bekannten Galetten haben gemein, daß zur Beheizung des Galettenmantels ein mehr oder weniger breiter Luftspalt zwischen der Heizeinrichtung und dem Galettenmantel ausgebildet ist, was insbesondere das Übertragungs- und Regelverhalten der Beheizung des Galettenmantels beeinflußt.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Galette derart weiterzubilden, daß die Beheizung des Galettenmantels im wesentlichen verlustfrei mit feinfühliger und reaktionsschneller Regelbarkeit erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Galette mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 16 definiert.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Energieumsetzung zur Erwärmung des Galettenmantels unmittelbar an dem Galettenmantel erfolgt. Damit läßt sich insbesondere eine gleichmäßige und zudem eine schnell veränderbare Erwärmung des Galettenmantels erreichen. Erfindungsgemäß ist hierzu die Heizein- richtung unmittelbar mit dem Galettenmantel gekoppelt, so daß vorteilhaft Ubertragungsverluste vermieden werden. Die zur Erzeugung der Wärme erforderliche
elektrische Energie könnte dabei aus einem Speicher oder unmittelbar durch einen Energieerzeuger bereitgestellt werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Wärmebelastung der Lagerung des Galettenmantels durch die Kopplung zwischen dem Galettenmantel und der Heizeinrichtung minimiert wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist die Heizeinrichtung mit einem Energieübertrager verbunden. Somit läßt sich die Heizeinrichtung vorteilhaft durch eine außerhalb der Galette angeordnete Energiequelle betreiben. Die Energie kann dabei ohne Kontakt oder mit Kontakt z.B. durch Schleifkontakte übertragen werden.
Der Energieübertrager weist hierzu vorteilhaft einen ortsfesten Ständer und einen rotierenden Läufer auf, die unmittelbar zur Übertragung der elektrischen Energie zusammenwirken. Der Läufer ist mit dem Galettenmantel verbunden, so daß eine unmittelbare Anbindung des Energieübertragers mit der Heizeinrichtung gewährleistet ist.
Zur kontaktlosen Übertragung der Energie wird gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß sowohl der Ständer als auch der Läufer zumindest eine Wicklung mit einem Polkern aufweist. Dabei läßt sich durch die gegenüberliegende Anordnung der Wicklungen eine Induktionskopplung herstellen. Die Wicklung des Ständers ist dabei mit einer Stromquelle verbunden, so daß in der Wicklung des Läufers ein induzierter Strom entstellt. Somit ist die Energieversorgung der Heizeinrichtung gewährleistet.
Je nach Bauart der Galette können der Ständer und der Läufer sich radial oder axial gegenüberstehen. Bei einer radialen Anordnung bildet sich ein ringförmiger Luftspalt zwischen den Polenden der Wicklungen. Dagegen fuhrt eine axiale Anordnung der Wicklungen zueinander dazu, daß sich ein scheibenförmiger Luftspalt ausbildet.
Um die Oberfläche des Galettenmantels gleichmäßig zu erwärmen, weist die Heizeinrichtung bevorzugt eine oder mehrere Induktionsspulen auf, die mit ihren Polenden unmittelbar an der Innenwand des Galettenmantels befestigt sind.
Bei Verwendung mehrerer Induktionsspulen werden diese vorzugsweise axial nebeneinander angeordnet. Hierbei sind die Spulen vorzugsweise ringförmig ausgebildet, um sich jeweils über den gesamten Umfang des Galettenmantels zu erstrecken.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist die Heizeinrichtung zumindest ein Widerstandsheizelement auf, das in der Wand des Galettenmantels oder an der Innenwand des Galettenmantels befestigt ist. Damit läßt sich die zugeführte elektrische Energie unmittelbar und ohne wesentliche Verluste in Wärmeenergie umwandeln.
Um bei Verwendung eines Widerstandsheizelementes den gesamten Umfang des Galettenmantels gleichmäßig zu beheizen, ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 11 besonders vorteilhaft. Hierbei wird das Widerstandsheizelement durch eine Heizspirale gebildet, die eine radiale oder eine axiale Wendelung aufweisen kann.
