Vorrichtung und Verfahren zum Mischen von Komponenten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Mischen von zumindest zwei Komponenten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
Vorrichtungen der genannten Art finden beispielsweise Verwendung im Lebensmittel- und Pharmabereich, aber auch für Klärschlämme oder andere schwer zu mischende Komponenten verschiedenster Bereiche. Häufig werden
L sogenannte Doppelwellentrogmischer eingesetzt, bei denen zwei parallel zueinander gelagerte Wellen eine Förderung und gleichzeitige Durchmischung der in einen Trog eingebrachten Stoffe bewirken. Durch eine Gegenläufigkeit der beiden Wellen bildet sich ein Umlauf der zu mischenden Komponenten in einem Mischraum aus. Typischerweise wird das Mischgut etwa 10 bis 15 derartige Umläufe durchlaufen, bevor es aus der Austragsöffnung den Mischraum verläßt. Die Zahl der Durchläufe variiert je nach zu mischenden Komponenten erheblich.
Um die Verweilzeit des Mischguts im Mischer zu verringern und damit seine Effizienz zu verbessern, wurde vorgeschlagen, Zwischenwandungen in den Mischraum einzusetzen, wodurch sich einzelne, kleinere Mischräume bilden und das Mischgut erst nach einer Durchmischung eines bestimmten Grades in den nächsten Mischraum übertritt. Bei empfindlichem. Mischgut ist jedoch bei Anprall der zu mischenden Komponenten an die Zwischenwandungen die Gefahr von Abplatzungen oder anderen Defekten des Mischguts (beispielsweise bei Tabletten) erhöht. Zudem sind die - vorteilhaft verschließbaren - Öffnungen der Zwischenwandungen einer Verschmutzung ausgesetzt und schwierig zu
reinigen, insbesondere wenn erhöhte hygienische Anforderungen, etwa im Lebensmittel- oder Pharmabereich zu erfüllen sind.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine effektive Durchmischung von Komponenten unter Vermeidung der genannten Nachteile zu ermöglichen.
Die Erfindung löst dieses Problem durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 11 und 13 bis 18 verwiesen.
Durch die Fähigkeit eines jeden Misch- und Förderwerkzeuges, bereichsweise der Auslaßöffnung und bereichsweise der Einlaßöffnung zuzufördem, ist eine intensive Durchmischung des Mischguts auch in einem von Innenwänden ungeteilten Mischraum gewährleistet. Es kann daher ein durchgehender Mischraum Verwendung finden, in dem dennoch mehrere Strömungen von Mischgut durch die variierenden Förderrichtungen der zumindest zwei Mischwerkzeuge bewirkt sind. Dadurch sind mit Schiebern oder dergleichen verschmutzungsempfindlichen Teilen verschließbare Öffnungen entbehrlich. Zudem sind Zwischenwände generell entbehrlich, so daß die Beschädigung bei Anprall von Mischgut, etwa Tabletten, an Zwischenwände vermieden ist.
Besonders vorteilhaft sind die in Auslaß- und in Einlaßrichtung fördernden Bereiche des jeweiligen Mischwerkzeugs alternierend hintereinander angeordnet, wodurch sich eine Regelmäßigkeit der Ströme des Mischguts ergibt.
Eine besonders günstige Ausbildung von mehreren Kreisläufen ergibt sich dann, wenn im Grenzbereich zwischen den in Auslaß- und in Einlaßrichtung fördernden Teilbereichen eines Mischwerkzeugs eine Querförderung des Mischguts zur Zuführung zum weiteren Misch- und Förderwerkzeug stattfindet und das dort aufgenommene Mischgut jeweils teilweise gegenläufig zum ersten Mischwerkzeug befördert wird.
Beispielsweise von dem ersten Teilabschnitt in Richtung der Auslaßöffnung gefördertes Mischgut wird dann bei Erreichen des zweiten Teilabschnitts, in dem in Gegenrichtung fördernde Misch- und Förderglieder wirksam sind, quer in Richtung zum zweiten Misch- und Förderwerkzeug befördert, das dann das aufgenommene Mischgut einerseits in einen Rückstrom zur Ausbildung eines ersten Kreislaufs und andererseits in einen zweiten, vorwärtsgerichteten Strom zur Ausbildung eines zweiten, gegenläufigen Kreislaufs aufteilt.
