Kalibrierverfahren und Kalibriervorrichtung
Kalibrierverfahren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugung eines kalibrierten, periodischen Analogsignals gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Verfahren zur Ermittlung von Kalibrierungsdaten für einen Signalpfad, ein Verfahren zum Messen der Reaktion eines elektronischen Prüflings auf ein periodisches Analogsignal sowie korrespondierende Vorrichtungen.
Unter dem Begriff "elektronischer Prüfling" sind jegliche Art elektronischer Komponenten und elektronischer Systeme zu verstehen, insbesondere integrierte elektronische Schaltkreise und Systeme (auch ICs genannt) sowie elektronische Bauteile. Diese werden in der Fachwelt häufig durch Verwendung des englischen Oberbegriffs "device under test" (kurz "DUT") zusammengefaßt .
Im Zuge der zunehmenden Automatisierung von Abläufen werden die verwendeten integrierten elektronischen Schaltkreise und Systeme immer komplexer. Die Integrationsdichte und die Arbeitsgeschwindigkeit dieser ICs vervielfachen sich in immer kürzer werdenden Zeitabschnitten. Dabei werden digitale und schnellste analoge Funktionen auf ICs mit integrierten Speichern und Signalsprozessoren verbunden, so daß man nicht mehr von integrierten Schaltungen sondern von ganzen "Systems on Silicon" spricht. Für die Prüfung dieser komplexen Prüflinge ist eine adäquate Testerumgebung von größter Bedeutung, um auf der einen Seite die Lieferung fehlerfreier Produkte zu gewährleisten und auf der ande-
ren Seite die Entwicklungszyklen für die Produkte auf ein Minimum zu reduzieren.
Bei herkömmlichen Testsystemen derartiger Prüflinge, wie beispielsweise der Einspritzelektronik, des Zündmoduls, des Motormanagments oder des Antiblockiersystems in der Automobilelektronik, sowie beispielsweise in der Telekommunikationstechnik eingesetzte ICs, Filter, etc. wird eine Meßanordnung verwendet, bei der über einen Signalgenerator ein Prüfsignal erzeugt und der Prüfling mit dem Prüfsignal beaufschlagt wird. Das von dem Prüfling abgegebene Antwortsignal wird über einen A/D-Konverter in ein digitales Signal umgewandelt und dann ausgewertet. Bei den PrüfSignalen kann es sich um beliebige Signale, bei periodischen Signalen jedoch insbesondere um Einton- oder Mehrtonsignale, handeln.
Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die Hardware der Meßanordnung selbst ein Verfälschung der Signale dadurch verursachen, daß sie entlang dem Signalpfad der Prüf- und AntwortSignale ein von dem Ideal abweichendes Verhalten aufweisen, das zu einer Überlagerung der über den Signalpfad übertragenen Signale mit Störkomponenten führt. Als Störkomponenten versteht der Fachmann beispielsweise harmonische OberSchwingungen, Quanitiserungsfehler und sonstige hardwarebedingte Fehlerprodukte. Desweiteren hat jedes über die Meßanordnung verarbeitete Signal ein Grundrauschen, das die vorgenannten Signale und die Störkomponenten überlagert.
Bei der Auswertung der vom Prüfling abgegebenen AntwortSignale ist es oftmals äußerst schwierig, diejenigen Signalkomponenten, die auf Fehlern im Verhalten des Prüflings zurückzuführen sind, von den vorbeschriebenen Störkomponenten zu unterscheiden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erzeugung eines kalibrierten, periodischen Analogsignals, ein Verfahren zur Ermittlung von Kalibrierungsdaten für einen Signalpfad, ein Verfahren zum Messen der Reaktion eines elektronischen Prüflings auf ein periodisches Analogsignal sowie korrespondierende Vorrichtungen zu schaffen, die die Störkomponenten auf ein Minimum reduzieren, bzw. die es ermöglichen, die Auswirkungen der Störkomponenten auf ein Minimum zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination der jeweiligen Patentansprüche 1, 8, 12, 14, 21 und 25 gelöst.
Erfindungsgemäß werden relevante Frequenzanteile eines analogen, periodischen Ausgangsignals eines Signalgenerators, der das Ausgangssignal anhand vorgegebenen Digitaldaten generiert, mittels einer geeigneten Meßeinrichtung vermessen. In Abhängigkeit von diesen für einen oder mehreren Frequenzanteile des fehlerbehafteten Prüfsignals vorliegenden Meßwerten wird eine Korrektur für die dem Analogsignal zugrundeliegenden Digitaldaten ermittelt, die daraufhin verändert werden.
