Beschreibung
Verfahren bzw. Kommunikationssystem mit einer robusten Diversitats-Kombinierung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen einer Diversitats-Kombinierung in einem Kommunikationssystem mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Empfangseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 bzw. ein Kommunikationssystem zum Durchführen des Verfahrens mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 10.
In Funk-Kommunikationssystemen werden Nachrichten und Informationen, beispielsweise Sprache, Bildinformationen oder an- dere Daten, mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnittstelle zwischen sendender und empfangender Station (Basisstation bzw. Teilnehmerstation) übertragen. In bestehende Mobilfunknetze nach dem GSM-Standard (GSM: Global System for Mobile Communication) werden derzeit auch neuarti- ge Datendienste wie ein Paketdatendienst GPRS (General Packet Radio Service) eingeführt. Auch KommunikationsSysteme der dritten Generation - z.B. das UMTS (Universal Mobile Telecom- munication System) unter dem UTRA-Standard (UTRA: Universal Terrestrial Radio Access) - sehen neben der Übertragung von Sprachdaten auch den Versand von Paketdateneinheiten (PDUs) vor. Diese Paketdateneinheiten werden durch Segmentierung und durch Hinzufügung weiterer Kontrollinformationen aus großen Datenpaketen höherer Schichten bzw. Systemebenen (z.B. Layer 3) abgeleitet. Insbesondere erfolgt die Übertragung von Pa- ketdaten asynchron bzw. nicht synchron, wodurch die Übertragungsdauern und/oder die Übertragungswege einzelner nacheinander gesendeter Paketdateneinheiten zueinander verschieden sein können. Zur Identifizierung der beim Empfänger eintreffenden Paketdateneinheiten werden diese mit einer Paketdaten- Identifikationsinformation oder Sequenz-Nummer versehen wer-
den. Diese Identifikationsinformation wird bei den derzeit benutzten oder den vorgeschlagenen Systemen im Kopfabschnitt (Header) des Datenpakets oder als Transportformat- Kombinationsidentifikatoren (TFCIJ übertragen.
Die korrekte Übertragung der Identifikationsinformation ist dabei sehr wichtig, da die Datenpakete später häufig zu großen Blöcken zusammengesetzt werden und eine fehlerhafte Identifikationsinformation zu einer falschen Kombination einzel- ner Datenpakete führen würde. Im ungünstigsten Fall wird eine solche fehlerhafte Kombination erst sehr spät oder gar nicht erkannt, so dass eine erneute Anforderung einer Übertragung der Paketdaten erst sehr spät erfolgt oder gar falsche Daten weiterverarbeitet werden. Insbesondere führt eine nicht er- kannte Verarbeitung von fehlerhaften Identifikationsinforma- tionsdaten zu schweren Störungen des Verkehrs an Luftschnittstellen zwischen Sender und Empfänger, dies zumeist mit lang anhaltenden Folgen.
Da bei der Übertragung der Paketdateneinheiten in einer Vielzahl von Situationen Datenverluste vorkommen können, sind Verfahren zur Datensicherung übertragener Daten bekannt. Zur Datensicherung zählen insbesondere Kodierungsverfahren und Wiederholungsverfahren, z.B. ein automatisches Datenwiederho- lungsverfahren mit kombinierbarer Kodierung zur Vorwärts- Fehlerkorrektur FEC (Forward Error Correction) unter den Kurzbezeichnungen Hybrid ARQ Type I bzw. II (ARQ: Automatic Repeat Request bzw. automatische Datenwiederholungsanfrage) , die in Fig. 1 skizziert sind. Nach einer ersten mißglückten Datenübertragung einer Paketdateneinheit PDU wird von der empfangenden Station MS von der sendenden Station BS eine erneute Übertragung angefordert (ACK/NACK) . Während die erste Übertragung optional kodiert erfolgen kann (Pl), werden zumindest bei der Wiederholung kodierte Daten P2 übertragen. Dabei kann die Redundanz von Wiederholung zu Wiederholung an-
steigen, wodurch entsprechend die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Datenpakete PDU auf der Empfangsseite korrekt rekonstruiert werden können.