Ein derartiges Verfahren ist mit zwei nebeneinander angeordneten und mit Misch- und Fördergliedern gegenläufig weisender Steigung belegten horizontal verlaufenden Wellenkörpern realisierbar. Auch um vertikale Achsen drehende Rotationskörper sind zur Ausbildung von geeigneten Misch- und Förderwerkzeugen grundsätzlich geeignet.
Eine gleichzeitige Trocknung des in den Mischraum eingebrachten Guts zur Erhöhung des Trockensubstanzgehalts (TS-Gehalt) kann erreicht werden, wenn der Vorrichtung eine Heizeinrichtung zugeordnet ist. Diese kann besonders günstig Heizkanäle aufweisen, in denen beispielsweise ein Öl oder eine andere Heizflüssigkeit zirkuliert, die an die Wandungen, die den Mischraum unterseitig begrenzen, angepaßt sind. Dadurch wird eine sehr hohe Heizfläche erreicht, so
daß sich eine effektive Wärmebeaufschlagung des Mischraums ergibt und daher die Verweilzeit des zu mischenden Guts im Mischraum gering gehalten werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich dann, wenn mehrere Parallelwellen nebeneinander gelagert sind und somit der Mischraum mehrere nebeneinanderliegende Bereiche, in denen Gut gemischt wird, umfaßt. Die Bereiche können voneinander separiert oder miteinander verbunden sein.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus einem nachfolgend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 ,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie lll-lll in Fig. 1 ,
Fig. 4 eine alternative Ausbildung von Misch- und Fördergliedern in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 1 ,
Fig. 5 eine schematische Ansicht von unterschiedlichen fördernden
Teilbereichen der Misch- und Förderwerkzeuge nach Fig. 1 ,
Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf die Mischgutströme in der
Mischvorrichtung,
Fig. 7 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1 auf eine mehrere Mischräume aufweisende Vorrichtung,
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie Vlll-Vlll in Fig. 7 mit eingezeichneten Heizkanälen zur Durchleitung eines Heizmediums und mit einem oberseitigen Abschlußdeckel zur druck- dichten Ausbildung des Mischraums. - -
Die Vorrichtung 1 nach Fig. 1 umfaßt zumindest einen Mischraum 2, der frei von inneren Querwandungen ist und lediglich durch äußere Wandungen 3,4 bzw. eine Zwischenwandung 32 zu einem weiteren Mischraum 2 begrenzt ist.
Zur Befüllung mit Mischgut weist der oder jeder Mischraum 2 einenends eine Eingangsöffnung 5 auf, die beispielsweise auch durch einen von oben in den offenen Mischraum 2 weisenden Einführkanal gebildet sein kann, hierzu beabstandet und im Ausführungsbeispiel am gegenüberliegenden Ende befindet sich eine Auslaßöffnung 6 zum Austrag des Mischguts.
Die Vorrichtung 1 umfaßt in Ihrem Mischraum 2 zwei parallel nebeneinander angeordnete Wellen 7,8, die über Antriebe 9,10 rotationsbeweglich sind. In der nach Fig. 7 und Fig. 8 gezeigten Parallelanordnung von zwei Mischräumen nebeneinander, die durch eine Zwischenwandung 32 voneinander getrennt sind, sind jeweils zwei Wellenpaare 7,8, die parallel zur Zwischenwandung 32 liegen, vorgesehen.
Die Wellen 7,8 dienen als Träger von Mischgliedern 11 und Fördergliedern 12 (in Fig. 1 , Fig. 7, nur jeweils angedeutet). In einem zweiten Ausführungsbeispiel sind Misch- und Förderglieder durch einen Spiralförderer 13, in der Zeichnung ebenfalls nur angedeutet, baulich gemeinsam ausgebildet.
In beiden Ausführungsbeispielen haben die Wellen 7,8 eine über die gesamte Erstreckung des Mischraums 2 einheitliche Umlaufrichtung, was nicht zwingend ist. Es können alternativ auch Umlenkgetriebe innerhalb des Verlaufs einer jeweiligen Welle 7,8 vorgesehen sein. Besonders einfach ist jedoch die durchgehende Umlaufrichtung zu realisieren. Auch Zwischenlagerungen der Wellen 7, 8 innerhalb des Mischraums 2 können entbehrlich sein.