Die über die Korrekturwerte veränderte Digitaldaten werden im Signalgenerator erneut in ein analoges Prüfsignal umgewandelt und über die Meßeinrichtung wiederum im Hinblick auf evtl. verbleibende Störkomponenten untersucht . Dieser Kalibriervorgang wird solange wiederholt, bis der Signalgenerator ein Ausgangssignal generiert, bei dem die Störkomponenten bei sämtlichen in Frage kommenden Frequenzen auf unter einen vorgegebenen Grenzwert, beispielsweise auf den Bereich des Rauschens, reduziert sind.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ermöglichen es somit, ein ursprünglich fehlerbehaftetes Ausgangssignal eines Generators derart anzupassen, daß ein Prüfling mit einem periodischen Analogsignal beaufschlagt werden kann, das praktisch frei von Störkomponenten ist.
Der Hardwareaufwand zur Vermessung der Störkomponenten des Ausgangssignals ist gering, wenn die Amplituden der bei den jeweiligen relevanten Frequenzen auftretenden Störkomponenten über ein frequenzselektives Voltmeter oder ein ähnliches Meßgerät erfaßt werden. Obwohl die Phase der bei den jeweiligen relevanten Frequenzen auftretenden Störkomponenten sich über ein frequentselektives Voltmeter nicht bestimmen läßt, ist es möglich, die jeweilige Phase durch Iteration zu ermitteln. Diese Iteration beinhaltet beispielsweise, daß zunächst eine Korrekturphase gewählt wird, und daß die Digitaldaten derart geändert werden, als würde das Ausgangssignal gegenphasig mit der gewählten Korrekturphase und der über das Voltmeter ermittelten Korrekturamplitude überlagert werden. Aus dem durch die Änderung der Digitaldaten modifizertes Ausgangssignal läßt sich die Phase der Störkomponenten genauer ermitteln. In den darauffolgenden Iterationsschritten wird die Korrekturphase gezielt solange abgeändert, bis die Störkomponenten unterhalb des vorbestimmten Grenzwertes - beispielsweise der Rauschgrenze liegt.
Eine bevorzugte Vorgehensweise zur Ermittlung der Phase der Störkomponenten bei einer bestimmten Frequenz ist der sogenannte Binary Search. Dabei werden Abschitte des Halbkreises der möglichen 180° verborgener Phasenverschiebung immer weiter halbiert, bis die zutreffende Phase ausreichend genau bestimmt worden ist. Beispielsweise wird zuerst eine Korrekturphase von +90°
angenommen und dem Signal wie oben beschrieben beaufschlagt. Aus dem resultierenden Signal läßt sich erkennen, ob die Phase der Störkomponenten in dem Quadrant von 0° bis +90° oder dem Quadrant von 0° bis -90° liegt. Der betreffende Quadrant wird wiederum halbiert, d.h. es wird eine von zwei möglichen Korrekturphasen gewählt und beaufschlagt, nämlich +45° oder -45°. Aus den weiteren Erkenntissen wird eine der vier Korrekturphasen ±22,5° und +67,5° gewählt und beaufschlagt. Auf diese Weise wird weiterverfahren, bis die richtige Korrekturphase mit ausreichender Genauigkeit feststeht. Ein solches, iteratives Verfahren hat auch den Vorteil, daß es eventuelle FolgeVeränderungen der Störkomponenten aufgrund der Änderung der Eingangsdaten bzw. des beaufschlagten Signals möglicherweise mitverfolgen kann.
Aus den obigen Erläuterungen ist ersichtlich, daß beispielsweise die Phasenbestimmung der Störkomponenten bei einer bestimmten Frequenz zeitintensiv sein kann. Da eine frequenzlokale Veränderung des zu kalibrierenden
Signals normalerweise keine wesentlichen Änderungen der Störkomponenten außerhalb des lokalen Frequenzbereichs hervorruft, ist es jedoch möglich, eine frequenzlokale Kalibrierung der jeweiligen Frequenzanteile des Signals parallel, teils parallel oder sequentiell vorzunehmen.
