Transportables Flachentragwerk
Gegenstand der Erfindung ist ein Flachentragwerk als Fertigteil, welches insbesondere als transportables Flachentragwerk geeignet ist.
Bei einer Errichtung von Gebäuden werden mitunter vorgefertigte Flä- chentragwerke - Wände und/oder Decken - eingesetzt, was in aller Regel kostengünstiger und zur Errichtung rascher ist als eine Errichtung dieser Flächentragwerke vor Ort. Derartige Fertigteile werden aus armiertem Beton hergestellt und bestehen somit aus einer homogenen Betonmasse mit einer darin enthaltenen Bewehrung. Hergestellt werden diese Betonfertigteile durch Einbringen des Betons in eine entsprechend konzipierte Schalung, in der zuvor die Armierung angeordnet worden ist. Als Armierung dienen Stahlmatten und -stäbe, um dem Beton die notwendige Bie- gestabilität zu verleihen. Beim Einbringen des flüssigen Betons in die Schalung muß dieser - wie auch beim Gießen einer Betondecke vor Ort - mit Hilfe von Rüttlern bewegt werden, insbesondere um den Beton durch die Öffnungen in der Armierung hindurchtreten zu lassen und die Schalungsform vollständig auszufüllen. Bei diesem Vorgang befinden sich übli- cherweise eine oder mehrere Personen innerhalb der Schalung, um den Beton zu verteilen und die Rüttler bedienen zu können. Die Personen bewegen sich auf der Bewehrung, so daß sie sich verstellen oder verbiegen kann und sich somit nicht immer an der innerhalb des zu erstellenden Flachentragwerkes vorbestimmten Position befinden muß. Um jedoch Nach- teile im Hinblick auf eine möglicherweise durch die nicht immer zu vermeidende Fehllage der Armierung bedingte Schwächung des Flachentragwerkes nicht in Kauf nehmen zu müssen, werden derartige Fertigbetonteile entsprechend größer bzw. stärker dimensioniert.
Bei einem Einsatz eines solchen Flachentragwerkes als Wand müssen an vorbestimmten Positionen Fenster- und/oder Türöffnungen ausgespart werden. Durch diese Maßnahme ist das Flachentragwerk insgesamt bezüglich seiner statischen Eigenschaften gegenüber einem gleich dimen- sionalen Flachentragwerk ohne solche Öffnungen bzw. Aussparungen geschwächt. Die derartige Öffnungen seitlich begrenzenden Bereiche ei-
nes solchen Flachentragwerkes müssen daher verstärkt ausgebildet werden. Dies kann durch eine Anordnung zusätzlicher Stützen, die angrenzend an das Fertigbauteil angeordnet werden, erfolgen oder durch eine Änderung des Schalungskörpers, etwa zum Ausbilden der zusätzlichen Stützen. In beiden Fällen wird die Wandstärke in diesen Bereichen erhöht, was sich nachteilig auf das Gewicht des Flachentragwerkes auswirkt.
Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein Flachentragwerk als Fertigteil dergestalt auszubilden, daß mit diesem die zum Stand der Technik aufgezeigten Nachteile weitestgehend vermieden sind.
Diese Aufgabe wird er indungsgemäß durch ein Flachentragwerk als Fertigteil gelöst, das zwei in der Ebene des Flachentragwerkes parallel zu- einander ausgerichtete Träger zum Aufnehmen und Ableiten der auf dem Flachentragwerk lastenden Kraft, die aus jeweils zwei einen Betonkern teilweise oder vollständig einfassenden und mit dem Betonkern einen Verbund bildenden Profilen bestehen, und ein zwei Träger in der Ebene des Flachentragwerkes verbindendes Füllmaterial aufweist.
