E EKTRONISCHES WAFFENSICHERUNGSSYSTEM UND VERFAHREN ZUM SICHERN EINER
FEUERWAFFE
BESCHREIBUNG
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Sicherungssysteme und verfahren für Waffen, die eine unbefugte Benutzung von Waffen verhindern. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Sicherungssystem und -verfahren für Waffen, bei denen vor einer Freigabe von Waffen zum Schießen die Autorisierung (Benutzungsbefugnis) eines Benutzers überprüft wird. Aufgrund der für eine Überprüfung der Autorisierung von Benutzern erforderliche Identifizierung von Benutzern beschäftigt sich die vorliegende Erfindung auch mit Systemen und Verfahren zur Identifizierung von Benutzern und im Speziellen mit Systemen und Verfahren zum handlungsintegrierten Identifizieren von Benutzern.
Hintergrund der Erfindung
Herkömmlicherweise werden Handfeuerwaffen, im folgenden kurz Waffen, gegen eine unerwünschte, unbeabsichtigte Benutzung, beispielsweise in Form einer unbeabsichtigten Betätigung des Abzugsystems oder eines Schusses bei einer Erschütterung, durch eine mechanische Verriegelung des Abzugsystems gesichert. Dies verhindert allerdings nicht, daß Unbefugte diese Waffen verwenden können, da die mechanische Verriegelung jederzeit und von jedem entriegelt werden kann. Als Sicherung gegen eine unbefugte Verwendung von Waffen können verschließbare Verriegelungen an bewegbaren, schußauslösenden Komponenten (z.B. Hahn, Schlitten, Trommel) angebracht, die Munition oder muniti- onstragende Komponenten (Trommel, Magazin) entfernt werden. Dies erschwert zwar die unerlaubte Verwendung von Waffen, stellt aber keine wirkliche Sicherung dar, da diese Waffen von Personen benutzt werden können, die im Besitz entsprechender Schlüssel, Munition oder munitionstragender Komponenten sind. Ferner müssen die abschließbaren
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Verriegelungen entfernt oder die Waffen geladen werden, um diese wieder in einen funk- tionsbereiten Zustand zu bringen. Hierfür benötigte Zeit steht insbesondere dann nicht zur Verfügung, wenn Waffen schnell verwendet werden müssen, beispielsweise in Notfallsituationen bei einem Überfall und bei polizeilichen oder militärischen Einsätzen.
Um Waffen gegen unbefugte Verwendung bei gleichzeitiger schneller Verfügbarkeit zu sichern, wurden sogenannte personalisierte Waffen vorgeschlagen, die im angelsächsischen Raum auch als "smart guns" bezeichnet werden. Personalisierte Waffen weisen Sicherungseinrichtungen auf, die die Verwendungen der Waffen nur für autorisierte Be- nutzer freigeben. Beispiele für personalisierte Waffen sind Waffen mit Einrichtungen zur Erfassung von Fingerabdrücken oder Handballenabdrücken, mit internen Verriegelungsmechanismen, die durch einen von einem autorisierten Benutzer getragenen Magneten entriegelt werden, mit Einrichtungen zur Eingabe von Benutzercodes und mit Verriegelungseinrichtungen, die mit einem Empfänger verbunden sind und in Antwort auf ein von einem autorisierten Benutzer getragenen Sender übertragenes Funksignal entriegelt werden.
Die Verwendung von Einrichtungen zur Erfassung von Fingerabdrücken oder Handballenabdrücken gewährleistet nicht, daß die Waffen auch bei einer Verwendung durch autori- sierte Benutzer freigegeben werden, wenn der Fingerabdruck oder der Handballenabdruck beispielsweise aufgrund einer leichten Verletzung verändert ist. Auch das Tragen von Handschuhen verhindert eine Freigabe dieser Waffen, da der Fingerabdruck bzw. der Handballenabdruck nicht erfaßt werden können. Nachteilig ist auch der komplexe, kostenintensive und störanfällige Aufbau derartiger Sicherungseinrichtungen. Auch eine Modifi- kation dieser Erfassungseinrichtungen, bei der die durch den Finger oder den Handballen erzeugte Kraft erfaßt und mit einer vorgegebenen Kraft verglichen wird, gewährleistet keine zuverlässige Freigabe dieser Waffen, da die tatsächlich von einem Benutzer erzeugte Kraft gegenüber der vorgegebenen Kraft insbesondere in Notfallsituationen stark variieren kann.
Auch die Verwendung von Spracherkennungseinrichtungen stellt keine zufriedenstellende Lösung dar, da einfache Spracherkennungseinrichtungen keine eindeutige Identifizierung unterschiedlicher Benutzer mit ähnlicher Sprache erlauben, während komplex aufgebaute Spracherkennungseinrichtungen die Waffen für autorisierte Benutzer nicht freigeben, wenn deren Stimme beispielsweise aufgrund von Umgebungsgeräuschen, Erkrankung der Atemwege, psychologischer Einflüsse (z.B. Streß in Notfallsituationen) gegenüber der normalen Sprache verändert ist.
Die Nachteile der genannten Sicherungseinrichtungen für personalisierte Waffen werden bei Waffen mit in Verbindung mit einem Empfänger betriebenen Verriegelungseinrichtungen vermieden, da derartige Waffen zuverlässig freigegeben werden, wenn ein von einem Benut- zer getragener Sender entsprechende Daten überträgt. Nachteilig ist es, daß derartige Waffen auch dann freigegeben werden, wenn sie unberechtigt benutzt werden, während sich ein geeigneter Sender in der Nähe befindet. So kann beispielsweise eine so gesicherte Pistole auch gegen einen einen Sender tragenden Polizisten verwendet werden, der die Pistole in einem Handgemenge verloren hat. Dieses Problem besteht auch bei personali- sierten Waffen, die eine über einen Magneten entriegelbare Sicherungseinrichtung aufweisen. Außerdem können solche magnetisch freigebbare Waffen jederzeit unberechtigt verwendet werden, solange ein beliebiger geeigneter Magnet verwendet wird.
Um eine personalisierte Waffe mit einer Codeeingabeeinrichtung freizugeben, ist es not- wendig, daß ein Benutzer einen gültigen Code eingibt. Die hierfür benötigte Zeitdauer steht einer möglichst schnellen Freigabe der Waffen, die lebenserhaltend sein kann, entgegen.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Waffensicherungen besteht darin, daß die Waffen nach einer Freigabe für einen autorisierten Benutzer schußbereit bleiben und somit jederzeit auch von unberechtigten Personen verwendet werden können. Die Waffen werden erst wieder verriegelt, wenn ein (autorisierter) Benutzer entsprechende Maßnahmen ergreift, d.h. die Verriegelung aktiv vornimmt, beispielsweise durch Eingabe eines entsprechenden Codes, oder die Waffe aus dem Wirkungsbereich von Einrichtungen zur berüh- rungslosen Waffenfreigabe (z.B. Magneten, Funksender) bringt.
Aufgabe der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherungssystem und
-verfahren für Handfeuerwaffen bereitzustellen, die die Waffen nur für eine Verwendung durch autorisierte Personen freigeben und somit verhindern, daß nicht autorisierte Personen damit unbefugt schießen können. Um die oben genannten Nachteile bekannter Waffensicherungen zu beseitigen, soll die Erfindung ein Sicherungssystem und -verfahren für Waffen bereitstellen, bei denen die Waffenfreigabe für autorisierte Personen und die Waf-
fensperrung für nicht autorisierte Personen zuverlässig und auf einfache Weise gewährleistet wird. Insbesondere soll es die Erfindung ermöglichen, daß die Waffenfreigabe und die Waffensperrung personenabhängig vor jeder einzelnen Verwendung, d.h. vor jedem Schuß erfolgt. Hierfür ist es erforderlich, daß die Erfindung die Waffenfreigabe so ermöglicht, daß eine autorisierte Person zur Abgabe eines Schusses nur die Handlungen, die bei herkömmlichen nicht gesicherten Waffen zum Schießen erforderlich sind, und keine weiteren Freigabehandlungen vornehmen muß. Ebenso soll die Waffensperrung ohne zusätzliche Schritte erfolgen, so daß eine nicht autorisierte Person, die die Waffe in herkömmlicher Weise bedient, keinen Schuß abgeben kann.
