Verfahren zur Herstellung von Alkylsulfonylchloriden und/oder Alkansulfonsäuren
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cι-C4-Alkylsulfonylchloriden und/oder Cι-C4-Alkansulfonsäuren durch Umsetzung von Di-(Cι-C4)-alkyldisulfiden mit Chlor und Was- ser.
Für eine Reihe von organischen Synthesen sind sowohl Alkylsulfo- nylchloride als auch Alkansulfonsäuren von Bedeutung. So werden Alkylsulfonylchloride in großen Mengen als Ausgangsmaterialien und Zwischenprodukte bei organischen Synthesen, wie z. B. der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, eingesetzt. Alkansulfonsäuren spielen bei vielen Synthesen als Säuren, Lösungsmitteln oder Katalysatoren eine wichtige Rolle.
Für die Herstellung beider Stoffklassen ist eine Reihe von Synthesewegen bekannt. So beschreiben Hirst, P. 'und Nolle, C.R. (Org. Synthesis col. vol. IV (1963), 571, 937) die Synthese von Methansulfonsaurechlorid durch die Reaktion von Methansulfonsaure mit Thionylchlorid. Weitere Synthesemöglichkeiten sind elektro- chemische Oxidationen von Dialkyldisulfiden in konzentrierter Salzsäure (EP 331864 A) , die Reaktion von Dialkyldisulfiden mit Wasserstoffperoxid mit einem Überschuß an Salzsäure (EP 313 939 A) oder die photochemische Sulfochlorierung von Alkanen mit Schwefeldioxid und Chlor (EP 194 931 A) .
Die beschriebenen Synthesewege sind allerdings für die großtechnische Darstellung von Alkylsulfonylchloriden und Alkansulfonsäu- ren ungeeignet, da sie z. B. mit hohen Einsatzkosten verbunden sind, mit schlechten Ausbeuten verlaufen oder eine Vielzahl von Nebenprodukten bei der Herstellung anfällt.
Diese Nachteile können durch die Synthese von Alkylsulfonylchloriden oder Alkansulfonsäuren durch Umsetzung von Dialkyldisulfiden mit Chlor in einem wässrigen Medium überwunden werden. Basie- rend auf diesem Herstellungsweg wurde eine Reihe von modifizierten Synthesemöglichkeiten entwickelt. So wird z . B. in der EP 10 162 A die Herstellung von Methansulfonsaurechlorid durch die Reaktion von Dimethyldisulfid mit Chlor und Wasser beschrieben.
Die Reaktion wird bei -10°C bis 50°C in einem Umlaufreaktor durchgeführt. Das Produkt Methansulfonsaurechlorid dient dabei als Reaktionsmedium. Die EP 40 560 A beschreibt hingegen die kontinuierliche Herstellung von Alkylsulfonylchloriden und Alkansulfon- säuren durch die Reaktion von Chlor mit einer stabilen Emulsion von Dialkyldisulfiden in Wasser oder wässriger Salzsäure.
Die beschriebenen Synthesewege sind allerdings mit einem sehr hohen Anteil an Salzsäure als Reaktionsprodukt verbunden. Um daher die Wirtschaftlichkeit dieser Herstellungsmethode zu gewährleisten, ist es notwendig, die entstehende Salzsäure als wässrige Lösung ohne weitere Nebenkomponenten zu gewinnen, damit sie erneut bei anderen chemischen Verfahren eingesetzt werden kann. Zwar kann die entstehende gasförmige Salzsäure, wie z. B. in der EP 10 162 A beschrieben, durch eine an das Reaktionsgefäß angeschlossene Absorptionseinheit aufgefangen werden. Allerdings werden bei der stark exothermen Reaktion zur Herstellung von Alkylsulfonylchloriden und Alkansulfonsäuren auch Teile der eingesetzten bzw. gebildeten Schwefelverbindungen mit der entstehenden gasförmigen Salzsäure mitgerissen. Aufgrund weiterer chemischer Reaktionen, wie z. B. in der Absorptionseinheit, die zum Auffangen der Salzsäure dient, können die mitgerissenen Schwefelverbindungen zu Verbindungen niedriger Oxidationsstufen reduziert werden und so wegen ihres üblen Geruches den sofortigen weiteren Einsatz der Salzsäure in anderen chemischen Prozessen verhindern. Um dieses Problem zu lösen, wird gemäß EP 10 162 A Chlor im Überfluß zudosiert, wodurch die mit der Salzsäure mitgerissenen Schwefelverbindungen anschließend in der Absorptionseinheit oxi- diert werden und damit übelriechende Schwefelverbindungen nicht mehr nachweisbar sind. Der Nachteil dieser Methode ist in dem zusätzlichen Oxidationsschritt zu sehen. Weiterhin geht das der Reaktion im Überschuß zugesetzte Chlor durch den Oxidationsschritt verloren, was die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens verringert.