Die Wellen 7 und 8 drehen mit gegenläufigen Umlaufrichtungen 15,16. Jede der Wellen 7,8 weist auf ihrem Weg zwischen dem Bereich der Einlaßöffnung 5 und der Auslaßöffnung 6 unterschiedliche Abschnitte 7a,7b,7c bzw. 8a,8b,8c auf. In den Abschnitten 7a und 7c wird in Richtung der Auslaßöffnung 6 gefördert, im Abschnitt 7b hingegen in Richtung der Einlaßöffnung 5. Umgekehrt wird von der Welle 8 in den Abschnitten 8a und 8c in Richtung der Einlaßöffnung 5 gefördert, in Abschnitt 8b in Richtung der Auslaßöffnung 6. Dieses ist durch die die Förderrichtung angebenden Pfeile 39a, 39b, 39c sowie 40a,40b,40c veranschaulicht.
Um die abschnittsweise unterschiedliche Förderrichtung einer jeweiligen Welle 7 bzw. 8 sicherzustellen, sind die Förderglieder 12 oder 13 abschnittsweise in verschiedenen Ausrichtungen gegenüber der Welle 7 bzw. 8 angeordnet. Im ersten Abschnitt 7a sind dabei die Förderglieder 12a bzw. 13a derart angeordnet, daß sie bei in Umlaufrichtung 15 drehender Welle 7 eine Förderung des
Mischguts in Richtung des Pfeils 39a bewirken. Gleiches gilt für die Anordnung der Förderglieder 12c, 13c auf der Welle 7, so daß auch im letzten Abschnitt in Richtung des Pfeils 39c, und damit in Richtung der Auslaßöffnung 6, von der Welle 7 gefördert wird. Die mittleren Förderglieder 12b, 13b sind hingegen in umgekehrt fördernder Weise auf der Welle 7 angeordnet, wodurch sich in diesem Abschnitt eine in Richtung der Einlaßöffnung 5 orientierte Förderrichtung 39b ergibt.
Bei gegenläufiger Drehrichtung 16 der parallel gelagerten Welle 8 ergeben sich bei gleichorientierter Anordnung der Förderglieder 12a;13a,12b,13b und 12c, 13c jeweils in den einzelnen Abschnitten entgegengesetzte Förderrichtungen 40a,40b bzw. 40c. Die Förderglieder 12,13 können jeweils gleichartig ausgebildet sein oder es kann vorgesehen sein, daß jeweils in dem in Förderrichtung 39a,39b,39c bzw. 40a,40b,40c gelegenen Endbereich eines jeweiligen Abschnitts a,b,c ein oder mehrere Förderglieder 12,13 mit einem besonders ausgebildeten Querförderer versehen sind, um somit innerhalb eines Abschnitts a,b,c einen jeweiligen Mischgutkreislauf 20,21 ,22 (Fig. 6) sicherstellen zu können, wobei die Kreisläufe 20,21 ,22 jeweils durch die gegeneinanderfördernden Abschnitte 7a,8a bzw. 7b, 8b bzw. 7c,10c der Wellen 7,8 gebildet sind und im Übergangsbereich eine Querkomponente zwischen den Wellen 7,8 umfassen. An Stelle der drei gezeigten Abschnitte a,b,c mit den drei sich bildenden Kreisläufen ist auch eine andere Anzahl möglich - je nach Mischraumlänge und Art der zu mischenden Komponenten.
Ein Mischgutstrom teilt sich im Bereich seiner Querförderung 23 in einen in dem Kreislauf 20 verbleibenden Anteil 24 und in einen in den nächsten Abschnitt b überführenden Anteil 25 auf, wobei der Anteil 24 in Richtung des Pfeils 40a ge-
fördert wird und im Abschnitt a verbleibt, während der Anteil 25 in Richtung des Pfeils 40b gefördert und als Bestandteil des Kreislaufs 21 in den Abschnitt b gelangt. Am Ende von Abschnitt b stößt dieser Anteil 25 auf den gegenlaufenden Förderabschnitt c der Welle 8, so daß er nicht weiter in Richtung zur Auslaßöffnung 6 befördert wird, sondern eine Querförderung 27 erfährt und wiederum in die Bestandteile 28 und 29 aufgespalten wird, wobei der Anteil 28 im Abschnitt b verbleibt und von der ersten Welle 7 in ihrer rücklaufenden Richtung 39b erfaßt wird, während der Anteil 29 in den dritten Kreislauf 22 eindringt und dort von der in Richtung 39c laufenden Welle 7 erfaßt wird. Am Ende des Kreislaufs 22 bildet sich wiederum eine Aufspaltung aus, ein Teil des geförderten Mischguts wird durch die Auslaßöffnung 6 aus dem Mischraum 2 befördert, ein weiterer gelangt in einer letzten Querförderung 30 zur gegenüberliegenden Welle 8 und wird dort in Richtung des Pfeils 40c wieder in die Gegenrichtung befördert und der Querförderung 27 zugeführt. Dadurch ist jeweils in jedem der Kreisläufe 20,21 ,22 ein Teil des Mischguts einer Weiterförderung in den nächsten Kreislauf 21 ,22 bzw. die Auslaßöffnung 6 ausgesetzt, während ein anderer Teil in dem jeweiligen Kreislauf 20,21 ,22 verbleibt und einer weiteren Durchmischung unterzogen wird. Durch die Aufteilung der rücklaufenden Querkomponenten 23,27 kann auch ein Teil des Mischguts in einen vorderen Kreislauf 20,21 zurückbefördert werden.
