MODULATIONSVERFAHREN FÜR EIN MULTITRÄGERVERFAHREN MIT VORVERZERRUNG
Beschreibung
Modulationsverfahren für ein Multiträgerverfa ren
Die Erfindung befasst sich mit einem Modulationsverfahren für ein Multiträgerverfahren zum Übertragen von Sendesignalen ü- ber ein Ubertragungsband mit mehreren Unterträgern.
Auf Grund der frequenzselektiven Veränderung der Amplituden, das heißt der Signa1dämpfung, und der Phasen, das heißt der Laufzeit, bei der Signalübertragung über breitbandige physikalische Übertragungskanäle, kommt es zu Übertragungsfehlem, die sich durch eine Verschlechterung der Empfangssignalgüte bemerkbar machen. Beispielsweise erhöht sich die Bitfehlerra- te. Es ist bekannt, zur Verminderung der Verschlechterung der Empfangssignalgüte einen einzelnen Equalizer im Empfänger zu verwenden, der alle Unterträger gleich korrigiert. Der Equalizer ist in der Lage, in gewissem Umfang Veränderungen der Amplituden und Phasen auszugleichen. Dies führt dazu, dass ein im Sender schon vorverzerrtes Sendesignal verwendet wird. Da ein Multiträgersystem jedoch sehr breitbandig ist, kann die Phasen- und Amplitudenveränderung der einzelnen Unterträger sehr unterschiedlich sein. Daraus resultiert, dass im Empfänger die einzelnen Unterträger verschieden verzerrt sind. Um dies zu korrigieren, ist es bekannt, im Empfänger jeden einzelnen Unterträger zu entzerren.
Das bekannte Verfahren ist sehr aufwendig und ist nicht in der Lage, die Verschlechterung der Empfangssignalgüte befrie- digend zu begrenzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Modulationsverfahren für ein Multiträgerverfahren zum Übertragen von Sendesignalen über ein Ubertragungsband mit mehreren Un- terträgern zur Verfügung zu stellen, das eine geringere Verschlechterung der Empfangssignalgüte bewirkt.
Die Aufgabe wird durch ein Modulationsverfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Da für jeden Unterträger senderseitig eine Vorverzerrung des Sendesignals erfolgt, die von den aktuellen Übertragungseigenschaften abhängt, und dies im Epfänger mit einem adaptiven Equalizer kombiniert wird, ist es möglich, die optimalen Parameter für jeden einzelnen Unterträger zu erzielen. Zu den Übertragungseigenschaften zählen insbesondere die Signaldämpfung, Phasenänderungen sowie eine frequenzabhängige Störfunktion. Auf der Senderseite uss keine vollständige Vorverzerrung erfolgen, sondern die abschließende Entzerrung erfolgt im Empfänger. Dadurch wird gewährleistet, dass der Sender nicht zu aufwendig konstruiert werden muss. Da jeder einzelne Unterträger individuell entzerrt werden kann und somit das Signal besonders gut erkannt werden kann, wird die Empfangssignalgüte noch einmal gesteigert. Die Anpassung der sender- seitigen Vorverzerrung und des empfängerseitigen Equalizers an die aktuellen Umstände kann hier dynamisch, das heißt nur bei Änderung dieser Zustände, oder periodisch, das heißt in vorgegebenen Zeitabständen, korrigiert werden. Da eine Korrektur schon senderseitig erfolgt, ist es im günstigsten Falle im Empfänger nicht mehr nötig, die vorverzerrten Signale auf jedem Unterträger zu entzerren, wenn sich die Vorverzerrung mit der durch die Übertragung erfolgten Verzerrung gerade aufhebt. Dadurch kann der Empfänger sehr einfach aufgebaut sein, ohne dass aufwendige Zusatzvorrichtungen vorhanden sein müssen. Im Idealfall käme die Empfängerseite sogar ohne einen Equalizer bzw. mit einem weniger aufwendigen aus. Der Sender als Vorverzerrer und der Empfänger als Entzerrer teilen sich somit die Arbeit der Kompensation von Übertragungsfehlern.
Insbesondere wird diese quasi-verzerrungsfreie Rekonstruktion des Sendesignals im Empfänger dadurch möglich, dass für jeden Unterträger des Übertragungsbandes ein individueller Stellwert ermittelt wird. Insbesondere handelt es sich hierbei um
eine frequenzselektive Amplituden- und/oder Phasenkompensation.
Vorteilhaft ist es, wenn durch die Vorverzerrung die Phasen- und die Gruppenlaufzeit kompensiert werden, da dadurch sinnvollerweise Probleme hinsichtlich der Intersymbolinterferenz vermieden werden können.
