Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung und Vorrichtung mit einem individuellen Code
Geräte haben häufig unterschiedlichste Funktionen und Nutzer, die diese Vorrichtungen kaufen, sind häufig nicht an allen Funktionen interessiert. Da- her wurden Vorrichtungen angeboten, die über Softwareschalter freigeschaltet werden. Beispielsweise können Softwareelemente eine Vielzahl an Funktionen einer Vorrichtung bestimmen und diese Softwarefunktionen können zunächst im System ausgeschaltet werden. Computeranlagen können somit mit einem sehr umfangreichen Softwarepaket ausgeliefert werden. Große Teilbereiche des Softwarepakets sind jedoch blockiert, so dass sie vom Nutzer nicht betrieben werden können. Das Computersystem wird daher für einen Bruchteil des Gesamtpreises verkauft und erst in der Nutzungsphase werden je nach Wunsch des Nutzers gegen weitere Zahlungen weitere Programmteile freigeschaltet.
Diese Freischaltung kann über einen Softwarespezialisten erfolgen, der vor Ort im Hause die notwendigen Manipulationen am Computer vornimmt. Diese Manipulationen können jedoch auch auf einer Diskette abgespeichert sein. Dies ermöglicht es dem Nutzer durch Einspielen der Diskette weitere Programmteile selbst Freizuschalten.
Ein derartiges Freischalten ist auch für Hardwareelemente denkbar. So könnte beispielsweise ein in den Computer integrierter Lautsprecher bei der Auslieferung des Computers inaktiviert sein. Durch Übersendung einer Aktivierungsdiskette wäre es möglich, diesen Lautsprecher Freizuschalten.
Die Übermittlung von Informationen zur Freischaltung von Gerätefunktionen ist jedoch sehr aufwendig und daher wird das Verfahren nur selten angewendet. In der Praxis wird häufig nicht ein Freischaltcode, sondern das gesamte fehlende Programmteil übermittelt oder als Extrapaket verkauft.
Nachteilhaft ist darüber hinaus, dass sowohl der Freischaltcode als auch das Zusatzprogrammpaket auf verschiedenen Computern oder allgemein verschiedenen Vorrichtungen einsetzbar ist. So können mit einem Code verschiedene Softwarefunktionen an verschiedenen Computern aktiviert werden.
Als weiteres Ausführungsbeispiel neben der Aktivierung verschiedener Soft- warefunktionen eines Computers sei nur exemplarisch auf ein Autoradio verwiesen. Derartige Vorrichtungen haben verschiedene Funktionen, die den automatischen Empfang von Verkehrsfunkansagen, die Ortung des Fahrzeugs über Satellitennavigation oder Leitsysteme, die das Auffinden eines bestimmten Ortes über die Wege des Straßenverkehrs erleichtern. Im Interesse einer effizienten Fertigung größtmöglicher Stückzahlen könnten Auto- radios mit allen diesen Funktionen hergestellt werden. Je nach Kundenwunsch könnten jedoch nur begrenzt Funktionen freigeschaltet werden, um die Autoradios in verschiedenen Preissegmenten zu verkaufen.
Auch hier entsteht jedoch der Nachteil, dass mit einem Code verschiedenste Autoradios freigeschaltet werden können und somit einer illegalen, mehrmaligen Codenutzung nur schwerlich entgegengetreten werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Ver- fahren und eine Vorrichtung mit einem individuellen Code so weiterzuent- wickeln, dass auf einfache Art und Weise illegaler Freischaltung entgegengewirkt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung gelöst, bei dem die Vorrichtung in einen zeitlich oder funktionell begrenzt nutzbaren Zustand gebracht wird und bei dem die Vorrichtung einen individuellen Code aufweist, der über einen Gegencode aktiviert wird, um die begrenzte Nutzbarkeit zumindest zu erweitern.