Dadurch ist eine sehr intensive Durchmischung möglich, auch für Stoffe, die eine Leim- oder Flüssigphase enthalten.
Während des Betriebes der Vorrichtung 1 wird kontinuierlich Mischgut der Auslaßöffnung 6 zugeführt, so daß auch kontinuierlich durch die Einlaßöffnung 5 Mischgut nachgeliefert werden kann. Die Vorrichtung 1 kann daher in einem
kontinuierlichen Betrieb eingesetzt werden. Eine derartige kontinuierliche Betriebsform war bisher nur bei Mischern mit mehreren Kammern möglich, die von Trennwänden mit den oben erwähnten Nachteilen voneinander abgeteilt waren.
Als Führungsflächen für das Mischgut dienen im wesentlichen halbrohrförmige Begrenzungswandungen 31 , die den Umlaufraum für die Misch- und Förderglieder 11 ,12 der Wellen 7,8 begrenzen. Durch die enge Anlage der Misch- und Förderglieder 11 ,12 an diese Wandungen 31 ist sichergestellt, daß im Bodenbereich kein Mischgut unbeaufschlagt und unvermischt verbleibt.
Die Vorrichtung 1 kann insgesamt auf einen Untergestell angeordnet und gegenüber diesem variabel oder fest schwenkbar sein, derart, daß das zu mischende Gut auf seinem Weg von der Einlaßöffnung 5 zur Auslaßöffnung 6 gegen eine Steigung anlaufen muß oder mit Gefälleunterstützung läuft. Dies kann insbesondere bei Mischung von Komponenten, von denen zumindest eine durch eine Flüssigkeit gebildet ist, sinnvoll sein. Auch zur Reinigung kann eine Neigung des Mischraums 2 förderlich sein.
Der Vorrichtung 1 kann eine Heizeinrichtung 33 zugeordnet sein, die Heizkanäle 34 umfaßt. Die Heizkanäle 34 unterlaufen im wesentlichen vollflächig, um damit eine große Kontaktfläche zu erreichen, die den Mischraum 2 nach unten abschließenden Begrenzungswandungen 31. Da die Heizkanäle 34 sich bis in den seitlichen Bereich erstrecken, ist somit ein guter Wärmeübergang von diesen auf die Begrenzungswandungen 31 und das im Mischraum 2 befindliche Gut gewährleistet. Die beheizte Fläche ist größer, als dies einer ebenen Fläche entsprechen würde.
Als Heizmittel kommen beispielsweise Wasser, Dampf oder verschiedene Thermoöle in Frage. Die Heiztemperatur liegt typischerweise bei etwa 180° C bis 200° C. Dies kann jedoch variieren.
Eine Trocknung ist beispielsweise bei Lebensmitteln, denen das Wasser entzogen werden soll, erforderlich. Auch bei Klärschlämmen oder dergleichen kann eine Trocknung erfolgen. Je nach Verweildauer des Guts in dem Mischraum 2 kann der Gehalt der Trockensubstanz erheblich erhöht werden. Beispielsweise läßt sich der sogenannte TS-Gehalt nach zehn Minuten Verweildauer von 60% bis auf 90% steigern und nach einer halben Stunde von 90% bis auf 98%.
Zusätzlich oder alternativ kann eine Pumpeinrichtung 35 vorgesehen sein, um damit den Mischraum 2 mit einem Unterdruck zu beaufschlagen. Die Siedetemperatur des in dem Mischgut enthaltenen Wassers kann dadurch herabgesetzt werden. Es sind Drücke bis zur Erreichung eines Feinvakuums üblich. Hierfür können beispielsweise Drehkolbenpumpen oder Rotationskolbenpumpen, etwa Wasserringpumpen, eingesetzt werden. Für eine verbesserte Stabilität ist ein Deckel 35, der den Mischraum 2 auch nach oben hin druckdicht hält, in einer bombierten Form ausgebildet.
