Verfahren zum Schutz der Haut gegen die Alterung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet der kosmetischen und dermatologischen Pflegemittel und betrifft ein Verfahren zum Schutz der menschlichen Haut gegen die Alterung durch topische Anwendung eines Mittels welches die Synthese von dermalen Makromolekülen stimuliert. Des weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung von Extrakten aus der Hefe Saccharomyces cerevisiae für Anwendungen in kosmetischen und dermatologischen Pflegemitteln.
Stand der Technik
Die Dermis ist aufgebaut aus Zellen (Fibroblasten und Mastzellen), Gewebebestandteilen (Collagen und Elastin) und aus sogenannten Grundsubstanzen. Zu diesen Grundsubstanzen zählen Makromoleküle wie beispielsweise Glykosaminoglykane (GAG) (Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat, Dermatansulfat) und Glycoproteine. Durch die Hautalterung vermindert sich die intermolekulare Verfestigung und Elastizität der Dermis und dadurch die Straffheit der Haut. Ebenso wird die Zahl der vorhandenen Hautzellen, insbesondere der Fibroblasten im Laufe der Hautalterung reduziert. Die Collagenfasern werden im Laufe der Zeit fragmentiert und es erhöht sich der Anteil von unlöslichen zu löslichen Collagen. Die feinen dermalen elastischen Fasern vergröbern sich und werden zerstört. Die Synthese von GAG (Glykosaminoglykan) ist vermindert. All diese Prozesse tragen zur Hautalterung und deren Erscheinungsformen wie Falten und mangelnde Straffheit der Haut bei.
Die Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Messverfahren führen dazu, dass neue Wirkungsweisen bereits bekannter Wirkstoffe getestet werden können und gefunden werden. Der Nachteil vieler bekannter Verfahren zur Bestimmung kosmetischer Effekte liegt in der Notwendigkeit direkt auf der Haut des Probanden zu testen wie zum Beispiel die Bestimmung von Oberflächeneigenschaften auf der Haut. Auch die Bestimmung der Wirksamkeit von Lichtschutzmitteln erfolgt durch direkte UV- Bestrahlung bestimmter Hautpartien der Probanden. Eine in vitro Bestimmung von Effekten bestimmter Wirkstoffe ist in vieler Hinsicht wünschenswert und vorteilhaft.
Es ist bekannt, dass Extrakte aus Hefen in der Medizin wichtige Therapiemöglichkeiten bieten und auch in der Kosmetik eingesetz werden. Die Hefe Saccharomyces cerevisea enthält vor allem in ihrem Zytoplasma zahlreiche Verbindungen wie Kohlenhydrate, Proteine, Lipide, Nucleinsäuren, Vitamine und Mineralstoffe wie Zink, Kupfer und Silicium. Die Hefe wurde schon im alten Ägypten zur lokalen Behandlung von Hämorrhoidalbeschwerden empfohlen und später dann zur Behandlung von Pusteln, Brandwunden und juckenden Ausschlägen angewandt. Eine antibakterielle Wirkung konnte der Hefe nachgewiesen werden. Heute noch wird die Hefe bei entzündlichen und allergischen Reaktionen der Haut verabreicht. In diesem Zusammenhang sei auf die folgenden Schriften verwiesen. Aus dem Abstract der japanischen Schrift JP 09124438 ist bekannt, dass Extrakte aus Saccharomyces cerevisiae als Feuchthaltemittel, als Anti-Akne Mittel oder auch als Melanin-Inhibitor eingesetzt werden
können. In der EP 297457 wird beschrieben, dass eine bestimmte Fraktion aus der Gel-Filtration eines Extraktes aus Saccharomyces cerevisiae als revitalisierendes Mittel verwendet wird.
Kosmetische Zubereitungen stehen dem Verbraucher heute in einer Vielzahl von Kombinationen zur Verfügung. Dennoch besteht im Markt das Bedürfnis nach Produkten mit einem verbesserten Leistungsspektrum. Hierbei sind Hautverträglichkeit sowie der Einsatz natürlicher' Produkte beim Kunden gefragt. Für die Herstellung von Produkten, die gleichzeitig eine Vielzahl von Anwendungen erlauben, besteht bisher das Problem, dass ihren Zubereitungen eine große Zahl an Wirkstoffen zugesetzt werden müssen, die gemeinsam das gewünschte Anforderungsprofil ergeben, ohne sich dabei gegenseitig zu stören oder gar unerwünschte Nebeneffekte zu erzeugen. Dem entsprechend besteht ein besonderes Interesse an Pflegemitteln, die die gewünschten Eigenschaften in sich vereinigen. Daneben ist es wünschenswert durch das Auffinden neuer Einsatzgebiete bereits bekannter Substanzklassen deutlich bessere Produkte zu erhalten. Besonders Extrakte von nachwachsenden Rohstoffen und deren Inhaltstoffe finden immer häufiger Einsatz in der Kosmetik.
Beschreibung der Erfindung
Die Aufgabe der vorliegenden Patentanmeldung hat darin bestanden, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem durch topische Anwendung eines Mittels, welches Extrakte aus nachwachsenden Rohstoffen enthält, die menschliche Haut vor der Alterung geschützt werden kann.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Patentanmeldung hat darin bestanden, neue Wirkungen von bereits bekannten Extrakten zu finden und die Verwendung dieser Extrakte in kosmetischen und/oder dermatologischen Pflegemitteln zu ermöglichen, indem Messmethoden angewendet werden, die es möglich machen, diese Wirkungen nachzuweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schutz der menschlichen Haut gegen die Alterung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel, enthaltend einen Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae, welches die Synthese von dermalen Makromolekülen stimuliert topisch angewendet wird.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch ein Verfahren, bei dem ein Mittel topisch angewendet wird, welches die Synthese dermaler Makromoleküle stimulieren kann, die menschliche Haut vor der Alterung geschützt werden kann.
Die stimulierenden Effekte auf die Synthese dermaler Makromoleküle des Extraktes aus dem nachwachsendem Rohstoff Saccharomyces cerevisiae machen ihn für den Markt sehr attraktiv. Die komplexe Aufgabe der Erfindung konnte somit gelöst werden.
Saccharomyces cerevisiae
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Extrakte werden aus der Hefe Saccharomyces cerevisiae gewonnen. Diese Hefe wird im Volksmund auch als Bierhefe bezeichnet. Sie wird im allgemeinen zur Produktion von Nahrungs- und Genussmitteln verwendet. Es handelt sich um eine Hefe aus der Gattung der Familie Saccharomycetaceae (echte Hefen). Die Zellen sind rund, ellipsoid oder zylindrisch
und vermehren sich vegetativ durch multilaterale Knospung. Saccharomyces cerevisiae leben vorwiegend auf Früchten und in Pflanzensäften und sind nicht pathogen. Die Verfügbarkeit ist sehr hoch und von den Jahreszeiten unabhängig.