In Fig. 1 sind drei Wege zu korrigierten Daten dargestellt. Dabei entsprechen die Fehlerkorrekturen, die direkt auf nur den empfangenen Polynomen Pl bzw. P2 beruhen dem ARQ-I-Ver- fahren, wobei die Polynome Pl und P2 nicht notwendig verschieden gewählt werden. Bei dem ARQ-I-Verfahren braucht der Empfänger die Daten von früheren Übertragungen nicht zu speichern, um die aktuelle Übertragung zu dekodieren. Die mittig dargestellte Fehlerkorrektur in Fig. 1 kombiniert oder verkettet gemäß dem ARQ-II-Verfahren die Daten beider empfangener Polynome Pl und P2. Wenn die beiden Polynome Pl und P2 identisch sind, können die kodierten Daten kombiniert werden, was als Diversitats-Kombinierung bezeichnet wird. Sind die Polynome Pl und P2 dagegen verschieden, kann der Empfänger die zugehörigen Übertragungen nicht kombinieren, sondern sollte sie zu einem gemeinsamen „größeren* Kodierungsblock verketten, der anschließend dekodiert wird. Bei der Diversitats-Kombinierung wird bei fehlerhaftem Empfang mehrerer verschieden kodierter Daten-Polynome vorzugsweise die Übertragung des Daten-Polynoms Pi neu angefordert, das mit geringstem Signal/Raύsch-Verhältnis empfangen wurde.
Im Zusammenhang mit der Hybrid-ARQ-Fehlerkorrektur kann eine Diversitats-Kombinierung verwendet werden, z.B. eine Maximalverhältnis-Kombinierung (MRC / Maximum-Ratio Combining) , wenn Kopien schon früher gesendeter kodierter Daten desselben Po- lynoms wiederholt werden. Mit zunehmender Redundanzübertragung, d.h. mit wachsender Anzahl von wiederholten Übertragungen mit jeweils stärkerer Kodierung, können in der Empfängerstation jedoch folgende Fehler auftreten:
1. Wenn die Signalisierungsmformation im Kopfabschnitt des übertragenen Datenblocks mbandig, d.h. zusammen mit den Nutzdaten, übertragen wird und dabei nicht mit einer eigenen Prüfsumme (CRC: Cyclic Redundancy Check) geschützt wird, um Systemkapazitaten und damit Kosten zu sparen, dann können unerkannte Fehler bei der Dekodierung dieses Kopfabschnitts auftreten. Falls die Identifizierungs-Information des Datenpakets bzw. des Kopfabschnittes verfälscht wurde oder verloren gegangen ist, so wird der entsprechende Datenblock (bei der Diversitats-Kombinierung bzw. Verkettung) mit Daten von anderen, nicht zu ihm gehörenden Datenpaketen bzw. Datenblo- cken verarbeitet. Insbesondere kann dies zur Zerstörung wertvoller zwischengepufferter Basisband-Informationen m der Empfangerstation fuhren. Solche Fehler können sich im unguns- tigen Fall sogar unbemerkt oder erst spat bemerkt fortpflanzen.
2. Wenn die Empfangerstation versucht einen Datenblock zu dekodieren, der von einer fremden Sendestation gesendet und aufgrund einer Uberreichweite empfangen wurde, können vergleichbare Probleme auftreten.