Das erfindungsgemäße Flachentragwerk zeichnet sich durch zumindest zwei, zweckmäßigerweise jedoch mehrere parallel zueinander angeordnete Verbundträger aus. Jeder Verbundträger ist gebildet aus einem Betonkern, der zumindest teilweise von zwei Profilen, zweckmäßigerweise Metallprofilen eingefaßt ist. Die Verbundträger dienen zum Aufnehmen und Ableiten der auf das Flachentragwerk einwirkenden Kräfte, wobei diese bei einem Einsatz des Flachentragwerkes als Wand als Stütze oder bei Einsatz des Flachentragwerkes als Decke als Träger im eigentlichen Sinne dienen können. Zwischen den für die Statik eines solchen Flächen- tragwerkes maßgeblichen Verbundträgern ist ein Füllmaterial angeordnet, das mit den Trägern verbunden ist. Als Material zur Erstellung des Betonkernes kann ein Beton ausreichender Qualität, etwa ein Normalbeton vorgesehen sein. Als Material für das zwei Träger verbindende Füllmaterial kann dagegen ein Beton mit geringerer Qualität, beispielsweise ein Leichtbeton Verwendung finden, da bei einer Berechnung des Flachentragwerkes die statischen Eigenschaften des Füllmateriales zumindestens weitestgehend unberücksichtigt bleiben bzw. bleiben können. Im Bereich
des Füllmateriales ist eine Armierung grundsätzlich nicht notwendig, so daß diese Abschnitte des Flachentragwerkes lediglich durch Gießen erstellt werden könnten.
Die Anordnung der Verbundstützen in der Ebene des Flachentragwerkes erlaubt eine Herstellung des Flachentragwerkes auch bei unterschiedlichen Anforderungen in einfacher Art und Weise. Ein solches, beispielsweise einschichtig aufgebautes Flachentragwerk kann dadurch hergestellt werden, daß in einer Schalungsform, deren Umrisse den Umrissen des zu erstellenden Flachentragwerkes entsprechen, der Statik entsprechend eine bestimmte Anzahl von Verbundträgern in einem der gewünschten Statik entsprechenden Abstand angeordnet werden. Bei Vorsehen von C- oder Σ-Profilen zum Einfassen des Betonkernes können diese in die Schalung eingelegt werden und gleichzeitig die seitliche Schalung für die auszubildenden Verbundträger bilden. In einem ersten Schritt werden anschließend die von den Profilen eingeschlossenen Bereiche mit dem zur Ausbildung des Betonkerns vorgesehenen Beton verfüllt. Die zwischen den Verbundstützen befindlichen Abschnitte werden dann in einem zweiten Schritt mit dem Beton, beispielsweise minderer Qualität verfüllt. Die Verbundstützen können aber auch vorgefertigt bevorratet sein und sodann zur Erstellung eines Flachentragwerkes lediglich in die vorbereitete Schalungsform in der notwendigen Anzahl eingelegt werden, bevor das Füllmaterial eingebracht wird. Bei Vorsehen von Fenster- und/oder Türöffnungen kann eine Verstärkung der diese Öffnungen begrenzenden Berei- ehe des Flachentragwerkes dadurch erfolgen, daß in diesen Bereichen beispielsweise zwei in der Ebene des Flachentragwerkes benachbarte Verbundträger angeordnet werden, um die auf der Oberseite des Flachentragwerkes aufliegenden Kräfte aufnehmen und ableiten zu können. Die wirksame Querschnittsfläche der kraftableitenden Verbundträger ist somit bereichsweise verdoppelt.
Es ist zweckmäßig zum Herstellen eines Verbundes zwischen den Profilen und dem Betonkern einerseits und dem angrenzenden Füllmaterial andererseits die Profile mit Verklammerungselementen, beispielsweise Kiemenlochungen auszustatten, um einen ausreichenden Verbund herstellen zu können.