Zur Realisierung möglichst kompakter Einheiten ist die Weiterbildung der Galette gemäß Anspruch 12 besonders vorteilhaft. Hierbei ist das Widerstandsheizelement unmittelbar durch ein bestromtes Mantelstück des Galettenmantels gebildet. Hierbei wird der Flächenwiderstand des Galettenmantels unmittelbar zur Beheizung ausgenutzt. Das Mantelstück könnte einen Teil oder den gesamten Galettenmantel bei entsprechender Isolierung umfassen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Heizein- richtung durch zumindest ein mit einem Wärmeträgermedium gefülltes Heizrohr und einen elektrischen Heizer gebildet. Hierbei ist ein oder mehrere Heizrohre in
dem Galettenmantel integriert. Das Wärmeträgermedium wird durch einen elektrischen Heizer, der an dem Galettenmantel befestigt ist, erwärmt. Als elektrischer Heizer können hierbei Induktionsspulen, Widerstandsheizer oder Strahlungsheizer verwendet werden.
Zur Realisierung bestimmter Temperaturprofile innerhalb der Belegungslänge des Galettenmantels wird desweiteren vorgeschlagen, daß in Längsrichtung des Galettenmantels mehrere hintereinander ausgebildete Heizzonen durch die Heizeinrichtung ausgebildet sind. Dabei sind die Heizzonen unabhängig voneinander be- heizbar. Die Heizzonen können durch einzelne Induktionsspulen, die unabhängig voneinander gesteuert werden oder beispielsweise durch Widerstandselemente, deren elektrischer Widerstand temperaturabhängig ist, gebildet werden.
Um einerseits eine konstante Temperatur an der Oberfläche des Galettenmantels zu erhalten und andererseits eine schnelle Temperaturänderung zur Behandlung eines Fadens ausführen zu können, ist die Weiterbildung der Galette nach Anspruch 15 besonders vorteilhaft. Hierbei ist der Heizeinrichtung zumindest ein Temperatursensor zur Erfassung einer Temperatur am Galettenmantel zugeordnet, wobei der Temperatursensor unmittelbar oder durch einen Signalübertrager mit einer Heizsteuerung gekoppelt ist. Sowohl der Temperatursensor als auch die Heizsteuerung können beispielsweise mit dem Galettenmantel verbunden sein, so daß keine Übertragungsschnittstellen von einem rotierenden zu einem stationären Teil auftreten. Bevorzugt wird jedoch die Heizsteuerung außerhalb des Galettenmantels plaziert, so daß bei Verwendung eines oder mehrerer Temperatursensoren die Signale mittels eines Signalübertragers weitergeleitet werden.
Durch die erfindungsgemäße Kombination zwischen dem Galttenmantel und der Heizeinrichtung ist die erfindungsgemäße Galette bevorzugt für austauschbare Galettenmantel geeignet. Da die Temperaturverteilung über den gesamten Um- fang des Galettenmantels durch die Heizeinrichtung bestimmt ist, können Voreinstellungen und Kalibrierungen unabhängig von der Galette unmittelbar an dem
Galettenmantel ausgeführt werden. Durch Austausch der Galettenmantel an einer erfindungsgemäßen Galette können somit einmal vorgegebene Temperaturprofile selbst beim Wechsel der Galettenmantel ohne Einstellveränderungen realisiert werden.