Die Verwendung eines individuellen Gerätecodes ermöglicht es, für jedes Gerät einen individuellen Gegencode festzulegen, mit dem am Gerät eine Freischaltfunktion ausgeübt wird. Das Gerät wird mit einem individuellen Code ausgeliefert und der zu diesem individuellen Gerät passende Freischaltcode ermöglicht eine Erweiterung der Gerätefunktionen. Ein Freischaltcode, der einem speziellen Gerätenutzer übermittelt wird, kann somit nicht für ein anderes Gerät verwendet werden. Die Zuordnung zwischen Gerätecode und Freischaltcode liegt bei einem Dritten, der den Gegencode oder Freischaltcode nur dann freigibt, wenn er dazu veranlasst wird.
Die Veranlassung hierzu kann der Verkauf einer bestimmten Stückzahl an Systemkomponenten sein oder es kann der Ablauf einer bestimmten vorher festgelegten Probezeit sein. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung erst aktiviert wird, wenn ein Gegenwert einem Dritten gutge- schrieben ist. Das heißt, für die Freischaltung wird ein bestimmter Preis verlangt, der zuerst bezahlt sein muss, bevor die Zusatzfunktion freigeschaltet wird.
Eine Vorrichtung kann beispielsweise mit einer Freischaltung von 100 Benutzungszyklen verkauft werden. Wenn die Vorrichtung 100 mal benutzt worden ist, ist sie nicht mehr weiter nutzbar und für den Systemnutzer irreparabel kaputt. Um das Gerät weiterzunutzen, wird ein spezieller Gegencode benötigt. Dieser Gegencode wird durch Einzahlung einer bestimmten Gebühr auf ein Konto des Systemvertreibers dem Systemnutzer zur Verfügung gestellt. Somit können entweder weitere Benutzungszyklen oder eine vollstän- dige Freischaltung durch Überweisung bestimmter Geldbeträge erzielt werden.
Die Vorrichtung kann auch eine bestimmte Zusatzfunktion haben, die der Gerätekäufer zunächst nicht nutzen möchte. Der Käufer weiß jedoch, dass er durch einfache Überweisung eines bestimmten Geldbetrages an den System- Verkäufer einen Freischaltgegencode zur Verfügung gestellt bekommt, um die im System schon vorgesehene weitere Funktion zu aktivieren.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren sieht vor, dass mehrere Codes oder Gegencodes vorgesehen sind, mit denen verschiedene Funktionen, Benutzungszeiten oder -zyklen aktivierbar sind. Die Verwendung mehrerer Codes oder Gegencodes erlaubt es, verschiedene Funktionen an der Vorrichtung zu aktivieren. Dies können spezielle Konfigurationen der Vorrichtung für jeweils einen bestimmten Einsatzzweck, Softwarebestandteile oder Komponenten zum Betreiben von Hardware sein. Es können jedoch auch Benutzungszeiten definiert sein, innerhalb derer bestimmte Funktionen nutzbar sind, o- der Benutzungszyklen, mit denen eine bestimmte Benutzungshäufigkeit fest- gelegt werden kann. Die genaue Gerätezuordnung kann hierbei durch den Code oder den Gegencode erfolgen.
Der individuelle Code der Vorrichtung kann bei einer einfachen Ausführung der Vorrichtung die Gerätenummer sein. Sofern die Vorrichtungen mit individuellen Gerätenummern versehen werden, kann zu jeder einzelnen Vor- richtung für jede zu aktivierende Funktion ein Gegencode festgelegt werden. Dieser Gegencode erlaubt es, bei der Vorrichtung mit einer bestimmten Gerätenummer eine spezielle Funktion Freizuschalten. Die Gerätenummer kann hierbei alphanumerisch oder verschlüsselt angegeben sein.
Der individuelle Code kann einerseits ein Code sein, der herstellerseitig dem Gerät oder mit den die Vorrichtung bildenden Geräten ausgeliefert wird. Der individuelle Code kann jedoch auch eingelesen werden. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn der individuelle Code mit Hilfe der Vorrichtung selbst eingelesen wird. Wenn die Vorrichtung beispielsweise aus einer Vielzahl
verschiedenartiger Geräte verschiedener Hersteller besteht und diese Geräte herstellerseitig keine die Vorrichtung eindeutig identifizierende Gerätenummer besitzen, ist es erforderlich, die Vorrichtung nachträglich mit einem individuellen Code auszustatten. Hierzu ist es notwendig, dass der Code auf irgendeine Art und Weise eingelesen wird.