Mit der vorbeschriebenen Vorgehensweise läßt sich das vom Generator abgegebene Prüfsignal kalibrieren. Da ein A/D-Wandler zur Verarbeitung des vom Prüfling abgegebenen Signales ebenfalls eine Verfälschung verursachen kann, ist es auch bei einem im vorbeschriebenen Sinne optimierten Prüfsignal vorteilhaft, wenn Kalibrierdaten bezüglich des A/D-Wandlers und des sonstigen Signalpfads ermittelt werden, die bei der weiteren Bearbeitung eines übertragenen bzw. umgewandelten Signals zur Kompensation der verursachten Verfälschungen angewandt werden können.
Bei der Ermittlung von Kalibrierungsdaten für den A/D-Wandlers wird das ideale, von Störkomponenten freie Analogsignal, dessen Frequenzspektrum bekannt ist, an den Eingang des A/D-Wandlers gelegt. Die relevanten Frequenzanteile des daraus resultierenden, fehlerbehafteten Digitalsignals werden berechnet und mit den bekannten Frequentanteilwerten zwecks der Ermittlung von Kalibrierungsdaten verglichen. Bevorzugt basierter Vergleich auf eine individuelle Differenzbildung zwischen den berechneten und den bekannten Frequenzanteilen. Die ermittelten Kalibrierungsdaten werden vorzugsweise in einem Speicher abgelegt. Die beim Test des Prüflings erhaltenen, digitalisierten AntwortSignale werden dann mit diesen abgespeicherten Kalibrierwerten korrigiert, so daß auch die Störeinflüsse des A/D-Wandlers (Digitizer) und des sonstigen Signalpfades auf ein vorbestimmtes Niveau, beispielsweise auf den Niveau des Rauschens abgesenkt sind.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Blockschaubild einer erfindungsgemäßen Meßanordnung zum Messen der Reaktion eines elektronischen Prüflings auf ein periodisches Analogsignal;
Figur 2 ein Ablaufschema eines Kalibrierverfahrens für einen Generator der Meßanordnung aus Figur 1;
Figur 3 ein Ablaufschema eines Kalibrierverfahrens für einen Digitizer der Meßanordnung aus Figur 1; Figur 4 das Frequenzspektrum eines mit Störkomponenten behafteten Signals und
Figur 5 das FrequenzSpektrum eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kalibrierten Signals.
Figur 1 zeigt ein Blockschaubild einer erfindungsgemäßen Meßanordnung 1 zum Messen der Reaktion eines elektronischen Prüflings 12, beispielsweise ein xDSL (digital subscriber line) aus der Fernmeldetechnik, auf ein periodisches Analogsignal. Die Meßanordnung 1 hat einen strichpunktiert angedeuteten Signalgenerator 2 (arbitrary wave generator) , über den an seinem Eingang 4 gelegte digitale Daten in ein analoges Prüfsignal umwandelbar sind, das zum Testen des Prüflings 12 verwendet wird.
Der Signalgenerator 2 besteht im wesentlichen aus einem D/A-Wandler, dem zusätzliche Bauelemente 8 zur Signalverarbeitung, wie beispielsweise Verstärker und Filter zugeordnet sind. Desweiteren sind mit dem Bezugszeichen 10 Komponenten, wie beispielsweise Steckerbuchsen, Leitungslängen, parasitäre Kondensatoren etc. bezeichnet. Die Qualität des PrüfSignals hängt von den Bauelementen des D/A-Wandlers, der Qualität der Bauelemente 8 sowie den Komponenten 10 ab. Insbesondere aufgrund der letztgenannten Komponenten 8, 10 enthält das beispielsweise als Mehrtonsignal digital vorgegebene Signal nach seiner Digital-Analog-Umwandlung und Übertragung neben den Mehrtonfrequenzen weitere Störkomponenten, die zu einer Verfälschung des Meßergebnisses beim Testen des Prüflinges 12 führen können. Der in Figur 1 angedeutete Prüfling 12 wird mit dem am Ausgang des Signalgenerators 2 abgegriffenen, analogen Prüfsignal beaufschlagt, und ein resultierendes Antwortsignal wird an einen Eingang eines zweifach gepunktet angedeuteten Digitizers 14 gelegt. Über diesen wird das analoge Antwortsignal in ein digitales Signal
umgewandelt, das am Ausgang 16 des Digitizers 14 abgegriffen und ausgewertet wird.