Um auch ein Trocknungsverfahren im kontinuierlichen Betrieb durchführen zu können, kann eine Schleuse zum Einfüllen und Auslassen des Mischguts vorhanden sein, beispielsweise eine Zellenradschleuse oder eine Kammerschleuse.
Die Ausbildung von mehreren Mischräumen 2 in Parallel- oder Reihenschaltung kann energetisch günstiger sein als ein großer Mischraum. Es kann auch ein
Gutübertritt zwischen den nebeneinanderliegenden Mischräumen im Bereich 36 (Fig. 7) vorgesehen sein, so daß die Kreisläufe der unterschiedlichen Mischräume 2 vollständig vom Mischgut durchlaufen werden und das Mischgut nicht jeweils in nur einer Kammer 2 gemischt wird. Hierfür kann beispielsweise im Bereich 36 eine Querförderschnecke oder dergleichen querförderndes Mittel vorgesehen sein. Dieses würde dann parallel zu den eingezeichneten Pfeilen 30 einen Gutübertritt zwischen den nebeneinanderliegenden Mischräumen 2 bewirken.
Dadurch, daß jeder Mischraum 2 frei von Zwischenwänden ist, kann über eine Steuerung des Öffnungsgrades der Auslaßöffnung 6 ein Gegendruck eingestellt werden, mit dessen Hilfe das Fortschreiten des Mischguts im Mischraum 2 beeinflußbar ist. Dadurch ist der kontinuierliche Betrieb besonders begünstigt. Über den Gegendruck kann etwa sichergestellt werden, wie lange sich neu einzufüllendes Mischgut im ersten Abschnitt a aufhält, wann es in den zweiten Abschnitt b und in den dritten Abschnitt c bzw. in weitere Abschnitte übertritt. Dadurch kann sehr feinfühlig allein über die Steuerung eines Ventils das Mischverhalten beeinflußt werden. Beispielsweise kann bei geschlossenem Auslaßventil 6 ein Verbleiben des Mischguts derart eingestellt werden, daß es den ersten Kreislauf 20 zweimal durchläuft und erst dann in den zweiten Kreislauf 21 übertritt. Bei geöffnetem Auslaßventil 6 wäre hingegen der Übergang auch während des ersten Umlaufs im Kreislauf 20 möglich.
Sofern mehrere Mischräume 2 nebeneinander parallel in einer Gesamtvorrichtung 1 angeordnet sind, können die Wellendurchmesser der Wellen 7,8 zur besseren Raumnutzung auch verkleinert werden, etwa von einem Normalmaß von 225 mm auf 100 mm.
Die Vorrichtung 1 zeigt damit ein über ein Auslaßventil 6 gezielt einstellbares und fein dosierbares Mischverhalten im kontinuierlichen Betrieb bei gleichzeitiger Trocknungsmöglichkeit.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist daher insgesamt eine Möglichkeit geschaffen, Mischgut verschiedenster Zusammensetzungen kontinuierlich zu vermischen.
Auch ein Granulieren von Tonerde ist beispielsweise möglich. Diese bildet feste Klumpen aus, die so nicht verwendbar sind. Die Klumpen müssen daher im Mischer zerkleinert und granuliert werden. Dieses kann durch Zugabe von etwa 3 - 5% Kalk während des Mischens erreicht werden. Dadurch findet ein Aufschließen der Tonerde statt, was eine Verklumpung verhindert. Damit ist ein Entsorgen in der Deponie entbehrlich. Das gebildete Granulat kann weiterverwendet werden. Auch mit Schlick oder dergleichen ist ein solches Verfahren möglich.
Für andere Stoffe, etwa Aluminiumsulfat, ist eine Kühlung erforderlich. Das Sulfat wird in Kesselwagen mit einer Temperatur von etwa 55°C angeliefert. Eine Verklumpung kann dann nur durch Kühlung erreicht werden, wozu in den Mischer Wasser zugeführt wird. Die Verdampfungswärme führt dann zu Kühlung. Durch Beaufschlagung des Mischguts mit Unterdruck kann die Verdampfung gefördert werden.
In allen Versionen wird das gemischte Gut durch die Misch- und Förderglieder in die Kreislaufe gezwungen und gefördert. Dadurch ist die Menge des zu mischenden Gutes gegenüber irgendwelchen Pressungen des Guts entgegen der
Förderrichtung der Förderglieder erheblich erhöht. Nur so kann eine kontinuierliche und schnelle Mischung erreicht werden.