Im folgenden werden unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Galette näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galette;
Fig. 2 schematisch einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galette; Fig. 3 und 4 schematisch Längsschnitte weiterer Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Galette.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausfuhrungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Galette ge- zeigt. Hierbei weist die Galette einen hohlzylindrischen Galettenmantel 1 auf. Der Galettenmantel 1 weist eine Stirnwand 4 auf. Auf der gegenüberliegenden Seite der Stirnwand 4 ist der Galettenmantel 1 offen. Die Stirnwand 4 des Galettenmantels 1 ist mit einer Nabe 5 verbunden, die drehfest am Umfang einer Welle 3 angebracht ist. Die Welle 3 ist innerhalb eines hohlzylindrischen Trägers 2 durch die Lager 6.1 und 6.2 gelagert. Hierzu ragt der Träger 2 auskragend in den hohlzylindrischen Galettenmantel 1 hinein. Außerhalb des Galettenmantels 1 besitzt der Träger 2 einen Flansch 27, der beispielsweise an einem Maschinengestell befestigt ist.
Die Welle 3 durchdringt den Träger 2 und ist am Ende mit einem Elektromotor 7 gekoppelt.
Zwischen dem Galettenmantel 1 und dem auskragenden Träger 2 ist ein Ringraum 28 gebildet. In dem Ringraum 28 ist eine Heizeinrichtung 8 unmittelbar an der Innenwand 9 des Galettenmantels 1 befestigt. Die Heizeinrichtung 8 besitzt meh- rere Induktionsspulen 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4, die axial nebeneinander angeordnet sind. Die Induktionsspulen 10 sind mit den Polenden 11 jeweils an der Innenwand 9 befestigt. Zwischen den Polenden 11 sind Stützmittel 30 angeordnet, die eine Abstützung der Windungen der Induktionsspulen 10 bewirken. Die Induktionsspulen 10 sind mit einer an der Stirnwand 4 angebrachten Heizsteuerung 12 verbunden. Die Heizsteuerung 12 ist über die Leitung 10 mit einem Energieübertrager 14 gekoppelt. Der Energieübertrager 14 wird hierbei durch einen Ständer 17 und einen Läufer 15 gebildet. Der Ständer 17 ist am auskragenden Ende des Trägers 2 befestigt. Gegenüberliegend zu dem Ständer 17 ist der Läufer 15 angeordnet, der am Umfang der Nabe 5 befestigt ist. Der Ständer 17 und der Läufer 15 weisen jeweils eine Wicklung 16 und einen Polkern 18 auf, die in radialer Richtung gegenüberstehend einen Luftspalt 19 ausbilden. Der Ständer 17 ist über die Versorgungsleitung 20 mit einer hier nicht dargestellten Energiequelle verbunden.
Die Heizsteuerung 12 ist mit einem Temperatursensor 13 verbunden, welcher im mittleren Bereich des Galettenmantels 1 angeordnet ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Galette wird der Galettenmantel 1 über die Welle 3 durch den Elektromotor 7 angetrieben. Dabei wird am Umfang des Galettenmantels 1 ein oder mehrere Fäden geführt. Im Betrieb ist der Galette vorzugsweise eine Überlaufrolle zugeordnet, so daß der oder die Fäden mit mehreren Teilum- schlingungen über den Galettenmantel 1 geführt werden können.