Allgemein lasst sich feststellen, dass die vorstehenden Verfahren m der Regel gute Ergebnisse bieten, wenn die einem Datenblock überlagerten Storsignale als Gauss-verteiltes Rauschen beschrieben werden können. Im Mobilfunk können jedoch Signalisierungen fremder Sendestationen oder über andere Laufwege übertragene Daten oder Datenblocke zu Störungen fuhren, die keiner Gauss-Verteilung entsprechen. Solche Storun- gen sind mit Verfahren wie der Maximalverhaltnis-Kombination MRC nicht problemlos zu behandeln. Als Storsignale machen sich insbesondere auch Ausreißer negativ bemerkbar, die dem gewünschten EmpfangsSignal mit hohen Amplituden überlagert sind. Ein spezifisches Problem der Maximalverhalt is-Kombi- nation MRC liegt m der Notwendigkeit, vor der eigentlichen
Kombinierung Signal-zu-Rauschleistungsverhältnisse aus den übertragenen Daten schätzen zu müssen. Es ist nicht trivial, eine stabile Schätzung von Signal-zu-Rauschleistungen bei Anwesenheit von Ausreißern in den übertragenen Daten zu erhal- ten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Übertragen von Paketdateneinheiten bzw. Datenpaketen in einem Funk-Kommunikationssystem bzw. ein solches Funk- Kommunikationssystem bereitzustellen, bei denen eine stabilere Diversitats-Kombinierung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit- den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Empfangseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 bzw. das Kommunikationssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
Die Anwendung der robusten Maximalverhaltnis-Kombination bietet sowohl eine sehr gute Leistungsfähigkeit im Fall von Gauss' sehen Störsignalen als auch eine stabilere Leistung bei verschiedenartigen, insbesondere nicht-Gauss ' sehen Störsigna- len und anderen FehlerSituationen.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematische Ablaufdiagramme für Datenversand und
Datenverarbeitung bei Hybrid-ARQ-Verfahren und
Fig. 2 schematisch einen Aufbau eines beispielhaften bekannten Funk-Kommunikationssystems .
Das in Fig. 2 dargestellte Kommunikationssystem zeigt ein
Funk-Kommunikationsnetz mit Einrichtungen, die einen Paketdatendienst GPRS ermöglichen. Als Beispiel für eine stationäre oder mobile Kommunikationsendeinrichtung ist eine mobile Sta- tion MS eines mobilen Teilnehmers dargestellt, die über eine Luftschnittstelle V mit Einrichtungen eines terrestrischen UMTS-Funknetzes UTRAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network) bzw. dessen Basisstationssystem BSS mit ortsfesten Basisstationen BS und Basisstationssteuerungen, drahtlos gekoppelt ist. Die Verbindung zu einem paketorientierten Kommunikationsnetz GPRS-N erfolgt seitens des UMTS-Funknetz UTRAN über eine Mobilvermittlungszentrale MSC. Zur Übertragung von Paketdaten PD zwischen der mobilen Station MS und einem Paketdatennetz PDN weist das Kommunikationsnetz GPRS-N für sich bekannte Einrichtungen auf.
Dem nachfolgend beschriebenen Verfahren liegt die Überlegung zugrunde, für die Empfangsdaten einen robusten statistischen Ansatz zu wählen. Dabei wird ein statistischer Ansatz robust genannt, wenn er gegenüber Kontaminierungen der angenommenen Gauss' sehen Verteilung der Störungen unempfindlich ist. D.h. „kleine Änderungen* in den empfangenen Daten, sollen auch nur „kleine Änderungen* in den resultierenden Schätzungen hervorrufen. Dabei können „kleine Änderungen* sowohl „große Ände- rungen in einem kleinen Bruchteil der Daten*, als auch „kleine Änderungen in allen Daten* sein. Dieser vorgeschlagene Ansatz soll den Vorteil von Maximalverhaltnis-Kombination (MRC: Maximum Ratio Combining) , nämlich die hohe Wirksamkeit im nicht-kontaminierten Fall und die Vorteile von robusten Schätzern bzw. Schätzungsoperatoren im kontaminierten Fall miteinander verbinden. Beispielsweise hat die Diversitätskom- binierung mit gleichem Verstärkungsgrad (EGC: Equal Gain Combining) ein stabileres Verhalten in einer großen Klasse an Störverteilungen als eine Maximalverhältnis-Kombination (MRC) , aber niedrigere Wirksamkeit im (nicht kontaminierten)
Fall von Gauss' sehen Störungen. Auch erfordert sie keine
Schätzung von Signal-zu-Rauschleistungen aus den Daten.
Bei der Maximalverhältnis-Kombination MRC werden die resul- tierenden Daten z als Summe der Produkte der empfangenen Daten x und y mit deren Signal/Rausch-Verhältnissen SNRx bzw. SNRy gebildet:
z = SNRx * x + SNRy * y.
Dabei bezeichne x die „älteren* empfangenen Daten aus einer früheren Übertragung, die der Empfänger gespeichert hat, und y bezeichne die „jüngeren* empfangenen Daten der zuletzt empfangenen Übertragung.