Eine bevorzugte Variante des Verfahrens sieht vor, dass der individuelle Code in der Vorrichtung, insbesondere während einer Geräteinstallation, generiert wird. Der individuelle Code kann in der Vorrichtung selbst zufällig oder pseudozufällig generiert werden.
Vorteilhaft ist es, wenn der individuelle Code der Vorrichtung ein optischer Code, vorzugsweise ein Barcode ist. Ein optischer individueller Code kann beispielsweise auf der Garantiekarte vorgesehen werden und durch Auflegen dieser Garantiekarte auf ein Telefaxgerät kann der individuelle Code auf einfache Art und Weise dem Gerätevertreiber mitgeteilt werden. Das Wort "Barcode" ist als Beschreibung einer Vielzahl an Codierungsmöglichkeiten zu verstehen, bei denen mittels graphischer Gestaltungen Codes oder Informationen übertragbar sind. Derartige Barcodes können ein-, zwei- oder mehrdimensional sein. Dies erlaubt es für eine Vielzahl an verkauften Vorrichtungen einen individuellen Code festzulegen, der vorzugsweise sogar noch Informationen über die unterschiedlichen aktivierbaren Funktionen aufweist.
Der Gegencode kann durch eine Verrechnungsvorschrift aus dem individuellen Code ermittelt werden. Diese Verrechnungsvorschrift bleibt den Nutzern gegenüber geheim, um Missbrauch zu vermeiden. Außerdem sollte die Verrechnungsvorschrift so kompliziert sein, dass sie nicht bei Kenntnis mehrerer Codes und der dazugehörigen Gegencodes ermittelt werden kann. Da jede Verrechnungsvorschrift entweder sehr aufwendig ist oder von Dritten bei Kenntnis mehrerer Codes und Gegencodes ermittelt werden kann, wird vorgeschlagen, dass der Gegencode über einen Zufallsgenerator erzeugt wird. Der Gegencode kann beispielsweise beim Erzeugen des individuellen Codes festgelegt werden und ist somit nur der Stelle bekannt, die zur Versendung des Gegencodes berechtigt ist. Eine missbräuchliche Ermittlung des Gegencodes ist somit ausgeschlossen.
Eine weitere Variante sieht vor, dass über verschiedene Gegencodes ein individueller Code, vorzugsweise für unterschiedliche Funktionen aktivierbar ist. Dies ermöglicht die Erstellung personalisierter Gegencodes und ermöglicht es jedem autorisierten Nutzer einer Vorrichtung einen individuellen Gegencode zuzuordnen. Mit verschiedenen Gegencodes können anschließend verschiedene Nutzerprofile freigeschaltet werden. Dieses ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine Vorrichtung zu verschiedenen Zeiten von mehre- ren Benutzern verwendet wird.
Vorteilhaft ist es, wenn der Gegencode mit Hilfe der Vorrichtung eingelesen wird. Dies setzt voraus, dass die Vorrichtung eine Möglichkeit bereithält,
mit der ein Gegencode eingelesen werden kann. Dies kann eine Anbindung an ein Netzwerk, eine Schnittstelle oder ein Lesegerät sein.
Wenn der Gegencode ein optischer Code und vorzugsweise ein Barcode ist, kann der Gerätevertreiber diesen Code auf einfache Art und Weise wie bei- spielsweise per Telefax dem Nutzer zur Verfügung stellen. Der Nutzer liest diesen Code mit einem Scanner ein oder lässt sich diesen Code über ein Datenträgermedium oder direkt von Computer zu Computer zur Verfügung stellen.