Kurzbeschreibung der Erfindung
Der Erfindung liegt der Ansatz zugrunde, jeder Person, die zur Verwendung jeweils einer Waffe oder zur gemeinsamen Verwendung einer oder mehrerer Waffen autorisiert sind, personenbezogene Benutzerdaten zuzuordnen. Um eine zu verwendende Waffe freizuge- ben, werden die Benutzerdaten des aktuellen Waffenbenutzers durch eine Berührung der Waffe zu dieser übertragen. Diese zur Benutzerdatenübertragung notwendige Berührung erfordert keine zusätzliche Handlung des Benutzers. Somit wird die zur Freigabe der Waffe erforderliche Übertragung der Benutzerdaten und deren Überprüfung, ob der aktuelle Benutzer ein zur Verwendung der jeweiligen Waffe autorisierter Benutzer ist, handlungsin- tegriert, also von dem jeweiligen Benutzer intuitiv durchgeführt. Erfindungsgemäß findet die Übertragung der Benutzerdaten zu der Waffe und deren Überprüfung so statt, daß eine Freigabe der Waffe vor jedem Schuß erfolgt. Daher kann eine erfindungsgemäße Waffe von einer unbefugten Person nicht verwendet werden, auch wenn diese unmittelbar zuvor von einer autorisierten Person verwendet wurde. Bei automatischen Waffen, die bei einer Betätigung des Auslösemechanismus mehrere Schüsse hintereinander abgeben können, findet die erfindungsgemäße Waffenfreigabe vor jeder Betätigung des Auslösemechanismus statt.
Zur Realisierung der Erfindung wird ein Waffensicherungssystem bereitgestellt, das eine erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle zum Empfang von einen Benutzer kennzeichnenden Benutzerdaten aufweist, die bei einer Berührung durch einen Benutzer übertragen werden, dessen Körper elektrisch leitend mit einem Benutzerendgerät verbunden ist, wobei das Benutzerendgerät die Benutzerdaten über den Körper des Benutzers
ausgibt. Die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle ist in einem Kontaktbereich einer Waffe anzubringen, der normalerweise zur Abgabe eines Schusses mit der Waffe von dem Benutzer kontaktiert werden muß. Um zu gewährleisten, daß der Benutzer bei einer Verwendung der Waffe die erste berührungsempfindliche Berührungsschnittstel- le berührt, sollte diese am Abzug der Waffe, am Handgriff der Waffe oder in einem entsprechenden Bereich des Laufs der Waffe anbringbar sein und eine so große berührungsempfindliche Oberfläche aufweisen, um sicherzustellen, daß der Benutzer die erste berüh- rungsempfindliche Benutzungsschnittstelle nicht verfehlt. So kann die berührungsempfind- liche Oberfläche der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle so gestaltet sein, daß sie den (gesamten) Kontaktbereich des Abzugs, eine oder beide Griffschalen des Handgriffes und/oder einen wesentlichen Teil der Laufunterseite bedeckt.
Femer umfaßt das erfindungsgemäße Waffensicherungssystem eine Steuereinrichtung mit einer Eingabeeinheit zum Empfang der Benutzerdaten von der ersten berührungsempfind- liehen Benutzungsschnittstelle, einer Recheneinheit zur Überprüfung der empfangenen Benutzerdaten und einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe eines Freigabesignals bei einer erfolgreichen Überprüfung der Benutzerdaten, die angibt, daß der aktuelle Benutzer ein autorisierter Benutzer ist. Insbesondere ist das Freigabesignal ein Signal, das zur Freigabe eines Auslösemechanismus der Waffe verwendet werden kann.
Um zu gewährleisten, daß nur eine Betätigung des Auslösemechanismus durch eine autorisierte Person die Waffe zur Abgabe eines Schusses freigibt, ist die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle so gestaltet, daß sie an dem Abzug der Waffe angeordnet werden kann. Werden Benutzerdaten verwendet, deren Überprüfung insbesondere bei einer schnellen Schußfolge zuviel Zeit beansprucht, ist die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle vorzugsweise so zu gestalten, daß sie nicht nur am Abzug der
Waffe, sondern auch in wenigstens einem anderen Bereich der Waffe eine beruh-
_ rungsempfindliche Oberfläche zur Benutzerdatenübertragung bereitstellt, der bei der Verwendung der Waffe kontaktiert werden muß (z.B. Handgriff, Lauf, Schulterstütze), aber keine Betätigung des Auslösemechanismus zur Folge hat. Auf diese Weise ist es möglich, über die nicht im Bereich des Abzugs anzuordnenden Teile der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle die Benutzerdaten zu empfangen und vollständig auszuwerten, um festzustellen, ob der aktuelle Benutzer ein autorisierter Benutzer ist. Im
Falle einer erfolgreichen Überprüfung der Benutzerdaten wird dann die Waffe bei einer Betätigung des Auslösemechanismus, beispielsweise über den Abzug, freigegeben, wobei über den entsprechenden dort angeordneten Bereich der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle die Benutzerdaten empfangen, aber nur teilweise oder vereinfacht überprüft werden, um die Zeitdauer bis zur tatsächlichen Freigabe der Waffe zu minimieren.
Vorzugsweise dient die Ausgabeeinheit des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems auch zur Ausgabe eines Sperrsignales bei einer fehlgeschlagenen Überprüfung der Benut- zerdaten, wobei das Sperrsignal zur Sperrung des Auslösemechanismus verwendbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, auch eine zusätzliche_Sperr- oder Verriegelungseinrichtung zu aktivieren, die normalerweise, auch in einem nicht freigegebenen Betriebszustand der Waffe, deaktiviert ist. So kann z.B. das Sperrsignal verwendet werden, um den Hahn oder die Trommel einer Waffe zu verriegeln oder die Zufuhr von Munition zu verhindern.
Ferner kann das erfindungsgemäße Waffensicherungssystem eine Freigabeeinrichtung umfassen, das zur Freigabe des Auslösemechanismus in Antwort auf das Freigabesignal und/oder zur Sperrung des Auslösemechanismus in Antwort auf das Sperrsignal ausgelegt ist.
Um die Benutzerdaten zu der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle zu übertragen, weist das Benutzerendgerät die Benutzerdaten und eine mit dem Benutzer elektrisch leitend verbindbare Körperübertragungseinrichtung auf. Das Benutzerendgerät überträgt die Benutzerdaten über die Körperübertragungseinrichtung und den Körper (z.B. die Haut) des jeweiligen Benutzers zu der ersten Benutzungsschnittstelle, wenn der Benutzer diese berührt.
Um sicherzustellen, daß die Benutzerdatenübertragung auch bei Tragen von Handschuhen gewährleistet ist, kann das Benutzerendgerät einen (mehrere) Handschuh(e) umfassen, der(die) wenigstens in den Bereichen elektrisch leitend ist(sind), die bei einer Verwendung der Waffe die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle kontaktieren. Ferner ist es möglich, ein Benutzerendgerät in Form eines Handschuhs bereitzustellen, der eine die Benutzerdaten aufweisende Einrichtung und eine Übertragungseinrichtung
umfaßt, die die Benutzerdaten über leitfähige Bereiche des Handschuhs zu der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle überträgt.
Vorzugsweise überträgt das Benutzerendgerät die Benutzerdaten kontinuierlich, um si- cherzustellen, daß bei jeder Berührung der Waffe die Benutzerdaten bereitgestellt werden.