Extraktion
Die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Extrakte erfolgt durch übliche Methoden der Extraktion. Bezüglich der geeigneten herkömmlichen Extraktionsverfahren wie der Mazeration, der Remazeration, der Digestion, der Bewegungsmazeration, der Wirbelextraktion, Ultraschallextraktion, der Gegenstromextraktion, der Perkolation, der Reperkolation, der Evakolation (Extraktion unter vermindertem Druck), der Diakolation und Festflüssig-Extraktion unter kontinuierlichem Rückfluß, die in einem Soxhiet-Extraktor durchgeführt wird, die dem Fachmann geläufig und im Prinzip alle anwendbar sind, sei beispielhaft auf Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, (5. Auflage, Bd. 2, S. 1026-1030, Springer Verlag, Berlin-Heidelberg-New-York 1991) verwiesen. Als Ausgangsmaterial können frische oder getrocknete Pilze oder Pilzbestandteile eingesetzt werden, bevorzugt ist der Einsatz von getrockneten Pilzen oder Pilzbestandteilen, üblicherweise wird jedoch von Pilzen oder Pilzbestandteilen ausgegangen, die vor der Extraktion mechanisch zerkleinert werden. Hierbei eignen sich alle dem Fachmann bekannten Zerkleinerungsmethoden, als Beispiel sei die Zerstoßung mit einem Mörser genannt.
Als Lösungsmittel für die Durchführung der Extraktionen können vorzugsweise Wasser, organische Lösungsmittel oder Gemische aus organischen Lösungsmitteln und Wasser, insbesondere niedermolekulare Alkohole, Kohlenwasserstoffe, Ketone, Ester oder halogenhaltige Kohlenwasserstoffe mit mehr oder weniger hohen Wassergehalten (destilliert oder nicht destilliert) vorzugsweise destilliertes Wasser einer Temperatur von größer oder gleich 80 °C verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Extraktion mit Wasser, Methanol, Ethanol, Hexan, Cyclohexan, Pentan, Aceton, Propylenglycolen, Polyethylenglycolen, Ethylacetat, Dichlormethan, Trichlormethan sowie Mischungen hieraus. Die Extraktion erfolgt in der Regel bei 50 bis 100 °C, bevorzugt bei 80°C, insbesondere bei Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels. In einer möglichen Ausführungsform erfolgt die Extraktion unter Inertgasatmosphäre zur Vermeidung der Oxidation der Inhaltsstoffe des Extraktes. Die Extraktionszeiten werden vom Fachmann in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial, dem Extraktionsverfahren, der Extraktionstemperatur, vom Verhältnis Lösungsmittel zu Rohstoff u.a. eingestellt. Nach der Extraktion können die erhaltenen Rohextrakte gegebenenfalls weiteren üblichen Schritten, wie beispielsweise Aufreinigung, Konzentration und/oder Entfärbung unterzogen werden. Falls wünschenswert, können die so hergestellten Extrakte beispielsweise einer selektiven Abtrennung einzelner unerwünschter Inhaltsstoffe, unterzogen werden. Die Extraktion kann bis zu jedem gewünschten Extraktionsgrad erfolgen, wird aber gewöhnlich bis zur Erschöpfung durchgeführt. Typische Ausbeuten (= Trockensubstanzmenge des Extraktes bezogen auf eingesetzte Rohstoffmenge) bei der Extraktion getrockneter Pilze oder getrockneter Pilzbestandteile gegebenenfalls entfettet, liegen im Bereich von 2 bis 25, insbesondere 5 bis 20 Gew.-%. Die
vorliegende Erfindung umfasst die Erkenntnis, dass die Extraktionsbedingungen sowie die Ausbeuten der Endextrakte je nach gewünschtem Einsatzgebiet gewählt werden können. Falls gewünscht, können die Extrakte anschließend beispielsweise einer Sprüh- oder Gefriertrocknung unterworfen werden.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae um das getrocknete Produkt des wässrigen Extraktes.
Die Einsatzmenge der Hefeextrakte in den genannten Zubereitungen richtet sich nach der Art der Anwendungen der Extrakte und nach der Konzentration der einzelnen Inhaltstoffe. Die Gesamtmenge des Extraktes bevorzugt als Trockenprodukt insbesondere aus dem wässrigen Extrakt, der in den erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten ist, beträgt in der Regel 0,001 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 0,005 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew.-% bezogen auf die Endzubereitung, mit der Maßgabe, dass sich die Mengenangaben mit Wasser und gegebenenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen zu 100 Gew.-% addieren.
In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel des erfindungsgemäßen Verfahrens weiterhin als Zusatzstoffe Mannitol, und/oder Cyclodextrin und/oder Salze der Bernsteinsäure, insbesondere das Dinatriumsalz der Bernsteinsäure. Neben den genannten Zusatzstoffen können noch weitere Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten sein.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen auf die Endzubereitung der kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen - betragen. Die Herstellung der Zubereitungen kann durch übliche Kalt - oder Heißprozesse erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
Die Begriffe Zubereitungen, Endzubereitungen und Mittel sind im Sinne der Erfindung mit dem Begriff Pflegemittel gleichzusetzen.
Aktivsubstanz im Sinne der Erfindung bezieht sich auf den Anteil an Substanzen sowie Hilfs- und Zusatzstoffen, die in den Zubereitungen enthaltend sind, mit Ausnahme des zusätzlich hinzugefügten Wassers.
Die Mittel für das erfindungsgemäße Verfahren zeigen eine hervorragende hautpflegende Wirkung bei gleichzeitig hoher Hautverträglichkeit. Außerdem zeigen sie eine gute Stabilität, insbesondere gegenüber oxidativer Zersetzung der Produkte.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich bei den dermalen Makromolekülen um solche, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird aus Glykosaminoglykane insbesondere Chondroitinsulfat, Keratansulfat, Dermatansulfat und Hyaluronsäure, Collagen insbesondere Collagen Typ III, Elastin, Fibronectin, Proteoglycanen und deren Salze.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Extrakten der Hefe Saccharomyces cerevisiae in kosmetischen und/oder dermatologischen Mitteln zur Stimulierung der Synthese von
dermalen Makromolekülen ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Glykosaminoglykane insbesondere Chondroitinsulfat, Keratansulfat und Hyaluronsäure, Collagen, Elastin, Fibronectin, Proteoglycanen und deren Salze.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt durch die Stimulierung der Synthese dermaler Makromoleküle zum Schutz der menschlichen Haut vor der Alterung. Des weiteren kann durch das erfindungsgemäße Verfahren durch die Stimulierung der Synthese dermaler Makromoleküle zur vorbeugenden oder heilenden Behandlung von Alterserscheinungen der Haut kommen. Eine andere Bezeichnung für diese Art der Pflegemittel ist auch anti-aging Mittel. Zu diesen Alterserscheinungen zählen beispielsweise jede Art der Fältchen- und Faltenbildung. Die Behandlungen schließen eine Verlangsamung von Altersprozessen der Haut mit ein. Die Alterserscheinungen können die unterschiedlichsten Ursachen aufweisen.
Dermale Makromoleküle
Als dermale Makromoleküle sind im Sinne der Erfindung prinzipiell alle Makromoleküle zu verstehen, die als Bestandteile der Haut entweder in der Basalmembran zwischen Dermis und Epidermis oder in der Dermis und Epidermis direkt zu finden sind. Es handelt sich im Besonderen um Verbindungen die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Glycosaminoglycanen, Collagen, Elastin, Proteoglycanen, Fibronectinen und deren Salze.