Der in Figur 1 angedeutete Digitizer 14 besteht im wesentlichen aus einem A/D-Wandler 18 sowie sonstigen Bauelementen 20 zur Signalverarbeitung, wie beispielsweise Dividierern oder Filtern sowie den vorgenannten parasitären und ggfs . externen Komponenten 22, die die Signalqualität beeinflussen können.
Zu der im folgenden noch detailliert beschriebenen Kalibrierung der Meßanordnung 1 wird zunächst am Ausgang des Signalgenerators 2 ein ideales, nicht mit Störkomponenten behaftetes, periodisches Analogsignal erzeugt, dessen Frequenzspektrum zumindest für die in Frage kommenden Frequenzen bekannt sein muß. Dieses ideale Analogsignal wird - wie in Figur 1 gestrichelt angedeutet - direkt an den Eingang des Digitizers 14 gelegt und über den A/D-Wandler 18 in ein digitales Signal umgewandelt, dessen relevanten Frequenzanteile beispielsweise über eine Fast-Fourier-Transformation berechnet werden. Durch Vergleich der berechneten Frequenzanteile mit den als vorausgesetzt bekannten Werten des idealen Analogsignals werden Kalibrierwerte ermittelt, über die der Einfluß von meßhardwarebedingten Störkomponenten auf später über die Meßanordnung 1 vorgenommene Messungen stark reduziert werden kann.
In Figur 2 ist ein Ablaufschema eines Verfahrens zum Kalibrieren des in Figur 1 mit 2 bezeichneten Signalgenerators 2 dargestellt.
Zu Beginn der Kalibrierung wird ein Sollsignal über eine Eingabeeinheit 23 berechnet bzw. vorgegeben und über den in Figur 2 angedeuteten Signalpfad Sl, S2 in einem
Signalspeicher 24 (signal RAM) als sogenannte digitale
Waveformdaten abgelegt. Dieses digitale Daten, die im Idealfall der Wellenform des Sollsignals entsprechen, werden gemäß der Signalfolge S3, S4, S5, S6 in ein analoges Ausgangssignal umgewandelt, das am Ausgang 26 des Signalgenerators 2 zur Verfügung gestellt wird. Die Umwandlung der im Signalspeicher 24 abgelegten Sollsignaldaten erfolgt über den D/A-Wandler 6. Die Aufbereitung des aus der Umwandlung resultierenden Analogsignals erfolgt über die mit dem Bezugszeichen 8 bezeichneten Filter und Verstärker. Die sonstigen, die Signalqualität beeinflussenden Bauelemente des Signalgenerators 2 sind durch den Block 10 zusammengefaßt .
Das am Ausgang 26 des Signalgenerators erscheinende Ausgangssignal entspricht nicht dem Ideal eines präzis die durch die digitalen Daten vorgegebene Wellenform aufweisenden Signals, sondern ist von einem unvermeidlichen Rauschen sowie von Stδrkomponenten überlagert, die nach dem im folgenden beschriebenen Kalibrierverfahren kompensiert werden können.
Bei dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sei angenommen, daß das über die Eingabeeinheit 23 programmierte Sollsignal ein Zweitonsignal mit zwei Frequenzkomponenten Fl und F2 ist, wobei das Sollsignal durch Phase und Amplitude der beiden Frequenzkomponenten Fl und F2 gekennzeichnet ist .
Gemäß der Darstellung in Figur 4 ist das durch die Frequenzkomponenten Fl, F2 gekennzeichnete Sollsignal durch ein Rauschen 30 und weitere Störkomponenten überlagert. In der Figur sind die Frequenzanteile einiger in der Fernmelde- und Meßtechnik häufig auftretenden harmonischen Störkomponenten bei den Frequenzen 2 x Fl - F2; 2 x F2 - Fl; 2 x Fl; Fl + F2 ; 2 x Fl + F2 ; und 2 F2 +
Fl besonders gekennzeichnet . Diese Störkomponenten können eine erheblich größere Amplitude als das Rauschen aufweisen, so daß das Ausgangssignal am Ausgang des Signalgenerators 2 bei hohen Qualitätsanforderungen nicht die erforderliche Qualität aufweist.