Die Übertragung und Darstellung visueller Informationen ist heutzutage auf den verschiedensten Wegen und auf einfache Weise möglich. Ein Gegencode kann nicht nur als optischer Code beispielsweise per Telefax verschickt werden, sondern er kann auch als Picture SMS oder E-Mail-Anhang über ein mobiles Telefon verschickt und auf dem Telefon zur Anzeige gebracht werden. Außerdem kann er über das Internet verschickt und auf einem Bild- schirm zur Anzeige gebracht werden. Ein Benutzer einer codelesefähigen Vorrichtung kann den Gegencode dann vom Papier, vom Display oder vom Bildschirm mit der Vorrichtung lesen und damit die Benutzbarkeit der Vorrichtung erweitern.
Um das Einlesen zu erleichtern, wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung einen Barcodeleser aufweist. Dieser Barcodeleser kann so in das Gerät integriert sein, dass durch Entlangführen beispielsweise eines mit dem Barcode beschrifteten Papierstreifens die weitere Zusatzfunktion aktiviert wird.
Eine schnelle, einfache Ausführungsform sieht vor, dass der individuelle Code direkt über Internet an einen Dritten übermittelt wird. Beispielsweise die Gerätenummer kann somit mittels einer geeigneten Software über Internet an den Gerätevertreiber übermittelt werden. Dieser kann dann beispielsweise einen Barcode zur Aktivierung der Vorrichtung zurückschicken.
Vorteilhaft ist es, wenn der Gegencode über Internet von einem Dritten ü- bermittelt wird. Hierzu kann das Gerät direkt mit dem Internet verbunden werden oder über einen PC zum Beispiel mit der seriellen Schnittstelle Bluetooth, USB, IrDA an das Internet angebunden werden. Dies erlaubt es auch den Gegencode ohne einen dazwischengeschalteten Ausdruck auf Papier zur Verfügung zu stellen. Da der Gegencode auf den individuellen Code der Vorrichtung abgestimmt ist, kann ein beliebiger Dritter mit diesem Gegencode keine anderen Geräte aktivieren. Eine illegale Verwendung des Gegencodes ist somit ausgeschlossen.
Die Aufgabe wird auch mit einer Vorrichtung, insbesondere einem Barcodelesegerät oder einem RF-Taglesegerät, mit einem individuellen Code und einem Aktivator gelöst, der über einen Gegencode aktivierbar ist, um die zeitlich oder funktioneil begrenzt nutzbare Vorrichtung in ihrer Nutzbarkeit zumindest zu erweitern.
Gerade bei einem Barcodelesegerät bietet sich diese Art der Freischaltung an, da sie einerseits eine hohe Sicherheit gegen illegale Benutzung der zur
Verfügung gestellten Informationen bietet und andererseits wesentliche Bestandteile zur Codeübermittlung im Barcodelesegerät schon vorhanden sind.
Das RF-Taglesegerät kann ebenso wie ein Barcodelesegerät verwendet werden. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Empfangseinheit des RF- Taglesegeräts ein einzelner Chip ist. Der Tag ist eine Karte oder eine Münze. Im Hinblick auf die einfache Handhabbarkeit des RF-Taglesegeräts ist diese Möglichkeit der Codierung besonders vorteilhaft.
Das beschriebene Verfahren und die beschriebene Vorrichtung eignen sich insbesondere für die Versendung von Software-Updates. Hierzu ist es not- wendig, dass die Vorrichtung eine Verbindung zu einem Netzwerk aufweist. Wenn der Benutzer über den geeigneten Gegencode verfügt, der zum Download von Software-Updates berechtigt, ermöglicht ihm das beschriebene Verfahren vorzugsweise zeitlich begrenzt das Laden von aktuellen Updates. Der Gegencode kann beispielsweise auf einer Garantiekarte als Datamatrixcode aufgedruckt sein. Bei Abschluss eines Wartungsvertrages wird beispielsweise ein anderer Code verwendet als bei der zur Verfügungstellung der reinen Garantieleistung. Das Einlesen des Gegencodes bewirkt eine Verbindung zu einem Server, der die Software-Version auf dem Gerät mit der aktuellen Software-Version vergleicht, den Umfang der aktivierten Nutzbarkeit prüft und für einen automatischen Download der aktuellen Version oder eines Patches sorgt, sofern die auf dem Gerät befindliche Version veraltet ist. Vorteilhaft ist hierbei, dass durch die gleichzeitige Initiierung eines Downloads und entsprechender Freischaltung von Nutzungsmöglichkeiten durch den Gegen-
code die Nutzung auf eine Art und Weise erweitert werden kann, die bei der erstmaligen Verwendung der Vorrichtung noch nicht vorgesehen war.