Außerdem kann das erfindungsgemäße Waffensicherungssystem eine zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle zum Empfang der Benutzerdaten bei einer Berüh- rung durch den Benutzer von dem Benutzerendgerät aufweisen, die mit der Eingabeeinheit verbunden und außerhalb des Kontaktbereiches der Waffe anbringbar ist. Die zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle wird zur Überprüfung der Funktion des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems verwendet, das beim Empfang der Benutzerdaten über die zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle in einem Testmodus betrieben wird. Hierbei ist die Ausgabeeinheit zur Ausgabe eines zur Freigabe des Auslösemechanismus der Waffe nicht verwendbaren Freigabetestsignals in Antwort auf eine erfolgreiche Überprüfung der Benutzerdaten im Testmodus ausgelegt.
Vergleichbar zu dem normalen Betrieb des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems wird von der Ausgabeeinheit in Antwort auf eine fehlgeschlagene Überprüfung der Benutzerdaten im Testmodus ein Sperrtestsignal ausgegeben, das zur Sperrung des Auslösemechanismus nicht verwendbar ist.
Um auch die Freigabeeinrichtung im Testmodus überprüfen zu können, ist diese so einge- richtet, daß sie im Sinne einer Freigabe der Waffe in Antwort auf das Freigabetestsignal aktiviert werden kann, ohne dabei den aktuellen Zustand des Auslösemechanismus tatsächlich verändern zu können. Ebenso kann die Freigabeeinrichtung im Testmodus im Sinne einer Sperrung der Waffe in Antwort auf das Sperrtestsignal aktiviert werden, wobei keine tatsächliche Zustandsänderung des Auslösemechanismus herbeigeführt werden kann.
Um im Testmodus auch die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle und die Übertragung von Benutzerdaten derselben zu der Steuereinrichtung zu überprüfen, weist
die Eingabeeinheit einen ersten mit der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle verbundenen Eingang und einen zweiten mit der zweiten berührungsempfiindlichen Benutzungsschnittstelle verbundenen Eingang auf. Ferner ist die Ausgabeeinheit zur Übertragung der von der zweiten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle empfangenen Benutzerdaten mit der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle verbunden, wobei die Rechnereinheit die von der zweiten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle empfangenen Benutzerdaten über den ersten Eingang erhält und überprüft.
Ferner ist es vorgesehen, daß das erfindungsgemäße Waffensicherungssystem eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige des Ergebnisses einer Überprüfung der Benutzerdaten und/oder zur Anzeige des Betriebszustandes des Waffensicherungssystems umfaßt. Dies erlaubt eine unmittelbare Information des aktuellen Benutzers der Waffe über die Funktionsfähigkeit der Waffe basierend auf einem Betrieb derselben im Testmodus zu infor- mieren. Beim normalen Betrieb des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems, d.h. nicht im Testmodus, erkennt der aktuelle Benutzer unmittelbar, ob die Waffe tatsächlich freigegeben oder gesperrt ist. Auch die Anzeige des Zustandes einer Energieversorgung für das erfindungsgemäße System ist so möglich. Ein weiterer Vorteil der Anzeigeeinrichtung besteht darin, daß Personen angezeigt wird, daß die Waffe unbefugt von einer nicht autorisierten Person verwendet wird. Hierfür können beispielsweise als Anzeigeeinrichtung im Mündungsbereich der Waffe angeordnete Leuchtmittel (z.B. LED's) und/oder akustische Signalgeber (z.B. akustische piezoelektrische Wandler) verwendet werden. Wird beispielsweise bei einem Polizeieinsatz einem zur Verwendung einer Waffe autorisierten Poli- zi- sten die Waffe entwendet und gegen ihn gerichtet, wird er unmittelbar über den nicht funktionsfähigen (schußbereiten) Zustand der Waffe informiert und kann "beruhigt" gegen den jeweiligen unbefugten Benutzer der Waffe vorgehen.
Vorzugsweise umfaßt die Freigabeeinrichtung einen elektromagnetischen Aktuator, mit dem bewegliche Komponenten des Auslösemechanismus der Waffe freigegeben und/oder verriegelt werden können. Die Verwendung eines elektromagnetischen Aktuators als Freigabeeinrichtung erlaubt es auf einfache Weise, diese im Testmodus wie oben aktivieren zu können, ohne daß dies eine tatsächliche Freigabe oder Sperrung der Waffe verursa-
chen kann. Hierfür wird das Freigabetestsignal oder das Sperrtestsignal verwendet, um eine Aktivierung (Bewegung) des elektromagnetischen Aktuators zu bewirken, die keine Freigabe oder Sperrung der Waffe herbeiführen kann.
Im Falle eines elektromagnetischen Aktuators als Freigabeeinrichtung kann die Funktionsfähigkeit der Freigabeeinrichtung auf einfache Weise angezeigt werden, wenn Leuchtdioden als Anzeigeeinrichtung verwendet werden, die nach einer Aktivierung der Freigabeeinrichtung zur Freigabe oder Sperrung der Waffe und/oder im Sinne einer Freigabe oder Sperrung der Waffe aufgrund von durch Induktionswirkungen in dem elektromagneti- sehen Aktuator beim Deaktivieren entstandenen Strömen Licht emittieren.
Eine verbesserte Sicherung von Waffen kann erreicht werden, wenn das erfindungsgemäße Waffensicherungssystem eine Funkeinheit zum Empfang von Steuerdaten für die Steuereinrichtung und/oder zum Senden von Daten aufweist, die die Signale der Ausgabeein- heit und/oder den Betriebszustand des Waffensicherungssystems wiedergeben. Die Steuerdaten umfassen Daten/Informationen, die die Autorisierung einzelner oder mehrerer Benutzer für die betreffende Waffe angeben und von der Steuereinrichtung zur Überprüfung aktuell empfangener Benutzerdaten verwendet werden, Daten in Form eines Softwa- reProgrammes und Daten zur generellen Freigabe oder Sperrung der Waffe. Die von der Funkeinheit gesendeten Daten können verwendet werden, um Betriebszustände des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems sowie Betriebszustände für eine entsprechende Waffe zu erfassen, den aktuellen Benutzer zu ermitteln oder festzustellen, ob ein nicht autorisierter Benutzer versucht, die Waffe zu verwenden.
In diesem Fall ist vorgesehen, eine zentrale Steuerung zu verwenden, die eine Übertragungseinrichtung zum Senden der Steuerdaten und/oder zum Empfang der Daten der Funkeinheit aufweist.
Ferner stellt die Erfindung eine WaffeT 'genauer eine Handfeuerwaffe bereit, die eine der zuvor beschriebenen Ausführungen des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems aufweist.
Eine verbesserte Sicherung gegen eine unbefugte Benutzung der Waffe wird erreicht,
wenn der Kontaktbereich der Waffe ein elektrisch leitender Bereich ist, der in Antwort auf das Sperrsignal eine Spannung, beispielsweise eine Hochspannung abgibt, um einen unbefugten Benutzer abzuschrecken.
Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Waffensicherungsverfahren gelöst, das folgende Schritte umfaßt:
Bereitstellen einer ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle in einem Kontaktbereich einer Waffe, der zur Abgabe eines Schusses von einem Benutzer kontaktiert wird, - Berühren der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle durch den
Benutzer, dessen Körper elektrisch leitend mit einem Benutzerendgerät verbunden ist, wobei das Benutzerendgerät die Benutzerdaten über den Körper des Benutzers ausgibt,
Übertragen von den Benutzer kennzeichnenden Benutzerdaten von einem mit dem Benutzer elektrisch leitend verbunden Benutzerendgerät über den Körper des Benutzers, - Überprüfen der Benutzerdaten, um festzustellen, ob der Benutzer ein autorisierter
Benutzer ist, und
Ausgeben eines Freigabesignals bei einer erfolgreichen Überprüfung der Benutzerdaten zur Freigabe eines Auslösemechanismus der Waffe.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten untergeordneten Ansprüchen.