Glykosaminoglykane werden auch als Mucopolysaccharide bezeichnet und sind negativ geladene Polysaccharide (Glykane), welche aus 1 ,4-verknüpften Einheiten von Disacchariden bestehen, in denen 1 Mol. einer sogenannten Uronsäure (z. B. D-Glucuronsäure, L-Iduronsäure) mit der 3-Stellung eines N-acetylierten Aminozuckers (Glykosamins) glykosidisch verbunden ist. Nach der Natur dieses Aminozuckers unterscheidet man D-Glucosamino- u. D-Galactosaminoglykane. Häufig ist auch noch Schwefelsäure an Sauerstoff- oder Stickstoff-Atome gebunden, so daß die Glykosaminoglykane meist stark sauer reagieren. Mit Ausnahme der Hyaluronsäure sind die Glykosaminoglykane im Gewebe zu mehreren Ketten an ein Kern-Protein (core protein) gebunden und bilden somit Proteoglykane. Als Gerüstsubstanzen kommen sie in der Haut vor. Erfindungsgemäß wird bevorzugt die Synthese der Glykosaminoglykanen stimuliert, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Chondroitinsulfate, Keratansulfat, Dermatansulfat und Hyaluronsäure
Collagen besteht aus Proteinfasern und kommt in menschlicher Haut in drei verschiedenen Typen (Typ I, III und IV) vor. Im Collagen sind die einzelnen Polypeptidketten, die jeweils viel von der Aminosäure Prolin und als jeden dritten Rest Glycin enthalten, umeinander zu einer Tripelhelix gewunden. Die Collagenfasern werden als Tropokollagen in den Fibroblasten synthetisiert und in die extrazelluläre Matrix ausgeschleust. Die erfindungsgemäße Stimulierung der Synthese des Collagens führt zu einer Erhöhung der Produktion an Collagen und damit zu einer erhöhten intermolekularen Verfestigung der Dermis und dadurch zu einer straffer erscheinenden Haut. Das Elastin ist ebenfalls ein faserartiges Protein. Hierbei handelt es sich um unstrukturierte kovalent quervernetzte Polypeptidketten, die ein
gummiähnliches elastisches Material bilden. Das Elastin wird nach der Synthese in den Hautzellen in die extrazelluläre Matrix ausgeschleust. Die erfindungsgemäße Stimulierung der Synthese der Elastin- Polypeptidketten führt zu einer Erhöhung der Produktion an Elastin und damit zu einer Erhöhung der Elastizität der Haut.
Die Proteoglycane bestehen wie die Glycoproteine aus Kohlenhydraten und aus Proteinen, bei den Proteoglycanen überwiegt jedoch der Anteil an Polysacchariden. Die Proteoglycane der Haut enthalten Dermatansulfat. Es lagern sich ca. 140 solcher Proteoglycane mit Hilfe kleinerer Proteine (Link- Proteine) nichtkovalent an eine Hyaluronsäure-Kette zu Molekül-Aggregaten mit einer mittleren Molmasse von ca. 2 Mio. an. Die durch ihr Wasserbindevermögen ausgezeichneten polyanionischen Aggregate können feste Gele bilden, die dem Stützgewebe (extrazelluläre Matrix) Elastizität und Zugfestigkeit verleihen. In Schleimen schützen sie die Epithelien. Die erfindungsgemäße Stimulierung der Synthese von Proteoglycanen und Hyaluronsäure führt zu einer größeren Menge an extrazellulärer Matrix und damit zu einer erhöhten Elastizität und Zugfestigkeit.
Fibronectin stellt eine Gruppe hochmolekularer Glykoproteine (MR des Dimers ca. 440 000-550 000) dar, die sich in der extrazellulären Matrix und in extrazellulären Flüssigkeiten finden. Das durch zwei Disulfid-Brücken verbundene Fibronectin-Dimer, ein langgestrecktes Molekül mit den Abmessungen 600x25 Ä, bindet durch lineare Kombination dreier verschiedener sich wiederholender Domänen u. a. Collagene, Glykosaminoglykane, Proteoglykane, Fibrin(ogen), Desoxyribonucleinsäuren, Immunglobuline, Plasminogen, Plasminogen-Aktivator, Thrombospondin, Zellen und Mikroorganismen. Durch diese Eigenschaften vermittelt es z. B. die Anhaftung von Bindegewebszellen an Collagen- Fibrillen oder von Thrombocyten und Fibroblasten an Fibrin (Beitrag zur Wundheilung).
Die Hyaluronsäure ist ein saures Glykosaminoglykan, Grundbaustein der Hyaluronsäure ist ein aus D- Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin in (beta 1-3)-glykosidischer Bindung aufgebautes Aminodisaccharid, das mit der nächsten Einheit (beta 1-4)-glykosidisch verbunden ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Extrakten aus Saccharomyces cerevisiae in Mitteln zur Stimulierung der Synthese von dermalen Makromolekülen
In weiteren besonderen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung handelt es sich bei dem Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae um das getrocknete Produkt des wässrigen Extraktes und enthalten die Mittel zwischen 0,001 und 25 Gew.-% Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae, vorzugsweise 0,005 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew.-% bezogen auf die Endzubereitung, mit der Maßgabe, dass sich die Mengenangaben mit Wasser und gegebenenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen zu 100 Gew.-% addieren.
Weiterhin enthalten die Mittel die für die Erfindungsgemäßen Verwendung verwendet werden in einer besonderen Ausführungsform weiterhin Mannitol, und/oder Cyclodextrin und/oder Salze der Bernsteinsäure, insbesondere das Dinatriumsalz der Bernsteinsäure.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung handelt es sich bei den dermalen Makromolekülen um Substanzen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Glykosaminoglykanen insbesondere Chondroitinsulfat, Keratansulfat, Dermatansulfat und Hyaluronsäure, Elastin, Collagen, insbesondere Collagen Typ III, Fibronectin und Proteoglycanen und deren Salze.
Prinzipiell kann man die erfindungsgemäßen Extrakte in allen kosmetischen Produkten einsetzen. Beispiele für kosmetische Produkte sind in ihren Formulierungen in den Tabelle 2 bis 4 beschrieben.
Kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die topische Anwendung von Mitteln die die Synthese von dermalen Makromolekülen stimuliert. Diese Mittel können zur Herstellung von kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen, wie beispielsweise Schaumbäder, Duschbäder, Cremes, Gele, Lotionen, alkoholische und wäßrig/alkoholische Lösungen, Emulsionen, Wachs/ Fett-Massen, Stiftpräparaten, Pudern oder Salben dienen. Diese Mittel können ferner als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Ölkörper, Emulgatoren, Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdik- kungsmittel, Überfettungsmittel, Stabilisatoren, Polymere, Siliconverbindύngen, Fette, Wachse, Lecithine, Phospholipide, biogene Wirkstoffe, UV-Lichtschutzfaktoren, Antioxidantien, Deodorantien, Antitranspirantien, Filmbildner, Quellmittel, Insektenrepellentien, Hydrotrope, Solubilisatoren, Konservierungsmittel, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Tenside
Als oberflächenaktive Stoffe können anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere bzw. amphotere Tenside enthalten sein, deren Anteil an den Mitteln üblicherweise bei etwa 1 bis 70, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 10 bis 30 Gew.-% beträgt. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-MethylestersuIfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Fettsäureethersulfate, Hydroxymischethersulfate, MonogIycerid(ether)suIfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren, wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester,
Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale, gegebenenfalls partiell oxidierte AIk(en)yloligoglykoside bzw. Glucoronsäurederivate, Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester, Polysorbate und Aminoxide. Sofern die nichtionischen
Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen, wie beispielsweise das Dimethyldistearylammoniumchlorid, und Esterquats, insbesondere quaternierte Fettsäuretrialkanolaminestersalze. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine. Bei den genannten Tensiden handelt es sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei auf einschlägige Übersichtsarbeiten beispielsweise J.Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Products", Springer Verlag, Berlin, 1987, S. 54-124 oder J.Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und Mineralöladditive", Thieme Verlag, Stuttgart, 1978, S. 123-217 verwiesen. Typische Beispiele für besonders geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpolyglycolethersulfate, Monogly- ceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, α-Olefinsulfonate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside, Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine, Amphoacetale und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Ölkörper
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen bzw. Ester von verzweigten C6-Ci3-Carbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fettalkoholen, wie z.B. Myristylmyristat, Myristylpalmitat, Myristylstearat, Myristylisostearat, Myristyloleat, Myristylbehenat, Myristylerucat, Cetylmyristat, Cetylpalmitat, Cetylstearat, Cetylisostearat, Cetyloleat, Cetylbehenat, Cetylerucat, Stearylmyristat, Stearylpalmitat, Stearylstearat, Stearylisostearat, Stearyloleat, Stearylbehenat, Stearylerucat, Isostearylmyristat, Isostearylpalmitat, Isostearylstearat, Isostearylisostearat, Isostearyloleat, Isostearylbehenat, Isostearyloleat, Oleylmyristat, Oleylpalmitat, Oleylstearat, Oleylisostearat, Oleyloleat, Oleylbehenat, Oleylerucat, Behenylmyristat, Behenylpalmitat, Behenylstearat, Behenylisostearat, Behenyloleat, Behenylbehenat, Behenylerucat, Erucylmyristat, Erucylpalmitat, Erucylstearat, Erucylisostearat, Erucyloleat, Erucylbehenat und Erucylerucat. Daneben eignen sich Ester von linearen C6-C22- Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von Cιs-C38-Alkylhy- droxycarbonsäuren mit linearen oder verzweigten C6-C22-Fθttalkoholen (vgl. DE 19756377 A1), insbesondere Dioctyl Malate, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis Cδ-Cio-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von Cδ-Cis- Fettsäuren, Ester von Cδ-C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2-Ci2-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Polyolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane,
lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, wie z.B. Dicaprylyl Carbonate (Cetiol® CC), Guer- betcarbonate auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 C Atomen, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-AlkohoIen (z.B. Finsolv® TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, wie z.B. Dicaprylyl Ether (Cetiol® OE), Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäu- reestem mit Polyolen, Siliconöle (Cyclomethicone, Siliciummethicontypen u.a.) und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. wie Squalan, Squalen oder Dialkylcyclohexane in Betracht.
Emulgatoren
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden
Gruppen in Frage:
> Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie Alkylamine mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest;
> Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alk(en)ylrest und deren ethoxylierte Analoga;
> Anlagerungsprodukte von 1 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
> Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
> Partialester von Glycerin und/oder Sorbitan mit ungesättigten, linearen oder gesättigten, verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
> Partialester von Polyglycerin (durchschnittlicher Eigenkondensationsgrad 2 bis 8), Polyethylengly- col (Molekulargewicht 400 bis 5000), Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Zuckeralkoholen (z.B. Sorbit), Alkylglucosiden (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid) sowie Polyglucosiden (z.B. Cellulose) mit gesättigten und/oder ungesättigten, linearen oder verzweigten Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Hydroxycarbonsäuren mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid;
> Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE 1165574 PS und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin.
> Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren Salze;
> Wollwachsalkohole;
> Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
> Block-Copolymere z.B. Polyethylenglycol-30 Dipolyhydroxystearate;
> Polymeremulgatoren, z.B. Pemulen-Typen (TR-1.TR-2) von Goodrich;
> Polyalkylenglycole sowie
> Glycerincarbonat.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Al- kylphenole oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Ci2/i8-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus DE 2024051 PS als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosac- chariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Typische Beispiele für geeignete Partialglyceride sind Hydroxystearinsäuremonoglycerid, Hydroxy- stearinsäurediglycerid, Isostearinsäuremonoglycerid, Isostearinsäurediglycerid, Ölsäuremonogiycerid, Ölsäurediglycerid, Ricinolsäuremoglycerid, Ricinolsäurediglycerid, Linolsäuremonoglycerid, Linolsäure- diglycerid, Linolensäuremonoglycerid, Linolensäurediglycerid, Erucasäuremonoglycerid, Erucasäure- diglycerid, Weinsäuremonoglycerid, Weinsäurediglycerid, Citronensäuremonoglycerid, Citronendiglyce- rid, Äpfelsäuremonoglycerid, Äpfelsäurediglycerid sowie deren technische Gemische, die untergeordnet aus dem Herstellungsprozeß noch geringe Mengen an Triglycerid enthalten können. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Partialglyceride.
Als Sorbitanester kommen Sorbitanmonoisostearat, Sorbitansesquiisostearat, Sorbitandiisostearat, Sorbitantriisostearat, Sorbitanmonooleat, Sorbitansesquioleat, Sorbitandioleat, Sorbitantrioleat, Sorbi- tanmonoerucat, Sorbitansesquierucat, Sorbitandierucat, Sorbitantrierucat, Sorbitanmonoricinoleat, Sor- bitansesquiricinoleat, Sorbitandiricinoleat, Sorbitantriricinoleat, Sorbitanmonohydroxystearat, Sorbitan- sesquihydroxystearat, Sorbitandihydroxystearat, Sorbitantrihydroxystearat, Sorbitanmonotartrat, Sor- bitansesquitartrat, Sorbitanditartrat, Sorbitantritartrat, Sorbitanmonocitrat, Sorbitansesquicitrat, Sorbi- tandicitrat, Sorbitantricitrat, Sorbitanmonomaleat, Sorbitansesquimaleat, Sorbitandimaleat, Sorbitantri- maleat sowie deren technische Gemische. Ebenfalls geeignet sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylenoxid an die genannten Sorbitanester.