Bei einem Einsatz des Flachentragwerkes als Decke können die Verbundträger vorgespannt sein. Gleichfalls ist es möglich, das Flächenwerk bombiert auszubilden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung eines solchen Flachentragwerkes als Decke, insbesondere als vorgespannte Decke grenzen die mit Abstand zueinander angeordneten Verbundprofile mit ihrem oberen Abschluß an eine Betondeckenplatte oder sind in dieser teilweise aufgenommen. In die Oberseiten der Verbundprofile sind Öffnungen bzw. Ausklinkungen quer zur Längserstreckung der Verbundprofile eingebracht, so daß die mit Abstand parallel zueinander angeordneten Verbund profile durch Armiereisen in Querrichtung zu ihrer Längserstreckung miteinander verbunden werden können. Die übrigen Abschnitte der Verbundträger sind in einer angrenzenden Unterplatte, beispielsweise aus einem Beton minderer Qualität aufgenommen. Bei dieser Ausgestaltung gewährleisten die Verbund profile eine Übertragung der Druckkräfte von der oberen Betondeckenplatte in die Zugzone. Bei dieser Ausgestaltung ist es zweckmäßig, beim Erstellen der Verbundprofile Spannlitzen oder Spannbänder in diese im Bereich ihres unteren, der vorgesehenen Betondeckenplatte gegenüberliegenden Endbereiches einzubringen. Diese Spannlitzen oder Spannbänder sind beim Gießen der Verbundträger in einer Spannvorrichtung gehalten und sind nach einem Aushärten des für den Verbundträger vorgesehenen Betons kraftschlüssig mit diesen verbunden. Eine solche Decke ist hoch belastbar und kann verglichen mit vorbekannten Fertigdecken sehr viel dünner ausgestaltet sein.
Zum Verbinden von zwei Flächentragwerken kann vorgesehen sein, daß die Flächentragwerke seitlich mit dem Rücken eines C- oder Σ-förmig ausgebildeten Profils begrenzt sind. Die Rücken dieser beiden gegen- überliegenden Profile weisen jeweils nach außen gerichtete Ausklinkungen auf, die dergestalt angeordnet sind, daß bei zwei mit ihren Rücken aneinandergrenzenden Profilen die Ausklinkungen versetzt zueinander angeordnet sind. Bei zwei derartig aneinandergrenzenden Profilen bilden die Ausklinkungen sodann einen Hohlraum, durch den ein Verriegelungs- glied, beispielsweise eine Armierungsstange zum formschlüssigen Verbinden von zwei mit ihren äußeren Randprofilen aneinandergrenzenden Flächentragwerken möglich ist. Zweckmäßigerweise wird dieser Hohlraum
mit Mörtel oder Beton verfüllt.
Zum Verbinden von zwei Flächentragwerken kann ferner vorgesehen sein, daß die Flächentragwerke seitlich mit dem Rücken eines C- oder Σ- förmig ausgebildeten Profils begrenzt sind, wobei bei dieser Ausgestaltung der Rücken des Profils zu dem dazugehörigen Flachentragwerk weist und somit das Profilinnere das Flachentragwerk randlich begrenzt. Zwei derartig mit den offenen Profilen aneinander grenzende Flächentragwerke können nunmehr durch gemeinsames Verfällen der beiden offenen Profile miteinander verbunden werden, wobei bei dieser Verbindung gleichzeitig ein Verbundträger, gegebenenfalls ein zusätzlicher Verbundträger ausgebildet wird. Bei dieser Ausgestaltung brauchen grundsätzlich andere Verbindungsmittel nicht eingesetzt zu werden; vielmehr dient die Bereitstellung eines solchen Verbundträgers gleichzeitig der Verbindung von zwei Segmenten eines auszubildenden Flachentragwerkes. Die einzelnen Segmente des auszubildenden Flachentragwerkes können durch eine Tafel aus dem vorgesehenen Füllmaterial bestehen, die an den zu verbindenden Längsseiten durch ein solchen seitlich offenes Profil begrenzt sind. Die Erstellung der Verbundträger kann somit auch vor Ort vorge- nommen werden.