Zur Beseitigung dieser Störkomponenten wird das am Ausgang 26 des Signalgenerators 2 erscheinende, fehlerbehaftete Ausgangssignal (siehe Figur 4) über ein frequenzselektives Voltmeter 32 oder eine ähnliche geeignete Meßeinrichtung bei bestimmten Frequenzen vermessen. Ziel dieser Messung ist, Amplitude und Phase der Störkomponenten der relevanten Frequenzanteile des Ausgangssignals zu ermitteln. Über das frequenzselektives Voltmeter 32 können lediglich die Amplituden der in Figur 4 dargestellten Störkomponenten erfaßt werden, so daß zur Ermittlung der Phase der Störkomponente auf iterative Verfahren zurückgegriffen werden muß. Das über das frequenzselektive Voltmeter 32 zu jedem relevanten Frequenzanteil erfaßte Meßsignal S8 wird über eine
Kalibriereinheit 34 verarbeitet, die auf der Basis dieses Meßsignals S8 ein sogenannter Frequenzbin generiert, der für die jeweilige Frequenz die über das selektive Voltmeter 32 erfaßte Korrekturamplitude und eine gewählte Kokkekturphase umfaßt. Der Inhalt diese von der Kalibriereinheit 34 für jeden relevanten Frequenzanteil erzeugten Frequenzbins dient als Grundlage für die Berechnung von Korrekturdaten, die in dem mit dem Bezugszeichen 36 bezeichneten Schritt als digitale Signaldaten S9 "gegenphasig" zu den aktuellen, am Eingang des Signalgenerators 2 anliegenden Waveformdaten entsprechend hinzu addiert und im Signalspeicher 24 abgelegt werden.
Diese neuen, korrigierten Waveformdaten werden dann in der vorbeschriebenen Weise über die Signalpfade S3 ,
S4, S5, S6 in ein am Ausgang 26 erscheinendes Analogsignal umgewandelt, das wiederum über das frequenzselektive Voltmeter 32 vermessen wird. Die von dem frequenzselektiven Voltmeter 32 gelieferten Meßwerte werden dann von der Kalibriereinheit 34 zur Aktualisierung der Frequenzbins mit einer neuen Korrekturphase und ggfs. einer neuen Korrekturamplitude. Diese Loop wird- solange durchlaufen, bis für jeden Frequenzanteil eine geeignete Korrekturphase sowie Korrekturamplitude ermittelt worden ist, die eine Auslöschung der Stδrkomponent bis unter ein vorgegebenes Grenzniveau ermöglichen. D.h., die im Signalspeicher 24 abgelegten Waveformdaten werden mittels der über das Voltmeter 32 gemessenen bzw. iterativ bestimmten Korrekturamplituden und Korrekturphasen geändert, bis die in Frage kommenden Störkomponenten des durch den Signalgenerator 2 anhand der Waveformdaten erzeugten Analogsignals unterhalb einen vorbestimmten Grenzwert, beispielsweise unter den Niveau des Rauschens reduziert sind.
Dieser Kalibriervorgang muß für jeden Frequenzanteil getrennt durchgeführt werden. Je nach dem, ob die beschriebene iterative Korrekturschleife die iterative Kalibrierung eines, mehrerer oder aller relevanten Frequenzanteile des erzeugten Ausgangssignal vornimmt, ist der Kalibriervorgang als sequentiell, teils parallel oder gänzlich parallel zu bezeichnen. Zudem kann die Messung der Frequenzanteile und Ermittlung der Frequenz- bins (Korrekturphase, Korrekturamplitude) bei jeder Iteration parallel, teils parallel oder sukzessiv für alle Frequenzanteile ermittelt werden. Somit ergibt sich viel Freiraum bei der Implementierung der erfindungsgemäße Vorrichtung bezüglich der gegenläufigen Entwurfskriterien Schnelligkeit und Hardwareaufwand.
Am Ende des Kalibriervorganges erscheint am Ausgang 26 des Signalgenerators ein Analogsignal gemäß Figur 5, bei dem die Störkomponenten bei den Frequenzen 2 x Fl - F2; 2 X F2 - Fl ; 2 X F2 ; 2 x F2 + Fl und 2 X Fl + F2 bis zur Rauschgrenze kompensiert sind. Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wurden die bei der Frequenz 2 x Fl auftretende Störkomponenten nicht auskalibriert. Dementsprechend wurde für diese Störkomponenten weder ein eine Korrekturamplitude und eine Korrekturphase umfassender Frequenzbin ermittelt noch wurden Änderungen an den Waveformdaten vorgenommen, die zu einer Reduzierung der bei der Frequenz 2 x Fl auftretenden Störkomponenten in dem aus den Waveformdaten resultierenden Ausgangssignal geführt hätten.