Gemäß der EP 675 107 A wird versucht, die Aufreinigung der Salzsäure ohne einen weiteren Verfahrensschritt zu lösen. Dazu werden Dialkyldisulfide oder Alkylmercaptane mit Chlor in einer wässri- gen Salzsäurelösung umgesetzt. Die Reaktion erfolgt bei einer Temperatur von -10°C bis 150°C und bei einem Druck von 1,05 bis 81,6 at abs. Die bei der Reaktion entstehenden Dämpfe werden in einen Kondensator geleitet, in dem sich die höher siedenden Schwefelverbindungen durch Auskondensieren von der gasförmigen Salzsäure trennen. Die Salzsäuredämpfe werden aus der Reaktions- einheit ausgeleitet und in einer Absorptionseinheit aufgefangen.
Durch dieses Verfahren (Durchführung der Synthese unter Druck) konnte der Anteil an Schwefelverbindungen, der mit der Salzsäure aus dem Versuch ausgetragen wird, verringert werden. Weiterhin zeigte sich, dass unter den genannten Versuchsbedingungen die Ef- fizienz der Reaktionsführung erhöht wurde. Ergänzend beschreibt die EP 675 107 A die Positionierung einer Destillationskolonne zwischen dem Reaktorgefäß und dem Kondensator. Dabei werden die Schwefelverbindungen, die im Kondensator auskondensieren, über eine Rektifikationskolonne in das Reaktionsgefäß zurückgeführt. Es kommt damit zu einem intensiven Kontakt zwischen der aufsteigenden Dampfphase und der zurückfließenden flüssigen Phase, wodurch die Konzentration der schwerer flüchtigen Schwefelverbindungen in der Gasphase weiter vermindert wird. Allerdings ist auch die entsprechend der EP 675 107 A erhaltene Salzsäure wei- terhin mit Schwefelverbindungen belastet. Damit ist auch bei diesem Verfahren ein weiterer Aufarbeitungsschritt notwendig, um die Säure in anderen Synthesen ohne das Auftreten übelriechender Schwefelverbindungen einsetzen zu können. Das Verfahren ist somit wirtschaftlich nachteilig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein wirtschaftlich vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Alkylsulfonylchloriden und Alkansulfonsäuren anzugeben. Insbesondere soll der Anteil der Schwefelverbindungen in der Salzsäurephase weiter reduziert werden, so dass die Salzsäure ohne zusätzlichen Aufarbeitungsschritt weiter verwendet werden kann.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe gelöst wird, wenn man die. Umsetzung des Dialkyldisulfids in einer Ko- lonne durchführt.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines Cι-C4-Alkylsulfonylchlorids und/oder einer C1-C4- Alkansulfonsäure durch Umsetzung eines Di(Cι-C4)-alkyldisulfids mit Chlor und Wasser, wobei man ein Gemisch aus einem Di(Cι-C4)- alkyldisulfid und Wasser in einer Kolonne (Reaktionskolonne) mit Chlor im Gegenstrom behandelt.
Die Umsetzung läßt sich durch folgende Reaktionsgleichungen ver- anschaulichen, die je nach Reaktionstemperatur vorzugsweise ablaufen:
RSSR + 5 Cl2 + 4 H20 → 2 RS02C1 + 8 HCl RSSR + 5 Cl2 + 6 H20 → 2 RS03H + 10 HCl (R = Cι-C4-Alkyl)
Die Synthese der Alkylsulfonylchloride und Alkansulfonsäuren erfolgt bevorzugt in einer Anlage, die aus einer Reaktions- und einer Aufarbeitungseinheit besteht.