Das Flachentragwerk kann eingesetzt werden beispielsweise als Wand, als Decke oder auch als Dachbauelement.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erörtert. Es zeigen:
Fig. 1 : Einen Längsschnitt durch einen Ausschnitt eines Flachentragwerkes,
Fig. 2: Einen Längsschnitt durch ein weiteres Flachentragwerk,
Fig. 3: Das Flachentragwerk der Figur 1 mit einer zusätzlichen beid- seitigen Deckbeschichtung,
Fig. 4: Zwei miteinander verbundene Flächentragwerke entsprechend Figur 1 ,
Fig. 5: Ein Längsschnitt durch einen Ausschnitt eines weiteren Flachentragwerkes,
Fig. 6: Einen Längsschnitt durch ein als Decke eingesetztes Flächen- tragwerk,
Fig. 7: Eine Seitenansicht eines Trägers des Flachentragwerkes der Figur 6,
Fig. 8: In einem Querschnitt zwei weitere Profile miteinander durch Armierungsstangen verbunden,
Fig. 9: Eine Seitenansicht der Profile der Figur 8 und
Fig. 10: Einen Längsschnitt durch den Ausschnitt eines weiteren Flachentragwerkes.
Ein zur Errichtung einer Wand ausgebildetes Flachentragwerk 1 umfaßt mehrere parallel zueinander angeordnete als Träger dienende Verbund- stützen 2. Das Flachentragwerk 1 ist als Fertigteil konzipiert und daher bezüglich seiner Dimensionierung transportabel ausgestaltet. Die Verbundstützen 2 bilden die für die Statik des Flachentragwerkes 1 wesentlichen Elemente und dienen nicht nur der Stabilität des Flachentragwerkes als solches sondern auch zum Aufnehmen und Ableiten der auf dem Flä- chentragwerk nach dem Einbau desselben als Wand lastenden Kräfte. Der Abstand der Verbundstützen 2 zueinander richtet sich nach den statischen Anforderungen, die an das Flachentragwerk 1 gestellt sind. Zwischen zwei Verbundstützen 2 besteht das Flachentragwerk 1 aus einem Füllmaterial 3. Jede Verbundstütze 2 besteht aus zwei Σ-Profilen 4, 4', die mit ihren offenen Seiten zueinander gewandt sind. Die Σ-Profile 4, 4' schließen einen Betonkern 5 ein und bilden mit diesem einen Verbund. Der Verbund zwischen den Σ-Profilen 4, 4' und dem Betonkern 5 wird durch in den Betonkern 5 gerichtete Abkantungen A der freien Enden der parallelen Schenkel der Σ-Profile 4, 4' erzielt. Der Abstand der beiden Σ- Profile 4, 4' einer Verbundstütze 2 voneinander ist abhängig von der gewünschten Querschnittsfläche, die der Betonkern 5 ausbilden soll. Als Material zum Erstellen des Betonkerns 5 kann ein Normalbeton eingesetzt
werden, der den statischen Anforderungen entsprechende Druckstabilität aufweist. Eine Verbundstütze 2 eines solchen Flachentragwerkes 1 kann daher den deutschen DIN-Normen entsprechend hergestellt werden, so daß eine eigene baubehördliche Zulassung grundsätzlich nicht notwendig ist. Als Füllmaterial 3 zum Verbinden von zwei Verbundstützen 2 kann beispielsweise ein Beton minderer Qualität eingesetzt werden, der zweckmäßigerweise zulassungsfrei ist. Folglich benötigt das gesamte, aus diesen Komponenten gebildete Flachentragwerk 1 keiner baubehördlichen Genehmigung, um eingesetzt zu werden.