Eine weitere bevorzugte Verwendung liegt in der Freischaltung von Benut- zerprofilen bei Vorrichtungen, die von verschiedenen Benutzern benutzt werden. Wenn beispielsweise ein Autoradio über eine Codeleseeinrichtung verfügt, können sich verschiedene Benutzer des Autoradios durch verschiedene Gegencodes identifizieren. Bei der Identifizierung des Benutzers durch einen personalisierten Gegencode kann das Autoradio beispielsweise die zuletzt von diesem Benutzer verwendeten Einstellungen wiederherstellen.
Das beschriebene Verfahren und die beschriebene Vorrichtung ist auch zur Begrenzung der Informationsausgabe der Vorrichtung vorteilhaft einsetzbar. Wenn die Vorrichtung beispielsweise ein Codelesegerät umfasst, ist es möglich, dass das Codelesegerät nur Codes liest, deren Inhalt gewissen Kriterien genügt. Beispielsweise kann ein Gerät so konfiguriert sein, dass es zwar zu- nächst alle EAN-Codes intern decodiert, das Ergebnis, das heißt die EAN- Nummer, jedoch nur dann weiterleitet, wenn sie mit einer bestimmten Zahlenfolge (zum Beispiel 978) beginnt. Aus Sicht des Benutzers umfasst die Vorrichtung damit ein Lesegerät, mit dem sich zwar durch ein EAN-Barcode codierte ISBN-Nummern von Büchern einlesen lassen, mit dem sich aber keine anderen EAN-Barcodes (zum Beispiel von Getränkeverpackungen) lesen lassen.
Ein anderes Beispiel sieht vor, dass bei Computern mit Internetanbindung zwar verschiedene Webseiten ermittelt werden, von diesen Webseiten jedoch nur diejenigen Webseiten ausgegeben werden, die beispielsweise in der Katalog-Rubrik bestimmte Worte wie beispielsweise „Erotik" nicht enthalten.
Eine weitere Verwendung sieht die Freischaltung von Netzwerkdiensten vor. Der Gegencode kann beispielsweise die Verwendung der Vorrichtung zur Nutzung eines Netzwerkdienstes freischalten. Dies ermöglicht ein Abrechnungsverfahren, bei dem ein oder mehrere Anbieter eines oder mehrerer Netzwerkdienste (E-Comerce-Firmen) den Anbieter der Vorrichtung dafür bezahlen, dass die Benutzer gewisse Netzwerkdienste mit der Vorrichtung in Anspruch nehmen können.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass eine Vorrichtung aus Personal- Computer, Webcam und Internetanschluss durch eine Software vom Hersteller H dazu in die Lage versetzt wird, EAN-Barcodes zu lesen. Um eine wei- te Verbreitung der Software zu erzielen, bietet der Hersteller H diese Software kostenlos im Internet an. Die Software ermöglicht außerdem die Nutzung von Netzwerkdiensten. Beispielsweise kann die Vorrichtung den EAN- Code eines Produktes lesen, woraufhin die Vorrichtung eine Verbindung zu einer „passenden" Internetseite aufbaut.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass der Benutzer bei einem erstmaligen Einlesen eines auf einem Buch befindlichen EAN-Codes zu einer Internetseite geleitet wird, die Links zu gewissen Seiten von einem oder mehreren In-
ternetbuchhändlern enthält. Er kann den Link seines bevorzugten Internet- Buchhändlers IB anklicken, woraufhin er auf eine Seite gelangt, auf der er sich kostenlos registrieren lassen kann. Hierzu übermittelt er den individuellen Code seiner Vorrichtung an die Internetseite des Buchhändlers IB. Die Übermittlung des individuellen Codes kann hierbei auch automatisch erfolgen. Wenn der Benutzer sich registrieren lässt, wird ein Gegencode erzeugt und der Gegencode wird entweder direkt an die Vorrichtung übertragen oder dem Benutzer zur Verfügung gestellt. Letzteres kann besonders einfach dadurch geschehen, dass der Gegencode als optischer Code zum Beispiel als Datamatrix-Code, auf dem Browser-Fenster erscheint, den der Benutzer mit seiner Webcam vom Bildschirm abliest.