Die Reaktionseinheit umfaßt eine Reaktioskolonne mit einem Zulauf für das Gemisch aus dem Di-Cι-C4-alkyldisulfid und Wasser im oberen Bereich der Kolonne und einem Zulauf für Chlor im unteren Bereich. Darüberhinaus umfaßt die Reaktionseinheit im Allgemeinen einen Vorratsbehälter für das erwähnte Gemisch sowie übliche Meß- und Regelvorrichtungen.
Vorzugsweise verwendet man als die Reaktionskolonne eine Bodenkolonne, die insbesondere 10 bis 50 Böden aufweist. Bei der Synthese von Alkylsulfonylchloriden und Alkansulfonsäuren handelt es sich um eine stark exotherme Reaktion. Durch den Einsatz der Reaktionskolonne, bei der die Synthese auf den verschiedenen Böden der Reaktionseinheit stattfindet, läßt sich somit gegenüber der herkömmlichen Reaktion im Rührkessel eine bessere Wärmeabfuhr erzielen, wodurch eine bessere Reaktionsführung und somit erhöhte Ausbeute gewährleistet ist. Die Wärmeabfuhr kann dabei je nach gewünschter Reaktionstemperatur wahlweise über den Kolonnenmantel oder die Kolonnenböden erfolgen. Zweckmäßigerweise ist die Kolonne hierzu mit Kühleinrichtungen versehen, die in wärmeleitender Verbindung mit dem Kolonnenmantel und/oder den Kolonnenböden stehen.
In die Kolonne wird ein Gemisch aus Di(Cι-C4)-alkyldisulfid und Wasser vorzugsweise in den oberen Teil, insbesondere in das obere Drittel der Kolonne, in flüssiger Form eingespeist. Das Chlor wird vorzugsweise in den unteren Teil der Kolonne, insbesondere in den Bereich der ersten 5 bis 10 Böden gasförmig eingespeist.
Der bei der Reaktion entstehende Chlorwasserstoff wird abgeführt, zweckmäßigerweise am Kopf der Kolonne. Überschüssiges Chlor wird zusammen mit dem Chlorwasserstoff ausgetragen. Vorzugsweise wird das Chlor auskondensiert und in die Reaktionskolonne zurückgeführt, zum Beispiel als Rücklauf auf den Kopf der Kolonne oder zusammen mit dem Frischchlor. Das Reaktionsprodukt, das heißt C ~ C4-Alkylsulfonylchlorid und/oder Cι-C4-Alkansulfonsäure, wird aus dem Sumpf der Kolonne ausgeschleust und der weiteren Aufarbeitung in der Aufarbeitungseinheit zugeführt.
Je nach Syntheseziel unterscheiden sich die Reaktionsbedingungen in der Reaktionskolonne. Die Temperatur im Sumpf der Kolonne be- trägt bei der Herstellung der Alkylsulfonylchloride 10 bis 80°C, bevorzugt 20 bis 70°C. Weiterhin wird ein Druck von 2 bis 12 bar, vorzugsweise 4 bis 10 bar, angelegt. Bei der Herstellung der AI-
kansulfonsäuren liegt die Temperatur im Sumpf der Kolonne im Bereich von 60 bis 150°C, bevorzugt 85 bis 125°C und der Druck im Bereich von 6 bis 12 bar, bevorzugt 8 bis 20 bar. Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Methansulfonylchlorid oder Methansulfonsaure brauchbar. Bei der Herstellung von Methylsulfonylchlorid liegt die Temperatur im Sumpf der Kolonne zwischen 30 und 50°C und der Druck in einem Bereich von 4 bis 6 bar.