Bei der Demodulation empfangener Daten werden die vor dem Versand auf ein Trägersignal aufmodulierten Daten (PDU) auf inphasige und quadraturphasige Datenanteile der komplexen Zahlenebene abgebildet, so dass die weiterverarbeitbaren emp- fangenen Datenfolgen x und y sowie die rekonstruierten Daten z komplexwertige Größen sind.
Im Fall Gauss 'sehen Rauschens liefert die Maximalverhältnis- Kombination MRC nach der Diversitätskombination das maximale Signal/Rausch-Verhältnis SNRz und die damit verbundene geringste Blockfehlerwahrscheinlichkeit. D.h. die auf diese Weise kombinierten Daten z können mit maximaler Erfolgswahrscheinlichkeit dekodiert werden. Jedoch wirkt sich das lange Fehlerfortpflanzungsgedächtnis bei der Maximalverhältnis- Kombination MRC nachteilhaft aus.
Bei der Verwendung einer Diversitätskombinierung mit gleichem Verstärkungsgrad (EGC) wird zur Rekonstruktion der Daten z der arithmetische Mittelwert der empfangenen Daten x und y gebildet: :
z = (x + y)/2.
Dies liefert im Fall von Gauss" schem Rauschen und unter- schiedlichen SNRx, SNRy ein geringeres Signal/Rausch-Verhältnis SNRz, ist jedoch bezüglich Fading- bzw. Schwankungseffekten und nicht-Gauss ' sehen Störsignalen stabiler als die Maximalverhältnis-Kombination MRC. Mit Blick auf die Fehlerfortpflanzung gibt es bei der Verwendung der Diversitätskom- binierung mit gleichem Verstärkungsgrad (EGC) jedoch auch ein langes Fehlerfortpflanzungsgedächtnis.
In einem ersten Schritt werden die beiden Verfahren, Maximalverhältnis-Kombination MRC und Schätzungsoperatoren EGC, zu einem Verfahren vereinigt, um letztendlich zu einer robusten Maximalverhältnis-Kombination zu gelangen. Dazu wird ein Parameter γ (Gamma) eingeführt, so daß gilt:
z = (1 - γ)x + γ , mit 0 < γ < 1.
Dabei kann der Parameter γ vom Empfänger geeignet gewählt werden. Die entsprechende Berechnung der resultierenden Daten z führt für den Fall γ = 1/2 zu dem gleichen Resultat wie die für sich bekannte Verwendung von Diversitätskombinierung mit gleichem Verstärkungsgrad (EGC) und im Fall γ =
SNRy/ (SNRx+SNRy) zu dem gleichen Resultat wie die für sich bekannte Verwendung der Maximalverhältnis-Kombination (MRC) . Je nach Wahl des Faktors γ werden wechselweise Stabilität gegenüber Wirksamkeit bzw. Effektivität verbessert bzw. ver- schlechtert, so dass der Faktor γ nachfolgend zur besseren
Unterscheidbarkeit auch als Stabilitätsparameter γ bezeichnet wird.
Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen, werden die Berechnungen mehrfach mit jeweils anderem Stabilitätsparameter γ durchgeführt. Dies ist bei der heutigen Rechenleistung selbst mobiler Teilnehmerstationen MS unproblematisch. Die Berechnung
z = (l - γ)x + γy
wird dabei vorzugsweise mit den nachfolgenden Stabilitätspa- rameterwerten durchgeführt, wobei
γ = 0 dem Ignorieren der jüngeren bzw. zuletzt empfangenen Daten, γ = 1/2 dem Durchführen einer reinen EGC, γ = SNRy/ (SNRx + SNRy) dem Durchführen einer reinen MRC und γ = 1 dem Ignorieren der älteren, d.h. zuerst empfangenen Daten entspricht.
Anschließend wird der Stabilitätsparameter γ ausgewählt, mit dem sich das höchste Signal/Rausch-Verhältnis SNRz bzw. die erfolgreiche Dekodierung ergeben hat.