Die für jedes Σ-Profile 4, 4' typische rückenseitige Vertiefung V im Bereich des Rückens 6, 6' jedes Profiles 4, 4' wird bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel auch genutzt, um das Füllmaterial 3 formschlüssig auch bei einer auf die Wandoberfläche wirkenden Kraft zwischen zwei Verbundstützen 2 halten zu können. In einer weiteren, in den Figuren nicht dargestellten Ausgestaltung weisen die Σ-Profile 4, 4' der Verbundstützen 2 zusätzliche Verklammerungselemente auf, an denen sich zum einen der Beton des Betonkernes und zum anderen der Beton des Füllmateriales verklammern kann. Als derartige Verklammerungselemente können beispielsweise Kiemenlochungen dienen, die zum Teil zum Betonkern weisend und zum anderen Teil zum Füllmaterial weisend ausgestellt sind.
Figur 2 zeigt ein weiteres Flachentragwerk 7, bei dem im Unterschied zu dem Flachentragwerk 1 der Figur 1 die Verbundstützen 8 dergestalt ausgebildet sind, daß die Σ-Profile 9, 9' bestimmungsgemäß einen Betonkern 10 einschließen, der Betonkern 10 jedoch konzipiert ist, daß die Σ-Profile 9, 9' in dem Betonkern 10 aufgenommen sind. Auf diese Weise erfolgt nicht nur eine Verblendung der Σ-Profile 9, 9'. Vielmehr dient eine solche Ausgestaltung der Erfindung auch zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit der Σ-Profile 9, 9'.
Durch das zwischen den beiden Verbundstützen 8 eingebrachte Füllmaterial 11 , bei dem es sich wiederum um einen Beton minderer Qualität han- delt, ist der Verbund mit den angrenzenden Verbundstützen 8 dadurch hergestellt, daß zunächst die Betonkerne 10 und anschließend das Füllmaterial 11 „frisch-in-frisch" gegossen worden sind.
Flächentragwerke, wie in den Figuren 1 und 2 beispielsweise gezeigt, können - wie in Figur 3 wiedergegeben - ein oder auch beidseitig mit einer Deckschicht 12, 13 bedeckt sein. Diese Deckschichten können ebenfalls aus einem Beton minderer Qualität und von geringerem Raumgewicht sein, so daß das auf diese Weise verblendete Flachentragwerk 1 nicht nur einheitliche Oberflächen zeigt, sondern auch nur ein relativ geringeres Gewicht aufweist. Das Füllmaterial 3 und das für die Deckschichten 12, 13 vorgesehene Material kann identisch sein. Die Deckschichten 12, 13 können auch besonders wärmedämmend ausgebildet sein.
Zwei aneinander grenzende Flächentragwerke 1 , 1 ' sind in Figur 4 dargestellt. Die Flächentragwerke 1 , 1 ' weisen an ihren seitlichen Begrenzungen jeweils ein Σ-Profil 17, 17' auf, die jeweils mehrere, von den Rücken der Profile 17, 17' weg gerichtete Ausklinkungen 18, 18' aufweisen. Diese Ausklinkungen dienen zur Verbindung der beiden Flächentragwerkel , 1', wobei der formschlüssige Verbund zwischen den beiden Flächentragwerken 1 , 1 ' durch eine in den durch die Ausklinkungen 18, 18' gebildeten Durchgriff eingebrachte Armierungsstange 19 herbeigeführt. In nicht näher dargestellter Weise ist der verbleibende, zwischen den Flächentrag- werken 1 , 1' befindliche Hohlraum mit Beton verfüllt.
Figur 5 zeigt in einem Ausschnitt ein weiteres Flachentragwerk 20 in einem Längsschnitt, welches prinzipiell aufgebaut ist wie das Flachentragwerk 1 , wobei jedoch zwischen zwei Verbundstützen 2 eine größere Aus- sparung zum Einsetzen eines Fensters vorgesehen ist. Zur Aufnahme der notwendigen Kräfte sind die die Fensteröffnung 21 begrenzenden Bereiche des Flachentragwerkes 20 durch eine Vergrößerung der die Fensteröffnung 21 begrenzenden Querschnittsfläche der Verbundstützen 22 realisiert, die bei diesem Ausführungsbeispiel in einer Doppelanordnung vor- gesehen sind.