Typische Beispiele für geeignete Polyglycerinester sind Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate (Dehy- muls® PGPH), Polyglycerin-3-Diisostearate (Lameform® TGI), Polyglyceryl-4 Isostearate (Isolan® Gl 34), Polyglyceryl-3 Oleate, Diisostearoyl Polyglyceryl-3 Diisostearate (Isolan® PDI), Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate (Tego Care® 450), PolygIyceryl-3 Beeswax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4 Caprate (Polyglycerol Caprate T2010/90), Polyglyceryl-3 Cetyl Ether (Chimexane® NL), Polyglyceryl-3
Distearate (Cremophor® GS 32) und Polyglyceryl Polyricinoleate (Admul® WOL 1403) Polyglyceryl Dimerate Isostearate sowie deren Gemische. Beispiele für weitere geeignete Polyolester sind die gegebenenfalls mit 1 bis 30 Mol Ethylenoxid umgesetzten Mono-, Di- und Triester von Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mit Laurinsäure, Kokosfettsäure, Taigfettsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Behensäure und dergleichen.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethyIam- moniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylaminopropyl-N,N- dimethylammoniumglycinate, beispiels-weise das Kokosacylaminopropyldimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoiine mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer Cβ/iβ-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -Sθ3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hy- droxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropio- nat und das Ci2/i8-Acylsarcosin. Schließlich kommen auch Kationtenside als Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methylquaternierte Difettsäuretriethanolaminester- Salze, besonders bevorzugt sind.
Fette und Wachse
Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, d.h. feste oder flüssige pflanzliche oder tierische Produkte, die im wesentlichen aus gemischten Glycerinestem höherer Fettsäuren bestehen, als Wachse kommen u.a. natürliche Wachse, wie z.B. Candelillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswac s, Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch modifizierte Wachse (Hartwachse), wie z.B. Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie z.B. Polyalkylenwachse und Polyethylenglycolwachse in Frage. Neben den Fetten kommen als Zusatzstoffe auch fettähnliche Substanzen, wie Lecithine und Phospholipide in Frage. Unter der Bezeichnung Lecithine versteht der Fachmann diejenigen Glycero-Phospholipide, die sich aus Fettsäuren, Glycerin,
n
Phosphorsäure und Cholin durch Veresterung bilden. Lecithine werden in der Fachwelt daher auch häufig als Phosphatidylcholine (PC). Als Beispiele für natürliche Lecithine seien die Kephaline genannt, die auch als Phosphatidsäuren bezeichnet werden und Derivate der 1 ,2-Diacyl-sn-glycerin-3- phosphorsäuren darstellen. Dem gegenüber versteht man unter Phospholipiden gewöhnlich Mono- und vorzugsweise Diester der Phosphorsäure mit Glycerin (Glycerinphosphate), die allgemein zu den Fetten gerechnet werden. Daneben kommen auch Sphingosine bzw. Sphingolipide in Frage.
Perlglanzwachse
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycoldi- stearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stea- rinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Konsistenzgeber und Verdickungsmittel
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxyfett- säuren in Betracht, Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren), Polysaccha- ride, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethyl- cellulose und Hydroxyethylcellulose, femer höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® und Pemulen-Typen von Goodrich; Synthalene® von Sigma; Keltrol-Typen von Kelco; Sepigel-Typen von Seppic; Salcare-Typen von Allied Colloids), Polyacrylamide, Polymere, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Überfettunqsmittel
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxy- lierte oder acylierte Lanolin- und Lecit inderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen,
Stabilisatoren
Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder
Zinkstearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden.
Polymere
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z.B. eine quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte Vinylpyrrolidon/Vinylimidazol-Polymere, wie z.B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Poly- glycolen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere, wie z.B, Amodimethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethylaminohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dimethyl-diallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der FR 2252840 A sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise quatemiertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen, wie z.B. Bis- Dimethylamino-1 ,3-propan, kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1 , Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/ Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, unvemetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/ Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmeth-acrylat/tertButylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro- pylmethacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/ Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone in Frage. Weitere geeignete Polymere und Verdickungsmittel sind in Cosm.Toil. 108, 95 (1993) aufgeführt.
Siliconverbindunqen
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder al- kylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethico- nen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten Silicaten handelt. Eine detaillierte Übersicht über geeignete flüchtige Silicone findet sich zudem von Todd et al. in Cosm.Toil. 91, 27 (1976).
UV-Lichtschutzfaktoren
Als Sonnenschutzmittel bzw, UV-Lichtschutzfaktoren im Sinne der Erfindung werden Lichtschutzmittel bezeichnet, die für den Schutz der menschlichen Haut gegenüber schädigenden Einflüssen der direkten und indirekten Strahlung der Sonne nützlich sind. Die für die Hautbräunung verantwortliche Ultraviolettstrahlung der Sonne unterteilt man in die Abschnitte UV-C (Wellenlängen 200-280 nm), UV- B (280-315 nm) und UV-A (315-400 nm).
Die Pigmentierung normaler Haut unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung, d. h. die Bildung von Melaninen, wird durch UV-B u. UV-A unterschiedlich bewirkt. Bestrahlung mit UV-A-Strahlen („langwelligem UV") hat die Dunkelung der in der Epidermis bereits vorhandenen Melanin-Körper zur Folge, ohne dass schädigende Einflüsse zu erkennen sind. Anders bei dem sog. „kurzwelligen UV" (UV-B). Dieses bewirkt die Entstehung von sog. Spätpigment durch Neubildung von Melanin-Körnern. Ehe jedoch das (schützende) Pigment gebildet ist, unterliegt die Haut der Einwirkung der ungefilterten Strahlung, die - je nach Expositionsdauer - zur Bildung von Hautrötungen (Erythemen), Hautentzündungen (Sonnenbrand) und gar Brandblasen führen kann,
Als UV-Absorber oder Lichtfilter, die also die UV-Strahlung in unschädliche Wärme umwandeln, werden die erfindungsgemäßen Extrakte des Pilzes Grifola frondosa eingesetzt, diese können zusätzlich in Kombination mit weiteren Sonnenschutzmitteln bzw. UV-Lichtschutzfaktoren vorliegen.
Diese weiteren UV- Lichtschutzfaktoren sind beispielsweise bei Raumtemperatur flüssig oder kristallin vorliegende organische Substanzen (Lichtschutzfilter), die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B. Wärme wieder abzugeben. UVB-Filter können öllöslich oder wasserlöslich sein. Als öllösliche Substanzen sind z.B, zu nennen:
> 3-Benzylidencampher bzw. 3-Benzylidennorcampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzy- liden)campher wie in der EP 0693471 B1 beschrieben;
> 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4- (Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
> Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäurepro- pylester, 4-Methoxyzimtsäureisoamylester 2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester (Octo- crylene);
> Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylben- zylester, Salicylsäurehomomenthylester;
> Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-me- thoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
> Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester; Triazinderivate, wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1 ,3,5-triazin und Octyl Tria- zon, wie in der EP 0818450 A1 beschrieben oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB);
> Propan-1 ,3-dione, wie z.B, 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1 ,3-dion;
> Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Derivate, wie in der EP 0694521 B1 beschrieben.
Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:
> 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze;
> Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5- sulfonsäure und ihre Salze;
> Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B, 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzol- sulfonsäure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UVA-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, wie beispielsweise 1-(4'-tert,Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoyl- methan (Parsol 1789), 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1 ,3-dion sowie Enaminverbindungen, wie beispielsweise beschrieben in der DE 19712033 A1 (BASF), Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt werden. Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Lichtschutzpigmente, nämlich feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele für geeignete Metalloxide sind insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben Oxide des Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums und Cers sowie deren Gemische. Als Salze können Silicate (Talk), Bariumsulfat oder Zinkstearat eingesetzt werden. Die Oxide und Salze werden in Form der Pigmente für hautpflegende und hautschützende Emulsionen verwendet. Die Partikel sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Die Pigmente können auch oberflächenbehandelt, d.h. hydrophilisiert oder hydrophobiert vorliegen. Typische Beispiele sind gecoatete Titandioxide, wie z.B. Titandioxid T 805 (Degussa) oder Eusolex® T2000 (Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor allem Silicone und dabei speziell Trial- koxyoctylsilane oder Dimethicone in Frage. In Sonnenschutzmitteln werden bevorzugt sogenannte Mikro- oder Nanopigmente eingesetzt. Vorzugsweise wird mikronisiertes Zinkoxid verwendet. Weitere geeignete UV-Lichtschutzfilter sind der Übersicht von P.Finkel in SÖF -Journal 122, 543 (1996) sowie Parfümerie und Kosmetik 3 (1999), Seite 11ff zu entnehmen.
Die erfindungsgemäßen Extrakte können weiterhin in kosmetischen und/oder dermatologischen Pflegemitteln als Tyrosinaseinhibitoren und/oder als Hautweißungsmittel verwendet werden. Die auch als Skin-whitener bezeichneten Hautweißungsmittel führen zu einem helleren Aussehen der Haut. Eine Möglichkeit zur Hautaufhellung oder Hautweissung führt über die Inhibierung der Tyrosinase, denn die Tyrosinase ist an der Bildung des Hautpigments Melanin beteiligt (Depigmentierung). Der erfindunsgemäße Einsatz von Extrakten aus Grifola frondosa führt auf Grund der Inhibierung der Tyrosinase zu einer verminderten Bildung von Melanin und damit zu einer Hautweißung. Die Extrakte
aus Grifola frondosa können zusätzlich in Kombination mit weiteren Tyrosinaseinhibitoren als Depigmetierungsmittell wie beispielsweise Arbutin, Ferulasäure, Kojisäure, Cumarinsäure und Ascorbinsäure (Vitamin C) eingesetzt werden,
Antioxidantien
Neben primären Lichtschutzstoffen können auch sekundäre Lichtschutzmittel vom Typ der Antioxidantien eingesetzt werden, die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Aminosäuren (z.B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, ß-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Butionin- sulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lac- toferrin), α-Hydroxysäuren (z.B. Citronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A- palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin, Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Camosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajak- harzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Man- nose und deren Derivate, Superoxid-Dismutase, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnS04) Selen und dessen Derivate (z.B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, trans-Stil- benoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Biogene Wirkstoffe
Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherolacetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, (Desoxy)Ribonucleinsäure und deren Fragmentierungsprodukte, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-S uren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen.
Deodorantien und keimhemmende Mittel
Kosmetische Deodorantien (Desodorantien) wirken Körpergerüchen entgegen, überdecken oder beseitigen sie. Körpergerüche entstehen durch die Einwirkung von Hautbakterien auf apokrinen Schweiß, wobei unangenehm riechende Abbauprodukte gebildet werden. Dementsprechend enthalten Deodorantien Wirkstoffe, die als keimhemmende Mittel, Enzyminhibitoren, Geruchsabsorber oder Geruchsüberdecker fungieren. Als keimhemmende Mittel sind grundsätzlich alle gegen grampositive Bakterien wirksamen Stoffe geeignet, wie z. B. 4-Hydroxybenzoesäure und ihre Salze und Ester, N-(4- Chlorphenyl)-N'-(3,4 dichlorphenyl)hamstoff, 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Triclosan), 4- Chlor-3,5-dimethyl-phenol, 2,2'-Methylen-bis(6-brom-4-chlorphenol), 3-Methyl-4-(1-methylethyl)-phenol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 3-(4-Chlorphenoxy)-1 ,2-propandiol, 3-lod-2-propinylbutylcarbamat,
Chlorhexidin, 3,4,4'-Trichlorcarbanilid (TTC), antibakterielle Riechstoffe, Thymol, Thymianöl, Eugenol, Nelkenöl, Menthol, Minzöl, Famesol, Phenoxyethanol, Glycerinmonocaprinat, Glycerinmonocaprylat, Glycerinmonolaurat (GML), Diglycerinmonocaprinat (DMC), Salicylsäure-N-alkylamide wie z. B. Salicylsäure-n-octylamid oder Salicylsäure-n-decylamid.
Als Enzyminhibitoren sind beispielsweise Esteraseinhibitoren geeignet. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat, Tripropylcitrat, Triisopropylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT). Die Stoffe inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die Geruchsbildung. Weitere Stoffe, die als Esteraseinhibitoren in Betracht kommen, sind Sterolsulfate oder -phosphate, wie beispielsweise Lanosterin-, Cholesterin-, Campesterin-, Stigmasterin- und Sitosterinsulfat bzw -phosphat, Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure, Glutarsäuremonoethylester, Glutarsäurediethylester, Adipinsäure, Adipin- säuremonoethylester, Adipinsäurediethylester, Malonsäure und Malonsäurediethylester, Hydroxycarbonsäuren und deren Ester wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäure- diethylester, sowie Zinkglycinat,
Als Geruchsabsorber eignen sich Stoffe, die geruchsbildende Verbindungen aufnehmen und weitgehend festhalten können. Sie senken den Partialdruck der einzelnen Komponenten und verringern so auch ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit. Wichtig ist, daß dabei Parfüms unbeeinträchtigt bleiben müssen. Geruchsabsorber haben keine Wirksamkeit gegen Bakterien. Sie enthalten beispielsweise als Hauptbestandteil ein komplexes Zinksalz der Ricinolsäure oder spezielle, weitgehend geruchsneutrale Duftstoffe, die dem Fachmann als "Fixateure" bekannt sind, wie z. B. Extrakte von Labdanum bzw. Styrax oder bestimmte Abietinsäurederivate. Als Geruchsüberdecker fungieren Riechstoffe oder Parfümöle, die zusätzlich zu ihrer Funktion als Geruchsüberdecker den Deodorantien ihre jeweilige Duftnote verleihen. Als Parfümöle seien beispielsweise genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten, Stengeln und Blättern, Früchten, Fruchtschalen, Wurzeln, Hölzern, Kräutern und Gräsern, Nadeln und Zweigen sowie Harzen und Balsamen. Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Ben-
zylacetat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labdanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzyl- aceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citro- nenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß- Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexyisalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Antitranspirantien (Antiperspirantien) reduzieren durch Beeinflussung der Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen die Schweißbildung, und wirken somit Achselnässe und Körpergeruch entgegen. Wässrige oder wasserfreie Formulierungen von Antitranspirantien enthalten typischerweise folgende Inhaltsstoffe:
> adstringierende Wirkstoffe,
> Ölkomponenten,
> nichtionische Emulgatoren,
> Coemulgatoren,
> Konsistenzgeber,
> Hilfsstoffe wie z. B. Verdicker oder Komplexierungsmittel und/oder
> nichtwässrige Lösungsmittel wie z. B. Ethanol, Propylenglykol und/oder Glycerin.