Ein erfindungsgemäßes Modulationsverfahren kann in einer Softwarelösung, die die oben genannten Verfahrensschritte beinhaltet, realisiert werden. In einem Sender wird ein Sendesignal einer adaptiven Vorverzerrung unterzogen, so dass die voraussichtliche Verzerrung während der Übertragung des Sendesignals im Mittel so gut wie möglich kompensiert wird. Kom- biniert wird diese Vorverzerrung mit einem adaptiven Equalizer im Empfänger, der individuell für jeden einzelnen Unterträger verwendet wird. Das empfangende Signal, das während der Übertragung durch die Übertragungsfehler so verzerrt wird, dass es im günstigsten Falle dem zu übertragenden Sig- nal entspricht, wird von einem Standard FDM-Empfänger empfangen. FDM steht hier für Frequency Division Multiple Access. Der FDM-Empfänger muss im Falle, dass sich die Übertragungsbedingungen während der Übertragung nicht geändert haben, keine Entzerrung des Sendesignals mehr vornehmen, da dies durch die Kombination von Vorverzerrung im Sender und adapti- vem Equalizer im Empfänger geschieht. Da jedoch die Übertragungsbedingungen eine zeitabhängige Verzerrung erfahren, die insbesondere bei breitbandigen Übertragungsbändern auf Grund ihrer Frequenzabhängigkeit zu unterschiedlichen Verzerrungen der Unterträger führt, kann es nötig sein, im Empfänger die einzelnen Unterträger zu entzerren. Nachdem jedoch schon im Sender die hauptsächliche Vorverzerrung stattgefunden hat, handelt es sich hierbei nur um kleine Korrekturen, die vorgenommen werden müssen. Das beschriebene Verfahren führt dem- nach zu einem vereinfachten Entzerren beim Empfänger.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachstehend erläuterten Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 Ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Senders und
Figur 2 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Empfängers.
In dem in Fig.l gezeigten Sender wird ein AusgangsSignal in Form eines Bitstroms 1 in einer Seriell/Parallel-Schnitt- stelle 2 in eine Anzahl von Unterströmen (es sind beispielhaft 3 gezeigt) zerlegt. Jeder einzelne Unterstrom weist dabei eine bestimmte Anzahl von Bits (jeweils durch 1 bis m ge- kennzeichnet) und wird jeweils in einem Codierer 3, einem
Mapping unterzogen. Beispielsweise kann ein QPSK-Mapping vorgenommen werden. Die Unterströme entsprechen dabei gerade den Unterträgern 6 eines Frequenzbandes, das zu Übertragungen des Bitstroms 1 benutzt wird. Im Anschluss daran wird jeder ein- zelne Unterstrom einer adaptiven Vorverzerrung in dazu jeweils geeigneten Vorverzerrern 4 unterzogen. Danach werden die einzelnen vorverzerrten Unterströme jeweils durch ein Impulsfilter 5, beispielsweise ein low-pass-filter geschickt. Im Anschluss daran werden die einzelnen Unterströme den Fre- quenzen der Unterträger 6 zugeordnet, die zur Übertragung des Bitstroms im vorgesehenen Frequenzband benutzt werden. Anschließend wird aus den einzelnen Untersignalen ein Summensignal 7 gebildet. Das Summensignal 7 wird in einem Modulator 8 in bekannter Weise einer Trägerwelle aufmoduliert. Das Sig- nal wird bei der Übertragung über einen Übertragugnskanal mit einem gewissen Rauschen 9 beaufschlagt und durch eine Kanalübertragungsfunktion 10 beeinflusst, die variabel in der Zeit ist. Somit ergibt sich ein tatsächlich übertragenes Signal 11.
In dem in Figur 2 gezeigten Empfänger wird das tatsächlich übertragene Signal 11 empfangen und von einem an sich bekann-
ten Demodulator 12 demoduliert. Die einzelnen Unterträger 6 des zur Übertragung verwendeten Frequenzbandes werden jeweils durch ein Filter, beispielsweise ein matched filter 13, geschickt. Daran schließt sich für jeden einzelnen Unterstrom eine Abtastung 14 der Symbolfolge an. Jeder einzelne Unterstrom durchläuft danach einen Entscheider/Quantisierer 15. Im Anschluss daran erfolgt die Entzerrung der einzelnen Unterströme durch einen adaptiven Equalizer 16, der jeden Unterstrom abhängig von seiner Verzerrung entzerrt. Daran an- schließend durchlaufen die einzelnen Unterströme jeweils einen Decoder 17, in dem ein Demapping erfolgt. Die einzelnen Bitströme werden dann in einer parallel/seriell-Sc nittstelle 18 wieder in einen einzigen Bitstrom 19 umgewandelt. Dieser Bitstrom 19 ist im optimalen Fall identisch mit dem ursprüng- lieh eingegebenen Bitstrom 1 des Ausgangssignals, wenn die Vorverzerrung im Sender und die Übertragungsfehler genau durch die Entzerrung durch den Equalizer im Empfänger aufgehoben werden.
Bezugszeichenliste
1 Bitstrom
2 seriell/parallel-Schnittstelle 3 Codierer
4 Vorverzerrer
5 Impulsfilter
6 Unterträger
7 Summensignal 8 Modulator
9 Rauschen
10 Kanalübertragungsfunktion
11 übertragenes Signal
12 Demodulator 13 matched filter
14 Abtastung
15 Entscheider/Quantisierer
16 Equalizer
17 Decoder 18 parallel/seriell-Schnittstelle 19 Bitstrom