Figur 6 zeigt ein weiteres Flachentragwerk 23 ausgebildet als Verbunddecke. Bei diesem Flachentragwerk 23 sind im unteren Bereich der eingesetzten Verbundträger 24, 25 jeweils mehrere Spannlitzen S kraftschlüs- sig und unter Vorspannung stehend integriert. Die Verbundträger 24, 25 tauchen mit ihrem oberen Endbereich in eine Betondeckenplatte 26 ein, die als Druckplatte bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem-
selben Beton besteht wie derjenige, der zur Ausbildung der Verbundträger 24, 25 verwendet worden ist. Unterseitig grenzt an die Betondeckenplatte 26 eine Unterplatte 27 aus einem Beton minderer Qualität und entsprechend geringerem Gewicht als der Beton der Betondeckenplatte 26. Die Unterplatte faßt die Verbundträger 24, 25 vollständig ein, so daß das als Decke dienende Flachentragwerk 23 eine glatte Unterseite aufweist.
In die Oberseite der zur Ausbildung der Verbundträger 24, 25 eingesetzten Σ-Profile sind Öffnungen Ö in Form von Ausklinkungen eingebracht, wie dies aus der Seitenansicht eines solchen Σ-Profils der Figur 7 erkennbar ist. In diese Öffnungen Ö sind parallel zueinander Armierungsstangen A eingesetzt, durch die die mit Abstand und parallel zueinander angeordneten Verbundkörper 24, 25 miteinander verbunden sind. Das Einbringen der Verbundträger 24, 25 mit ihrem oberen Abschnitt in die Betondeckenplatte 26 hinein reduziert die notwendige Bauhöhe des als Deckenbauteil ausgebildeten Flachentragwerkes 23 gegenüber der benötigten Höhe vorbekannter Verbunddecken. Durch Einsatz einer sehr leichten Unterplatte 27 ist zudem das Gewicht des als Verbunddecke ausgebildeten Flachentragwerkes 22 sehr gering. Hergestellt werden kann das flachentragwerk 23 durch Gießen, wobei die einzelnen Schichten „frisch-in-frisch" gegossen werden können. Das Flachentragwerk 23 kann beispielsweise durch Gießen folgendermaßen hergestellt werden:
Zunächst werden die Profile der Träger in einer Schalungsform vom Bo- den beabstandet angeordnet und zueinander ausgerichtet. Anschließend werden die Spannlitzen S angeordnet und unter Vorspannung gestellt.
Zur Verbindung der einzelnen Σ-Profile werden in einem nächsten Schritt die Armierstangen A eingesetzt. Die Schalungsform ist dann bereit, den für die Betondeckenplatte 26 und die Erstellung der Verbundträger 24, 25 vorgesehenen Beton in Empfang zu nehmen. „Frisch-in-frisch" wird anschließend der Beton für die Unterplatte 27 aufgegossen.
Durch das Einbringen bzw. Einfassen der Verbundträger 24, 25 in der Unterplatte 27 braucht auch eine zusätzliche Brandschutzverkleidung oder -bekleidung der Verbundträger 24, 25 nicht vorgesehen sein. In Abhängigkeit von dem geforderten Brandschutz kann zur Ausbildung der
Unterplatte ein entsprechend hitzebeständiger Beton eingesetzt werden.
Figur 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Trägers mit Σ- Profiles 28, 28', der für denselben Einsatzzweck wie die Profile der Ver- bundträger 24, 25 dienen. Bei diesen Σ-Profilen 28, 28' ist jeweils ein nach oben abragender Schenkel 29 angeordnet, in den die Öffnungen Ö für die Armierungsstangen A eingebracht sind. Der Schenkel 29 ist ausgestaltet wie eine Dübelleiste. Figur 9 zeigt die Σ-Profile 28, 28' in einer Seitenansicht. Eingebaut in ein Flachentragwerk als Verbundträger sind diese Σ-Profile 28, 28' entsprechend den Verbundträgern 24, 25.