Bei Drehung des Galettenmantels 1 wird der Läufer 15 des Energieübertragers 14 mit angetrieben. Der Ständer 17 ist bestromt. Die Übertragung der elektrischen Energie erfolgt nun bevorzugt nach dem Transformatorprinzip. Hierbei wird die sich ändernde Feldstärke des Ständers zur Induktion eines Stroms im Läufer ge-
nutzt, Es ist jedoch auch eine Energieübertragung nach dem Generatorprinzip möglich, so daß aufgrund der Bewegung des Läufers 15 durch die Wicklung 16.2 ein induzierter Strom erzeugt wird. Der Strom wird vom Läufer 15 über die Leitung 21 zu der Heizsteuerung 12 geführt. Die Heizsteuerung 12 versorgt und steu- ert die Induktionsspulen 10. Hierbei wird durch die Induktionsspulen 10 in dem Galettenmantel 1, der aus einem magnetisch leitbaren Material hergestellt ist, ein Strom indiziert, der zur Erwärmung des Galettenmantels 1 führt. Um eine bestimmte Temperatur des Galettenmantels 1 einhalten zu können, wird die Temperatur des Galettenmantels 1 durch den Temperatursensor 13 erfaßt und der Heiz- Steuerung 12 aufgegeben. Somit ist gewährleistet, daß die Induktionsspulen 10 zu einer im wesentlichen konstanten Beheizung des Galettenmantels führen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Galette besteht auch die Möglichkeit, daß jede der nebeneinander angeordneten Induktionsspulen 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4 unabhän- gig voneinander durch die Heizsteuerung 12 angesteuert werden, Dabei ist jeder Induktionsspule 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4, die jeweils eine Heizzone des Galettenmantels 1 bilden, ein separater Temperatursensor zugeordnet. Die Temperatursensoren sind mit der Heizsteuerung 12 gekoppelt, so daß zu jeder Heizzone des Galettenmantels eine Temperaturregelung ausführbar ist. Hierbei könnte die Heiz- Steuerung 12 auch außerhalb des Galettenmantels angeordnet sein, wobei die Sensorsignale mittels eines Signalübertragers übertragen werden.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Galette gezeigt. Die Bauteile mit identischer Funktion werden in der folgenden Beschrei- bung mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 ausgeführt.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Galettenmantel 1 zu beiden Stirnseiten jeweils eine Stirnwand 4 und eine Stirnwand 22 auf. Die Stirnwände 4 und 22 sind über die Lager 6.1 und 6.2 unmittelbar an dem auskragenden Träger 2 drehbar gelagert. Zwischen den Stirnwänden 4 und 22 ist innerhalb des Galettenmantels 1 vorzugsweise im mittleren Bereich ein Elektromotor 7 ange-
ordnet. Der Elektromotor 7 weist einen ortsfesten Stator 24 und einen ringförmig den Stator 24 umhüllenden Rotor 23 auf. Zwischen dem Stator 24 und dem Rotor 23 ist ein Luftspalt gebildet. Der Rotor 23 ist fest mit dem Galettenmantel 1 verbunden. Der Stator 24 ist an dem Träger 2 befestigt. Die Versorgung des Stators 24 erfolgt durch die Versorgungsleitung 20.2, die durch den Träger 2 nach außen geführt wird. Hierzu ist der Träger 2 hohlzylindrisch ausgebildet.
An dem Galettenmantel 1 ist die Heizeinrichtung 8 angeordnet, die aus einem Widerstandsheizelement 25 innerhalb des Galettenmantels 1 und einer Heizsteue- rung 12 gebildet ist. Die Heizsteuerung 12 ist an der Stirnwand 4 des Galettenmantels 1 angebracht. In dem Galettenmantel 1 ist ein Bohrungs- und Nutensystem 26 eingebracht, in welchem das Widerstandsheizelement 25 beispielsweise als eine Heizspirale oder mehrere Widerstandsedrähte eingebracht sind. Das Widerstandsheizelement 25 wird über die Heizsteuerung 12 bestromt und gesteuert. Hierzu ist die Heizsteuerung 12 mit dem Energieübertrager 14 gekoppelt. Der Energieübertrager wird hierbei ebenfalls durch einen Ständer 17 und einen Läufer 15 gebildet, die sich radial gegenüberstehen und einen ringförmigen Luftspalt 19 bilden. Der Läufer 15 ist über einen Träger 29 mit der Stirnwand 4 das Galettenmantels 1 verbunden, so daß der Läufer 15 mit dem Galettenmantel 1 umläuft. Der Ständer 17 ist am Umfang des Trägers 2 angebracht. Der Energieübertrager 14 ist hierbei ebenfalls als kontaktloser Induktionsübertrager ausgebildet, so daß der Läufer und der Ständer jeweils eine Wicklung 16 und einen Polkern 18 aufweisen. Die Bestromung der Wicklung 16 erfolgt über die Versorgungsleitung 20.1.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausfuhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Galet- teneinheit wird am Umfang des Galettenmantels 1 ebenfalls ein oder mehrere Fäden geführt. Hierzu wird der Galettenmantels 1 durch den Elektromotor 7 im Innern des Galettenmantels angetrieben. Dabei erfolgt gleichzeitig die Stromversor- gung der Heizeinrichtung 8. Der Galettenmantel 1 wird über das Widerstandsheizelement 25, beispielsweise über eine oder mehrere Heizspiralen, beheizt. Zur
Regelung einer Oberfϊächentemperatur der Galette ist hierbei ebenfalls ein Temperatursensor 13 der Heizsteuerung 12 zugeordnet, der am Galettenmantel 1 angebracht ist.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Galette gezeigt. Die Bauteile mit identischer Funktion haben auch hierbei in der folgenden Beschreibung die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 erhalten. Zudem ist der Aufbau der in Fig. 3 gezeigten Galette im wesentlichen identisch zu der in Fig. 1 gezeigten Galette, so daß in der nachfolgenden Beschreibung im wesentli- chen nur die Unterschiede erläutert sind und ansonsten zu der vorhergehenden Beschreibung zu Fig. 1 Bezug genommen wird.