Zur Beseitigung dieser Störkomponenten müßte der vorbeschriebene Kalibriervorgang nochmals für den Frequenzanteil 2 x Fl wiederholt werden.
Nach dieser Kalibrierung des Signalgenerators 2 wird das am Ausgang 26 auftretende, kalibrierte Analogsignal gemäß Figur 3 über den Signalpfad S10 an den Eingang des Digitizers 14 gelegt. Dieses ideale, Analogsignal wird dann über den Signalpfad Sll, S12, S13, d.h. mittels des A/D-Wandlers 18, der zusätzlichen Signalverarbeitungsbauelemente 20 (Filter, Dividierer etc.) sowie die externen und parasitären Komponenten 22 in ein digitales Signal umgewandelt und im Signalspeicher 38 des Digitizers 14 gespeichert. Dieses digitale Signal wird zu einem Signalverarbeitungsprozessor 40 geleitet, der aus dem digitalen Signal das wiederum mit Störkomponenten behaftete FrequenzSpektrum des digitalen Signals beispielsweise per Fast-Fourier-Transformation berechnet .
Die Darstellung des FrequenzSpektrums des digitalen Signals erfolgt über eine Vielzahl von Frequenzbins (Amplitude, Phase) , die die einzelnen Frequenzanteile wiederspiegeln. Diese durch den Block 42 repräsentierten, nicht kalibrierten Daten werden über den Signalpfad S16 abgegriffen und in dem mit dem Bezugszeichen 44 gekennzeichneten Vergleichsschritt für jeden in Frage kommenden Frequenzanteil mit dem ebenfalls in Form von Frequenzbins dargestellten, bekannten Frequenzspektrum des erwünschten Signals verglichen. Die Differenz zwischen den korrespondierenden Inhalten der jeweils korrespondierenden Frequenzbins des bekannten FrequenzSpektrums des erwünschten Signals und der nicht kalibrierten Daten 42 wird für jeden Frequenzanteil in eine Kalibrierspeicher 46 abgelegt. Diese im Kalibrierspeicher 46 abgelegte Kalibrierdaten (Phasen, Amplitude) werden einer Kalibriersoftware 48 zugeführt, die in der Lage ist, später durch den Signalverarbeitungsprozessor 40 beispielsweise mittels FFT-Analyse ermittelte Frequenzbins derart zu korrigieren, daß die Störkomponenten auf eine tolerierbare Größe verringert sind.
Beim Testen eines Prüflings 12 wird dieser dann mit dem durch den Signalgenerator 2 erzeugten, kalibrierten Prüfsignal beaufschlagt und das resultierende Antwortsignal über den Digitizer 14 in ein Digitalsignal umgewandelt. Das mit Störkomponenten überlagerte Digitalsignal wird durch den Signalverarbeitungsprozessor 40 in seinen Frequenzanteilen zerlegt, die wiederum durch die Kalibriersoftware 48 anhand der im Kalibrierspeicher 46 abgelegten Kalibrierdaten derart überarbeitet werden, daß sämtliche während der Kalibrierung erfaßten, durch den digitalisierenden Signalpfad hervorgerufenen Störkomponenten, beispielsweise harmonische
Oberschwingungen, von den wahren Signalkomponenten weitgehend unterschieden und beseitigt werden
Offenbart sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines kalibrierten periodischen Analogsignals mit vorgegebenen Frequenzanteilen. Erfindungsgemäß werden anhand der vorgegebenen Frequenzanzeile unkalibrierte digitale Daten berechnet, diese Daten in ein analoges Signal umgewandelt, Parameterwerte des Ausgangssignals erfasst und, falls der Parameterwert einen Grenzwert überschreitet, ein Korrekturwert der digitalen Daten ermittelt.
Bezugszeichenliste
1 Meßanordnung 2 Signalgenerator
4 Eingang
6 D/A-Wandler
8 Bauelemente
10 parasitäre Komponenten 12 Prüfling
14 Digitizer
16 Ausgang
18 A/D-Wandler
20 Baulemente 22 parasitäre Komponenten
23 Eingabeeinheit
24 SignalRAM 26 Ausgang 28 Eingabe 30 Rauschen
32 frequenzselektives Voltmeter
34 Kalibriereinheit
36 Addierschritt
38 Signalspeicher 40 Signalverarbeitungsprozessor
42 Nicht kalibrierte Daten
44 Vergleichsschritt
46 Kalibrierspeicher
48 Kalibriersoftware