Figur 10 zeigt in einem Ausschnitt ein weiteres Flachentragwerk 30 in einem Längsschnitt. Das Flachentragwerk 30 ist aufgebaut aus einzelnen Tragwerksegmenten 31 , 31'. Die Tragwerksegmente 30, 31 ' sind randlich begrenzt durch nach außen hin offene Σ-Profile 32. Das sich zwischen zwei Σ-Profilen 32 eines Tragwerksegmentes 31 eingebrachte Material ist ein Leichtbeton. Zur Erhöhung der Stabilität eines solchen Tragwerksegmentes 31 , 31' können die Σ-Profile 32eines Tragwerksegmentes 31 , 31' zusätzlich mit Armierungsstangen oder dergleichen verbunden sein. Zur Ausbildung des Flachentragwerkes 30 sind jeweils zwei Tragwerksegmente 31 , 31 ' mit ihren randlich offenen Σ-Profilen 32 zueinander weisend angeordnet. Diese Situation ist zwischen den beiden Tragwerksegmenten 31 und 31 ' erkennbar. Durch Vergießen des sich zwischen den beiden zueinander weisenden Σ-Profilen 32 gebildeten Hohlraums mit einem die bestimmungsgemäße Stabilität bereitstellenden Beton, beispielsweise Normalbeton zum Ausbilden eines Verbundträgers 33 werden nicht nur zwei mit ihren offenen Σ-Profilen 32 zueinander weisende Tragwerksegmente 31 miteinander verbunden, sondern gleichzeitig wird durch diese Maßnahme ein Verbundträger, in Figur 10 mit dem Bezugszeichen 33 ge- kennzeichnet, erstellt. Diese Situation ist zwischen den beiden Tragwerksegmenten 31 gezeigt.
Mit dieser Art und Weise können auch unterschiedliche Tragwerksegmente, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel anhand der Trag- werksegmente 30, 31' gezeigt, verbunden werden. Im Unterschied zu den Tragwerksegmenten 30, 31 umfaßt das Tragwerksegment 31' bereits eine zuvor als Teil des Tragwerksegmentes 31 ' gebildeten Verbundträger 34.
Aus der Beschreibung der Erfindung wird deutlich, daß mit dem beanspruchten Flachentragwerk nicht nur Flächentragwerke bereitgestellt werden können, die an unterschiedliche Gegebenheiten angepaßt ohne großen Aufwand hergestellt werden können, sondern die zudem auch nicht unerheblich leichter ausgebildet sein können. Bei einem Einsatz eines erfindungsgemäßen Flachentragwerkes als Decke besteht die Möglichkeit, die einzelnen Träger vorgespannt auszubilden.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
1 , V Flachentragwerk
2 Verbundstütze
3 Füllmaterial , 4' Σ-Profil
5 Beton kern
6, 6' Rücken
7 Flachentragwerk
8 Verbundstütze
9, 9' Σ-Profil
10 Betonkern
11 Füllmaterial
12 Deckschicht
13 Deckschicht
17, 17' Σ-Profil
18, 18' Ausklinkung
19 Armierungsstange
20 Flachentragwerk
21 Fensteröffnung
22 Verbundstütze
23 Flachentragwerk
24 Verbundträger
25 Verbundträger
26 Betondeckenplatte
27 Unterplatte
28, 28' Σ-Profil
29 Schenkel
30 Flachentragwerk
31 , 31 ' Tragwerksegment
32 Σ-Profil
33 Verbundträger
34 Verbundträger
A Armierungsstangen
Ö Öffnung
S Spannlitze