Als adstringierende Antitranspirant-Wirkstoffe eignen sich vor allem Salze des Aluminiums, Zirkoniums oder des Zinks. Solche geeigneten antihydrotisch wirksamen Wirkstoffe sind z.B. Aluminiumchlorid, Aluminiumchlorhydrat, Aluminiumdichlorhydrat, Aluminiumsesquichlorhydrat und deren Komplexverbindungen z. B. mit Propylenglycol-1 ,2. Aluminiumhydroxyallantoinat, Aluminiumchloridtartrat, Aluminium- Zirkonium-Trichlorohydrat, Aluminium-Zirko-nium-tetrachlorohydrat, Aluminium-Zirkonium-pentachlo- rohydrat und deren Komplexverbindungen z. B, mit Aminosäuren wie Glycin. Daneben können in Antitranspirantien übliche öllösliche und wasserlösliche Hilfsmittel in geringeren Mengen enthalten sein. Solche öllöslichen Hilfsmittel können z.B. sein:
> entzündungshemmende, hautschützende oder wohlriechende ätherische Öle,
synthetische hautschützende Wirkstoffe und/oder
> öllösliche Parfümöle.
Übliche wasserlösliche Zusätze sind z.B. Konservierungsmittel, wasserlösliche Duftstoffe, pH-Wert- Stellmittel, z.B. Puffergemische, wasserlösliche Verdickungsmittel, z.B. wasserlösliche natürliche oder synthetische Polymere wie z.B. Xanthan-Gum, Hydroxyethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon oder hochmolekulare Polyethylenoxide.
Filmbildner
Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaternierf.es Chito- san, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe, quaternäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen.
Quellmittel
Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkyl- modifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen. Weitere geeignete Polymere bzw. Quellmittel können der Übersicht von R.Lochhead in Cosm.Toil. 108, 95 (1993) entnommen werden.
Insekten-Repellentien
Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-toluamid, 1 ,2-PentandioI oder Ethyl
Butylacetylaminopropionate in Frage
Hvdrotrope
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopro- pylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohienstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole können noch weitere funktioneile Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw. mit Stickstoff modifiziert sein. Typische Beispiele sind
> Glycerin;
> Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
> technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
> Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
> Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
> Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
> Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
> Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
> Dialkoholamine, wie Diethanolamin oder 2-Amino-1 ,3-propandiol.
Konservierungsmittel
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydiösung, Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen.
Parfümöle
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen, Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Bu- tylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-lsomethylionon und Me- thylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanu- möl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß-Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evemyl, Iraldein gamma, Phenylessig- säure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Farbstoffe
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S.81-106 zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Beispiele
1. Beispiel: Extraktion der Pilze mit wässrigem Ethanol
Zu 225 1 destilliertem Wasser mit einer Temperatur von 80 °C wurden 150 g der Hefe Saccharomyces cerevisia gegeben und zunächst homogenisiert. Der Aufguss wurde unter Rühren auf 120 °C erhitzt und für 30 min. extrahiert. Der Extrakt wurde anschließend 15 min bei einer Geschwindigkeit von 5000 g zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde durch Eindampfen aufkonzentriert. Anschließend wurde der Extrakt bei 115 °C für 20 min. sterilisiert, zentrigugiert und nochmals auf 110 °C erhitzt bevor er filtriert wurde. Der Rückstand wurde spraygetrocknet. Die Ausbeute an Trockenprodukt betrug zwischen 5 und 20 Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht an eingesetzten Pilzen.
2. Beispiel: Nachweis der Stimulierung der Synthese von dermalen Makromolekülen
Hintergrund: Das Ziel dieser Untersuchungen ist der Nachweis einer stimulierenden Aktivität von Extrakten aus Saccharomyces cerevisiae auf die Synthese von dermalen Makromolekülen an humanen Fibroblastenkulturen in vitro.
Die Dermis ist aufgebaut aus Zellen (Fibroblasten und Mastzellen), Gewebebestandteilen (Collagen und Elastin) und aus sogenannten Grundsubstanzen. Zu diesen Grundsubstanzen zählen beispielsweise Glykosaminoglykane (GAG) wie, Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat, Dermatansulfat und Glycoproteine. Durch die Hautalterung vermindert sich die intermolekulare Verfestigung und Elastizität der Dermis und dadurch die Straffheit der Haut. Ebenso wird die Zahl der vorhandenen Hautzellen, insbesondere der Fibroblasten im Laufe der Hautalterung reduziert. Die Collagenfasern werden im Laufe der Zeit fragmentiert und es erhöht sich der Anteil von unlöslichen zu löslichen Collagen. Die feinen dermalen elastischen Fasern vergröbern sich und werden zerstört. Die Synthese von GAG (Glycosaminoglycan) ist vermindert. All diese Prozesse tragen zur Hautalterung und deren Erscheinungsformen wie Falten und mangelnde Straffheit der Haut bei.
Mit folgenden Modellen kann die Stimulierung der Synthese der dermalen Makromoleküle nachgewiesen werden und damit eine Aktivsubstanz identifiziert werden, die gegen Hautalterung wirken kann, also als anti-aging Mittel wirken kann.
Methode: Die Stimulierung der Synthese von dermalen Makromolekülen wurde durch ein Verfahren mit zwei unterschiedlichen Messmethoden nachgewiesen.
Die erste Messmethode basiert auf eine Anfärbung von Makromolekülen in einer Kultur humaner Fibroblasten, die mit Collagen Typ l ein Collagen-Gel oder Collagen Gitterfasern bzw. eine Matrix aufbaut. Bestimmte Regionen dieser Fasern wurden mit Hilfe von Anfärbereagenzien auf den Anteil an den genannten Makromolekülen quantifiziert.
Bei der zweiten Methode wurde durch Reaktionen der Makromoleküle mit Antikörpern reaktive Strukturen und eine spezifische Charakterisierung der Matrix aus Fibroblasten und Collagen -Gel untersucht. Verwendet wurden folgende Antikörper:
• Anti-Chondroitinsulfat
• Anti-Keratinsulfat
• Anti-Elastin
• Anti-Collagen Typ III
Für beide Messmethoden vermischte man eine Suspension humaner Fibroblasten mit einer Lösung von Collagen Typ I (1-2 mg/ml), Diese Mischung wurde in einem definiertem Nährmedium (DMEM = Dulbecco Minimum Essentiai Medium, Firma Life Technologie Sari) mit 0,5- oder 2 Gew.-% fötalem Kälberserum (FCS) bei 37 °C in einer 5 %igen CO∑-Atmosphäre in Petri-Schalen (5 ml pro Schale) unter Zusatz verschiedener Konzentrationen des zu untersuchenden Mittels über 7 Tage inkubiert.
Das zu untersuchende Mittel enthielt folgende Zusammensetzung:
• Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae: 1 bis 5 %
• Mannitol: > 50 %
• Cyclodextrin: 5 bis 10 %
• Dinatriumsalz der Bernsteinsäure: 0,1 bis 1 % und ist unter der Marke und dem Namen Cytovitin® von Laboratoires Serobϊologique im Handel erhältlich.