Kurzbeschreibung der Figuren
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben, von denen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Benutzerendge rätes zur Verwendung bei der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Waffensicherungssystems,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsge-
mäßen Waffensicherungssystems,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Freigabeeinrichtung für die Waffensicherungssysteme gemäß Fig. 2 und 3,
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß gesicherten Pistole, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäß gesicherten Gewehrs.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
Um eine handlungsintegrierte Identifizierung eines Benutzers durchzuführen, ist eine Einrichtung erforderlich, die bei einer Handlung des Benutzers, genauer bei einer Berührung einer geeigneten Benutzungsschnittstelle zur Identifizierung des Benutzers erforderliche Daten bereitstellt, die den Benutzer kennzeichnen. Hierfür wird ein auch als Personal Co- de Repeater bezeichnetes Endbenutzergerät verwendet, das die den Benutzer kennzeichnenden Daten, im folgenden kurz Benutzerdaten, aufweist. Die Benutzerdaten können neben Daten, die einen Benutzer unmittelbar (z.B. durch einen Code) kennzeichnen auch weitere benutzen- und/oder anwendungsspezifische Daten umfassen.
Das in Fig. 1 dargestellte Endbenutzergerät 100 wird von einem Mikrocontroller 102 gesteuert. In einem Speicher 104 werden über einen externen Dateneingang 106 zugeführte Benutzerdaten gespeichert, die über den Dateneingang 106 durch neue Benutzerdaten ersetzt werden können. Um Daten fest in dem Endbenutzergerät 100 zu speichern, ist ein programmierbarer Speicher 108 vorhanden, der über einen externen Programmiereingang 110 fest zu speichernde ("einzubrennende") Benutzerdaten erhält. Ob die Benutzerdaten in dem Speicher 104 löschbar oder in dem programmierbaren Speicher 108 fest gespeichert werden, hängt von der Anwendung des Benutzerendgerätes ab.
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Zur Übertragung der Benutzerdaten in'den Speichern 104 und/oder 108 sind diese mit einem Schieberegister 112 verbunden. Die Verwendung des Schieberegisters 112 ermöglicht es, die Benutzerdaten wiederholend (z.B. kontinuierlich, in vorbestimmten Zeitintervallen, zu vorbestimmten Zeitpunkten, ...) zu übertragen. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß bei jeder Berührung einer entsprechenden Benutzungsschnittstelle die Benutzer-
daten bereitgestellt werden. Die von dem Schieberegister 112 ausgegebenen Benutzerdaten werden von einem Modulator 114 moduliert. Die von dem Modulator 114 modulierten Benutzerdaten werden über einen Ausgang 116 zu einer mit dem Körper des Benutzers elektrisch leitend verbundenen Körperübertragungseinrichtung 118 übertragen, die die Benutzerdaten über den Körper und insbesondere über die Haut des Benutzers überträgt.
Ferner kann die Körperübertragungseinrichtung 118 auch Daten empfangen und zu den Speichern 104 und 108 übertragen. Auf diese Weise können die von den Eingängen 106 und 110 bereitgestellten Funktionen auch über die Körperübertragungseinrichtung 118 realisiert werden.
Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform des Endbenutzergerätes 100 sind die Speicher 104 und 108 nicht vorhanden. In diesem Fall werden zu übertragende Benutzerdaten ü- ber den externen Dateneingang 108 direkt in das Schieberegister 112 eingegeben, das die zugeführten Benutzerdaten solange aufweist, bis die beispielsweise durch eine Batterie realisierte Energieversorgung des Endbenutzergerätes 100 erschöpft ist. Diese Begrenzung der Lebensdauer des Endbenutzergerätes 100 kann durchaus erwünscht sein, wenn beispielsweise das Endbenutzergerät 100 nur während eines vorbestimmten Zeitraums (z.B. der Dauer eines befristeten Beschäftigungsverhältnisses) Benutzerdaten bereitstellen soll. Hierbei kann anstelle einer Batterie ein Kondensator beispielsweise in Form eines
Goldcups verwendet werden, wenn das Endbenutzergerät 100 nur sehr kurzfristig funktionsbereit sein soll.
Um den Benutzer des Endbenutzergerätes 100 über den aktuellen Zustand der Energie- Versorgung desselben zu informieren, kann das Endbenutzergerät 100 eine optische und/oder akustische Energieversorgungsanzeigeeinheit umfassen. Hierfür können Leuchtmittel, deren Leuchtintensität von dem aktuellen Zustand der Energieversorgung abhängt, graphische Displays (z.B. LCD-Displays), die den aktuellen Zustand der Energieversorgung beispielsweise in Form einer Skala angeben, und akustische Signalgeber ver- wendet werden, die den Benutzer durch Erzeugung eines akustischen Warnsignals informieren, wenn die Energieversorgung zur Neige geht.
Um die zur Identifizierung des Benutzers erforderlichen Benutzerdaten einem im folgen-
den detaillierter beschriebenen System zur Identifizierung eines Benutzers bereitzustellen, berührt der Benutzer eine ebenfalls im folgenden beschriebene berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle. Die Benutzerdaten werden über die Körperübertragungseinrichtung 118 und den Körper des Benutzers zu der berührungsempfindlichen Benutzungs- Schnittstelle übertragen und zur Identifizierung des Benutzers wie folgt verwendet.
Ein in Fig. 2 gezeigtes System 201 zur Identifizierung eines Benutzers umfaßt eine erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 mit einem einen Sensor 204 bildenden elektrisch leitenden Material, mit einem Kondensator^ 206 und einem Triggerverstär- ker 208. -J
Der in Fig. 2 und 3 als einzelnes Bauteil dargestellte Sensor 204 kann auch mehrere Sensoren oder Sensorkomponenten umfassen, um die berührungsempfindliche Funktion der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 202 auch in voneinander beabstandeten Bereichen bereitzustellen.
Der Triggerverstärker 208 ist über einen Eingang 210 mit einer Eingabeeinheit 212 einer Steuereinrichtung 214 verbunden. Die Steuereinrichtung 214 weist eine mit der Eingabeeinheit 212 verbundene Rechnereinheit 216, eine der Rechnereinheit 216 zugeordnete Speichereinheit 218 und eine mit der Rechnereinheit 216 verbundene Ausgabeeinheit 220 auf.
Über einen Ausgang 222 ist eine im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 4 detaillierter beschriebene Freigabeeinrichtung 224 angeschlossen. Über Ausgänge 226ι, ..., 226n sind Anzeigeeinrichtungen 228-*., ..., 228n mit der Ausgabeeinheit 220 verbunden. Die Anzeigeeinrichtungen 228 können beispielsweise Leuchtmittel (LED's) sein, die Licht unterschiedlicher Wellenlängen (z.B. rotes, grünes, gelbes Licht) emittieren. Es kann auch beispiels- weise ein alphanumerisches und/oder graphisches Display (LCD-Display) verwendet wer-
I ~ι den, das die im folgenden beschriebenen Funktionen der Anzeigeeinrichtungen 228ι, ..., 228n übernimmt. In diesem Fall kann in Abhängigkeit der verwendeten Anzeigeeinrichtungen 228, nur ein Ausgang 226 erforderlich sein.
Ferner weist die Steuereinrichtung 214 eine Datenschnittstelle 230 sowie einen Ausgang
232 und eine Verbindung 234 von dem Ausgang 232 zu der ersten berührungsempfϊndli- chen Benutzungsschnittstelle 202 auf.