Zur Synthese der Cι-C4-Alkylsulfonylchloride werden 4 Mol Wasser pro 1 Mol Dialkyldisulfid verbraucht. Wasser und Dialkyldisulfid werden vorzugsweise in im Wesentlichen stöchiometrischen Mengen eingesetzt. Die Cι-C4-Alkansulfonsäuren werden gemäss obiger Reaktionsgleichung durch den Umsatz von 5 Mol Chlor mit einem Mol Dialkyldisulfid hergestellt. Chlor wird dazu vorzugsweise über- stöchiometrisch zudosiert (bis zu 30 Mol-%, insbesondere bis zu 20 Mol-%) .
Aus dem Sumpf der Kolonne wird kontinuierlich das erhaltene rohe Produktgemisch, das mindestens 90 % des Produktes sowie unu ge- setzte Edukte enthält, entnommen und in die Aufarbeitungseinheit überführt. Diese umfasst eine Destillationskolonne mit Verdampfer und Kondensator, einem Lagerbehälter für das Reaktionsprodukt sowie üblichen Meß- und Regeleinrichtungen. Im oberen Be- reich der Destillationskolonne wird das Produktgemisch aufgegeben, das in eine leichtsiedenden Fraktion (Chlor, Dialkyldisul- fide und Nebenprodukte der Reaktion) und eine hochsiedende Fraktion (Syntheseprodukt) aufgetrennt wird. Die leichtsiedende Fraktion wird dampfförmig ausgetragen. Ein Teil davon wird konden- siert und als Rücklauf auf den Kopf der Destillationskolonne gegeben. Die Hauptmenge der Leichtsieder wird nach Verdichtung auf den Druck in der Reaktionseinheit wieder der Reaktionskolonne zugeführt, insbesondere zusammen mit Frischchlor. Ein kleiner Teil des Kopfaustrages wird zur Vermeidung der Anreicherung von Neben- komponenten ausgeschleust. Im Sumpf der Destillationseinheit wird kontinuierlich der Produktstrom ausgetragen und gesammelt. Die Destillationskolonne wird im Allgemeinen bei 40 bis 160°C und bei einem Druck von 0,06 bis 0,2 bar betrieben.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Figur 1 dargestellt und wird im Folgenden erläutert.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens. An sich selbstverständliche Anlagendetails, die zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erfor-
derlieh sind, wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Die Anlage gemäß Figur 1 umfasst eine Reaktionseinheit A mit ei- ner Reaktionskolonne 10 in Form einer kühlbaren Bodenkolonne und eine Aufarbeitungseinheit B mit einer Destillationskolonne 16. Im Vorratsbehälter 28 befindet sich ein Dialkyldisulfid, das über Leitung 1 in den oberen Bereich der Reaktionskolonne 10 zusammen mit Wasser, das über die Leitung 2 zugeführt wird, eingespeist wird. Weiterhin wird über die Leitung 3 bzw. 3 C gasförmiges Chlor in den unteren Bereich der Kolonne 10 eingeführt. Auf den Böden der Kolonne 10 bildet sich eine flüssige Mischung aus Chlor, Wasser, Dialkyldisulfid und dem Syntheseprodukt, die im Gleichgewicht mit einem Gemisch aus gasförmigen Chlorwasserstoff und Chlor steht. Das gasförmige Gemisch aus Chlor und Chlorwasserstoff wird am Kopf der Kolonne ausgetragen (Strom 11). In einem Kondensator 12 wird das Chlor von dem Chlorwasserstoff abgetrennt und auf den Kopf der Reaktionskolonne 10 zurückgeführt (Strom 13). Der verbliebene Chlorwasserstoff wird gasförmig aus- geschleust (Strom 6). Das am Sumpf der Kolonne anfallende Gemisch aus Chlor, Wasser, Dialkyldisulfid, Reaktionsprodukt und Nebenprodukten wird über die Leitung 5 aus der Kolonne ausgetragen. Ein Teilstrom wird dabei über den Wärmetauscher 14 aufgekocht und in die Kolonne 10 zurückgeführt. Der übrige Teil des Stromes 5 wird in den mittleren Bereich der Destillatioskolonne 16 des Aufarbeitungsteils eingespeist. Hier werden die Leichtsieder und Edukte bzw. anfallende Nebenprodukte destillativ über Kopf abgetrennt, einem Kondensator 18 zugeführt und auskondensiert. Ein Teil des Kondensats wird über die Leitung 19 zurück auf den Kopf der Destillationskolonne 16 geführt. Unumgesetztes Chlor und
Dialkyldisulfid werden über die Leitungen 20 und 7 dem Chlorström 3 zugemischt und zusammen mit diesem über die Leitung 3 C in die Reaktionskolonne 10 eingespeist. Um allerdings die Anreicherung von Nebenprodukten in der Reaktion zu vermeiden, wird ein kleiner Teil des Stromes 20 ausgeschleust (etwa 5 bis 10 %) (Strom 9). Das im Sumpf der Destillationskolonne 16 anfallende Produkt wird über die Leitung 23 entnommen. Ein Teilstrom davon wird über den Verdampfer 24 aufgekocht und in die Kolonne zurückgeführt (Strom 25). Das erhaltene Produkt wird über die Leitung 23 über einen Wärmetauscher 26 abgekühlt und in den Vorratsbehälter 27 geleitet (Strom 8 ) .