Bei dem Ausfuhrungsbeispiel nach Fig. 3 weist der Galettenmantel 1 ein Heizrohr 32 auf, das beispielsweise als Rohrschlange in der Wand des Galettenmantels 1 integriert ist. Auf der Innenseite der Stirnwand 4 ist ein elektrischer Heizer 33 angeordnet, der unmittelbar das Heizrohr 32 und ein in dem Heizrohr 32 eingefülltes Wärmeträgermedium erhitzt. Der elektrische Heizer 33 wird dabei bevorzugt als Induktionsspule ausgebildet, die durch Induktion zur Erwärmung der Wärmeträgerflüssigkeit führt,
Der Heizer 33 ist an den Energieübertrager 14 angeschlossen. Der Energieübertrager 14 ist über den Ständer 17 mit einer außerhalb des Galettenmantels angeordneten Versorgungseinheit 35 verbunden. Die Versorgungseinheit 35 ist mit einer Heizsteuerung 12 gekoppelt. Der Heizsteuerung 12 ist ein Temperatursensor 13 zugeordnet, der am Galettenmantel 1 angebracht ist. Die Sensorsignale des Temperatursensors 13 werden dabei über eine Signalleitung 36 und einen Signalübertrager 34 zur Heizsteuerung 12 geführt. Der Signalübertrager 34 ist hierzu am Ende der Welle 3 unmittelbar neben dem Elektromotor 7 angeordnet. Hierbei besitzt der Signalübertrager 34 einen rotierenden und einen stationären Teil, die eine kontaktlose Übertragung der Signale ermöglichen.
Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausfuhrungsbeispiel wird der elektrische Heizer 33 durch die Versorgungseinheit 35 mit Energie versorgt. Hierbei wird die von der Versorgungseinheit 35 bereitgestellte Energie über die Versorgungsleitung 20 zum Energieübertrager 14 geführt. Durch kontaktlose Übertragung gelangt die elektrische Energie über die Versorgungsleitung 21 zu dem elektrischen Heizer 33. Für den Fall, daß der Temperatursensor 13 in dem Galettenmantel 1 eine zu niedrige Temperatur signalisiert, wird die Versorgungseinheit 35 durch die Steuereinrichtung 12 derart beeinflußt, daß eine höhere Wärmeleistung von dem Heizer 33 erbracht wird.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Galette dargestellt, bei welcher die Bauteile gleicher Funktion identische Bezugszeichen erhalten haben.