Zum Betrieb des Systems 201 zur Identifizierung eines Benutzers wird das System 201 durch Berührung des Sensors 204 durch den Benutzer, beispielsweise mit einem Finger, aktiviert. Durch die Berührung wird dem Triggerverstärker 208 über den Kondensator 206 eine Brummspannung im Bereich von 30 bis 100 Hz zugeführt. Der Triggerverstärker 208 erzeugt ein Rechtecksignal und führt dies dem Eingang 210 der Steuereinrichtung 214 zu. Vorzugsweise wird die Steuereinrichtung 214 solange in einem stromsparenden Sleepmo- dus betrieben, bis durch das von dem Triggerverstärker 208 zugeführte Rechtecksignal die Steuereinrichtung 214 eine rechteckig verstärkte Brummspannung erhält und "aufwacht". Auf diese Weise wird eine nicht gezeigte Energieversorgung des Systems 201 geschont.
Um bei der Berührung des Sensors 204 Benutzerdaten über die mit dem Körper des Benutzers elektrisch leitend verbundene Körperübertragungseinrichtung des Benutzerendgerätes 100 zu dem System 201 zu übertragen, ist die Oberfläche des Sensors 204 elektrisch leitend. Die Benutzerdaten werden über den Eingang 210 und die Eingabeeinheit zu der Rechnereinheit 216 übertragen und von dieser überprüft, wobei die Rechnereinheit 216 auf die Speichereinheit 218 zugreift, um zur Überprüfung der Benutzerdaten geeignete Daten zu erhalten. Die zum Betrieb der Steuereinrichtung 214 und insbesondere der Rechnereinheit 216 erforderlichen Daten/Informationen, beispielsweise in Form eines Software-Programms, können in einem nicht gezeigten flüchtigen Speicher vorliegen, der bei der Herstellung des Systems 201 vorprogrammiert oder vor Inbetriebnahme des Sys- tems 201 über die Datenschnittstelle 230 programmiert wird. Diese Daten/Informationen können auch in der Speichereinheit 218 löschbar gespeichert sein, um über die Datenschnittstelle 230 aktualisiert werden zu können. Auch eine Aktivierung und Deaktivierung des Systems 201 kann auf diese Weise erreicht werden, um eine grundsätzliche Sperrung oder Freigabe nachgelagerter Einrichtungen und Vorrichtungen zu bewirken.
Die zur Überprüfung der Benutzerdaten verwendeten, teilweise in der Speichereinheit 218 gespeicherten Daten umfassen die Benutzerdaten eines oder mehrerer autorisierter Benutzer und in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung des Systems 201 weitere
Daten, kurz Freigabedaten, die wie im folgenden be-schrieben zur Steuerung der Freigabeeinrichtung 224 verwendet werden. Um diese Daten zu aktualisieren, beispielsweise um neue Benutzerdaten zusätzlicher autorisierter Benutzer zu ergänzen, vorhandene Benutzerdaten zu löschen oder zu ändern, sowie Freigabedaten zu ergänzen, zu ändern oder zu löschen, werden entsprechende Daten einer externen Vorrichtung (nicht gezeigt) über die Datenschnittstellen 230 und/oder das Benutzerendgerät 100 zugeführt. So kann auch das Benutzerendgerät 100 verwendet werden, um die eigenen und/oder fremden Benutzerdaten des Systems 201 zu ändern, wenn das Benutzerendgerät 100 z.B. durch entsprechende Freigabe- oder Steuerdaten dazu autorisiert ist.
Bei der Überprüfung der über die berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 empfangenen Benutzerdaten vergleicht die Rechnereinheit 216 diese mit den Benutzerdaten der Speichereinheit 218. Diese Überprüfung wird erfolgreich abgeschlossen, wenn die empfangenen Benutzerdaten mit den gespeicherten Benutzerdaten für einen autorisierten Benutzer oder mit Benutzerdaten eines autorisierten Benutzers der gespeicherten Benutzerdaten für mehrere Benutzer übereinstimmen. Liegen in der Speichereinheit 218 keine Benutzerdaten vor, die mit den empfangenen Benutzerdaten übereinstimmen, ist die Überprüfung durch die Rechnereinheit 216 fehlgeschlagen.
Bei einer erfolgreichen Überprüfung der empfangenen Benutzerdaten erzeugt die Steuereinrichtung 214 ein Freigabesignal und bei einer fehlgeschlagenen Überprüfung ein Sperrsignal, die jeweils über die Ausgabeeinheit 220 und die Ausgänge 222 und 226 an die Freigabeeinrichtung 224 und die Anzeigeeinrichtungen 228 ausgegeben werden. Diese Signale können auch eines oder mehrerer Zeiträume für Freigaben/Sperrungen, zwischen aufeinanderfolgenden Freigaben/Sperrungen einzuhaltende Zeitintervalle, eine maximale Anzahl von Freigaben/Sperrungen und unterschiedliche Freigabearten (z.B. unterschiedliche Zugriffsberechtigungen). Ferner ist vorgesehen, daß diese Signale wenigstens teilwei- se über den Ausgang 232, die Verbindung 234 und die erste Benutzungsschnittstelle 202 zu dem Benutzerendgerät 100 übertragen werden. Werden beispielsweise mehrere Sys- teme 201 verwendet, ist es auf diese Weise möglich, eine Freigabe durch eines der Systeme 201 nur dann zu ermöglichen, wenn das Benutzerendgerät 100 Daten überträgt, die eine Freigabe durch ein anderes (vorher benutztes) der Systeme 201 angeben (diese verknüpfte Verwendung mehrere Systeme 201 wird auch als "Daisy-Chaining" bezeichnet).
In Abhängigkeit von dem jeweiligen von der Ausgabeeinheit 220 ausgegebenen Signal gibt die Freigabeeinrichtung 224 in Verbindung mit dem System 201 verwendete Einrichtungen oder Vorrichtungen zur Benutzung durch einen autorisierten Benutzer frei oder sperrt diese, so daß ein nicht autorisierter Benutzer keinen Zugriff auf diese hat. Hierfür kann die Freigabeeinrichtung 224 geeignete Steuersignale erzeugen und an die Einrichtungen und Vorrichtungen ausgeben und/oder deren Benutzung mechanisch freigeben oder sperren. Der Betrieb der Freigabeeinrichtung 224 wird weiter unten unter Bezugnahme auf Fig. 4 detaillierter beschrieben.
Die Freigabe oder Sperrung durch die Freigabeeinrichtung 224 kann auch in Abhängigkeit von den Freigabedaten erfolgen. Die Freigabedaten definieren zusätzliche Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit ein autorisierter Benutzer nachgelagerte Einrichtungen und Vorrichtungen verwenden kann. Beispiele hierfür sind die Definition eines oder mehrerer Zeiträume für Freigaben, zwischen aufeinanderfolgenden Freigaben einzuhaltende Zeitintervalle, eine maximale Anzahl von Freigaben und unterschiedliche Freigabearten (z.B. unterschiedliche Zugriffsberechtigungen). Die Freigabedaten können auch Informationen über die Benutzung weiterer Systeme 201 und/oder anderer Identifikations- oder Sicherheitssysteme enthalten ("Daisy-Chaining").
Um dem Benutzer das Ergebnis der Überprüfung der Benutzerdaten anzuzeigen, werden die Anzeigeeinrichtungen 228 in Abhängigkeit der von der Ausgabeeinheit 220 ausgegebenen Freigabeund Sperrsignale betrieben. Im einfachsten Fall umfassen die Anzeigeeinrichtungen 228 Licht unterschiedlicher Wellenlänge emittierende Leuchtmittel, bei- spielsweise eine rote LED und eine grüne LED. Liegt ein Freigabesignal vor und wird dementsprechend eine mit dem System 201 verbundene Einrichtung oder Vorrichtung zur Benutzung durch den Benutzer freigegeben, wird dies dem Benutzer durch das Aufleuchten eines der Leuchtmittel, beispielsweise der grünen LED angezeigt. Ist die Überprüfung der Benutzerdaten fehlgeschlagen und eine Benutzungssperrung der Einrichtung oder Vorrichtung durch die Freigabeeinheit 224 bewirkt, erkennt dies der Benutzer am Betrieb des anderen Leuchtmittels, beispielsweise der roten LED. Ergänzend oder optional können die Anzeigeeinrichtungen 228 auch akustische Signalgeber umfassen, die in Abhängigkeit der Freigabe- und Sperrsignale Töne unterschiedlicher Intensität und Frequenz oder
entsprechende Sprachsignale (z.B.: "Freigabe", "keine gültige Autorisierung - keine Freigabe") erzeugen. Insbesondere wenn das System 201 in Verbindung mit tragbaren Einrichtungen und Vorrichtungen verwendet wird und folglich nur eine begrenzte Energieversorgung zur Verfügung steht, werden die Anzeigeeinrichtungen 228 auch zur Anzeige des aktuellen Zustandes der Energieversorgung verwendet.
Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wird das System 201 in einem Testmodus betrieben. In dem Testmodus erzeugt die Steuereinrichtung 214 unter Verwendung der in der Speichereinheit 218 gespeicherten Benutzerdaten ein Signal, das die für einen autorisier- ten Benutzer gespeicherten Benutzerdaten wiedergibt. Dieses Signal, im folgenden als Benutzerdatentestsignal bezeichnet, wird über den Ausgang 232 der Ausgabeeinheit 220 über die Verbindung 234 dem Eingang 210 der Steuereinrichtung 214 zugeführt. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird das Benutzerdatentestsignal über den Kondensator 206 und den Triggerverstärker 208 zu dem Eingang 210 geleitet, um auch den Kondensator 206 und den Triggerverstärker 208 zu testen. Das Benutzerdatentestsignal kann aber auch unmittelbar über die Verbindung 234 zu dem Eingang 210 übertragen werden, wenn beispielsweise die Komponenten 204, 206 und 208 der berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 202 baueinheitlich integriert sind.
Das Benutzerdaten wiedergebende Benutzerdatentestsignal wird wie über die berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 bereitgestellte Benutzerdaten überprüft. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Benutzerdatenüberprüfung werden in Antwort auf die Überprüfung des Benutzerdatentestsignales keine Freigabe- und Sperrsignale erzeugt, um zu verhindern, daß das im Testmodus betriebene System 201 über die Freigabeeinrichtung 224 verbundene Einrichtungen und Vorrichtungen tatsächlich freigibt oder sperrt. Daher werden ein Freigabetestsignal und ein Sperrtestsignal erzeugt, die jeweils über die Ausgänge 226 an die Anzeigeeinrichtungen 228 ausgegeben werden. In Antwort auf das empfangene Freigabetestsignal oder das empfangene Sperrtestsignal wird das Ergebnis der Überprüfung des Benutzerdatentestsignales von den Anzeigeein- richtungen 228 wiedergegeben, wobei zusätzlich angezeigt wird, daß das System 201 im Testmodus betrieben wird. Zur Anzeige des Testmodus kann ein zusätzliches Leuchtmittel, beispielsweise eine gelbe LED verwendet oder die oben genannten Leuchtmittel (rote, grüne LED) in einer Weise betrieben werden, die sich von dem Betrieb bei der Überprü-
fung der über die berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 bereitgestellten Benutzerdaten unterscheidet (z.B. Blinkbetrieb).
Da bei der Überprüfung des Benutzerdatentestsignales nur Benutzerdaten autorisierter Benutzer zugrundegelegt werden, gibt in diesem Fall eine erfolgreiche Überprüfung einen fehlerhaften Betriebszustand des Systems 201 an. Entsprechend kann aus einer fehlgeschlagenen Überprüfung auf einen Fehler in dem System 201 geschlossen werden.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform des Systems zur Identifizierung eines Benutzers umfaßt neben den Komponenten 204 bis 234, die den Komponenten 202 bis 234 des in Fig. 2 gezeigten Systems 201 entsprechen, weitere Komponenten. So ist ein Ausgang 236 über eine Verbindung 238 an eine über einen Eingang 240 mit der Steuereinrichtung 214 verbundene zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 242 angeschlossen. Die zweite berührungsempfindliche Benutzungs-schnittstelle 242 umfaßt wie die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 einen Sensor 244 mit elektrisch leitfähiger Oberfläche, einen Kondensator 246 zur Gleichspannungs- und Gleichlichtunterdrückung und einen Triggerverstärker 248. Die zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittestelle 242 wird zur Aktivierung des Systems 201 und zur Bereitstellung von Benutzerdaten mittels einer Berührung durch einen Benutzer wie die erste Be- nutzungsschnittstelle 202 betrieben.
Ferner sind über einen Eingang 250 eine Sensoreinrichtung 252 und über einen Eingang 254 eine Funkeinheit 256 mit der Steuereinrichtung 214 verbunden. Die Sensoreinrichtung 252 weist einen oder mehrere Sensoren auf, die in Abhängigkeit der Anwendung des Systems 201 optische (z.B. infrarot-lichtempfindliche), akustische (z.B. ultraschallempfindliche, sprachempfindliche), temperaturempfindliche, bewegungsempfindliche, beschleunigungsempfindliche Sensoren und Näherungssensoren sein können.
Die Funkeinheit 256 dient zur Übertragung von Daten zwischen dem System 201 und ex- ternen Vorrichtungen (nicht gezeigt), um der Steuereinrichtung 214 bei der Beschreibung des Benutzerendgerätes 100 und der Datenschnittstelle 230 genannte Daten zuzuführen. Außerdem ist die Funkeinheit 256 über einen Ausgang 258 mit der Ausgabeeinheit 220 verbunden, um von der Steuereinrichtung 214 erzeugte Signale zu den nicht gezeigten
externen Vorrichtungen zu übertragen.
Des weiteren ist die Steuereinrichtung 214 über einen Ausgang 260 mit einer Sicherheitseinrichtung 262 verbunden. Die Sicherheitseinrichtung 262 wird ergänzend zu der Sperrfunktion der Freigabeeinrichtung 224 verwendet, um einen zusätzlichen Schutz vor einer unerwünschten Verwendung von in Verbindung mit dem System 201 betriebenen Einrichtungen und Vorrichtungen durch nicht autorisierte Benutzer bereitzustellen. Hierfür kann die Sicherheitseinrichtung 262 beispielsweise (hoch-)spannungserzeugende Komponenten ("Elektroschocker"), zugriffsverhindernde Einrichtungen (z.B. Gitter, Abdeckun- gen), optische und/oder akustische Signalgeber (z.B. Signallampen, Sirenen) oder Kombinationen derselben umfassen.
Die Freigabeeinrichtung 224 ist zusätzlich mit zweiten Anzeigeeinrichtungen 2641, ..., 264, verbunden, die vergleichbar mit den Anzeigeeinrichtungen 228 ausgeführt sein kön- nen, wobei die in dem System 201 verwendeten Anzeigeeinrichtungen 228 und 264 unterschiedlich sein können. Die Anzeigeeinrichtungen 264 dienen zur Anzeige des Betriebszustandes und der Funktionsfähigkeit der Freigabeeinrichtung 224. Um die von den Anzeigeeinrichtungen 228 und 264 bereitgestellten Informationen unterscheiden und eindeutig zuordnen zu können, sollten die Anzeigeeinrichtungen 228 und 264 Anzeigekom- ponenten umfassen, die sich aufgrund ihrer Art (z.B. LED's unterschiedlicher Farben, optische vs. akustische Komponenten ...), ihrer Betriebsart (z.B. Dauersignale vs. intermittierende Signale) und/oder ihrer räumlichen Anordnung sicher unterscheiden und zuordnen lassen. Hierbei ist insbesondere dann zu achten, wenn die Anzeigeeinrichtungen 228 und 264 im Gegensatz zu der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform baueinheitlich integriert sind.