Zur Verbesserung der Robustheit des Verfahrens werden nicht- lineare Reinigungsfunktionen ψ eingeführt. Diese dienen dazu, Ausreißer in den Daten, d.h. insbesondere stark gegenüber den Werten der Nachbardaten oder von einem mittleren Pegel abweichende Einzel-Datenwerte, zu beseitigen oder deren Ein- fluss auf die resultierenden Daten zu begrenzen. Ausreißer in den Daten werden durch die Reinigungsfunktion ψ in die Richtung des Ursprungs "hineingezogen". Als Beispiel zur Berechnung der rekonstruierten Daten z ist die Formel
z = (1 - γ)ψ(x/sx) + γψ(y/Sy)
einsetzbar. Beispiele für solche Funktionen sind Huber-, Tu- key- und Hampel-Funktionen, also -z.B. eine Funktion, die bei einem Auftrag der Reinigungsfunktion ΨH(X) auf der Ordinate gegenüber dem Wert x auf der Abszisse von negativen Abszissenwerten aus kommend auf dem Ordinatenwert -1 verläuft, dann vom Abszissenwert -1 aus durch den gemeinsamen Nullpunkt linear zum Wertepaar 1/1 ansteigt und auf dem Ordinatenwert 1 weiterläuft. Außerdem legt der von den Daten abhängige Stabilitätsparameter γ mit 0 < γ < 1 den Kompromiss zwischen Stabilität und Effizienz legt. Zudem können robuste Skalierungsparameter sx und Sy durch Standardverfahren geschätzt werden, z.B. durch ein Verfahren zur Bestimmung des Medians der abso- luten Abweichung (MAD, Mediän Absolute Deviation) .
Zur weiteren Verbesserung können Bewertungsfaktoren ε eingeführt werden, um jüngere, neu bzw. unlängst wiederholt übertragene Daten y höher bewerten zu können als ältere, zwi- schengespeicherte Daten x. Dadurch kann insbesondere die Auswirkung einer Fehlerfortpflanzung bekämpft werden. Dazu werden die älteren Daten y mit Hilfe des Bewertungsfaktors ε als einer kleinen Konstante ε mit insbesondere 1 >> ε > 0 gegenüber den jüngeren Daten x abgewertet, was z.B. mit der erwei- terten Formel
z = (1 - γ - ε)ψ(x/sx) + (γ + ε)ψ(y/Sy)
berechenbar ist.
Das Verfahren ist natürlich unabhängig von der Senderichtung anwendbar, also sowohl, wenn eine der mobilen Teilnehmerstationen MS die sendende Station und die Basisstation BS die empfangende Station ist, als auch umgekehrt.
Die empfangende Station (MS; BS) ist dabei vorzugsweise eine Empfangseinrichtung (MS; BS) eines Kommunikationssystems (UMTS, GPRS) zum Durchfuhren des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Die Empfangseinrichtung (MS; BS) weist eine Spei- cheremrichtung (S) zum Zwischenspeichern von Datenpaketen (PD) , die von dem Sender (BS; MS) mehrfach empfangenen wurden, und eine Berechnungseinrichtung (C) zum Durchfuhren der Berechnungen gemäß der vorstehend beschriebenen oder anderer vergleichbar wirkender Formeln auf.
Besonders bevorzugte Anwendungsgebiete sind derzeit die Kom- munikationsSysteme mit sogenannten Hybrid ARQ-Algorithmen mit den Bezeichnungen UMTS UTRA m TDD- und FDD-Modus bzw. TD- SCDMA-Modus für China, Fixed Wireless Access oder HIPERLAN/2. Die ARQ-Typ-II-Algorithmen erhohen die Redundanz zwischen Emzelubertragungen und benutzter Diversitats-Kombinierung. Insbesondere ist das Verfahren aber auch m andere Kommunikationssysteme umsetzbar, die eine Diversitats-Kombinierung für Antennendiversitat, "Soft Handover / Macro Diversitat" oder dergleichen einsetzen. Das Verfahren ist dabei nicht auf die beschriebene Übertragung über die Luftschnittstelle V beschrankt sondern prinzipiell auch bei anderen Schnittstellen, z.B. leitungsgebundenen Schnittstellen anwendbar.