Nach sieben Tagen Inkubationszeit wurden Biopsien (Gewebeproben) genommen und histologische Schnitte des Collagen-Gels mit humanen Fibroblasten erhalten, Nach der ersten Messmethode wurde die Synthese von Makromolekülen quantifiziert durch die Anfärbung von Glycosaminoglycan mit PAS- Alcian blau z.B. von der Firma SIGMA nach der Periodic-Acid-Schiff-Methode (PAS), beschrieben in: Mowry RW, Anal. NY Adad. Sei, 106 Art 2, 402, 1963. Die Beurteilung der Stimulierung der Synthese wn Makromolekülen wurde direkt in der Umgebung von Fibroblasten durchgeführt, Diese Zone wird auch als „Perifibroblasten Fläche" bezeichnet.
Die Kinetik der Collagen-Gel Konzentration in der Messmethode 1 wurde durch Messung von drei perpendicularen Durchmessern an jedem Collagen-Gel mit einem Mikroskop mit Bildanalysesystem bestimmt. Nach 7-tägiger Inkubation wurde die Dichte des Collagen-Gels durch eine Bildanalyse mit einer Lichtquelle aus sichtbarem Licht bestimmt indem unterschiedliche Graustufen vergleichend untersucht wurden. Es handelt sich um eine relative Bestimmung der Dichte (0=klar oder weiss und 1=schwarz), die mit keiner Einheit versehen werden kann.
Eine Quantifizierung der „Perifibroblasten" Sekretion wurde durch ein Image-Analysator mittels eines Mikroskops durchgeführt. Detektiert wurden reaktive Strukturen in der „Perifibroblasten-Fläche" und die unterschiedlichen Graustufen vergleichend bestimmt.
Die immunohistochemischen Reaktionen mit den unterschiedlichen Antikörpern wurden mit einem konvokalem Laser-scanning-Mikroskop der Firma Zeiss untersucht. Die aus der konvokalen Laser- scanning Mikroskopie erhaltenen Bilder wurden mit Hilfe einer Standard-software (Quantimet Q500 der Firma Leica) konvertiert. Der prozentuale Anteil an markierten Makromolekülen bezogen auf die gesamte Fläche der untersuchten Probe wurde bestimmt.
Diese beiden Parameter sind direkt proportional zur Intensität der Synthese von Makromolekülen und damit zum GAG-Anteil (speziell zum Anteil an Chondroitinsulfat), zum Anteil an Collagen Typ III und zum Anteil an Elastin der Fibroblasten. In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Werte dieser Parameter dargestellt und direkt als repräsentative Werte für die Syntheseaktivität der Fibroblasten zu sehen. In der Tabelle sind die Werte aus der Summe dieser beiden Parameter als „Synthese-Faktor von Fibroblasten" wiedergegeben und verglichen.
Tabelle 1 : „Synthese-Faktor von Fibroblasten": direkt proportional zum Gehalt an Makromolekülen in Gewebeproben humaner Fibroblasten mit Collagen nach der Behandlung mit Cytovotin®
Aus den Ergebnissen der Bestimmung des Glykosaminoglykan-Anteils in Gewebeproben von Collagen- Gel mit Fibroblasten speziell in der „perifibroblasten Fläche" und nach der Auswertung der charakteristischen Antikörperreaktionen mit Anti-Chondroitin, Anti-Elastin und Anti-Collagen Typ III lässt sich eine signifikante Erhöhung des Anteils an Makromolekülen nach sieben-tägiger Inkubationszeit mit unterschiedlichen Konzentrationen an Cytovitin® im Vergleich zur Inkubation mit reinem Fötalem Kälber Serum (FCS) in einer Konzentration von 2 Gew.-% erkennen, Diese Werte belegen, dass eine Zusammensetzung enthaltend Extrakte aus Saccharomyces cerevisiae die Synthese von Glycosaminoglycan (GAG) in Fibroblasten stimuliert.
Diese Ergebnisse belegen weiterhin, dass die Extrakte aus Saccharomyces cerevisiae eine hohe Kapazität zeigen um den Metabolismus von Fibroblasten anzuregen.
3. Beispielrezepturen kosmetischer Mittel mit Cytovitin®
Die Zubereitung enthaltend Extrakt aus Saccharomyces cerevisiae die unter dem Namen Cytovitin® im Handel erhältlich ist, wurden in den folgenden erfindungsgemäßen Rezepturen K1 bis K21 sowie 1 bis 13 eingesetzt. Die so hergestellten kosmetischen Mittel zeigten gegenüber den Vergleichsrezepturen V1 , V2 und V3 sehr gute hautpflegende Eigenschaften bei gleichzeitig guter Hautverträglichkeit, Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Mittel stabil gegen oxidative Zersetzung.
Tabelle 2: Softcreme Rezepturen K1 bis K7
(Alle Angaben in Gew.-% bez. auf das kosmetische Mitteln)
INCI Bezeichnung K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7 V1
Glyceryl Stearate (and) Ceteareth-12/20 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 (and) Cetearyi Alcohoi (and) Cetyl
Palmitate Cetearyi Alcohoi 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Dicaprylyl Ether 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Cocoglycerides 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
Cetearyi Isononanoate 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
Glycerin (86 Gew.-%ig) 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
Cytovitin ® 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5
Tocopherol 0,5
Allantoin 0,2
Bisabolol 0,5
Chitosan (Hydagen CMF) 10,0
Desoxyribonucleinsäure 1) 0,5
Panthenol 0,5
Wasser Ad 100
Tabelle 3: Nachtcremerezepturen Kδ bis K14
(Alle Angaben in Gew.-% bez. auf das kosmetische Mitteln)
INCI Bezeichnung K8 K9 K10 K11 K12 K13 K14 V2
Polyglyceryl-2 Dipolyhydroxystearate 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 5,0
Polyglyceryl-3 Diisostearate 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Cera Alba 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Zinc Stearate 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0 2,0
Cocoglycerides 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0 3,0
Cetaeryl Isononanoate 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0
Dicaprylyl Ether 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
Magnesiumsulfate 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
Glycerin (86 Gew.-%ig) 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
Cytovitin ® 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 -
Tocopherol 0,5
Allantoin 0,2
Bisabolol 0,5
Chitosan (Hydagen CMF) 10,0
Desoxyribonucleinsäure 1> 0,5
Panthenol 0,5
Wasser Ad 100
Tabelle 4: W/O Bodviotion Rezepturen K15 bis K21
(Alle Angaben in Gew.-% bez. auf das kosmetische Mitteln)
INCI-Bezeichnung K15 K16 K17 K18 K19 K20 K21 V3
PEG-7 Hydrogenated Castor Oil 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0
Decyl Oleate 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0
Cetearyi Isononanoate 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0 7,0
Glycerin (86 Gew.-%ig) 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0 5,0
MgSθ4 *7 H2θ 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0 1,0
Cytovitin ® 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5
Tocopherol 0,5
Allantoin 0,2
Bisabolol 0,5
Chitosan (Hydagen CMF) 10,0
Desoxyribonucleinsäure 1> 0,5
Panthenol 0,5
Wasser Ad 100
1) Desoxyribonucleinsäure: Molekuargewicht ca. 70000, Reinheit (bestimmt durch spektro-photometrische Messung der Absorption bei 260 nm sowie 280 nm): mindestens 1,7.