Neben den unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschriebenen Betriebszuständen und Funktionen erlauben die zusätzlichen Komponenten des Systems 201 weitere Betriebszustände und Funktionen. So können Daten/Informationen, beispielsweise in Form eines Soft- ware-Programmes oder Benutzerdaten, zum Betrieb und zur Steuerung der Steuereinrich- tung 214 über die Funkeinheit 256 übertragen werden, um beispielsweise ein entfernt angeordnetes System 201 oder ein in Verbindung mit tragbaren Einrichtungen und Vorrichtungen betriebenes System 201 mit derartigen Daten/Informationen zu versorgen. Die Verwendung der Funkeinheit 256 ermöglicht so beispielsweise eine einfache und schnelle Änderung von Benutzerdaten in der Speichereinheit 218 oder eine Steuerung des Systems 201, bei der das System 201, insbesondere die Freigabeeinrichtung 224 deaktiviert oder aktiviert wird, um die Benutzung von mit dem System 201 betriebenen Einrichtungen und Vorrichtungen für jeden Benutzer freizugeben oder zu sperren.
Ferner kann die Funkeinheit 256 verwendet werden, um Ausgabesignale der Steuere- inrichtung 214 zur Verarbeitung durch externe Vorrichtungen (nicht gezeigt) zu übertragen. So können die Betriebszustände des Systems 201 in Antwort auf über die berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstellen 202 und 242 bereitgestellte Benutzerdaten und die Funktionsfähigkeit des Systems 201 im Testmodus erfaßt und ausgewertet werden. Auch eine Überprüfung der in dem System 201 vorliegenden Betriebs- und Steuerungsdaten und -informationen und in der Speichereinheit 218 gespeicherten Benutzerdaten kann so vorgenommen werden. Ferner ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung 214 über eine der berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstellen 202 und 242 bereitgestellte Benutzerdaten über dieFunkeinheit 256 überträgt, um beispielsweise einen aktuellen Benutzer, sowie den Zeitpunkt/Zeitraum und die Häufigkeit der Benutzung durch einen aktuellen Benutzer zu erfassen. Entsprechend ist es möglich, das System 201 in gewünschter Weise zu betreiben oder zu steuern (z.B. wie oben beschrieben zu aktivieren), wenn beispielsweise einzelnen oder mehreren Benutzern die Autorisierung zeitweise und/oder vollständig entzogen werden soll. Der Entzug von Autorisierungen ist z.B. erforderlich, wenn vorgegebene Benutzungszeiträume und/oder -häufigkeiten für einzelne oder mehrere Benutzer überschritten wurden.
Mit der Sensoreinrichtung 252 können Umgebungsparameter für das System 201 (z.B. Temperatur, Licht, Bewegung, Vibration, Feuchtigkeit, Geräusche, Sprache) und Betriebs-
zustände von Einrichtungen und Vorrichtungen erfaßt werden, die von der Freigabeeinrichtung 224 freigegeben oder gesperrt werden können. So erfaßte Daten/Informationen können sowohl zur reinen Datenerfassung erfaßt und gespeichert, aber auch zum Betrieb des Systems 201 verwendet werden. In Abhängigkeit der Anwendung des Systems 201 kann es erforderlich sein, das Freigabesignal nur dann zu erzeugen, wenn nicht nur gültige einen autorisierten Benutzer kennzeichnende Benutzerdaten vorliegen, sondern auch andere Voraussetzungen erfüllt sind. Die Sensoreinrichtung 252 kann auch beim Betrieb des Systems 201 in dem Testmodus verwendet werden, wobei entsprechende (gewünschte oder unerwünschte) Umgebungsparameter und Betriebszustände simuliert werden.
Die Sicherheitseinrichtung 262, die durch das Sperrsignal oder zu Testzwecken durch das Sperrtestsignal aktiviert wird, ergänzt die Sperrfunktionen der Freigabeeinrichtung 224, die für die Sperrung nachgeordneter Einrichtungen und Vorrichtungen unmittelbar sorgt und dementsprechend gestaltet sein sollte. Um insbesondere eine gewaltsame, unbe- rechtigte Verwendung von mit dem System 201 betriebenen Einrichtungen und Vorrichtungen zu verhindern oder zumindest davon abzuschrekken, können als Sicherheitseinrichtungen 262 mechanische Einrichtungen, die einen physikalischen Zugriff durch einen nicht autorisierten Benutzer verhindern, Einrichtungen, die die Aufmerksamkeit in der Umgebung des Systems 201 und/oder an entfernten Orten erregen, Einrichtungen, die beispielsweise durch Abgabe hoher Spannungen (Elektroschocker) oder von Tränengas einen nicht autorisierten Benutzer abschrecken.
Damit ein autorisierter Benutzer vor einer tatsächlichen Verwendung von mit dem System 201 betriebenen Einrichtungen und Vorrichtungen überprüfen kann, ob das System 201 ordnungsgemäß arbeitet, d.h. den Benutzer als autorisierten Benutzer identifiziert, und ob dessen Benutzerendgerät 100 seine Benutzerdaten korrekt überträgt, berührt der Benutzer den Sensor 244 der zweiten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 242. Durch diese Berührung wird wie bei einer Berührung der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 202 die SteueTeinrichtung 214 aktiviert und mit den Benutzer- daten des Benutzerendgerätes 100 versorgt. Danach wird die Steuereinrichtung 214 in dem oben beschriebenen Testmodus betrieben, wobei hier das zu der Eingabeeinheit 212 übertragene Benutzerdatentestsignal aus den über die zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 242 empfangenen Benutzerdaten und nicht aus in der Speicher-
einheit 218 gespeicherten Benutzerdaten gewonnen wird. Die Überprüfung dieses Benutzerdatentestsignales, die Erzeugung des Freigabetestsignales oder des Sperrtestsignales und die Anzeige des Überprüfungsergebnisses wird wie oben beschrieben durchgeführt. Eine erfolgreiche Überprüfung gibt an, daß das System 201 und das Benutzerendgerät 100 korrekt arbeiten, während aus einer fehlgeschlagenen Prüfung auf eine Fehlfunktion des Systems 201 und/oder des Benutzerendgerätes 100 geschlossen werden kann.
Über die Verbindung 238 kann auch bei einer Datenübertragung über die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 201 eine Überprüfung der zweiten berüh- rungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 242 in vergleichbarer Weise durchgeführt werden. Ferner ist es vorgesehen, Daten eines Benutzerendgerätes 100 über die beiden berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstellen 202 und 242 zu einem anderen Benutzerendgerät 100 für eine Programmierung und/oder Aktualisierung von Daten zu übertragen. Hierfür erforderliche Autorisierungsdaten sind in den betroffenen Endbenutzergerä- ten 100 und in der Steuereinrichtung 214 bereitgestellt.