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher veranschaulicht:
Beispiel (Herstellung von Methansulfonsaurechlorid)
Es wurde eine Anlage verwendet, wie sie in Figur 1 dargestellt ist.
Der Reaktionsteil bestand aus einer Glockenbodenkolonne 10 mit 30 Böden. Der Sumpf wurde mit einem Rohbündeltauscher beheizt, der Kopf mit einem Intensivkühler gekühlt. Auf den 22. Boden der Kolonne (von unten) wurde ein kontinuierlicher Strom aus Dimethyl- disulfid (Strom 1; 0,207 kg/h) und Wasser (Strom 2; 0,158 kg/h) gegeben. Auf den vierten Boden der Kolonne wurde ein kontinuierlicher Strom von gasförmigem Chlor gegeben (Strom 3; 0,782 kg/h). Die Temperaturen der Kolonne lagen, bei 5,8 bar (absolut) Kopf- druck, bei etwa 30 bis 50°C im Sumpf und zwischen -5 und 10°C auf dem obersten Boden der Kolonne. Die Temperaturen nach dem Kondensator der Kolonne betrug zwischen -40 und -60°C. Auf den Böden der Kolonne lag eine Mischung von flüssigem Chlor, Dimethyldisulfid, Wasser und Methansulfonsaurechlorid vor. Bei der Reaktion gebildeter Chlorwasserstoff wurde in einer Reinheit von etwa 99,5 Gew.-% gasförmig über den Kopf der Kolonne abgeführt (Strom 6). Aus dem Sumpf der Kolonne wurde kontinuierlich eine Mischung aus Methansulfonsaurechlorid, Dimethyldisulfid, Chlor und geringen Mengen an als Nebenprodukt gebildeter Methansulfonsaure entnommen (Strom 5) und in eine Packungskolonne 16 mit 10 theoretischen Trennstufen gegeben. Der Sumpf der Kolonne wurde mit einem Rohrbündelwärmetauscher beheizt und der Kopf mit einem Intensivkühler gekühlt. Der Sumpfaustrag der Reaktionskolonne 10 wurde auf den oberen Bereich der Kolonne 16 gegeben. Die Temperaturen in der Kolonne lagen bei 100 mbar Kopfdruck, bei etwa 80 bis 100°C im Sumpf und bei 20 bis 30°C im Kopf der Kolonne. Aus dem Sumpf der Kolonne wurde kontinuierlich der Produktstrom (0,501 kg/h) (Strom 8) mit einem Gehalt von 99,7 Gew.-% Methansulfonsaurechlorid ausgetragen und gesammelt. Der Kopfaustrag enthielt im Wesentlichen Dimethyldisulfid und Chlor und und wurde nach Verdichtung auf Re- aktionsdruck wieder in den Reaktionsteil zurückgegeben (Strom 7). Ein kleiner Teil des Kopfaustrages wurde zur Vermeidung der Auf- pegelung von Nebenkomponenten aus dem Prozess ausgeschleust (Strom 9) (etwa 0,05 kg/h).