Hierbei ist der Galettenmantel 1 über die Stirnwand 4 und die Nabe 5 am Ende einer Welle 3 befestigt. Die Welle 3 ist auskragend in dem nicht auskragenden Träger 2 gelagert. Hierzu sind in dem Träger 2 die Lager 6.1 und 6.2 vorgesehen. Auf der zum Galettenmantel 1 gegenüberliegenden Seite des Trägers 2 ist die Welle 3 mit einem Elektromotor 7 gekoppelt. Die Welle 3 durchdringt den Elek- tromotor 7 und besitzt ein freies Ende, an dem der Energieübertrager 14 angeordnet ist. Der Energieübertrager 14 besitzt einen Läufer 15, der an der an der Stirnseite der Welle 3 befestigt ist. An dem Läufer 15 steht mit einem Luftspalt 19 der Ständer 17 gegenüber. Der Ständer 17 ist über die Versorgungsleitung 20 mit der Versorgungseinheit 35 gekoppelt. Die Versorgungseinheit 35 wird über die Heiz- Steuerung 12 angesteuert.
Zur Beheizung des Galettenmantels 1 ist ein Widerstandsheizelement 25 vorgesehen. Hierbei ist das Widerstandsheizelement 25 durch ein Mantelstück 31 gebildet, das in der Wand des Galettenmantels 1 integriert ist. Das Mantelstück 31 ist über die Versorgungsleitung 21 mit dem Energieübertrager 14 gekoppelt.
Zur Erwärmung des Galettenmantels 1 wird über die Heizsteuerung 12 die Versorgungseinheit 35 zur Energieversorgung aktiviert. Dabei wird die elektrische Energie dem Energieübertrager 14 zugeführt, der durch kontaktlose Übertragung die elektrische Energie über die Versorgungsleitung 21 unmittelbar zu dem Man- telstück 31 führt. Durch Bestromung des Mantelstücks 31 wird der Galettenmantel 1 erwärmt. Somit wird der am Umfang des Galettenmantels 1 geführte Faden ebenfalls temperiert. Die in Fig. 4 gezeigte Anordnung der erfindungsgemäßen Galette ist insbesondere für kleine Durchmesser des Galettenmantels geeignet. Dabei könnte der Elektromotor 7 entfallen, so daß der Galettenmantel 1 aus- schließlich durch einen oder mehrere am Umfang des Galettenmantels 1 geführte Fäden angetrieben wird. Derartige Galetten werden beispielsweise als Überlaufrollen in Verstreckeinheiten zum Verstrecken synthetischer Fäden eingesetzt.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 4 wurde auf die Darstellung eines Tempera- tursensors sowie eines Signalübertragers verzichtet. Es versteht sich jedoch von selbst, daß zur Regelung der Oberflächentemperatur des Galettenmantels der Heizsteuerang 12 zumindest ein Sensor zugeordnet ist.
Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiele sind in ihrem Auf- bau beispielhaft. So könnte der Galettenmantel 1 beispielsweise durch Magnetlager an dem Träger 2 gelagert sein. Ebenso sind die Funktionsbauteile der dargestellten Ausführungsbeispiele beliebig miteinander kombinierbar. Desweiteren könnte der Energieübertrager den Strom über Kontakt zwischen dem Ständer und dem Läufer übertragen. Hierzu sind insbesondere Schleifkontakte geeignet, die eine Relativbewegung zwischen dem Ständer und dem Läufer ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit der Energieversorgung der Heizeinrichtung 8 besteht darin, einen Speicher innerhalb des Galettenmantels 1 anzuordnen, welcher eine für eine bestimmte Betriebszeit erforderliche Energie zur Versorgung der Heizeinrichtung 8 bereitstellt. Der Speicher könnte nach Ablauf der Betriebszeit eine erneute Auf- ladung erhalten.
B ezugszeichenliste
Galettenmantel Träger Welle Stirnwand Nabe Lager Elektromotor Heizeinrichtung Innenwand Induktionsspule Polenden Heizsteuerung Temperatursensor Energieübertrager Läufer Wicklung Ständer Polkern Luftspalt Versorgungsleitung Leitung Stirnwand Rotor Stator Widerstandsheizelement Bohrungs- und Nutensystem Flansch Ringraum Träger
Stützmittel Mantelstück Heizrohr Heizer Signalübertrager Versorgungseinheit Signalleitung