Ferner kann der Testmodus des Systems 201 auch eine Überprüfung der Freigabeeinrichtung 224 umfassen. Hierfür ist es erforderlich, daß die Freigabeeinrichtung 224 auf das Freigabetestsignal und/oder das Sperrtestsignal anspricht, ohne dabei eine tatsächliche Freigabe oder Sperrung nachgeschalteter Einrichtungen und Vorrichtungen zu bewirken. Eine geeignete Ausführungsform der Freigabeeinrichtung wird im folgenden unter Bezugnahme auf Fig. 4 detaillierter beschrieben. Die Funktionsfähigkeit der Freigabeeinrichtung 224 wird in Abhängigkeit der Freigabe- und Sperrtestsignale mittels der Anzeigeeinrichtungen 264 angezeigt.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform der Freigabeeinrichtung 224 schematisch dargestellt, die im Testmodus zur Funktionsprüfung aktiviert werden kann, ohne eine tatsächliche Freigabe oder Sperrung nachgelagerter Einrichtungen und Vorrichtungen zu verursachen. Die Freigabeeinrichtung 224 umfaßt zwischen einer Versorgungsspannung Üb und einer Masse in Reihe geschaltet einen elektromagnetischen Aktuator 266 und einen Transistor 268, dessen Basisanschluß mit dem Ausgang 222 der Steuereinrichtung (nicht gezeigt) verbunden ist. Parallel zu dem elektromagnetischen Aktuator 266 ist eine Diode 270 zwischen der Versorgungsspannung Üb und dem mit dem elektromagnetischen Aktuator
266 verbundenen Ausgang des Transistors 268 angeschlossen. Erhält der Transistor 268, der auch ein Optokoppler sein kann, über den Ausgang 222 das Freigabetestsignal oder das Sperrtestsignal, wird der elektromagnetische Aktuator 266 so mit Energie versorgt, daß er zwar im Sinne einer Freigabe oder einer Sperrung nachgelagerter Einrichtungen und Vorrichtungen aktiviert (bewegt) wird, ohne dabei eine tatsächliche Freigabe oder Sperrung zu bewirken. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem das Freigabetestsignal und das Sperrtestsignal kürzer als das Freigabesignal bzw. das Sperrsignal sind, um die Energiezufuhr zu dem elektromagnetischen Aktuator 266 zur Funktionsprüfung im Testmodus zeitlich zu begrenzen. Nach einer solchen Aktivierung zu Testzwecken wird der elektromagnetische Aktuator 266 deaktiviert, d.h. er bewegt sich in seine Ruhestellung zurück, wodurch aufgrund der Induktionswirkung in dem Aktuator 266 ein Stromfluß durch die Diode 270 erzeugt wird. Bei Verwendung einer LED für die Diode 270 kann die Funktionsüberprüfung der Freigabeeinrichtung 224 vergleichbar zu den Anzeigeeinrichtungen 264 (Fig. 3) angezeigt werden.
Bezugnehmend auf Fig. 5 und 6 werden Waffen (Fig. 5: Pistole Fig. 6: Gewehr) beschrieben, die unter Verwendung des Systems 201 aus Fig. 3 gesichert sind. In den Figuren 5 und 6 sind nur die Komponenten des Systems 201, im folgenden kurz Waffensicherungssystem genannt, gezeigt, die an einer Waffe kontaktierbar und/oder wahrnehmbar anzu- ordnen sind.
Die in Fig. 5 schematisch gezeigte Pistole hat einen Abzug 580 und einen Handgriff 582. Um die Pistole zu verwenden, d.h. einen Schuß abzugeben, wird die Pistole in Bereichen des Abzugs 580 und des Handgriffes 582 kontaktiert. Diese Bereiche werden im folgenden als Kontaktbereich 584 bezeichnet. Um zu gewährleisten, daß ein Benutzer der Pistole die erste berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 202 berührt, ist diese innerhalb des Kontaktbereichs 584 angeordnet. Bei der in Fig. 5 gezeigten Waffe ist die berührungsempfindliche Oberfläche de? ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 202 f j in geeigneten Bereichen des Abzugs 580 und des Handgriffs 582 angeordnet.
Die zweite berührungsempfindliche Benutzungsschnittstelle 242, die zur Aktivierung des oben beschriebenen Testmodus zu berühren ist, ist außerhalb des Kontaktbereichs 584, beispielsweise an dem Lauf der Pistole angeordnet. Die ersten und zweiten Anzeigeeinrichtungen 228 und 264 sind innerhalb des Blickfeldes des die Pistole verwendenden Benutzers angeordnet. Ferner sind die ersten Anzeigeeinrichtungen 228 bei der in Fig. 5 dargestellten Pistole redundant im Mündungsbereich der Pistole angeordnet, um dem Benutzer anzuzeigen, ob die Pistole freigegeben oder gesperrt ist, wenn diese gegen ihn gerichtet wird.
Um die Pistole zu verwenden, ist es erforderlich, daß ein Benutzer das Benutzerendgerät 100 trägt, damit das Waffensicherungssystem die Benutzerdaten erhält, wenn der Benutzer die Pistole in die Hand nimmt. Sobald der Benutzer die Pistole in die Hand nimmt, erhält das Waffensicherungssystem die Benutzerdaten und überprüft, ob der aktuelle Benutzer ein autorisierter Benutzer ist. Falls diese Überprüfung erfolgreich abgeschlossen wird, wird die Pistole freigegeben und der Benutzer kann damit schießen. In Abhängigkeit der in dem Waffensicherungssystem vorliegenden Daten kann die Pistole nur für einzelne Benutzer oder Gruppen von Benutzern, für eine vorgegebene Anzahl von Benutzungen (Schüssen), für eine vorgegebene Zeitdauer, innerhalb von vorbestimmten Zeiträumen sowie generell freigegeben oder gesperrt werden.
Eine generelle Freigabe oder Sperrung der Pistole kann unter Verwendung geeigneter Steuerdaten erreicht werden, die über die Funkeinheit 256 empfangen werden. Eine generelle Sperrung der Pistole kann beispielsweise erforderlich sein, wenn sich die Pistole in einem Bereich befindet, in dem kein Schuß abgegeben werden darf (z.B. außerhalb eines Schießstandes) oder eine unvorhergesehene Gefährdungssituation auftritt (z.B. Personen innerhalb einer Schießbahn eines Schießstandes).
Ferner kann die Freigabe der Waffe auch voraussetzen, daß dem Waffensicherungssystem Daten bereitgestellt werden, die angeben, daß der Benutzer zuvor z.B. durch ein Identifi- zierungssystem oder eine Kontrollperson erfolgreich identifiziert wurde. Derartige Daten können über die Funkeinheit 256 und/oder das Benutzerendgerät 100 übertragen werden, wenn dieses zur vorherigen Identifizierung verwendet wurde. Hierbei wird die unter Bezugnahme auf Fig. 2 und 3 als "DaisyChaining" bezeichnete Vorgehensweise genutzt.
Um auf einfache Weise die Anzahl und den Zeitpunkt von abgegebenen Schüssen zu erfassen, wird für die unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschriebene Sensoreinrichtung 252 ein akustischer Sensor 252 (Mikrofon) verwendet. Auf diese Weise können nicht nur von der in Fig. 5 dargestellten Pistole abgegebenen Schüsse, sondern auch in der Umgebung durch andere Waffen abgegebene Schüsse erfaßt und analysiert werden.
Ferner umfaßt die in Fig. 5 gezeigte Pistole elektrisch leitende Bereiche in dem Kontaktbereich 584. Die in Fig. 5 nicht bezeichneten elektrisch leitenden Bereiche dienen als Sicher- heitseinrichtung mit Merkmalen der unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschriebenen Sicherheitseinrichtung 262. In Antwort auf ein von dem Waffensicherungssystem erzeugten Sperrsignal werden über die elektrisch leitenden Bereiche Spannungen an einen die Pistole in dem Kontaktbereich 584 kontaktierenden nicht autorisierten Benutzer abgegeben, um diesen vor einem weiteren Mißbrauch der Pistole abzuschrecken.
Das in Fig. 6 schematisch gezeigte Gewehr unterscheidet sich von der in Fig. 5 gezeigten Pistole dadurch, daß dessen Kontaktbereich 684 geeignete Bereiche einer Schulterstütze 686 und eines Laufs 688 umfaßt. Da der Lauf 688 (mit einer Hand) und die Schulterstütze 686 (mit einer Wange) normalerweise zumindest teilweise zur Abgabe eines Schusses kontaktiert werden, können auch dort Bereiche der berührungsempfindlichen Oberfläche der ersten berührungsempfindlichen Benutzungsschnittstelle 202 zum Empfang von Benutzerdaten angeordnet werden.
Zur Abschreckung nicht autorisierter Benutzer des Gewehrs sind auch dort elektrisch lei- tende Bereiche in dem Kontaktbereich 684 angeordnet, die unter Verwendung einer nicht gezeigten Energiequelle (z.B. Batterie) Spannungen abgeben können.