Daraufhin ist die Nutzbarkeit der Vorrichtung so erweitert, dass der Benutzer immer dann, wenn er einen EAN-Code eines Buches liest, auf diejenige Seite des Internetbuchhändlers IB geleitet wird, die ihm Informationen über das entsprechende Buch liefert. Als Informationen können beispielsweise Rezessionen, Bücher des gleichen Autors, Angebote zu Büchern ähnlicher Themen usw. zur Verfügung gestellt werden.
Für den Benutzer ist die Nutzbarkeit der Vorrichtung insofern erweitert, als er nun mit der Vorrichtung eine Möglichkeit erhält, auf vereinfachte Weise spezielle Seiten seines favorisierten Internetbuchhändlers anzusteuern. Für den Buchhändler IB ergibt sich der Vorteil einer verbesserten Kundenbindung, weil der Benutzer ohne großen Aufwand direkt durch einen einzigen Scan-Vorgang auf eine passende Seite des Internetbuchhändlers geleitet wird.
Die Nutzung der Seiten eines anderen Internetbuchhändlers ist zwar für den Benutzer immer noch möglich, aber deutlich unbequemer, weil er dazu mehr Informationen eintippen muss (Eintippen der URL, Eintippen von Autor und Titel).
Die verbesserte Kundenbindung ist für den Internetbuchhändler ein geldwerter Vorteil, der sich erst durch die Verwendung einer durch den Händler H entwickelten und vertriebenen Technologie ergeben hat. Es kann daher sinnvoll sein, die Erzeugung des Gegencodes von der Zahlung einer Lizenzgebühr von IB an H abhängig zu machen. In diesem Fall ist es beispielsweise möglich, dass IB den Gegencode nicht selbst erzeugt sondern von H oder einem Dritten erzeugen lässt. Dazu könnte IB jedes Mal, wenn sich ein Benutzer registrieren lässt, eine Verbindung zu einem Lizenzserver aufnehmen und dem Lizenzserver den individuellen Code der Vorrichtung eines Benutzers übermitteln. Der Lizenzserver erzeugt daraufhin den passenden Gegen- code, übermittelt diesen an IB und stellt IB eine Lizenzgebühr in Rechnung, woraufhin IB den Gegencode auf geeignete Weise an den Benutzer weiterleitet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt
die einzige Figur schematisch ein Barcodelesegerät und ein Verfahren zum
Betreiben dieser Vorrichtung.
Das Barcodelesegerät 1 hat auf seiner Rückseite einen individuellen Code 2, der dort in Form eines Barcodes aufgedruckt ist. Ein Scanner 3 ist Bestandteil des Gerätes und erlaubt es, verschiedenartigste Barcodes einzulesen.
Im Barcodelesegerät 1 ist als Software ein Aktivator 4 vorgesehen, der Soft- Wareelemente 5 und 6 in einen nutzbaren Zustand schalten kann.
Diese Softwareelemente 5, 6 sind zum einen eine Lesefunktion für dreidimensionale Barcodes und zum anderen eine Freischaltung sämtlicher Gerätefunktionen nach lOOmaliger Nutzung des Gerätes.
Bei der Verwendung des Barcodelesegerätes 1 wird das Barcodelesegerät 1 zunächst in einem Zustand ausgeliefert, in dem zweidimensionale Barcodes nicht gelesen werden können. Außerdem ist die Nutzungsdauer auf 100 Benutzungszyklen begrenzt, so dass das Gerät sich anschließend abschaltet.
Der Nutzer kann das Barcodelesegerät 1 somit für seine Aufgaben verwenden und testen. Da der Anwender nur eindimensionale Codes zu lesen hat, ist die Software zum Lesen von zweidimensionalen Codes gesperrt. Nach 100 Anwendungszyklen schaltet sich das Gerät jedoch aus.
In diesem Moment kann sich der Nutzer mit dem Gerätehersteller in Verbindung setzen und eine vollständige Freischaltung des Gerätes für das Lesen eindimensionaler Barcodes beantragen. Da hierfür weitere Gerätekosten zu zahlen sind, ist zunächst eine Zahlung an den Gerätehersteller zu leisten. Dies ist in der Figur mit dem Scheck 7 angedeutet. Darüber hinaus muss
dem Gerätehersteller jedoch auch der individuelle Gerätecode 2 mitgeteilt werden. Hierzu wird die Garantiekarte mit dem darauf aufgedruckten individuellen Gerätecode auf ein Telefaxgerät 8 gelegt und an das Telefaxgerät
9 des Geräteherstellers geschickt. Der Gerätehersteller ermittelt zum indivi- duellen Code 2 den Gegencode 10 und schickt diesen als Barcode wiederum per Telefax 8, 9 an den Gerätenutzer. Der Gerätenutzer liest des Gegencode
10 mit dem Scanner 3 ein und erreicht damit, dass das Softwareelement 5 zur weiteren Nutzung des Barcodelesegeräts 1 über den Aktivator 4 freigeschaltet wird.
Das Barcodelesegerät 1 ist somit durch eine erste Zahlung beim Kauf des Gerätes und eine zweite Zahlung zur Aktivierung des Gerätes nach einer Nutzungsphase freigeschaltet, so dass es für den Anwendungsbereich der eindimensionalen Barcodes langfristig nutzbar ist.
Sollte der Nutzer in Zukunft auch Interesse daran haben, zweidimensionale Barcodes zu lesen, kann er durch Übersendung eines weiteren Schecks 11 per Post und die Übermittlung des individuellen Codes 2 per Telefax 8, 9 beim Geräteherstellung beantragen, dass das Softwareelement 6 zum Lesen zweidimensionaler Barcodes über den Aktivator 4 freigeschaltet wird. In diesem Fall erhält der Nutzer einen anderen Gegencode 12, der ihm ebenfalls wieder per Telefax 9, 8 zugestellt wird. Durch Einlesen dieses Gegencodes 12 mittels des Scanners 3 wird über den Aktivator 4 die Software zum Lesen zweidimensionaler Barcodes in einen betriebsbereiten Zustand überführt, so
dass das Barcodelesegerät 1 nun für ein- und zweidimensionale Barcodes nutzbar ist.
Das erfindungsgemäße System erleichtert somit den Verkauf von Hardware und Software im Internet. Beispielsweise können Produkte zum Produktions- preis verkauft werden. Diese verkauften Produkte haben nur eine extrem begrenzte Funktionalität. Der Käufer hat dann die Möglichkeit entweder gegen Bezahlung eines bestimmten Betrages ein Upgrade zu erhalten, mit dem die Funktionalität des Gerätes erhöht wird, oder er kann das Gerät zurückgeben. Die Erhöhung der Funktionalität geschieht durch die Freischaltung. Die Frei- Schaltung kann jedoch nur mit Hilfe einer Datenbank und der intelligenten Seriennummer erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders auch zum Verkauf von Zusatzhardware geeignet. Die Benutzung eines Modems in Verbindung mit einem Notebook wird beispielsweise erst dann akzeptiert, wenn die Serien- nummer des Modems von der Organisation für ok befunden wird, die den Anschluss Freischalten soll. Damit kann der Verkauf von Zubehör an den Hersteller der Hauptanlage gebunden werden.
Die Vergabe der Seriennummer kann zentral geregelt werden. Dadurch wird verhindert, dass die Nummer nachgemacht wird. Die Seriennummer besteht vorzugsweise aus einem herstellerspezifischen Teil, der zentral vergeben wird, und einem fortlaufenden Teil, der frei vergeben werden kann. Dies erlaubt eine einfache Verwaltung der Seriennummern. Als herstellerspezifi-
scher Ted kann beispielsweise auch eine Marke in einen Barcode eingearbeitet werden.